Zwischen zwei Seelen von RedViolett ================================================================================ Kapitel 48: Seele 48 -------------------- Es war, als würde er sich auflösen und wiederum – auch nicht. Hellstes Weiß an Hautfarbe floss von seinem Körper, wie kleinste Lichtpartikel und ließen unter einem schimmernden Glanze dunkel gebräunte Haut erkennen. Schuppige Haut, die viele Jahre lang hinter eisiger Gefangenschaft etliche Qualen erleiden musste und noch ehe ich es aufhalten konnte, schossen mir die Tränen in die Augen. Doch schien ich immer noch zu atemlos zu sein um zu erkennen, wie wahrhaft blind ich all die Zeit gewesen bin. Die Kleidung blieb; rote Rüstung, eine dunkelgraue Hose sowie dunkelrote Sanadaletten mit goldenen Schnallen verziert. Das dunkelgrüne Tuch, fast der Farbe eines gebrochenen Smaragdes gleich, wehte samt im Wind entstehender Magie und dennoch konnte ich es nicht glauben, was ich vor meinen eigenen Augen sah. `Na dann hoffe ich, du vertraust auch auf das, Manjèth....´, hörte ich ihn mit seiner Stimme flüstern und während sich der weißhäutige Tsheheme vor mir mehr denn je verwandelte und seine wahre Gestalt annahm, konnte ich nur noch seinen Namen flüstern. Esràs. Weiße Strähnen wichen einem dunklen Teint und schon bald konnte ich die mir gewohnten dunkelbraunen Locken erkennen. Ebenso in gleicher Frisur von Rephaìm zu einem Zopf geflochten und in wilder Form über seine rechte Schulter hängend. Rote Augen verfärbten sich langsam in ein helles Grün, wobei das rechte natürlich trüber als das andere war und zufrieden betrachtete mich nun ein gütiger Blick, während ich ihn nur fassungslos anstarren konnte. Seiner ganzen Güte folgte nichts als Wärme und als die Verwandlung schließlich abgeschlossen war, zupfte besagter Tsheheme, den ich wahrlich und während meines damaligen Racheaktes auf Rith tatsächlich gesucht hatte, um mein altes Versprechen einzulösen, verstohlen an den Hosenbeinen seiner Bekleidung.  „Japp, noch allet dran!“, beäugte er sich regelrecht selbst, drehte sich dann kurz im Kreis, um auch ja darauf zu achten, das auch alles da saß wo es sitzen sollte und mit einem schaurigen Geräusch fuhr sein abgestumpfter Schweif über den kahlen Steinboden. „Sie versicherte mir zwar, dass ich die Verwandlung mit nem Fingerschnipp selbst auflösen kann, aber so wirklich daran geglaubt hab ich net.“, grinste er doch glatt, fuhr sich dann mit einer wirren Handbewegung kurz durch dichtes Haar und sah mir dann in die Augen. Ich zitterte. Konnte nicht glauben, was ich da vor mir sah und geriet unweigerlich ins Stocken. Wahrlich... es gab so vieles was ich sagen wollte, doch brachte ich keinen Ton hervor. „Tut mir leid, dass wir uns unter solchen Umständen wiedersehen, Manjèth...“, bereute er schon fast und mit diesem Satz hatte er mich. Denn ich sah ihn vor mir. Esràs, wie er mir als Repahim das erste Mal in der Zelle begegnet war, nahm man mich auf der Erde gefangen. Esràs, wie er mich mit verspielten Augen musterte und sagte, dass ich Korun tot nicht viel nützen würde. Lebend aber auch nicht. Und zu guter Letzt sah ich Esràs, wen denn sonst und wie er versuchte, den Verlust meines Fingers doch wahrlich auf die leichte Schulter zu nehmen. Sich insgeheim nur lustig darüber machte und damit war sie wieder da. All die Wut, welche sich versucht hatte zu verbergen und mit einem knurrenden Aufschrei rannte ich nach vorne. Sofern man das mit fast verbundenen Beinen so irgendwie konnte und prompt hob mein Gegenüber abwehrend die Hände, als ich die Gitterstäbe erreichte, um ihn doch wahrhaft zu erwürgen, sollte ich ihn zu fassen kriegen. Dann eine Hand ausstreckte, doch.... „Halt, Manjèth, net so schnell!!! Die Gitterstäbe...“, hörte ich ihn nur noch brüllen, doch ging dann alles in einem feurigen Schmerz unter. Prompt wurde ich überraschender Weise nach hinten und zurück auf den Boden geschleudert. „...sin elektrisch...