Aufgewachsen unter Trümmern von RedViolett ================================================================================ Kapitel 3: Ein neuer Auftrag ---------------------------- Aufgewachsen unter Trümmern Third Story Ein neuer Auftrag Leise vernahm ich dass stetig beruhigende Rauschen der vielen Motoren, stumm und ausdruckslos zogen gleißende Meteoriten ihre einsamen Bahnen im All, als ich langsam wieder zu Bewusstsein kam. Dumpf pochte ein dunkler Schmerz in meiner Stirn, mein Körper schrie vor unterdrückter Erschöpfung und während mein Bewusstsein langsam wieder ein Teil meiner Selbst wurde, versuchte ich verzweifelt zu realisieren, was eigentlich geschehen war. Etwas Kühles rutschte von meiner Stirn in meinen Schoß und als sich meine Sicht endlich klärte, erkannte ich den Umschlag aus kaltem Leinen, welcher mir behutsam auf die heiße Stirn gelegt wurden. Zaghaft versuchte ich mich aufzusetzen, was sich als sonderlich schwierig erwies, konnte man seinen eigenen Körper vor lauter Schmerz und Müdigkeit nicht mehr spüren. Doch nach etlichen Minuten gelang mir das Unmögliche und erschöpft blinzelte ich schwach, strich mir meine wilden Strähnen aus den Augen und sah mich um. Wieder befand ich mich in unseren Aufenthaltsräumen, aber dieses Mal zur Abwechslung in meinem eigenen Bett. Das helle Licht der Petroleumlampe war wieder gedämpft worden und würde mein Körper nicht so schmerzen, wäre ich sicherlich wieder ins Land der Träume gefallen. Dunkel erinnerte ich mich an den Kampf mit Berkesk zurück und verkrampfte mich merklich, als ich an meine Niederlage zurückdachte. Wie beschämend. Ich als Saiyajin von solch einem Amateur erniedrigt und besiegt, nur weil dieser nicht mit fairen Mitteln kämpfen konnte. Hart ballten sich meine Hände zu Fäusten, doch der plötzlich auftretende Schmerz war nun zu unerträglich. Erschöpft sank ich in die Kissen zurück und starrte gegen die monoton hellgraue Decke. Schließlich wanderten meine dunkelbraunen Opale aus dem Fenster. Stumm beobachtete ich die vorbeirauschenden Sterne und Planeten. Wie oft war das dunkle All mein alltäglicher Begleiter gewesen? Wie oft hatte ich aus dem Fenster in diese monotone Schwärze geblickt und mich manchen Abend nach einem Funken Sonne gesehnt? Wie viel Zeit war vergangen, bis ich dieses ewige Nichts als meine neue Heimat anerkannt hatte? Wahrscheinlich würde dieses Gefühl ewig befremdet sein und entrüstet schloss ich die Augen. Doch ein plötzliches Geräusch ließ mich alarmierend hochfahren. Sofort saß ich kerz gerade im Bett, die Arme, auch wenn es schmerzte, qualvoll zu einer Verteidigungsposition erhoben und sah mich mit panischen Blicken im Raum um. Doch als ich die Person erkannte, welche nun aus den Schatten der Tür zu treten schien, ließ ich mich erneut mit einem müden Keuchen nach hinten fallen. Freezer´s Strafen schienen mich gebrandmarkt zu haben. Wild verkrampften sich meine Finger im Laken. Wann hatte ich angefangen, mich vor Jenem zu fürchten was ich sowieso nicht abwenden konnte? „Vegeta, du bist wach.“ Es war keine Frage, mehr eine simple Feststellung und genervt wandte ich den Kopf zur Seite, als sich Radditz neben mich auf die Matratze setzte. Nach kurzem Zögern nahm er das Leinentuch in die Hände, tauchte es erneut ins kalte Wasser und legte ihn mir wieder behutsam auf die Stirn. Der größere Krieger sagte nichts, er bliebt weiterhin stumm, auch dann noch, als er erneut anfing meine durchgeschlagenen Verbände an Bein und Armen zu verbinden. Immer noch starrte ich aus dem Fenster, den Blick abgewandt, konnte ihm nicht in die Augen sehen. Erneut kamen mir die Bilder des gestrigen, war es wirklich schon ein halben Tag her.... ich hatte jegliches Zeitgefühl seit meiner Ohnmacht verloren, Tages in den Sinn und schloss gequält die