Eine andere Welt von Sarana_Hiyori1 (Sesshomaru x Oc) ================================================================================ Kapitel 94: Im richtigen Moment ------------------------------- Ich versuche mich zu wehren, schaffe es aber nicht. Er kommt mit seinem Gesicht näher. „Warum machst du es mir so schwer?“, fragt er. Wenige cm sind seine Lippen von meinen entfernt aber bevor es irgendwie passieren kann, schubse ich ihn mit meiner ganzen Kraft weg und entferne mich von ihm. „Fass mich nicht an!“ Ich kann in seinem Blick etwas Traurigkeit sehen und auch Wut. Er ballt seine Hand zur Faust und verlässt mit schnellen Schritten die Hütte. Ich falle auf meine Knie und Tränen schießen mir in die Augen. Ich hatte gerade solche Angst vor ihm. Er hatte mich viel zu fest gepackt. Hatte sich kaum unter Kontrolle. Wer weiß, wie lange er sich noch beherrschen kann? Aber es ist ihm auch nicht zu verdenken. Schließlich bin ich seine Frau, aber ich kann das einfach nicht! Ich halte seine vorwurfsvollen Blicke nicht mehr aus. Auch wenn er wahrscheinlich froh ist, dass ich Rin gerettet habe. Wirft er mir dennoch vor, ihn ein weiteres Mal verlassen zu haben! Ich ertrage einfach diese Ungewissheit nicht mehr! Wie kann ich überhaupt noch mit ihm hier zusammenleben, mit diesen Schuldgefühlen und auch der Furcht gegenüber ihm!? Ich kann das einfach nicht mehr! Ich werde morgen lieber bei Kagome schlafen. Das wäre wohl das beste. Ich denke auch, Sesshomaru schmerzt es mich zu sehen, und mich nicht berühren zu dürfen. Das habe ich jetzt gesehen. Trotz allem verstehe ich ihn auch. Etwas zitternd lege ich mich hin und schaue zur Tür. Ich erwarte jeden moment, dass sie aufgeht und Sesshomaru wieder reinkommt. Doch Stunden vergehen und nichts passiert. Darüber bin ich ein wenig froh und schlafe letztendlich ein. Auch am nächsten Tag ist er noch nicht aufgetaucht und wenn ich ehrlich bin, mache ich mir etwas Sorgen. Ich beschließe schon einmal zu Kagome zu gehen, obwohl ich nicht alleine rausgehen sollte. Dennoch mache ich das und bin auch schnell da. „Sakura.“, meint Kagome überrascht. „Du solltest doch nicht einfach so alleine rumlaufen. Nicht, dass dir noch was passiert!“ „Es tut mir leid.“ „Was ist denn los? Irgendwas stimmt nicht mit dir.“ Kann Kagome etwa Gedankenlesen oder so? „Naja, gestern ist Sesshomaru etwas aufdringlich geworden.“ „Was!?“ „Es ist nichts schlimmes gewesen. Hauptsächlich nur eine Auseinandersetzung wegen dem Kämpfen üben und dann wollte er mich etwas grob küssen. Ich habe ihn wegeschupst und dann ist er gegangen und bis jetzt noch nicht zurückgekommen.“ Kagome seufzt. „Ich hatte, wenn ich ehrlich bin, sowas schon erwartet. Ich habe mich nur gefragt, wie lange es noch dauern würde. Sesshomaru kann es wohl auch nicht mehr ertragen.“ „Ja, ich weiß.“, murmel ich. „Ich finde, du bleibst heute Nacht lieber mal hier. Natürlich nur wenn du einverstanden bist.“ „Ja, bitte.“ Kagome nickt und nimmt mich mit in die Hütte rein. Dort sitzt auch Sango mit ihren Kindern. Sie habe ich seit dem ersten mal auch nicht mehr gesehen. „Hallo, Sakura. Wie geht es dir?“, fragt sie mich. „Es geht. Könnte besser laufen.