Zwischen zwei Seelen von RedViolett ================================================================================ Kapitel 68: Seele 68 --------------------   „Typisch Frauen, brauchen immer ne halbe Ewigkeit bis´e mal in die Puschen kommen. Und selbst dann vergeuden sie noch wertvolle Zeit.“, lachte unser Gegenüber und schon jetzt bereitete mir der Klang seiner rauchigen Stimme nichts als Gänsehaut. Immer noch konnte ich meine Augen nicht von ihm nehmen, während sich pure Angst durch meine Glieder schälte und mehr denn je in den letzten Winkel meines Körpers kroch. Denn ja.... Mit ihm hatte ich hier nicht wirklich gerechnet und wieder ging ein Zittern durch meinen Körper, als unser ungewollter Gast in den Raum eintrat und sich neugierig umsah. Er war groß. Eigentlich wie alle dieser einen Rasse und dennoch hatte sein Erscheinen etwas so sehr einschüchterndes, dass es mir mit einem Mal doch glatt die Sprache verschlug. Mir gar den Brustkorb zuschnürte und ich kaum wagte zu atmen, aus Angst dass meine Lungen dann platzen würden. Er hatte dunkel gebräunte Haut, welche von einigen Narben durchzogen waren. Lange spitze Ohren ragten unter schwarzem Haar hervor, das wirr von seinem Kopf ab stand und in einem wild geflochtenen Zopf über seine rechte Schulter hing. Wirr fielen dem Wesen vereinzelte Strähnen in grüne Augen und erst jetzt, und während ich sein markantes Gesicht mehr denn je studierte, fiel mir auf, dass er auf einem Auge erblindet war. Eine widerliche Narbe über diesem ließ darauf schließen, dass er diesen Umstand wohl einem... Unfall zu verdanken hatte. Aber wer weiß das schon so genau. Dieser Rasse traute ich alles zu und wieder schien ich vor Angst wie gelähmt, als der Fremde nun vollkommen in den Raum eingetreten war und vor uns stehen blieb. „Ich wurde geschickt um zu sehen, wie weit ihr seid. Er lässt en Festessen organisieren um euer Wiedersehen zu feiern. Eigentlich bin ich so ne Zuneigung von ihm gar net gewohnt und hab schon gedacht er hätt mal wieder den Verstand verloren.“, kam es über vernarbte Lippen und nun gab unser Gegenüber doch glatt ein lückenhaftes Grinsen preis. „Aber so war er schon immer. So langsam glaube ich wirklich, dat Rith seine Spuren hinterlassen hat.“, lachte er abermals und wieder fühlte ich mich von seinen durchdringenden Blicken mehr als nur überrascht. Mehr als nur überrumpelt, denn genau schien er mich nun zu studieren und eine hochgezogene Augenbraue seiner Tat folgen zu lassen. „So siehste als aus, was? Kleine Onnà-bashin. Er hat oft von dir gesprochen. Mestens nur im Schlaf... wenn er denn ma welchen bekommen wie zugelassen hat.“, kam es abermals in einem rauchigen Lachen über dunkle Lippen und verblüfft sah ich meinen Gegenüber an, der nun eine verwirrte Locke meiner Haare in seine Hände nahm und einen kurzen Blick auf diese warf. Dann hinüber zu Fayeth und grübelnd zog er die Stirn in Falten. Doch bemerkte ich all dies kaum, sondern dachte nur an seine letzten Worte. Onnà-bashin?!? Das klang doch glatt saiyanisch. Diese Sprache würde ich unter tausenden wiedererkennen und verblüfft sah ich auf das Wesen vor mir und wie er sich langsam aufrichtete. „Nun wird mir so einiges klar.“, grinste er nach einiger Zeit zufrieden und wieder schien ich mehr denn je verwirrt. Wer war das, bitteschön? Unsicher sah ich zu Fayeth, als ein plötzliches Knurren von ihr ausging. Hoppla. Was war da denn los? „Was willst du hier? Schon mal daran gedacht, dass du ungebeten in eine laufende Untersuchung geplatzt bist? Regeln wie Manieren scheinen dir ja egal zu sein!