“, seufzte Esràs nur noch, wobei sich seine Stimme wieder mehr denn je amüsiert anhörte und fast war mir, als würde die Luft um mich herum immer noch knistern. E.... Elektrisch? Was sollte der Scheiß denn bitteschön? Verwundert sah ich auf meine erhitzen Hände, die doch wahrlich immer noch qualmten und setzte mich dann schwermütig auf. „Wusst ichs doch, dat unser Wiedersehen Funken schlagen würde.“, grinste mein Gegenüber bis über beide Ohren und brach doch dann glatt in ein abgehacktes Lachen aus, an dem er sich beinahe verschluckte. „Ha... Halts Maul!“, schrie ich ihn nur noch an, wobei ich spürte, wie mir die Schamesröte mehr denn je ins Gesicht stieg und ich mich dann einfach nur peinlich berührt umdrehte, während mein Gegenüber sich fast auf dem Boden vor Lachen kringelte. Bei Gott... für wahr. Hatte ich ihn vermisst? Kurz schwieg ich, sah ein aller letztes Mal auf den Tshehemen vor mir, bevor sich meine Lippen dann zu einem erleichterten, schwachen Lächeln verformten. Ja, das hatte ich. Definitiv. ~*~ „Rutsch ma en Pfund....“, hatte er zu mir gesagt und sich dann doch glatt so einfach per Schlüsselkarte einen Zugang in meine Zelle verschafft. Ohne dabei vom Strom eine gescheuert zu bekommen, versteht sich und verwundert hatte ich ihn angesehen. „Hab halt ihr Vertrauen.“, brachte Esràs nur schulterzuckend über seine Lippen und steckte dann besagte Karte in seine Hose zurück, mit der er mich kurzweilig befreien konnte. Konnte, wenn er denn wollte, doch dieses Risiko würde der Tsheheme nicht eingehen. Das sah ich in seinen Augen, denn irgendwie stand er in der Gunst der obersten Shivà und was er demnach alles dafür tun musste... Eher was er nicht tun durfte.... Nun... Das wollte ich gar nicht so genau wissen. Und nun saßen wir hier. Schweigend, angelehnt an der Mauer meines Verlieses, während der Mond seine einsamen Bahnen zog und nur wage einen Hauch von kaltem Winter erahnen ließ, denn das Fenster war offen und kein Glas bot Schutz vor der Kälte. „Ich habe dich... gesucht.“, flüsterte ich nach weiteren Minuten der Stille und hatte damit die Aufmerksamkeit meines Nebenmannes. Zugegeben, es war komisch... Esràs nach all der Zeit wieder so nahe zu sein. Zu wissen, dass er lebte obwohl ich damals schon an das wahrlich Schlimmste dachte. Die Hoffnung aufgegeben hatte, ihn lebend anzutreffen und nervös fuhr ich mir mit meiner gesunden Hand durch wirres Haar. „Ich war da, Esràs. Das war ich wirklich...“, beteuerte ich wieder. Fast so als wollte ich mich entschuldigen, doch lachte mein Gegenüber dann nur spottend auf. „Ja, dat hab ich gemerkt, dass du da warst. Mein ganzes Volk hat das.“, grinste er versteckt und sah mir dann in die Augen. Was genau in seinem Blick lag, konnte ich nicht sagen und kurz sah ich zur Seite. Stimmt.... Klar. Nahm man es genau, hatte ich sein ganzes Volk auf dem Gewissen, oder zumindest die Hälfte davon und dennoch musste ich vor Esràs keine Angst haben. Er war damals als Verräter seiner Landesmänner gesucht und von meinem Vater höchstpersönlich auf Rith abgeliefert worden. Damals vor mehr als einer halben Ewigkeit. Dieses Volk war nicht das Richtige. Ein Volk achtete aufeinander und beschuldigte sich nicht gegenseitig, nichts als Fehler begangen zu haben. Aber ich hatte ja gut reden. Wir Saiyajins hatten auch nichts anderes getan. Weder noch hatten wir es jemals richtig bis besser gemacht. „Aber is das nich total egal?!? Wer wen gesucht und letzten Endes gefunden hat?“, fragte mich Esràs nach einer Weile und wieder konnte ich ein zweifelndes Schimmern in seinen Augen sehen. Etwas, das nach Reue sprach. Gar so sehr nach versteckter Schuld, aber vielleicht schien ich auch nur zu müde zu sein und gerade noch so versteckte ich ein schwaches Gähnen hinter einer bröckelnden Mine. „Hätte ja auch das da vermeiden können....