Lebe im Hier und Jetzt von Lilly_Mae (und nicht in der Vergangenheit) ================================================================================ 16. Gläserne Stern Part I ------------------------- Kapitel 16: Gläserne Stern Part I Zwei Tage waren vergangen, seit der den feindlichen Angriff und das Zusammentreffen mit den Uchiha. Zwei Tage in den Schweigen herrschte. Sakura besah sich ihre Gruppe. Sowohl Sai als auch Sasuke gingen sich sie gut wie es ging aus dem Weg. Kakashi führte die Truppe an – ohne sein Buch herausgeholt zu haben und zu lesen. Auch in den Pausen nicht. Die Haruno war das Schlusslicht. Dieses Schweigen war eine innerliche Anspannung für alle. Der Hatake beobachte die Situation ganz genau. Das der Uchiha auf sie getroffen war, war sowohl Segen als auch Fluch. Als er nach dem Kampf mit Sakura aufgetaucht war, überraschte den Hatake, aber auch nicht. Irgendwie hatte er vermutet, das der Uchiha – Erbe ihnen folgen würde. Sai dagegen konnte seine Gefühle nicht recht ordnen. Den Uchiha konnte er nicht einschätzen und die gegenwärtige Situation auch nicht. Oder die zukünftige. Da sowohl Naruto als auch Sasuke wieder ins Dorf zurück gekehrt waren, war das Team Kakashi wieder in seiner alten Besetzung, und seine Zukunft ungewiss. Verstohlen schaute er immer wieder zu den Uchiha. Dieser hatte eine ausdruckslose Maske aufgesetzt, seit sie zusammen unterwegs waren. Sakura sah zu Sasuke. Seit diesen Bekenntnis ihr gegenüber, war er so schweigsam wie sie ihn von früher kannte. Auch sein Gesichtsausdruck war wie damals – ausdruckslos, fast mechanisch. Ein lautloses Seufzen entkam ihr. 'So wie damals', dachte sie traurig. Konnte sie ein Veränderung an ihm sehen? Hatte er sich denn verändert, seit der letzten katastrophalen Auseinandersetzung mit ihm. Sie schaute auf, in den nächtlichen Himmel. Dort zeichnete sich eine schmale Mondsichel ab. Noch hatten sie Zeit, aber sie verrann. Sasuke war sich der Stimmung in der Gruppe bewusst. Am liebsten hätte er sich gar nicht zu erkennen gegeben, aber er hatte den Kampf beobachtet. Hatte ihre ausweglose Situation zum Schluss erkannt und eingegriffen. Er war sich bewusst, dass Sakura es auch allein geschafft hätte. Aber verletzt. So er konnte den Impuls nicht schnell genug unterdrücken. Und nun saß er hier fest. Genervt hob er seine Hände und verschränkte sie hinter den Kopf. Er sah auf den Himmel hinauf. 'Beschissene Situation!', dachte er sich. Nach ungefähr zwei weiteren Stunden Fußmarsch hatte die Gruppe beschlossen Pause zu machen. Kakashi teilte die Gruppe und schickte Sai und Sakura Feuerholz zu holen, somit blieben er und Sasuke auf der schmalen Lichtung und bereiteten das Nachtlager vor. Als Sakura und Sai zurückkamen, wurde ein kleines Feuer entzündet und die Schlaflager ausgebreitet, wobei sich Sasuke nur an einen Baum lehnte, und die anderen ihre Schlafsäcke ausrollten. Jeder nahm seinen Proviant und aß. Das Schweigen wurde auch hier nicht gebrochen. Nach Einteilung der Wachen legten sich die Holzholer schlafen. Auch Sasuke schloss die Augen, nur Kakashi blieb wach. So verblieben sie. Die Nachtvögel sangen ihr Lied. Die Tiere im Wald schlichen durch diesen. Der Wind zog seine Bahnen. Blätter raschelten. Kakashi sah vom Himmel weg und zu dem Uchiha. Dieser lehnte mit den Rücken an einem Baum, hatte ein Bein angezogen, auf den er ein Arm gelegt hatte. Er war größer als damals. Nicht