“, schrie sie förmlich und schon jetzt konnte man sehen, dass sie vor lauter Wut zu explodieren schien. Eher vor lauter Hass, denn genauso gut wie ich hatte die Bershabesh erkannt, welche Rasse da vor uns stand und wir dieser diesen ganzen Schlamassel auch noch zu verdanken hatten.  Na danke auch! Abermals lachte unser Besucher nur und stemmte dann beide Arme in die Hüfte, doch wurde er von einer neuen Stimme unterbrochen. Eine, die ich nur zu gut kannte und erleichtert legte sich ein Lächeln auf meine Lippen, als ich Vegeta, lehnend am Türrahmen, erblickte. „Habe ich dir nicht gesagt, das würde nach hinten losgehen? Aber nein...“, schüttelte er doch glatt angesäuert den Kopf, verschränkte seine Arme nur noch mehr vor der Brust und schon jetzt schien die Zornesader auf seiner Stirn mehr denn je zu wachsen, als er dem Tshehemen einen wütenden Blick zu warf. „...du Vollidiot hörst ja nie auf mich. Da frage ich mich langsam wirklich, wer hier von uns beiden nicht mehr alle Tassen im Schrank hat!“ „Manjèth, jetzt sei nich so!“, beklagte sich mein Gegenüber lautstark und verdrehte dann genervt die Augen, als er sich zu meinem Saiyajin herumdrehte. „Verstehst wohl gar kenen Spaß mehr, was? Hat Kumari dir so sehr die Lauen vermiest oder wat is dir dann über die Leber gelaufen?“  „Deine Visage vielleicht?!?“, folgte jener eine Sarkasmus, der meinen Saiyajin gleich mal so sehr liebenswert machte und gespielt theatralisch legte sich der Tsheheme, welcher wohl auf den Namen Esràs hörte, eine Hand ans Herz. Esràs?!? Moment mal... Das kannte ich doch von woher. „Autsch, das tat weh. Wie kannst du nur...“, schluchzte es abermals gespielt von vorne und abermals konnte ich aus dem Augenwinkel sehen, wie Vegeta sich wütend zu dem Tshehemen umdrehte und ihn aus zornigen Augen anfunkelte. „So mit meinen Gefühlen zu spielen.....“ „Du hast sie doch nicht mehr alle!!!“, folgte der sofortige Ausbruch und nun konnte ich nicht anders als erleichtert die Schultern sinken zu lassen, während mein Saiyajin nach vorne eilte, nur um seinen Gegenüber dann in die Mangel zu nehmen. Auch wenn ich dennoch mehr denn je verwirrt war, aber von diesem Tshehemen schien wohl keinerlei Gefahr auszugehen. Denn nun schien ich mich auch endlich wieder daran zu erinnern, wer er war. Vegeta hatte uns schon ein Mal von ihm erzählt und zu dem Zeitpunkt, als wir uns vor den Tshehemen zusammen mit Son-kun und seiner Familie in einer Höhle versteckt hatten. Esrás war nämlich der Tsheheme, welcher ihm auf Rith damals das Leben rettete. Eher ihm zur Flucht verholfen hatte und nun tat es mir im Nachhinein leid, ihn so mit Vorurteilen überhäuft zu haben. Manchmal... sollten wir eben genauer hinsehen bevor wie zu vorschnell urteilten. Aber leider taten wir Menschen das viel zu selten, wie es mir erschien. „Erst unangekündigt verschwinden und sich dann fast eine Woche nicht mehr melden. Was war los? Hat dich Kumari ins Exil geschickt?“, zischte mein Gefährte gefährlich und schmunzelnd sah ich zwischen den beiden Parteien hin und her. Doch Esràs hob nur anschuldigend die Hände, während er Vegeta von seinem festen Griff abschüttelte und sich dann doch glatt die Kleidung zurecht zupfte. „Will ja kene Beschwerden hören. Einer von uns beiden muss ja dir Drecksarbeit machen, wenn du dich dazu entschließt lebende Leiche zu spielen.