Ein langer Weg von Freundschaft von RedViolett ================================================================================ Kapitel 18: Ein Schicksal, zum Scheitern verurteilt --------------------------------------------------- Ein langer Weg von Freundschaft 18. Kapitel: Ein Schicksal, zum Scheitern verurteilt „Triff mich heute Nacht, wenn der Mond im obersten Zenit steht, auf den  Dächern des Palastes. Erst dann werde ich dir alles sagen, was ich weiß.“ Bardocks Worte hallten mir immer noch in den Ohren, während ich die einsamen Gänge des Palastes ablief. Wirr in Gedanken und so tief in eben jenen vergraben, dass mir alles wie in einem dumpfen Schleier erschien, ließ ich bereits Vergangenes Revue passieren. `Wieso mir nicht gleich antworten?´, hatte ich ihm bitterböse entgegengebracht, doch der Ältere hatte nur eisern mit dem Kopf geschüttelt. `Zu gefährlich...´, ließ er mich in knappen Worten wissen und wieder zog ich die Stirn in Falten, als ich Bardocks versteckte Bitte in seinen Augen sah. Dass ich nicht zu überstürzt handeln, ihm gar doch bitte und nur dieses eine Mal, vertrauen sollte und mit einem Seufzen hatte ich eingewilligt. Stumm meinen Zuspruch gegeben und hastig war der ältere Saiyajin mit einem Murren aufgestanden. `Und nun mach dass du fortkommst...`, hatte er mich regelrecht angefahren und mich schon beinahe aus dem Zimmer geworfen. Mich so eisig an der Schulter fassend, dass es wirklich beinahe, und nur beinahe wehtat und nichts verstehend fand ich mich auf verlassenen Fluren wieder. Alleinigst ein eisiger Blick, so viel mehr in dunklen Opalen verbergend, ließ mich wissen, dass unser Treffen heute Abend immer noch stattfinden würde und schon jetzt schlug mir mein Herz bis zum Hals.  Endlich würde ich in meinem Suchen weiterkommen. Endlich ein weiteres Geheimnis lüften können, dass sich so endlos um meinen Saiyajin no Ouji rangte. Doch eigentlich... sollte es doch anders sein. Er sollte unser aller Schutze sein. Unsere Hoffnung auf ein besseres Leben in der Zukunft, doch konnten wir auf eben Jenen hoffen, der schon bald und bis jetzt nur auf Handhabungen eines Gerüchtes hin, in Freezers Hände gegeben wurde? Stimmte das wirklich, was mir Bardock heute morgen erzählt hatte? „Du bist spät....“ Ein plötzliches Knurren riss mich aus meinen Gedanken und geschockt sah ich auf. Ja hatte nicht ein Mal mehr bemerkt, wie ich schon längst in das Hauptgebäude zurückgekehrt war und mich meine Beine wie von selbst zu Vegetas Lehrräumen getragen hatten. War ich so sehr in Gedanken vertieft gewesen?!? Wahrscheinlich, wie ich mit einem schnellen Blick auf meinen Neuankömmling feststellte, doch so neu wie ich zu Anfangs dachte, war er gar nicht und entschuldigend sah ich in ein kindlich schmollendes Gesicht. „Du hast mich warten lassen...“, tadelte mich Vegeta von Neuem und wahrlich wurde sein Schmollen um eine Spur größer. Ja verschränkte er so bitter ernst die Arme vor der Brust und blies sich mit einer wirren Geste fallende Strähnen aus der Stirn, nur dass diese wieder an ihren alten Platze fallen konnten und unweigerlich zauberte mir dieses Bild ein Lächeln auf die Lippen. Für wahr... jetzt mal ehrlich. Ihm konnte man wirklich nichts vormachen. Dieser kleine Schlingel. Mit einem Lächeln kniete ich mich langsam zu ihm herunter und fuhr ihm kurz durch wirre Strähnen. „Wie lange wartest du denn schon hier so ganz alleine, Vegeta?“, ließ ich ihn wissen und sah mich dann kurz um. Nein, von Yamèna war nichts, keinerlei Spur zu sehen.  Hatte sie sich schon wieder aus dem Staub gemacht und unseren Prinzen so wahrlich unbeaufsichtigt gelassen?!? Ich zögerte und legte abermals die Stirn in Falten. Das... war eigentlich nicht ihre Art.  Sonst erschien sie mir immer zu übervorsichtig ging es um Vegeta, doch riss mich abermals die trotzige Stimme meines Oujis aus den Gedanken. „Ich... ich weiß es nicht...“, sagte er schorf und schüttelte meine Hand dann mit einer schnellen Bewegung ab. „Irgend eine Wache ist in den Unterricht geplatzt und hat sie mit sich führen lassen. Man hat mir kein Wort der Erklärung gegeben.“, flüsterte er bitter und sah dann zu Boden. Geschockt lauschte ich seinen Worten, denn irgendetwas in meinem Inneren schrie. Schrie nach Verrat.  Schrie nach dieser einen Vorsicht, welche ich schon die ganze Zeit gespürt hatte, nie aber wirklich wahrhaben wollte. „Man gab mir keine Antwort, egal wie oft ich auch gefragt hatte. Wie oft ich... meine Befehle sprechen ließ, es war, als wäre ich gar nicht anwesend. Gar wie – fehl am Platz.“, sprach Vegeta von Neuem und seine hilflose Stimme berührte abermals mein Herz. „Und seitdem bin ich hier und warte auf dich...