Aufgewachsen unter Trümmern von RedViolett ================================================================================ Kapitel 38: Rith ~15~ : Wie weit darf Rache gehen? -------------------------------------------------- Aufgewachsen unter Trümmern 34. Kapitel Rith 15: Wie weit darf Rache gehen? Die Luft war erfüllt von Wärme. War umgeben von jener einen Hitze, die schon ewig in den dunklen Räumen verweilte und wohl nie an ein sich ersehntes Tageslicht gelangen würde. Doch ich konnte es, würde jenes eine Sein überleben, in das ich mich selbst gestürzt hatte, nur um den süßlichen Geschmack der Freiheit kosten zu können. Nur um meinem eigentlichen Ziel, gar meiner eigenen kleinen Welt, einen Schritt näher gekommen zu sein und langsam lauschte ich dem fallenden Kies unter meinen Schuhen, als ich über den staubigen Boden der Arena lief, meinem eigenen Untergang entgegen – nur um dort zu warten. Ein Warten auf das Ungewisse. Auf das, was folgen sollte. Ich spürte die sengende Hitze der Sonne, welche sich nun durch die gläsernen Fenster stahl, die dicken Wolken am Himmelszelt mit einem Mal vertrieben hatte und die sonst so belebten Hallen mit einer eisigen Ruhe füllte. Denn mein Überschreiten der Linie, das Betreten des Ringes, hatte das Unerwartete ausgelöst. Hatte die tobende Meute mit einem Mal in Stillschwiegen verweilen lassen und mehr denn je hörte ich immer noch das Flüstern der anderen Gefangenen in meinen Ohren. Jenes eine, mir so sehr altbekannte Raunen, das mir mehr Verachtung als Bestärkung schenken sollte, denn immerhin war ich ja ein Saiyajin. Der Abschaum unter Vielen.  Das Versagen aller.  Was würde ich schon bewerkstelligen können, was ein Anderer vielleicht tausend Mal besser machen könnte? Was würde dieser eine kleine Stümper, welcher nur noch in zerfetzten, vor Dreck erstarrten Lumpen nun in jenem einen Rampenlicht stand, das er sich nicht ausgesucht sondern viel mehr aufgebürgt hatte, schon erreichen können? Ein Niemand, der nur noch ein Schatten seiner selbst war und mehr jugendlichen Übermut als Reife vorweisen konnte?!? Das erste Lachen verließ augenblicklich geschockte Münder, doch blendete ich es einfach aus. Versuchte die Belustigung, ja gar die Schmach und all die Schande zu ignorieren, welche mich die anderen Krieger so haltlos spüren ließen und sah starr zu Boden. Sah auf meine eigenen Füße und spürte das Beben meines Körpers, als sich meine Hände verräterisch zu Fäuste ballten. Was konnte ein einzelner Saiyajin schon ausrichten? Wütend sah ich auf, als ein weiteres Raunen durch die Menge ging und bald darauf einem Meer aus reinem Spotte wich. Er konnte Einiges. Lasst euch das gesagt sein. Kurz wanderte mein Blick zu Esrás, suchten unter der grölenden Masse die dunkelgrüne Opale des Tshehemen und fand sie. Fand jene eine Sorge, geschrieben in einem mir so sehr vertrautem Gesicht, die ich einfach nicht sehen, sie aber dennoch nicht ignorieren konnte und nickte ihm kurz merklich zu. Versuchte Stärke zu vermitteln, was meine einst gesprochenen Worte versucht hatten mitzuteilen, doch genau sah ich in Esrás geschocktem Gesichtsausdruck, dass er einfach nicht konnte. „Was dich nicht umbringt, macht dich stark.“, hatte ich dem Tsheheme zugeflüstert bevor ich mich auf den Weg machte um mein eigenes Schicksal höchstpersönlich in die Hand zu nehmen. „Wenn du dat jetzt tust Manjéth, dann gibt es kein Zurück mehr.“, begleitete mich meines Zellnachbarn dunkle Stimme auf meinem Weg des Verderbens und verstohlen hatte ich den Tshehemen aus dem Augenwinkel gemustert. „Is es Wert für ein Stück Blech und innere Elektronik sein Leben aufs Spiel zu setzten?!?“ Immerhin... er hatte Recht. Hatte einen Standpunkt, den er durchaus vertreten, ja gar verteidigen konnte, doch ich... hatte auch einen. „Was für eine andere Wahl habe ich, als diese Eine, die mir geblieben ist?“, flüsterte ich so leise, dass nur er meine Wörter hören konnte und genau konnte ich Esrás Seufzen hören, das augenblicklich zitternde Lippen verließ. „Keine Angst, Esrás...“, sagte ich monoton, während ich kurz stehen blieb, um ihm einen letzten, gar flüchtigen Blick zuzuwerfen. „Ich habe nicht vor zu sterben...“, verließ es ernster denn je meinen Lippen und das kurze Lächeln, welches nun meine Mundwinkel umspielte, schien sich nun auch in meine dunklen Opale zu schleichen und ungläubig lagen fragende Augenpaare auf mir, als mein Gegenüber fieberhaft nach Worten suchte, die seine Angst beschreiben konnte. Doch ich fand eben jenes eine Sein, welches meinem wundersamen Freund diese innere Furcht wieder nehmen konnte und stärker denn je, vielleicht als ich jemals selbst erhofft hatte, ließ ich abermals meine Stimme sprechen und räumte zeitgleich damit und ab dann für immer, jene einen Zweifel ein, die der Tsheheme in mir geweckt hatte. Das und meine innere Stärke, die von nun an auf ewig mein Begleiter sein würde. „Jedenfalls nicht heute.“ Und das meinte ich ernst. So wahr ich hier stand. „Soso, ein Saiyajin also?“, riss mich eine spottende Stimme aus meinen Gedanken und sofort sah ich zornig auf.  Sah auf eben jene eine Person, die es wagte meine Abstammung so in den Schmutz zu ziehen und erhaschte einen der bulligen Wärter, welcher mit einem abfälligen Grinsen eine der heutigen Siegesprämien wieder in der Schatulle verschwinden ließ und breitete einladend die Arme aus. „Solch eine Ehre hatten wir selten in diesen heiligen Hallen... fast mit unter gar nicht, wenn ich es doch recht bedenke; gilt so einer wie du, als schwer zu fangen.“, rief er in die Menge hinein und wieder brach die Meute in ein dröhnendes Lachen aus. „Irgendwer, der sich dieser Beleidigung unserer Prinzipien und Regeln erbarmen möchte?“ Wieder ein spottendes Lachen und instinktiv ballten sich meine Hände erneut zu Fäusten. Selbst wenn Freezer nicht anwesend war konnte ich seine ganze Verachtung spüren. Fühlte diesen Wink des reinen Spottes, den ich niemals würde ablegen können und gefährlich rieb ich meine Kiefer aufeinander, knirschte gar verräterisch mit den Zähnen, als mich nichts als reine Wut beflügelte.  Dieser Abschaum. Dieser elende Abschaum. Wieder versuchte ich meine Wut im Zaum zu halten und atmete langsam ein und aus. Versuchend roten Zorn hinter seinen Schranken zu halten, doch war es vergebene Mühen und das erste Knurren stahl sich über vernarbte Lippen. Eines Tages würden sie dafür büßen. Sie alle. „Na los ihr witzelnder Haufen Stück Scheiße...