Aufgewachsen unter Trümmern von RedViolett ================================================================================ Kapitel 23: Rith: ~1~ --------------------- Aufgewachsen unter Trümmern 19tes Kapitel: Rith 1 „Ihr miesen Schweine lasst...lasst mich los!“ Verbissen und mit dem letzten Kraftreserven, die mir noch geblieben waren, versuchte ich mich vom meinen Peinigern loszureißen, doch mit wenig Erfolg. Hart und wie Fesseln aus reinstem Stahl hielten mich die Pranken meiner Widersacher an den kalten Tisch gefangen und ließen keine Befreiung zu. Ließen kein Erbarmen walten und erneut wandte ich mich unter dem festen, eisernen Griff. Nach meiner Niederlage, die eigentlich mehr als abzusehen war, hatten mich die Bewohner des Planeten gefasst und in die Knie gezwungen. Ich kämpfte verbissen, versuchte der Gefangennahme zu entgehen, doch machte mir das lähmende Gift einen Strich durch die Rechnung. Haltlos sackte mein Körper in sich zusammen und hilflos musste ich mit ansehen, wie mich einer der Krieger über die Schultern warf.  Mein Körper, zu lange gequält um Herr seiner eigenen Taten zu sein. Ein raues Lachen ging durch die Reihen der Männer, doch verstand ich ihre Sprache nicht. Wie hätte ich auch, denn das flammende Gift lähmte meine Sinne, raubte meinen Verstand und bald herrschte nichts als dumpfe, ewige Dunkelheit. „Bratshtk ka né then freèzas johest. The me.“  Geschockt riss ich die Augen auf, als einer der Männer mich plötzlich an den Haaren packte und meinen Kopf haltlos und ohne jegliche Vorwarnung auf das kühle Metall schmetterte. Ich konnte ein schmerzliches Keuchen nicht mehr unterdrücken und sofort spürte ich die wärmende Feuchte meines eigenen Blutes auf der Haut. Haltlos floss dickflüssige Nass über meine Stirn und verbissen versuchte ich mein Stöhnen zu unterdrücken, als der Schmerz zu heftig wurde. Erschöpft schloss ich die Augen, dunkelbraune Opale rollten augenblicklich nach hinten, doch gab ich der wohltuenden Schwärze nicht nach und schüttelte benommen den Kopf. Das.... das durfte nicht geschehen. Ich... ich musste zurück. Wieder riss ich an den Fesseln meiner Peiniger, doch die Griffe um meine Arme und Beine waren zu stark. Verdammt. Wenn dieses dämliche Gift nicht wäre, wären diese Idioten ein Kinderspiel. Abermals fegte das kühle Lachen der Männer über mich hinweg und die raue Stimme des Tshehemen erklang links von mir. Er sprach in Worten, die ich kein bisschen verstand, doch von der Stimmlage her zu deuten, klang er mehr als belustigt. Und genervt. Abermals explodierte ein wilder Schmerz in meinem Geist und dieses Mal konnte ich mich nicht mehr zurückhalten, als der Riese erneut meinen Kopf packte und ihn auf den Tisch hämmerte. Das erste fiebrige Flehen verließ meine Lippen noch ehe ich es aufhalten konnte und ein wirres boshaftes Lachen zog sich durch die Reihen der Männer. Bei allen Göttern, bitte. Erneut entfachte ein blinder Schmerz, plötzlich wallend durch meinen ganzen Körper und gequält bäumte ich mich ein weiteres Mal auf, als mich ein fiebriges Feuer erfasst hatte. Es soll aufhören. Abermals krachte ich erschöpft auf die Liege zurück und blinzelte schwach die anrollende Dunkelheit beiseite. Wieder war das eisige Lachen der Männer zu hören und kraftlos sah ich mich um, versuchend mir ein Bild vom Geschehen zu machen. Vielleicht.... würde ich fliehen können. Irgendwie... Wo ich mich genau befand konnte ich nicht mit Gewissheit sagen. Mein Blick war zu schleierhaft um richtig fokussieren zu können. Mein Gehör dumpf, wie die bleierne Schwärze des ewigen Nichts. Es war ein dunkler, kleiner Raum, der nach altem Blut und Schweiß roch. Wahrscheinlich ein Aufbewahrungsort für ihre nahenden Opfer oder für sonst eine Spielerei, die ich mir beim besten Willen nicht ausmalen wollte und verbissen versuchte ich, den nun auftretenden Schwindel zu unterdrücken. Die Luft war stickig, der Sauerstoff knapp und erschöpft rang ich nach Atem. Jeder Zug brannte in meiner Kehle und erneut entfachte ein loderndes Feuer in meinem Körper. Ich zitterte, haltlos wie Espenlaub, obwohl mir aufgrund des Giftes eigentlich sengend heiß sein müsste. „Bkra´t tahnak tjef, gora´k nash!!! Pe´leth nieth themen. Juréth!!!