viel, aber doch einige Zentimeter. Auch war er kräftiger geworden, vom Muskelumfang her. Auch die Haare hatte er wachsen lassen. Doch irgendetwas war anders an ihm. Auch wenn er diesen abwesenden Charakterzug um sich gezogen hatte, war er doch anders. Der Uchiha öffnete die Augen und sah zu seinen früheren Sensei. Er hatte die Blicke gespürt. Sie starrten sich einen Weile an, bis sich Sasuke aufseufzend den Himmel widmete. Kakashi erhob sich und setzte sich neben den Uchiha. Auch der Hatake schaute wieder empor. So saßen sie ein paar Minuten lang da. „Frag.“, meinte der Uchiha nur. Kakashi schloss die Augen und seufzte. „Warum bist du hier?“ und Sasuke schnaubte. „Dieselbe Frage hat mir Sakura auch gestellt.“ Das war Kakashi irgendwie bewusst, schließlich kannte er seine frühere Schülerin und jetziges Teammitglied. Er wartete einen Moment und sah zur Seite. Zum Uchiha. Dieser hatte die Augen wieder geschlossen. „Warum?“, hakte der Hatake nach. „Ich musste helfen.“, war seine Antwort. Die Antwort, die er der Haruno gegeben hatte, konnte er nicht wiedergeben. Oder wollte er nicht wiedergeben. Auch so ein Impuls. Früher hatte er sich besser unter Kontrolle gehabt. „Muss ihm helfen.“, setzte er nach. Der Weißhaarige verstand nur die Hälfte. Ihm war klar, dass Naruto gemeint war. Aber warum ein Muss? Er wartete. Vielleicht kam noch eine Erklärung. Doch so war es nicht. Wieder schwiegen beide. Sahen weiterhin in die Nacht. Ein Seufzen entkam den Jonin. „Ich kann dir nicht mehr vertrauen.“, meinte der Hatake und schaute wieder zu seinem früheren Schüler: „Das Vertrauen wurde damals zerstört. Du weißt das.“, Sasuke sah in die Augen des Jonin. Ja, es war ihm bewusst. Tat trotzdem weh. Auch nach den langen Jahren. Nachdem er wieder zu Verstand gekommen war. Sasuke akzeptierte es, und doch wünschte er sich, er hätte noch das Vertrauen. Sowohl von Kakashi als auch von den übrigen im Dorf. Sein Blick wanderte zu den Schlafenden. Besonders von diesen Bewohner Konohas. Ihre Haare lagen ausgebreitet auf ihren Schlafsack und ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig. Auch ihr Vertrauen wünschte er sich wieder. Als er als Konji bei ihr gewohnt hatte, hatte sie ihm vertraut. Auch wenn ihm bewusst war, dass er einen falschen Namen und ein falsches Aussehen hatte, hatte er ihr Vertrauen. Doch dieses verschwand hinter der Fassade der Ignoranz, seit er als er selbst wieder da war. Und das wurmte ihn. Doch nun war es zu spät, um dem nach zu trauern, dass man verloren hatte. Man sollte alles daran setzten, es wieder zu bekommen. Und er hoffte es. Sasuke hoffte es wirklich. Nach einer weiteren Woche Wanderung waren sie ungefähr am Ziel. Das Team Kakashi gönnten sich gerade eine Pause. Sakura holte eine Karte hervor und bereitete sie aus. Sie zeigte eine altertümliche Karte von den fünf großen Reichen. Kakashi kniete sich neben Sakura, sowie Sai. Sasuke stand auf der Lichtung und schaute sich um. Die anderen beachteten ihn kaum, behielten ihn aber trotzdem im Blick. Die Haruno holte auch ein kleines Notizbuch hervor und blätterte darin. Hinata und sie hatten so gut wie möglich einen Lageplan erstellt, mit der Lichtung, auf den der gläserne Stern wuchs. Dabei fuhr sie mit den Finger über die Karte. „Hier sind wir.