“, schrie der grobschlächtige Tsheheme in die Runde und deutete dann mit einer barschen Handbewegung auf mich. „Kann ja nich angehen, das dieser Stümper mehr Mumm in den Knochen hat als ihr. Irgendwer dabei der sich dieserHerausforderung...“, wieder erklang seine Stimme nur so von Ironie und geheucheltem Sarkasmus und erneut stellten sich mir alle Nackenhaare auf, als ein weiteres Knurren meine Kehle verließ und zu einem beängstigendem Zischen wich. Was bildete sich dieser Großkotz eigentlich ein? Kannte er unser Volk nicht? Kannte er nicht meine Abstammung, die eigentlich jedermann das Fürchten lehren sollte?  Wieder fiel eine abfällige Bemerkung, welche die verstummte Meute vom Gegenteil überzeugen sollte, sich doch endlich in den Ring zu wagen und meine ernst gemeinte Herausforderung anzunehmen, doch immer noch rührte sich kein Einziger und wieder ließ ich meine dunklen Opale zu der kleinen Kiste wandern, um deren Willen ich mein Leben so haltlos aufs Spiel gesetzt hatte. Denn sofort, als ich die Tagesprämie erblickt hatte, bewegte sich mein Körper wie von selbst und hatte mich auf den Kampfplatz getragen. Denn diese Dinge waren notwendig.  Stießen mein Überleben gleich nochmals auf die oberste Stufe, denn einen Teklánten, auch Sternenkompass genannt, konnte ich gut gebrauchen. War mehr als nur notwendig, wenn ich mich nicht im eventuellen Sumpfgebiet, wie Esrás es so liebevoll ausgedrückt hatte, verirren wollte und langsam blies ich erneute Luft aus meinen Lungen. Versuchend, die Anspannung von mir zu nehmen und wieder sah ich auf. Sah herausfordernd in die Meute und rechnete schon fast damit, dass sich niemand mehr erheben würde. Also doch die Angst, was?, dachte ich spottend und straffte erneut meinen Körper. Bitteschön, wenn ihr das so wollt. Einem geschenkten Gaul schaut man nichts ins Maul, sagte man doch so schön, doch ein plötzliches Grölen holte mich abrupt aus meinen Gedanken und in die Wirklichkeit zurück. „Doch noch ein Freiwilliger.“, brüllte der Wärter von Neuem und verzog sich dann eiligst aus dem Ring, als er dem Neuankömmling seinen Platz gebührte und sich augenblicklich meine Augen weiteten. Natürlich er. Damit hätte ich eigentlich rechnen müssen. Hatte mich jemals etwas anderes als Pech begleitet?, dachte ich zweifelnd, doch riss mich eine tiefe Stimme aus meiner eigenen kleinen Welt, die nicht minder mit Chaos beschmückt war, sondern viel mehr mit einer nahenden Katastrophe bedeckt. “Glaub wir können nicht ohne und nicht miteinander, Saiyajin.“, witzelte der weißhaarige Kämpfer und baute sich dann mir gegenüber auf, dennoch eine beachtliche Distanz wahrend. Erneut wallte tosende Wut in mir auf, als ich des Tschoken breites Grinsen sehen konnte, das mehr und mehr reinem Spotte wich. „Nein....“, sagte ich ruhig, gar fast schon drohend, doch bebte mein Innerstes vor Zorn, als ich mein Gegenüber nicht aus den Augen ließ. „Das können wir wirklich nicht!“ Nicht mehr als ein Flüstern kam über meine Lippen. Ein angespanntes Sein, das mit Anspannung nicht minder zu vergleichen war und sofort hörte ich das Blut in meinen Ohren rauschen. Fühlte die Hitze, die sich schlagartig durch meinen ganzen Körper fraß und mein Herz mehr und mehr schlagen ließ. Tanzend, sich gar wehrend in eisernen Fängen und wieder wurde mein Atem schneller, aber meine Gedanken bei Weitem ruhiger. Minimiert, gar konzentriert bis aufs Äußerste. Angespannt bis an seine Grenzen und erneut versuchte ich meine Welt in Einklang zu bringen, als ich den Tschoken beobachtete. Gérom, so hieß doch dieser Wicht, der mir damals in den untersten Speisesälen den Arm aufgeschlitzt hatte und mich vor versammelter Meute ins Lächerliche zog. Meine Seele mit erneuter Schande befleckte, doch heute würde er derjenige sein, der diese Schmach zu tragen hatte. Auf ewig. Heute würde er derjenige sein, der fallen würde; den Staub der Niederlage schmecken durfte und augenblicklich ging ich in Angriffsposition. Nicht wissend was mich erwarten sollte, doch gerade das war es, was mich das Kämpfen so zu lieben lehrte. Ich war eben ein Saiyajin; geboren für jenes eine Schicksal, das nun durch meine Adern schoss und mein Herz vor Freude tanzen ließ. Ich war geboren für den Kampf und so sollte es auch sein. „Die Regeln muss ich euch stümperhaftem Gesocks wohl nicht noch mal erklären, oder?“, brüllte der Wärter von Neuem und fing dann an, die anfallenden Wetten an sich zu nehmen. Natürlich setzten fast alle auf den weißhaarigen Tschoken. Auf ihren Blutsbruder wie manch einer so schön sagte, doch ich hatte auch eine kleine Stimme, die mich niemals im Stich lassen würde, erwartete man dennoch das Gegenteil und diese trotzdem am Ende wohl als Einzige übrig blieb. Dieser Spinner, dachte ich zweifelnd, während sich trotz Allem ein kleines Grinsen über meine Lippen stahl und ich erneut zu Esrás blickte.  Was er wohl gesetzt hatte?, dachte ich zögernd und sah ein letztes mal in dunkelgrüne Opale, die mehr Sorge als Gewissheit vermittelten und rollte genervt mit den Augen. Seine Schar an der Decke baumelnden Ratten wohl kaum. Erneutes Augenrollen und wieder straffte ich meinen Körper, bereit, das Unmögliche beginnen zu lassen. Sicher, es war waghalsig. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Wer nicht vollkommen gänzlich sein Leben hinter sich lassen konnte; verzichten konnte, da es sowieso fast nichts mehr gab, was einem als wichtig erschien... Ja. Erst dann und ab diesem Zeitpunkt konnte man diesen einen Schritte wagen, der mehr und mehr reinem Wahnsinn glich und vielleicht dennoch und am Ende aller Dinge, als Genietsreich gefeiert wurde. Sei es auch nur... ...ein kleines bisschen. ~*~ Mit dem Läuten der Glocke begann es. Mit diesem einen Dröhnen, das gar beängstigend von den Wänden widerhallte, begann sich mein eigenes kleines Rad zu drehen und nur alleine die Allerheiligsten wussten, wann es stoppen würde. Welchen Ausgang sich mein Schicksal gesucht hatte um mein Leben in einer alten Pein neu beginnen zu lassen, doch momentan war es nebensächlich geworden. Hatte alles an Sinn und Bedeutung verloren, sondern nur alleine der Moment zählte. Das und der allererste Schlag, der entscheidend sein würde, in meiner eigenen kleinen Welt, geboren aus Schmerz. Begleitet aus Furcht und vielleicht beendet... ...mit dem Tod. Doch dieser Ausgang, gar der Anfang vom Ende, war eine andere Geschichte. Entsprang einem mir fernen, unbekannten Ort. Einen, den ich erst noch kennenlernen würde und wieder atmete ich langsam angehaltenen Luft aus meinen Lungen, als die Anspannung wuchs. Die Hitze unerträglich wurde und die sengende Sonne mehr als nur verräterisch auf meinem Körper brannte. Die Luft, heißer als jedes Feuer, das ich kosten durfte, war stickiger denn je und in einen silbrigen Nebel gehüllt.  