Wild Girls von DCMarvelFan ================================================================================ Kapitel 10: Gespräche --------------------- Jamie lag in ihrem Bett und dachte über ihre Gefühle nach, die sie für Romy empfand. Im Grunde wusste sie nicht, was das genau war. Sicher, sie liebte ihre Mutter und ihre Schwester, aber darüber hinaus hatte sie nie so empfunden. Sie hatte nur einmal den Satz „Ich liebe dich“ in den Mund genommen, das hatte in einer Katastrophe geendet. „Es tut mir Leid“, flüsterte sie in die Dunkelheit, dann schlief sie ein. **** „Jamie? Kann ich dich einen Augenblick sprechen“, sagte Miss Kira Swan. Sie war die neue Musiklehrerin, Gründerin und Leiterin der Schülerband und war erst seit einem Jahr an der Schule. Jamie hatte gerade ihre Gitarre im Abstellraum für die Instrumente verstaut hatte als sie von ihr angesprochen wurde. Die letzten Mitglieder der Band waren im Begriff zu gehen. Eigentlich hatte sich Jamie gefreut, jetzt nach Hause fahren zu können, aber es wurde anscheinend nichts daraus. Miss Swan war eine junge Frau Mitte 30, hatte lange dunkelblonde Haare, war sehr schlank und galt unter den männlichen Schülern als die Traumfrau. „Was gibt’s?“, brummte Jamie. „Ich habe deinen Text gelesen“, sagte Miss Swan. Es war so, dass Jamie, wann immer sie mit Gefühlen, besonders mit ihren Schuldgefühlen nicht weiter wusste, versuchte, diese in Songs, die sie schrieb zu verarbeiten. Irgendwann hatte sie während einer der kurzen Pausen mal davon erzählt. Miss Swan hatte das mitgekriegt und gefragt ob sie einen der Songs lesen dürfte. Und jetzt bereute Jamie, dass sie ihr ihre Songtexte geben hatte. „Ich war sehr bewegt über das, was ich gelesen habe“, sagte Miss Swan. Jamie versuchte, das Knirschen der Zähne zu unterdrücken, ihre gefiel nicht, in welche Richtung das Thema ging. „Ich habe noch nie so viel Schuld und Schmerz in einem Lied gelesen, vor allen Dingen nicht bei einer 18 jährigen“, sagte die Lehrerin. „Und weiter“, sagte Jamie leicht genervt. „Was auch immer mit dir passiert ist, also wenn du reden willst, kannst du gerne zu mir kommen.“ „Danke, aber ich komme damit alleine klar“, sagte Jamie scharf, machte auf dem Absatz kehrt und ließ ihre Lehrerin einfach stehen. **** Romy lag auf ihrem Bett und hörte in ihrem Zimmer Musik über ihr iPhone als sie merkte, dass jemand in der Tür stand. Donna. „Kann ich dich kurz sprechen?“, fragte sie. „Klar“, sagte Romy und setze sich auf. Dabei merkte Romy, dass Donna ein Bild in der Hand hatte und es ihr gab. Das Bild zeigte ein kleines Mädchen mit blonden Haaren, die zu Zöpfen gemacht worden waren und das eine Schultüte in der Hand hatte. „Damals warst du Sieben“, sagte Donna. „Weißt du, Mutter zu sein ist der härteste Job der Welt“, sagte diese. „Du bringst deine Kinder auf die Welt, liebst sie, kümmerst dich um sie wenn sie krank sind und sorgst dafür, dass sie zur Schule kommen. Und manchmal treiben sie dich zur Weißglut. Aber irgendwann überschreiten deine Kinder eine gewisse Grenze und werden Erwachsen. Und oft sehe ich dich an und sehe dieses kleine Mädchen vor mir. Und nicht diese hübsche junge Frau, zu der du geworden bist.“ „Äh, worauf willst du hinaus, Mom?“, fragte Romy etwas besorgt. „Also, ich habe mit Vater geredet und er hat mir klar gemacht, dass ich auch mal loslassen muss, und ich weiß, dass ich oft eine Glucke sein kann und...“ Sie holte tief Luft um sich zu sammeln. „Und wenn du immer noch zusammen mit deiner Freundin zu deiner Tante Annette auf diesen Höllenmaschinen fahren willst, dann werde ich dem nicht im Wege stehen. „Bist du auch wirklich meine Mom, ist das wirklich dein Ernst?“, fragte Romy Donna. Sie nickte. Dann schlang Romy ihre Arme um den Hals ihrer Mutter und küsste sie auf die Wange. „Danke, Danke“, sagte Romy. Donna stand auf und ging zu Tür. „Mom“, rief Romy. „Heißt das, dass ich mit meiner Maschine auch zur Schule fahren darf?“ „Übertreiben wir es nicht“, sagte diese. „Eines nach dem anderen.“ **** „Na ist ja wunderbar“, sagte Jamie am Telefon. „Hätte nicht gedacht, dass deine Mom ihre Meinung noch ändern würde.“ „Ja, wollen wir schon einen festen Termin machen? Was hältst du von der zweiten Woche?“, meinte Romy. „Mit meiner Tante habe ich schon alles geklärt.“ „Ich muss noch mit meiner Mom reden, wegen Kelly und so, aber ich denke, das geht auch in Ordnung.“ „Gut, dann bis Morgen in der Schule“, sagte Jamie verabschiedete sich. In Jamies Bauch war ein merkwürdiges Kribbeln, sie fühlte Glück, und das nur, weil sie für zwei Wochen mit Romy zusammen sein würde. Sie ging in ihr Zimmer, nahm ihren Schreiblock, den sie immer fürs Songschreiben benutzte, setze sich im Schneidersitz auf das Bett, nahm ihre Gitarre zur Hand begann, einen Song zu schreiben. Einen ganz besonderen Song für einen ganz bestimmten Jemanden. Sie war mitten im Spielen und Schreiben vertieft, als das Telefon klingelte. Kelly ging ran, kurze Zeit später tauchte sie in Jamies Zimmer auf. „Ist für dich, eine gewisse Amanda.“ Jamie sah ihre Schwester verwundert an und nahm den Hörer des Funktelefons entgegen. „Hallo?“, sagte Jamie „Hi Süße“, kam es von Amanda. „Ich hoffe, ich störe nicht.“ „Nein, kein Problem“, verneinte Jamie. „Ist was passiert? Ist was mit Jess?“ „Nein, Nein, ihr geht es gut. Der Grund warum ich anrufe ist, dass Jess und ich vor einem Monat in unser eigenes Haus eingezogen sind. Und wir wollten eine kleine Party machen“, erklärte Amanda. „Nichts großes, nur die Wild Girls, mehr nicht. Du kannst ja deine Freundin mitbringen.“ „Sie ist nicht diese Art von Freundin“, sagte Jamie. „Naja, du kannst sie trotzdem mitbringen“, sagte Amanda. „Du würdest Jess eine riesen Freude machen.“ Jamie biss sich auf die Lippen, ein Teil von ihr hätte am liebsten abgesagt, andererseits hatte sie es satt, sich zu verstecken, es waren ihre Freundinnen verdammt. „Gut, ich werde versuchen zu kommen“, sagte sie entschieden. „Super, dann bis dahin.“ Dann legte Amanda auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)