Augen. Immer und immer wieder halte mir der laute Streit mit meinen beiden Gefährten in den Ohren, sah schließlich ihre besorgten Blicke beim Trainingskampf gegen Berkesk. Sah nur noch ihre Augen auf meinen bevor ich fiel...... Wütend ballten sich meine Hände erneut zu Fäusten. Ein peinliches Schweigen legte sich nun in den verdunkelten Raum und ein Seufzten nun nicht mehr unterdrücken können setzte ich mich schließlich auf. Ich wollte nicht nachfragen was genau geschehen war. Zu oft hatte ich solche Situationen miterleben müssen, zu oft blutend auf dem Boden im Staub liegen müssen um letzten Endes zu begreifen, dass ich wiedermal verloren hatte. Erneut besiegt worden war. „Du solltest dich noch schonen.....“ Wütend funkelte ich nun mein Gegenüber an. „Behandle mich nicht wie ein kleines Kind, Radditz.“ Abermals wandte ich zornig den Kopf zur Seite, beobachtete die schimmernden Sterne im dunklen All, riesige Planeten, welche in einer beruhigende Stille an uns vorbeizogen und versuchte meine Wut zu unterdrücken. Der andere Saiyjain konnte nichts für meine Niederlage, konnte nichts für seine aufkeimende Sorge mir gegenüber, versuchte ich mir einzureden. Radditz hatte, ebenso wie ich, alles verloren was ihm lieb und teuer war. Alles verloren was er ein Zuhause nannte. Wir hatten nur noch uns Drei.  Dunkel versuchte ich mich daran zurück zu erinnern, wann diese Fürsorge mir gegenüber angefangen hatte. Ich wusste es nicht, letzten Endes. „Du solltest mit ihm reden. Er macht sich schreckliche Vorwürfe.“ Erschrocken über diese Worte drehte ich mich schließlich zu meinem Gegenüber um, den pochenden Schmerz in meinem Körper ignorierend. Oder zumindest versuchte ich es, was mir nicht sonderlich gelang. Schmerzerfüllt kniff ich die Augen zusammen, als ich meine Beine über den Bettrand schwang um besser sitzen zu können. Wieder setzte sich der größere Saiyajin neben mich und innerlich verfluchte ich diese Nähe. Behutsam legte mir Bardocks ältester Sohn eine Hand auf schmale Schultern. „Er macht sich Vorwürfe, weil er denkt er hätte handeln müssen. Hätte dich aufhalten sollen. Vergebt ihm mein Prinz. Er.... er kennt euch seit ihr ein kleiner Junge wart. War immer an eurer Seite seit jenem schrecklichen Tag......“ Radditz verstummte, als die Erinnerung ihn erneut erschütterte und ich nahm es ihm nicht übel. Als wir die Nachricht des Unterganges unseres Planeten erhielten befanden wir uns gerade auf einer Außenmission, weit ab vom Geschehen. Weit ab von dem was wir hätten retten müssen. Dunkle erinnerte ich mich an jene Nacht zurück, in der mich die ersten Alpträume heimsuchten. Dunkle erinnerte ich mich an jenen Tag, an dem mich Freezer aufgenommen hatte. Mir Obdach und ein neues Leben bot doch...... Erst jetzt begriff ich, dass dieses Leben nichts wert war. Von Anfang an nichts wert gewesen war und verzweifelt versuchte ich erneut Scham und Wut zu verbergen, doch gelang es mir nicht. Abermals schimmerten meine Augen trübe und verräterisch und es kostete mich genug Selbstbeherrschung den Tränen nicht nachzugeben. Freezers Tortur war eine Qual. Nicht minder als jene seiner Leibwächter und seinem Gefolge. Wie lange würde ich durchhalten bevor ich zerbrechen würde? Diese Frage erfüllte mich mit Schrecken und mit Mühe unterdrückte ich das Beben meiner Schultern. Doch Radditz schien es bemerkt zu haben. Schien den inneren Konflikt in mir zu spüren und als er versuchte, das Thema zu wechseln war ich ihm im Nachhinein sehr dankbar dafür. „Dein neuer Angriff war wirklich bemerkenswert. Du scheinst lange dafür trainiert zu haben.