“, ließ er mich in einem Flüstern wissen und wieder sahen mich große blaue Augen, hilfesuchend an. Eine Erklärung suchend, für das was wohl in den einstigen Hallen geschehen sein mochte, doch mein Geist war zu verwirrt um die richtigen Schlüsse ziehen zu können. Wieso....? Was... was ging hier vor? Laut den Akten dieser motzigen Onnà, welche schon bald in ein paar Tagen wiederkommen sollte, war Yamèna ein ebenbürdiges Mitglied des Palastes. Es gab keinen Grund sie so zum Verhör zu bitten. Gar abzuführen wie eine... Gefangene. „Wie lange ist das her, Vegeta?“, fragte ich bitter und sah dann abermals auf den kleinen Jungen. Legte ihm flehentlich beide Hände auf die Schultern und sah in verwirrte Züge. Kurz sah unser aller Herrscher zur Uhr, welche tickend an der äußeren Wand verweilte und dann wieder zu mir. „Ich... ich weiß es nicht....“, ließ er mich in einem knappen Flüstern wissen. Natürlich konnte er es nicht wissen. Vegeta schien immer noch keine Uhren lesen zu können und mit einem weiteren Seufzen fuhr ich mir durch wirres braunes Haar. Stand dann letztendlich auf. Was... was war hier nur vorgefallen?!? „Na... Nappa?“, fragte mich eine kindliche Stimme abermals und augenblicklich spürte ich, wie mir jemand am Hosenbein zupfte. Verwirrt sah ich nach unten und erblickte nichts als einen sorgenvollen Blick. Ein Etwas, was dennoch eine leichte Angst mit sich trug und wieder stockte mir der Atem. „Wo warst du so lange?!?“, fragte mich Vegeta erneut, seine Hand nicht von meinem Hosenbein nehmend.  Zitternde Finger in dunklem Stoffe vergraben und wieder konnte ich nicht anders als zu lächeln. Hatte... hatte er sich etwa Sorgen um mich gemacht? Das musste er nicht. Wieder zuckte ein Lächeln über meine Lippen und kurzerhand schnappte ich mir den Jungen unter den Armen und hob ihn hoch. „Ist nicht so wichtig, Vegeta....“, versuchte ich ihn zu beruhigen und nahm ihn dann letztendlich auf eine meiner Arme. „Wie gesagt.... ich musste ein paar Sachen erledigen.“, fuhr ich fort, als mich ein durchdringender Blick musterte und setzte mich dann in Bewegung. „Sachen, die ein Kind wie dich nichts angehen.“ „Aha....“, folgte die sofortige Bemerkung mit einer hochgezogenen Augenbraue, doch wurde sie von einem lauten, plötzlichen Magenknurren unterbrochen. Ich lachte. „Na komm, sehen wir mal zu, dass wir dich in die Speisesäle bringen. Hört sich nach einem Notfall an.“ Widerwillig wurde mir mit verschränkten Armen vor der Brust zugestimmt und wieder konnte ich nicht anders, als zu lachen. Was vielleicht ganz gut war, dass Vegeta Ablenkung gefunden hatte, denn das Geschehen rund um Yamènas plötzliches Verschwinden hatte ihn nicht losgelassen und immer noch sah ich all diese tausenden Fragen, die ihm auf der Seele lagen. Fragen, die ich selbst in keinster Weise beantworten konnte. Ich konnte nur Eines. Hoffen, dass es nicht das war, was ich tief in meinem Herzen spürte. ~*~ Es war schon späte Nacht, die Dächer der Hauptstadt versanken bereits unter dem strahlenden Licht des Mondes und so gut es ging schwang ich die Beine aus dem Bett. Leise, gar wie auf Zehenspitzen lief ich über gefließten Boden, zog mir vorsichtig meine Shaironen-Kleidung an und sah ein letztes Mal auf das Bett, in dem mein kleiner, zukünftiger Herrscher seelenruhig schlief. Normalerweise durfte ich nicht von Vegetas Seite weichen, setzte ich ihm damit überaus großen Gefahren aus, doch dieses Mal musste ich eine Ausnahme machen. Er würde schon nicht erwachen, dazu war sein heutiger Tag zu anstrengend gewesen und ich würde die Türe gleich dreifach abschließen. Ja sogar die elektronische Vorrichtung mit meinem Scouter verbinden, sodass ich jedes Eindringen sofort mitbekommen würde. Aber eigentlich rechnete ich nicht damit. Unser Volk war dem Königshaus sehr loyal gegenüber. Nie hatte unser König seinen Untertanen einen Grund für einen Aufstand gegeben; na wenn ich mich da mal nicht irrte, also sollte ich mir keine Sorgen machen. Und dennoch hatte ich ein ungutes Gefühl, als ich mich leise aus Vegetas Gemächern schlich und zaghaft die Türe hinter mir schloss. Noch nie hatte ich ihn alleine gelassen und zögernd schwebte meine Hand über der Türklinke. Aber... blieb mir denn eine andere Wahl?!? Wenn ich etwas über die Saiyajin in Erfahrung bringen wollte, war dies die beste Möglichkeit und mit neuen Mutes bestärkt, lief ich langsam die dunklen Korridore entlang. Wissend, dass momentan nur wenige Wachen patrouillierten und dennoch war ich über vorsichtig. Nicht, dass ich noch erwischt wurde, durfte man sich ab bestimmten Urzeiten nicht ohne Erlaubnis in den Gängen des Palastes aufhalten. Mir, als Vegetas Mentor, schien mein Status hierbei wenig zu nützen, doch mein Glück war, dass unser König immer noch auf Reisen war. Erst in ein paar Tagen wieder kommen würde und somit die meisten Wachen damit beschäftigt waren, den Hauptpalast zu bewachen und die dazugehörigen königlichen Eingänge. Somit standen meine Chancen ziemlich gut, unbeobachtet auf das äußere Dach zu kommen und endlich, nach weiteren Minuten bangenden Laufens, war ich an meinem Ziel angekommen. Leise und so gut es ging, öffnete ich einen der größeren Balkontüre und sofort begrüßte mich nichts als angenehme, frische Nachtluft. Kurz ließ ich den Blick über Ango`r Khtàn wandern und begrüßte die heimische Stille, die sich um unsere Hauptstadt legte.  