Das Gesetz bin ich - Wilder Westen von CheyennesDream (Inu no Taisho & OC , Sango & Miroku, Kago & Inu, Sess &??, Kagura & ??) ================================================================================ Kapitel 27: Familiäre Angelegenheiten ------------------------------------- Für die drei Schwester habe ich beim Namen absichtlich den gleichen Anfangsbuchstaben gewählt. Aimie-französisch "die Geliebte Amalie - die Tüchtige Cassy (Kurzform von Cassandra) - Mutig, Tapfer, Wachsam Dalvin  - Ein treuer Freund" Kapitel 27 - Familiäre Angelegenheiten Aufgrund der Vorfälle in Denver und dem Treffen mit dem Detektiv fuhr der Richter nicht nach Osten, sondern ging als Nächstes zum Telegrafenamt. Als Vater fiel ihm der Gang besonders schwer, denn er musste jemanden mitteilen, dass sein Sohn durch eine fehlgegangene Kugel zu Tode kam. Don Rafael Martinez reiste wenige Tage später als Einziger von der Familie an. Für Juans Kinder war die Reise zu anstrengend, da der Sohn noch nicht einmal vier Jahre zählte und die beiden älteren Mädchen sechs beziehungsweise sieben Jahre alt waren. Die beiden verheirateten Schwestern des Verstorbenen lebten mit ihren Familien im Ausland, die eine in Brasilien und die andere in Europa. Vermutlich erreichte sie die Nachricht, über das gewaltsame Ableben des Bruders, erst in einigen Wochen. Deswegen kümmerte sich der Don um alle Formalitäten und dann fand die Beerdigung statt. Juan wurde in Westtown neben seinem Bruder Paolo beigesetzt. Der Himmel war bedeckt aber es regnete nicht. Dennoch blieb die Stimmung betrübt, auch in den darauffolgenden Tagen herrschte in Ashas Haushalt eine unnatürliche Stille. Die Kinder schlichen umher, wagten kaum ein lautes Wort zu äußern, da sie spürten, dass die Erwachsenen die Ruhe benötigten, um mit ihren Sorgen ins Reine zu kommen. Obwohl die spontan geplante Vermählung von Takeo und Inez kurz bevor stand, sagte sie diese ab, ohne einen neuen Zeitpunkt festzulegen, etwas, das unter diesen Umständen nur allzu verständlich war. Ebenso passte sich der Richter den Umständen an, verschob absichtlich einige Termine, um für seine Gefährtin da zu sein, ihr Halt zu geben, wenn sie in der Nacht ihre Maske fallen ließ und in seinen Armen weinte. Obwohl der Tod ihres Mannes nun über drei Jahre zurücklag, wühlte die Erinnerung an seinen Verlust sie innerlich auf. Außerdem trauerte sie gleichzeitig um ihre beiden Schwäger im Osten. Dann noch Juans unerwartetes Ableben traf sie hart, trotz das sie mit ihm am Anfang Schwierigkeiten hatte. Den Kindern gegenüber zeigte sie sich stark, doch in der Nacht hielt nur Taros Nähe sie aufrecht. Es dauerte noch einige Tage, bis Asha sich wieder fing und regelmäßig ihrer Arbeit nachgehen konnte. Doch nicht nur in Westtown wurde getrauert. Viele Meilen entfernt, nahe der Ostküste auf einem Pferdegestüt, lief fast zum selben Zeitpunkt eine circa 32 jährige, schwarz gekleidete Frau über die vom Regen nasse Wiese ihres Anwesen. Ihr Ziel ein kleiner mit weißem Holz abgegrenzter Bereich, der unter großen alten Eichen angesiedelt war. Dort angekommen schob sie die kleine Tür auf und betrat den umzäumten Friedhof der Familie Delacroix. Hier wurden ihre Ahnen und deren Verwandte, seit mehr als 100 Jahren beigesetzt. Amalie, Ashas zweitälteste Schwester, verwitwete Misses Norris fröstelte und zog das um ihre Schultern geschlungene Tuch enger. Dann bückte sie sich und legte eine Blume neben den frisch gravierten Grabstein nieder und wischte sie sich ihre Tränen aus den Augen. Obwohl nur eine kleine Leiche in der kühlen Erde ruhte, hatte sie den Steinmetz gebeten, den Vornamen ihres gehängten Ehemannes mit darauf zu meißeln. Trotz seiner schrecklichen Tat, die sie ihm niemals verzeihen wird, hatte sie ihn geliebt. Sie trauerte um den Mann, der er einst