“ Verblüfft blickte ich dem größeren Krieger in die Augen. Kurz dachte ich an den gleißenden Energiestrahl, welchen ich auf Berkesk abgefeuert hatte. Lange hatte ich für mein Gallik Gun üben müssen, bevor es an Perfektion gewonnen hatte. Doch hatte es wieder Mal nicht ausgereicht. Ich beließ es bei jenem Kompliment und sah Radditz dankbar in die Augen. Ich war zu müde, zu erschöpft um weiter reden zu können. Der Kampf hatte mich, trotz meines erholsamen Schlafes alle Kräfte gekostet. Nachdem ich mit Nappa geredet hatte, wollte ich nur noch Ruhen. Heute gab es keine erneuten Missionen auf die uns die Echse hätte schicken können. Ich musste diese kostbare Zeit nutzten so gut es ging. Normalerweise trainierte ich an solchen Tagen unaufhörlich doch heute hatte ich einfach keine Kraft mehr dazu. Die letzten Tage gingen an meine Grenzen.  Auch das Missachten der Glocke beim Trainingskampf würde für mich noch Konsequenzen haben und ich wollte meiner Strafe gebührend gegenübertreten. Schwankend stand ich nun auf meinen Beinen, kühl war der dunkel Boden unter meinen blanken Füßen doch ignorierte ich die Kälte. Radditz stand besorgt neben mir, als ich gefährlich schwankte doch wollte ich keine Hilfe. Barsch fegte ich seine Hand beiseite als ich einen letzten Blick in den großen Spiegel warf und erschrak. Schon öfters hatte ich in mein gequältes und ausgezehrtes Antlitz blicken dürfen, doch welches mir nun entgegen stach, erschütterte mich bis aufs Mark. Etliche Male war Freezer´s Wut über mich hinweggefegt wie der unendliche Sturm des Alls, doch schien diese Person nun im Spiegel vor mir , wirklich nicht mehr ich selbst zu sein. Dunkle, matte Augen stachen mir aus tiefen Höhlen entgegen, tiefe Furchen und Augenringe umrandeten meine sonst so strengen Augenlider, an meiner linken Wange thronte unübersehbar ein dunkles Hämatom. Beulen und Blessuren waren noch das Mindeste was ich davongetragen hatte. Tiefe Schnitte und Wunden waren mitunter über meinen ganzen Körper gesät und ich schluckte schwach. Matt berührte ich schwach den durchgeschlagenen Verband an meiner Stirn, Arme und Beine sahen nicht minder besser aus und mit einem letzten verzweifelten Blick wandte ich mich ab. Sogar mein Muzuhara war am Ansatz ein bandagiert worden, also hatte auch mein saiyanischer Schwanz Brüche erlitten und dass dies mit großen Schmerzen verbunden war, wusste ich nur zu gut. Stumm trat ich auf den Gang, hinaus aus unserer Kabine, Radditz besorgte Rufe ignorierend und ließ die Tür hinter mir ins Schloss fallen. Sofort umfing mich die erneuerte Kühle der Nacht, denn mit einem schnellen Blick auf die große Ziffernuhr an der Wand wusste ich, dass der Tag schon sehr früh heute sein Ende gefunden hatte und ich erschauderte, als meine bloßen Füße sich auf dem kalten Fließenboden fortbewegte. Ich musste nicht lange laufen um ihn zu finden. Hier war er immer, wenn ihn etwas bedrückte, wenn er etwas auf der Seele hatte. Immer noch brannte der Schmerz in meinem Körper, ich war ausgelaugt und kraftlos, doch wollte ich die Dinge so nicht zwischen uns stehen lassen. Ich hasste es mehr als alles andere, mich mit meinen Artgenossen zu streiten. Sie waren das letzte, was mir von meinem Volk geblieben war. Umso schwerer war es, ihnen nicht die Freiheit schenken zu können, die sie verdient hatten. Denn dass sie Hoffnung in mich legten, wusste ich. Doch nur die Zeit alleine würden entschieden können, ob es tatsächlich etwas gab, auf das man hoffen konnte. Ich fand Nappa am Ende des Ganges und es kostete mich mehr als eine kleine Pause um zu ihm zu gelangen. Hier hielt er sich immer auf, musste er über etwas nachdenken. Grübelnd angelehnt am großen Fenster, welches einen großartigen Blick über das Weltall bot, doch wusste ich an seiner angespannten Haltung, dass er diese Schönheit nicht genießen konnte. Nach mehreren Minuten war ich bei ihm angelangt und blieb schließlich im Schatten stehen. Er rührte sich nicht und nach weiteren Minuten des Wartens, räusperte ich mich schließlich, da ich nicht wusste ob er meine Anwesenheit wirklich bemerkt hatte. Verwundert drehte sich der große Saiyajin um, also hatte er mich wirklich nicht kommen hören und ich konnte nicht verhindern, dass mir ein kleines Lächeln über die Lippen huschte. So angeschlagen wie ich war würde mich selbst der schwächste Krieger bemerken. Mein abgehacktes Keuchen konnte man einfach nicht überhören doch beließ ich es dabei. „Radditz sagte, dass ich dich hier finden würde.....