Lebe im Hier und Jetzt von Lilly_Mae (und nicht in der Vergangenheit) ================================================================================ 14. Gegenmittel --------------- Kapitel 14: Gegenmittel Eine Faust donnerte auf den Tisch. Vor Wut schnaubend fegte er diesen dann leer, wobei Pinsel, Karten und Zettel sich im Raum verteilten. Die Dunkelheit schluckte seine Gestalt. Zorn entbrannt stand er da. Mit einem wütenden Schrei fasste er den Tisch, hob ihn hoch und warf ihn gegen die Wand. Er zerbrach. Doch es kümmerte ihn nicht. Fehlschlag. Ein kompletter Fehlschlag. Ein gottverdammter Fehlschlag. Und das alles nur wegen diesen blonden Retter in der Not. Er hatte doch alles geplant. Haargenau geplant. Alles fein säuberlich aus gedacht. Und dann tauchte dieser Idiot auf. Mit seinem dämlichen Freund. Und machten alles zunichte. ALLES!! Wie er ihn hasste. Abgrundtief hasste. Doch er musste sich wieder beruhigen. Musste einen neuen Plan machen. Musste ihn endgültig aus dem Weg schaffen. Dabei war es ihm fast gelungen. Einer seiner Ärzte hatte doch dieses Gift hergestellt. Ein Geschenk. Nur für den Blonden. Er dachte, er hätte ihn vor zwei Jahren endlich beseitigt. Aber dieser Uzumaki ist ein Stehaufmännchen ohnes gleichen. 'Ruhig Blut', sagte er zu sich selbst und atmete langsam und bewusst ein und aus. Er brauchte einen neuen Plan. Einen wohl durchdachten Plan. Mit allen Eventualitäten. Dieses Mal würde er gewinnen! ~~~~~~~~~~~~ Es war ein sonniger Tag. Der Himmel war blau ohne ein paar Wolken. Die Vögel zwitscherten. Alles ging seinen geregelten Gang. Das normale Leben verlief weiter. Die Angst und Furcht war wie vergessen. Es war friedlich in Konoha. Ein bisschen abseits der Stadt, versteckt zwischen den Bäumen befand sich das Gewächshaus des Krankenhauses. Hier gab es keinen Feierabend. Hier wurde zu jeder Tages - und Nachtzeit gearbeitet. Denn die Pflanzen brauchten tägliche Pflege. Hier fand man allerlei Pflanzen. Von ganz klein bis ganz groß. Von schwarz - weiß bis knallbunt. Von Wasserpflanzen bis Wüstengewächse. Hier versammelten sich die Gegenmittel – Experten. Momentan wurde hier fleißig gearbeitet. Man brauchte allerlei neues, um die Vorräte, die aufgebraucht wurden, wieder auf zu füllen. Es wurde geschnitten, zerstoßen, gerieben. Eine handvoll Medic'nin stellten hier Tränke, Salben, etc. her. Unter ihnen zwei Kunoichis, die eine ganz besondere Aufgabe hatte. Einen Gegenmittel herzu - stellen für den Retter des Dorfes. Es war erst ein paar Tage her, dass der Uzumaki aus seinen komatösen Schlaf erwacht war. Was die beiden Medic'nin dazu antrieb, dieses Gift in seinen Körper zu neutralisieren. Sowohl die Hyuuga als auch die Haruno experimentierten, schlugen nach oder holten sich Rat. Doch bis jetzt hatte sie noch keinen Erfolg gehabt. Sie konnten sich diese Zusammensetzung nicht erklären. Es gab eine einzigartige Zutat, die sie nicht identifizieren konnten. Erschöpft lehnte sich Hinata in ihren Stuhl zurück und legte den Kopf in den Nacken. Sie konnte den blauen Himmel zwischen den Bäumen erkennen. Ihre Haare hatte sie sich zusammen gebunden, damit sie sie nicht störten. Genau wie Sakura, die neben ihr saß. Diese schaute in ein altes übergroßes Buch. Doch wirklich lesen tat sie nicht. Dafür verschwammen ihr die Buchstaben vor den Augen. Ein Seufzen war zu hören. Hinata schaute auf und sah zu ihrer Freundin. Diese hatte den Kopf auf das Buch gelegt. „Wenn wir bloß wüssten...“, fing die Haruno an. Die Angesprochene nickte: „Hai.“ und ließ ihren Kopf wieder hängen. Es war zum Haare raufen. Seit Tagen saßen sie nun schon vor dem Gift und waren kurz davor, dieses Rätsel zu lösen. Doch ein Puzzelteile fehlte noch. Dieser eine Teil. 