Zwischen zwei Seelen von RedViolett ================================================================================ Kapitel 35: Seele 35 -------------------- Zwischen zwei Seelen Seele 35 „Trunks!“ Mein Schrei durchstieß die Stille, noch ehe er richtig wachsen konnte und sofort war ich auf den Beinen. Stieß Vegeta doch glatt zur Seite und lief eilig auf meinen Sohn zu, nur um ihn dann in eine stürmische Umarmung zu nehmen. Ich sackte auf meine Knie, hielt meinen Sohn dicht an meinen Körper gedrückt und weinte stumme Tränen. Doch waren es Tränen der Erleichterung, denn ich hatte schon mit dem Schlimmsten gerechnet. Hatte ihn schon tot vor meinen eigenen Augen gesehen, doch wiedermal bewies mein Kind, von welchem Saiyajin es abstammte. Eher von welchen Eltern, denn wir ließen uns so schnell nicht unterkriegen. Auch wenn ich manches Mal schon sehr daran gezweifelt hatte und es die jetzige Situation kaum noch zuließ. „Geht es dir gut?“, fragte ich besorgt und legte Trunks dann beide Hände an die Wangen. Er sah blass aus, sofern ich das unter all dem Ruß und Staub erkennen konnte, welcher auf seiner Haut lag und das Blau seiner Augen nur noch mehr erstrahlen ließ. Stumm folgte ein schwaches Nicken meinen Worten und dennoch verriet mein Sohn das Zittern, welches durch seinen Körper fuhr. Seine Sachen waren mitunter teilweise versengt. Wiesen mehr Fetzen als Stoff auf und hier und da erhaschte ich kleinere Brandwunden an seinem Körper. Doch schien er sonst unversehrt zu sein. Ein Umstand, der mich wahrlich erleichtert seufzen ließ, doch dann brachte Trunks etwas über seine Lippen, das mich sofort in ein bodenloses Loch stürzte.  „Oma und Opa sind tot.“, zitterte seine Stimme.  Drang nur schleierhaft zu mir hindurch und wieder blinzelte ich verwirrt. W....Was? Was sagte er da? Ich hatte damit gerechnet. Hatte mir wahrlich dieses Szenario schon vor Augen geführt und dennoch schien es mit einem Mal so aussichtslos zu sein. Gar so erschütternd wie noch nie.  So nahe wie noch nie und während mein Sohn weiterhin versuchte, Vergangenes zu erklären, zerbrach ich innerlich. Er hatte versucht zu helfen. Hatte versucht zu retten, was noch zu retten war, doch auch ihn schien eine unbekannte Macht seiner Kräfte beraubt zu haben. Etwas, was ich sonst eigentlich dachte, dass es nur Vegeta betreffen würde – denn mein Sohn trug kein Mal auf seiner Haut, wie mein Gefährte es tat. Unsicher sah ich auf meinen Saiyajin, während ich meinen Sohn beruhigend in die Arme nahm und ihn versuchte zu trösten, obwohl auch ich in diesem Moment eine helfende Hand gut gebrauchen konnte. Ebenso jenen einen Trost, der mich über den Verlust meiner Eltern hinweg bringen würde, doch leider musste man manches Mal Prioritäten setzten.  Leider musste man das so Gott verflucht. Was verbirgst du nur, Saiyajin no Ouji?, dachte ich bitterlich, während ich Vegeta in die Augen sah und ganz genau in dunklen Opalen erkannte, dass er sich für einen riesengroßen Fehler verantwortlich fühlte, der ihn zeitgleich so befremdlich auf mich wirken ließ. Das er etwas, was er mir nur noch nicht sagen konnte, so ungemein bereute und nicht ganz unschuldig an unserer jetzigen Situation zu sein schien. Doch... stattdessen schwieg er. Stattdessen lief Vegeta einfach auf uns zu, warf einen kurzen Blick auf unseren Sohn, der sich endlich wieder seiner Tränen gefangen hatte und half uns dann auf die Beine. Eher zog er uns einfach nach oben, doch versetzten mir seine nächsten, kühlen Worte nichts als einen eisigen Stich ins Herz. Denn sie bedeuteten, dass wir fliehen mussten. Fliehen aus unserem wohlbehüteten Zuhause, das nun keines mehr sein würde. Nie wieder, das stand fest. ~*~ Wir müssen weiter. Wahrlich, wie sehr sich