Zwischen zwei Seelen von RedViolett ================================================================================ Kapitel 20: Seele 20 -------------------- Zwischen zwei Seelen Seele 20 Wieder begann die Illusion zu zerfallen und dieses Mal war ich nicht traurig darum, auch wenn ich dennoch gerne mehr gesehen hätte. Wie damals und zuletzt in meinem Schlafzimmer, zerfiel sie abermals in tausend kleinste Lichtpartikel, nur um dann die Geister reinen Nebels zurück zu lassen. Steinerne Hallen wurde abermals durch meine heimischen Wände ersetzt und es dauerte nicht lange, bis wir uns wieder in meinem eigenen Wohnzimmer wiederfanden. Ja, die Illusion war vorbei. Endlich vorüber all dieser bestehende Schmerz und dennoch konnte ich mein Herz nicht beruhigen. Meine eigenen Tränen nicht versiegen, denn auch mir war Gesehenes sehr nahe gegangen. Was immer uns die Bershabesh hier sehen ließ, es war an Grausamkeit nicht zu überbieten gewesen und dennoch einer der bedeutsamsten Momente, die ich jemals in Vegetas Leben gesehen hatte. Was nur war damals passiert, dass sie sterben musste? Das hatte ich mich eigentlich schon immer gefragt, doch Vegeta hatte mir darauf nie eine Antwort gegeben. Ich wollte ihn nicht fragen, auch wenn meine Neugierde mit der Zeit zu groß geworden war, aber ich respektierte seine Stille. Und nun, da ich die Geschichte rund um Fayeths Tod zu kennen schien; wenngleich nicht auch so ganz vollkommen, so konnte ich nun sein Schweigen verstehen. Konnte so gut nachvollziehen, wieso Vegeta einst versucht hatte all dies zu verdrängen. Zu vergessen in einem blinden Schleier reinen Nebels, doch würde er es wohl niemals wirklich können. Nicht nachdem was er erlebt hatte und durch welche Höllen er wahrhaft gehen musste. Wie ich schon ein Mal sagte: Das was er durchgemacht hatte war mit nichts zu vergleichen und dem gebührte mein ganzer Respekt. Ja gar mein ganzer Stolz, dass er sich trotz all dieser Dunkelheit einfach nicht selbst aufgegeben hatte. Doch bist dato wusste ich noch nicht, wie falsch ich mit dieser Vermutung eigentlich lag. Doch jetzt war nicht die richtige Zeit dafür, denn langsam ließ Fayeth das Orakel in ihren Händen sinken und sah perplex zu Boden. Sie war still. Nur alleinig stumme Tränen zogen sich über ihre helle Haut und in diesem einen Moment tat sie mir so unendlich leid. Vielleicht war es nicht das gewesen, was sie stumm und heimlich erhofft hatte zu sehen. Denn natürlich hatte sie sich sicherlich einen anderen Ausweg dieses ganzen Chaos gewünscht, doch Vegetas Leiden ging auch mir sehr nahe. All seine Mühen sich Freezers Macht zu widersetzten...  Gar irgendetwas an dieser Situation zu ändern, doch waren ihm die Hände gebunden und somit ihr Schicksal, sowie das seine, so unausweichlich. Und dennoch hatte er es versucht. Immer und immer wieder versucht so sehr einen einzelnen Schlag zu landen. Zu zeigen, dass ihr Tod nicht das Ende war und am Ende hatte er es geschafft. `Doch zu welchem Preis?´, fragte ich mich immer wieder und sah dann langsam in die betrübten Gesichter meiner Freunde. Auch sie waren still. Schien sie das Gesehene mehr denn je so innerlich aufgewühlt zu haben und genau konnte ich sehen, wie jeder seinen eigenen Gedanken nachhing. Son-Kun am meisten, denn mit so etwas hatte auch er sicherlich nicht gerechnet. Ich denke, jetzt verstand er Vegetas damaliges Kommentar auf Namek wohl am besten, welches er ihm einst zugeraunt hatte, als sich beide Saiyajins noch als Feinde gegenüberstanden.  `Du hast keine Ahnung, wie schrecklich er ist.