'Vielleicht sollten wir uns ausruhen und einen schönen Tee trinken. Das sinnlose Grübeln bringt uns nicht weiter.', dachte sich die Dunkelhaarige und massierte sich die Stirn und die Schläfen. Eine schöne heiße Tasse Tee. Eine schöne heiße Dusche. Vielleicht sogar eine entspannende Gesichtsmaske. Sie hatte doch letztens diese besondere Maske besorgt. Mit dieser komischen Blume. Diese soll doch gegen alles helf... 'Moment', dachte sich Hinata und öffnete die Augen. Es ratterte. Es knisterte. Abrupt stand die Hyuuga auf und kramte in ihren Unterlagen. Sakura neben sie beschwerte sich zwar, doch war es ihr egal. Sie suchte etwas. Auf der Suche räumte sie den ganzen Tisch ab. Mit einem 'Wo ist es bloß? Wo ist es?' suchte die Hyuuga ihre ganze Umgebung ab. Überall lagen Schriften, Bücher, Briefe herum. Hastig kramte sie umher. Die Haruno schaute ihrer Freundin nur erstaunt hinterher. Was war denn mit der los? Mit einem triumphierenden Schrei hielt Hinata ein altes, zerfleddertes Buch in die Höhe. Sakura hob nur eine Augenbraue und schaute sie verständnislos an. Die Hyuuga sah den Blick und kam auf die Rosahaarige zu. „Weißt du, Sakura – chan. Mir ist etwas eingefallen. Ob es unser Problem löst, weiß ich nicht. Es ist aber ein Versuch wert.“, meinte sie und blätterte durch das Buch. Sakura verstand sie noch nicht so ganz, stand auf und sah über die Schulter der Freundin. „Ich habe mal etwas über eine Blume mit ungewöhnlichen Eigenschaften gelesen. Dabei ging es um den gläsernen Stern. Diese Pflanze soll eine Blüte haben wie klares Glas. Wie reines Wasser. Farblich gesehen. Also durchsichtig. Dieser gläserne Stern ist auch nicht weit verbreitet. Sie soll sogar nur in einem Tal zu finden sein.“, sprach Hinata und hatte die Seite gefunden. Mit den Finger überflog sie die Zeilen. „Es heißt, sie blüht nur einmal monatlich und auch nur zwischen Frühling und Sommer. Bei einer Vollmondnacht.“, erklärte sie weiter. „Und was bringt sie uns?“, fragte Sakura. „Soweit hier steht, kann sie alle Gifte heilen.“ und schaute der Haruno in die Augen. „Es ist zwar wage beschrieben. Aber ein Versuch ist es wert.“, meinte die Hyuuga nur. Sakura nickte nur und schaute nochmals in das Buch. „Ein Versuch ist es wert.“, und beide strahlten sich an. Vielleicht hatten sie einen Ausweg gefunden. Beide Kunoichis nahmen sich die Bücher nochmals vor, um nach dieser einzigartigen Blüte Informationen zu finden und auch deren Aufenthaltsort. Sie hatten eine Spur. Vielleicht war das, das fehlende Puzzelteil? ~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die Dämmerung brach an. Die Sonne stieg langsam empor. Die ersten Vögel begannen zu singen. Im Hokage – Büro war das übliche Chaos. Überall lagen stapelweise Papier, Akten. Schriftrollen lagen verstreut umher. Bücher bildeten Türmchen. Ein leises Schnarchen war zu hören. Die Godaime Hokage lag schlafend an ihren Schreibtisch. In der rechten Hand noch einen Pinsel liegend. Die Stirn gerunzelt. Es umgab sie Stille. Vom Flur her vernahm man Schritte. Immer lauter werdend. Rasch kamen sie näher und verstummten kurz. Bevor ein lautes Klopfen zu hören war. Aufgeschreckt fuhr Tsunade vom Schreibtisch und sah sich verwirrt um. Dann gab es wieder ein Klopfen. Sie setzte sich wieder an ihren Tisch und rief dann 'Herein'. Die Tür öffnete sich und zwei ihrer Schülerinnen kamen herein. Sie sahen schlecht aus. Erschöpft. Übermüdet. Hinata und Sakura traten vor die Hokage und begrüßte sie kurz. Dann erklärte sie ihr ihre Theorien und überreichte ihr ihre Recherchen. Tsunade sah sich alles genau an und überlegte. Das ist zwar nicht der Durchbruch, aber vielleicht ein Anfang. Und sie entschied sich. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das Dämmerlicht zog über die Stadt. Das Vogelgezwitscher wurde von Minute um Minute lauter und vielfältiger. In vielen Häusern war es noch ruhig. Genauso wie im Krankenhaus es war. So gut wie niemand war da, außer die Nachtschwestern. Seine Besucher schliefen noch. Doch in einem Raum waren ihre Bewohner schon wach. Ein kleiner Wirbelwind fegte durch das Zimmer. Man sah nur nackte Haut und blonde Haare. Und ein Kichern. Es stammte vom kleinen Uzumaki, der gerade vor seinen Paten flüchtete. Er wurde durch das Zimmer gejagt vom Uchiha, der schon leicht genervt von der Situation war. Immer wenn er ihn fast hatte, entwischte er ihn. Der Kleine war aalglatt. Er fluchte lautlos. Der Vater des Wirbelwindes saß in seinem Bett und beobachtete die Verfolgungsjagd belustigt. Da er noch ans Bett gefesselt war, musste sein Freund seinen Sohn einmal richtig abschrubben. Was diesen nun gar nicht gefiel. Da es aber hier nur eine Dusche gab, musste der Uchiha nun ein bisschen kreativer sein mit seinen Überredungskünsten, da man auch die Türen nicht abschließen konnte. Und so schaute sich Naruto dem Schauspiel zu. Belustigt. Endlich hatte der Uchiha den Kleinen in eine Ecke gedrängt. Splitterfasernackt stand er dort und schaute mit großen Augen zu Sasuke auf. Was sollte er jetzt machen? Dem Gesicht vom Onkel Sasuke war nicht gerade viel versprechend. Es war eine Mischung aus Verärgerung und Zuneigung. Trotzdem sah man, dass der Schwarzhaarige kurz davor war, die Geduld zu verlieren. Sasuke sah Arashi mit zusammen gekniffenen Augen an und schnappte sich den Kleinen im Flug, da dieser von ihm weg wollte. Aber zu spät. Jetzt hatte er ihn und konnte endlich seine Aufgabe erledigen. Der kleine Frechdachs zappelte wie wild und wollte sich aus seinen Griff befreien, aber keine Chance. Entschlossenem Schrittes ging der Uchiha mit den Uzumaki unter dem Arm in das angrenzende Badezimmer. Naruto verschränkte die Hände hinter den Kopf und lehnte sich in seinem Bett zurück. Schaute an die Decke. Dachte nach. Aus dem Bad hörte er das Rauschen des Wassers. Gewimmer. Gefluche. Stimmen von seinen Sohn und seines besten Freundes. Ein Grinsen schlich sich auf seinen Gesicht. Er schloss die Augen. Ein Klopfen war zu hören. Der Uzumaki gähnte kurz. Die Tür ging auf. Tsunade, Sakura und Hinata traten ein. Hinter ihnen wurde die Tür wieder geschlossen. Die Frauen sahen sich im Zimmer um und da sie den Tumult im Bad hören konnte, sahen sie fragend zu den Blonden. Dieser hatte die Augen wieder geöffnet und sah seinen Besuch an. Grinsend. Den drei Frauen gingen die gleichen Gedanken durch den Kopf. Wie sie dieses Grinsen vermisst hatten. Lächelnd versammelten sie sich um das Bett des Uzumakis. Doch bevor einer etwas sagen konnte, wurde die Badezimmertür mit Wucht geöffnet. Man konnte nur noch ein 'Hier geblieben!' hören, schon sah man nackte Haut. Arashi hatte sich aus den Griff des Uchihas gewunden, als dieser den Kleinen abtrocknen wollte. An der Tür, die er mit Wucht geöffnete hatte, drehte er sich zu seinem Patenonkel und streckte ihm die Zunge raus. Er drehte sich, nackig wie er war, um und rannte auf seinen Vater zu. Mit Anlauf sprang er auf das Bett seines Vaters. Sasuke wollte dem Kind hinterher, sah aber den weiblichen Besuch und drehte sich postwendend wieder um, denn nicht nur der Kleine trug nichts am Körper. Mit einem Handtuch um den Hüften und einem in der Hand ging er zurück und schmiss das mitgebrachte Handtuch aber noch zu seinem Freund. Dieser wickelte seinen Sohn in das Handtuch ein und sah seinen Besuch verschmitzt an. Der Besuch hatte sich verschieden mit der Situation arrangiert. Hinata errötete und schaute