Eins plus eins macht drei! von Rabenkralle ================================================================================ Kapitel 8: Kleine Sticheleien ----------------------------- @ : Na, vielleicht kommen bald ja doch noch ein paar Fragen auf. Und ob dein Mitleid angebracht ist? Wer weiß … ;) @ : Also, so „zartbesaitet“, dass er gleich umkippt, schätze ich Shikamaru nicht ein – Nein, das will ich mir nicht mal vorstellen! :D Und ja, das Aufeinandertreffen von ihm und Kankurou wird definitiv lustig. Aber bis dahin wird es leider noch eine ganze Weile dauern. @ : Die Ironie mag mich wohl nicht besonders, sonst hätte ich sie wohl erkannt.^^° Eigentlich hab ich ja gehofft, dass Shikamaru nicht ganz so entspannt rüberkommt, aber das liegt wohl in den Augen des Betrachters. @ : Ui, zu viel des Lobes! Das wird wohl schwer zu erreichen, geschweige denn zu toppen sein. :) @ alle Kommentatoren: Danke, danke, danke! =) Viel Spaß beim Lesen! ════════════════════════════════════════════════════ Kapitel 8: Kleine Sticheleien Temari wurde am nächsten Morgen durch den strahlenden Sonnenschein geweckt, der durch das Fenster schien. Sie drehte sich um und zog die Decke über den Kopf, um noch ein wenig weiterzuschlafen, doch der leichte Druck auf ihren Unterleib machte dieses Vorhaben quasi unmöglich. Seufzend rollte sie sich wieder auf die Seite. Ihre Lieblings-Schlafposition konnte sie nun wohl endgültig für das nächste halbe Jahr vergessen. Andererseits war ihr das immer noch lieber, als weiterhin den halben Tag auf dem Klo zu verbringen und sich übergeben zu müssen. Gebessert hatte es sich inzwischen zwar schon, aber der gestrige Nachmittag hatte sie gelehrt, den Tag nicht zu früh vor dem Abend zu loben. Schwerfällig setzte sie sich auf und gähnte. Ein flüchtiger Blick auf die Uhr ließ sie stocken. Es war schon weit nach zwölf. „Endlich von den Toten auferstanden?“, begrüßte Shikamaru sie. Seine Freundin streckte sich daraufhin und antwortete mit kurzer Verzögerung: „Dir auch einen guten Morgen … oder Mittag … Na, was auch immer.“ Verschlafen schlurfte sie zu ihm herüber und drückte ihm einen raschen Kuss auf. „Du hättest mich aber ruhig wecken können“, setzte sie anschließend nach. „Du hast so schön friedlich geschlafen, also hab ich es sein gelassen“, gab er zurück. „Wenn ich heute Nacht aber deswegen wach liege, kannst du dir sicher sein, dass du mit mir aufbleiben darfst“, meinte sie. „Zur Not auch mit Sex.“ Er zuckte daraufhin unbeeindruckt mit den Schultern. „Heute bin ich ausgeschlafen, also kann kommen was will.“ Temari lachte. „Das merk ich mir.“ „Wo wir gerade bei dem Thema sind: Darfst du denn eigentlich überhaupt?“ „Mir wurde gesagt, dass alles erlaubt ist, was mir gefällt.“ Grinsend setzte sie nach: „Und das gestern hat mir gefallen.“ „Ja, weil du mal wieder so richtig schön deine dominante Ader ausleben konntest.“ „Ich bin nicht dominant!