Doch durfte ich jetzt nicht in Sentimentalitäten verweilen und trat dann vollkommen ganz auf den Balkon heraus. Schloss auch diese Türe hinter mir und begann dann, die steinige Außenmauer hinaufzuklettern, welche mich auf das äußere Dach führen würde. Sicherlich, ich konnte meinen Ki einsetzten – wollte ich, dass sofort alle Alarmsirenen der Scouter in Bereitschaft waren und kurz huschte ein kleines Grinsen über meine Lippen. Nein, so töricht war ich wirklich nicht und es dauerte Minuten, bis ich endlich mein Ziel erreicht hatte und außer Atem, da mich die Aufregung mehr lähmte als alles andere, auf den Dächern des Palastes stand. „Du bist später als abgesprochen...“; erschreckte mich eine dunkle Stimme und hastig sah ich auf. War ja gar nich war, dachte ich bissig und trat dann näher an Bardock heran, welcher an der äußeren Kante saß und die Beine über die Dachkante baumeln ließ. „Wusste gar nicht, dass du was von Pünktlichkeit verstehst.“, flüsterte ich schnippisch und versuchte auf den rutschigen Fließen nicht den Halt zu verlieren. „Laut Zenit hab ich noch gute 3 Minuten“, sagte ich barsch und deutete mit einer kurzen Handbewegung in den Nachthimmel. „Und außerdem musste ich Vegeta erst zu Bett bringen und mich vergewissern, dass er so schnell nicht erwacht. Er soll von all dem nichts wissen.“ „Bitte wer?“, unterbrach mich eine belächelnde Stimme und wieder rollte ich genervt mit den Augen. „Du weißt ganz genau, wen ich meine.“ „Und ich hoffe du weißt; ganz genau, dass du ihn nicht mit eigentlichem Namen ansprechen darfst.“ Wieder folgte mein genervtes Aufstöhnen und endlich war ich an Bardocks Seite angelangt und setzte mich langsam zu ihm. „Diese Regeln gelten nicht für mich. Ich werde ihn behandeln, wie jeden anderen Saiyajin auch.“, sagte ich barsch, gar meiner eigenen Verteidigung gleich, doch winkte Bardock dann nur ab. Nahm erneut einen kräftigen Zug an seiner Tigara, einem rauchigen Stängel gleich mit seltenen Gewürzen und Tabak aus den südlichen Provinzen gefüllt und sah über die Dächer der weiten Stadt. Ich tat es ihm gleich, nicht wissend wie ich jetzt beginnen sollte und sah über das leuchtende Meer an Lichtern. Wahrlich, unsere Hauptstadt war schon etwas ganz Besonderes und wieder ertappte ich mich in blinder Bewunderung. Wuchs wieder dieser eine Gedanke in mir auf, dass ich alleine es soweit gebracht hatte, doch unterbrach mich abermals Bardocks strenge Stimme. „Also...“, begann er in gedämpfter Stimme und zog dann ein Bein an den Körper, während das andere immer noch über die Dachkante baumelte. Stützte seine Arme auf dem Knie ab und sah in weite Ferne. „Was willst du wissen?“ Da musste ich nicht lange überlegen und ehrlich sah ich ihn an. „Wer sie wirklich ist.“ Augenblicklich erklang ein belustigtes Lachen und amüsiert schüttelte mein Gegenüber den Kopf. „Wahrlich, geht’s nicht noch genauer? Aber nun gut....“, drang es seufzend über seine Lippen und ein letztes Mal nahm Bardock einen kräftigen Zug seiner Tigara, bevor er diese beiseite legte. „Ich habe es versprochen, also fangen wir an. Aber eines musst du erst mir versprechen....“ Durchdringend sahen mich nun dunkle Augenpaare an.  Gar prüfend ob ich auch wirklich dieses eine Geheimnis für mich behalten konnte und schwach nickte ich. Hörte das eigene Schlagen meines Herzens, als ich spürte, dass es nun endlich in die Vollen ging und hörte dem Älteren aufmerksam zu. Ihm und seiner Forderung, die er so zur Bedingung werden ließ. „Hierüber darfst du kein weiteres Wort verlieren. Deine Lippen sind versiegelt, schwörst du mir das?“, fragte er mich ehrlich und sah mich abermals durchdringend an. „Bei allen Ahnen, das schwöre ich.“, flüsterte ich leise und hob gar eine Hand, wie zum Schwur. „Musst nicht gleich ganz so förmlich werden, Junge.“, grinste mich mein Gegenüber abermals an und für einen kurzen Moment spielte ich wirklich mit dem Gedanken, ihm den Hals umzudrehen. Dafür, dass er mich so zur Witzfigur werden ließ und sich regelrecht über mein Bestreben zu amüsieren schien. Aber wollte ich nun mal mehr über Yamèna erfahren, musste ich wohl oder übel mit Bardocks schwierigem Charakter klarkommen und gebannt lauschte ich seinen Worten, als er zu sprechen begann. „Das, was ich dir jetzt gleich erzählen werde, ist auch für mich nicht leicht – denn es fühlt sich an wie Verrat. Aber erst musst du mir eine Frage beantworten, Bursche. Damit ich sehe, womit ich anfangen kann. Was weißt du alles über sie?“ Wieder traf mich ein stechender Blick und es war gänzlich schwer, Bardocks vollkommene Züge in den Schatten der Nacht ausfindig zu machen. Lange überlegte ich, bevor ich ihm eine Antwort gab. „Ich weiß, dass sie gute Referenzen hat und aus einer wohlhabenen Familie kommt.