Be my drug von minowari (and stun me) ================================================================================ Kapitel 20: trapped【zensiert】 ----------------------------- Seine dunklen, rötlichen Augen huschten zu Shizuos Hand. Die Hand, die seinen Arm fest im Griff hielt, jedoch nicht so fest, dass es wehtat. Eine Anspannung lag plötzlich in der Luft, die nicht zu erklären war und irgendwie wusste Izaya, dass der Blondschopf etwas vorhatte. Der Informant hatte gerade noch so Zeit ungläubig zu blinzeln, bevor er mit einem Ruck nach hinten gezogen wurde. Unvorbereitet konnte er nicht viel mehr tun, als zu versuchen sein Gleichgewicht wiederzufinden, doch selbst das hatte sich im nächsten Augenblick erledigt. Shizuo hatte ihn bereits auf seinen Schoß gezogen und die Arme fest um seinen Bauch geschlungen. Izaya spürte die ausgehende Wärme von dem stärkeren Mann, als Shizuos ihn eng an seine Brust presste. Schlagartig fischte der Schwarzhaarige nach seinem Messer, schnippte es in Shizuos Richtung, doch er verlor plötzlich den Halt seiner Waffe, als ein starker Schmerz an seiner rechten Seite ihn durchzuckte. Das silberne Messer rutschte aus seiner Hand, schlitterte über die weißen Fliesen, von der einen Kabine in die andere. „Wenn du noch einmal mit deinem Messer rumfuchtelst, werd ich dich gleich hier umbringen. Ich weiß, dass du verletzt bist…“ Shizuos Stimme war kalt wie Eis, aber vermischt mit etwas anderem. Izaya fluchte innerlich, als ihm ja einfiel, dass Shizuo von seiner Verletzung wusste. Er hatte geahnt, dass es Folgen haben würde, als der Muskelprotz unangekündigt in seiner Wohnung aufgetaucht war. Schließlich wusste sonst niemand davon, abgesehen von Shinra und seinem Angreifer… Und es war niemals gut, wenn der Erzfeind von seinem Handicap wusste. Ein nervöses Lachen entwich ihm. „Nachdem ich so nett war und dir ausgeholfen habe, ist das der Dank dafür? Shizu-chan, dir muss man noch Manieren beibringen…“ Der Griff um seine Hüfte verstärkte sich, und es ging in den Bereich, wo es ziemlich unangenehm wurde. Izayas Hände klammerten sich um die des ehemaligen Bartenders, doch der dachte gar nicht daran, den Floh gehen zu lassen. „Ich glaube eher, dass ich dir Manieren beibringen muss, Izaya-kun…“, grollte Shizuo leise an seinem Ohr und Izaya konnte es nicht verhindern, dass ein Schauer seinen Rücken hinunter fuhr. Nicht nur vor Aufregung, sondern auch in leichter Unsicherheit. Er wusste, wenn Shizuo erstmal wütend war, konnte alles passieren und nicht nur das. Es war unvorhersehbar. Er konnte nicht mal im Geringsten sagen, was der andere vorhatte. Seine Möglichkeiten reichten von Tod durch Erdrücken bis hin zu unbarmherzigen Sex. Wobei er dann doch eher hoffte, mit Letzterem davon zu kommen… „Hngh!“, gab der Informant dann unvorbereitet von sich, als er plötzlich spürte, wie Shizuo seine Zähne in den Nacken seines Opfers schlug. Izaya meinte sogar zu spüren, wie etwas Warmes an seinem Hals herunter lief, doch das konnte ihn im Moment egal sein. Viel schlimmer war die Tatsache, dass er merkte wie sein eigener Körper auf diese Aktion reagierte. Denn in seiner Hose regte sich was, was sich vorhin eigentlich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Zumindest hatte er das gehofft… „S-Shizu-chan, du hast nicht mal die Hauptspeise verzerrt und nun willst du schon Nachtisch?“ Izaya fluchte, als seine Stimme zu schwanken begann und das machte ihn wütend. Er merkte selbst, wie er langsam begann die Kontrolle über seinen Körper zu verlieren. Es sollte genau umgekehrt sein und nicht so…! Hinzu kam, dass ihm seine Waffe auch noch abhandengekommen war, wodurch seine Chancen auf Verteidigung in den Keller sanken. Und an die anderen beiden Messer, die er noch zur Verfügung hatte, kam er ohne weiteres nicht dran. Trotzdem nahm der Informant sich nicht die Chance, den anderen weiterhin mit solchen Kommentaren zu ärgern. Auch wenn ihn das vermutlich nur in weitere