“ seufzte er schwach und ignorierte abermals den zornigen Blick seines Vordermannes. „Sie hat mich und eine Schwadron ihrer Armeen nach Galgosh geschickt. Schon mal die erste Vorhut erkunden und eventuell neue Mitglieder anwerben.“ „Mitglieder wofür?“ „Dat was bald demnächst ansteht, Manjèth!“, grinste der Tsheheme belustigt und schob Vegeta dann zur Seite. Zugegeben, sah schon ziemlich lustig aus, weil der Tsheheme gut doppelt so groß wie mein Saiyajin war und er diesen somit spielend an den Schultern packen konnte. Wie lange sich die beiden wirklich kannten?, fragte ich mich ehrlich, während ich die weitere Szene beobachtete und mehr denn je ins Grübeln verfiel.  Wieder etwas, das ich meinen Saiyajin fragen musste, aber um ehrlich zu sein, hatte ich ja jetzt alle Zeit der Welt dazu. Nun würde uns nichts mehr trennen können und zufrieden seufzte ich aus, während ein Lächeln meine Züge umspielte. Argwöhnisch zog Vegeta eine Augenbraue nach oben, ließ dieses Kommentar aber unbeantwortet. Ich wusste, dass er noch etwas mit Kumari zu besprechen hatte, aber schien es sich dabei um eben jene Aufgabe zu handeln, die Esrás nun erwähnt hatte? Ich vergaß.... Mein Gefährte hatte sich ja Kumari verschrieben. Genaue Angaben wollte er mir letzte Nacht darüber nicht mehr machen und vertagte jene Fragen auf später. Auf irgendwann und wann sich der Zeitpunkt ergab, diese erneut anzusprechen, aber... Wann würde das sein? In ein paar Tagen, Wochen – Jahre? Hoffentlich nicht letzteres und wieder vermischte sich mit dem Gefühl der endlosen Freude auch so bedingungslose Angst. Was... wurde hier wirklich gespielt? „Entweder du packst dene kleine Onnà-Bashin und gehst endlich in de Kantine....“, wechselte der Tsheheme so einfach das Gespräch und lenkte damit alle Aufmerksamkeit erneut auf mich. Verwundert sah ich auf. „...oder ich werd vorrausgehen. Kann dir aber nich versichern, dat noch was vom Essen da is, wennde kommst.“, grinste er belustigt und zeigte damit abermals lückenhafte Zähne. „Wer sagt denn, dass du überhaupt eingeladen bist?“, raunte Vegeta kurzerhand seinem Nebenmann zu und wandte sich dann einfach ab. Trat auf mich zu und nahm mich bei der Hand, nur um mich dann an seine Seite zu ziehen. Hilfesuchend sah ich zu Fayeth, welche diese ganze Szene eher traurig belächelte. Denn ich war mir sicher, dass unsere Untersuchung noch nicht beendet war und wieder sah ich in blaue Augen der Bershabesh. Sie sah so... unscheinbar traurig aus. War klar, wenn Vegeta sie wie Luft behandelte und kurzerhand überkam mich so endlos tiefe Wut. Sie ging so grenzenlos, dass ich meinem Saiyajin am liebsten eine scheuern würde und dementsprechend fahrig riss ich mich aus seinem Griff. Verwundert sah er mich an und somit hatte ich seine ganze Aufmerksamkeit. „Ich bin mir sicher, wir waren noch nicht fertig!“, erwiderte ich schnippisch und sah abermals in den dunklen Augen meines Gefährten, dass er mit keinem Mal verstand, was ich mit diesen Worten meinte. Eher nicht verstehen wollte, denn als er meinem ausgestreckten Fingerzeig auf Fayeth folgte, entglitt seiner Kehle fast ein gezischtes Fauchen.  