War erfüllt von jener einen Spannung, die jeder beginnende Kampf mit sich trug und vorfreudig leckte ich mir mit der Zunge über spröde, trockene Lippen. Spürte gar, völlig und vollkommen ganz, das Blut in meinen Adern rauschen.  Hörte mein Herz mehr als nur ein Mal wild hinter meinen Brust schlagen und mit dem ersten Angriff, der ersten Bewegung, die ich fast schon monoton ausführte, setzte mein Herzschlag aus. Nur um wieder nach wenigen Sekunden seinen ewigen Tanz von neuem beginnen zu lassen, doch ging alles wie in Zeitlupe. Wiederholte sich alles gar wie zeitlos vor meinem inneren Auge und brachte nichts als reine Endlosigkeit mit sich. Ohne Ki zu kämpfen war anders. Jene eine Stärke, die mich schon immer begleitet hatte und von Geburt an, hinterließ nun mehr denn je ein klaffendes Loch in meiner Seele. Ein Loch, das niemals wieder weichen würde. So, als fehlte mir ein wichtiges Stück. Ein Stück meiner Selbst. Als wäre mir etwas von meiner statt genommen worden; gar wie... amputiert und dieses Gefühl der Einsamkeit war so übermächtig, war so präsent und zwingen, dass ich den ersten Fehler beging. Ohne auch nur wirklich begonnen zu haben. Der Schlag meines Gegners traf mich völlig unerwartet und so schnell, das ein simples Ausweichen schier unmöglich war. Bohrte sich wie in Zeitlupe und bedingt durch endlose Schwerelosigkeit in meine Magengrube, während mein erster Schlag, ausgeführt von meiner rechten Hand, leichtfertig pariert wurde und mich mein Kontrahent mühelos über den halben Arenaboden schickte. Mit einer Kraft, die ich dem Tschoken niemals zugetraut hätte, besaß er doch das gleiche Siegel wie wir alle und während ich den beißenden Staub des Bodens schluckte, das röhrende Gelächter der anderen Kämpfer über mir in sich zusammenbrechen hören konnte, geriet mein Blut in Wallung. Formte sich jenes eine Eis, geboren aus Hass und bedingungsloser Abscheu neu in meinem Herzen und mit einem erbosten Schrei kam ich auf die Beine. Stoppte meinen Fall so schnell wie er begonnen hatte; mir dabei das Blut von aufgeplatzten Lippen wischend.  Wieder stieß ich mich vom Boden ab und rannte über rissigen Fels, bereit diesem elendem Ass das überhebliche Grinsen aus seiner widerlichen Visage zu wischen, als dieser weißhaarige Bastard seine Hand neckisch in die Höhe hob. Ein Zeichen der Abscheu von sich gab und mir nun ebenfalls jene eine Begrüßung darbot, die ich ihm zu Anfang unserer ersten Begegnung geschenkt hatte. Einen Tritt in den Arsch, das hatte dieser elende Abschaum verdient und selbst das war noch nicht ein Mal annähernd gut genug für ihn. Den Tod.  Das hatte er verdient. Doch wer... hatte das schon? Wieder tobte reine Wut in meiner Seele und obwohl eine innere Stimme rief, es sein zu lassen, nicht so völlig kopflos in mein eigenes Verderben zu rennen, tat ich es dennoch. Denn ich wurde getrieben von Hass. Getrieben von jener einen Starrköpfigkeit, die mich noch öfters in meinem Leben in Schwierigkeiten wie diese bringen sollte, doch wollte ich es momentan nicht sehen. Momentan wollte ich nämlich nur eines. Sein Blut. Sein Blut, das auf dem Boden dieser Arena liegen würde, sickernd in den Staub hinein und wieder legte ich mehr Kraft in meinen Sprint, wenn dies denn irgendwie möglich war und verringerte den Abstand zwischen uns auf ein Minimum an Größe - bis nichts mehr blieb als eine winzig kleine Lücke. Kraftlos hatte mein Schlag begonnen und genauso endete er – mit eben jener einen Kraftlosigkeit, die erst jetzt in mein Bewusstsein zu sickern schien, nur um dort ihre Früchte abzulegen. Mein ganzes Chaos von Neuem beginnen lassend. Wieder wurde mein Schlag pariert und wieder musste ich mehr als nur einen Zwilling einstecken, der mich erneut zu Boden schickte. Mich meine ganze Welt in Schleiern sehen ließ. Mir mehr denn je die Ohren klingelten, als das schrille Surren nicht weichen wollte, da mich die Faust des Tschoken mehr als nur ein Mal am linken Kiefer getroffen hatte. Sofort explodierte eine metallische Süße in meinem Mund und angewidert spuckte ich warmes Blut über aufgeplatzte Lippen, als ich mich vom Boden aufrappelte und versuchte zu begreifen, gar zu verstehen, was passiert war. Was mich so ungeniert am Kämpfen hinderte, mich hemmte in jeglicher Weise und endlich fand ich es. Endlich erkannte ich jene eine Schranke, die mich so haltlos in die Schatten warf und fieberhaft, gar mehr in Gedanken als in der Wirklichkeit, wich ich gerade noch so einem weiteren Schlag aus, der mir sicherlich den Schädel gespalten hätte. Oder so ähnlich. Ohne Ki zu Kämpfen war neu, gar so völlig weltenfremd, sodass es mir mehr denn je eine eisige Gänsehaut auf den Körper jagte. Entsprach jeglicher Dimensionen, die ich mir niemals so im Leben ausgemalt hätte, nun aber dennoch beschreiten musste und wieder spürte ich nichts als einen kalten Luftzug, als mich der nächste Schlag meines Gegners verfehlte und ich gerade noch so auswich. „Was ist los, Saiyajin?“, neckte mich eine tiefe kalte Stimme und wieder verfehlte mich nur knapp ein zweiter Schlag, der mich abermals und vielleicht ab dann für immer, zu Boden geschickt hätte. „Sag bloß, dir fehlt was... Wichtiges?!?“, lachte der Tschoke spottend und weckte damit ein weiteres Knurren, tief aus meiner Kehle, welches nur zu leichtfertig (...und zu gerne) ans Tageslicht geriet. Hass und Abscheu zeigend, wo ich selbst den solchen widergespiegelt bekam und sofort zogen sich meine dunkelbraunen Opalen zu Schlitzen. Na warte.  Für diese Beleidigung sollte er büßen. Und mit diesem Gedanken holte ich aus. Bereit all meine mir übrige Kraft in meinen nun nächsten Schlag zu legen, doch leider war ich am Ende des Weges, am Abgrund aller Dinge angekommen und geschlagen noch ehe ich meinen eigenen kleinen Sieg entgegen nehmen konnte. Sofort explodierte ein widerlicher Schmerz in meinem Kopf, als ein weitere Fausthieb sein Ziel fand und ich augenblicklich zu Boden sackte.  Erneut Staub schluckte obwohl doch diesmal der Andere im Dreck liegen sollte und während ich stumm und verzweifelt versuchte, das stetig wachsende Pochen in meinem Kopf zu verdrängen, das grölende Lachen der tobenden Meute zu ignorieren, kam der Schmerz. Ein Schmerz, der sich zu lange versteckt hielt und nun mit aller Macht ausbrach. Die nahende Ohnmacht zu vorschnell kam, ein Urteil gefällt zu haben und zitternd versuchte ich das erste, gar qualvolle Keuchen hinter geschlossenen Lippen zu halten. Versuchte... meinen Stolz zu halten.  