Aufgewachsen unter Trümmern von RedViolett ================================================================================ Kapitel 68: Das Ende einer Freundschaft --------------------------------------- Aufgewachsen unter Trümmern 63. Kapitel: Das Ende einer Freundschaft Alles war so unwirklich. Erschien mehr denn je in einer Seifenblase, die viel zu schnell zu platzen drohte, als dass man sich noch weiter in ihr befinden konnte. Alles verschwand gar im so ewigen Nichts. Nahm mehr denn je dieses eine beklemmende Gefühl an, welches dich nicht atmen lässt und dir mehr denn je vor Augen hält, was du gerade und in diesem Moment wahrlich am verlieren bist. Etwas, was dich dennoch zeitgleich so atemlos zurückhält, weil du hoffst, es ändern zu können und man dennoch leise und so bedingungslos wie noch nie spürt, dass es dem Ende zugeht. Dass man nicht ändern konnte, was man war. Dass man nicht abwenden konnte, was sowieso schon längst geschrieben stand. Schon längst in uns unwissenden Zeilen unseres Buches und wir erst am Ende unsere eigene Geschichte eben Dieses erfahren sollten. Doch dann sollte es zu spät sein; die Zukunft gar längst vergangen und so erging es wohl auch mir. Jetzt und in diesem einen Moment der Stille, den ich mir wahrlich anders erhofft hatte. Er war stärker, als angenommen. Hatte uns mit seiner unfassbaren Macht mehr denn je erschüttert und eine ungeahnte Angst in uns geweckt. Na ja, bei mir zumindest.  Was Vegeta von all dem dachte, konnte und wollte ich nicht sagen. Immer noch lagen seine Augen prüfend auf dem Neuankömmling, der sich als so jemand völlig Altbekanntes entpuppte und dennoch vor unseren Augen ein ganz Anderer war. Ja. Kakarott hatte sich verändert. War nicht mehr dieser eine kleine Junge, den wir noch von damals her kannten und dessen Erinnerung nun nichts weiter als ein schwacher Ruf im Winde war. Die Illusion erblasst. Gar das, was sich damals so vage wie selten Freundschaft schimpfte, schien langsam aber sicher zu verschwinden und mehr denn je an Rivalität zu gewinnen. Denn eigentlich war das hier... mehr als falsch. Einfach nur falsch. Wir... sollten uns nicht bekämpfen. Sollten uns nicht bekriegen, gar uns gegenseitig das Leben nehmen; aus welchen Gründen auch immer. Wir – die Letzten die hinter blieben waren, von einst so Vielen und dennoch, obwohl das gleiche Blut durch unsere Adern schoss, mehr denn je nichts weiter, als so ehrlich Fremde waren. Ja, wir waren uns so völlig fremd. So eigen wie noch nie und dennoch, trotz all der Unterschiede, so völlig gleich. Hegten wir nicht die gleichen Absichten?!? Uns gegen das zu erheben, was uns unsere Freiheit nimmt? Das, was uns unserem eigentlichen Stolz beraubte und uns mehr den je zu Sklaven machte? Um jene eine Freiheit kämpfend, die es sehr wohl verdient hatte auch frei zu sein, da jedem diese zustand. Doch... auf nur anderen Wegen und um das zu schützen, was uns als Letztes geblieben war?!? Unsicher sah ich nach oben. Warf eine mehr denn je verschwimmende Sicht von Bardocks jüngstem Sohn zu meinem Saiyajin no Ouji. Nicht wissend und in keinster Weise sehend, was in diesen kalten, starren Zügen wirklich vor sich ging, doch konnte ich das unendliche Feuer jetzt schon erahnen, das unter dieser einen Maske brannte. Schien die Rivalität dieser Beiden förmlich zu spüren, ja war sie gar zum Greifen nahe und wieder hallte mir Vegetas eigene Stimme in den Ohren, als