gewesen war und sie trauerte um ihr geliebtes Kind. Während des Mordprozesses setzten bei ihr frühzeitig die Wehen ein und sie gebar einen Sohn, der nur wenigen Minuten später starb. Ihr Verlust wiegte um so schwerer, weil sie täglich ihre fast vier Monate alte Nichte sah, die ohne Vater aufwachsen musste, weil ihr Ehemann egoistisch zwei Menschen ermordete. Paolo tötete er persönlich, und damit der Verdacht nicht auf ihn fiel, heuerte er bei seinem anderen Schwager ein paar Banditen an, wartete allerdings mehr als zwei Jahre auf einen geeigneten Zeitpunkt. Während des Überfalls wurde er selbst verwundet, ebenso wie seine Schwägerin, die älteste der drei Delacroix Schwestern. Das Tragische an der ganzen Sache, die Morde waren sinnlos. Paolo konnte, wie sie jetzt wussten, keine Kinder zeugen und den Erben trug sie bereits unter ihrem Herzen, als der Überfall auf Aimie und ihren Mann stattfand. Glücklicherweise gab es eine gewisse Gerechtigkeit. Die Räuber wurden geschnappt und einer von ihnen plauderte seine Schandtaten aus, um sein eigenes Leben zu retten. Amelie seufzte, tupfte sich mit einem Spitzentaschentuch die Tränen aus den Augen. Die letzten Wochen waren schwer für sie, doch sie meisterte die Hürden, vor allem weil sie große Unterstützung durch ihre Schwester fand. Obwohl die Ältere sie hassen müsste und jedes Recht hatte sich abzuwenden, tat es Aimie nicht. Gerade in einer Situation wie dieser, hielt die Familie zusammen. Nach einem Seitenblick auf den zweiten, kürzlich gesetzten Grabstein, schloss die Witwe kurz ihre Augen, steckte sich eine zerzauste Haarsträhne wieder fest und erhob sich dann. Als sie sich umdrehte, blickte sie in das besorgte Gesicht ihrer Schwester, die fast lautlos herbeigekommen war. "Ich wünschte, Asha wäre hier", flüsterte sie ihr traurig zu. Die Älteste nickte und dachte ebenso an die Jüngste, während sie, die um Mann und Kind trauernde Frau in den Arm nahm. Vom Zeitpunkt her musste der Pinkerton Detektiv inzwischen in Denver sein und womöglich kannte Asha nun alle Details. Wie sie sich an ihre Schwester erinnerten, würde diese froh sein, weil der Mörder ihres Mannes Paolo endlich überführt wurde. Die Drei standen gelegentlich im Briefwechsel und daher wussten die beiden Älteren, dass die Jüngere viele Verpflichtungen hatte. Im Besonderen kümmerte sie sich um eine Schar Waisenkinder und konnte deswegen nicht einfach so verreisen. Weil sie selbst auf andere Gedanken kommen wollte und einen zeitweiligen Ortswechsel für gut hielt, hatte Aimie sich entschlossen, die weite Reise bis in den Wilden Westen anzutreten. Die erste Strecke musste sie zwar mit der Postkutsche zurücklegen aber, sobald sie auf die Bahnlinie traf, stieg die älteste Frau in den Zug um. Am nächsten Tag, bereits sehr früh am Morgen, ging Ashas älteste Schwester die Treppe vom Obergeschoss hinab mit einem gepackten Koffer. Eine Dienerin trug den Weidenkorb in dem ihre Tochter Cassandra, die alle nur Cassie nannten, schlummerte. Koffer und Baby wurden in der Kutsche platziert, bevor sich Aimie an Amalie wandte. Trotz das sie alles bereits in den letzten Tagen ausführlich besprochen hatten, zögerte sie ein wenig. "Und du kommst wirklich zurecht?", wollte die Ältere von der Jüngeren wissen. Weil sie die Erstgeborene war, fühlte sie sich für ihre jüngeren Schwestern verantwortlich und hatte in gewisser Weise vor Jahren schon den Platz ihrer Mutter eingenommen, als diese damals starb. Die Gefragte lächelte melancholisch, griff nach der Hand, die auf ihrer Schulter ruhte und bestätigte: "Natürlich. Die Arbeit wird mir helfen zu vergessen und Dalvin gibt mir halt." Aimie warf dem freundlichen gut aussehenden Anwalt einen Blick zu. Der Mann, schon seit Jahren in den Diensten der Familie, hatte die Verteidigung für den Mörder