Ehre zu wahren, da dies alles war was mir am Ende meines Weges noch geblieben war. So gut es ging, mit aller Kraft und nach dem mir möglichen. Zornig rappelte ich mich erneut vom Boden auf und warf mehr als nur einen feurigen Blick auf meinen Widersacher.  Warmes Blut sickerte über meine Schläfe und beiläufig wischte ich es beiseite. Nicht beachtend jene eine Flüssigkeit, die schon so oft aus meinem Körper gewichen war und sah in helle Augen, denen ich in diesem Moment nur den Tod wünschte. Dieser Abschaum sollte brennen. Brennen dafür, dass er mir so unverfroren im Wege stand, jegliche mir so sehr mühsam gesetzte Steine, welche mich auf meinem beschwerlichen Weg weiterführen sollten, erneut aus dem Weg räumte und mir mehr und mehr unüberwindbare Schranken hinterließ. Mein Dasein und alles was mich ausmachte erneut mit Füßen trat und zittrig stemmte ich mich auf die Beine. Den niederschmetternden Schmerz in meinem Kopf ausblendend, welcher mir mehr und mehr ein erschöpftes Keuchen entlocken wollte, doch hielt ich es eisern zurück. Nicht hier und... ...nicht vor ihm. Niemals. Niemals wieder würde ich Schwäche zeigen. Egal vor wem.  Bleiern zog sich das Rauschen dahin und formte sich zu einem Schleier aus reinem Nichts, als ich einen dritten Angriff wagte. Verdammt noch Mal, das konnte doch nicht so schwer sein. Sicherlich, ich hatte keinen Ki. Hatte nicht meine mir altbekannte Kraft mit der ich meine Gegner so leichtfertig auslöschen konnte, aber immerhin besaß ich noch Eines. Etwas, was auf ewig Mein sein würde und mir niemand mehr nehmen konnte. Ich hatte mein Wissen. Meine Techniken, die niemals meinen Körper verlassen sollten, gebrandmarkt auf ewig in meiner Seele und rein aufs nackte Überleben getrimmt. Haltend und auf ewig verweilend in meinem Sein und wieder setzte ich zum Sprung an. Überhörte die grölende Maße, die sich in Wahrheit nur lustig über meine stümperhaften Versuche machte. Sich ergötze an meiner Schwäche. An meinem Unwissen ohne all meine Kraft kämpfen zu können, denn der Tschoke vor mir besaß mehr als nur einen Vorteil. Er war länger an diesem Ort als ich, der sich einfach nur schwarze Hölle nannte. Er trug länger jenes eine Sein mit sich, das so schandhaft, gar so völlig schamlos, auf unser aller Körper thronte und eine allbekannte Macht in seinen Grundfesten erschütterte. Reines Licht im Dunkeln hielt und wieder schmeckte ich nichts als Staub. Spürten den feinen Kies der Arena unter meinen Füßen knirschen, als mich meine Wut weitertrug und ich nach vorne preschte - mit nichts als Zorn in meinem Herzen. Nichts weiter als blanken Hass verspürend und mit diesem letzten Gedanken holte ich aus, gewillt jenen einen Schlag zu landen, der mich und nur mich, siegen ließ. Nicht, dass ich mir am Ende vorwerfen musste, es nicht wenigstens versucht zu haben. „ Ein zweckloses Mühen, Saiyajin.“, hörte ich abermals meines Gegners dunkle Stimme, als mein Angriff geblockt wurde und ich gerade noch so einer stählernen Faust auswich. „Ich bin länger an diesem Ort als du, um zu wissen wie die Tricks funktionieren.“, lachte der weißhaarige Kämpfer spottend und goss somit erneutes Salz in die Wunde. Erbost konnte ich gerade noch so ein ersticktes Knurren in meiner Kehle halten und holte dann mit dem linken Fuß aus. Gewillt meinem Gegner endlich diese dämlichen Sprüche aus einem nicht vorhandenen Gehirn zu schmettern, doch wieder weilte nichts als Kälte. Nichts als reines Versagen, da mein Angriff abermals pariert wurde und ich mich nun selbst im Schwitzkasten fand. Fest war der Griff des anderen Kämpfers um meinen Nacken geschlungen und verzweifelt versuchte ich den Schmerz zu ignorieren, der sich mit einem Mal so vollkommen ehrlich in meiner Seele ausbreitete. Versuchte, das wilde Feuer zu verdrängen, das augenblicklich durch meinen ganzen Körper schoss, als mein Gegner einen meiner Arme widerlich und gar drohend hinter meinem Rücken verdrehte und ich somit beinahe in die Knie gegangen wäre. Etwas unterdrückend, was einem nahendem Wimmern glich, doch wollte ich lieber sterben als hier klein beizugeben. Ich durfte nicht aufgeben. Durfte nicht den Mut verlieren, denn ich hatte noch eine Aufgabe zu erledigen, bevor ich vielleicht das Zeitliche segnen sollte. Und wenigstens das... wollte ich richtig machen. Dieser elende Hund, dachte ich zornig und wieder verließ ein eisiges Knurren vernarbte Lippen, was meinen Kontrahenten aber nur zum Lachen brachte. „Nicht nur du bist an diesem Teklánten interessiert, mein kleiner saiyanischer Freund.“, hauchte mir der Tschoke ins Ohr und so leise das nur ich es hören konnte und für eine kurze Zeit erstarb das feurige Rufen der anderen Gefangenen, doch endlich den finalen Schlag auszuführen. Denn ich verstand die Botschaft. Sickerte glasklar in meinen Verstand, was mir dieses verlogene Aas mit diesen wenigen Worten sagen wollte und gar fast schon panisch sah ich in ein helles Augenpaar, das mich diabolisch anfunkelte. Auslachte beschrieb es wohl besser und wieder wuchs nichts als Zorn in meiner Seele, als die tiefe Stimme von Neuem erklang und nichts als reinen Spotte mit sich trug. „Ich weiß was du planst, Saiyajin.“, zischte mir der Andere entgegen und mit diesen wenigen Worten schaffte er es, das mir das Herz eiskalt in die Hose rutschte und nichts als einen endlosen Schauer hinterließ. „Ich weiß von deinen kleinen Eigenheiten, die du und dein irrer, nichtsnutziger Freund euch ausgedacht habt.“, wiederholte er jene eine Angst von Neuem, die mich mehr denn je schwerer atmen ließ und entgeistert sah ich den Tschoken an. Bitte... Bitte nicht. Das.... Das durfte nicht sein. Durfte einfach nicht geschehen. Ich.. ich war doch so vorsichtig gewesen. „Ich weiß von deiner kleinen Flucht die du planst, welche mir im übrigen mehr als nur zusagt. Von deinem wahnwitzigen Versuch von hier entkommen zu wollen, doch lass dir eins gesagt sein, Saiyajin...“, säuselte er wieder in einem gar schon fast berauschendem Klang und die nächsten Worte, gesprochen über dunkle Lippen, ließen mir das Blut in den Adern gefrieren.  „Rith lässt niemanden gehen.“, kicherte mein Gegenüber belustigt, betonte jedes Wort gar fast schon spielerisch neckend und zog dann die Schlinge enger um meinen Hals. „Jedenfalls nicht lebend.