And so we meet again von -Amnael- ================================================================================ Kapitel 7: Coronation --------------------- Seit den Ereignissen in Rayono City sind einige Tage vergangen. Touko hatte sich nach der Riesenradfahrt direkt auf die Suche gemacht und flog nun geradewegs zur Pokemon Liga. Sie hatte ein bestimmtes Ziel – und zwar den Ort, wo ihr damaliger Rivale aufwuchs. Leichtfüßig sprang N von Reshirams Rücken, das gerade in Sandgemme gelandet war, zog sich das Cap tiefer ins Gesicht und sah sich um. Sandgemme. Entgegen seinem Namen war es ein recht grünes und von Wäldern umgebenes Dorf. Die salzige Meeresluft des nahen Strandes erfüllte das Dorf. Ns Blick glitt durch die Gegend, aber er konnte nichts außergewöhnliches an diesem Ort feststellen. Wieso wollen diese Leute, dass ich hierher komme? Oder war das ein Trick von Cheren? Auch hier sahen die Menschen verängstigt in Ns Richtung und machten einen großen Bogen um ihn. „Reshiram“, sprach der junge Mann sein Pokemon an, ohne es jedoch anzusehen. „Ich werde wohl eine Weile hier bleiben.“ Nun drehte er den Kopf in Richtung des legendären Drachen und lächelte. „Flieg doch eine Weile. Ich rufe dich, wenn ich dich brauche.“ Reshiram gab einen lauten Schrei von sich und erhob sich in die Luft. Kurze Zeit später war es aus Ns Blickwinkel verschwunden. Wieder sah er sich mit ernstem Gesicht um. „Hallo N.“ „Wie wir sehen, bist du erschienen.“ N weitete die Augen, als zwei Leute ihn von hinten ansprachen und drehte sich um. Das Finstrio stand vor ihm. Zwei der drei etwas seitlich um ihn einzukesseln. Nun sprach auch der Dritte und neigte dabei den Kopf zur Seite. „Wir raten dir, keinen Widerstand zu leisten. Meister G-Cis hat nicht vor, dich zu verletzen.“ N ließ stumm den Blick durch das Trio gleiten. Sie alle hatten ihre Pokebälle in der Hand, für den Fall, dass sie Gewalt anwenden mussten. N biss die Zähne zusammen. Das Finstrio war handverlesen und eine Elite unter Team Plasma gewesen. Sie waren außergewöhnlich stark. In einem fairen Kampf hätte N zwar klar gewonnen, aber das Finstrio interessierte sich nicht für Fairness. Griffman sie an, durfte man erwarten, dass alle drei ihre sechs Pokemon gleichzeitig riefen um die Kontrolle über die Situation wiederherzustellen. Und in seinem Falle hatte er nur Reshiram, den er rufen konnte und selbst Reshiram konnte es als Legendäres Pokemon nicht gegen 18 gut trainierte und schnelle Pokemon gleichzeitig aufnehmen. „Also gut, ich werde mit euch mitkommen.“ sprach er dann angesichts der aussichtslosen Lage aus. Das Finstrio grinste unter ihren Masken. „Wunderbar. Dann folge uns.“ Drei der vier mysteriösen Personen, die für den ganzen Tumult die Verantwortung zu tragen schienen, saßen erneut an einem ovalen Tisch zusammen. „Wenn wir noch mehr Zeit verfliegen lassen, werden die Banden ungeduldig und könnten eigenmächtig handeln.“ sprach der erste aus. Sein Gesicht wirkte alles andere als Zufrieden. „Aber es hat uns wertvolle Zeit verschafft, unseren Plan weiter auszubauen.“ erwiderte der Zweite. Der Dritte murmelte etwas unverständliches, schien aber auf der Seite des Zweiten zu stehen. Die Vierte Person trat ein. Ein breites Grinsen lag auf seinem Gesicht. „Werte Herren, ich habe gleich mehrere erfreuliche Nachrichten. Zum einen ist es dem Forscherteam gelungen, die Gedanken der Pokemon so zu manipulieren, dass wir keine weitere Technik anwenden müssen. Jeder von Ihnen hat gute Vorarbeit geleistet, als er die legendären Pokemon seiner Region gefangen nehmen konnte.“ Die Personen grinsten. Harte Arbeit, die sich ausgezahlt hat. „Sie stehen unter unserer vollen Kontrolle und würden auf unser Wort hin alles in Schutt und Asche legen.“ sprach der Vierte nun weiter. „Zudem ist unsere Marionette eingetroffen.“ beendete er nun seine Ankündigungen. „Hätte das nicht auch jeder andere von unseren Leuten übernehmen können?