dieser Satz mit: Wir können hier nicht bleiben, ersetzen ließ, war fast schon erschreckend und dennoch hörte ich sie beide über Vegetas Lippen wandern. Klangen erschreckender denn je, denn sie läuteten eine Zeit ein, die nun so ungewiss in der Zukunft lag und keiner von uns so recht wusste, wie der nächste Morgen aussehen würde. Oder gar die nächsten Stunden. Eilig lief ich meinem Saiyajin hinterher, während ich meinen Sohn in Armen trug und über massiges Geröll hinweg stieg. Was Vegeta suchte war nicht schwer zu erraten und jetzt, da ich seine Gedankengänge langsam zu verstehen schien, wusste ich, auf was ich mich einlassen musste. Saubere Kleidung, Proviant, Nahrung. Ersteres war kein Problem, hatten wir ungehinderten Zugang zu unseren Schlafräumen und somit drückte mir mein Gefährte wortlos eine meiner Hoi-Poi Kapseln in die Hand, nachdem er etliche Schränke und Schubladen durchsucht hatte. Doch mit Proviant sah es anders aus, denn meine Küche lag in nichts als Trümmern. Essen und Trinken schien somit in weite Ferne zu rücken. Genauso wie meine gut verstauten Kapsel-Häuser, die dank einer geplanten Modifizierung alle in meinen Laboren waren. Doch diese existierten nun nicht mehr, denn die Kellerräume meines Zuhauses waren verschüttet und begraben unter Steinen. Wo der Dragonball-Radar war, der uns vielleicht als letzte Chance offen bleiben würde, war schwer zu sagen, jetzt da alles in Trümmer lag und die Zeit gegen uns lief.  Ich hatte ihn in einem Tresor verschlossen, nachdem sich die Dragonballs und seit unseren letzten Wunsches, in nichts als steinerne Kugeln verwandelten und im Himmel verschwanden. Zerstreut in allen Richtungen dieser Welt und somit jeglicher Chance beraubt, unsere Erde von ihren nun brennenden Qualen zu befreien. Doch daran wollte ich jetzt nicht denken. Ich wollte nur noch Eines. Erstmal meine kleine Familie in Sicherheit wissen und somit folgte ich Vegeta, der stumm zum Aufbruch bereit war. Bereit, mein Zuhause hinter sich zu lassen, doch beschlich mich nur noch ein einzelner Gedanke. Eine Frage, die mich so schnell nicht mehr loslassen würde und sie lautete: Wohin? Doch das Wohin galt schnell zu beantworten, trieb uns Vegetas Eifer zurück auf die Straßen der westlichen Hauptstadt und dennoch war das Chaos hier praktisch vorprogrammiert. Immer noch schien der Himmel zu brennen, während einfallende Truppen unserer Feinde über die Menschen herfielen und sie abknallten als wären sie ein Schwarm lästiger Fliegen, den es zu beseitigen galt. Doch bei manchen meiner Landsleute schienen sie Ausnahmen zu machen. Grausame Ausnahmen und jetzt schien ich langsam zu begreifen, was genau Vegeta mitScreening gemeint hatte. Es war eine Art Aussonderung. Die Spreu vom Weizen trennen. Abschaum zu Abschaum, nur mit dem Einzigen Unterschied, dass dieser hier getötet wurde. Und das ohne mit der Wimper zu zucken. Keine Gnade kennend.... Ich zitterte und bemühte mich somit noch mehr, mit Vegeta Schritt zu halten, der uns sicher in Richtung Stadtrand führte. Nun erkannte ich auch, wo er Zuflucht finden wollte, bis sich das ganze Ausmaß an Zerstörung etwas gelegt hatte, sodass wir Zeit zum Nachdenken hatten und wieder flog mein Blick auf den großen Wald vor uns. Auf das Gebirge, welches sich dahinter erstreckte und die weiten Länder, welche die Bevölkerung der Erde voneinander trennten. Aber... sollte das ausreichend sein? Ein bisschen Wald und ein bisschen Dunkelheit, um uns unsere Gegner vom Hals zu halten, die mir ferner denn je Ki unterdrücken konnten und eine Technologie besaßen, von der ich nur zu träumen wagte? Ich zweifelte. Ich zweifelte sogar sehr und dennoch wollte ich Vegeta nichts unterstellen. Er tat alles in seiner Macht stehende