“, flüsterte er mir schwach ins Ohr und kurz wurde mir schwarz vor Augen, als mir die Tragweite dieses ganzen Chaos bewusst wurde. Verdammt. Dabei hatte alles doch so gut angefangen. Hatte alles so gut begonnen, sich endlich in eben jene einen Richtungen zu bewegen, die mein Überleben meistern sollten, doch dieser elende Bastard schien alles zu Nichte zu machen. Schien den Plan zu zerstören, den ich mir so mühsam aufgebaut hatte und mit dieser Erkenntnis kam all die Angst zurück. Die Angst zu Versagen. Gar eine blinde Panik, nicht rechtzeitig gehandelt zu haben und verzweifelt versuchte ich aus einem festen Griff zu entkommen, welcher mich mehr und mehr an meinem Platze hielt, doch abermals drückte mein Gegner fester zu. Verdrehte erneut starre Knochen hinter meinem Rücken und mit einem Keuchen ging ich in die Knie. Schwäche zeigend an jenem einen Ort, an dem ich eigentlich gar keine Schwäche duldete, ja gar mir selbst verboten hatte - im Kampf. Wütend knirschte ich mit den Zähnen und versuchte meine angestaute Wut im Zaum zu halten. Wieso lief nie alles nach Plan? Wieso schien sich alles in einem wirren Strudel, geformt aus Chaos und Verrat, immer und immer wieder durch mein Leben zu ziehen, sobald ich etwas mein Eigen nannte? Sobald ich versuchte, die Dinge richtig zu stellen noch bevor ich sie überhaupt ändern konnte?!? Allein der Versuch, es versuchen zu wollen, brachte mir nichts als Scheitern. Brachte mir nichts als neuen Schmerz und wieder hörte ich dieses siegessichere Kichern des Anderen. Hörte diesen Laut der Verachtung, der mich so sehr an ihnerinnerte und eine altbekannte Wut weckte. Diesen Einen, der schon ein Mal mit seiner Anwesenheit mein Leben zerstört hatte und wenn ich nur könnte, würde ich derjenige sein, der wahrhaft und so völlig bewusst, diesem widerlichen Bastard das Herz aus der Brust reißen würde. Doch leider konnte man Tote nicht wieder auferstehen lassen, sondern waren es nur Erinnerungen, die zählten. Erinnerungen, die uns vielleicht mal eines Besseren belehrten sollten, doch hatte ich nichts, was es zu belehren galt. Ich hatte nichts, was man besser machen könnte, da ich schon alles verloren hatte, was ich einst mein Eigen nannte. Ja gar mein ganzes Leben. Alles verloren wegen ihm. Wegen diesem Einen, dessen Seele hoffentlich nun im Abgrund der Hölle schmorte und wieder sah ich in ein helles Augenpaar, dessen Ähnlichkeit zu dieser widerlichen Made Berkesk fast mehr als perfekt war. Wie grausam ein altes Leben doch sein konnte. Wie grausam Erinnerungen sein konnten wagte ich nicht ein Mal annähernd zu bezweifeln und dennoch war sie da. All die Wut, die mich dieser elende Bastard mit einem Mal spüren ließ und fester spannte ich meinen Körper an, als ich versuchte aus einem festen Griff zu entkommen. „Scheinst es wohl sehr eilig zu haben, von hier entkommen zu wollen, nicht wahr?“, raunte es wieder höhnisch an mein Ohr und sofort verengten sich meine dunkelbraunen Opale zu Schlitzen, als ich den Sinn hinter den nächsten Worten erkannte. „Hast wohl jemanden der dir wichtig is, an dem Ort von dem du herkommst und ihn uns nur noch nicht verraten willst.“, lachte der Tschoke spottend und wenn er nicht ein kleines Bisschen an Ehre besessen hatte, die dieser Bastard sein Eigen nannte, so hatte er sie mit dem nächsten Satz vollkommen und auf ewig verspielt. „Isn Weibsbild, oder? Sind immer die Frauen, die son Wirbel um alles machen.“ zischte er erneut und genau konnte ich die Abscheu in seiner Stimme hören, die sein Herz nicht minder zu verlassen schien und nur noch mehr sein tödliches Gift auf der Zunge trug. „Sieht man dir an, dass es da wen gibt, der dir ziemlich nahe steht. Aber keine Angst...“, kicherte er abermals belustigt und drückte erneut fester zu. „Ich bin mir sicher, dass dein Herrscher sich mit ihr die Zeit schon zu vertreiben weiß, während deiner... Abwesenheit.“ Weiße Wut schoss augenblicklich durch meinen ganzen Körper, als ich den Sinn hinter seinen dreckigen Worten verstand. Die Lüge erkannte, die der Tschoke so schemenhaft ausgesprochen hatte und wieder knirschte ich mit den Zähnen. Meine Kiefer aufeinander mahlend, da der Zorn zu groß war, der sich nun durch mein Innerstes fraß und nichts als reinen Schmerze mit sich brachte. „Das nimmst du zurück!“, zischte ich boshaft und versuchte innerlich die Bilder zu verdrängen, die sich immer und immer zu wiederholen schienen. Wie ein ewiger Kreislauf. Bilder, die ich eigentlich vergessen wollte, da sie nur neuen Kummer mit sich brachten, doch nun und in Anbetracht dieser Ähnlichkeit der Dinge; ja gar der ganzen Situation, einfach nicht mehr in ihren Schatten gehalten werden konnten. Ich sah die Bershabesh und wie der Tschoke sie in einem eisernen Griff hielt. Fest gedrückt an die Wand ihrer Untersuchungsräume und zu keinem Ausweg mehr fähig. Ich sah erneut die Angst in ihren Augen. Die Sorge in ihrem Blick, als ihre sonst immer so gütig blauen Opale auf mich fielen, als ich völlig unbedacht, gar aus einer Laune der Natur, in das Szenario unser beider Unterganges getreten war und damit unser Schicksal besiegelte. Unsere gemeinsame Zeit mit einem Mal beendete und gar so völlig frei...eine ungeahnte Panik in ihr weckten. Nämlich am falschen Ort zur falschen Zeit gewesen zu sein. Das nahende Chaos nicht aufhalten könnend, mit dem ich Fayeth verloren hatte. Denn ich war schuld. Schuld an ihrem Verlust, der immer noch wie ein Brandmal auf meiner Seele lag und niemals wieder weichen würde. Ich war Schuld, dass sie fort war. Ein Abschied.... auf ewig. Wegen ihm. Wegen diesem Tschoken der seit diesem einen Tag und seiner Existenz, mir erneut mein zweites Zu Hause genommen hatte. ...für immer.  