“ fragte der Dritte nun. Zustimmendes Geraune kam von den anderen beiden. „Nein. Er ist etwas besonderes. Wie ich Ihnen schonmal gesagt habe, nur dazu geboren und großgezogen, um diesen Platz zu besetzen. Er ist ein Monster, dass Pokemon verstehen und noch einmal zusätzlich mit seinen Worten beeinflussen kann.“ Er grinste. „Meine Herren, es ist Zeit, sich an die Arbeit zu begeben.“ Der Vierte verließ den Raum. Die drei anderen sahen sich an und ein böses Grinsen huschte auf ihre Gesichter. Endlich nhm der Plan Gestalt an und bald schon würde Ihnen das gehören, was sie wollten. Die Region, in der sie lebten. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, aber alle hatten sie nach dem ersten Erfolg nur einen Plan: Die anderen Organisationen infiltrieren und die gesamte Welt an sich zu reißen. Nun standen auch sie auf und verließen ebenfalls den Raum. N wurde zu einem gigantischen Turm geführt, der in einiger Entfernung zu Sandgemme im umliegenden Wald stand. N kannte Sandgemme nicht gut genug, um zu wissen, dass der Turm da nie hin gehörte. Sonst wäre ihm das montröse Konstrukt aus schwarzem Stein wohl schon viel früher negativ aufgefallen. So aber machte es den Anschein, als sei es ein Tempel für ein legendäres Pokemon oder dergleichen. Das Finstrio führte ihn in den Turm hinein. Er war von Innen riesig und lief von Etage zu Etage spitzer zu. Fast beiläufig hörte er dem Finstrio zu, dass ihn die einzelnen Stockwerke beschrieb. N sah sich um. Eine riesige Wendeltreppe führte von Stockwerk zu Stockwerk. Und der Turm fasste sicherlich jede Menge Stockwerke. Sein Blick schweifte weiter und blieb an einem Hypno hängen, dass in der Mitte des Raums saß und verschwörerisch zu den vier Ankömmlingen sah. Als ein Fionstrio Mitglied seinen Blick bemerkte, erklärte er, was es damit aus sich hat. „Wir haben auf jeder Etage des Turms ein Psycho Pokemon sitzen, dass uns zwischen den Etagen hin uns her teleportiert. Das erleichtert vieles ungemein.“ N sah vom Hypno zum Finstrio, dann wieder zurück zum Hypno, bevor er die Augen kurz schloss und seine Gedanken zum Psycho-Pokemon ausstreckte. Etwas verwundert öffnete er die Augen wieder. Dieses Hypno macht diese Arbeit ganz freiwillig...? Ns Gedanken wurden unterbrochen, als er erneut einen vom Finstrio sprechen hörte. „Hypno, bring unseren Gast in die oberste Etage.“ Mit diesen Worten verschwand das Finstrio und N wurde umgehend in einen anderen Raum teleportiert, der weitaus kleiner war als das Erdgeschoss. Wieder sah er sich um. Ein dunkler Raum, der zu allen Seiten irgendwelche Apparturen und Schaltkonsolen stehen hatte. Monitore hingen über diesen Maschinen. Die Mitte des Raum zog jedoch besonderes Interesse auf sich. Ein schwarzer, riesiger Sessel stand dort. Viel Interessanter war jedoch, wer daneben stand. N zog die Augenbrauen zusammen. „Vater.“ Dieses eine Wort kam eiskalt und wütend zugleich hervor und veranlasste G-Cis zu einem amüsierten Lächeln. „Hallo N. Freut mich, dich zu sehen.“ Diese Worte kamen viel zu freundlich rüber. N senkte den Kopf etwas und starrte den älteren Harmonia hasserfüllt an. „Was willst du von mir? Wieso hast du mich überall suchen lassen?“ „Wir sind eine Familie. Ein Vater wird doch wohl seinen Sohn sehen dürfen.“ theatralisch gestikulierte G-Cis herum, bevor er dann jedoch ernst wurde und N ansah. „Seit du vor einem Jahr Kyurem besiegt und meine Pläne damit erneut durchkreuzt hattest, hatte ich viel Zeit zum Überlegen und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass die Weltherrschaft keinen Sinn macht.“ N hörte sich schweigend die Geschichte seines Gegenübers an. Sein Blick war gewohnt emotionslos. „Es wäre nicht damit getan, nur Einall zu kontrollieren, wenn andere Organisationen aus anderen Regionen sich mir dennoch in den Weg stellen könnten. Außerdem wäre diese Herrschaft nur von kurzer Dauer in Anbetracht meines Alters. Ich bräuchte einen Nachfolger...