“, legte sie fest. „Nein, natürlich nicht“, verbesserte Shikamaru sich belustigt. Sie knuffte ihm etwas unsanft in die Seite und verschwand mit einem vielsagenden Lächeln im Badezimmer. Nachdem sie ihr Gesicht gewaschen hatte, warf sie einen prüfenden Blick in den Spiegel. Ohne Augenringe und frei von jeglichen Hautunreinheiten sah sie wirklich gar nicht so schlecht aus. Wenn sich jetzt doch bloß noch der Haarausfall einstellte … --- Shikamaru musterte währenddessen das Ultraschallbild. Es kam ihm zwar irgendwie immer noch ein wenig wie ein Traum vor, aber der Gedanke, bald Vater zu sein, war nicht mehr ganz so abwegig wie noch in der vergangenen Nacht. Wenn er bedachte, dass er vor vierundzwanzig Stunden nicht einmal den Hauch einer Ahnung gehabt hatte, wirkte die Tatsache sogar erschreckender, als sie in Wirklichkeit war. Unglaublich, wie schnell sich das Leben doch vom einen auf den anderen Tag ändern konnte. Dennoch bereute er es keine Sekunde lang. Vielleicht tat es ihm sogar ganz gut, endlich eine Motivation zu haben, für die sich Anstrengungen lohnten … „Du kannst dich wohl auch nicht daran satt sehen, oder?“ Temari beugte sich über die Lehne der Couch und schlang dann ihre Arme um seine Schultern. Ihm wehte ein angenehmer Duft entgegen. Es war eine dezente Mischung aus ihrem Vanille-Shampoo und dem blumigem Duschgel, die sie meist benutzte. Sie deutete auf das Bild und fuhr fort: „Und hast du dich inzwischen an die Aussichten gewöhnt?“ Shikamaru überlegte einen Augenblick und antwortete dann: „Mehr oder weniger.“ „Ich hab auch ein paar Tage dafür gebraucht. Mach dir also bloß keinen Stress.“ „Ach, ich doch nicht“, erwiderte er gelassen. Sie lachte und meinte dann: „Ich könnte übrigens was zu essen vertragen.“ „Was möchtest du denn haben?“ „Egal. Hauptsache warm.“ --- Eine Stunde später verließen die beiden den Dango-Laden im Zentrum des Dorfes und schlenderten gemütlich nebeneinander her. Da Shikamaru sich noch ein paar Sachen holen wollte, schlugen sie die Richtung zu seinem Elternhaus ein. „Kocht deine Mutter heute eigentlich wieder?“, fragte Temari. „Da sie nachher auf eine Geburtstagsfeier geht, denke ich mal nicht“, meinte er. „Aber vielleicht ist ja noch –“ Shikamaru verstummte plötzlich und fand sich wenige Sekunden später in einer dunklen Seitengasse wieder. „Was soll das denn?“ Verwirrt blickte er seine Freundin an. „Ruhe“, forderte sie ihn leise auf. „Ich hab Sakura gesehen.“ „Na und?“ „Ich hab keine Lust, dass sie mir um den Hals fällt und lauthals beglückwünscht.“ Er zuckte daraufhin mit den Schultern. „Aber dann hast du es wenigstens hinter dir.“ „Da du damit kein Problem zu haben scheinst, kannst du ja beruhigt rausgehen“, gab Temari herausfordernd zurück. „Beschwer dich dann hinterher aber auch nicht, wenn sie dir mit dummen Fragen auf die Nerven geht.“ „Na, so schlimm wird’s schon nicht werden.“ Er seufzte. „Außerdem kannst du dich nicht ewig vor ihr verstecken.“ „Ja, ich weiß“, erwiderte sie etwas ruhiger. „Warum konnte Kankurou auch nicht seine Klappe halten?“ „Falls sie dich darauf anspricht, kannst du zur Not ja immer noch behaupten, dass es Gaara betrifft und nicht dich.“ „Das glaubt sie mir doch nie im Leben. Vor allem sollte man in seinem Alter –“ Shikamarus Blick ließ sie innehalten. „Okay, da du nur ein paar Monate älter bist als er, ist das wohl ein ganz schlechtes Argument.“ Sie lächelte entschuldigend und setzte nach: „Na gut, du hast mich überzeugt: Nächstes Mal geh ich ihr nicht mehr aus dem Weg.“ --- Als sie bei ihm zu Hause ankamen, herrschte ein ordentlicher Tumult. Yoshino eilte hektisch von einem Raum zum nächsten, während Shikaku mucksmäuschenstill in der Ecke stand und seine Frau missmutig beobachtete. „Jetzt beruhige dich doch endlich.