Und mit dieser Erkenntnis kam die Hölle. Eine Hölle, die ich noch nicht kannte, nicht aber im geringsten als schmerzhaft empfand. Eine Schwärze, die nicht mein Eigen war und dennoch und von diesem einen Tag an, ins Unermessliche wachsen würde. Es war etwas Kaltes. Etwas, was tief in meiner Seele schlummerte und nur auf den richtigen Zeitpunkt watetet um auszubrechen. Ein Zeitpunkt, der nun gekommen war und ich begrüßte ihn, ohne zu fragen. Und das... ... aus völlig freien Stücken. ~*~ Es war wie im Rausch; obwohl ich wusste, dass es dennoch keiner war. Es war wie ein blinder Schleier, der sich um deinen Verstand legte und alles lahm legte, was man einst und in vergangenen tagen Moral oder gar ein sittliches Verhalten genannt hatte. Es war dunkel, so ohne Worte und bei weitem mächtiger, als ich jemals erahnt hatte, besitzen zu können und doch war es mehr. Viel mehr. Es war Wut. Reißender Zorn, der sich mit einem Mal durch meinen ganzen Körper bahnte und jene einen Schranken durchstieß, die so haltlos vor meinem Inneren verschlossen wurden. Ich spürte das Zittern. Spürte das Beben der Erde, als eine gewaltige Macht durch den Boden der Arena stieß und die Mauern des Komplexes mit einem Mal in ihren Grundfesten erschütterten. Ich spürte es und dennoch nicht richtig. Es war wie ein Schleier. War wie ein Wink des Vergessens, als helles weißes Licht mein Sein beflügelte und ich nichts als reinen Zorn verspürte. Ein Geist, gewillt zu denken, gehalten und gefangen um sich eben diesem einen Schicksal zu beugen und dennoch war er frei. Dennoch bestrebt all das was man einst als Pein betrachtet hatte in reine Stärke zu verwandeln. Angestaute Wut ihren Weg zu bahnen und eben jener eine Zeitpunkt war gekommen. Jenes eine Sein erreicht, das Alles ändern sollte, doch sah ich es nicht. Wollte es nicht sehen, obwohl ich selbst der Leidtragende dieser Geschichte war – ja gar die Hauptperson. War es Wut, die mich zügelte?!? Reiner Hass, der mich ausbremste?!? Ich wusste es nicht.  Konnte mit unter einfach keinen klaren Gedanken mehr fassen und während ich langsam meinen Körper anspannte, sich mein Kiefer gefährlich aufeinander rieben und ich einfach nur noch helles reines Licht sah, stieß ein weiteres Beben durch die Erde. Ich hätte es bemerken sollen. Die Veränderung in der Struktur, ja gar in allem Sein und all den Regeln, die dieser Komplex aufgebaut hatte, doch blieb ich blind für all die Wahrheit. Schien zu sehr gefangen in den Dingen die mich quälten, gar all den alten Erinnerungen, welche mich nun heimsuchten und nie wieder loslassen sollten. Ein längst beschrittenes Leben neu gelebt, da die hinterhältigen Worte des Tschoken alte Wunden geöffnet hatten. Wunden, die ich einst für vergessen hielt. Gefangen in den Schatten meiner Seele an dem einen Tag, als sie gegangen war, doch wurde ich wieder und an diesem mir schrecklichen Ort, eines Besseren belehrt. Nämlich, das man nicht ändern konnte was man war.  Was man erlebt hatte oder gar, was man noch erleben sollte. Man konnte nur Eines. Man konnte... es besser machen. Und das versuchte ich. In eben jenem Moment.  Wieder dröhnte das Donnern geballter Kraft über uns hinweg und vage, am Rande des Bewusstseins spürte ich, wie mein Kontrahent erschrocken seinen Griff lockerte. Endlich erhitzte Haut freigab und einige Schritte zurück wich. Angst zeigend, gar erkennend jenes eine Sein, was ihm das Fürchten lehren sollte und zornig sah ich auf. Sah in helle Opale, die zuvor solch eine Überheblichkeit ausstrahlten und nun nichts als reine Panik zeigten. „Wa.... was geht hier vor?!?“, hörte ich die überraschten Rufe der anderen Gefangenen über meinen eigenen Kraftanstieg hinweg, mit dem keiner der hier Anwesenden, mir mit eingeschlossen, gerechnet hatten, doch war es mir im Moment egal geworden. Völlig egal, das alle Augen des Saales auf mich gerichtet waren und das völlig Unmögliche mit eigenen Augen sahen. Ich spürte nichts außer das Rauschen meines eigenen Blutes. Fühlte nichts weiter, als diesen unbändigen Hass, als die dreckigen Worte des Tschoken eine neue Kraft in mir weckten und ich mich gar monoton und wie von selbstständig nach vorne bewegte. Eigentlich hätte mich dieser Kraftausbruch an Ki schockieren müssen. Hätte mich diesen irrsinnigen Tanz an Rache und Verrat unterbrechen lassen sollen, was ich schleierhaft und in Gedanken gefangen bereit war zu tun, doch arbeitete mein Geist ohne jeglichen Sinn und Verstand. Ja gar – wie von selbst und ohne die Warnsignale zu sehen, welche sich so wahrhaft vor mein Innerstes schoben. „Was geht hier vor?!?“, hörte ich wieder jenen einen Ruf, der mich kurz innerlich auflachen ließ, doch sofort mein ganzes Augenmerk auf das wesentlich Wichtige gelenkt wurde. Dieser Abschaum wollte einen Kampf? Den konnte er haben. Dieser Abschaum maßte sich an über allen Dingen stehen zu wollen? Meine Pläne... durchkreuzen zu wollen?!? Einst hatte mich sein nun totes Rassenmitglied aufgehalten - ja. Das mag stimmen doch nun hatte ich die Zügel in der Hand. Nun hatte ich die Wahl und wenn ich damit und mit diesem heutigen Tag, zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen konnte, dann sollte es so sein. Diese Wörter würde er nicht noch ein Mal in den Mund nehmen. Nicht so wahrhaft ich hier stand und mit diesem letzten Gedanken kam der erste Schlag. Der Schlag in meine Freiheit. Meine Kraft verebbte. Der Ki-Anstieg, so schnell wie er gekommen war, verschwand so einfach wieder in den Schatten meiner Seele, sodass ich ihn nur kurz berühren, ja gar kosten konnte, doch all die Wut - blieb. Der Wille ein gefoltertes Schicksal endlich in die eigenen Hände nehmen zu können und während das Mal auf meinem Körper der Rest erledigte, eine gut gemeinte Kraft zurück in ihre Schranken wies, preschte ich nach vorne. Bohrte sich nun meine Faust, geballt aus so viel Willenskraft  in den Schädel des Anderen und hinterließ nichts als reinen Schmerz. Meine Kraft war verflogen. Der kurze Wink an Ki nicht ausreichend gewesen um ihn vollkommen in mein Herz zu lassen, ja gar um ihn halten zu können, doch reichte dieser Ausbruch bei Weitem aus, um die Welt zu verändern. Was konnte ein einzelner Saiyajin schon ausrichten? Ja gar ohne alles was ihn ausmachte und ihn so zu etwas Vollkommenen werden ließ?!? Wieder folgte ein Schlag nach dem Nächsten und mein Widersacher war zu schockiert um auch nur ansatzweise diesen Sturm an Wut und hellem Zorn aufhalten zu können. Dieser Saiyajin konnte das Unmögliche. Lasst euch das gesagt sein. Unbändig, ja gar haltlos, schickte ich den Tschoken mit einem festen Tritt über den halben Arenaboden. Ließ ihn nun seinerseits den Staub der Niederlage schmecken, doch reichte es bei Weitem nicht aus um mir den vollkommenen Sieg zu bescheren. Befriedigte nicht das, was seine verlogenen Worte in meinem Innersten geweckt hatten und zornig biss ich die Zähen zusammen. Dieses Scheusal. Meine Pläne durchkreuzen wollen? Mein Leben in den Schmutz ziehend, obwohl das Seine mit keinem Mal besser aussah?!? Dafür würde er büßen. Für all das, was ich seinetwegen erleiden durfte, ja gar was er noch im Begriff war zu tun, sollte dieser Abschaum leiden. Sollte endlich meine ganze Rache spüren, die ich an seinem damaligen und nun toten Rassenmitglied nicht gänzlich auslassen konnte und wie von selbst trugen mich meine Beine fort. Bewegten sich wie von Geisterhand, als mich meine Wut weitertrug, weiterführte in diesem silbrigen Tanz des Wohlwollens und sich ein altbekanntes Grinsen auf meine Lippen stahl. Oh ja. Wie sehr ich es liebte. Diese eine Gewissheit überlegen zu sein.  