Komm, wir greifen nach den Sternen von Affodillbluete ================================================================================ Kapitel 34: Kapitel 34 - Kopfschmerzen -------------------------------------- Kapitel 34 Der Unterricht verläuft relativ ereignislos. Er beachtet mich, wie auch sonst immer, nicht, wenn ich mich melde und nimmt meinen Trank mit nur einem Schnauben zur Kenntnis. Wenn er denkt ich arbeite unkonzentriert, weil ich mich mit Draco unterhalte, versucht er mich mit einer Fachfrage aus dem Konzept zu bringen, die ich selbstsicher und korrekt beantworte. Als ich mich kurz zurücklehne, da mein Trank vor sich hin brodelt und ich mich ein wenig ausruhen möchte, werde ich jäh aus meiner Entspannung gerissen. Severus steht mit verschränkten Armen vor mir und sieht mich abschätzend an. Seine Miene ist undurchdringlich und seine Augen sprühen vor Zorn. „Miss Granger“, zischt er, „Wieso ist das Horn eines Erumpents nicht nur äußert wertvoll sondern auch gefährlich?“ Ein triumphierendes Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus, er genießt es in vollen Zügen mich bloßzustellen. Doch da hat er die Rechnung ohne mich gemacht. Er kann nicht wissen, dass Lunas Vater eines zuhause hatte, als wir bei ihm waren und dieses dann explodiert ist es, als es von einem Stupor getroffen wurde. Nun setze auch ich ein höhnisches Lächeln auf, erhebe mich und sehe ihm tief in die Augen. „Es wird immer schwerer an Teile eines Erumpents zu kommen, weil sie sich während der Paarungszeit gegenseitig mit ihrem gefährlichen Sekret besprühen, welches in ihren Hörnern lagert. Wird man von einem solchen Sekret getroffen, explodiert man innerhalb weniger Sekunden. Deshalb wird ihr Bestand weltweit auch rapide reduziert“, sage ich und klimpere unschuldig mit meinen Wimpern. „Ist doch korrekt, Professor, oder nicht?“ „Das ist korrekt, wenn auch schlampig ausgeführt. Sie sollten Ihren Kopf mal wieder leeren und unwichtige Dinge aussortieren“, sagt er herablassen und sieht zwischen Draco und mir hin und her. So sehr ich mich dagegen sträube, kann ich es doch nicht aufhalten und sage mit einem unverschämt freundlichen Ton, „Da gibt es noch ganz andere Dinge, die ich liebend gerne vergessen würde, Sir.“ Seine Ader am Hals beginnt unheilvoll zu pochen und ich sehe, dass seine Beherrschung bald am Ende ist. Er schließt kurz die Augen, atmet zweimal ein und aus und sieht mich dann mit einem überheblichen Grinsen im Gesicht an, „Es ist kein Wunder, dass Weasley so schnell vor Ihnen geflohen ist, wie er nur konnte. Mit Ihnen hält es ja keiner aus“ Die Spitze verfehlt ihren Zweck nicht und trifft mich so hart, dass ich glaube daran zu ersticken. Meine Augen werden feucht und vor lauter Wut nehme ich meinen Zauberstab und ziele ihn versteckt auf seinen Kopf. Leise murmle ich ‚Imaginoris‘ und habe mir eine Verbindung in seinen Kopf geschaffen. „Du konntest es auch eine ganze Nacht lang!“, brülle ich ihn in seinem Kopf an und renne raus. *Severus Sicht* Mein Kopf dröhnt. Ich greife mir an die Schläfen und versuche den Schmerz zurück zu drücken. Ich bemerke, dass ich von den restlichen Schülern fassungslos angeschaut werde, weil ich mich beinahe vor Schmerzen krümme. „Verschwindet! Aber schnell!“, blaffe ich und schleppe mich in mein Wohnzimmer. Ich sinke in meinen Sessel und halte mir nach wie vor den Kopf. Ich muss vor Schmerzen leicht stöhnen. Schnell laufe ich zu meinem persönlichen Tränkevorrat und nehme mir etwas gegen diese schrecklichen Kopfschmerzen. Nach zwei großen Schlucken ebbt der Schmerz langsam ab und wird zu einem dumpfen Druck. Jetzt kann ich mir einigermaßen Gedanken darüber machen, was das war. Das war anders, als ihre normale Stimme in meinem Kopf. Sie klang so nah und realistisch. Als ob sie direkt in meinen Kopf gesprochen hat. Ich muss sie zur Rede stellen und herausfinden, was das für ein Zauber ist. Um Punkt acht Uhr abends klopft sie an meine Tür. Heute ist sie wieder alleine beim Nachsitzen. Ich öffne ihr und lasse sie eintreten. Sie geht an mir vorbei und setzt sich ohne mich anzusehen in die erste Reihe. Missmutig laufe ich hier hinterher und bleibe vor ihrem Tisch stehen. Ihre widerspenstigen Haare hängen ihr vorm Gesicht und sie sieht mich durch ihre Wimpern von unten an. Einen kurzen Moment bröckelt mein Entschluss sie zur Rede zu stellen, doch ich fange mich schnell wieder. Sie hat es nicht anders verdient. „Was war das vorhin, Miss Granger?