“, meinte Sakura und tippte auf eine Stelle zwischen dem Reich des Feuers und dem Reich der Erde, auf das Reich des Grases. Die Kunoichi holte eine weiter Karte hervor, eine Karte des Grasreiches. Auch hier zog ihr Finger eine Bahn und tippte zweimal auf die Stelle, an der sie sich befinden. „Und hier soll diese Blume blühen.“, und für ein Stück weiter nach oben. „Eine versteckte Lichtung beschützt von Wasser. Also muss in der Nähe ein Teich oder ein Fluss sein.“, erklärte sie ihrem Team. „Also irgendwo in der Nähe.“, meinte Kakashi. Sakura nickte nur und packte alles wieder weg. Ja, sie hatten die Lichtung bald erreicht. Viel Zeit blieb ihnen aber nicht mehr als drei Tage, höchstens vielleicht fünf. Sie war guter Hoffnung, dass sie es finden würden. Innerlich drückte sie sich die Daumen und betete. Betete, dass es sie wirklich gibt und sie nicht umsonst hierher gekommen waren. Gemeinsam machten sie sich wieder auf den Weg. Alle suchten nach einem Gewässer in der Nähe, die auf die Beschreibung Sakuras passte. Dabei verging wieder ein Tag, an dem sie nur suchten. Sasuke misstraute diesem Wald. Irgendetwas war hier nicht richtig. Er schaute sich um. Liefen sie nicht im Kreis? Sein Nacken prickelte. Sie liefen doch im Kreis?! Unauffällig warf er ein Kunai und markierte ihren Weg. Wieder schaute er sich um. Die Dämmerung brach an. Es wurde dunkel im Wald und Sakura verzweifelte langsam. Warum fanden sie denn nichts?! Sie waren hier doch richtig?! Oder hatte sie sich geirrt? Sie schaute gen Himmel. Die Sonne war gerade am Untergehen und man sah den Mond, noch nicht voll. Sie seufzte und lief weiter. Dabei fiel ihr Blick auf Sasuke. Dieser sah von einer Seite auf die andere und sein Blick wurde dunkler und dunkler. Die Haruno runzelte die Stirn. Bevor sie aber fragen konnte, blieb er abrupt stehen. Damit blieben auch die übrigen Mitglieder stehen. Kakashi guckte zu seinem ehemaligen Schüler, auch Sai sah zu ihm. „Was ist los?“, kam die Frage von Sakura, die zu ihm gelaufen kam, um ihm ins Gesicht zu sehen. Auch Kakashi kam auf ihn zu. Sai blieb einfach stehen. Der Uchiha besah sich die kleine Lichtung, auf der sie standen und fixierte einen bestimmten Punkt. Dann sah er auf und blieb an grünen Augen hängen. Verärgert über das kurze Stolpern seines Herzen, wurde seine Miene verschlossener denn je. So etwas konnte er sich im Moment nicht leisten. Sasuke schaute weg und zum Hatake hinüber. „Wir laufen im Kreis.“, meinte er monoton und zeigte auf sein Kunai. „Das habe ich vorhin geworfen.“ Kakashi besah sich die Sache und schaute sich um. Ein 'Hm' kam nur von ihm. Das war schlecht. Sehr schlecht sogar. Er konzentrierte sich auf die Umgebung, konnte aber nichts ungewöhnliches feststellen. Auch Sai und Sakura sahen sich um. Und alle stellten sich die gleiche Frage. Warum liefen sie im Kreis? Sasuke stellte sich etwas breitbeinig hin, nahm die Hände zum Fingerzeichen Tiger hoch und schloss die Augen. Er konzentrierte sich. Sein Atem wurden ruhig und gleichmäßig. Ein leichter Impuls ging von ihm aus. Ein weiterer folgte. Das Team Kakashi hatte es bemerkt und beobachtete die Szene gespannt. Sie waren sowohl skeptisch, als auch neugierig, was der Uchiha in den letzten Jahren gelernt hatte. Ein weitere Impuls ging von Sasuke aus. Der gleichmäßige Rhythmus wurde schneller, wobei sich die Impulse auch in der Luft zu spüren waren. Sasuke konzentrierte sich. Er nahm ein ganz schwaches Chakranetz war. Es gab hier eine so natürliche Barriere, dass sie nicht zu spüren war. Der Wind um sich herum nahm zu. Er umspielte