Vollkommene Macht in Händen zu halten selbst jetzt da es eigentlich nichts an Stärke gab, was ich mein Eigen nenne konnte und dennoch - tat ich es. Nun war ich derjenige, der endlich frohlocken konnte. Der dem Sieg so nahe stand, dass ich ihn förmlich auf meiner Zunge schmecke konnte und wieder fand ein Schlag sein Ziel. Übertönte das schmerzhafte Aufkeuchen des Anderen, als meine Faust sich Zentimeter um Zentimeter in seine Magengrube bohrte und ihn wieder ein Stück Staub schlucken ließ. Das und den Geschmack der Niederlage. Ich hoffe es mundet dir, du widerliches Stück Dreck. Angewidert Spuckte ich zur Seite, als sich der Tschoke ängstlich über den rissigen Boden der Arena bewegte und mich dabei nicht aus den Augen ließ. „Das.. das kann nicht sein.“, zischte er erbost und nun war es sein Blut das schemenhaft zu Boden fiel und nichts weiter als eine Spur der Schande hinterließ. „Ich werde mich nicht von dir Abschaum besiegen lassen.“ Seine Schreie waren zwecklos, ja gar seine ganzen Beleidigungen mehr als belustigend und noch ehe ich es aufhalten konnte wich ein amüsiertes Lachen aus meiner Kehle.  „Ich meine es ernst, Saiyajin.“, zischte mein Gegenüber von neuem, während er sich abermals in Kampfposition begab, doch sein Blick zeigte eine andere Sprache. Schien mir endlich diese eine Gewissheit zu schenken, die ich schon so lange gesucht hatte, hier an diesem dunklen Ort der Stille und den Tschoken nur bestätigen ließ, dass sich das Blatt zu wenden schien. Das sich die Struktur erneut gewandelt hatte und nun leider zu seinem Pech, mein Ziel des Weges zeigte.  Ich hatte die Zügel in der Hand. Ich alleine entschied über Sieg oder Niederlage. Über Tod oder Leben und ich wählte... Letzteres. Denn ich hatte noch eine Aufgabe zu erledigen. Eine Einzelne und davon würde mich nicht ein Mal so ein wertloses Lebewesen wie er, von abhalten können. Nicht mehr. Niemals wieder. Erneut preschte ich nach vorne, getrieben von Hass. Getrieben von dieser einen unbändigen Willensstärke, die schon immer mein Eigen gewesen war. Etwas gar so Herkömmliches zu so etwas Besonderem werden ließ und während die Schläge auf meinen Kontrahenten niederprasselten, stieg meine Freude.  Endlich einen alten Fehler wieder gut machen könnend. Auch.. wenn der Schaden schon längst angerichtet war und ich nun rein gar Nichts mehr an den Rissen meiner Seele ändern konnte, so konnte ich wenigstens Eines. Ich konnte es besser machen.  Und das tat ich. In diesem einen Moment, der die Ewigkeit bedeutete. Ein ersticktes Raunen ging durch die Menge, als ich den Tschoken nun seinerseits in einem eisernen Griff hielt. Einen seiner Arme widerlich auf dem Rücken verdreht und ihn somit in die Knie zwingend. Ich ihn nun seinerseits dieselbe Schmach und Schande spüren ließ, die er auch mir zu Teil hatte werden lassen, doch besaß ich einen kleinen Funken, der den Unterschied ausmachte. Ich konnte es beenden und während ein verzweifeltes Keuchen über zittrige Lippen kam, stieg das Pochen meines Herzens.  Bis ins Unermessliche. Tanzte jene eine Vorfreude so überschwänglich den baldigen Sieg kosten zu können, sodass sich abermals ein kleines Lächeln auf meine Lippen stahl, doch war es ein kaltes. Denn ich konnte seine Furcht sehen. Sah das Zittern in hellen Opalen, als sich diese widerliche Made verzweifelt versuchte aus meinem Griff zu befreien, doch war es zwecklos. Meine Schläge, selbst wenn auch kein Ki dahinter stecken mochte, hatten wunde Punkte getroffen und ich es sogar geschafft ihm einige Rippen zu brechen. Muss weh tun, nicht war?, dachte ich spottend und überhörte das Pfeifen der grölenden Menge gekonnt. Sie waren erzürnt, gar erbost über diesen Wandel der Geschehnisse, mit denen niemand wirklich gerechnet hatte. Selbst ich nicht, doch hatte mich der Rausch der Wut erfasst und ließ mich alles in einem dumpfen Schleier sehen. Ließ mich alleinig nur die Hitze des Kampfs spüren.  Das wilde Trommeln meines Herzens, das unaufhörlich gegen meine Brust hämmerte und einfach nicht zur Ruhe finden konnte. Dieser Abschaum. Dieser elende Abschaum. Wie von selbst suchten sich meine Hände ihren Weg und legten sich um den Nacken des Anderen. Nichts war mehr zu hören, als sein fiebriger Atem. Nichts weiter als diese eine Stille, welche so drohend über uns lag und mir dennoch eine eisige Gänsehaut auf dem Körper bescherte. Ich spürte die Spannung unter meinen Fingern. Fühlte, wie sich dieser elende Wurm versuchte aus meinen Fängen zu befreien, doch war sie eisern und ließen keine weitere Flucht mehr zu. Wozu denn fliehen wollen, dachte ich spottend, während weißer Zorn durch meine Seele jagte. Bald schon gab es nichts mehr vor dem er fliehen musste. Gar nichts mehr. Das versichere ich dir. Höchstens .... ...vor seiner eigenen kleinen Hölle. „Lass.... lass mich leben!“ Sein Flüstern war so heißer, dass ich es kaum hören konnte und dennoch legte es solch ein Gewicht an den Tag. Gleichgültig sah ich in helle, angsterfüllte Opale, welche nur noch auf mich gerichtet waren. Ich sollte ihn leben lassen? Wieder drang jene eine Bitte an mein Ohr, die nur noch einem ersticken Keuchen wich, als sich mein Griff fester um einen schmalen Hals schlang und ich wütend die Augen zu Schlitzen verengte. Bei Fayeth hatte man auch keine Gnade gekannt. Keine einzelne. „Bitte. Ich.. ich gebe auf.“, versuchte er zu schreien, doch ging seine Stimme in einem Schwall aus heißer Luft unter. „Du.. du hast gewonnen, hörst du?!?“, krächzte der Tschoke von Neuem und belustigt zuckten meine Mundwinkel; formten sich gar zu einem eiskalten Lächeln. Gewonnen... Dieses Wort bedeutet nichts mehr für mich. Doch dann... „Hab Erbarmen...“ Nichts weiter als ein Flüstern. Nichts weiter, als ein schwacher Ruf im Wind. Wütend spannte sich mein Körper an und ohne es zu wollen begann ich zu zittern.  Dieser Abschaum maste sich an, von Erbarmen zu sprechen? Gar nach Mitleid zu heucheln? Wieder wurde mein Griff fester und weckte ein schmerzliches Röcheln aus einer erstickenden Kehle. Im Anblick des nahenden Todes werden sie wohl alle weich, dachte ich spottend und abermals huschte ein eiskaltes Lächeln über meine Züge. Zeit, die Dinge zu bewahrheiten, welche so ungemein vor uns liegen und uns manches Mal einfach keine andere Wahl lassen. „Euer Volk verdient kein Erbarmen!