´ Nein, das hatten wir wirklich nicht und nur Vegeta alleine das Recht dazu, das zu behaupten. Keiner sprach ein Wort. Auch dann nicht, als mir die Bershabesh das Orakel wortlos zurückgab und mir immer noch nicht in die Augen sehen konnte. Ihre wahren Tränen taten weh und gerne hätte ich irgendetwas gesagt, was ihr all diesen Kummer nehmen konnte. All diese immense Schuld, denn dass sie sich nun Vorwürfe machte, war abzusehen. Doch gerade, als ich den Mund aufmachen wollte, tat dies eine mir andere Stimme und geschockt drehte ich mich zu deren Besitzer um. „Fayeth?“ Wie lange er dort schon zwischen der offenen Wohnzimmertüre gestanden hatte, wusste ich nicht. Hoffte ich zumindest nicht, aber so, wie sich Vegeta verschlafen über die Augen rieb, schien er wohl erst gerade erwacht zu sein. Nichts von der Illusion an sich mitbekommen zu haben, doch der Anblick der Bershabesh ließ ihn alles und einen Jeden vergessen. Geschockt sah ich zu eben Jener. Sah wie sich Fayeth langsam umdrehte und abermals so neue Tränen in ihre Augen stiegen, als der erste Schock überwunden war, nur das der zweite sofort folgen konnte. Denn es waren Tränen der Erkenntnis. „Endlich bist du da!“, hörte ich ein ersticktes, freudiges Rufen bevor er auch schon einfach los rannte. Fast beim Laufen seine Schuhe verloren hätte und während sich Vegeta in Bewegung setzte, nur um sich der Bershabesh freudig in die Arme zu werfen, fiel sie auf ihre Knie. Nahm den Saiyajin weinend in die Arme und drückte ihn in einer herzigen Umarmung an sich, die kein Loslassen mehr duldete. Es war das schönste Bild, das ich jemals gesehen hatte und dennoch versetzte es mir einen kalten Stich ins Herz. „Wo warst du so lange? Du kannst mich doch nicht einfach hier alleine lassen.“, hörte ich gedämpft Vegetas Stimme, da er sein Gesicht in ihrer Halsbeuge vergrub und wieder weckte seine erstickte Stimme in mir, nichts als so neue Tränen. Seine ehrliche Zuneigung zu ihr tat mehr denn je in meiner Seele weh und dennoch versuchte ich so sehr, diese nicht an mich heran zu lassen. Vegeta... kannte es einfach nicht besser, sagte ich mir wieder. Immer und immer wieder. Hatte in diesen jungen Jahren keine andere Bezugsperson außer sie gehabt. Klar, dass er sich ihrer Person eher vorziehen würde, als der meinen. Gar einen Jemand, den er kaum zu kennen schien und dennoch schmerzte dieser Gedanke sehr. Er schmerzte einfach und war in keinster Weise abzuschalten. „Wieso... weinst du, Fayeth?“, flüsterte Vegetas Stimme abermals zaghaft. Gar schon fast besorgt und aus verschleierten Augen sah ich, wie er sich von der Bershabesh löste und ihr eine kleine Hand an blasse Wangen legte. Versuchte die fallenden Tränen ihrerseits zu verstehen, gar zu begreifen wieso sie so unheimlich traurig war, doch schüttelte seine Gegenüber dann nur mit dem Kopf.  „Ich wollte dich... nicht traurig machen.“, kam gleich das nächste Schuldgeständnis des kleineren Saiyajins und wieder drückte Fayeth ihn so plötzlich an sich. Schien erst jetzt wahrhaft begreifen zu können, dass meine Geschichte durchaus stimmte und dennoch sah ich den ganzen Schock in ihren Augen. Das, was ihr das Orakel von Zountek gezeigt hatte, war nur schwer zu begreifen gewesen. Auch für mich und jetzt wahrscheinlich alle Dämme gebrochen. Aber Dämme, die so bitter nötig waren und wieder fielen so wahre Tränen aus ihren Augen. So ehrliche mit dazu und es dauerte eine Weile, bis sich die Bershabesh beruhigen konnte und abermals nun aus einem liebevollen Blick auf den Jungen vor sich sah. „Wieso kommst du erst jetzt?“, fragte Vegeta nun fast schon vorwurfsvoll und ließ alles um sich herum vergessen. „Warum hat mich Meister Freezer auf diesen komischen Planeten geschickt? Was soll ich hier?!?