übernommen, obwohl es keine Chance gab, den Übeltäter freizubekommen. Während dieser Zeit war er der mittleren Schwester ein Trost. Zwischen den beiden bahnte sich etwas an, eine zarte Romanze, die sie aufgrund der Trauerzeit noch geheim hielten. Nach Ablauf einer bestimmten Frist würden sich die beiden gewiss vermählen. Sie wäre darüber sehr glücklich, denn sie gönnte der Schwester das Glück. Ihre jüngere Schwester trat einen Schritt vor, umarmte sie und riet: "Unternehme die Reise ruhig und besuche unser Nesthäkchen. Wenn Asha so beschäftigt ist, muss eben eine von uns ihr einen Besuch abstatten. Die Fahrt wird dich auf andere Gedanken bringen." "Das wird es bestimmt", gab Aimie eine Vermutung ab und war froh, dass die Jüngere so tüchtig war. Von ihnen Dreien hatte die Mittlere seit Kindesbeinen an, das größte Interesse an dem Pferdegestüt gehabt, lernte alles und konnte es völlig allein führen. Da Dalvin White sich um die Buchhaltung und Bankkonten kümmerte, war sie, durch ihn, als Frau geschäftlich niemals eingeschränkt. Nur wenig später schnalzte der Diener mit der Zunge, setzte das Gefährt in Bewegung und schon rollte die Kutsche den langen Weg zwischen den Koppeln entlang, damit sie die Hauptstraße erreichte, welche in die nahe gelegene Stadt führte, wo die Stagecoach auf Aimie wartete. Solange es die Sicht erlaubte, winkten sich die Schwestern zu. Einige Tage darauf bestieg die Älteste in Kansas den Zug, der sie nach Denver bringen sollte. Am Anfang verlief der Fahrt recht ruhig, doch kurz bevor sie die Grenze zu Colorado überquerten, gab es einen kleinen Zwischenfall. Aimie verließ mittags ihr Abteil, begab sich zum Speisewagen. Noch einen Waggon davon entfernt, ertönte ein lang gezogenes Signal, ein Zeichen, das die Strecke nicht frei war. Vermutlich befand sich ein wildes Tier oder sogar eine ganze Herde auf den Schienen. Das, dem so war, merkten die Reisenden im Anschluss. Der Zugführer betätigte urplötzlich die Bremse, sodass Ashas Schwester ihr Gleichgewicht verlor. Normalerweise hätte sie sich einfach irgendwo festgehalten aber sie trug ihr Kind auf den Armen und versuchte es mit ihrem eigenen Körper vor Schaden zu bewahren. Doch sie stürzte nicht zu Boden. Zwei Hände fingen sie auf und verhinderten ihren Fall. Sofort entschuldigte sie sich: "Verzeihen sie ...", Aimie stockte kurz, betrachtete ihren Retter und stufte ihn als Mann spanischer Herkunft ein, was vor allem an seiner vornehmen Bekleidung lag. "Senior", setzte sie fort, "Vielen Dank für die Hilfe." Der mexikanische Don, vollkommen in Schwarz gekleidet, mit nur wenigen Verzierungen am Stoff, ein Zeichen seiner derzeitigen Trauer, beugte leicht seinen Kopf. Obwohl er kurz höflich lächelte, erreichte der Ausdruck nicht seine Augen. "Gern geschehen", sagte er ehrlich und musterte die etwa 10 bis 15 Jahre jüngere Frau. Deren dunkle Augen, der Ausdruck darin, das Lächeln oder die schwarze Haarfarbe kam im seltsam vertraut vor. In diesem Moment ruckte der Zug wieder an, nahm langsam Fahrt auf, da die störende Rinderherde von den begleitenden Cowboys weitergetrieben wurde. Aimie, die ihren Retter länger, als es die Höflichkeit gebot, anschaute, nun im Begriff ihren Weg fortzusetzen, stieß erneut auf ein Hindernis. Diesmal strömte eine größere Menschenmenge aus der Gegenrichtung, jeder von ihnen, mit der Absicht, nach dem eingenommen üppigen Mahl, seinem eigenen Abteil zu zustreben. Der Fremde reagierte, packte ihren Arm und schob sie in sein eigenes Abteil. "Setzen sie sich!", forderte er Ashas Schwester auf: "Ich schicke nach dem Steward und lasse etwas zu Essen kommen." Sie wollte protestieren, da weder der Anstand gewahrt sein würde, noch wollte sie einem Fremden vertrauen, denn der Mann nannte noch nicht einmal seinen Namen. "Señora hier drin sind sie vorübergehend