“ Doch ich verstummte, als ich sein bitteres Lachen hören konnte und leicht verwirrt fuhr ich fort. Was... sollte das? „Sie ist gut gelehrt in alten, Schriften, Traditionen und vor allem unserer Sprache. Jüngste Tochter des Radsh und wurde in einem guten Hause erzogen. “ Zum Ende hin wurde meine Stimme immer unsicherer, bis sie letzten Endes schließlich ganz erstarb, als mein Gegenüber abermals nur belustigt den Kopf schüttelte und ein tiefes Seufzen seine Lippen verließ. „Woher hast du denn diese Märchen?“, kam es nun so voller Spotte aus Bardocks Munde und verwirrt sah ich ihn an. „Das... das ist kein Märchen, sondern fest in den Daten des Königshauses verankert.“ „Sind wir also ein Schnüffler, ja?“, kam es abermals drohend von vorne und wütend knurrte ich mit den Zähnen. Verdammt. Wieso... Wieso musste er nur so unausstehlich sein? „Das bin ich nicht. Sondern... nur besorgt.“, versuchte ich mich zu rechtfertigen, doch abermals drang nur ein belustigtes Lachen aus seiner Kehle. Ein Lachen, dass schon bald zu verstummen schien und Bardock abermals den Blick auf die weite Stadt richtete. Überlegender denn je nun die Stirn in Falten zog und sich mit einer Hand müde durch die Haare fuhr. Mehr denn je wurde es still um uns herum und nur das Rauschen des Windes war zu hören. Nur die kühle Luft zu spüren, welche verspielt von den Dächern der Stadt wieder tanzte, verträumt seine Bahnen zu ziehen schien und immer noch sah ich aus ruhigen Augen auf mein Gegenüber. Wissend, dass er nun mit sich zu kämpfen hatte und mit dem, was er mir gleich berichten würde. „Ich kenne Yaména, seitdem sie ein kleines Kind war und ich glaube, damals war Turles noch nicht mal ein Jahr alt, als ich sie das erste Mal traf.“, begann er zu erzählen und gebannt hörte ich Bardock zu. „Sie lebte in der Nachbarschaft, keine zwei Häuser weiter, in einer heruntergekommenen Hütte, welche dir Nachts kaum den Schutz vor der beißenden Kälte gibt. Deswegen haben meine Gefährtin und ich sie oft bei uns schlafen lassen.“ Halt.  Moment. Das... das ergab doch keinen Sinn. Kam sie nicht... aus wohlerzogenem Hause, gar aus der Mittelschicht?!? „Aber....“, versuchte ich meiner Verwirrung Luft zu machen doch unterbrach mich der Ältere sofort. „Lass mich erst zu Ende erzählen, dann kannst du von mir aus deine Fragen stellen wenn du willst. Das Ganze ist sowieso schon schwer genug für mich. Ich dachte nicht, dass sie soweit gehen würde...“ Deprimiert schüttelte er den Kopf und zum ersten Mal sah ich so etwas wie Traurigkeit in Bardocks Zügen aufkeimen. Etwas, das so selten beim ihm war, dass es mir mit einem Mal die Sprache verschlug und ich keine weiteren Worte mehr über meine Lippen brachte. Er kannte sie?!? Aber das bedeutete ja dann.... „Deinem geschockten Gesicht nach zu urteilen, das so langsam zu begreifen scheint, was ich dir gleich sagen möchte – ja, du hast recht. Yamèna kommt, wie du und ich, aus der untersten Schicht.“ Das saß. Aber wie. Wieder spürte ich diesen einen, kalten Schauer meinen Körper hinunter jagen und verständnislos sah ich ihn an. Nicht glauben wollend, was er mir da erzählte. „Sie hatte keine Familie, keine Freunde, keine Eltern. Sie starben, irgendwann während der großen Epidemie, welche die Unterklasse vor nun so vielen Jahren heimgesucht hatte, als sie gerade mal 5 Jahre alt war.“ Abermals ein Brechen seiner Stimme und nun schwelgte auch ich in alten Erinnerungen. Ja, ich hatte diese Epidemie einst selbst miterlebt. Das Waisenhaus schien damals auch betroffen davon gewesen zu sein und noch ganz genau erinnerte ich mich an die vielen Berge an Leichen junger, saiyanischer Kinder, die nicht so viel Glück wie ich besessen hatten. Oder sich doch nur so einfach aus diesem grausamen Leben entziehen konnten, denn damals; wie heute, hatten wir keinerlei Chancen besessen unser Glück wahrlich beim Schopfe zu packen. Nicht mal einen Hauch davon. „Wie dem auch sei, sie überstand diese schlimme Zeit Bejita-sais, doch musste sie sich von nun an alleine durch ihr Leben schlagen. Irgendwann klopfte sie mal an meine Türe. Ich hatte gerade mein Radagask hinter mir, Turles schrie sich als Neugeborenes die Seele aus dem Leib, Kiriath, noch geschwächt von der Geburt wusste nicht wohin mit sich und ich überlegte schon, wie ich meine bis dahin kleine Familie am Leben halten konnte. Gar so völliger Verzweiflung nahe, denn wir hatten nichts, das mir Hoffnung hatte geben können, bis ich dieses kleine Mädchen sah.“  Kurz zog sich abermals ein leichtes Lächeln über seine Lippen, doch war es ein Trauriges und wieder versuchte ich Bardocks weiteren Worten zu folgen. „Sie stand einfach da in ihren zerfetzten Lumpen, so starr vor Dreck und bat mich um eine handvoll Lumbo-Reis. Oder ein Leib Brot, dass ich ihr entbehren konnte. Sah mich mit diesen einen hoffnungsvollen Augen an, die dennoch einstige Stärke bewiesen. Davon zollten, dass sie sich nicht unterkriegen lassen würde und diese eine Begegnung hatte mich aufgeweckt.