“ Der Mann versuchte beschwichtigend auf sie einzureden. „Chouza reißt uns schon nicht den Kopf ab, wenn wir ein paar Minuten später kommen.“ „Aber ich hasse Unpünktlichkeit!“, argumentierte sie. „Und das alles nur, weil –“ Abrupt brach sie ihren geplanten Monolog ab und sagte in einem völlig anderen Tonfall: „Ah, hallo ihr beiden!“ Temari grüßte zurück, während Shikamaru schwieg, um sich seelisch auf eine Moralpredigt einzustellen, da er letzte Nacht nicht nach Hause gekommen war. Diese blieb jedoch zu seiner Verwunderung aus. „Ihr kommt gerade rechtzeitig!“, fuhr Yoshino fort und erntete von ihrem Sohn nur einen empörten Blick. „Ach, jetzt tu mal nicht so.“ Die Frau winkte ab. „Die letzten Jahre bist du auch immer mitgekommen.“ „Aber –“ „Kein aber!“, unterbrach sie ihn. „Yuri freut sich bestimmt, wenn du – wenn ihr beide mitkommt. Außerdem werden Chouji und Ino auch da sein.“ Shikamaru verdrehte genervt die Augen. „Als ob ich die Zwei nicht schon oft genug sehen würde …“ „Keine Widerrede!“ Temari hörte ihn daraufhin leise fluchen, was sie auch durchaus nachvollziehen konnte. Trotzdem hielt sie sich aus solchen Streitigkeiten lieber heraus. Da sie von nun an sicher mehr mit Yoshino zu tun hatte, legte sie sich besser nicht mit ihr an. Selbst wenn es bedeutete, Leute zu treffen, mit denen sie noch nie ein Wort gewechselt hatte … Irgendwie würde sie den Nachmittag schon heil überstehen. --- Während des ganzen Weges lamentierte Yoshino weiter mit ihrem Gatten herum, der wiederum alles schweigend abnickte und hoffte, dass sie doch endlich zum Ende kam. Sein Wunsch erfüllte sich allerdings erst, als sie das Haus der Akimichi erreichten. Choujis Mutter, eine kleine, stämmige Frau mittleren Alters, öffnete ihnen die Tür und begrüßte ihre beiden Freunde herzlich, bevor sie sich an Shikamaru wandte. „Schön dich mal wieder zu sehen!“, stieß sie erfreut aus und schüttelte überschwänglich seinen Arm. Dieser konnte ihr noch nicht einmal richtig antworten, als sie auch schon fragte: „Ist das deine Freundin?“ „So in etwa“, stammelte er perplex, während die Frau bereits Temari die Hand reichte. „Ich bin Akimichi Yuri“, sagte sie freundlich. „Freut mich, dich kennenzulernen.“ Die Angesprochene antwortete mit einem konfusen „Danke, ebenfalls“ und erwiderte die Geste. Lächelnd wandte Choujis Mutter sich wieder ab, um ihre Gäste hineinzubitten. Yuri führte sie durch den Flur direkt in den Garten. Chouza stand mit seinem Sohn am gemauerten Grill und legte Anzünder und Briketts für später bereit und Ino richtete mit ein paar letzten Griffen die Blumen der Tischdekoration her. Ihre Eltern schienen allerdings noch nicht anwesend zu sein. „Siehst du, wir sind nicht einmal die Letzten“, meinte Shikaku. „Ja, dein Glück!“, zischte Yoshino zurück und entriss ihm ruppig den Obstkuchen. Temari schaute sich im Garten um. Ihr blieb jedoch keine Zeit, die schönen Farben zu bewundern, da Ino zu Shikamaru und ihr herübergelaufen kam. Nach einer flüchtigen Begrüßung flüsterte sie Temari ins Ohr: „Hast du es ihm schon gesagt?