er mich aus dem Kampf zurück rief. Als er einräumte, er alleine wolle sich gegen Kakarott stellen und damit zeitgleich mein eigenes Schicksal besiegelte. Mich abstempelte, als wäre ich ein Nichts. Als hättet sich dieser Niemand, der ich in seinen Augen nun Mal war, nicht bewahrheiten können und für einen kurzen Moment hatte mein Verstand ausgesetzt. Wollte ihm gar beweisen, dass ich es doch Wert war Vertrauen in mich zu legen und dieser letzte Gedanke hatte mich nun auch so handeln lassen. Besiegelte mit einem Mal meinen eigenen Untergang, doch sah ich all das Chaos nicht, welches ich mit einem Mal auf meine Schultern nahm. Das und mein eigenes Verderben, als ich vor lauter Zorn auf den Erdling und den Halbsaiyajin zu stürmte. All meine einst gelebten Prinzipien über den Haufen warf, nur weil ich es ihm beweisen wollte. Nämlich, dass ich durchaus loyal sein konnte und es eigentlich schon immer war. „Letzte Warnung. Nimm ihn mit und verschwinde von diesem Planeten!“, hörte ich ihn eisern sagen und konnte dann nicht anders als zu schmunzeln. Auch wenn mir im gleichen Atemzug das Blut über blasse Lippen lief. Wahrlich, Bardock wäre so ungemein stolz auf ihn, könnte er ihn jetzt so sehen. Sein eigen Fleisch und Blut, so sehr aus dem Gesicht geschnitten, das es wahrlich schmerzte und kurz, wenn auch nur flüchtig, wanderte mein Geist an den älteren Saiyajin zurück. Jetzt, am Ende aller Dinge. Seit damals hatte ich eigentlich keinen richtigen Gedanken mehr an ihn verschwendet. Keine neue Trauer in mein Herz gelassen, da es sowieso nichts brachte und nichts ändern konnte. Nicht den Umstand ändern konnte, dass Vegeta-sai nicht mehr existierte. Nicht den Umstand änderte, dass wir nun schon seit so langen Jahren ziel- und heimatlos waren. Es auch nichts daran änderte, wieso wir nun Mal hier waren. Hier auf diesem Planeten und uns gar gegenseitig bekämpften, obwohl wir eigentlich zusammenhalten sollten. Vegetas Blick traf mich kühl, eisig und unerwartet und trotzdem war es mehr denn je so völlig schwer für mich, kaltes Eis zu verstehen, das in diesen unergründlichen Augen lag. Völlig gleichgültig, gar jeder Monotone gleich, lagen seine dunkelbraunen Opale auf mir und genau schien ich all die Enttäuschung darin zu sehen, die so wahrhaft vor mir lag und dennoch redete ich mir ein, diese mir nur einzubilden. Hoffte sie mir nur einzubilden, doch wieder folgte nichts als ein stummer Blick. Nichts als etwas Kaltes, das sich sofort in deine Seele fraß und mit einem Mal alles zerschlug was man so blindlings Hoffnung nannte. Mühsam hob ich meinen Arm. Zugegeben, die letzten Schläge des jüngeren Saiyajins hatten mir schwer zugesetzt. Mir sogar sicherlich mehr als nur ein paar Knochen im Körper gebrochen und wieder versuchte ich eine neue Welle des Schmerzes in mir zu halten, als ich mich versuchte aufzurichten. Doch war es vergebens und kraftlos sackte ich zurück. So hatte ich das nicht beabsichtigt. So hätte es nicht enden sollen und wieder warf ich einen nun eher gar schon hilfesuchenden Blick auf meinen Prinzen. Auf meinen Gefährten, der mich nun seit so vielen langen Jahren begleitet hatte. Der immer an meiner Seite war und dem ich einst mein Leben anvertraute. So wie er mir auch das seine anvertraute. Diesen gegenseitigen Schwur aufrecht hielt, den ich mir damals gesetzt hatte, als ich unseren Herrscher das erste Mal gesehen hatte. Mehr denn je, den Staub