Komm, wir greifen nach den Sternen von Affodillbluete ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 - Der schnelle Tod --------------------------------------- Kapitel 5 Ich schreibe meinen Eltern eine kleine Notiz, damit sie sich am Morgen keine Sorgen machen müssen. Schwer atmend renne ich in den Garten und appariere direkt vors St. Mungos. Atemlos renne ich durch die Empfangshalle und schreie den Nachtwächter förmlich an „Parvati Patil! Welches Zimmer?“ Der Angeschriene zuckt kurz kaum merklich zusammen, fragt mich dann aber unbeeindruckt „Sind sie eine Angehörige?“ „Ja.“, ertönt es hinter mir. Ich drehe mich um und erkenne Harry und Ginny, wie sie durch die Türen laufen. Die Rothaarige fällt mir direkt tränenüberströmt um den Hals und Harry, Selbstbewusstsein in Person, stellt sich vor den Empfangstresen. Er weiß, welchen Einfluss er in der Zauberwelt hat und nutzt diesen geschickt. „A-Aber natürlich Mr. P-Potter“, stottert der Portier, „Zimmer 245.“ „Vielen Dank“, erwidert Harry ruhig und wir machen uns auf den Weg. Niemand sagt etwas. Ich bin betäubt und spüre nicht mal, dass ich eine Heilerin anremple. Vor Zimmer 245 bleiben wir stehen und halten einen Moment inne, um durchzuatmen. Harry schaffte es als erstes seine Starre zu lösen und klopft an. Wir treten ein und bleiben direkt wie angewurzelt stehen. Das komplette Zimmer ist steril in weiß gehalten. An den Decken hängen alte Röhrenlampen, die ab und zu blitzen, als ob sie einen Wackelkontakt haben. In der Mitte des Raumes steht ein einzelnes Bett, in dem Parvati liegt. Blass und schlafend. Ihr Oberkörper hebt und senkt sich, was wahrscheinlich nur durch den Zauber möglich ist, der auf ihr liegt.Von ihrem Arm verlaufen Schläuche zu einem Ständer an dem offensichtlich ihre Medikamente hängen. Neben ihrem Bett sitzt Ron. Seine roten Haare sind ein enormer Kontrast zu dem sonst weißen Raum und fallen fast unangenehm auf. Er sieht auf und als er uns erkennt, lässt er den Kopf auf das Bett fallen und beginnt hemmungslos zu schluchzen. Ginny läuft direkt zu ihren Bruder und legt einen Arm um ihn. Harry und ich fühlen uns wie mit einer Ganzkörperklammer befallen. Wir können uns nicht rühren. Der Anblick Rons ist so verstörend und schmerzend, dass es mir fast das Herz zerriss. Ich liebe meinen Ex-Freund noch zu sehr, als dass mich dieses Bild kalt lassen würde. Als ich erfahren hatte, dass er eine neue Liebe gefunden hat, war ich froh darüber, dass es nun wahrhaftig wieder normal zwischen uns werden würde. Dass er endlich wieder voll und ganz glücklich werden würde. Doch ihn jetzt so zu sehen, versetzte mir einen Stich ins Herz. Ich spüre meine Beine einknicken und sacke auf meine Knie, mein Gesicht in meine Hände gebettet. Nur am Rande nehme ich wahr, dass Harry mich aufrichtet und zu einem Stuhl bringt. Dann geht er auf seinen besten Freund zu, nimmt ihn in den Arm und sagt „Es tut mir so leid. Ehrlich.“ Als ich mich wieder etwas gefangen habe, blicke ich auf und sehe Ron vor mir stehen. Unvermittelt springe ich auf und schlinge meine Arme um ihn. Er erwidert die Umarmung und drückt mich fester an sich. „Ron.. Es tut mit schrecklich leid.. Ich weiß nicht was ich sagen soll..“, flüstere ich ihm ins Ohr. Ron verstärkt die Umarmung nochmal und sagt, „Danke, dass du hergekommen bist.“ „Aber natürlich!“, rufe ich, als wir uns von einander lösen. „Ich würde dich niemals im Stich lassen.“ Der Rothaarige setzt sich zurück an das Bett seiner Lebensgefährtin und hält ihre Hand. „Ron, sag, was haben die Ärzte gesagt? Was fehlt ihr?“, fragt Ginny mit brüchiger Stimme. „Sie wurde vergiftet“, schluchzt Ron und hält Parvatis Hand an seinen Mund, um sie zu küssen. „Sie war bei einem Einsatz und hat in dem zu besetzenden Objekt einen Schutzzauber ausgelöst. Es wurde ein Giftgas verströmt und das hat sie eingeatmet.“ Patil ist ebenfalls Aurorin, wie Harry und Ron. Sie ist in einer anderen Einheit, als die beiden Jungs und offensichtlich hat sie heute einen schlimmen Schutzzauber abbekommen. Die erste Lektion, die Auroren in ihrer Ausbildung lernen ist der Eigenschutz, scheinbar hat ihr das aber nicht geholfen. „Hat sie denn nicht den ‚Vestigare‘ benutzt?“, fragt Harry mehr zu sich, als dass er jemanden direkt angesprochen hat. Der ‚Vestigare‘ ist ein Aufspürzauber für einen Großteil der verborgenen Fallen und Hinterhalte und der wichtigste Schutz der Auroren. „Natürlich hat sie den benutzt! Ich weiß ja auch nicht, was passiert ist!“, schreit Ron und ich zucke zusammen. Er ist mit den Nerven am Ende. Niemand ist ihm böse, dass er die Fassung verliert. Stattdessen drückt Harry ihn noch fester an sich. Auf einmal wird mir alles zu viel. Ich springe auf und verlasse fluchtartig das Zimmer. Ich muss erstmal raus. Als ich in der noch immer warmen Nachtluft vor dem St. Mungos stehe, wird mir schlecht. Ich lasse mich an der Wand in meinem Rücken runterrutschen und auf den Boden sinken. So schnell kann alles vorbei sein. Ein unbedachter Tritt und schon liegt man im Sterben. Wenn ich in 6 Jahren hier arbeiten möchte, musste ich mich mit solchen Fällen jeden Tag aufs Neue auseinandersetzen. Mein Kopf dröhnt und mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Und plötzlich durströmt mich dieses Gefühl von Entschlossenheit. Ich werde Parvati helfen, koste es was es wolle. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)