“, seufzte mein Tsheheme gequält und deutete dann mit einer freien Hand auf meine einbandagierte Hand. „Hab ich aber nich...“, flüsterte er wieder und nun war ich an der Reihe, den Kopf zu schütteln. „Was hätte das geändert?“, fragte ich ihn geradewegs heraus und hatte damit seine ganze Aufmerksamkeit auf mir. „Dann wär mein Fuß dran gewesen. Die ganze Hand, oder... vielleicht noch schlimmer...“, beteuerte ich nach einer Weile, doch hielt ich dann beschämt inne, als ich Esràs verstecktes Grinsen sehen konnte, das er mehr denn je hinter zusammengepressten Lippen versteckte und verpasste meinem Nebenmann dann einen festen Schlag auf die Schulter, der eher mir mehr weh tat, als ihm. „Nicht das was du wieder denkst, du elender Bastard. Ich meinte mein Muzuhara!“, stöhnte ich genervt und vergrub dann beide Hände vor meinem glühenden Gesicht. „Dende, steh mir bei. Ich halt´s nicht aus.“ „Gibts doch zu, Manjèth...“, grinste mein Nebenmann wieder und zog mich dann in eine herzige Umarmung, aus der es kein Entkommen mehr gab. Immer noch saßen wir auf dem Boden meines Verlieses und mehr denn je entkräftet ließ ich es nur noch zu. Denn zugegeben... Die Ereignisse überschlugen sich und ich war mir nicht sicher, wie lange ich noch die Augen offen halten konnte. „Dat haste vermisst, oder? Gibs doch zu.“, stichelte er weiter, stupste mir mit dem Ellenbogen kurz in die Seite und abermals schüttelte ich nur den Kopf. „Ganz ehrlich? Nein. Nein, im Moment eher nicht!“, gab ich wahrheitsgetreu zu, doch brach mein Nebenmann dann nur in ein rauchiges Lachen aus. Wieder konnte ich nicht anders, als ihn zu beobachten. Zugegeben, vielleicht hatte ich ihn wirklich mit der Zeit aufgehört zu suchen und war mir der Tsheheme mehr denn je in Vergessenheit geraten. Doch war er das nie ganz. Es tat so ungemein gut hier in der mir dunkelsten Stunde einen Freund zu wissen, der sich nach all den vergangenen Jahren auch noch als ein solcher bezeichnete und nie an mir gezweifelt hatte. Ja, das tat so was von gut und für eine kurze Zeit, schien mir all der Schmerz, ja gar die ganzen Sorgen meiner Seele vergessen zu sein und ich endlich in einen tröstlichen Schlaf zu fallen, während ich mich nun an die Wand lehnte und müde meine Arme vor der Brust verschränkte. Ein Schlaf, der bitter nötig war und schon bald driftete ich ab. Hinab, in nichts als so tiefe Dunkelheit. ~*~ Ich öffnete die Augen und fühlte nichts als Wärme auf meiner Haut prickeln. Stand mehr denn je unter einem azurblauen Himmel, während die Sonne auf meinen Körper schien und mir einen wohligen Schauer bescherten. Die Wolken in einem sanftem Wind über mir vorüberzogen und mehr denn je ragten hohe Bauten um mich herum empor. Hochhäuser, die ich schon ein Mal gesehen hatte, mir irgendwie vertraut erschienen und verwirrt sah ich mich um, als ich mich in einer mehr denn je belebten Stadt wiederfand. Einen Ort, den ich zu kennen schien, denn dieses Stück an Heimat hatte ich irgendwo schon ein Mal gesehen und wieder konnte ich nicht anders, als mich überrascht umzusehen, als ich auch schon angerempelt wurde. „Pass doch auf!“, hörte ich eine herbe Stimme sagen und sah dann mit an, wie mich besagter Mensch einfach nur wütend musterte, bevor er mit einem weiteren Brummen den Kopf schüttelte und wieder weiter seines Weges ging. Irgendwas verlauten ließ, was sich stark nach „Komischer Freak!“ anhörte und „Kommt davon wenn man wie ein Ölgötze auf dem Gehweg steht.