des Arenabodens schluckend. Mehr denn je, die brennende Sonne auf meiner Haut fühlend, als ich meine Kämpfe zu den Mentorenrängen glorreicher denn je beschritten hatte und es damals nur noch um die Erwählung seinerseits ging. Es war, als wäre ich wieder anwesend. Wieder gute 15 Jahre alt und auf unserem Heimatplaneten, der nun schon seit so vielen Jahren aus den Tiefen des Alles verschwunden war. Nichts als sterbende Asche im Wind.... An dem Ort, an den ich hingehörte. Den ich mir selbst ausgesucht hatte und wieder sah ich Vegeta entschuldigend in die Augen. Für die ganzen Fehler, die ich begangen hatte. Für diesen misslungenen Sieg, den er nun seinerseits ausfechten musste. Sich nun selbst gegen Kakarott stellen musste, da ich es nicht mehr schaffte. Gar so haltlos versagt hatte und wieder wusch ein schwaches Lächeln über meine Lippen. Doch er erwiderte es nicht. Nahm nicht diese eine Entschuldigung an, die ich damit ausdrücken wollte, sondern strafte mich abermals mit diesem einen kalten Blick, welcher für mich absolut unlesbar geworden war. Ich versuchte zu verstehen. Wahrlich, ich versuchte es wirklich. Versuchte gar zu lesen, was in dieser ausdruckslosen Mimik vor mir vor sich gehen mochte, doch waren dunkelbraune Opale immer noch so erbarmungslos auf mich gerichtet. So erbarmungslos... still. Schienen gar zu überlegen, das sah man bei Vegeta immer gut; er schien dann völlig vertieft und mehr in Gedanken als sonst und wieder suchte ich nach diesem kleinen Jungen von damals. Dieser kleine Junge, sich wehrend in diesem ganzen Chaos das er sein eigenes Leben nannte. Ein Leben, welches er um sich herum aufgebaut hatte, so anzweifelnd in all dieser Dunkelheit und dennoch bestrebt immer und immer wieder das Richtige zu tun. Seinen Weg zu finden, doch war es die letzten Jahre so endlos schwer geworden, jenes eine Sein auch wahrlich zurückzuerhalten, das Vegeta so einzigartig machte und dennoch von Freezer mehr denn je systematisch aus seinem Herzen entfernt wurde. Ich suchte nach Güte. Suchte nach dieser einen Emotion, welche mir mein junger Prinz schon damals entgegen gebracht hatte, auch wenn es am Anfang ein eher vorsichtiges Herantasten gewesen war. Wieder wusch ein kurzes abgehacktes Grinsen über meine Lippen, als ich an die vielen kleinen Starrsinnigkeiten seinerseits dachte. Diesen überaus engstirnigen Dickkopf seinerseits, der es mir damals mehr als nur schwer machte, den jungen Prinzen meines Volkes wahrlich zu verstehen und all die Hintergründe, die er mit seinen damaligen Taten bezweckte. Ja. Damals war es schwer gewesen. Wirklich schwer aber nicht völlig unmöglich und bald lernte ich, mit Vegetas Austestung meinerseits umzugehen. Denn ja, das tat er. Er testete mich. Prüfte auf so unscheinbare Art und Weise, ob ich auch ja der Richtige für diese ehrenvolle Aufgabe war, sein Leben zu beschützen. Doch verstand ich erst mit all den vergangenen Jahren, die mehr denn je ins Land gezogen waren, dass dieser kleine Saiyajin, damals 4 Jahre alt gewesen, weit aus mehr damit bezweckt hatte, als ich zuvor angenommen hatte. Dass er mit einem Mal gesehen hatte, was wirklich in mir steckte und diese Erkenntnis nun auch von mir selbst verlangte. Welches Potential in diesem Unterklassenkrieger und wahrlich sinnlosem Niemand steckte, der ich damals gewesen war - doch den er niemals wirklich in mir sah. Vielleicht war dies der Grund, wieso er sich