“ Diese konnte lediglich nicken, ehe Ino die beiden auch schon an den Handgelenken packte und ein paar Meter weiter zog. Nachdem sie sichergegangen war, dass auch niemand zuhörte, strahlte sie die Zwei an und umarmte sie gleichzeitig. „Ich freu mich ja so für euch!“, stieß sie sodann euphorisch aus. Temari, die nicht mit so einer Aktion gerechnet hatte, starrte sie erst einmal sprachlos an. Shikamaru hingegen brachte zumindest ein verwirrtes „Danke?!“ heraus. „Hab ich vielleicht was Falsches gesagt?“ Ino schürzte die Lippen. „Du bist doch –“ „Ja, bin ich auch“, legte sie rasch fest. „Deine Begeisterung war nur ein bisschen … na ja, unerwartet.“ „Gibt es denn eine schönere Nachricht, als dass zwei meiner besten Freunde ein Kind erwarten?“ Strahlend schaute sie die Zwei abwechselnd an. Temari wusste zwar nicht, seit wann sie zu Inos engerem Freundeskreis gehörte, doch sie kam nicht umhin, sich ein wenig geschmeichelt zu fühlen. Schließlich fixierte sich die jüngere Kunoichi auf ihren ehemaligen Teamkollegen. „Kaum zu glauben, dass du es von uns dreien als Erster geschafft hast!“ Sie grinste ihn an. „Ich war mir eigentlich ziemlich sicher, dass es erst Chouji oder mich trifft.“ „Tja, falsch gedacht“, erwiderte er tonlos. Sie zuckte daraufhin mit den Schultern. „Du warst nun mal nie der Aktivste. Also lag meine Einschätzung doch nahe, oder?“ Temari konnte sich ein Lachen gerade noch so verkneifen. In diesem Punkt schätzte Ino ihn definitiv falsch ein. Shikamaru ignorierte ihre Bemerkung, da er keine Lust hatte, auf einem so tiefen Niveau zu diskutieren. Diese Sache ging sie ja ohnehin nichts an. Ino akzeptierte, dass er ihr darauf keine Antwort geben wollte und wandte sich stattdessen an Temari. „Wie weit bist du denn inzwischen?“ „Im vierten Monat“, erwiderte sie knapp. „Kann man auch schon etwas sehen?“ „Vielleicht ein bisschen. Es ist allerdings kaum der Rede wert.“ Ino wollte zu einer weiteren Frage ansetzen, wurde vorher jedoch von ihren Eltern gerufen, die eine riesige Blumengirlande in Form einer Vierundvierzig mitgebracht hatten und nun eine passende Stelle dafür suchten. Temari seufzte. „Siehst du, genau solche Fragen sind es, die ich hasse.“ „Aber du wirst wohl trotzdem kaum um sie herumkommen“, merkte Shikamaru an. „Leider …“ --- Zehn Minuten, eine peinliche Begrüßung mit Inos Eltern und ein mindestens genauso unangenehmer Geburtstagsgruß für Chouza später konnte Temari sich endlich setzen. In Gegenwart mehrerer unbekannter Personen fühlte sie sich dennoch sichtlich unwohl. „Alles in Ordnung?“ Shikamaru warf ihr einen besorgten Seitenblick zu. „Na ja …“, entgegnete sie zögerlich. „Ich komm mir irgendwie fehl am Platz vor.“ „Musst du dir doch eigentlich gar nicht. Das sind alles nette Leute.“ „Du magst ja Recht haben, aber ich gehöre hier einfach nicht dazu.“ „Blödsinn“, widersprach er und nahm unter dem Tisch ihre Hand. „Du gehörst schließlich zu mir.“ Mit diesen Worten entlockte er ihr ein kleines Lächeln. „Ich bin aber trotzdem froh, wenn wir hier wieder weg sind …“ „Wenn du möchtest, können wir auch sofort gehen.“ Temari deutete ein Kopfschütteln an. „Das würde ziemlich bescheuert aussehen. Außerdem möchte ich nicht noch mehr auffallen.“ Er verstand zwar nicht, was gerade in ihr vorging, aber sie hatte sicher ihre Gründe dafür. „Okay“, meinte er letztendlich. „Aber sag mir, wenn du nicht mehr möchtest.