“, frage ich bedrohlich leise. „Ein kleiner nützlicher Zauber, um Ihnen meine Meinung zu sagen, auch wenn andere anwesend sind“, gibt sie zurück. „Sie sind mutig sich in meinen Kopf einzuschleichen. Und doch rate ich Ihnen das künftig sein zu lassen“, erwidere ich. Sie verschränkt die Arme vor ihrer Brust und schürzt die Lippen. „Sie haben mir keine andere Wahl gelassen, Sir“ Die Neugier gewinnt Oberhand und ich ringe mich dazu durch sie nach Details des Zaubers zu fragen. „Und was genau ist das für ein Zauber, Miss Granger?“ Sie hebt eine Augenbraue und beginnt zu grinsen. „Ich soll Ihnen etwas beibringen, Professor?“, fragt sie von sich überzeugt. „Wo denken Sie hin, Miss Granger. Sie könnten mir sowieso nichts lehren, was ich nicht selber weiß.“ „Beleidigen Sie unser beider Intelligenz nicht, Severus. Sie wissen so gut wie ich, dass es Ihnen unter den Fingernägeln brennt, dass Sie den Zauber nicht kennen, den ich angewendet habe“ Es missfällt mir, dass sie scheinbar genau weiß, was in mir vorgeht. „Aber na gut. Ich zeige Ihnen den Zauber. Es ist eine Art Verbindung, die man zu dem Kopf eines anderen Menschen aufbaut. Ich habe mir die Formel ausgedacht, als ich mit den beiden Jungs auf Flucht war. Es war sehr praktisch, wenn jemand in der Nähe war und uns nicht hören durfte. Die Formel lautet ‚Imaginoris‘. Sie müssen mit ihrem Zauberstab auf den Kopf der gewünschten Person zeigen, etwa so“, sie hebt ihren Zauberstab ein winziges Stück an und lässt ihn kurz nach rechts sausen. „Und dann müssen Sie nur noch in Ihrem Kopf sprechen und schon versteht der andere Sie“, sagt sie in meinem Kopf, „Probieren Sie es aus, Sir.“ Am liebsten würde ich ihr den Hals umdrehen. So genüsslich wie sie mir alles erklärt, komme ich mir wie ein Schüler vor. Sie genießt es sichtlich, dass sie etwas beherrscht, was ich nicht kann. Ich ahme ihre Zauberstabbewegung nach und spüre, wie eine Tür in meinem Kopf aufgestoßen wird. „So etwa, Miss Granger?“, frage ich sie gefährlich leise in ihrem Kopf. Sie lächelt und nickt. „Ja so, Professor.“ Zufrieden mit mir selbst stecke ich meinen Zauberstab weg und sehe sie mir genauer an. Ihre wunderbar duftenden Haare trägt sie heute offen. Ihr Gesicht sieht strahlend aus und auch wenn ich es mir nicht erklären kann, würde ich gerne meine Hand auf ihre Wange legen. Ich wiederstehe dem Drang und wende mich von ihr ab. „Und was darf ich heute machen, Professor?“, höre ich sie hinter mir fragen. „Weniger nerven“, blaffe ich sie an. Sie kichert. Ein wundervolles Geräusch. „Sie sind unfassbar komisch, wenn Sie es nicht beabsichtigen, Sir“ Ich drehe mich um, „Ich bin nicht komisch, Miss Granger!“ Wieder muss sie schmunzeln. Sie sieht so bezaubernd aus. „Ein wenig mehr Schlaf dürfte Ihren Sinn für Humor wieder auf Touren bringen, Professor“ „Mir geht es ausgezeichnet, Miss Granger. Vielen Dank für ihre Anteilnahme. Sie lehnen sich zu weit aus dem Fenster“ „Soll das eine Drohung sein?“, fragt sie mit spitzbübisch hochgezogener Augenbraue und vor der Brust verschränkten Armen. Sie sieht entzückend aus. „Nur eine ernstzunehmende Warnung für uns beide“, gebe ich zurück. Mir fällt es schwer mich zu konzentrieren, weil ich sie so gerne in meinen Armen halten würde. „Für uns beide? Sind Sie wieder kurz davor etwas zu tun, was wir beide später bereuen könnten?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)