für mich entschieden hatte. Wieso er mir diese eine Chance zukommen ließ und mich wahrlich aus der Gosse holte. Mit dieser einen Berührung, die seine kleine Hand auf meinem Schopfe damals ausführte, mehr denn je alle Regeln brach und dennoch war sie erstrebenswert, weil Vegeta selbst es ausgesprochen hatte. Sein Wort war oberstes Gesetz. Seine Tat die einzig Richtige. Weil er es einst und damit duldete und somit würde es auch unser Volk. Denn er war das, was wir verkörperten. Er entsprach der wahren Seele der Saiyajins. Wir konnten sterben. Wir konnten ersetzt werden, durch so wahrlich jeden Einzelnen und würden dieses wahrlich immer sein. Doch ihn gab es nur ein Mal. Solange er am Leben war, hatte unser Vergehen einen Sinn. Unser wahrer Tod würde erst wahrlich mit dem seinen zu Ende sein und dann erst kam die Dunkelheit. Dann erst würden wir wahrlich fallen. Erst dann sollte unsere Rasse mit Vegetas Ableben in tiefe Vergessenheit geraten und somit war es umso wichtiger, dass er lebte. Dass er überlebte, denn er war unsere letzte Hoffnung. Unsere letzte Chance es besser zu machen und wieder sah ich mehr denn je in dunkles Braun vor mir. Doch da war keine Hoffnung. Keine zweite Chance, nach der ich nun mehr denn je so flehentlich Ausschau hielt, sondern strafte mich mehr denn je ein kalter Blick. Nicht richtig lesbar, da er keinerlei Gefühle in sich trug. Mehr denn je pures Eis in mir weckte und mich mit einem Mal bestätigen ließ, was ich eigentlich immer vermeiden wollte. Was ich aus meiner Seele drängte, aber niemals wahrlich konnte, da es schon längst geschehen war. „Vegeta...“, flüsterte ich zaghaft, gar mehr denn je meine Stimme brechend und streckte dann abermals einen Arm in die Höhe. Hier am Boden zu liegen und mein eigenes Versagen so bitter einzugestehen war wahrlich eine schwere Bürde, doch war es nichts im Vergleich zu dieser einen Erkenntnis, die langsam in meinem Herz zu wachsen schien. Die langsam aber sicher mehr denn je ihren Einzug gewann, sah ich länger in dieses ausdruckslose Gesicht, das ich doch eigentlich so gut kennen sollte. Das sich nun aber langsam aus Kakarotts ernstem Blick zu lösen schien; ein Blick der eine deutliche Warnung beschrieb und nun wieder völlig ruhig auf mir ruhte. Ausdruckslose Opale sich tief in die meine gruben.  Gar alles über mich zu wissen schienen, doch ebenso alles von sich selbst im Verborgenen hielten. Ja. Es war mehr denn je schwerer geworden zu lesen, was wirklich in Vegeta vorzugehen schien und dieser eine Gedanke weckte meine ganze Angst. Denn... Sie war einfach da. Irgendwo tief verborgen in meiner Seele. Wachsend, von Tag zu Tag ein bisschen mehr und hatte ihre Anfänge wahrlich erst mit Radditz Tod gefunden. Doch... Stimmte das wirklich?!? Denn wahre Dunkelheit wurde schon viel vorher geboren. Wurde schon viel früher in diesen zerrütteten Geist gesetzt, gar unlösbar eingebrannt und wieder suchte ich in Vegetas eisigen Zügen nach Verständnis. Suchte nach einem Vergeben meiner Schuld, das er meine Niederlage als nichts Schamvolles ansah. Gar als etwas, das ihm schaden konnte und wieder hob ich meine Hand ein Stückchen mehr. Krallte meine andere in den Boden auf dem ich lag, als eine weitere Schmerzenswelle zu übermächtig wurde und jede Faser meines Körpers zu lähmen schien. Mich zeitgleich so erbärmlich wirken ließ, wie er mich im Moment betrachtete und wieder versuchte ich mich auf