“ Ich sah, wie Fayeth zögerte. Ihre Hände sinken ließ, mit denen sie Vegeta zärtlich über die Wange gestrichen hatte und hielt ihn nun an beiden Schultern fest. Dann einen schon eher hilfesuchenden Blick auf mich warf und ich genau in ihren blauen Augen lesen konnte, was sie von mir wollte. Wissen wollte, wie weit sie gehen durfte. Ja gar, was genau sie sagen sollte und nach einem kurzen Zögern nickte ich ihr einfach nur zu. Monoton zu, denn seit jenen Minuten, in denen sich Vegeta der Bershabesh so einfach in die Arme geworfen hatte, hatte ich jegliches Gefühl verloren. Auch wenn es irgendwo lächerlich war, aber.... Es war die Wahrheit. Nichts als die reine Wahrheit. „Freezer meinte, dass es gut wäre, wenn du auch mal etwas anderes außer Zyr zu Gesicht bekommst.“, hörte ich die Bershabesh die erste Lüge sagen und sah dennoch, wie sehr es auch sie schmerzen musste. Wir beide schienen ihn wohl ungern anlügen zu wollen und dennoch mussten wir es tun. Mussten die Wahrheit verdrehen nur das daraus nicht neuer Schmerz entstehen konnte, doch was ich bis dahin noch nicht wusste war, dass manche Lügen schon längst begonnen wurden, noch ehe ich überhaupt etwas von ihnen wusste. Ja gar Vegeta selbst. „Er meinte, dass du langsam alt genug bist und durchaus andere Völker... besichtigen solltest. Um zu lernen was den Unterschied ausmacht.“ Scharf zog ich einen Augenbraue nach oben. Konnte wahrhaft über die Aussage ihrerseits nur zerknirscht schmunzeln, denn wir wussten alle ganz genau, was Vegeta werden sollte. Oder eher... was er geworden war. Nämlich ein Zerstörer. Ein Wesen der Dunkelheit, das den Tod anderer Völker als seine eigene Genugtuung ansah und mit denen er; um es ganz genau auszudrücken, sein Geld verdiente. Ja...  Mit dem Tod anderer hatte er sich ein Leben geschaffen und je mehr ich über diesen einen Gedanken nachdachte, desto trauriger war dieses eigentlich gewesen. Nein... nicht sein Leben. Das musste ich wieder revidieren. Eher seine Vergangenheit. Nun zog auch Vegeta eine Augenbraue in die Höhe und sah die Bershabesh aus einem skeptischen Blick schief an. Nur noch wage konnte ich ein Lachen in mir halten, denn zugegeben, das sah einfach nur zu süß aus. Er maßregelte sie, ohne es wirklich zu bemerken?  Doch die Bershabesh hatte es und gespielt sauer zog Fayeth eine Grimasse. Verschränkte dann beide Arme vor der Brust und sah auf ihr kleines Gegenüber. „Bejita, anò Saiyajin no Ouji! Werd ja nicht frech, Freundchen und mit diesem Blick schon mal gar nicht.“, tadelte sie ihn doch glatt und stand dann seufzend auf. Nahm den kleinen Jungen einfach so auf die Arme und sah ihm eindringlich in die Augen. „Befehl ist Befehl. Du weißt, dass du dich diesen nicht so einfach widersetzten kannst, kleiner Mann. Und außerdem....“ Wieder verengten sich ihre Augen zu warnenden Schlitzen, doch genau sah man, dass all ihre gespielte Wut nicht tatsächlich echt war. „....bekomme ich den ganzen Ärger ab und nicht du, wenn du mal wieder Mist bauen solltest. Also, halte dich zurück.“, lächelte sie nun und schulterte den kleinen Saiyajin dann neu auf ihren Armen. „Und wieso kommst du dann als mein Aufpasser so spät?“, war die nächste Frage und entmutigt ließ Fayeth beide Ohren hängen. Im Moment viel zu erschlagen von Vegetas Gewiztheit und wieder konnte ich nicht anders, als ehrlich zu lächeln. Bei Gott, diese Diskussionen hätte ich nur zu gerne miterlebt. Auch wenn er älter geworden war, denn da schien sein Dickkopf erst recht ausgeprägt zu sein und wieder konnte ich nicht anders, als belustigt den Kopf zu schütteln. Für einen kurzen Moment jegliche Traurigkeit vergessend, die mich befallen hatte und sah auf dieses ungleiche Paar, das sich dennoch so wunderbar ergänzte. In dem so viel gegenseitige Zuneigung wie Liebe steckte und wieder wuchs der Kloß in meinem Hals mehr und mehr. „Ich hatte... viel zu tun. Du weißt Freezer will seine Berichte immer pünktlich....