um uns zu beschützen, da wollte ich mal nicht so kleinlich sein. Und dennoch konnte ich die Angst nicht unterdrücken, welche sich wie auf leisen Sohlen an schlich. Sich in der Dunkelheit der Schatten versteckte, nur um dann im richtigen Moment zuzuschlagen. Nein.... Mein Saiyajin wusste, was er tat. Darauf musste ich einfach hoffen und somit verschwanden wir in den tiefen Schatten der Bäume, als wir die westliche Hauptstadt hinter uns ließen und all diese grausame Welt von Angst und Tod gleich mit. Das musste ich einfach. ~*~ Wir schwiegen. Dumpf umhüllte uns die dichte Fauna und Flora des Waldes ein und schon bald erstarben die Lichter der Stadt hinter uns. Tauchte jene eine Welt, gefangen hinter uns nun schützendem Dickicht, in nichts als Dunkelheit, als ein plötzlicher Blackout einsetzte und die ganze Westliche Hauptstadt in nichts als Schwärze hüllte. Unsere uns unbekannten Angreifer hatten wohl die Stromzufuhr gekappt und während ich verzweifelt versuchte das Grollen in der Ferne zu verdrängen, warf ich einen allerletzten Blick durch dichtes Blätterwerk zurück. Zurück auf jene eine Stadt, die ein Mal meine Heimat gewesen war, doch jetzt und in diesem Moment nur noch dichter Rauch in einen dunklen Nachthimmel empor stieg. Sah all die Flammen, die so widerlich frohlockend all ihre Macht ausübten. Gar wahrhaft Zeuge wurden, wie die Welt der Menschen unterging und wieder lief mir ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter.  Denn Untergehen war hier definitiv das falsche Wort. Eher wurden wir unserer Freiheit beraubt und das war wahrlich schlimmer, als jeglichen Schmerz, den man überdauern und ausharren konnte. Denn der Freiheit beraubt bedeutete, auch sein Leben und all seine Werte zu verlieren und wieder hängte ich mich Vegeta an die Fersen. Trunks schlief in meinen Armen, hatte der nahenden Erschöpfung nicht mehr standhalten können und kurz beneidete ich ihn um den Umstand, dass er einfach die Augen schließen und all diesem Wahnsinn entfliehen konnte.  Doch ich musste standhaft sein. Musste, genauso wie mein Gefährte, an das Gute in allen Dingen glauben, doch wenn deine Welt von nichts als Schwärze heimgesucht wurde und alles drohte in Chaos zu versinken – wer glaubte da noch an das Gute? Wer an eine Zeit, die es jemals besser machen würde?!? Momentan sahen unsere Perspektiven nicht gerade rosig aus. Gut war weit davon entfernt und während ich Vegeta durch den dichten Wald folgte; weg von der Stadt und hinein in tiefe Schatten, fasste ich bisher Geschehenes zusammen. Die Erde wurde angegriffen. Schien Zielscheibe eines ganzen Volkes zu sein, deren Bevölkerung wir mit keinem Mal kannten. Deren Gewohnheiten uns so völlig fremd waren, doch wer nur nach Chaos strebte und den Untergang anderer Welten als einzigen Sinn im Leben empfand, den wollten wir auch wahrhaft nicht kennenlernen.  Den wollten wir mit keinem Mal in unseren Reihen wissen und dennoch hatte man uns nicht um Erlaubnis gefragt, als besagte Raumschiffe in unsere Atmosphäre eintraten und uns den Krieg erklärten. Doch auch das war typisch für Terror und eben Jenes, das in jeder Zeitepoche die Welt der Menschen dahinzuraffen schien. Es gab immer eine Seite, die verlieren würde und diesmal würden wir es sein. Wir, die sonst immer die Sieger waren. Vegeta hatte keinen Ki. Was immer unsere Angreifer eingesetzt hatten, schien wieder in seinem Körper aktiv geworden zu sein. Eigentlich nahm ich an, dass mein Gefährte wusste, wie er eben jenes eine Sein verhindern konnte, das er einst schon ein Mal überwunden hatte und all seine Kraft zurück bekam. Denn sonst wäre er niemals soweit gekommen. Hätte sich Freezer niemals widersetzten und damals den Überfall auf die Erde beginnen können.  