“ Schwach drehte ich den Kopf und erkannte den Tshehemen neben mir. Vorher konnte ich ihrem Aussehen kein richtiges Augenmerk schenken doch nun, da mein Überleben oberste Priorität gewonnen hatte, und die Flucht meine einzige Strategie war, musste ich mir jede Einzelheit einprägen. Auch wenn mich dies Unmengen an Kraft kostete. Die Bewohner dieses Planeten waren allesamt ein Kriegervolk, ähnlich dem Meinigen doch besaßen sie bei weitem keine Leidenschaft für den Kampf. Geschweige denn so etwas wie Ehre. Ihr Hautfarbe war unterschiedlich, manche waren von der vielen Sonne dunkel gebräunt, andere wiederum erstrahlten so hell, wie das reinste Licht der Sonne. Doch ein Augenmerk unterschied diese Rasse von anderen Völkern. Allesamt besaßen sie helle, durchdringende Augen. So klar wie der reinste Kristall und fröstelnd lief mir erneut ein eisiger Schauer den Rücken hinunter. Ebenso waren ihre langen, spitzen Ohren, sowie der lange Schweif ebenfalls ein Hauptmerkmal, doch würde ich den kalten Blick dieser Wesen niemals vergessen können. Viel an Information hatte uns Freezer nicht vor unserem Aufbruch gegeben, was Taktiken und Kampfstil anbelangte. Es war Teil von Jeezes Prüfung gewesen im Alleingang und ohne Vorinformationen Handlungen treffen zu können. Und diese würde er sicherlich mit Bravour meistern. Da war ich mir sicher. Dumpf kamen mir die Worte des rothäutigen Söldners in den Sinn, seine Lüge, die er Freezer auftischen wollte. Würde die Echse ihm glauben? Würde Freezer seinen Worten Beachtung schenken?!? Doch ein weiterer Gedanke lies mich erneut in blinder Panik aufbäumen. Wieder drückten mich die stählernen Arme an den Tisch, und keuchend unterdrückte ich ein weiteres Stöhnen. Meine Augen waren weit aufgerissen in blindem, unhaltbarem Schock, als ich das Grausame an dieser ganzen Situation erkannt hatte. Sickerte langsam in mein Unterbewusstsein ein und riss tiefe Wunden. Wunden der Angst, die niemals heilen sollten. Würde überhaupt jemand nach mir suchen? So wie ich mich gegenüber Nappa verhalten hatte, hatte dieser bestimmt jegliche Interesse an mir verloren. Gar jeglichen Respekt.  Unweigerlich schossen mir die Tränen in die Augen und verzweifelt blinzelte ich sie beiseite. Was... was hatte ich nur getan?  Doch augenblicklich ließ mich ein wilder Schmerz in reiner Qual erbeben und schmerzerfüllt hallten meine Schreie von den Wänden wieder, als der Tshehmen irgendetwas Heißes auf meine Innenseite des linken Handgelenkes drückte. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie mir der Handschuh von der Hand gezogen wurde, doch nun herrschte Nichts, als ein einziges unerbittlich brennendes Feuer, welches sich augenblicklich durch meinen ganzen Körper zog. Die Qual war kaum auszuhalten, so unerträglich, dass ich mich erneut in wilder Pein aufbäumte und meinen ganzen Schmerz hinausschrie, doch war es vergebens. Meine ganze Mühe umsonst. Blind fraß sich das Feuer durch meinen Körper, schien meine Muskeln zu lähmen und mit einem Mal schwanden mir plötzlich die Sinne. Benommen, müde und erschöpft, so als hätte man mir mit einem Schlag all meine Kraft genommen, krachte ich zurück auf die Bahre und das Einzige was ich hörte, bevor sich dunkelbraune Opale endlich schlossen, ruhenden Frieden in schwarzer Dunkelheit suchten, war das eisige boshafte Lachen meiner Peiniger. Doch bald herrschte nichts als eine drückende Dunkelheit, eine blinde Schwärze so ungewiss wie die nahende Nacht und haltlos fiel ich in tiefe Bewusstlosigkeit. ~*~ Das Erste, was mich zurück in eine grausame Gegenwart riss, war lautes Stimmegewirr und das stetige Scheppern von Metall. Dumpf rauschten die hallenden Geräusche über mich hinweg und mit einem Stöhnen kam ich zu mir. Mein ganzer Körper schrie vor Schmerz und verzweifelt kniff ich die Augen zusammen, als eine erneute Welle über meinen geschundenen Körper ebbte. Langsam öffnete ich die Augen und das erste was mich begrüßte, war der steinerne, staubige Boden auf dem ich lag. Zaghaft blinzelte ich die langanhaltende Müdigkeit beiseite, doch waren meine Gedanken wie eingelullt.  „Wo....wo bin ich?“ Ich erschrak wie schwach ich klang, doch eine mir plötzlich fremden Stimme ließ mich alarmiert hochfahren. Ich hatte eher zu mir selbst gesprochen als zu jemand Anderem, doch niemals hätte ich mit einer Antwort gerechnet. „In ner Zelle würde ich sagen. Oder..... um es genauer zu formulieren, auf dem Boden von ner Zelle.“ Belustigt hallte das Lachen des Fremden von den Wänden wieder und benommen hielt ich mir den brummenden Schädel. Zu schnell hatte ich mich aufgesetzt und kurz übermannte mich ein widerlicher Schwindel, als sich der Boden gefährlich zu drehen begann, doch die raue Stimme meines Gegenübers hatte mich wach gerüttelt.  Grausam wachgerüttelt, denn erst jetzt fiel mir alles wieder siedentheiß ein und verbissen sah ich mich um. Dumpfe, stählerne Gitter stachen mir entgegen und mein wundersamer Besucher hatte Recht behalten. Ich war in einer Zelle – einer Gefägnisszelle. Benommen kroch ich an die wirren Stahlstangen heran und umfasste das Metall mit meinen blanken Händen. Man hatte mir meine Stiefel und Handschuhe entfernt und nichts als mein zerfetzen dunkelblauer Gi war übrig geblieben. Sofort umfing mich Kälte, doch ignorierte ich den Schmerz gekonnt und sah mich um. Sofern ich dies in meiner engen Behausung und durch die dicken Gitter konnte. Drückende Dunkelheit lag um uns herum und nur das wenig fallende Tageslicht ermöglichte es mir, in vollem Maße meine Umgebung zu betrachten.  Einschüchternd thronte das große Domizil vor mir und mit einem Wimpernschlag wurde mir erst jetzt die immense Größe der Halle bewusst, denn in nichts anderem befand ich mich.  Der große Komplex bestand aus mehreren Zellen. Manche waren Einzelzellen, andere wiederum waren für mehrere Personen gedacht, angereiht in viele verschiedene Stockwerke. Meine simpel Behausung, die nicht größer war als eine kleine Abstellkammer war im dritten Stockwerk untergebracht, aber dies konnte ich nicht mit Gewissheit sagen. Die Luft war stickig, erfüllt mit abgestandener Wärme und dem Geruch nach altem Blut. Erfüllt mit dem Geruch verwesenden Fleisches und heftig unterdrückte ich den Drang mich auf der Stelle übergeben zu müssen. Mein Blick war plötzlich wie eingelullt, gar trübe. Zu gefangen vom wallenden Schmerz um richtig fokussieren zu können und hastig wandte ich mich ab, als eine erneute Welle über mich hereinbrach und mein Magen sich verräterisch verkrampfte. Es war laut. So schrecklich lärmend, dass mir die Ohren klingelten und gequält presste ich mir die Hände auf die Ohrmuscheln. Somit hoffend, dass das immer wiederkehrende Scheppern, das Schreien der Qual und die Rufe nach Erlösung, endlich verstummen würde. Doch weit gefehlt. Kraftlos sackte ich in mich zusammen, als der Schwindel zu übermächtig wurde und ich krampfhaft versuchte Luft zu bekommen. „Bist nich der Erste der so reagiert, Manyjé. Rith schockiert sie alle. Aber keine Angst, das legt sich bald wieder.“ Abermals ertönte das stockende Lachen des Fremden in der Zelle neben mir und benommen sah ich auf. „Und wenn nich, dann können se dich immer noch an die Prantás verfüttern. Hat dein totes Fleisch wenigstens noch nen Sinn.