“ und wieder konnte ich nicht anders, als ihm einfach nur hinterher zu sehen. Ein... Mensch? Wo zur Hölle... war ich?!? Die Einkaufsmeile war gut besucht. Wie immer eigentlich, tümmelte man sich an einem freien Wochenende auf den Straßen und so wie auch heute, schien die Westliche Hauptstadt gut besucht zu sein. Denn das war dieser Ort, an dem ich nun so plötzlich zu verweilen schien und unter mir mysteriösen Umständen erwacht war. Die Westliche Hauptstadt und zwar unversehrt. An einem Stück und abermals konnte ich nicht anders, als verwirrt einige Schritte nach hinten zu taumeln. Das.... Das kann nicht sein. Diese Stadt dürfte gar nicht mehr existieren. Sie müsste toter Asche gleich zu meinen Füßen liegen und kein Lebewesen mehr in ihr verweilen. Denn die Tshehemen hatten alles niedergebrannt. Hatten nichts dem Zufall überlassen und schienen Gleiches mit Gleichem vergelten zu wollen. Meine Welt sollte brennen, so wie ich einst die ihre in nichts als Flammen aufgehen ließ und wieder spürte ich einen kleinen Hauch von Panik in mir aufsteigen. Verzweifelt versuchte ich zu Atem zu kommen. Stolperte abermals zur Seite, als ich wieder hart gegen irgend einen Menschen stieß, diesmal eine Frau mit Kinderwagen und ich mich dann doch glatt flüchtig entschuldigte. Auch sie warf mir einen mehr als nur verwirrten Blick zu, der kurz von Sorge; dann aber von Skepsis begleitet wurde und panisch versuchte ich, das was ich sah, mit dem in Einklang zu bringen, was ich wusste. Was ich, Gott verflucht, am eigenen Leib erfahren hatte und dennoch schien alles der Wahrheit zu entsprechen. Dennoch wurde nichts dem Zufall überlassen, denn der Gehweg auf dem ich stand, war echt. Die Häuser, die sich neben mir aufreihten ebenfalls und ich sogar eines von Bulmas Lieblingsgeschäften erkannte und wieder sah ich fast schon perfide genau in die Gesichter der vorbeilaufenden Menschen. Suchte nach dieser einen Panik, die ihren nahen Tod beschreiben würde, doch herrschte nichts als - Gelassenheit. Als dieser eine Frieden, den ich schon immer irgendwie an dieser Rasse verteufelt hatte, weil ich den meinen nicht in mir finden konnte und wieder lief ich einige Schritte nach hinten. Stieß an die Mauer eines Hauses, das sich im Nachhinein als kleine Boutique entpuppte und konnte nicht anders, als auf das zu starren, was der Realität entsprach. Ich war auf der Erde. Ich war – Zuhause, aber konnte das... ...wirklich sein? Die Geräusche der viel befahrenen Straße rissen mich aus meinen Gedanken und wie unter tausend Schleiern sah ich auf. Alles fühlte sich... so echt an. So echt diese Welt in der ich lebte, welche ich dennoch zeitgleich für zerstört erklärte und abermals leckte ich mir über spröde, trockene Lippen. Etwas, das ich immer tat, schien mich etwas wahrhaft zu überraschen und versuchte dann, meinen Blick zu klären. Versuchte die Meute an Menschen zu akzeptieren, die fröhlich lachend an mir vorbeiliefen und sich ihres Lebens erfreuten, dass eigentlich gar nicht mehr existieren durfte. Die Luft roch nach diesem einen bekannten Duft, der geröstete Marronen und die Süße von Salzgebäck in sich trug. Wohl schien irgendwo einer dieser immer wiederkehrenden Jahrmärkte stattzufinden, auf die mich meine Gefährtin immer schleifen wollte, doch ich wahrlich nie ihren gleichen Absichten teilte und eher meinem eigenen Sturkopf folgte. Doch nun schien mich dieser Duft doch wahrlich wach zu küssen. Hinein in eine bittere Realität, in der ich akzeptieren musste, dass die Welt der Menschen durchaus existierte. Obwohl das doch gar nicht sein konnte. Nein, das konnte nicht sein und dennoch war es so. Ich sah an mir herab, doch erstarrte dann mit einem Mal. Denn ich trug meinen Gi. Meinen kompletten Gi, grauer Brustpanzer, sowie die dazugehörigen Stiefel und Handschuhe. Wie eine zweite Haut legte sich der dunkelblaue langärmlige Stoff des Einteilers auf meinem Körper nieder und verlieh mir meinen gewohnten Anblick. Und dennoch konnte ich nicht anders, als schockiert den Atem anzuhalten. Musste wahrlich mehr als nur amüsant aussehen, wenn man so wie ich, sich selbst gaffend auf der Straße beobachtete und sich wahrlich seit geschlagenen Minuten keinen Millimeter