“ Sango schaut mich mitfühlend an. „Das wird alles wieder.“ „Mhmm. Das höre ich schon seit Tagen. Leider kommt es mir gar nicht so vor. Mein Kopf ist immer noch leer.“ „Es braucht einfach Zeit.“, meint Kagome zu mir. „Aber du hast recht. Das hast du jetzt schon oft genug gehört.“ Ich seufze. „Wo ist eigentlich Mei? Wieder bei Daiki?“ Kagome nickt. „Ja, sie ist heute zu ihm gegangen. Eigentlich wollte sie hier bleiben aber ich habe gesagt, sie solle hingehen.“ „Ja, sie sollte sich wegen mir keine Sorgen machen.“, meine ich. „Ich denke, ich gehe mal ins Dorf zu Rin. Vielleicht mal ein bisschen mit ihr reden. Schließlich war sie bei den Reisen früher dabei.“ „Ja, das wäre eine gute Idee. Sie wird sich ganz sicher über deinen Besuch freuen. Soll ich mitkommen?“ Ich schüttele den Kopf. „Nein, nicht nötig. Da kann ich auch alleine hin.“ „Ja, aber komm sofort wieder zurück wenn du fertig bist. Ok?“ Ich lächele sie an. „Ja, keine Sorge. Mache ich.“ Dann gehe ich los. Ich sehe Rin vor der Hütte und sie verbindet gerade einem kleinerem Mädchen den Knöchel. Das Mädchen bedankt sich bei ihr und humpelt davon. Dann sieht Rin mich und strahlt mich an. „Hallo, Sakura. Was machst du denn hier?“ „Ich wollte dich einfach mal besuchen. Meinen Erinnerungen einen Schubs geben.“ Ihr Lächeln vergeht ein wenig. „Ja, du kannst dich ja immer noch nicht erinnern.“ „Nein, kann ich noch nicht.“ „Alles ist meine Schuld. Ich hätte nicht soweit raus gehen dürfen, um Kräuter zu sammeln.“, meint sie Traurig. Ich knie mich zu ihr runter. „Es ist nicht deine Schuld und ich gebe dir auch nicht die Schuld. Ich bin ziemlich glücklich darüber das ich dich gerettet habe.“ Rin seufzt. „Ja, aber Sesshomaru ist auch ziemlich Traurig, dass du dich nicht Erinnern kannst.“ „Woher weiß du das?“ „Er war heute Morgen mich besuchen und hat mich beim Kräuter sammeln begleitet. Er hat ziemlich traurig ausgesehen. Auch wenn er es nicht gezeigt hat.“ Ich fühle mich immer schlechter. „Wirklich?“ Rin nickt. „Haben Sesshomaru und ich uns auf den Reisen an Anfang eigentlich gut miteinander verstanden?“ „Naja, an Anfang, als du dein Schwert gefunden hast, war er sehr misstrauisch und hat dich angegriffen aber zum Glück hatte er es eingesehen und ihr habt euch ineinander verliebt. Ich war leider oftmals weg, weil es zu gefährlich war. Aber seit du bei uns bist, hat Sesshomaru immer mehr gelächelt und war auch viel fröhlicher.“ Ich seufze. „Für mich ist er aber leider jetzt ein Fremder. Ich lebe mit ihm zusammen aber nur, weil ich dachte, so kommen meine Erinnerungen schneller zurück.“ „Wenn du wirklich momentan nicht bei ihm bleiben willst, dann musst du zu Kagome oder so gehen. Denn ich glaube, so bewirkst du gar nichts.“, meint Rin etwas traurig. „Ja, das hatte ich auch vor.“ Rin lächelt mich schwach an und umarmt mich. „Ich denke, ich gehe dann mal wieder zurück.