“ Ich merkte wie ich zitterte. Wie die ganze Lüge des Königshauses in sich zusammenbrach, denn Bardocks wahre Emotionen ließen mich wahrhaft sehen. Und dennoch war es so unbegreiflich schwierig, dem Glauben zu schenken, was er mir gerade erzählte. Gar... sein größtes Geheimnis mit mir teilte und dafür würde ich ihm auf ewig dankbar sein. „Sie gab mir Stärke, mehr aus meinem Leben machen zu wollen und somit schrieb ich mich Tage später in die königlichen Armeen ein. Hoffend, dass ich so eine Chance auf ein besseres Leben hatte, doch nun.... Sieh mich an.“ Einladen breitete er die Arme aus und sah dennoch in bittere Ferne, mich keines Blickes würdigend. Vielleicht... vor lauter... Scham? „Sieht so ein besseres Leben aus?!?“ Diese Frage vermochte ich nicht zu beantworten. Wusste auch keine Worte, die milden Trost hätten spenden können und wieder wartete ich, bis sich mein Gegenüber soweit gesammelt hatte, dass er weiter erzählen konnte. „Wir lebten vor uns hin. Jeder für sich in seiner eigenen Welt und dennoch gaben wir auf uns Acht. Ich fühlte mich irgendwie für Yamèna verantwortlich und bald gehörte sie schon fast zur Familie, selbst wenn unser Blut etwas anderes sagte. Bis... zu diesem einen Tag, der alles veränderte.“ Verwundert sah ich ihn an. „Was genau... meinst du damit?“, hakte ich zögerlich nach, als immer noch keine Antwort kam und widerwillig fuhr sich Bardock durch das dichte, schwarze Haare. „Ich weiß nicht, ob du schon bereit dafür bist.“, seufzte er aus und sah abermals in die weite Stadt hinunter. „Es ist alles... so kompliziert geworden und manche Dinge solltest du lieber nicht wissen.“ „Ich will es aber wissen!“, setzte ich sofort nach.  Nicht wollend, dass dieses Gespräch ein Ende fand.  Nicht jetzt, da ich bald mein Ziel erreicht hatte und so kurz vor der Wahrheit stand. „Wieso hängt sie an Vegeta, Tag ein Tag aus?!? Wieso habe ich das dumpfe Gefühl, dass sie ihn nicht loslassen kann, gar immer an seiner Seite sein möchte, obwohl sie nicht mal seines Blutes ist?“ Lange traf mich ein ehrlicher Blick. Ein vielsagender gleich noch mit dazu, der so etwas bedeutete wie: Glaubst du wirklich an das, was du da gerade redest und endlich verstummte ich. Sah Bardock aus großen Augen an, als ich die Puzzlestücke langsam zusammenfügen konnte, doch immer noch zu verwirrt erschien um alle Zusammenhänge zu sehen. „Ich wusste nicht, dass sie soweit gehen würde und sich in den Palast als Diensthabende einschreibt; ja gar ihre Unterlagen fälscht um soweit zu kommen. Ich dachte, seit damals wäre diese Sache geklärt. Diese einmalige Sache zu der extra vom Königshause ausgerufen wurde.“  Ich verstand nur Bahnhof und verwirrt runzelte ich mit der Stirn. Wieder wollte ich mein Gegenüber fragen, was er denn nun schon wieder damit meinte, nicht wirklich verstehend, von welcher Sache er sprach, als mich abermals eine seiner Fragen unterbrach und aus dem Konzept brachte. „Ich habe Yamèna lange nicht mehr gesehen, wo ist sie jetzt?“, fragte mich Bardock ehrlich und zum ersten Mal sah ich echte Sorge in seinen dunklen Opalen aufleuchten. „Ich weiß es nicht. Vegeta sagte, es habe bei der heutigen Unterrichtseinheit irgendeinen Vorfall gegeben und sie sei abgeführt worden.“ „Bitte was?!?“ Sofort war er aufgesprungen. Stand nun zitternd vor mir und versuchte seine aufkeimende Rage im Zaum zu halten. „Sag mir, dass das gelogen ist!“, rief Bardock fast schon panisch und nun stand ich auch hastiger auf meinen Beinen, als mir lieb war und versuchte ihn zu beruhigen. „Willst du, dass man uns sofort entdeckt?!? Sei gefälligst ein bisschen leiser.“, zischte ich ihm entgegen, doch wurde ich wieder unterbrochen, als man mich hart am Kragen meiner Kleidung packte und ich augenblicklich an den älteren Saiyajin herangezogen wurde. „Ist das wahr, Bursche?!?“ Wieder wurde ein bestehender Griff fester und panisch sah ich mich um. Hoffte, nicht gleich von irgend einer Wache entdeckt zu werden, doch war der Balkon unter uns immer noch still. Die Ruhe der Stadt immer noch unser und abermals seufzte ich aus und widmete mich dann wieder dem Problem vor mir. „Wieso sollte ich dich anlügen wollen? Jetzt, da ich nach wie vor deine Hilfe brauche?!?“, fragte ich Bardock ehrlich und endlich schien seine Rage nachzulassen. Verkrampfte Finger lösten sich augenblicklich von dunklem Stoffe und kraftlos sackte ich zurück. „Ich hatte ihr gesagt, dass das eines Tages passieren würde. Aber nein – sie wollte ja nicht auf mich hören.“, murmelte mein Gegenüber fahrig und fuhr sich dann abermals durch zotteliges Haar. Zu sehr in seinen eigenen Gedanken vertieft, als dass er sein Umfeld noch wahrnahm. „Ba... Bardock?!?“, nervös streckte ich eine Hand nach ihm aus. Versuchte ihn in das Hier und Jetzt zurück zu holen, doch war es, als hörte er mich nicht und wieder verließen fahrige Sätze, blasse Lippen. „Ich sagte, sie solle den Palast meiden, nach dieser ganzen Geschichte, aber sie hört ja nie zu. Nicht, nachdem sie unseren Prinzen ausge.....