“ G-Cis sah nachdenklich in den Raum. „Mich?“ sprach N nun aus, was G-Cis dachte. „Vergiss es.“ „Wo denkst du hin? Wenn du unter solchen Umständen mein Nachfolger werden würdest, würdest du nur wieder mein Imperium kaputt machen. Nein, mein Plan sieht anders aus.“ G-Cis breitete die Hände aus, die nun unter seinem Gewand hervor kamen. „Ja, ich möchte, dass mein Sohn mein Nachfolger wird. Aber ich möchte deine Träume unterstützen! Du sagtest, du möchtest eine Welt schaffen, in der Mensch und Pokemon beidermaßen glücklich leben können? In der beide voneinander lernen können? Dann sag mir, N! Wie willst du das anstellen?“ „Auf jeden Fall ohne dein geheucheltes Hilfeangebot. Ich befreie die Pokemon, die Team Plasma entführt hat und sorge dafür, dass sie wieder glücklich und frei leben können. Und ich werde nicht aufhören, bis nicht alle befreit sind.“ Mit diesen Worten drehte sich der junge Harmonia um und wollte schon zum Gehen ansetzen, als G-Cis wieder das Wort erhob. „Dann wirst du dein Leben lang erfolglos bleiben.“ N stockte und weitete etwas die Augen. Doch er drehte sich nicht um. „Befreist du ein Pokemon, haben sie längst zwei neue gefangen genommen. Du würdest durch Einall ziehen und den Märtyrer spielen, ohne wirklich etwas zu erreichen. Und denk mal über den Tellerrand hinaus. In anderen Regionen gibt es ebenso Pokemon, die von anderen Menschen gequält und gefoltert werden.“ G-Cis hatte wieder Ns volle Aufmerksamkeit und er sah seinen Adoptivvater erneut an. „Du würdest nach Jahren des Kampfes sterben, ohne irgendwas in der Welt geändert zu haben. Ich jedoch habe Kontakte zu den verschiedensten Organisationen auf der ganzen Welt und sie wären bereit, deine Worte jederzeit in die Tat umzusetzen. Du siehst also, ich habe schon Vorarbeit geleistet.“ G-Cis grinste. „Ich bin bereit, dir den Verrat an Team Plasma damals zu verzeihen. Ebenso alles andere, was du gegen mich oder die Organisation getan hast. Ich bin sogar bereit, dich als Menschen zu sehen, anstatt als Monster. Mit meiner Hilfe könntest du eine Welt aufbauen, die dauerhaft deinen Wünschen entspricht und Fortbestand hat, selbst, wenn du irgendwann nicht mehr bist. Glaube mir, ich weiß, wovon ich spreche.“ „Und wieso soll ich dir vertrauen oder auch nur glauben, du würdest plötzlich auf meiner Seite stehen?“ N war noch immer skeptisch. „Weil sich Menschen ändern, mein Sohn. Du bist das beste Beispiel dafür.“ Touko kletterte in den Ruinen des einstigen Palasts rum, doch bis auf Trümmer und jede Menge Staub war hier nichts zu entdecken. Nicht der kleinste Anhaltspunkt von N. Sie hatte angenommen, dass er zuerst hierher zurück kehren würde, nachdem das Treffen nicht stattgefunden hatte. In Gedanken versunken kletterte Touko über mehrere eingestürzte Säulen und hielt auf einen Raum zu, dessen große Tür sie nun mühsam aufschob. Ein großer Raum erstreckte sich vor ihr, ausgestattet mit allerhand Spielzeug und anderen Beschäftigungsmöglichkeiten. Der einst himmelblaue, mit Wolken besetzte Teppich war von einem staubigen Grauton überzogen. Der elektronische Spielzeugzug ist mittlerweile stehen geblieben und mit einigen Wagons entgleist. In Touko zog sich alles zusammen, als sie den Raum betrat und sich umsah. Sie hatte den Anblick damals schon kaum ertragen. Und so bunt auch alles war mit den farbenfrohen Wänden und dem Boden und all dem Spielzeug, bei dem Gedanken daran, hier sein ganzes Leben allein zu verbringen, bereitete ihr eine Gänsehaut. Sie schüttelte sich und verließ das Zimmer wieder. Ihr letzter Anhaltspunkt wäre der Thronsaal, bevor sie an anderen Orten suchen würde – und bevor sie sich Kartenmaterial und Informationen zur Sinnoh Region und Sandgemme holen würde, um dort nach ihn zu suchen. Die nächste Flügeltür wurde aufgeschoben und vor ihr erstreckte sich ein langer Gang. Einstmals führte dieser Gang zwischen zwei kunstvoll gefliesten Wasserbecken entlang bis zum Thron. Aber auch hier war alles zerstört. Der lange Gang hatte Risse, hier und da sind Ecken abgesprungen und in die Becken gefallen. Doch auch hier war er nicht. Ein Schauder lief Touko über den Rücken. Dieses Schloss war eine schlechte Metapher zu Ns Idealen, die sie damals zerstörte. „Zekrom!