mehr vom Fleck bewegte und dementsprechend folgten mir nun auch besorgte Blicke. Eher verständnislose Blicke, denn mit meinem Starren zog ich ganz schön die Aufmerksamkeit auf mich und dennoch konnte ich nicht anders, als es einfach zuzulassen. Zuzulassen, dass mich diese Art der Wendung mehr denn je in die Knie zwang und ich nur noch zittern konnte. Wieder ungläubig auf meine Hände starrte und mit einem Mal traf es mich wie aus heiterem Himmel. Eiskalt, so völlig unvorhersehbar und dennoch konnte ich nicht den Blick davon abwenden. Meine rechte Hand.... Meine rechte Hand, die eigentlich nur noch 3 Finger tragen sollte, zierte nun die komplette Ausstattung und wie zur Unterstreichung spreizte ich die Knöchel. Fast erschien mir der Schmerz wie eine verblasste Erinnerung, als ich an meine Folter zurückdachte und spürte nur am Rande, wie mir mit einem kräftigen Ruck der Zeigefinger aus seinem Gelenk entrissen wurde. Wie ein sanfter Hauch von Wind verging diese Erinnerung in nichts als Nebel und ließ so völliger Kälte Platz. Denn das ergab keinen Sinn. Einfach keinen Sinn und dennoch war es so. Entsprach der bitteren Realität und dieser Welt so sehr der Wahrheit, in der ich nun stand.  Eine Welt, in der ich lebte, mich bewegte und eine mir so klare Luft einatmete, dass meine Lungen meinten, zerspringen zu müssen und dennoch atmete ich völlig gleichmäßig. Nur um mich dann doch in meinen eigenen Gedanken zu verlieren. „Ist das nicht... der Mann von Bulma Briefs?“, weckte mich die Stimme eines Passanten aus meiner Starren und endlich sah ich auf.  Konnte endlich den Anblick von mir nehmen und starrte in eine Welt, die mich wahrhaft glauben ließ, dass ich auch in sie gehörte. Eher weckte der Name meiner Gefährtin nichts als eine ungeahnte Angst in mir und somit rannte ich auch schon los. Wieso ich nicht meinen Ki einsetzte und flog, war mir mehr denn je schleierhaft, aber sind die Gedanken schon ein Mal zerstreut, nützt es nichts, sich um sie zu sorgen. Sie gar zu sammeln und somit hastete ich die Straße entlang. Ging mehr denn je den aufkommenden Menschen aus dem Weg, die mir fragende Blicke zuwarfen und ich mich dann nach einiger Zeit nicht mehr um ihre Anwesenheit scherte. Denn ich wollte nur noch an einen Ort, der mir wahrlich diese ganze innere Qual nehmen konnte. Der mich wahrhaft glauben ließ – angekommen zu sein und fast erschien es mir wie gefühlte Stunden, als ich endlich mein Ziel erreichte. Schwer atmend kam ich in der Einfahrt zum Stehen, stütze mich an der aufgereihten Mauer und fand mich in der Kühle des Schattens des Gebäudes wieder. Rasselnd zog ich nach Luft, denn der kleine Sprint hatte mich mehr gekostet als angenommen und leicht benetzte kalter Schweiß meinen ganzen Körper, der mich im aufkommenden Wind der Abendsonne erzittern ließ. Weit geöffnet meine Augen, die nun in völliger Starre auf mein ehemaliges Zuhause starrten, das eigentlich und nahm man es sehr genau, in nichts als Trümmern liegen durfte. Sich nicht in voller Pracht vor mir aufbauen sollte und noch während meine Augen den Schriftzug „Capsule Corporation“ erblickten, konnte es mein Herz kaum glauben. Mein Verstand noch weniger und zittrig setzte ich mich in Bewegung. Ich hechtete den Empfang entlang. Überhörte die Stimme unserer Empfangsdame, die mir eine gute Heimkehr wünschte und mich doch glatt fragte, ob ich auch alles erledigt hatte. Gar ob mein Ausflug in die Stadt positiv gewesen war, doch ohne sie weiter zu beachten und ihre nun begründeten Sorgen zu bestätigen, stürmte ich die Treppen nach oben. Stieß die mir nun entgegenkommende Arbeiterschaft meiner Frau zur Seite, wobei manche mir schon höchst selbst und persönlich aus dem Weg stolperten und war endlich in der oberen Etage angekommen. Doch rannte ich dann nur den weiteren Gang entlang. Panisch an Doktor Briefs vorbei, dessen Erscheinung mir regelrecht einen Stich versetzte und ich fast schon dachte, abermals aus allen Wolken zu fallen. „Was ist denn los, Junge?