Ein so sehr zorniges, dass es mir die Nackenhaare aufstellte und wieder zuckte meine Hand gefährlich. Bereit zum Schlag um ihm eine gehörige Ohrfeige zu verpassen, denn so wie sich Vegeta gerade benahm war er einfach schier unerträglich und dennoch zügelte ich mich in meinem Tun. Auch wenn es mir sehr schwer fiel. Somit würde er erst recht nicht mit der Sprache herausrücken wenn mein Handabdruck auf seiner Wange thronte. Es reichte mir schon, dass ich ihn damals geschlagen hatte, nämlich zu dem Zeitpunkt als unser Sohn von den Tshehemen entführt wurde und abermals ermahnte ich mich zur Ruhe. So... würde ich diese beiden Streithähne nie zusammenführen können. Ich musste... die Sache langsam angehen und in diesem Moment kam mir eine Idee. Der Tsheheme sagte doch, Vegeta habe ein Festessen für uns organisieren lassen, um unser Wiedersehen zu feiern? Vielleicht könnte ich ja.... „Ich gehe nur unter zwei Bedingungen mit. Ansonsten kannst du alleine feiern, Saiyajin no Ouji!“, zischte meine Stimme eisig kühl und wieder lag ein verwirrter Blick mehr denn je auf mir. Im Hintergrund konnte ich diesen Esràs belustigt auflachen hören. Sicher, Vegetas Gesicht musste gerade zu herrlich aussehen und dennoch konnte ich mich nicht für diesen kleinen Spaß interessieren.  Denn ich meinte es ernst.  Tot ernst und wieder sah ich meinem Gefährten in die Augen. „Erstens will ich die Untersuchung beenden. Ich kann nichts dafür, wenn dein durchgeknallter Freund einfach so durch die Tür platz und uns in unserer Arbeit stört!“ Besagter Freund beschwerte sich lautstark über jene einen Worte, doch wurde er prompt durch ein genervtes Zischen von Seiten Vegetas unterbrochen. Unbeirrt fuhr ich fort. Wäre ja noch schöner, wenn mein kleiner Plan nicht aufgehen würde. Auch wenn ich mir sicher war, dass dieser meinem Saiyajin so gar nicht gefallen würde. „Und Zweitens... wird uns Fayeth begleiten!“, beendete ich meine Forderungen und verschränkte dann doch glatt die Arme vor der Brust. Oh ja... Ich konnte förmlich sehen, wie Vegeta vor Wut zu platzen schien, doch hielt er sich wacker. Alleinig die Zornesader auf seiner Stirn war zurückgekehrt und seine Gesichtsfarbe wich mehr einem dunklen rot an Wangen und doch glatt den Ohren. Zugegeben, das war süß, aber half ihm momentan auch nicht weiter. Da musste er durch koste es was wolle und aus dem Augenwinkel sah ich, wie Fayeth unschlüssig auf mich hinzugetreten war. Sicherlich wollte sie diese ganze Sache unterbinden, es gar vertragen und als Nichtigkeit abtun, aber ich konnte es nicht ertragen, sie so traurig zu sehen. Vegeta und sie waren nicht dafür gemacht – um sich zu streiten. Um sich gar so zu ignorieren dass es schmerzte, wobei jene eine Ignoranz nur von meinem Saiyajin auszugehen schien. Was immer an Vegetas Seele nagte – es musste etwas ganz schön Großes sein, doch unbeirrt sah ich diesem in die Augen, als sich sein kühler Blick abermals auf mich lenkte. Doch dann auf seine Bershabesh. „Ich bin mir fast sicher, dass Fayeth wichtigere Sachen zu erledigen hat!“, raunte er abfälliger denn je und wieder erklang seine Stimme unter so neuem Hass. Etwas, das mich doch wahrhaft erschaudern ließ und kurz zuckte ich zusammen. Nein, das war ich so von ihm in keinster Weise gewohnt, doch war ein Aufgeben einfach nicht drin. Er konnte von mir aus toben, fluchen oder gar den ganzen Raum auseinander nehmen. Die Bershabesh würde mitkommen. Punkt, Aus. Amen! Wenn nicht konnte er sich seine ach so tolle Feier sonst wo hin stecken. „Ich meine es ernst, Vegeta. Entweder so, oder gar nicht!