zusetzten. Zeigend, dass ich keine Schwäche kannte. Dass ich es durchaus Wert war, an mich zu glauben. Gar sein Vertrauen niemals mehr enttäuschen würde, ja wenn ich es gar noch niemals hatte, doch umso überraschter war ich, als ich seine Hand nun in der meinen spürte. Plötzlich einen festen Händedruck, der so untypisch für ihn war, dass es mich doch glatt zurück sinken ließ und ich den Prinzen meines Volkes einfach nur überrascht anstarrte. Ich sprach, noch ehe ich bemerkte, dass sich meine eignen Lippen wie von selbst bewegten. Ließ dieses eine Wort wahrlich Wahrhaftigkeit werden, welches in diesen dunklen Tagen mehr denn je an Sinn und Bedeutung gewonnen hatte und zeitgleich dennoch alles verlor, was es ausmachte. Ja weder noch alle Prinzipien an das es glaubte. Es war... Ein Dankeschön. „Nichts zu danken, Nappa.“, kam es kühl und unerwartet von meinem Vordermann, welcher mir mehr denn je die größte Stütze war. Gar alles auf der Welt bedeutete und wieder ließ mich so kaltes Eis all die Wahrheit ausschließen, welche dieser inne wohnte. Ließ mich nicht die Warnung sehen, welche Vegetas langsames Lächeln auf eisigen Zügen vertrieb, doch seine Augen keinen Funken Wahrheit aussprachen. Keine Seele zu besitzen schien, das weder noch ein Herz befürworten konnte und nichts als Lügen sprechen ließ. Nichts, als diese eine alte Vorwarnung, die sich nun; gar hier und heute, bewahrheiten sollte. Und damit mein eigenes Ende beschrieb. „Gern geschehen.“ Es ging viel zu schnell, als dass ich es wahrlich begreifen konnte und dennoch verstrichen die letzten Sekunden meines Lebens langsamer denn je. Ließen mich mit einem mal alle Qualen sehen, die sich aus endloser Dunkelheit zu entwinden schienen und die ich all die Jahre lang nur versucht hatte abzuwenden. Gar von ihm abzuwenden, da er mehr denn je das Wichtigste in meinem Leben war. Weil ich es geschworen hatte – bis zum Schluss. Gar alles was ich jemals aufgeben würde und jetzt am Ende auch wirklich hatte. Ließ mich mit einem Mal begreifen, wie weit wahrer Verrat wirklich ging und was zeitgleich, in diesem Moment der Stille, aufrichtige Freundschaft wirklich bedeutete.  Und was mit ihr geschah wurde man dieser beraubt. Ich versuchte ihm nicht die Schuld zu geben. Versuchte all das auf die endlose Spirale seines Lebens zu beziehen, welches von Anfang an nur von anderer Machenschaften manipuliert wurde. Von so vielen Fäden gelenkt und er am Ende wahrhaft zu schwach gewesen war, sich diesen zu entziehen, da ein Versagen doch manchmal für den Einzelnen mehr Stärke aufweist als der Kampf selbst, den er gewinnen möchte. Ja. Vegeta traf keine Schuld. Keine im eigentlichen Sinne und dennoch riss der Verrat, welchen er nun hiermit an mir beging tiefe Wunden, während er mich mit einer schnellen Bewegung so leichtfertig wie einfach in den Himmel warf und seinen Ki sammelte. Damit das Ende unserer Freundschaft einleitete und das meines Lebens gleich mit. Ja, ich versuchte ihm nicht die Schuld zugeben. Versuchte mir einzureden, dass er sich nicht innerlich so sehnsüchtig auf diesen einen Moment gefreut hatte, wie er sich nun genüsslich über die Lippen leckte. Versuchte diesen fast schon wahnsinnigen Blick in seinen Augen auszublenden. Dunkelbraune Augen, die sich mehr und mehr von einem damaligen, unschuldigen Sein unterschieden und mit der Reinheit tiefstem Blau gegangen waren. Ein Blick, der mich nun mehr und mehr