“, hörte ich seine ebenso besorgte Stimme über den Gang hallen, mit der er mir nach rief und mich doch bat, stehen zu bleiben um mein skurriles Verhalten zu erklären. Aber ich wollte nichts erklären.  Weder noch wollte ich stehen bleiben, begründen und widerlegen, wieso ich mich so abnormal benahm und ignorierte dann auch Bulmas Mutter besorgte Blicke, die sie mir zuwarf und ich sie doch glatt beinahe über den Haufen gerannt hätte, passierte ich die nächste Biegung. Doch hatte ich nur eines im Sinn. Ich wollte endlich Gewissheit haben, was genau hier vor sich ging und endlich war ich am Ziel meiner Suche angekommen und blieb; abermals schwer atmend, im Rahmen des Kücheneinganges stehen. Nicht glauben könnend, was ich nun sah. „Willkommen zurück.“, begrüßte mich ihr sanftes Lächeln und mit einem Mal schien ich den Atem anzuhalten. „Hast du alles erledigt was du wolltest, Vegeta?“, weckte mich Bulmas sanfte Stimme abermals aus den Gedanken, während die meinen einfach nur in alle Winde zerstreut wurden und ich meine Gefährtin somit nur noch verblüfft anstarren konnte. „Was ist den los? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.“, lachte sie doch glatt, wobei es ein schwaches Lächeln ihrer Lippen war und ich regelrecht sah, wie es zu zittern begann. Doch immer noch konnte ich nicht die Augen von ihr nehmen und war damit ihrer ganzen Skepsis ausgeliefert. Und meiner noch dazu. Bulma sah aus wie immer. Sie trug wiedermal das rote Kleid, dass ihr am besten stand und zusammen mit dem goldfarbenem Halstuch einfach nur wunderbar an ihr aussah. Die Haare waren wieder kürzer, sie hatte ja gesagt, dass sie sich diese wieder etwas schneiden lassen wollte und ungewohnt weich fielen ihr kurze Strähnen über den Kopf und als wirrer Pony in die Augen. Mit einer schnellen Handbewegung wischte sie sich diesen fort um mich besser mustern zu können, doch sprangen ihr diese wieder ins Gesicht und kurz konnte ich sie doch wahrhaft Schmollen sehen. Eine mir so sehr geliebte Geste, die mich doch glatt kurz Schmunzeln ließ, aber leider nicht ausreichte, meine ganze Angst zu nehmen und somit wanderte es eher zerknirscht über mein Gesicht. Was meine Gefährtin nur verwundert den Kopf schief legen ließ, sie dann letzten Endes den Kochlöffel aus den Händen legte und dann auf mich zulief. „Du siehst blass aus....“, stellte sie mehr denn je besorgt fest und war so schnell bei mir, dass mich ihr Anblick doch glatt erschreckte und ich instinktiv vor ihrer ausgestreckten Hand flüchtete. Wieder folgte mir ein skeptischer Blick und dennoch gab Bulma nicht nach. Folgte mir auf dem Fuß und einer inneren Panik gleich konnte ich spüren, wie sie mir eine Hand auf die Stirn legte und dennoch konnte ich nichts tun, als es hinzunehmen. Denn um ehrlich zu sein, war ich immer noch viel zu sehr geschockt dazu und somit spürte ich sanft ihre Finger meine Haut streicheln. „Fieber hast du keines....“, stellte sie prüfend fest und schien so ungemein erleichtert zu sein. Wieder schenkte sie mir ein ehrliches Lächeln, das mir so sehr die Beine schwach werden ließ und zog mich dann doch glatt mit sich. Zittrig konnte ich nichts anderes tun, als ihr zu folgen und prompt drückten mich sanfte Hände auf einen Stuhl und an einen voll gedeckten Tisch. „Hier, ist alles für dich.“, lächelte sie mir wieder liebevoll zu, lief dann um mich herum, zurück an den Herd und stellte letzten Endes auch das letzte Stück an Fleisch auf die gedeckte Platte. „Und das wird auch ja alles aufgegessen, Mister. Wenn ich schon Mal in der Küche stehe...