besser aufgehoben, da ich das ganze Abteil für mich allein gemietet habe und falls sie sich fürchten, werde ich gehen, bis sie ihr Mahl beendet haben." Der Mexikaner unterbrach sich, wartete auf eine Reaktion. Doch nur ein ängstlicher Blick schweifte zur Tür, während Aimie begann zu hadern. Dann gab sie sich einen Ruck und mit leicht grimmiger Miene und blitzenden Augen, drehte sich die schwarzhaarige der Tür zu: "Entschuldigen sie mich", begann sie mit fester Stimme und wollte sich an ihm vorbeidrängen. In diesem Moment sprach der Fremde wieder, denn er verstand die Gründe für das Misstrauen: "Der Verlust meines Sohnes muss meinen Verstand benebelt haben. Ich bin derjenige, der um Verzeihung bitten muss. Wenn ich mich vorstellen darf. Don Rafael Martinez." "Martinez?", wiederholte die Witwe und betrachtete den weißhaarigen Mexikaner näher. Sie hegte bereits einen Verdacht, dennoch gab es die Möglichkeit einer reinen Namensgleichheit. Sie stellte sich dann selbst vor: "Aimie, geborene Delacroix, verwitwet Montfort." Rafe hörte den bekannten Namen, zog dann aufgrund der ihm aufgefallene Ähnlichkeit den richtigen Schluss: "Eine Schwester von Asha." Aimie nickte und deshalb erläuterte Rafe genauer: "Paolo, Ashas Gemahl war mein Neffe." Zu viele kannten zwar inzwischen die Wahrheit, aber er blieb trotzdem bei der bisher offiziell bekannten Version der Familienverhältnisse. Diese Worte brachen jedoch das Eis endgültig. Beide kamen dann ins Gespräch und so erfuhr die Witwe, während sie speiste, der Don besuchte nach der Beerdigung seines Sohnes einen Kunden, ein vornehmes Hotel in Kansas, verhandelte wegen einer neuen Weinlieferung und befand sich nun wieder auf dem Weg nach Hause. Da sie beide sich getroffen hatten, machten sie das Beste daraus. Auf diese Weise verlief der Rest der Reise angenehm. In Denver trennten sich ihre Wege. Rafe blieb im Zug sitzen, der ihn in das heimatliche Kalifornien brachte, während die französisch stämmige Frau ausstieg. Aimie ging dem Mexikaner nicht mehr aus dem Kopf, und sobald seine Geschäfte es ihm erlaubten, bestieg er den Zug nach Osten um sie wiederzusehen. Bei Ashas ältester Schwester hatte Rafe ebenfalls einen bleibenden Eindruck hinterlassen, doch auf sie warteten erst einmal viele neue Eindrücke. In Denver am Bahnhof dachte sie einen Moment lang nach, wie sie am schnellsten nach Westtown gelangen konnte. Am Schalter riet man ihr, die Martinezlinie zu nehmen oder eine eigene Kutsche zu mieten. Sie hatte jedoch Glück und musste sich nicht entscheiden, denn ihre Ankunft fiel auf Ashas Einkaufstag. Beim Gemischtwarenlager entdeckten sich die Schwestern beinahe gleichzeitig, riefen sich beim Namen und lagen sich nur wenig später in den Armen. Wie lange sie so umschlungen dastanden, bekamen sie nicht mit, zu sehr bewegte sie der Moment, da spielte Zeit keine Rolle. Erst die dunkle Stimme eines Dämons unterbrach das Wiedersehen der Schwestern. Taro beendete eine Gerichtsverhandlung, verließ das Gebäude und schaute sich suchend um. Deswegen bekam er das Treffen der beiden Frauen mit. Nur weil seine Zeit knapp bemessen war, störte er sie. Niemand nahm es ihm übel und stolz stellte Asha ihren Gemahl der Älteren vor, die nicht dachte, dass es etwas geben könnte, was sie noch überraschen würde. Diese Offenbarung von der Vermählung der Jüngeren erstaunte sie allerdings. Denn der Brief mit diesen Informationen hatte zwar inzwischen den Osten erreicht, wurde bereits von Amalie gelesen, allerdings erst eine Woche nach Aimies Abreise. Danach sprachen die Gefährten kurz miteinander, bis der Richter sich verabschiedete. Einige liegen gebliebene Fälle warteten außerhalb auf sein Urteil, deswegen würde er mindestens zwei Wochen unterwegs sein. Da seine Gemahlin erwähnte, Aimie wollte zusammen mit ihrem