“, sprach sie wieder doch wurde dann ein zweites Mal von ihrem kleinen Vordermann unterbrochen, indem er ihren Satz beendete. „...und haargenau. Ja, das kenne ich schon.“, lachte Vegeta kopfschüttelnd und lehnte sich dann erneut an sie. Schien irgendwie erschlagen von all seinen Emotionen und dennoch so erleichtert, dass die Bershabesh endlich hier zu sein schien. Endlich an seiner Seite und nun den neuen Kummer in meiner Seele nicht mehr standhalten könnend, wandte ich mich einfach ab. Steckte mir das Orakel beiläufig in meine Rocktasche und verabschiedete mich dann mit einem kurzen Gruß von allen Anwesenden im Raum, dass ich ja noch alles für unseren neuen Gast vorbereiten musste. Denn das Fayeth nun bleiben würde, war abzusehen. Damit hatte ich schon fast gerechnet und dennoch gehofft, dass sich im letzten Moment etwas ändern würde. Doch natürlich tat es dies nicht, wie denn auch und somit verließ ich den Raum nun schneller als mir lieb war. Denn sonst wäre ich wahrscheinlich noch in tausend Tränen ausgebrochen und bemerkte somit auch nicht den verwunderten Blick, den mir Vegeta nun zuwarf. Immer noch in Fayeth Armen getragen wurde und mir dennoch verwirrt hinterher sah. Mit nichts als einem Zögern in seinem Blick, doch ich ertrug es einfach nicht länger. Nicht diese ganze Liebe, welche er ihr entgegenbrachte und mir nicht. Nicht all diese Geborgenheit, welche er mit ihr empfand, während mich nur ein immer noch skeptischer Blick bedachte. Es war, als würde ich plötzlich nur die zweite Geige spielen, wobei ich mich doch zuvor so um sein Wohlergehen gesorgt hatte. Gar endlich eine Türe aufgestoßen hatte um näher an ihn heranzukommen, doch mit einem Mal schien alles dahin zu sein. Aber, genau das hatte ich ja gewollt. Das war mein Preis, den ich dafür zahlen musste, wollte ich meinen Gefährten wieder haben. Aber, um ehrlich zu sein, hätte ich niemals gedacht, dass dieser so hoch sein würde. Ja gar so schmerzlich noch mit dazu. ~*~ Ich fand mich alleine auf den Fluren meines zu Hauses wieder. Die Ruhe tat ungemein gut und nur kurz verschwendete ich einen Gedanken an die Hinterbliebenen im Raum hinter mir. Sie würden schon zurecht kommen.  Es war ja nicht so, dass ich für längere Zeit verschwinden würde, aber momentan brauchte ich einfach Abstand. Brauchte einfach Zeit für mich um meine eigenen Gedanken neu ordnen zu können, denn sonst wäre ich sicherlich in meinem Wohnzimmer in so ehrliche Tränen ausgebrochen. Das hätte wiederum sofort für neue Fragen gesorgt und dies galt es, erstmals zu vermeiden. Wie es wirklich in mir aussah, ging keinen etwas an. Nicht wirklich und ehe ich mich versah, trugen mich meine Beine wie von selbst zu Vegetas altem Gästezimmer, welches für sein kleines jetziges Ich so etwas wie ein neues zu Hause wurde. Zaghaft öffnete ich die Türe und trat dann in den dunklen Raum ein. Zuvor hatte er hier zusammen mit mir die Nächte verbracht, doch nun würde wohl die Bershabesh meinen Platz einnehmen. Das wurde mir mehr denn je so schmerzlich bewusst, als sich Vegeta ihr in die Arme geworfen hatte. Nur noch sie gesehen hatte und alles um ihn herum in Vergessenheit geriet. Schweigsam trat ich an eine keine Kommode heran und holte dann neue Bettbezüge hervor. Begann fast schon monoton alte Hüllen zu entfernen nur um dann ein zweites Paar an Kissen und Decken auf frische Laken zu legen. Meine Gedanken kreisten. Schienen so endlos in meinem Kopf zu schwirren nur um dennoch nie zu einem Ende zu kommen und als Resultat entstand nichts als bleierne Schwärze. Ja gar ein noch minder bedrückendes Gefühl, welches mehr denn je schwer auf meinem Herzen lag und den Kloß in meinem Hals langsam