Schwierigkeiten bringen würde... . . . Izaya musste zugeben, dass er nicht gedacht hatte, das der andere soweit gehen würde, und wenn auch nur um sich gewisser Maßen an ihm zu „rächen“. Immerhin gab es tausend andere Möglichkeiten dies zu tun. Shizuo schien ihn zu mustern, während der Informant langsam zur Ruhe kam. Izayas unregelmäßiges Atmen wurde weniger, bis seine dunkelroten Augen sich auf Shizuos Gesicht konzentrierten. Sein ganzes Gesicht strahlte nur so vor Triumph; Triumph über den besten Informanten Tokyos. „Dieser Ausdruck steht dir, Izaya-kun…“, neckte der Muskelprotz, als er damit wohl auf Izayas glühendes Gesicht deutete. Doch Izaya war noch nicht soweit, dass er sich sowas ausgerechnet von Shizuo anhören musste. „Oh…? Ich kenne da noch jemanden, der vorhin genauso ausgesehen hat…“, schlug er zurück und erntete daraufhin einen etwas grimmigeren Blick, der schon viel besser zu diesem Monster passte. So langsam wich die seltsame Stimmung, und zurück kehrte die übliche Gefahrensituation, als Izayas Gehirn die potenziellen Gefahren in seiner Gegend wahrnahm. Doch da gab es nur eine. Und das war im Moment Shizuo. Shizuo, der ihn immer noch gegen die Wand drückte, wobei der Informant nicht ganz wusste, was der andere nun vorhatte. Der Blondschopf schien den Wandel der Stimmung auch zu merken, denn sein das triumphierende Grinsen auf seinem Gesicht war plötzlich wie weggewischt. Seine Augen nahmen einen ernsten Ausdruck an, während er den Blick senkte. „Warum tust du das?“, fragte er plötzlich, wobei der feste Griff um seinen Arm blieb, sodass Izaya immer noch nicht an seine Waffen kam. „Was meinst du, Shizu-chan…?“, fragte Izaya schließlich, mit einem nervösen Gefühl im Bauch, als Shizuo ihn weiterhin nicht aus den Augen ließ. Izaya fühlte wie sein Herz begann schneller zu schlagen, und spürte, das Blut in seinen Ohren rauschen. Der blonde Mann knirschte mit den Zähnen und ließ ein hohles Lachen ertönen. „War klar, dass ich keine Antwort bekommen würde…“, erwiderte er schon fast belustigt, bevor er schließlich von dem schwarzhaarigen Mann ließ. Er trat langsam einen Schritt zurück, sodass Izaya seine Klamotten richten konnte. Misstrauisch beobachtete dieser den anderen, während er gerade den Reißverschluss seiner Hose schloss. Shizuo nahm sich währenddessen Toilettenpapier, um seine Hand von den „Schmierereien“ zu befreien. Irgendwie war das seltsam. Absolut seltsam zwischen ihnen. Noch seltsamer als vorhin. Er musste diese abstruse Situation beenden. „Du weißt doch, Shizu-chan, das kostet~“, begann Izaya mit seiner säuselnden Stimme und begann zu gestikulieren. Ein letztes Mal rückte er seine Plüschjacke zurecht und überprüfte nochmals, ob der Gürtel seine halb kaputte Hose halten würde. „Aber alles Weitere können wir ja draußen besprechen, hm?“ Und damit drehte er sich um, knackte das Schloss und war im nächsten Moment schon durch die Tür gehuscht. Beim Vorangehen ergatterte er sich schnell sein verlorenes Messer, das schon halb aus der einen Kabine ragte. Besser war es, keine Gegenstände zu hinterlassen. Er wollte ihnen nicht auch noch dabei helfen, vielleicht etwas gegen ihn in der Hand zu haben… Izaya spürte, wie Shizuo ihm folgte und es war ein unbehagliches Gefühl zu wissen, dass der andere kommentarlos hinter ihm her lief. So konnte er immerhin nicht erkennen, ob der andere eventuell einen Angriff wagte. Denn seine Laune war im Moment nicht gerade einschätzbar... Doch der Informant würde diese Schwäche nicht zeigen, sondern lief mit hoch erhobenen Hauptes weiter Richtung Ausgang. Unterwegs hörte er, wie der Blondschopf zwischendurch ein Zischen von sich gab, doch noch immer drehte Izaya sich nicht um. „Ah, Maestri, ist alles in Ordnung?“, kam die dunkle Stimme des Kellners an seine Ohren, als er sie von weitem erkannte. Mit einem Tablett unter seinem Arm geklemmt, lief er ihnen bereits entgegen und musterte sie irritiert. „Alles in Ordnung!