“ Sie nickt und ich verabschiede mich. Doch statt zu Kagome zurückzugehen, gehe ich einfach ein bisschen spazieren. Ich soll zwar nicht alleine rumlaufen aber ich will jetzt einfach nicht zurückgehen. Ich muss ein wenig nachdenken. Obwohl es mir wahrscheinlich auch nicht viel helfen wird. Mir tut Sesshomaru leid aber auch ich bin am Verzweifeln. Außerdem muss er ja irgendwie verstehen, dass ich mich nicht sofort in ihn verlieben kann, wenn ich ihn sehe. Ich kenne ihn nicht mehr. Ich kenne meine Freunde nicht mehr. Ich kenne meine Familie nicht mehr. Einfach gar keinen mehr. Aber da fällt mir ein, ich hatte nichts von meiner Familie erzählt bekommen. Nur, dass wir hin und her gereist sind aber nicht, wie zuhause alles gelaufen ist. Ob ich mich gut mit meinen Eltern verstanden habe oder ob ich mit ihnen gestritten habe. Es kann ja alles möglich sein. Warum haben sie das ausgelassen? Naja, vielleicht haben sie es nur vergessen. Es gab ja so viel, was sie mir erzählt hatten und hatten ganz sicher so einiges weggelassen um das ganze abzukürzen. Aber ich habe keine Ahnung. Ich werde wohl zurück zu Kagome müssen und sie fragen. Doch leider werde ich plötzlich aus meinen Gedanken gerissen. Ich höre plötzlich geraschel und zucke zusammen. Sofort wandert meine Hand nach meinem Schwert. Dann kommt jemand zwischen den Büschen hervor und der sieht mir nicht Menschlich aus. Er hat ein breites grinsen im Gesicht. Ich ziehe sofort mein Schwert. Mist! Ich kann doch noch nicht kämpfen! Warum jetzt!? „Es ist also wirklich das Schwert.“, meint der Dämon. „Es hat sich ganz schön schnell herumgesprochen, dass du keine Ahnung mehr hast wie man kämpft. Dann wird es ja ganz einfach, dass Schwert zu bekommen.“ Er fängt an zu lachen und ich schaue ihn geschockt an. Wie, es hat sich herumgesprochen!? Unter den Dämonen!? Ist das Schwert also wirklich so legendär? Haben sie sich am Anfang etwa nicht getraut sich das Schwert zu holen? Dann konnte ich ja mal wirklich gut kämpfen. Aber das war vor meiner Amnesie! Er zieht sein Schwert. Es fängt an, in der Sonne zu glitzern und nimmt mir kurz die Sicht. Er nutzt das aus und rennt auf mich zu. Mit einem Schrei weiche ich schnell aus. Ich stehe zitternd da und umklammere das Schwert fest mit beiden Händen. Doch es kommt ein gewaltiger Windhauch und kurz bevor mich der Dämon wieder angreift, steht Sesshomaru, mit seinem Schwert in der Hand, vor mir. Erschrocken sehe ich ihn an. Aber er zögert nicht lange und greift ihn an. Doch der Dämon hat keine Chance gegen ihn und mit letzter Kraft, schafft er es zu fliehen. Sesshomaru steckt sein Schwert wieder in die Schwertscheide und dreht sich zu mir um. „Geht es dir gut?“ Mit zitternden Knien und Händen, schaue ich ihn an. Dann kommen mir ein paar Tränen hoch. Ich lasse mein Schwert fallen und schmeiße mich in seine Arme. Geschockt schaut er mich an. Ich kralle mich in seinem Kimono fest und weine ein wenig. Ich weiß nicht warum ich das machen aber das war instinktiv. Der Schock sitzt tief in mir. Er legt vorsichtig seine Arme um mich. Doch ich lasse ihn schnell wieder los und schaue zu Boden. Ich hebe mein Schwert auf und stecke es in die Schwertscheide. Dann frage ich vorsichtig, „Bringst du mich zu Kagome zurück?“ Er nickt nur leicht. Kagome erwartet mich schon bei sich zu Hause und kaum, dass sie uns sieht, rennt sie schnell zu mir. „Wo warst du denn!? Ich habe mir Sorgen gemacht!