Wenn er nicht schon damals einen Weg gefunden hätte, seine Energien wiederzubekommen, welche ihm diese Wesen damals so leichtfertig genommen hatten...  Wenn er es schon damals geschafft hatte, dieses Brandmal zu umgehen, das immer noch auf seinem linken Handgelenk thronte und ihn nun seiner Kräfte beraubte; denn das nahm ich mal stark an, so hätte ich Vegeta niemals kennengelernt.  Doch... er war hier. Also musste das Aktivieren seines Ki´s irgendwie wieder möglich sein. Doch je mehr ich auf meinen Gefährten starrte und wie er wütender denn je dichtes Dickicht beiseite schlug, kam mir nur ein Gedanke in den Sinn. Das Vegeta nicht konnte. Oder hatte er nur noch nicht versucht eine alte Lösung sich wiederholen zu lassen, um ihn damit von seiner nun neuen Last zu befreien. Eine neue Last, die ihn eigentlich schon immer begleitet hatte. Aber auch das waren nur Vermutungen. Wie auch in ferner Vergangenheit, so schwieg mein Gefährte auch jetzt, was genau es mit diesem mysteriösen Mal auf sich hatte und in diesem Moment verfluchte ich Vegeta für seine ganze Verschwiegenheit. Wieso er mich nicht einbezog, in seine kleine Welt, die schon längst ein Teil von mir geworden war.  Wütend sah ich auf seinen Rücken. Vielleicht würde ich eine Lösung finden. Vielleicht einen Weg wissen, wie er wieder an seinen Ki kommen konnte, doch wie sollte ich das anstellen, wenn dieser Dickkopf mit keinem Mal den Mund aufmachte?!? Man musste ihn erst zu seinem Glück zwingen und selbst dann war man nicht gewiss, das man auch Erfolg hatte. Doch erst, als Vegeta eine Pause einlegte und sich müde an einen Baum lehnte um zu verschnaufen, trat ich auf ihn zu. Endlich einen Entschluss gefasst – nämlich nicht mehr zu schweigen und einfach nur den Mund zu halten. Denn ich hatte nicht vergessen, was ich zuvor in seinen Augen gesehen hatte. Welcher Ausdruck von bekennender Schuld in eine blinde Ahnung gewichen war und jetzt, da sowieso alles für verloren galt, wollte ich keine Ausreden mehr. Ich wollte Wahrheiten. Son-Kun konnte mir sowieso nicht helfen, denn auch er schien momentan Ki-los zu sein, sonst wäre er schon längst hier. Also musste ich mir selbst helfen und das tat ich auch. „Du weißt wer uns angreift, nicht wahr?“, legte ich Vegeta mit jenen Wörtern eine eisige Pistole an die Brust und genau konnte ich sehen, wie mein Gegenüber erschrocken zusammenzuckte. Sich dann dunkle Augen warnend zu Schlitzen verengten und ein tiefes Knurren durch die Stille drang. „Sehe ich etwa aus wie ein wandelndes Lexikon?!?“, blaffte Vegeta doch glatt zurück und verstehend zog ich eine Augenbraue in die Höhe. Wahrlich... vielleicht war das nicht der beste Moment um zu streiten, aber ich war sein Schweigen langsam leid. Ich war es leid immer nur die zweite Geige zu spielen. Sah dieser Trottel von einem Saiyajin nicht, dass ich ihm eigentlich nur helfen wollte? All die ganzen Jahre über?!? Ich hatte still ausgeharrt und gewartet.  Hatte gehofft, dass sich Vegeta mir endlich öffnen würde und mir besagte Lücken zu seiner Vergangenheit anvertraute, die mir noch fehlten. Doch wie es den Anschein hatte, vertraute er mir immer noch nicht. Nach all der Zeit.... Kein Stück. Ein Umstand der schmerzte und den ich so schnell nicht mehr vergessen konnte. Wütend biss ich mir auf die Unterlippe und sah in funkelnde Opale. Doch auch ich kannte Zorn, Freundchen. Auch ich hatte Grenzen, die man lieber nicht überschreiten sollte. Wir hatten... schon so viel durchgestanden. Wieso mimte er dann immer noch den Unnahbaren? Gar... den Einzelgänger?!? Denn das war er mit keinem Mal. Jedenfalls nicht mehr. „Ich bin deine Ausflüchte langsam leid, Vegeta. Ich kann nicht vergessen, was ich damals in meinem Golden Eye gesehen habe und du ebenso wenig, scheint es sich hier und heute per Zufall zu wiederholen!