“ Wieder brach das Wesen vor mir in wildes Gelächter aus, wohl fand er seinen eigenen Witz ziemlich komisch, doch war mir nicht nach Lachen zumute. Bei weitem nicht und skeptisch betrachtete ich den Anderen vor mir genauer. Er sah einem Säuger zum Verwechseln ähnlich und dennoch konnte ich mit einem Blick sagen, dass er einer anderen Rasse, gar Gattung abstammen musste. Seine Haut, sofern ich das unter dem ganzen Ruß, dem gestandenem Blut und Dreck sehen konnte, war dunkel gebräunt und von der tiefen Gefangenschaft gebrandmarkt. Vereinzelte Narben zierten seine Haut, welche von weiter, zerissener Kluft verdeckt wurde. Da der Andere saß konnte ich ihn nicht gänzlich einschätzen und weiter wanderte mein Blick zu seinem Gesicht.  Und schreckte augenblicklich zurück. Eine tiefe, hässliche Narbe zog sich über sein rechtes Auge und entstellte sein Gesicht in eine grauenhafte Maske.  Hell stachen mir grüne Augen entgegen und ich konnte nicht mit Gewissheit sagen, ob er nicht gänzlich das Augenlicht verloren hatte. Lange, schwarzbraune Haare waren zu einem Zopf gebunden und vereinzelt fielen ihm wirre Strähnen in die Stirn. „Na, bist fertig mit Starren, Manyjé? Erbost sah ich ihn an, als mich mein „Nachbar“ mit einer Reihe lückenhafter Zähne begrüßte und erneut zum Wort ansetzte. „Auch wenn der Anblick nich grad schön ist, muss ich zu meiner Schande gestehen.“ Neugierig waren grüne Opale auf mich gerichtet und augenblicklich rutschte ich nach hinten, doch stieß ich hart an die Fesseln meines Verlieses. „Ah! Saiyajin!!!“ Fast schon so etwas wie ein Freudenschrei verließ seine Lippen und lauthals klatschte das Wesen in die Hände. Perplex sah ich den Mann vor mir an, bevor dieser in ein gröhlendes Lachen ausbrach. Hatte... hatte er den Verstand verloren? „Das ich das noch erleben darf. Haben wir ja´n seltenes Prachtexemplar hier.“ Erst jetzt schien ich sein wirres Gackern zu verstehen und folgte seinem Blick, der auf meinen Muzuhara gerichtet war. „Mahl ehrlich, wie haben die dich denn schnappen können?!?“ Näher war der Andere an seine Zelle gerückt und legte nun ausgezehrte Arme über eiserne Gitter. Eng lagen unsere Verliese beisammen und alleinig die wirre kalte Stäbe trennten uns voneinander. Wie sie mich hatten schnappen können? Knurrend sah ich auf meine eigenen Hände. Das wüsste ich auch gerne. Doch in einem war ich mir sicher. Ich konnte nicht hier bleiben, noch wollte ich es. Ich musste zurück. Verbissen hievte ich mich auf die Beine und ignorierte den wilden Schmerz in meinem Körper. Von meinem Nachbarn erntete ich nur ein überraschten Laut der Verblüffung, während er weiterhin auf mich starrte, grüne Opale neugierig auf mich gerichtet, doch war mir sein wildes Starren egal geworden . Abermals zog ich mich an den Gittern hoch, sammelte meinen Ki, wild entschlossen um aus dieser grausamen Hölle zu fliehen, doch.... ….da war Nichts. Geschockt versuchte ich es nochmal, vielleicht war ich einfach nur noch zu benommen von den vielen Schlägen, die ich hatte einkassieren müssen. Von dem Gift, dessen Wirkung langsam nachzulassen schien, doch wieder war kein Fingerhut von meiner Kraft zu spüren. Verbissen trat ich an die Gitterstäbe heran, legte hitzige Haut an kühles Metall um sie auszubrechen, doch nicht mal das kleinste Stück verbog sich unter meinen qualvollen Mühen. „Das kannste noch so oft versuchen wie du willst, Saiyajin. Das wird nicht funktionieren.“ Verdutzt drehte ich mich zu meinem Gegenüber um, nicht ganz verstehend was er mit diesen Worten gemeint hatte. Meine Ahnungslosigkeit musste mir dabei wohl im ganzen Gesicht abzulesen gewesen sein, denn erneut lachte der Andere amüsiert und ich konnte ein genervtes Knurren nicht mehr unterdrücken. Irgendwie... ging mir dieser Typ schon jetzt auf die Nerven. „Die haben dir sicherlich das Kaúná Traíps angelegt. Damit, mein Lieber, kannst du nirgendwo mehr hingehen.