“ „Ich wollte noch ein bisschen spazieren gehen. Ich weiß, ich sollte ja nicht alleine gehen aber ich habe es trotzdem gemacht. Leider wurde ich dann von einem Dämon angegriffen. Doch zum Glück ist Sesshomaru noch gekommen.“ Kagome atmet erleichtert aus. „Danke, Sesshomaru. Du bist immer wieder rechtzeitig zur Stelle.“, meint sie dann. Sesshomaru sagt dazu nichts sondern dreht sich um und will gehen. Doch ich halte ihn am Ärmel fest. Er schaut mich aus dem Augenwinkel überrascht an. „Bitte, bleib noch kurz und gehe mit mir später wieder zurück. Ich habe Angst.“ Auch Kagome schaut mich nicht weniger überrascht an. Er dreht sich wieder zu mir ganz um und bestätigt mir somit, dass er bleiben wird. Dann wende ich mich wieder Kagome zu. „Ich habe da noch eine Frage an dich. Als ihr mir versucht habt alles zu erzählen und zu erklären, habt ihr mir das Leben bei uns zu Hause nicht erzählt. Wie meine Familie war.“ Kagome seufzt. Dann bittet sie Sesshomaru und mich rein. „Setz dich“, meint sie. „Was ist denn los?“, frage ich und ahne schon böses. „Wir haben das mit deinen Eltern bewusst verschwiegen. Wir wollten nicht, dass du dir noch mehr Sorgen machst. Also, deine Eltern sind schon seit ein paar Jahren Tod.“ Mit großen Augen starre ich sie an, unfähig irgendwas zu sagen. „Sie sind bei einem Feuer ums Leben gekommen. Von diesem Tag an, hast du dich zurückgezogen und hast bei deinen Pflegeeltern gelebt, weil du keine anderen verwanden mehr hattest. Leider haben sie sich nicht viel für dich interessiert und du warst oft alleine. Deswegen war es für dich auch keine problem hierher zu kommen. Aber es hatte dich verletzt. Du hast sie so sehr vermisst. Und genau deswegen warst du so froh hier zu sein. Immer wieder hast du gesagt, dass du hier deine neue Familie gefunden hast. Sesshomaru, Mei, Inuyasha, Sango, Miroku, Kirara, Rin, Kohaku, Shippo, Ah-Uhn, Jaken und natürlich auch ich. Wir alle waren für dich deine Familie.“ Ich senke den Kopf. Dann frage ich, „Wer ist Kohaku, Shippo, Ah-Uhn und Jaken?“ „Ach ja, stimmt. Die hast du noch nicht sozusagen kennengelernt. „Shippo ist ein kleiner Fuchsdämon und auch unser Freund, nur er lässt sich momentan zu einen richtigen Fuchsdämon ausbilden und ist kaum noch hier. Kohaku ist Sango’s Bruder. Er ist auch nicht so oft hier, weil er das Kämpfen weiter lernen will, um ein noch besserer Dämonenjäger zu werden. Du musst wissen, Sango’s Familie, waren Dämonenjäger. Jaken und Ah-Uhn sind vorher mit Sesshomaru gereist. Ah-Uhn ist oftmals bei Rin aber sie wurde frei gelassen. Jaken müsste eigentlich beim Schloss sein oder Sesshomaru?“ „Nein, er erledigt was für mich.“, meint er. „Achso.“, sage ich. „Habe ich denn nichts von meinen Eltern mit hierher genommen?“ „Doch, das einzige, was nicht durch das Feuer zerstört worden ist, war ein Anhänger. Hast du ihn noch nicht gesehen?“ Ich versuche mich zu Erinnern. „Doch! Aber, als ich ihn in den Händen hatte, wurde mir schwindelig und ich bin zusammengeklappt.“ Ich stehe schnell auf. „Ich will den Anhänger noch mal sehen!“, meine ich. Und Sesshomaru und ich machen uns auf den Weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)