seinen Körper. Mit seinem Chakra scannte er die Umgebung. Da! Zu seiner rechten spürte er einen Widerstand. Nochmals konzentrierte er sein Chakra. Ja, da war sie. Er öffnete seine Augen. Das Sharingan aktiviert. Er sah über seine rechte Schulter und zog sein Katana. Blitze zuckten um die Klinge. Sakura als auch Kakashi traten ein paar Schritte zurück. Plötzlich war er verschwunden. Man konnte nur noch die Blitze knistern hören. Dann sah man ihn. Der Uchiha schlug das Blitze umwobende Katana durch nichts. Die übrigen schauten erstaunt und verwundert. Nichts passierte. Nichts geschah. Man sah den Uchiha da nur mit gezückten Katana die Luft angreifen. Blitze zuckten um ihn herum. Interessierte ihn aber wenig. Kakashi wollte gerade eingreifen und ihn stoppen als er ein Flirren war nahm. Dort, wo Sasuke das nichts bearbeitete, kräuselte sich der Wind. Das Flirren nahm zu. Nach einem letzten Schlag explodierten Sasukes Blitze und ein große Lücke trat auf. Er stand davor und atmete durch. Doch zum Durchatmen hatte er kaum Zeit, denn die Ränder verzogen sich wieder und wollten sich schließen. Mit einem befehlshabenden 'Kommt endlich!' sprang er durch die Lücke der Barriere. Die anderen Drei folgten ihm auf den Fuße. Der Uchiha drehte sich zur Barriere und sah sie sich wieder verschließen. Eine starke, kaum spürbare Barriere. Dies war das Werk der Natur. Davon hatte er schon einmal gehört. Die Barriere bezog ihre Stärke aus der Umgebung. Wie? Das war nicht geklärt. Sasuke deaktivierte sein Sharingan und sah sich um. Er befand sich an einem kleinen See, in den ein Wasserfall fiel. Auch Sakura, Sai und Kakashi sahen sich um. Sie waren also am Ziel. Hier irgendwo sollte die Blume blühen. Sasuke schaute vor sich und schritt voran. Der See hatte vielleicht einen Durchmesser von ein paar Metern. Auch der Wasserfall stürzte nur ein paar Meter herab. Er ging um den See herum. Zum Wasserfall und verschwand. Sakura sah sich dieses kleine Fleckchen Erde an. Es war einfach bezaubernd. Das Gras wehte in der kühlen Brisen. Das Wasser war kristallklar. Der Wasserfall plätscherte. Die Vögel zwitscherten. Ein kleines Plätzchen Idylle. Die Haruno lächelte leicht und schaute zu ihren Teamkameraden. Kakashi stand in ihrer Nähe und schaute sich ebenfalls um. Sai hatte sich zum See gekniet. Doch wo war der Uchiha? Die rosahaarige Kunoichi drehte sich um ihre eigene Achse und hielt Ausschau nach ihm. Nirgends zu sehen. Bevor sie ihren Teamführer fragen konnte, hörte sie ein nachhallendes Rufen. Ein Echo? Woher kam es? Kakashi ging zum Wasserfall. Er winkte seine Schützlinge herbei und verschwand. Sakura und Sai sahen sich an und folgten. Hinter dem Wasserfall führte ein Pfad entlang. Es war ein dunkler Gang und durch die Feuchtigkeit rutschig. Sie folgten diesen. Am Ende des Lichts konnte man zwei Silhouetten erkennen. Sakura trat neben Sasuke, Sai neben Kakashi und sahen auf ein Tal hinunter. Umgebend von Steinwänden lag dieses da. Auch hier gab es einen kleinen See, umgeben von einer Wiese, auf den Blumen wuchsen. Sie waren unterschiedlich groß. Manche nur Sprösslinge, andere dagegen Knie hoch. Sakura hob ihren Blick, den Wänden nach oben folgend. Dort konnte sie ein Loch entdecken, der den Himmel zeigte. Ihr Blick wanderte wieder nach unten auf das Tal. Die Tränen kamen ihr. Glückstränen. Sie hatten sie gefunden. Rechtzeitig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)