wachsen ließ. War ich wirklich nur eine... simple Kopie? Geschockt fiel mir eines der Kissen aus den Händen und so voller Panik sah ich in mein eigenes Spiegelbild, welches sich im matten Glas der Fensterscheibe spiegelte. War ich all die Jahre nichts, als ein einfacher Ersatz gewesen? Gar eine Notlösung, um somit einen haltlosen Schmerz, der nun schon so lange Jahre in einer zerrütteten Seele hauste, erträglicher zu machen?!? Mein Herz raste und noch ehe ich mich versah, glitt ich langsam auf das Bett hinab. Setzte mich zuerst, doch brachte das nicht viel und nach wenigen Minuten ließ ich mich langsam nach hinten auf meinen Rücken fallen.  Spürte augenblicklich die Wärme der Daunenkissen unter mir und sah an die verdunkelte Zimmerdecke. Aber... durfte ich Vegeta dafür verurteilen? Durfte ich ihm denn gar böse sein, wenn es tatsächlich so gewesen war und er mich nur aus einem einzigen Grund heraus liebte?!? Obwohl ich diese drei kleinen Worte noch niemals von ihm gehört hatte. Kein einziges Mal.... All die ganzen Jahre nicht. Plötzlich schien ich kaum noch Luft zu bekommen und wieder setzte ich mich panisch auf. Schien mehr denn je in diesem Raum zu ersticken. Gedanklich wie gar so völliger Symbolik gleich und noch ehe ich mich versah, stand ich auch schon vor dem Fenster und riss es auf. Die Kühle der Nacht tat ungemein gut, prickelte sofort auf meiner Haut und schon bald begann ich zu zittern. Atmete mehr denn je eisige Luft in meine Lungen und versuchte mein wild schlagendes Herz zu beruhigen. Versuchte es mehr denn je in Einklang zu bringen und dennoch dauerte es fast mehrere Minuten, die ich in Stillschwiegen übte, bis es funktionierte. Bis ich mich soweit wieder gefangen hatte, dass ich einigermaßen klar denken konnte und nach weiteren Minuten, die ich gar tröstlich in den Sternenhimmel starrte, schloss ich das Fenster wieder. Schien mehr denn je klaren Gedankens zu sein und begab mich dann wieder an meine Arbeit, das Zimmer für eine zweite Person herzurichten. Er hatte sich doch für mich entschieden, oder? War all die Jahre bei mir geblieben, obwohl er spielend leicht ins All hätte verschwinden können. Das würde er durchaus fertig bringen, da war ich mir ziemlich sicher und dennoch hatte er es nicht getan. Kein einziges Mal. Die Betthälfte hätte eines Morgens einfach leer sein können. Noch spürbar seine Wärme, während langsam die Kälte des Verlustes in meine Seele ziehen würde, doch Vegeta war geblieben. Hatte sich für die Erde entschieden, denn sonst hätte er uns damals wohl kaum gegen die Cyborgs und Cell geholfen. Vielleicht war es ebenso die Aussicht auf dieses eine Feuer reinen Kampfes, welches ihn daran hinderte in das Raumschiff zu steigen. Vielleicht war es auch einfach nur die Aussicht darauf gewesen, endlich seine verdiente Rache an Son-Kun auszuüben, wobei ich fest daran glaubte, dass er einfach nur einen gleichberechtigten Kampfpartner suchte. Seine Ehre wieder herstellen wollte, anstatt sein letztes Rassenmitglied wirklich zu vernichten, denn sonst hätte Vegeta dies spielend einfach tun können, während Son-Kun dem Herzvirus erlag. Doch auch das hatte mein Saiyajin no Ouji nicht getan, denn dazu besaß er zu viel an Stolz. Zu viel Ehrgefühl, als dass er sich solch einen Ausgang ihres ewig bestehenden Kampfes wünschen würde und mit den Jahren, die verstrichen waren, wich dieser Wunsch in Vergessenheit. Na ja, nicht ganz, nahm man die Sache mit Majin Boo härter ins Gericht und wieder fröstelte es mich, als ich daran dachte, wie leichtfertig mein Gefährte die Arena des großen Tunieres in Fetzen sprengte. Einfach so mit einem Schlag mehr als 200 Menschenleben auslöschte und später die doppelte Menge sofort folgen sollte. Was an diesem Tag in ihn gefahren war wusste ich bis heute nicht. Ahnte zwar die Parallelen, aber dennoch hatte ich ihn nie danach gefragt. `Vielleicht sollte ich das tun, wenn all dieses Chaos vorüber war um endlich mein Gewissen zu beruhigen.