“ Wieder überwand ich die letzte Distanz zwischen uns und war nun schließlich an seiner Seite angelangt, lehnte meine glühende Stirn an das kühle Glas und genoss kurz das angenehme Gefühl. Ich zitterte am ganzen Körper, wohl vor Überanstrengung und war froh, dass er es zwar bemerkte aber stumm blieb. Mein Stolz war die letzten Tage ziemlich verletzt worden, da konnte ich sein Mitleid nicht auch noch gebrauchen. „Ich habe … etwas Luft gebraucht.“ Mehr brachte der Ältere nicht über die Lippen und eine ruhige Stille legte sich über uns. Abermals wanderte mein Blick über die Dunkelheit vor uns, betrachtet stumm die einzelnen Sterne, welche in der Ferne verpufften und seufzte schwer. Betreten biss ich mir auf die Unterlippe, wohl wissend, dass ich der Grund für Nappas innere Zerrissenheit war. Schuld keimte in mir auf und die nun gesprochenen Worte konnte ich einfach nicht mehr zurück halten. „Nappa, ich.... es tut mir....“ Doch der Saiyajin unterbrach mich barsch mit einer Handbewegung und sofort hielt ich inne. Normalerweise würde derjenige, der es auch nur wagen sollte mich zu unterbrechen, eine gebührende Strafe erlangen, doch schon lange hatte ich meinen Titel, meinen Status verloren und geschockt blickte ich nun meinem Mentor in die Augen. „Du musst dich nicht entschuldigen. Wenn dann sollte ich so frei sein, dies zu tun, Ouji-sama.“ Nappa drehte sich nun völlig zu mir um und ich konnte mehr als Schuld in seinen dunklen Opalen lesen. Ich wollte etwas erwidern doch versagte mir meine brüchige Stimme den Dienst. Mehr als ein fiebriges Flüstern brachte ich nicht zu Stande. Unwissend ob er es überhaupt gehört hatte. „Ich habe nicht das Recht euch so zu behandeln, mein Prinz. Niemals hätte ich an eurer Entscheidung zweifeln dürfen. Niemals hätte ich euer Tun, eure Beweggründe in Frage stellen sollen.“ Dunkel und ernst fegte seine Stimme über mich hinweg und mit einem Wimpernschlag wusste ich, welche Situation er anspielte. Unser Streit vor dem Trainingskampf nagte mehr an ihm, als ich gedacht hatte und schuldbewusst senkte ich meinen Blick. Unschlüssig starrte ich zu Boden, unwissend was als Nächstes zu tun war, doch blickte ich erschrocken auf, stolperte schließlich einige Schritte zurück, als sich mein ehemaliger Mentor vor mich niederkniete, tief verbeugt in Demut und zugleich Respekt, sodass ich eine Gänsehaut bekam. „Ihr seid immer noch mein Prinz, ihr werdet uns führen, sei es bis zum bitteren Ende. Sei es bis zum Schluss.“ Ich konnte immer noch nicht glauben, was sich vor mir abspielte. Ich wusste zwar um Nappas Loyalität mir und vor allem dem Königshaus gegenüber, doch dachte ich, sei dies mit dem Untergang meines Planeten verschwunden. Schon lange hatte ich meine beiden Gefährten akzeptiert, schon lange hatte ich mich an ihre Anwesenheit gewöhnt. Schon lange sah ich die Beiden als Freunde und unweigerlich schüttelte ich leicht den Kopf. „Egal welches Ende es nehmen mag, ich werde immer an eurer Seite sein, Ouji-sama.“ Nun blickte mir der große Saiyajin direkt in die Augen und ich konnte mein eigenes Beben der Schultern nicht mehr unterdrücken. Egal wie dunkel meine Zukunft auch auszusehen mochte, diese Beiden gaben mir das Gefühl , nicht alleine zu sein. Ein Gefühl von Hoffnung. Beschämt wandte ich mich ab, als die Gefühle in mir, die Oberhand gewonnen hatten. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie sich mein Mentor vom Boden erhob und mir abermals die Hand auf die Schulter legte. Ich ließ sie ruhen, zu viel tobte in meinem Inneren, das es erstmals galt zu verdauen. Und um ehrlich zu sein war ich zu erschöpft dazu. Stumm rauschten die Sterne an und vorbei, ausdruckslos und doch zugleich verzaubernd auf ihre eigene Art und Weise tanzten die aufhellenden Lichter an uns vorbei und eins fragte ich mich noch ziemlich lange an diesem Abend: Würde ich dieses gewonnene Vertrauen meiner beiden Gefährten einhalten können? Als ich das nächste mal erwachte, ich kann mich kaum noch daran erinnern, nach dem Gespräch zwischen Nappa und mir in den Aufenthaltsräumen verschwundene zu sein, blinzelte ich noch müde gegen die Zimmerdecke, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Langsam richtete ich mich auf und das erst was ich wahrnahm, war das laute Grummeln meines Magens, wohl aus Protest, dass ich diesen die letzten Tage ziemlich vernachlässigt hatte. Schüchtern sah ich mich um. Ich befand mich wiedermal in meinem Schlafgemach, Herrgott, das wurde langsam zur Gewohnheit. Ich konnte mich nicht ein Mal daran erinnern, dass ich mich hingelegt hatte und müde setzte ich mich schließlich auf. Doch mein Körper schien diese Ruhe gebraucht zu haben, denn ich spürte wie meine alte Kraft zurückgekehrt war und schwang mich schließlich aus dem Bett. Ein schneller Blick in den Spiegel bestätigte, dass ich immer noch die gleichen Verletzungen trug wie an diesem späten Abend, also durfte nicht viel Zeit vergangen sein. Müde ließ ich den Blick umherschweifen, fand letzten Endes meine beiden Gefährten am Tisch in der Küchennische vorsitzen. Schnell stülpte ich mir meine weißen Stiefel über die blanken Füße und gesellte mich zu ihnen. Nappa war der Erste der mich bemerkte und sah mich freudestrahlend an. „Na, auch endlich aufgewacht.“ Es war mehr eine spielerische Anmerkung als eine Frage und grummelnd ließ ich mich auf den freien Platz fallen. Grinsend schob mir der größere Saiyajin einen gefüllten Teller entgegen. Fragend zog ich meine Augenbraue in die Höhe und starrte auf meinen Gefährten. „Die Kantine hat schon zu und da dich keine zehn Pferde wach bekommen hätten, kam Radditz auf die Idee, dir was mitgehen zu lassen. Er kann froh sein, dass er nicht dabei erwischt wurde.“ Grinsend blickte Nappa nun auf den jüngeren Saiyajin welcher genüsslich in einen Apfel biss und wohl gerade eine Karte zu studieren schien. Unbeeindruckt fing ich schließlich an, das wenige Essen auf dem Teller zu verschlingen. Zugegeben es war nicht viel und es war nicht besonders gut, aber meinem knurrenden Magen war im Moment so ziemlich alles Recht.  „Über diesen Verlust wird sich wohl keiner beklagen. Für das Essen ist sich sogar die Mülltonne zu schade.“ Radditz flüchtige Bemerkung ließ mich prompt an meinem Menü verschlucken und ich hustete schwach. Vergeblich versuchte ich Luft zu bekommen, doch erst als mich Nappas harter Schlag im Rücken traf spürte ich, wie sich der Kloß in meinem Hals löste. Der jüngere Saiyajin brach in schallendes Gelächter aus während ich in finster an funkelte. „Jetzt komm schon Vegeta, das sollte ein Scherz sein.“ Schließlich legte Radditz das Blatt Papier in seinen Händen zur Seite und sah mich belustigt an. „Sehr witzig Radditz, wirklich.“  Müde lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück als der Teller schließlich leer war, nippte kurz an einem Glas Wasser und strich mir erschöpft die wilden Strähnen aus den Augen.  „Du hättest wirklich heute im Speisesaal sein sollen. Dein Kampf mit Berkesk war Gesprächsthema Nummer Eins.