“ Sie ließ den Satz offen, extra um mich zu reizen und ihrer kleinen Provokante die richtige Würze zu geben, doch schien ich immer noch zu sehr verblüfft um darauf einzugehen. Nicht so wie sonst, wollte sie mich triezen, die unmöglichsten Reaktionen aus mir herauskitzeln und völliger Verwunderung sah ich auf das Meer an Essen, dass sie während meiner Abwesenheit gezaubert hatte. Eine Abwesenheit... von was eigentlich?, dachte ich fieberhaft, während Bulma nun wortlos meinen Teller belud und sich dann zurück an den Tisch setzte. „Wie war dein Ausflug in die Stadt?“, versuchte sie ein Gespräch einzuleiten. Wahrlich um diese bedrückende Stimmung im Raum zu umspielen, die mein verwirrter Geist ausstrahlte, doch konnte ich ihr immer noch nicht antworten. Versuchte immer noch ihre Erscheinung in Einklang zu bringen, zu ordnen und zu verstehen, doch war es ein vergebliches Mühen und schnell merkte ich, wie hilflos ich mich in Wahrheit fühlte. „Mein...Ausflug?!?“, begann meine Stimme wie von selbst zu sprechen. Zögerlich, nicht so wie sonst, denn um ehrlich zu sein, ich wusste nicht, was ich in der Hauptstadt wollte und nun war ich an der Reihe Bulma vorsichtig anzusehen. Verwundert richtete sie sich auf. Schien meine Verwirrung mit keinem Mal zu verstehen und schüttelte dann doch glatt nach einer Weile lachend den Kopf. „Mensch, Vegeta. Was ist nur los mit dir? Du selbst hast doch gesagt, du wolltest dir Mal die Beine vertreten und etwas anderes als deinen GR sehen.“ Wieder folgte ein mir so sehr vermisstes Lachen und vorsichtig nahm ich die Gabel in die Hand, während ich auf den vollbeladenen Teller starrte. Ich wollte mir die Beine vertreten?!? Konnte mich nicht daran erinnern, dass ich das mal in der Vergangenheit getan hatte, aber bekannter Maßen hatte ja alles einmal seinen Neuanfang und unsicher setzte ich den ersten Schnitt in ein Stück Putenfleisch. „Wahrlich, man könnte meinen, du wärst auf einem anderen Planeten gewesen.“, lachte meine Gegenüber wieder und abermals beobachteten mich blaue Augen liebevoll. Wollte sie... denn nichts essen?, fragte ich mich ernsthaft während ich mir vorsichtig einen Bissen in den Mund schob und schon jetzt merkte, was für einen Hunger in in Wirklichkeit hatte. Fühlte sich so an, als hätte ich tagelang nicht mehr wirklich etwas zwischen den Zähnen gehabt und während mein Appetit über meinen Verstand siegte und mein Magen mehr denn je lauthals aufknurrte, schaufelte ich mir mehr denn je den Bauch voll. Ja, das fühlte sich wirklich so an und schon bald musste mir Bulma einen zweiten Nachschlag auf den Teller laden. Die zerstörte Welt durch die Tshehemen geriet so langsam in Vergessenheit und während die Abendsonne mehr denn je hinter den Wolkenkratzern der Stadt versank, wollte ich daran auch gar nicht mehr denken. Vielleicht war das alles ja auch nur ein böser Traum gewesen. Vielleicht hatte ich mich wiedermal durch mein zu strenges Training ins eigene K.O. befördert und nun schien mein schläfriger Geist langsam aus seiner Trance zu erwachen. Vielleicht hatte dieses ganze Grauen niemals stattgefunden, das sich mir im Nachhinein nur als schwache Illusion meiner Gedanken widerspiegelte und nichts als eine kalte Ahnung hinterließ. Etwas, das man mit der Zeit vergessen konnte und während mich Bulmas ganze Liebe in ihre Obhut nahm, tat es das tatsächlich. Ich vergaß. Fügte mich dieser Welt, in der alles doch eigentlich in Ordnung war und so, wie ich es immer haben wollte. Trunks schien bei seinem besten Freund zu sein, versicherte mir meine Gefährtin als ich nach seinem Verbleiben fragte und schien mit dieser Antwort mehr als nur begnügt zu sein. Alles schien in Gewohnheiten zu verlaufen. Alles so, wie ich es für richtig erhielt und zufrieden lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück. Gesättigt von meinem Mahl, das sich wie ein wahres Festessen anfühlte, schien ich zu träge zu sein um den nächsten Schritt zu tun und somit blieb ich einfach wo ich war. Sitzend auf dem Stuhl in der Küche, während meine Gefährtin summend den Abwasch startete und meine ganze Welt damit perfekt werden ließ. So, wie es immer war. So, wie ich es niemals anders kennenlernte und müde sah ich aus dem Fenster und beobachtete, wie die letzten Strahlen der Sonne hinter dem Horizont verschwanden, bevor sich die nahende Nacht einläutete. Ja, alles schien perfekt zu sein und so, wie ich es zurück gelassen hatte. „Da Trunks weg ist...