“, drohte meine Stimme eisig und schon jetzt war diese eine Spannung zu spüren, die sicherlich und in diesem Moment zwischen uns herrschen musste. Mein Gegenüber nun ebenso wütend die Arme fester vor der Brust verschränkte und mich aus einem zornigen Blick betrachtete. Treib es nicht zu weit, Onnà, sollte das wiederum bedeuten und wie zur Unterstreichung formten sich Vegetas Augen zu Schlitzen, als er abermals ein einsames Knurren durch den Raum wandern ließ. Er war nervös, wütend und zornig. Das sah ich alleine schon an seiner Körperhaltung und dazu auch an seinem saiyanischem Schweif, der hinter ihm wild von einer zur anderen Seite peitschte. Irgendwie tat es mir wirklich leid, ihn so zu fordern, denn das heutige Gespräch mit Kumari und der barsche Weckruf am Morgen schlug ihm immer noch schwer auf den Magen. Und trotzdem... Das gibt dir noch lange nicht das Recht, Vegeta, so mit Fayeth umzugehen. Oder...mit mir. „Du kannst Knurren soviel du du willst, es wird meine Meinung nicht ändern!“, giftete ich zurück und wandte mich dann beleidigt ab. Wissend, dass ich ihm am Wickel hatte, denn prompt drehte sich mein Saiyajin ebenso beleidigt weg und würdigte mich keines Blickes. „Macht doch was ihr wollt!“, zischte er eisig und war für mich zeitgleich der Beweis, gewonnen zu haben. Vorerst. Aber auch hier war ich mir sicher, dass Vegetas Wut nicht lange halten würde. Denn dazu schätze er mich dann doch zu sehr. Wenn gar nicht sogar liebte. Auf seine ganz eigene Art und Weise. ~*~ „Du hättest das nicht tun müssen!“, erreichte mich Fayeth´s sofortige Gegenklage, als ich Vegeta hinterher sah und wie er mit dem Tshehemen zornig den Raum verließ. Wir sollten nachkommen, hatte er gesagt, bevor er die Türe doch wahrhaft mehr als nur wütend in die Angeln schmiss und ich mit einem Mal doch recht froh um den Umstand war, dass er keinen Ki mehr hatte. Sonst würden die Räume der Bershabesh sicherlich nicht mehr in ihren Mauern stehen und erleichtert seufzte ich aus. Zufrieden, dass mein kleiner Plan geglückt war und abermals mit einem Lächeln auf meinen Lippen, drehte ich mich zu der Bershabesh um. „Er wird dir das so schnell nicht mehr verzeihen. Ich will nicht, dass ihr Euch meinetwegen streitet.“, beklagte sich die Bershabesh mit brüchiger Stimme und kurzerhand beobachtete ich sie und wie sie die Papiere ihres Berichtes zu ordnen schien. Nur so tat als hätte sie etwas zu tun, um sich nicht mit mir in dieser Angelegenheit auseinander setzten zu müssen und dennoch wusste sie, dass es getan werden musste. Dieser Streit musste aus der Welt geschaffen werden und wenn diese beiden Sturköpfe nicht von alleine den Weg der Versöhnung fanden, musste ich es wohl tun. Auch wenn das bedeutete, dass mich Vegetas Wut von nun an begleitete. Aber... was solls. Dann sollte er doch, ich war mir fast sicher, dass er diesen Zorn nicht lange würde aufrecht halten können. Ich konnte mit seinen Launen umgehen, aber war ich mir bei Fayeth nun nicht mehr so sicher. Sie, die am Meisten in ihrem Leben verloren hatte – litt auch am meisten und das konnte ich einfach nicht verantworten. Wie gesagt.... Die Bershabesh hatte so viel auf der Erde für mich getan. Zeit ein kleines bisschen meine Art der Dankbarkeit zu zeigen, nicht wahr?!? „Vegetas Zorn ist nicht von langer Dauer. Spätestens bis morgen wird er es vergessen haben.“, lächelte ich sanft, trat dann an die Bershabesh heran und legte ihr eine Hand auf die ihre. Doch abermals erreichte mich nur ein bitteres Lachen. „Glaube mir, das habe ich auch gedacht und nun dauert dieser Zustand schon fast zwei Wochen!“, gab sie mir die Antwort und erschrocken horchte ich auf. Zwei Wochen?!? Zugegeben, das war ungewöhnlich und besorgt zog ich die Stirn in Falten. „Fayeth.... was ist zwischen Euch vorgefallen? Und komme mir nicht wieder damit, dass es nichts ist. Das ist es nämlich keineswegs!