wissen ließ, dass das Monster in ihm schon längst gewonnen hatte, anstatt an das Gute zu Glauben, das vor so vielen Jahren langsam, gar grausam und Stück für Stück aus einem liebendem Herzen entnommen wurde. Das vor so vielen Jahren gegangen war und nie mehr wiederkehren würde. Ja, ich versuchte Vegeta keine Schuld zu geben. Versuchte wirklich den wahren Grund seiner Absichten zu sehen, doch war es mehr denn je so schwer geworden und langsam spürte ich die Hitze seines Ki´s. Spürte die alles erschütternde Macht, die in seinem Körper steckte und welche die Erde mit einem Mal erbeben ließ. Es war... wie Feuer. Wie eine brennende, unaufhaltsame Macht, die ihren eigenen Willen hatte und wie von selbst lebte. Denn – er war Feuer. Er war dieses Eine, was Freezer immer haben wollte und auch am Ende wahrlich gewonnen hatte. Die Fäden nun vollkommen in seinen Händen hielt und dennoch versuchte ich an das zu glauben, was auch einst Vegeta mich glauben ließ. Was einst sein Herz berührt hatte und noch irgendwo da drinnen sein musste. Jemand musste nur den Mut ergreifen; wahrlich jede Angst überwinden und sich gänzlich fallen lassen, um danach zu suchen. Nämlich, dass er es wert war. Dass einfach mehr in ihm stecken musste, als dieses eine Wesen, das sich wahrer Dämon nannte. Dass er wahrhaft fühlen konnte; so viel mehr an Emotionen kannte, auch wenn er sich diese einst selbst verboten hatte. Dass jede seiner Taten einen Sinn hatten, selbst wenn es meinen eigenen Tod bedeuten sollte.  Ja. Daran glaubte ich ganz fest. Ließ nichts anderes in meinen Geist einfluten, da ich sonst die bittere Enttäuschung am Ende nicht mehr ertragen konnte und warf einen aller letzten Blick auf ihn. Auf meinen Saiyajin no Ouji. Er, der niemals flehen wollte und dennoch so bitterlich wie unwissend um Vergebung bat. Er, der niemals weichen wollte und trotzdem seine größte Angst willkommen hieß. Er, der niemals fallen wollte und es dennoch schon längst war.  Ja, Vegeta. Daran glaubte ich ganz fest, während das alles versengende Feuer seiner Macht mehr denn je allen Schmerz und Kummer dieser Welt auslöschte und nichts als eine tröstliche Ruhe mit sich brachte, während mein Körper langsam starb. Eine Ruhe, die auf ewig halten würde. Besser durch die Hand deines Freundes, als durch die deines Feindes zu sterben. Ja. Wenn ich es aus diesem einen Blickwinkel betrachtete und jene eine Zweifel von mir stieß, welche diese Lüge mit sich brachte, wirkte mein ganzes, bisheriges Leben weniger gnadenlos... bis gar erbärmlich. Weder so, als hätte ich versagt. Denn vielleicht war dies hier; diese eine Tat, Vegetas letzter Schwur, den er am Ende aller Dinge mehr denn je so bitter aufrecht hielt. Ein altes Versprechen endlich einlöste, wo ein Neues nicht mehr wachsen konnte. Nicht mehr wachsen durfte, da er sich es selbst verboten hatte und damit alle Zweifel von mir nahm, die somit in mir wuchsen. Denn ja.... Die Hand unseres Peinigers sollte nicht gleichzeitig die eines Erlösers sein. Sondern nur – er selbst. Nur Vegeta sollte und durfte über uns richten. Uns, die Letzten, die hinter blieben waren. Die Letzten von einst so vielen. Nur ihm stand diese eine Bürde zu, die zeitgleich so viel Sünde trug. Nicht Freezer... Nicht irgendeine Dunkelheit, die uns all die Jahre nur zerstören wollte. Sondern nur alleine... ...unser Saiyajin no Ouji selbst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)