weg. Obwohl sie ihre Schüchternheit abgelegt hatte, war es ihr ein wenig unangenehm zu starren. Tsunade besah sich das Spektakel neugierig und fasziniert. Und Sakura? Sakura besah sich alles genau. Zuerst starr vor Schreck, dann voller Neugierde. Sie hatte seinen Körper zwar schon gesehen. Auf der Baustelle und ab und zu bei sich zu Hause, wenn er aus dem Bad kam. Doch da sah sie ihn als Konji und nicht als Sasuke. Mit einem genervten Seufzen und einem verärgertem Blick in Richtung Bett schnappte er sich saubere Klamotten und verschwand im Bad. Ein Geräusch aus Richtung Bett ließ den Frauen ihren Blick auf dieses richten. Dort saß ein blonder Mann, der sich leicht nach vorn gebeugt hatte. Seine Schultern zuckten unkontrolliert. Einen Moment später gab Naruto auf und lachte. Lachte lauthals. Schüttelte sich vor Lachen. Ein Grinsen schlich sich auf das Gesicht der Hokagen. Auch die andere Frauen belächelten die Sache. Eine Tür wurde mit mehr Kraft geöffnete als normal und ein ausdrucksloser Gesichtsausdruck zeigte sich bei Sasuke, bekleidet mit schwarzen Hose und grauen Shirt. Entschlossenem Schrittes ging er auf das Bett zu. Er besah sich die Sache. Blitzschnell holte er aus und verpasste dem Blondschopf eine gewaltige Kopfnuss. Mit einem Schnaufen ließ er sich auf seinen Bett nieder und verschränkte die Arme vor die Brust. Der Blondschopf rieb sich seine Beule. Sein Sohn sah ihn mit großen Augen an. Von seinen Haaren tropfte noch ein wenig Wasser. Sein Vater strich durch seine Haare und sah die Frauen wieder an. „Was verschafft uns der Besuch?“, fragte der Uzumaki und sah dabei die Hokage an. Diese räusperte sich nur und sagte: „Ich glaube, wir haben eine Lösung für dein Problem.“ Diese Aussage ließ Naruto stutzen. „Es könnte sein...“, meinte Sakura: „... dass wir ein Gegenmittel gefunden haben.“ Sowohl Naruto als auch Sasuke spitzen die Ohren. „Allerdings..“, erklärte Tsunade weiter: „... gibt es keine Garantie dafür.“ Naruto sah Tsunade an. „Warum bist du dann hier?“ „Aus einen anderen Grund.“, seufzte die Hokage: „Der Rat. Dieser verdammte Rat. Er will mitmischen. Und leider kann ich sie nicht davon abhalten. Ich brauche Antworten, um dir.“ und sie schaute auch zu dem Uchiha: „ und auch dir zu helfen. Ich brauche euch hier in Konoha.“ Naruto und Sasuke sahen zu der Hokagen. Diese wandte den Kopf von einem zum anderen. Beide nickte zu ihr und sahen ihr ernst ins Gesicht. Zeitgleich nickten sie. Sie hatten ja keine Wahl. Beide sahen auf das Kind auf Narutos Schoß, dass mit einer Kette um Narutos Hals spielte. Arashi lehnte sich an die Schulter von Naruto. Auch Tsunades sah zu den Jungen. Sie konnte die Gedanken fast hören: „Du brauchst dir keine Gedanken machen. Hinata...“, und sah zu ihr: „... wird sich um ihn kümmern.“ Die junge Frau sah zu ihm. Sie errötete leicht und lächelte ihn an. Der große Uzumaki schaute auf die junge Hyuuga. Seine blauen Augen fixierte sie. Seine Gedanken rasten. Sein Sohn kam nicht so gut mit Fremden aus. Aber mit Hinata könnte es funktionieren. Er hatte mitbekommen, wie Arashi Hinata immer unbemerkt beobachtet hatte. Dann sah er aber auf die dritte Frau im Raum um. Er legte den Kopf leicht schief und sah Sakura fragend an. Diese hatte den Blick aufgefangen und hob nur eine Augenbraue. Sie verstand die Frage, und beantwortete diese mit genervten Ausdruck im Gesicht: „Ich wollte mich nur verabschieden.“ „Verabschieden?“, kam es von den stillen Sasuke. Sakura drehte sich leicht zu den Uchiha. „Ja, verabschieden. Ich werde eine Reise antreten.“ und drehte sich wieder zu Naruto. Sie ging auf ihn zu und gab ihn einen freundschaftlichen Kuss auf die Stirn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)