“, hakte ich wieder nach, doch abermals wich mir die Bershabesh aus. Doch so schnell gab ich nicht nach und baute mich vor ihr auf. „Von Vegeta bin ich diesen Sturkopf gewohnt, aber nicht von dir. Bitte, Fayeth. Ich will doch nur helfen. Ich sehe doch, dass dir etwas auf dem Herzen liegt.“ Ich konnte sehen wie sie brach. Wie sie mit sich haderte und sich dann in einer berührenden Geste durch die Haare strich. Bekümmert ihre langen Ohren hängen ließ und sich dann zittrig um die schmale Hüfte faste, dass dieses Bild einfach nur neue Sorge wecken konnte und wieder zerriss es mein Herz intausend Stücke. Ach Fayeth... Was... quält dich nur so sehr?!? „Er... hasst mich.“, hörte ich das Brechen ihrer Stimme und erschrocken horchte ich auf. Mehr denn je verwirrt und wieso sie so von sich dachte und lächelnd schüttelte ich den Kopf. „Vegeta hasst dich doch nicht Fayeth. Das könnte er nie und das weißt du.“, versuchte ich sie zu trösten, doch fanden meine Worte leider keinen Anklang. Überhaupt keinen, denn wieder schüttelte meine Gegenüber einfach nur den Kopf und sah dann zur Seite. Konnte mir nicht mehr in die Augen sehen, als sie zu erzählen begann und ehrlicher Aufopferung gleich, hörte ich ihr zu. „Du weißt nicht, was ich getan habe. Er hat... jegliches Recht mich zu hassen. Denn ich würde an seiner statt nicht anders handeln.“ Wieder ein Brechen ihrer Stimme, das ein beklemmendes Schluchzen folgen ließ und ich schon jetzt so ehrliche Tränen in ihren Augen schimmern sehen konnte. Etwas, das mich zu tiefst berührte, denn eigentlich schätze ich meine Gegenüber als ziemlich willensstark ein. Sie hatte Freezer überlebt...  Na ja... Je nachdem, wie lange man diesen Umstand sah und nicht wissend, was ich nun als nächstes tun sollte, entschied ich mich dafür ihr einfach Zeit zu geben. Denn die Dämme schienen gebrochen. Endlich jene einen Schranken überwunden und nun waren es so ehrliche Tränen, die über helle Haut flossen. „Diesen Scanner, den du siehst und den er immer am Handgelenk trägt, ist eine meiner Erfindungen. Eher.... das Zusatzgerät, welches ich auf Geheiß von Kumari erfunden habe und nur alleine in Vegetas Körper steckt.“, begann sie ihre Geschichte zu erzählen und endlich sahen blaue Augen in die meinen. „Es sollte ihn beschützen, hatte sie gemeint, denn zur Zeit ist er nicht er selbst und so fahrig in vielen Dingen, dass er sich auf weiteren Missionen nur selbst Gefahren aussetzten würde.“ Wieder verstummte meine Gegenüber und abermals ließ ich ihr Zeit die Gedanken zu ordnen. Auch... wenn ich selbst noch nicht so viel von diesen Dingen verstand, Fayeth würde mir diese sicherlich bald erklären und interessiert wartete ich ihre weiteren Worte ab. „Es ist.... ein kleiner Chip, der in seine Blutbahnen transfundiert wurde und sich nun in der Muskelschicht festgesetzt hat. Somit ist er im System erfasst und es werden allerlei Daten an dieses übermittelt. Somit hat Kumari die perfekte...“ „...Kontrolle.“, beendete ich Fayeth Satz und ließ dann geschockt von ihr ab. Zugegeben, damit hatte ich nicht gerechnet und nun war Vegetas Wut auch mehr denn je für mich – verständlich. Denn es fühlte sich an wie Verrat. Er hasste die weißhaarige Bershabesh zu tiefst und dann ausgerechnet auch noch von der Person verraten zu werden, der er am allermeisten vertraute... Ja gar sein ganzes Leben.... Das musste auch ich erst ein Mal verdauen.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)