´, dachte ich zögernd, während ich das nun gerichtete Gästezimmer hinter mir ließ und mich wieder ins Wohnzimmer zu den anderen begab. Aber auch das erschien mir nicht fair. Wenn, dann hätte ich ihn gleich damit konfrontieren sollen und nicht erst Monate danach, in denen er sich kaum noch daran erinnern konnte. Wobei ich ahnte, dass er diese Schuld niemals und in seinem Leben nicht, vergessen würde. Denn ich sah diesen einen aufkeimenden, gar versteckten Schmerz seit je her in seinen Augen brennen. Sah ihn leiden, obwohl es da doch nichts zu bemitleiden gab, weil ich ihm schon längst verziehen hatte.  Denn wir alle machten ein Mal Fehler.  Wir alle waren nicht von jeglicher Schuld befreit und somit konnte ich ihm nicht wirklich böse sein. Konnte ihm verzeihen und das sofort, weil ich wusste wie er war. Was er war und was er alles in Kauf genommen hatte, um sich zu ändern.  Das Veränderungen der eigenen Person nicht leicht waren, wusste ich nur zu gut und deswegen hielt ich ihm keine Standpauke. Machte meinem Gefährten keinerlei Vorhaltungen, wieso er abermals den Mord an hunderten von Menschenleben auf seine Schultern lud, sondern hatte ihn damals einfach nur in die Arme genommen. Freute mich über sein Leben, das ich auf so wundersame Weise zurückerhalten hatte und nun blieb ich glatt vor mir verschlossenen Türen des Wohnzimmers stehen. Lehnte mich nun an die gegenüberliegende Wand und schickte meine Gedanken abermals zurück. Zurück an diesen einen Tag, als die Welt vom Dämonen Boo endlich befreit wurde und ich das mir größte Glück erneut in meinen Händen hielt. Weil es den Weg zu mir zurück gefunden hatte und das... ...aus völlig freien Stücken. ~*~ Ich sah ihn, noch eher er ganz um die Ecke des Palastes gebogen war und dennoch war mir, als würde ich einen Geist sehen. Dennoch schien mein Herz in diesem einen Moment mit einem Mal auszusetzen, nur um dann von neuem zu schlagen und in nichts als Ewigkeit zu verweilen. Ich hatte seine Stimme gehört; die Menschen darum bittend, sich doch unserem Kampf anzuschließen und nötige Energien zu teilen und selbst da hatte ich nicht daran glauben können, dass er wieder am Leben war. Hier an meiner Seite und abermals suchte ich seinen Blick. Glitt an Son-Kuns erschöpfter Form vorbei, welcher mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen auf uns zulief und sah nur ihn. Meinen Saiyajin und blickte mehr denn je mit einem nun eigenen Lächeln über seinen; zugegebener Maßen, ziemlich ramponierten Körper. Er sah mitgenommen aus, gar so endlos erschöpft.  Mehr als das, ich glaube der ganze Dreck, Geröll und Erde des Heiligtum der Kaioshins hing nicht nur an seinen Kleidern. Sondern auch auf seiner Haut und den wirren Haaren und nun konnte ich nicht anders, als befreit zu lachen. Sah über etliche Wunden seines Körpers hinweg, denn auch wenn er sicherlich von Dende geheilt wurde, die Narben würden wiedermal für ewig bestehen bleiben und während ich stumm abermals seinen Blick suchte, sahen dunkelbraune Opale in die Meinen. Schienen gar wortlos meinen Blick zu suchen und wieder wurde das Lächeln auf meinen Lippen breiter. Sanfter im allgemeinen und während die Retter der Erde weiterhin aufs uns zuliefen, gar meine Freude um mich herum in freudigem Jubel verfielen, zog Vegeta fragend eine Augenbraue in die Höhe. Schien verwirrt, wieso ich ihm mit praktisch offenen Armen empfing, anstatt ihm die kalte Schulter zu zeigen und nun wandte ich mich ihm vollkommen zu.  