“ rief das Mädchen in den Raum hinein und aus dem Loch in der Wand kam der schwarze Drache in den Saal geschossen. Als es landete, grollte es laut. „Zekrom. Wir machen für Heute Schluss mit der Suche. Fliegen wir zurück zum Center und machen morgen weiter, ja?“ Der Drache grollte erneut und neigte den Kopf zu seiner Trainerin herunter, die ihm liebevoll über den schuppigen Kopf strich. Dann schwang sich die Trainerin auf seinen Rücken und flog nach Twindrake City zurück. N sah die ihm unbekannten Gesichter an, die an der Seite des Gangs aufgereiht standen und respektvoll nickten, als er an ihnen vorbei ging. Zwischendrin war auch immer wieder ein Gesicht zu sehen, dass er aus Zeiten als Team Plasmas König kannte. Die Augen dieser bekannten Mitglieder leuchteten. Er wusste, dass sie sich damals alle um ihn gesorgt hatten, als er einfach aus dem Schloss weggeflogen ist, um seinen eigenen Weg zu finden. Um so glücklicher mussten sie also sein, nun zu sehen, dass es ihm gut ging und dass sie fortan wieder zusammen arbeiten würden. Die zeremonielle weiße Robe flatterte hinter ihm, als er dem Gang folgte, an dessen Ende G-Cis stand. Dann blieb er stehen. G-Cis lächelte voller Stolz, dann sah er über N´s Kopf hinweg in die Menschenmenge, die sich den kompletten Korridor entlang zog. „Natural Harmonia Gropius! Geboren von Menschen. Aufgewachsen bei den Pokemon. Auserwählt zum König über diese Welt ernenne ich dich erneut zum König! Das Syndikat ist dein!“ N schloss die Augen. Es war alles so vertraut, wie damals. Bilder schossen ihn durch den Kopf. Seine Kindheit, die erste Krönung, seine Wünsche und Träume... G-Cis setzte ihm erneut die Krone auf. Ja, er war ein König. Sein lebenlang wurde ihm das Wissen und Benehmen dazu vermittelt. Wie oft ist er gedanklich die Zeremonie durchgegangen und hatte sich darauf vorbereitet, als er damals zum Herrscher über Team Plasma wurde? Mit leicht gesenktem Kopf öffnete N die Augen und drehte sich um. Mehr als Einhundert Menschen hatten sich in seine Richtung gedreht und gingen nun allesamt auf die Knie und senkten ehrfürchtig ihre Köpfe. Er ließ einen undurchdringlichen Blick durch die Menge gleiten, die vor ihm kniete und lächelte. Ja, mit ihrer Hilfe würde es bald nur noch Harmonie zwischen Menschen und Pokemon geben, doch ehe er zur eigentlichen Tat schreiten konnte, gab es noch einen Schritt der getan werden musste. „Mein Sohn“, G-Cis legte dem jungen Harmonia eine Hand auf die Schulter, „sie warten alle darauf, deine Befehle entgegen zu nehmen.“ Ns Lächeln verschwand und ließ ein emotionsloses Gesicht und eiskalte, entschlossene Augen zurück. Damit die Harmonie hergestellt werden konnte... „Schickt die legendären raus. Sie sollen den Trainern zeigen, mit wem sie es zu tun haben. Und für das Finstrio habe ich einen Sonderauftrag.“ Die Köpfe der Mitglieder hoben sich und eiligst begab sich jeder auf seinen Posten und startete die Operation. Nur die drei finsteren Gestalten des Finstrios blieben da und knieten gehorsam nieder, um Ns Befehle zu erwarten. „Was hast du vor?“ wollte G-Cis nun wissen. N öffnete den Mund und sprach die Worte mit einer Gleichgültigkeit aus, die selbst G-Cis nicht von N kannte. „Die Menschen, die ihre Pokemon schlecht behandeln, stehen mir zur Verwirklichung meines Traums im Weg. Entweder sie lernen Respekt vor Ihnen durch die legendären Pokemon oder sie werden vernichtet werden!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)