“ Verdammt, von was redete dieser Sachwachkopf da? Kauna... was bitte? Seufzend schüttelte der Mann den Kopf, murmelte irgendetwas Unverständliches in seinen nicht vorhandenen Bart und abermals schürte dies neue Wut in mir. Was war, bei allen saiyanischen Göttern, bloß los hier? „Das Brandmal, welches deinen Ki versiegelt. Das Ding.....“ Mit einer flinken Armbewegung rollte er einen stoffähnlichen Verband an seiner rechten Hand hinunter und entblößte Etwas, was mich augenblicklich zur Salzsäule erstarren ließ. „....haben wir alle hier. Bist also nix Besonders mehr, Manyjé.“ Das, das konnte nicht sein. Abermals taumelte ich geschockt nach hinten, konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten, als mich die Erinnerung zu übermannen schien und mit einem Mal versagten mir die Knie. Langsam rutschte ich zu Boden und sah auf meine hilflosen Hände. Hände, die machtlos geworden war. Und dann kam die Erinnerung, mit einem Mal. Mit aller Kraft und verzweifelt schluckte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter. Wild entfachte der gleiche brennende Schmerz in meinem linken Handgelenk, als einer der Tshehemen Irgendetwas heißes an meine Haut gepresst hatte und mich bald darauf bleierne Schwärze begrüßte. Wulstig erhob sich das Mal auf meiner Haut und zitternd strich ich über die gerötete Stelle und zuckte zusammen, als erneuter Schmerz durch jede Faser meines Körpers schoss. „Hab nich gelogen, was?“ Wieder lachte der andere Mann spöttisch auf, doch lag so etwas wie Bitterkeit in seiner Stimme. Langsam sah ich auf. Das, das konnte doch nicht sein. Bitte, jemand sollte mich aufwecken und zwar sofort. Seufzend erhob sich der Schwarzhaarige vom Boden und erst jetzt sah ich, mit wem ich es die ganze Zeit zu tun gehabt hatte. Geschockt weiteten sich meine Augen, als ich ihn genauer betrachten konnte. Nichts als heiße Luft kam über meine Lippen. Ich wollte zum Wort ansetzten, doch versagte mir die Stimme, als ich das Wesen vor mir erkannt hatte. Diesen Anblick würde ich niemals vergessen können, wie sollte ich auch. Waren es die Tshehemen selbst gewesen, welche mich qualvoll gefangen genommen hatten und nun, befand ich mich Einem gegenüber. So vollkommen klar und erbarmungslos und wieder konnte nicht verhindern, dass sich blinder Schock durch meinen Körper fraß. „Da wir jetzt schon so gut wie Zimmergenossen sind, wirds wohl an der Zeit, sich vorzustellen.“ Näher trat der Tshehemen heran und streckte eine dürre Hand durch die Gitterstäbe. Er war riesig, wie auch der Rest seines Volkes, doch irgendetwas an ihm wirkte anders, doch war ich immer noch zu geschockt, als dass ich darüber auch nur einen Gedanken hätte verschwenden können „Ich bin Esrás. Dritter Sohn des Rephaím und schon ne Ewigkeit hier. Und wie heißt du?“ Dumpf sah ich auf die ausgestreckte Hand, welche mir entgegen gereicht wurde und blinzelte verwirrt. Was.... Alles ging zu schnell, als dass ich es richtig zuordnen konnte und benommen versuchte ich meine Gedanken in Einklang zu bringen. Sollte ich meine wahre Identität Preis geben? War es ratsam, das Wenige was mich vielleicht retten konnte, mit offenen Karten zu verspielen? Ich wusste nicht, ob ich diesem Wesen trauen konnte und unweigerlich beschlich mich ein dunkles Gefühl. Ein Gefühl der Vorahnung und erneut wägte ich das Für und Wieder ab. Meine innere Ahnung, gar wie ein siebter Sinn, hatte mich noch nie getäuscht, mich noch nie im Stich gelassen und zögernd sah ich auf den schwarzhaarigen Mann vor mir. Konnte ich ihm trauen? Mehrere Male wiederholte ich die Frage des Tshehemen in meinem Geist, doch formuliere ich sie anders, als mir die Schwere ihrer Bedeutung bewusst wurde. Mir klar wurde, was diese eine Frage anrichten konnte. Was daraus wachsen würden Und letztendlich..... welche Gefahren meine Antwort mit sich brachte, so grausam und wahrhaftig, dass es mich in tiefes Schwiegen hüllte. Wer... war ich wirklich? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)