Hob zögerlich meine Hand. Lief wacklig einen Schritt nach vorne nur um dann doch stehen zu bleiben, als er musternd den Kopf schief legte und mich weiter aus einem starren Blick beobachtete. Nicht zu arg um gänzlich der breiten Masse aufzufallen, aber mir war es und wieder begrüßte ihn nichts als ein sanftes Lächeln. Die Anderen stürzten sich auf sie, wie wilde Hunde. Schienen gar ihrer Freude nicht mehr stand halten zu können, doch ich stand immer noch abseits und beobachtete alles aus sicherer Ferne. Sah wie Chi-Chi ihrem Ehemann freudig um den Hals fiel und mehr denn je all ihren Tränen freien Lauf ließ. Sah aus dem Augenwinkel, wie mein bester Freund seinen jüngsten Sohn freudig auf die Arme nahm, nur um ihn dann in eine herzige Umarmung zu ziehen. Ich sah all dieses Glück ja gar die ganze Freude, bestehend in all diesem Frieden und dennoch hatte ich nur Augen für einen. Vegeta schien mich immer noch stumm zu mustern.  Still in seinen eigenen Gedanken und genau sah ich in seinen dunklen Augen, dass er mit keinem Mal verstand, wieso ich nur so ruhig bleiben konnte. Wieso ich immer noch dieses eine Lächeln auf meinen Lippen trug anstatt ihn anzuschreien, wieso er das getan hatte. Wieso er hunderte von Menschen das Leben nahm und mich damit mehr denn je so bitter enttäuschte. Doch das hatte er nicht. Mit keinem Mal, denn dazu hatte er ein zu gutes Herz. Irgendwo hinter all diesen Mauern versteckt.  Wieder glitt ein warmes Lächeln über meine Züge. Dann abermals ein befreites Lachen dazu, als Son-Kun meinem Saiyajin kurzerhand eine Hand auf die Schulter legte und ihm gar schon respektvoll auf eben jene klopfte. Am Rande und gar mit einem eigenen Lachen beteuerte, dass sie es ohne meinen Gefährten sicherlich nicht geschafft hätten, doch Vegeta schien dies alles nicht wahrzunehmen. Suchte abermals nur meinen Blick und genau konnte ich in diesen dunklen Opalen nur eine einzige Frage brennen sehen. Warum? Warum verzeihen, wenngleich er solch ein Chaos angerichtet hatte? Warum vergeben, da er doch der Schuldige zu sein schien, welcher dem Dämonen Boo das Leben ermöglichte? Warum ihn mit so endloser Güte empfangen; gar einer endlosen Liebe, die er laut seines Denkens in keinster Weise verdient hatte? „Weil du es wert bist.“, sagten meine Lippen stumm. Bewegte ich eben jene gar fast schon wortlos und dennoch hatte Vegeta meine stillen Worte verstanden. Denn augenblicklich löste er sich von meinem Anblick nur um dann verwirrt zur Seite zu sehen. Gar einem Schmollen gleich, doch dauerte dieser Moment nur kurz und wieder suchte er verwirrt meinen Blick. Er verstand mich nicht. Kein bisschen, das schien mir der Ausdruck auf seinem Gesicht zu sagen und wieder konnte ich nicht anders, als einfach nur lächelnd den Kopf zu schütteln. Schien gar belustigt über all seine Hilflosigkeit, die hier in diesem mir wundervollen Moment sicherlich nichts zu suchen hatte und wollte ihn dann von all seiner Pein erlösen. All diese innere Qual, welche er sich völlig unbegründet auf die Schultern lud und wollte einen Schritt nach vorne gehen. Endlich auf ihn zu, nur um ihn dann in die Arme zunehmen. Gar ins Ohr zu flüstern, dass alles gut war. Das da nichts war, auf das ich jemals sauer sein würde. Gar ihn jemals verachten konnte, als sich ein gewisser Jemand dieser Aufgabe schon annahm und meinen Gefährten nun mehr denn je verdutzt und beinahe von den Füßen riss. Freudig warf sich unser Sohn in seine Arme. Schien mit einem Mal jeder Abstand vergessen, mit dem Vegeta einst seinen Sohn behandelt hatte. Nur weil er nicht wusste, wie er damit umgehen sollte und nun jene einen Mauern nicht mehr zu bestehen schienen. In keinster Weise, mit denen er nie richtig an sein eigen Fleisch und Blut