“ Doch plötzlich unterbrach mein Gegenüber laute Stimmen und wir reagierten sofort. Drückten uns panisch flach und auf dem Bauch liegend, auf das Dach und sahen nach unten. Direkt in den Innenhof des Palastes und erblickten zwei Wachen, welche sich lautstark unterhielten und in den inneren Garten hinausliefen. Panisch hielt ich die Luft an, vor lauter Angst, dass mich selbst mein Atem verraten könnte. Was natürlich idiotisch war. Hier oben würde uns wahrlich niemand hören. Nappa – hör auf so kindisch zu sein. „Stressiger Tag heute was?!? Diese Furie an Frau hat sich gewehrt wie ein Opferlamm, das man zur Schlachtbank führt.“, lachte es gehässig von unten zu uns hinauf und wieder hielten wir den Atem an. „Typisches Unterklasseweib. Hat aber echt ne Ewigkeit gedauert, bis wir sie ausfindig machen konnten.“ Neben mir erklang ein tiefes Knurren und aus geschockten Augen sah ich zu Bardock. Sah wie sich sein Körper vor unterdrückter Wut anspannte, als er Eins und Eins zusammen zählte. Gar zu ahnen schien um wen es hier ging und auch mir erging es nun nicht minder anders. „Unser junger Prinz hat ganz schön verdutzt geschaut, als wir sie so einfach abführten. Aber der Befehl von oben lautete, ihm keinerlei Antworten auf seine Fragen zu geben, egal wie oft er noch darum gebettelt hätte.“ Mir wurde schlecht, als ich dem weiteren Gespräch folgte. Genau wusste, dass man hier Yamènas Festnahme zelebrierte. Aber – wieso?!? Sie hatte doch nichts schlimmes getan. Sicherlich, sie kam aus der Unterschicht und hatte wahrscheinlich ohne Erlaubnis im Palast gearbeitet, aber das war noch lange kein Grund sie gleich so zu behandeln.  Ja gar wie einen Sträfling, der sie in Wahrheit gar nicht war. Doch hätte ich Bardocks ganze Geschichte gewusst, die er mir nun nicht mehr erzählen konnte, so hätte ich wahrlich anders über die Saiyajin gedacht. Doch so blieb mein vager Verdacht bestehen. Ein Verdacht, der sich niemals bewahrheiten sollten, denn dazu hatte ich keinerlei Zeit mehr. Leider. „Unsere Arbeit ist getan, egal was mit unserem jungen Herrscher nun passiert. Auch egal was mit ihr passiert. Erstmals ist sie in den Verließen eingesperrt bis unser König in ein paar Tagen zurück kommt.“, kam es wieder aus dem unteren Hofe und sofort zog sich ein kalter Schauer meinen Körper hinab. Wissend, dass das nichts Gutes zu bedeuten hatte, doch waren uns die Hände gebunden. Bardock und mir. „Er wird weiter entscheiden was mit ihr passiert. Und nun komm. In den unteren Gassen hat es wohl irgend einen Aufstand gegeben.“ Kurz drang noch ein genervtes Knurren nach oben, dann ein paar genuschelte Worte, wieso diese Lackaffen sich nicht ein mal selbst richten konnten und dann wurde es still. Herrschte wieder nichts weiter als die ewige Stille der Nacht und langsam kam ich auf die Beine. Nicht glauben wollend, was ich so eben erfahren hatte und panisch sah ich auf meinen Nebenmann. Doch dieser, bleib ausdruckslos. Hatte eine starre Maske auf seine Züge gelegt und es war unschwer zu sagen, was Bardock momentan wirklich fühlte. Nur alleine sein ernster Blick verriet, was wahrlich in ihm von statten ging. Diese eine Panik, die ich in dunklen Opalen hatte sehen können, stimmten mich nicht minder froh. Eher gesagt, überhaupt nicht und endlich schien ich mich rühren zu können. „Bardock, was...“ „Geh!“, raunte er mir zu und verdutzt hielt ich inne. „Es gibt nichts mehr zu besprechen. Kein Geheimnis mehr, dass ich dir anvertrauen kann. Ich sagte – geh!“ Und mit diesen Worten stieß er mich von sich. „Brauchst du eine Einladung oder was? Verschwinde endlich!“, zischte er mir wütend zu und wandte sich dann so einfach ab. Ließ mir keinerlei Möglichkeiten mehr, das Gespräch neu aufzunehmen und enttäuscht zog ich von dannen. Nun war ich auch nicht weiter als vorher. Ich wusste zwar, das Yamèna nun aus der untersten Schicht zu kommen schien. Wieso sie sich aber so zu Vegeta hingezogen fühlte immer noch nicht und abermals seufzte ich schwer, als ich meinen zuvor erklommenen Weg auf gleiche Weise wieder hinabstieg. Aber ich würde es noch herausfinden. Da war ich mir sicher. Irgendwann. ~*~ Noch lange sah ich dem Burschen hinterher. Selbst dann noch, als nur noch ich auf den Dächern verweilte und nach wenigen Minuten ließ ich mich wieder zurück auf meinen Allerwertesten fallen. Ein tiefes Seufzen meine Kehle verlassend und zog dann abermals beide Beine an den Körper, nur um dann meine Arme auf den Knien abzulegen. Starrte in die Dunkelheit der Nacht hinaus und dachte nach. Wieso ich gerade so die Kontrolle verloren hatte, wusste ich selbst nicht. Eigentlich sollte mir Yamènas Schicksal egal sein und dennoch konnte ich nicht, da sie so gut wie zur Familie gehörte. Ich warnte sie, welche Gefahren sie einging, sollte sie diese Abmachung des Königs einhalten. Doch sie hatte so einfach eingewilligt. Hatte nicht die Konsequenzen bedacht, als sie sich darauf eingelassen hatte und nun war es zu spät. „Du wirst ihn vermissen.