“, zischte ich boshaft und so leise, dass nur er es hören konnte und augenblicklich lagen angsterfüllte Augen auf mir. Helle Opale, flehend nach nur diesem einen Wunsch, von dem wir alle träumten, gar hofften, innigst und beständig, ihn halten zu können; doch leider war es nicht jedem von uns vergönnt, dieses Schicksal auch zu genießen, das sich Frieden nannte. Leider war es das nicht immer und das nun darauffolgende Knacken war mehr als nur Musik in meinen Ohren. Eine Musik, die auf ewig weilen würde und an einem mir seltenen Ort, bestehend auf ewig. Einem Ort, den ich mit dem heutigen Tag für immer verloren hatte. Mein Herz. ~*~ Wie leichtfertig sich die Knochen dieser elenden Made brechen ließen war ein gar befreiendes Gefühl und dennoch wuchs der Kloß in meinem Hals. Nahm dieses eine Wissen, sei es noch so klein, jegliche Moral, welche man einst besessen hatte nun auf immer verloren zu haben, ungeahnte Größen an und würde mich noch weit aus mehr schädigen, als ich im Moment dachte. Doch in jenem einen Moment dachte ich nichts. Rein gar Nichts. Ließ den Schauer des Sieges über mich ergehen, während der leblose Körper des Tschoken zu Boden sackte und ein bestürztes Raunen durch die Menge ging. Ließ die brennende Sonne auf meinen Körper scheinen und merkte jetzt erst, wie entkräftet ich eigentlich war. Zitternd wischte ich mir das Blut von aufgeplatzten Lippen, während ich achtlos über den leblosen Körper meines Kontrahenten hinweg stieg. Ließ alleine dieses Gefühl der Rache bestehen, welches von nun an für immer mein Begleiter sein sollte und empfing es mit offenen Armen. Begrüßte gar dieses haltlose Sein, was sich durch meine Seele fraß und alles zerstörte was mich einst ausmachte. All das nur um einem Traum, gar einer Manie hinterher zu jagen, die ich nicht ein mal im Ansatz verstehen konnte. Doch das, war eine andere Geschichte. Entsprang einem fernen Ort, dem ich erst noch begegnen würde und eisern lagen dunkle Opale nun auf einem der Wärter, welcher immer noch die heutige Tagesprämie in Händen hielt. Immer noch herrschte eine eiserne Ruhe in den Hallen. Kein Laut fiel, während die Blicke der Bestürzung weiter verweilten und mich nicht mehr aus den Augen ließen. Zugegeben, der Schock musste tief sitzen einen der ihren verloren zu haben, doch waren es ihre eigenen Regeln gewesen, welche dieses ganze Chaos angerichtet hatten. Doch gelten sie nicht für mich, dachte ich eisern und baute mich dann vor dem grobschlächtigen Tscheheme auf, auffordernd die Hand ausstreckend. Ich hatte meinen Sieg errungen. Den Kampf bestritten, den ich so ehrenvoll angestanden hatte und nun wollte ich die Belohnung dafür sehen. Auch, wenn sie mit Blut befleckt war und... …etwas weit aus Dunklerem. Zornig drückte mir der Tscheheme den heutigen Siegessatz in die Hände, doch spürte ich genau die Abscheu, mit der er diese eine Tat verrichtete. „Glückwunsch, Saiyajin!“, zischte er abfällig, mich dabei nicht aus den Augen lassend.  „Wünsch dir viel Spaß damit.“, raunte er abwertend und bedachte mich dann mit einem argwöhnischen Blick. Schien er etwas zu ahnen? Hatte mein überstürztes Einschreiten eine ungeahnte Angst geweckt?!? Kurz befiel mich Zweifel, während ich die Arena hinter mir ließ, dem Toten seine letzte Ehre wahrend und sah auf das Stück Metall in meinen Händen, für das ich heute mein Leben aufs Spiel gesetzt hatte. Der Schleier des Kampfes schien nun endlich nachzulassen, doch war meine Sicht immer noch wie eingelullt, gar verräterisch trübe. Verdammt... Was... was war los? Hatte ich zu viele Erwartungen in mein Handeln gelegt, gar die Warnsignale meines Körpers nicht... beachtet?!? „Dat war einmalich klasse, Manjéth!“, begrüßte mich ein lückenhaftes Grinsen und ehrfürchtig klopfte mir Esrás auf die Schulter, als ich mich durch die Meute zwängte um zu ihm zu gelangen. „Obwohl mir der arme Gérom fast en bissl leid tut.“, hängte er dem nach und sah dann auf den leblosen Körper des Anderen, der nun auf eine Bahre und wohl in irgend eine Versenkung Rith´s gebracht wurde. „Ne... wohl eher doch nich!“, lachte er glucksend und kurz fragte ich mich auch nur ansatzweise, ob der Verstand meines wundersamen Nachbarn wirklich noch bei uns weilte, oder doch manches Mal an ganz andere Orte verschwand. „Er hatte mehr als nur den Tod verdient!“, flüsterte ich eisern, während ich abseits der Menge lief um meinem klopfendem Herz ein bisschen Ruhe zu gönnen. „Vor mir musste dich nich rechtfertigen, Klener.“, hörte ich abermals Esrás belustigte Stimme sprechen und sah dann langsam auf. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie ich mich am äußersten Rand der Absperrung abgestützt hatte. Verdammt... War... war es hier drinnen schon immer so heiß gewesen? Zitternd fegte ich mir durch die Haare, strich wirre Strähnen beiseite, doch sprangen sie sofort an ihren alten Platz zurück. „Aber wer hat den Tod schon wirklich verdient, frag ich mich...“, belehrte mich erneut seine mehr als nur ernst gemeinte Stimme und zornig sah ich dem Tscheheme in die Augen. Was.... Was sollte das jetzt bitteschön? Wollte er mir eine Predigt halten oder was bezweckte er mit seinem einfallslosen Geblubber zu erreichen? „Weißt du eigentlich... wa...was für einen Schwachsinn.. du da gerade redest?“, brachte ich mehr stockend als fest über zitternde Lippen und versuchte abermals den Schwindel zu verdrängen, der mich so plötzlich heimsuchte und mich die Welt nur noch in tanzenden Farben sehen ließ. „Weißte eigentlich, dass de grad ganz schön beschissen aussiehst, Manjéth?“, keuchte mein Vordermann besorgt, eilte nach vorne, um mich an den Schultern zu packen, doch nahm ich nichts mehr wahr, als die bleierne Schwärze, welche mich so schamlos umfing. Die mich hinab gleiten ließ in eine Welt des Vergessens. In eine Welt des Traumes, in der ich mir alles erlauben – gar frei sein konnte und Wege beschreitend, die ich schon immer gehen wollte. Schwärze empfangend da ich nichts als Schwärze gegeben hatte und während ich in eine mir so notwendige und gar erholsame Ohnmacht fiel, kam mir ein letzter Gedanke. Bald... Schon bald würde sich dieser mir so sehr ersehnte Traum bewahrheiten und ich endlich frei sein können. Frei in allen Dingen und frei in allen Entscheidungen, die mir noch bleiben würden. Doch.... ...zu welchem Preis? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)