herangekommen war und so voller Stolz sah Trunks seinem Vater nun entgegen. Mehr denn je mit einem Lächeln auf den Lippen und nun war ich endlich an seiner Seite. Hörte Son-Kuns belustigtes Lachen, als er sich diese ganze Szene mit angesehen hatte und ihm Vegeta doch glatt einen warnenden Blick zuwarf. Ein Blick, der sich augenblicklich wieder so plötzlich an mich wandte; verwirrter denn je, als ich ihn einfach nur am Arm nahm. Sich meine Hand den Weg in die seine suchte und beruhigend gar so voller Zuversicht gleich, meinen Griff verstärkte. Somit Sicherheit vermitteln wollte und nun zog sich wieder jenes eine Lächeln auf meine Lippen, als ich in verwirrte Opale meines Gegenüber blickte. Wieder jene eine Frage in dunkelbraunen Augen brennen sah, doch wieder schüttelte ich einfach nur den Kopf. Das ist nicht wichtig, schien diese eine Geste zu sagen. Ist nicht erforderlich sich darum Gedanken zu machen und endlich spürte ich, wie sich Vegeta beruhigte. Aber dennoch jener eine Zweifel in seinem Blick lag, der nicht mehr so schnell von seiner Seite weichen würde und dennoch spürte ich, das da noch Gesprächsbedarf folgen sollte. Aber nur, wenn Vegeta sich selbst dazu entschied und nun legte ich ihm sachte eine Hand an die Wange. Strich gar zärtlich über vernarbte Haut, nur um dann in seinen strengen Blick zu sehen. Mir war klar, das alle Welt um uns herum zusah, doch war mir dies im Moment so völlig gleichgültig geworden. Er war endlich hier. Hier an meiner Seite, nachdem er sich für unser Leben geopfert hatte und ich damals dachte ihn nie mehr wieder zu sehen. Denn er würde in die Hölle kommen, wenngleich ich im Himmelsreich weiter existieren durfte. Er würde irgendwann als neue Seele wiedergeboren werden, während meine in der Ewigkeit verweilen würde. Doch alles war anders gekommen. Schien in völlig anderen Bahnen zu verlaufen und erst jetzt schien ich wahrhaft zu begreifen, wie viel Glück ich doch besessen hatte. Wie wage ich am Abgrund stand, meinen Saiyajin auf ewig zu verlieren, doch das Schicksal hatte anders entschieden. Es hatte sich für uns entschieden. „Ich danke dir!“, flüsterte ich sachte in sein Ohr, als ich mich zu Vegeta nach oben zog und nur er diese einen Worte hören konnte. Gar schon in blindem Schocke verweilte, als ich dann einen Schritt weiterging und ihm dann einen sachten Kuss auf die Wange hauchte.  Ich danke dir von ganzem Herzen. Verwirrt sah er mich an. Auch dann noch, als mein Kuss weiterwanderte und sich letzten Endes auf seinen Lippen wiederfand.  Zärtlich dieses Eine kostete, was ich so lange missen musste und wieder spürte ich Vegetas erstaunten Blick auf mir, als ich mich langsam von ihm löste und meinem Saiyajin dann in die Augen sah. Und ich sah so viel. So viel an Angst. Angst vor meinem Urteil. So viel an Unglauben, gar Schuld und trotz allem war da ein kleines Gefühl. Etwas, das dennoch so viel an Größe besaß und zeitgleich für mich jegliche Bedeutung dieser Welt. Lodernd in diesen dunkelbraunen Augen, welche ich schon von Anfang an zu lieben lernte. Halt...  Nein. Die ich schon von Anfang an geliebt hatte.  Mein Weg bis dahin war nur ein langer und schwieriger gewesen. Denn ich sah: Liebe. So viel an Liebe, dass es mich in diesem Moment abermals befreit lächeln ließ und sofort folgte noch ein Kuss. Wieder auf seine Lippen und diesmal wurde er zaghaft erwidert. Ließ mich all diese Zuneigung mit einem Mal spüren. All diese Schuld vergessen, mit der Vegeta seiner Seele erneut Schaden zugefügt hatte und wollte nur noch Eines: Das sie zu heilen begann. Denn Glück findet sich nicht im Besitze des jeweils Anderen.  Sondern ist nur in der eigenen Seele zu Hause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)