“ --- Schließlich saßen alle an ihren Plätzen. Nachdem Chouza seine Geschenke ausgepackt hatte, begann endlich das Essen, das von angeregten Gesprächen begleitet wurde. Einzig und allein das Geburtstagskind und dessen Sohn widmeten sich wie erwartet völlig dem Festmahl und schlangen ein Stück Kuchen und Torte nach dem anderen herunter. Shikaku und Inoichi schwelgten wiederum in Kindheitserinnerungen und Yoshino tauschte mit den anderen beiden Frauen Rezepte aus. Temari versuchte bei der Gelegenheit ihr karges Wissen ein wenig aufzustocken, kapitulierte jedoch schnell, da es ihr vorkam, als würde sie nicht einmal die Hälfte von dem Gesagten verstehen. Wahrscheinlich war sie auf ewig dazu verdammt eine schlechte Köchin zu bleiben. Noch ein guter Grund also, ihren Vater zu verfluchen, der ja unbedingt eine Haushaltshilfe engagieren musste. Andererseits hatte er für seine zweiundzwanzigjährige Tochter bestimmt eine erfolgreiche Zukunft als Kunoichi vorgesehen und sie sich nicht als junge Hausfrau und Mutter vorgestellt. Wenn sie es so betrachtete, konnte sie es ihm also nicht einmal verübeln. Ihr Blick fiel auf Chouji. Ino redete eifrig auf ihn ein, schien damit allerdings keinen großen Erfolg zu haben, da er in aller Seelenruhe seine Sahnetorte weiter in sich hineinstopfte. „Willst du es ihm heute eigentlich sagen?“, fragte sie an Shikamaru gewandt. Dieser sah von seinem Stück Kuchen auf, in dem er die letzten Minuten lustlos herumgestochert hatte. „Ich denke schon“, erwiderte er leise. „Er muss es ja nicht unbedingt von Ino erfahren.“ „Stimmt wohl.“ Temari nickte, bevor sie ihm plötzlich die Gabel aus der Hand riss. „Jetzt lass den Quatsch! Mit dem Gefummel machst du mich ganz nervös.“ Er schob den Teller von sich weg und meinte: „So wie sonst auch?“ „Ja, nur wird das hier nicht gut für dich ausgehen.“ „Das tut es doch ohnehin nie“, merkte er schulterzuckend an. Sie antwortete nicht darauf, sondern grinste nur. Irgendwie mochte sie diese kleinen Sticheleien. Sie waren ein winziger Beweis dafür, dass ihre Beziehung auch nach fast drei Jahren nicht eingeschlafen war. --- Nachdem alle ihre letzten Reste an Kuchen aufgegessen hatten, machte sich Chouza sofort an seinen Grill. Es dauerte eine ganze Weile, bis die Glut endlich stark genug war, doch letzten Endes konnte er vergnügt die ersten Fleischstücke auf den Rost legen. Nebenbei plauderte er mit Shikaku und Inoichi und riss einen Witz nach dem nächsten. Ino, die Temaris Hilfe abgelehnt hatte, räumte alleine den Tisch ab und die anderen Frauen waren in der Küche verschwunden, um die Beilagen für die nächste Mahlzeit vorzubereiten. Shikamaru nutzte unterdessen die Gelegenheit, um seinem besten Freund die Neuigkeit zu überbringen. Temari beobachtete die beiden von weitem. Chouji war wohl der Einzige, vor dessen Reaktion sie sich nicht zu fürchten brauchte, da er im Gegensatz zu seiner Teamkollegin keine Plaudertasche war und unnötige Fragen stellte. Schließlich setzte Shikamaru sich wieder zu ihr. „Und?“, hakte sie nach. „Ihn hat nur der Zeitpunkt ein bisschen überrascht. Er freut sich aber trotzdem.“ „Und das, ohne mich vor Freude halb zu erwürgen“, merkte Temari an. „Warum kann das nicht jeder so aufnehmen?