“, hatte ich ihr einst zugeflüstert, als wir uns voneinander verabschieden mussten. Nichts als Wachen unseren damaligen Weg begleitend, damals an diesem einen Tag, über den ich in keinster Weise auch nur nachdenken wollte und der nun so viele Jahre zurück lag. Ganze 4 um genau zu sein. Genauso viele wie unser junger Ouji alt war..... „Es ist nicht das gleiche, als wenn man es selbst am eigenen Leib austrägt. Er wird die fehlen. So oder so. Bitte tu das nicht.“, bat ich sie einst, an diesem verhängnisvollen Tag und genau erinnerte ich mich an ihren Gesichtsausdruck zurück. Ein Gesicht begleitet von einem Lächeln. Eines, welches aussagte, dass sie alles richtig machen würde. Ja gar sich schon längst für diesen einen Weg entschieden hatte und zufrieden mit dem, was sie unserem Volk als Opfer darbieten konnte, um ihm einen Erben zu schenken - egal was ich dazu zu sagen hatte. Egal wie sehr es sie selbst verletzten würde. Ganz egal... ~~~ „Yamèna, ich bitte dich. Das ist doch Irrsinn.“, versuchte ich sie umzustimmen, doch schien es schon längst zu spät. Dumpf prasselte der Regen auf unser sporadisch angelegtes Blechdach wieder, welches im Sommer viel zu heiß wurde und man sich fühlte wie in einem Backofen und in den kalten Wintertagen kaum den Regen davon abhielt, durchzukommen. Sowieso glich meine Behausung eher einer Bruchbude, obwohl ich schon längst in den Diensten des Königshauses anerkannt war. Aber selbst das schien noch nicht auszureichen.  Nein. Sein Ansehen musste man sich erst verdienen. Pah!  Zum Teufel damit. Wie viele Stiefel musste ich noch lecken, bis man mich endlich beförderte und ich meine Familie aus diesem Drecksloch holen konnte, was ich ihnen aufgeladen hatte?!? Das war ja nicht zum aushalten und Leben schimpfte es sich noch weniger. Ich sah eine Regung aus dem Augenwinkel, wollte kaum meinen Blick von der geöffneten Tür lösen, durch welche die junge Saiyajin verschwinden wollte und drehte mich dann um. „Kiriath, halte den Jungen im Zaum.“, bat ich meine Gefährtin und sofort eilte sie an meine Seite. Zerrte Radditz, gerade mal 4 Jahre jung, von meinem Hosenbein, an dass er sich klammerte und nahm ihn auf die Arme. „Ist schon gut, Rads. Outosàn geht nirgendwohin, ist es nicht so?!?“, sahen mich diese wundervollen braunen Augen an und verzweifelt nickte ich ihr zu. „Er muss nur einer guten Freundin helfen, keine Dummheiten zu machen.“, versuchte sie unserem jüngsten Sprössling zu erklären und verstand dann meinen bittenden Blick. Nämlich, sich aus der Schusslinie zu halten und Radditz weiterhin auf ihren Armen haltend, verschwand sie in der Küche. „Yamèna, warte!“, rief ich ihr nun hinterher, hatte nicht mitbekommen, dass sich die junge Saiyajin so einfach aus meinem zu Hause gestohlen hatte und nun den Wachen des Königshauses hinterher lief. „Das ist nicht der richtige Weg. Sicherlich.... gibt es andere, welche diese Aufgabe mit Bravour meistern können – aber nicht du. Wieso tust du das?!?“ „Wieso tust du das?“, fragte sie mich nun ehrlich, drehte sich um und endlich sahen mich dunkelbraune Augen ehrlich an. „Das ist meine Entscheidung, Bardock. Ich bin alt genug um alleine meinen weiteren Weg zu beschreiten.“ Sicherlich war sie das und dennoch war diese Idee mehr als nur töricht. „Nur weil der König dazu aufruft, heißt es nicht, dass du gleich springen musst.“, schrie ich fast schon aufgebracht durch den Regen und war nahe dran, sie einfach am Arm zu packen und notgedrungen in meinem Keller einzusperren, bis sie wieder zur Vernunft gekommen war. „Die Sache hat sicherlich einen Haken...“, versuchte ich es weiter, denn nichts was von Seiten unseres Où´s kam, war von Herzen gemeint doch wieder unterbrach mich ihre lachende Stimme. „Seit wann hat es einen Haken, seinem Volk zu helfen? Jetzt sowieso, da unsere Kujìn kein Kind mehr gebären kann?!? Diese Krankheit hat ihr sehr zugesetzt....“ „Aber das ist nicht deine Sache!!!“, versuchte ich es weiter, doch stieß ich nur auf taube Ohren. Verdammt, konnte man so verbohrt sein?!? „Es... es ist nicht das gleiche, Yamnéna. Du wirst ihn vermissen. Selbst wenn er nicht dein eigener Sohn ist, ja gar dein eigen Fleisch und Blut. Es wird sich.. dennoch so anfühlen!“ „Das weiß ich....“, kam es durch einen Schleier reiner Traurigkeit zurück und verwundert sah ich auf. Direkt in diese lieblichen Züge und sah einst wieder dieses kleine saiyanische Mädchen vor mir, dass einst wahrlich um ihr Leben kämpfen musste und meines damit rettete. Und nun wollte sie so einfach ein Neues schenken, obwohl es nicht ein Mal ihr gehörte?!? So selbstlos konnte man doch gar nicht sein. „....doch es ist mir egal.“ Bitte was? Hatte ich mich da gerade verhört? „Es ist dir … egal?!?“, wiederholte ich ihre Worte.  