“, zitterte meine Stimme und kühl deutete ich mit meiner freien Hand auf seinen linken Arm. Direkt auf das Mal, während ich mit der Anderen immer noch meinen Sohn in einem festen Griffe hielt.  Denn ja... Jene eine Illusion, die ich damals in den Kellerräumen meiner Labore gesehen hatte; ging meine damalige Erfindung wie von selbst in Gang, schien mir jetzt so deutlich wie noch nie vor Augen zu liegen. Ich sah alles noch ein Mal. Sah, wie man meinen Gefährten in jungen Jahren auf einen stählernen Eisenstich fesselte und ihm unter elenden Qualen jenes eine Siegel in die Haut brannte, das für immer zu bestehen schien.  Für immer... und ewig. „Ich will endlich wissen, was es damit auf sich hat!“, bebte meine Stimme wieder und für einen kurzen Moment war ich überrascht, wie sicher meine Stimme klang. Und dennoch zeitgleich so verzweifelt. „Ich will endlich wissen, was man dir angetan hat. Wer dir das angetan hat und wer uns Gott verdammt noch mal töten will! Denn das ist ja mehr als nur so offensichtlich!!!“, zitterte meine Stimme wieder und gegen Ende erhob sie sich fast schon schrill in den Wald hinein. Scheuchte gar ein paar Vögel auf, die panisch in den dunklen Nachthimmel empor stiegen, doch war mir das mehr als gleich. Hatte ich nur noch Augen für ihn. Für meinen Gefährten und wie er sich gerade noch so in seiner ganzen Rage halten konnte. Denn ich sah sein Zittern. Sah, wie er wütend mit den Zähnen knirschte, zur Seite starrte und meinem entschlossenem Blick nicht mehr standhalten konnte. Sich zittriger denn je vernarbte Hände in die Rinde des Baumes krallten, doch keine Kraft wie sonst Vegetas Vernunft von seinem feurigen Temperament verpuffen ließ und somit wirkte er schon wieder einfach nur … hilflos. Hilflos dieser ganzen Situation gegenüber, doch diesmal wollte und konnte ich nicht klein bei geben. Die Zeit des Schweigens war vorbei. Endgültig und auffordernd trat ich näher an meinen Gefährten heran. Nannte ihn beim Namen, doch wieder drang sein eisiges Zischen durch die Stille, was mich zum Stoppen bringen sollte. Doch dieses Mal konnte er mich nicht so einfach einschüchtern, wie es sonst immer der Fall war. Und dennoch blieb ich stehen, als ich seinen schmerzerfüllten Blick sah. Ein Blick, der sagte, nicht zu weit zu gehen. Es sein zu lassen, da ich schon genug Schaden angerichtet hatte, doch wieder schüttelte ich einfach nur den Kopf. Entweder jetzt oder nie. Ich war sein Versteck spielen langsam leid, wollte nichts als die Wahrheit von ihm hören und wieder sah ich Vegeta eindringlich in die Augen. Übersah die aufsteigende Blässe seiner Haut. Übersah den Rinnsal an Blut, der langsam über vernarbte Lippen wanderte. Ebenso die ganze Schwäche, die ihn plötzlich zu übermannen schien und mir geliebte Züge langsam blässer wurde, da jegliche Farbe aus ihnen wich. Ja...  Ich sah nichts von all dem, sondern nur, wie mein Gegenüber zittrig den Mund öffnete. Erbost etwas über seine Lippen bringen wollte, als sein Gesicht sich vor lauter Wut in nichts als eine Maske des reinen Zorns verwandelte. Doch geschah dann etwas, was meine Angst mit einem Mal zurück brachte und mich wahrhaft erkennen ließ, dass auch ich nicht fehlerlos war. Etwas, was mich mein törichtes Handelnd und beschuldigen seinerseits sofort wieder bereuen ließ, denn plötzlich drehten sich Vegetas Opale einfach nach hinten. Verschwand das mir so sehr geliebte Dunkel seiner Augen in nichts als seinen Höhlen. Hilflos musste ich mit ansehen, wie mein Gefährte einfach so zur Seite sackte und reglos liegen blieb. In nichts als so endlos tiefer Dunkelheit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)