The Escape from Darkness von Tales_ (*Taito*) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Piep. Piep. Piep Erschrocken zuckte Taichi zusammen als der kleine Wecker in seinen Händen anfing zu klingeln. Schnell drückte er ihn aus und erhob sich langsam vom Sofa. Als erstes warf er den Wecker in den Rucksack welchen er bereits gepackt hatte. Ein bisschen Essen und etwas Kleidung befanden sich darin, mehr wollte er nicht mitnehmen. Schließlich musste er alles mit sich tragen. Den Rucksack stellte er ein wenig versteckt hinter das Sofa. Dann begann er damit ein Essen vorzubereiten, den es sollte nichts verdächtigt wirken. In wenigen Minuten würde Hikari nach Hause kommen und alles sollte für sie normal wirken. Wie ferngesteuert bereite er das Essen zu, seine Gedanken drehten sich nur noch um seine bevorstehende Flucht. Er hoffte so sehr, es dieses Mal zu schaffen. Nach wenigen Minuten hörte er ein leises Rascheln, welches seine Schwester ankündigte. Die Haustür öffnete sich und wurde wieder zugeworfen und abgesperrt. Schuhe ausgezogen, Jacke abgestreift und aufgehängt und schon näherten sich ihm Schritte. Trotzdem wandte Taichi seine Augen nicht von dem Essen weg. Er konnte sie nicht mehr ansehen, seit gestern. Ihr Anblick hätte ihn bloß wieder wütend gemacht und das konnte er nicht gebrauchen. Also wartete er darauf dass sie etwas sagen würde. „Ist das Essen bald fertig?“, ertönte Hikari´s gelangweilte Stimme hinter ihm. „In 20 Minuten“, antwortete Taichi. Er versuchte seine Stimme so normal wie immer klingen zu lassen. „Gut, ich geh bis dahin in mein Zimmer“, antwortete Kari zufrieden. Kurz warf der Braunhaarige einen Blick über die Schulter und sah seine Schwester mit ihrem Rucksack in ihr Zimmer gehen. Gleich darauf hörte er die Tür zu knallen und die Musikanlage laut anspringen. Darauf hatte er gehofft. Das machte ihm die Sache etwas einfacher. Trotzdem hörte er noch nicht mit seiner Arbeit auf. Noch war der Zeitpunkt nicht gekommen. Es dauerte noch ein paar Minuten und das Essen war zubereitet. Eilig füllte er einen Teller und stellte ihn auf dem Tisch ab. Erst jetzt wagte er sich zu seiner Schwester zu gehen. Langsam und auf Zehenspitzen schlich er vor ihre Tür. Eigentlich völlig unnötig, da die Musik nicht gerade leise aus dem Zimmer dröhnte. Als er schließlich vor der Tür stand, spürte er die Angst durch seinen Körper strömen. Dennoch wollte er jetzt nicht kneifen. Es musste sein. Mit zitternden Fingern umfasste er die Türklinke. So leise und vorsichtig wie nur möglich drückte er sie nach unten und öffnete die Tür einen Spalt weit. Vorsichtig schaute er ihn den Raum. Ein schönes großes Bett stand zu seiner Linken, ein kleines Nachtischkästchen daneben. Ein großer Kleiderschrank befand sich am Fuße des Bettes und eine Tür stand offen. Dieser Schrank beherbergte mindestens dreimal so viel Kleidung wie sein eigener. Links stand eine Kommode mit einem Fernseher oben drauf. Die Wände waren in einem dezenten Gelb gehalten und überall klebten Poster von irgendwelchen Boy Bands. Direkt ihm gegenüber saß seine Schwester mit dem Rücken zu ihm, am Schreibtisch und beschäftigte sich mit ihrem eigenen Computer. Bis jetzt hatte sie ihn noch nicht bemerkt und Taichi hoffte das würde auch so bleiben. Für den Fall das sie ihn doch sah, hatte Taichi eine perfekte Ausrede mit dem fertigen Essen und konnte es später erneut versuchen. Doch hoffte er bereits jetzt Erfolg zu haben. Kurz schaute er sich nochmals um und sah dann ihren Rucksack auf dem Bett liegen. Der Hausschlüssel musste sich dort befinden. Er wusste dass sie ihn immer bei sich hatte. Doch der Schlüsselbund ziemlich groß war, durch den ganzen Mist den sie dort angebracht hatte. Hatte sie ihn meist im Rucksack oder in der Handtasche bei sich. Niemals aber direkt am Körper. Das hatte er schon einige Male beobachten können. Vorsichtig schob Taichi die Tür noch ein Stückchen weiter auf, gleichzeitig zog er den Zimmerschlüssel an der Innenseite ab und hielt ihn fest in der Hand. Zögernd schlich er in den Raum. Seine Augen ruhten auf Hikari, welche ihre Aufmerksamkeit immer noch dem Computer widmete. Langsam bewegte Taichi sich auf das Bett zu und wagte es erst jetzt seinen Blick von ihr zu nehmen. Der Rucksack lag geöffnet vor ihm, er musste nur mit den Fingern ihn ein bisschen auseinander ziehen und schon konnte er den Inhalt sehen. Er fiel ihm sofort ins Auge. Er musste nur noch zugreifen. Ohne weiter darüber nachzudenken griff er mit der rechten Hand in den Rucksack und umfasste den Schlüssel und zog ihn heraus. Doch dabei blieb er mit einem der Deko Figuren am Rucksack hängen und er rutschte ihm aus der Hand und fiel laut zu Boden. Zu Laut. Es war deutlich trotz der Musik zu hören gewesen. Erschrocken schaute Taichi zu Hikari und sah in ebenso erschrockene braune Augen. Sie saß immer noch auf ihren Stuhl und sah ihn mit großen Augen an, dann wanderte ihr Blick auf dem Schlüssel vor ihm. Schnell sprang sie auf die Füße und wollte zu ihm gelangen, doch Taichi reagierte schneller, hob den Schlüssel auf und rannte schnell zur Zimmertür, riss diese hinter sich zu. Mit aller Kraft hielt er die Tür zu und Sekunden später spürte er wie Kari versuchte diese zu öffnen. Doch im Moment war er stärker. Schnell steckte er den Zimmerschlüssel, welchen immer noch in der Hand hatte in das Schloss und drehte ihn herum. Zögernd nahm er die andere Hand vom Griff und schaute einen Moment auf die verschlossene Tür. Lautes Klopfen und sein Name drangen an sein Gehör und doch konnte er es kaum fassen. Er hatte es geschafft hatte. Sekunden vergingen in denen er einfach nur auf die Tür starrte. Dann kehrte das Leben in ihn zurück und er wurde sich wieder bewusst, dass er sich doch beeilen sollte. Hikari hatte immer noch ihr Handy und bevor Susumu hier ankam, wollte Taichi verschwunden sein. Eilig hob er den Haustür Schlüssel auf, den er eben fallen gelassen hatte in der Hektik und holte seinen Rucksack aus seinem Versteck. Danach schlüpfte er in ein paar Schuhe seines Vaters. Sie waren ihm zwar zu groß, aber da er selbst keine besaß musste es so gehen. Mit zittrigen Fingern schob er den Schlüssel in die Haustüre und sperrte sie auf. Zu seiner Erleichterung öffnete diese sich sofort. Freude breitete sich in ihm aus. Tränen vor Glück traten ihm in die Augen. Taichi ließ den Schlüssel achtlos zu Boden fallen und lief durch Haustüre hindurch. Ohne einen Blick zurück zu werfen rannte er aus dem Gebäude und weg von dieser Hölle die sein Leben bisher war…. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)