Fast schon völlig ungläubig und sah sie dann einfach nur an. Versuchte mit den Wachen Schritt zu halten und lief neben ihr her. Zwar erntete ich zornige Blicke eben Jener, doch ließ man mich wohl gewähren. Nicht wirklich wissend, wie viel Zeit man mir noch gab, aber ich sollte verdammt sein, hätte ich nicht alles unternommen, Yamèna von dieser Dummheit abzuhalten. „Ja, das ist es. Wenn ich meinem Volk damit helfen kann, ist mein Schmerz nur ein kleines Übel. Ein Übel das vergehen kann.“ Nun wurde es mir zu viel. Wütend packte ich sie am Arm und riss sie herum. „Du bist nicht verpflichtet dazu, Yaména. Du bist diesen Leuten nichts schuldig!!!“ Nun schrie ich wieder, jedes Wort ernst meinend, das meine Lippen verließ, doch sie belächelte die Situation abermals nur. „Das Gleiche könnte ich zu dir sagen, Bardock. Was bist du diesen Leuten schuldig?!?“ Verwirrt sah ich sie an. Überhörte den ersten Warnruf der Wache, die Saiyajin sofort aus meinem Griff zu lösen und sah sie einfach nur an. „Wieso hast du dich dann dem Palast verschrieben, wenn du ihn dennoch sogleich als abstoßend empfindest?“ Ich zitterte. Nicht wirklich wissend, was ich auf diese ehrlich gemeinte Frage antworten sollte und dennoch tat ich es. „Weil ich meine Familie ernähren möchte, vor allem meine Söhne. Weil sie es ein Mal besser haben sollen, als wir es jetzt tun. Und dafür....“  Ich stockte, sah ihr abermals in die Augen und schien endlich zu verstehen. „...ist mir jedes Mittel recht.“, sprach ich meinen Satz nun zu Ende, doch erstarb meine Stimme immer mehr und mehr, als sie einem heißeren Flüstern wich und bald schon von alleine verstummte. „Ich glaube....“, flüsterte Yaména leise, trat dann näher auf mich zu und nahm meine Hand nun in die ihre. „....nun verstehen wir einander.“, sprach sie so leise, dass nur ich es hören konnte und streckte sich dann zu mir hinauf. Stellte sich auf die Zehenspitzen ihrer Schuhe um mir näher zu kommen.  Flüsterte mir etwas zu, verborgen vor verbotenen Ohren und augenblicklich rann mir ein kalter Schauer den Rücken hinab, als ich ihre Worte wahrnahm. „Ich will meinen Teil dazu beitragen, dass es besser wird, Bardock. Und... Vegeta, wenn er erst mal geboren ist, wird es besser machen. Dass weiß ich. Dass weiß ich ganz genau.“ Wieder drückte sie meine Hand ein bisschen fester und erst jetzt spürte ich die Tränen, welche ihr hitzige Wangen hinab liefen. „Er wird uns aus diesem Elend befreien und die Saiyajins wieder zusammenführen. Diese Drei-Klassen Schicht umgehen und uns aus unserem Elend befreien. Daran musst du glauben, Bardock.“ Nun führte sie meine Hand zu ihren Mund und drückte mir sachte einen warmen Kuss auf meine Haut. „Das musst du einfach. Doch nun musst du... mich gehen lassen.“, bat sie mich gar völlig liebevoll und entließ mich dann aus ihrem Griff. Drückte meine Hand sachte an ihren Platz zurück und wandte sich dann ab. Mir keinen letzten Blick mehr schenkend, weil sie wusste, dass ich es sonst nicht ertragen konnte und verschwand abermals in den Reihen der Wachen. Noch lange stand ich so da und sah ihr hinterher. Selbst dann noch, als sie schon längst nicht mehr in der Ferne zu sehen war und mich nur ein einzelner Gedanken mehr und mehr strafte. Ja gar meine ganze Seele einzunehmen schien und immer noch versuchte ich Yamènas Worte zu verstehen, die sie mir entgegen gehaucht hatte und aus tiefstem Herzen kamen. `Glaubst du wirklich, das ist der richtige Weg?´, dachte ich bitter und sah nun zum Palast hinauf. Immer noch thronte er gar völlig besitzergreifend über allem und mehr denn je verfluchte ich den Tag, an dem unser no Où zum König ernannt wurde. Seit diesem Tag wurde alles schlimmer anstatt besser und wütend kickte ich einen verirrten kleinen Kieselstein vor meinen Füßen beiseite. Vergrub enttäuscht die Hände in den Hosentaschen und ließ den regen weiterhin auf meinen Körper prasseln. Nicht wirklich wissend wieso ich so wütend war. Denn ja.... Eigentlich konnte mir Yaména´s Schicksal egal sein.  Sie war nicht meine eigenen Tochter, wieso kümmerte es mich also dann so sehr, wenn sie in ihr eigenes Verderben lief?!? Vielleicht weil ich nicht sehen wollte, wie sie litt?!? Man würde ihn ihr wegnehmen... und zwar sofort. Sie würde ihn nicht sehen dürfen, nicht ein Mal für einen kurzen Blick. Durfte ihn sicherlich nicht und so wie jede Mutter, auf ihren Armen halten und dass dieser Schmerz endlos sein konnte, das wusste selbst ich. Sie würde daran zerbrechen, innerlich wahrscheinlich noch mehr und dieses zerrissene Herz wollte ich nicht auch noch auf meinem Rücken tragen müssen.  Doch leider waren uns Sünden nicht vergönnt und nur die Zeit würde zeigen, ob wir sie umgehen konnten. Ob wir mit ihnen leben oder doch aus ihnen wachsen konnten; doch eines stand schon jetzt fest. Yaména würde es nicht. Sie würde daran zugrunde gehen und diesen Schmerz konnte und wollte ich nicht miterleben müssen. Und dennoch bahnte sich genau das an. Genau das. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)