“, flüsterte es nahe an meinem Ohr und erschrocken fuhr ich zusammen als mich Bulmas Sanfter Hauch an Stimme federleicht am Nacken kitzelte und langsam drehte ich mich zu ihr um. Niemals mehr den schwachen Schauer an Gänsehaut vermissend, den sie mir damit schenkte und sah in das verschmitzte Lächeln ihrer Augen. „...haben wir den ganzen Abend nur für uns.“, beendete sie ihren Satz und zog mich damit auf die Beine. Ich folgte ihr, ohne Widerstand zu leisten. Wissend, was dieser Wink an Andeutung zu bedeuten hatte, doch wollte ich mich nicht dem Gefühl hingeben, haltlos in irgendeine Gefahr zu laufen, die mich mein Unterbewusstsein nun spüren ließ. Eher vertrieb ich es sofort wieder in die tiefsten Schatten meiner selbst, denn ich war bei meiner Gefährtin. War in ihren Armen und was konnte da schon bitte schief gehen? Der Kuss ihrer Lippen traf mich unerwartet, doch sog ich ihn fast schon gierig in mich auf, während sich ihre Hände in meinen Rücken krallten und ich mehr denn je den Weg in unser gemeinsames Schlafzimmer eher blind suchte. Doch fand ich ihn mühelos und stieß die Türe gekonnt mit einem schwachen Fußtritt auf, während ich meine Gefährtin weiterhin auf meinen Armen trug und sie mein Verlangen mit wilden Küssen beglückte. Abermals hungrig ihre Lippen auf die meinen presste und ich mich dann nur noch auf das Bett fallen ließ. Mit ihr auf meinem Schoß, nur um sie dann in einer doch schnellen Geste um die eigenen Achse zu drehen, sodass ich nun in ihre himmelblauen Augen sehen konnte, die abermals lächelnd in die meinen sahen und sie wieder ihre Hände an meine Wangen legte. Mir gar zärtlich liebkosend über die Narben meiner Haut strich, während ich zitternd ihre Hand in die meine nahm und sie langsam zu meinem Mund führte. Hauchfein meine Lippen auf ihre Finger presste, ich wieder das liebliche Lachen ihrer Stimme hören konnte und ich so ungemein in diesem Moment wusste, wie sehr ich sie vermisst hatte. Wie sehr ihre Nähe, die mir mehr denn je als so plötzlich fremd erschien. Mehr denn je ihr ganzes Wesen, das mich nun beängstigt in dunkle Schatten warf, doch versuchte ich es zu verdrängen. Versuchte mich nur auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren und auf diesen einen Moment, in dem ich Bulma so nahe war wie noch nie. Wie es sich nach einer gefühlt vermissten Zeit anfühlte und tief in meinem Inneren fragte ich mich, woher nur diese blinde Sehnsucht kam, die mich wieder sanft ihre Lippen küssen ließ, doch meine Gefährtin dann wieder nur mein Gesicht in ihren Händen bettete. Doch wollte ich es gar nicht wissen. Denn das hier war meine Welt. Mein Heiligtum für das ich lebte und jeden Tag erneut alle Qualen auf mich nahm, doch als Bulma zu verstummen schien und kein Kuss mehr ihrer Berührung folgte, hielt ich inne. Sah mehr denn je auf und in den nun traurigen Anblick ihrer Züge, die mehr denn je einer so wahren Enttäuschung wichen. Sah nur schwach am Rande, wie sie ihre Lippen bewegte, als sie mir etwas mitteilen wollte, doch dann der Klang ihrer Stimme mit einem Mal meine ganze Welt in nichts als Chaos stürzte. Eher war es das, was sie zu mir sagte.  Was sie mir als Frage und als Ultimatum stellte und zeitgleich alle Ängste damit weckte, die ich dachte hinter mir gelassen zu haben. Genauso, wie ich die Welt des Realen hinter mir ließ. „Hast du uns vergessen, Vegeta?“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)