“ „Weil das in eurer Natur liegt“, antwortete er. „Kennst du irgendeine Frau, die beim Anblick eines niedlichen Kindes nicht zu schwärmen anfängt?“ „Ja, mich.“ Er zog einen Moment die Augenbrauen hoch und sagte: „Und was war das dann gestern, als du vom Unterricht an der Akademie gesprochen hast?“ „Das war nicht mehr als ein Anflug Muttergefühle, die ich als Schwangere auch haben darf“, konterte sie. „Und was ist mit dem Kleinen von Kurenai?“ Shikamaru dachte nicht daran, locker zu lassen. „Ja, er ist –“ Temari brach ab und seufzte. „Du hast gewonnen. Ich fand ihn auch schon putzig, bevor du mich geschwängert hast.“ „Siehst du. Fast alle Frauen mögen Kinder und brechen in Euphorie aus, wenn eins im näheren Umfeld im Kommen ist.“ „Wenn du das so sagst …“, erwiderte sie lächelnd. Ja, diesen moralischen Sieg musste sie ihm wohl zugestehen … --- Wenig später war alles serviert. Den Abschluss bildeten zwei Flaschen heißer Sake, an dem sich die drei älteren Männer auch gleich bedienten, bevor Chouza das Abendessen für eröffnet erklärte. Obwohl Temari bis vor kurzem noch reichlich Hunger gehabt hatte, begnügte sie sich mit einer winzigen Portion, auf die sie nur aus Höflichkeitsgründen nicht völlig verzichtet hatte. Der Auslöser dafür war der Geruch des Alkohols, der zusammen mit dem des Fleisches keine gute Mischung für sie ergab. Trotzdem versuchte sie, die Übelkeit zu unterdrücken und sich nichts anmerken zu lassen. Doch das war leichter gedacht als getan … „Geht’s dir nicht gut?“, fragte Shikamaru, als er bemerkte, dass ihr jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen war. Temari biss sich auf die Unterlippe. „Es … geht schon.“ „So siehst du aber nicht gerade aus.“ „Nein, wirklich. Ich –“ Der nächste Atemzug gab ihr den Rest. Sie riss sich zusammen, um das Unvermeidbare noch kurz herauszuzögern, sprang auf und verschwand im Haus. Er ignorierte den besorgten und fragenden Blick von Yoshino und folgte seiner Freundin. Wie vermutet fand er sie im Badezimmer vor. Anscheinend hatte sie es schon hinter sich gebracht und hielt sich nun lediglich noch den Magen. Shikamaru kniete sich neben sie. „Geht es wieder?“ „Na ja“, entgegnete sie gequält. „Ich bin es ja inzwischen gewohnt …“ „Warum ist dir eigentlich so plötzlich schlecht geworden?“ „Der Sake …Ich vertrag den Geruch wohl momentan nicht.“ Temari schloss die Augen und atmete tief durch. Obwohl sie sich übergeben hatte, war ihr immer noch genauso übel wie zuvor. „Dann wäre es wohl wirklich besser, wenn wir gehen würden.“ Er half ihr auf. „Ich sag nur noch eben kurz Bescheid, dass wir weg sind.“ „Okay …“ ════════════════════════════════════════════════════ Dieses Kapitel ist zwar recht lang, aber ob es den Plot vorangetrieben hab, bezweifle ich doch mal ein bisschen. Aber es kann ja nicht immer was Aufregendes passieren. Den Vornamen von Choujis Mutter hab ich bewusst so ausgesucht. Yuri bedeutet Lilie und das fand ich im Zusammenhang mit dem Chou (Schmetterling) aus Chouji und Chouza einfach passend. :) Zuletzt hab ich mich auch gegen das Klischee entschieden, das besagt, dass Temari als große Schwester gut kochen können muss. Das hab ich schon in vielen FFs gelesen und da dachte ich mir, dass ich den Spieß einfach mal umdrehe. :D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)