Baby etliche Wochen, womöglich sogar Monate bleiben, mussten Maßnahmen ergriffen werden. Dieser Umstand, die bevorstehende Vermählung seines Sohnes mit Kagome und da Asha bestimmt ein eigenes Kind haben wollte, stellte sie vor ein kleines Problem. Allmählich wurde das Haus zu klein. Ursprünglich sprachen sie davon einfach anzubauen, doch nun hatte der Richter eine neue Idee. Die Ranch war groß genug und südlich vom Haus gab es einen freien Platz, ideal um dorthin einen größeren Neubau zu setzen. Deswegen bat der Dämon an Asha gewandt: "Wenn du in Westtown bist, sprich mit dem Holzfäller Ben Harper und bitte ihn sich die Bäume anzusehen. Mit seinen Kenntnissen kann er uns beim Hausbau hilfreich zur Seite stehen." Die Kutschenlinienbetreiberin hatte selbst schon daran gedacht und versprach sich um alles zu kümmern. Gleich nach Taros Rückkehr würden sie gemeinsam den Bau genau planen und alsbald in Auftrag geben. Kurz darauf verabschiedete sich der Hundedämon von seiner Gefährtin. Weil sie eine nahe Verwandte nun um sich hatte, fiel es dem Dämon leichter Asha allein zu lassen. Sicherlich hatten beide Frauen tagelang Gesprächsstoff, immerhin sahen sich die Schwestern mehrere Jahre nicht. Er selbst hatte schon einige Meilen zurückgelegt, als die Schwestern aufbrachen. Fast den ganzen Weg unterhielten sie sich, besonders die Jüngere hatte viel zu berichten. Es wurde nicht langweilig und die Zeit verging wie im Flug. Ein wenig beneidete Aimie die Jüngere um ihr Glück. Immerhin war Ashas Leben recht turbulent und es verging kaum ein Tag ohne irgendein Abenteuer. Doch wenn die Schwester Don Rafaels Namen aussprach, musste die Witwe aus dem Osten an den Mexikaner denken, sah sein aristokratisches Gesicht vor sich und verspürte eine schwache Sehnsucht. Noch ahnte sie nicht, dass sie durch Ashas intrigante Vermittlung ein halbes Jahr später die Stelle als Gouvernante bei Juans drei Kindern bekam. Aus diesem Arbeitsverhältnis und der ständigen Nähe zu Don Rafe entwickelte sich im Laufe der Zeit zwischen ihnen eine tiefe Liebe, die in ihrer Vermählung gipfelte. Doch bis dahin verging noch Zeit, die Aimie mit ihrer Schwester verbrachte. Leider sollte sich der Zeitraum ihres Besuches als ungünstig herausstellen. Denn, ohne dass jemand etwas ahnte, glimmte unter der Oberfläche ein Feuer, das jeden Moment auszubrechen drohte und viele in Gefahr brachte. Im Millersaloon saß ein Gauner und unterwies gerade einige seiner Handlanger. Die meisten hatten sich in der Vergangenheit selten in der Stadt gezeigt und es gab nie eine direkte Verbindung zu dem Saloonbesitzer. Deswegen suchte er einen jungen Mann aus, musste ihn nicht einmal lange überreden, um ihn für seinen Plan zu gewinnen. Er war eher einer von denen, die eine Herausforderung nie abschlugen. Genau so jemanden brauchte der Pantherabkömmling, damit die Ablenkung wirkte. Währenddessen sah sich eine schlanke Dämonin in ihrem Schlafzimmer um, packte die letzten Sachen in ihren Koffer und begab sich danach zu ihrer Tochter. Hier überprüfte sie, die durch das Kindermädchen zusammengestellte Kleidung ihres Kindes, nickte zufrieden und rief dann einen Diener herbei, damit dieser das Gepäck zur Kutsche bringen konnte. Nachdem sie solange gezögert hatte, stand ihr Entschluss nun fest. Weder konnte, noch durfte sie ihrer Tochter den Vater länger vorenthalten. Nicht nur ihre eigene Sehnsucht nach dem Gemahl trieb sie an, sondern seit ihrem Treffen mit Asha auch eine leichte Eifersucht. Sie wollte um Sesshomaru kämpfen und verhindern, das dieser sich, wie sein Vater, töricht benahm und womöglich dem nächsten Menschen verfiel. Denn die tatsächlichen Gründe für sein Handeln in den vergangenen Monaten kannte sie nicht. Kapitel 28 - Wer schneller zieht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)