“, versicherte Izaya, während er mit der Hand wedelte. Er wagte einen Blick über seine Schulter und sah wie Shizuo den Kellner immer noch wütend anglühte. „Wir würden gerne bezahlen.“, stellte Izaya im nächsten Moment klar und kramte aus seiner Plüschjacke die EC-Karte hervor. „Natürlich. Einen Moment bitte.“ Die Weise wie der Kellner die Augen verengte entging ihm natürlich nicht und dieser schien bereits zu ahnen, dass Izaya kein „normaler“ Kunde war. Aber er sagte nichts, sondern verschwand hinter der Bar aus ihrem Sichtfeld. „Shizu-chan. Warte draußen auf mich.“, sagte der schwarzhaarige Mann zu seiner rechten Seite, während er ihn aus den Augenwinkeln betrachtete. „Vergiss es.“, kam sogleich der Protest und nun drehte Izaya warnend den Kopf in seine Richtung. Shizuo erwiderte den scharfen Blick und schien nicht gewillt zu sein, zu gehorchen. „Warum?“ „Du heckst was aus und ich werde dabei nicht tatenlos zusehen, Floh.“ Izaya verengte die Augen. Shizuo wurde immer gerissener. Es war auf der einen Seite nervtötend, doch auf der anderen Seite auch irgendwie interessant. Interessant, dass dieser Muskelprotz auch noch zu was anderem als nur physikalischen Wundern fähig war. „Immer so misstrauisch, Shizu-chan…ich bin gekränkt~, säuselte er mit seiner gefakten Stimme, die Shizuo mehr als alles andere zu hassen schien. „Na gut, wenn du so gerne bei mir bleiben willst…Ich halte dich nicht davon ab.“ Nicht, dass Izaya den anderen wirklich davon abhalten konnte (denn seine Muskelstärke war im Gegensatz zu dem Blondschopf doch sehr eingeschränkt), aber es war einfach zu amüsant, Shizuo ein wenig Schamesröte auf das Gesicht zu zaubern. Das würde wahrscheinlich nie langweilig werden. „Wer würde schon gerne bei dir bleiben, du Pest?!“, brachte Shizuo ungestüm hervor, doch seine glühenden Wangen schwächten seine Aussage. „Muss ich dich wirklich daran erinnern, was vor 15 Minuten passiert ist…?“ Das brachte den Blondschopf für einen Moment zum Schweigen und bevor Shizuo ihm bissig antworten konnte, trat der Kellner wieder ihr Sichtfeld. „Zahlen Sie zusammen oder getrennt?“, fragte er aus reiner Höflichkeit, doch es war ihm offensichtlich, dass Izaya derjenige war, der die teure Rechnung bezahlen würde. „Zusammen.“, antwortete er und übergab dem großen Mann seine Bankkarte. Er würde ein anderes Mal wieder kommen müssen. Denn so konnte er nicht in Ruhe den Kellner ausfragen, geschweige denn austricksen. Nicht wenn Shizuo wie ein Kontrollhund neben ihm stand und aufpasste, dass er keine „dreckigen Machenschaften“ vornahm. Ob es klug war, Shizuo hierhin mit hingenommen zu haben, stand auch noch in Frage. Immerhin wusste der Kellner nun, dass er mit dem Blondschopf in Verbindung stand, in welcher auch immer. Und falls er mit der Organisation irgendwie zusammen hing, dann hatte er erstmal ein Problem… „Vielen Dank für Ihren Besuch. Hoffentlich bis zum nächsten Mal.“, ertönte die freundliche Stimme des Angestellten, während er Izaya die EC-Karte zurückgab. „Gewiss.“, sagte der Informant, wobei er sicherstellte, dem Kellner scharf in die Augen zu blicken. Er sollte ruhig verstehen, dass diese ganze Sache sicherlich nicht einmalig war. Er würde wieder kommen und die Sache intensiver untersuchen - alleine. Als ein erster Eindruck reichte ihm dieser Abend. Shizuo sollte nicht mehr erfahren als nötig, denn was ihn anging, war sich Izaya in letzter Zeit nicht mehr so sicher. Bisher benahmen sie sich beide anders als sonst und selbst Izaya musste zugeben, dass der Blondschopf ihn in Situationen zu Dingen zwang, die er sonst nie getan hätte. Aber er würde nicht untergehen. Er blieb oben, oben auf seinem Podest. Auf dem Podest, von dem man alles und jenen gut im Blick hatte und gleichzeitig manipulieren konnte. Izaya seufzte kurz auf, bevor er durch die noble Tür ins Freie trat. Doch dass sein Herz immer noch etwas schneller schlug als sonst, beunruhigte ihn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)