“ Verächtlich schnaubte ich und wandte den Blick schließlich zur Seite und verschränkte die Arme vor der Brust. Natürlich wurde unser Kampf ins Genauste besprochen, daran hatte ich gar keine Zweifel. Meine Niederlage war sicher von Tisch zu Tisch gegangen. Wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten. Wieder eine erneute Schmach, welche Freezer nur wiederum bestätigte, was er sowieso schon die ganze Zeit vermutete. „Aber noch witziger war es Berkesks wütendes Gesicht zu sehen. Er hat dich zwar geschlagen aber Allen war klar, dass er mit unfairen Mitteln gekämpft hatte.“ Radditz wollte weiter ausholen doch als er meinen zornigen Blick bemerkte, verstummte er sofort. Schnell wechselte ich das Thema, zu groß war die tobende Wut in meinem Körper. Mit einem Kopfnicken deutete ich auf den Fetzen Papier in Radditz Händen. „Ein neuer Auftrag von Freezer?“ Meine Stimme sollte gleichgültig klingen, doch dies tat sie nicht. Unsicherheit schwang in ihr mit und ich hätte alles in diesem Moment getan um dies verbergen zu können. „Planet Xyst in der fernen Galaxie Jeryth. Der Planet besitzt wohl gute Ressourcen aber dies geht aus den Videoaufnahmen nicht genug hervor. Wir sollen hinreisen und sehen ob etwas Brauchbares dabei ist. Wenn nicht... du kennst ja die Prozedur.“ Stumm legte Radditz das Papier zur Seite als er die kurze Notiz verlesen hatte und sah zu Nappa, welcher nur stumm nickte. Ein einfacher Auftrag, zu simpel als eines Saiyajins würdig und erneut stöhnte ich gequält auf. Wollte Freezer uns langweilen? Oder was war seine wirkliche Absicht? „Aber bevor wir aufbrechen, möchte Freezer dich noch einmal sprechen.“ Wieder verschluckte ich mich an meinem Getränk, doch diesmal vor Schock. Radditz schien dies bemerkt zu haben, denn sein Blick wurde um einiges beunruhigender als er sich zu mir vorbeugte. „Ich weiß nicht was er von dir will, er hat nichts andeuten lassen. Lediglich dass du nach deiner Genesung bei ihm sofort zu erscheinen hast. Zarbon und diese pinke Qualle Dodoria waren auch schon hier um nach dir zu fragen aber Nappa hat sie abwimmeln können.“  Mein Magen drehte sich gefährlich als ich den versteckten Unterton in Radditz Stimme erkannt hatte. Ich konnte nicht verhindern dass mir übel wurde. Meine Gesichtsfarbe war wohl auch in unterste Regionen gewichen, denn nun reichte mir Nappa erneut ein Glas Wasser, welches ich mir dankend die Kehle hinunter schüttete. Dennoch blieb sie trocken und ich schluckte schwer. Was wollte die Echse nun schon wieder von mir? Reichte es ihm nicht, dass er mir die letzten Tage wieder einmal die Hölle auf Erden gezeigt hatte? Ausdruckslos starrte ich auf meine schmalen Hände, welche mir mehr denn je hilflos vorkamen. Vielleicht war es mein erneuter Kampf mit Berkesk gewesen welcher Freezers Aufmerksamkeit erneut geweckt hatte. Oder das Missachten der Trainingsglocke wie mir nun sieden heiß einfiel. Wieder überschlug sich mein Magen verräterisch und ich schaffte es gerade noch mit einem überraschten Keuchen von meinem Stuhl zu springen und im Bad zu verschwinden, bevor sich mein klägliches Essen wieder von mir verabschiedete. Würgen tat weh, hatte es schon immer und erst als mein Magen nun wieder vollkommen leer war, kam ich zur Ruhe. Keuchend lehnte ich schließlich erschöpft am Waschbecken, dankbar dass mich meine beiden Gefährten in Ruhe ließen. Schließlich wusch ich mir das aschfahle Gesicht, die Kälte tat mehr als gut und betrachtete mich erneut im Spiegelbild. Ab wann hatte ich angefangen mich vor Freezer zu fürchten? Wütend schüttelte ich den Kopf. Nein. So weit durfte es nicht kommen. Genau das war es, was die Echse wollte. Dass ich aufgab. Dass ich zerbrach.  Zitternd ballten sich meine Hände zu Fäusten, mein Blick nun eisklar und wild entschlossen. Niemals würde ich dies zulassen. Niemals! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)