Du weißt ... von Yeliz (Drogen.) ================================================================================ Prolog: Drogen -------------- Du warst Tage ... Nächte weg. Jetzt stehst du hier in meinem Bad, ziehst dich langsam aus. Vorsichtig, als würdest du fürchten etwas zu zerstören. Doch was bringt dir die Sorge um deinen Körper, wenn dein Inneres krank und gebrechlich ist? Ich sitze auf dem Fliesenboden, schaue dir stumm zu. Dein Rücken völlig zerkratzt und mit Blut verkrustet. Deine Beine voller blauer Flecken. Dein Oberkörper mit Knutschflecken übersäht. Dein gesamter Körper von Bissspuren geziert. Ich beiße mir auf die Lippe, schmecke das Blut und konzentriere mich auf das Wasserrauschen. Tränen fließen meine Wangen hinab. Du hockst dich vor mich und küsst meine Lippen. Flüsterst leise: "Ich liebe dich." - "Sei mir bitte nicht böse." - "Entschuldige." - "Hör auf zu weinen, komm zieh dich aus. Lass uns Baden." Ich stehe auf und du fängst an meine Bluse zu öffnen. Du küsst meine Tränen weg, gehst tiefer hinab zu meinem Hals, meinem Schlüsselbein. Ich schließe meine Augen und unterdrücke ein Wimmern. Mein Herz zieht sich zusammen und ich glaube an einem Kloß zu ersticken. Ich flüstere gebrochen: "Warum?" Stille. "Du weißt ... Drogen." Stille. Sie versucht es zögerlich: "Es t..." "Nein, entschuldige dich nicht. Was war's?", unterbreche ich sie und ziehe die Nase hoch. Das Weinen wird mir nicht helfen und das Baden in Selbstmitleid erst recht nicht. Ich sage mir nochmal in Gedanken, dass ich mir das selbst zuzuschreiben hatte. "Ich habe keine Ahnung. Zuerst waren es nur die Teile... Dann lag eine krasse Line vor mir. Er gab mir eine nach der anderen aus. Tut mir leid. Ich habe übertrieben." Ich hätte so vieles sagen können. Am liebsten wäre es mir gewesen, wenn ich ihr all meine Enttäuschung ins Gesicht gebrüllt hätte. Doch ich blieb bei: "Ist okey. Tut dir was weh?" "Ich habe Angst. Meine Knochen, mein Herz, meine Nieren und mein Magen wollen nicht wie ich." Kein Wunder bei den Sachen, die du dir reinpfeifst, hätte ich gerne geantwortet. Allerdings war mir klar, dass es keinen Sinn hätte. Sie hörte nicht auf mich. Sie beantworte nur Fragen. Sie besaß wenigstens eine gute Eigenschaft in solchen Momenten. Ich mochte Antworten. Ich mochte sogar die Antworten, die ich schon kannte und die mich seelisch krank machten, deshalb fragte ich: "Hast du...?" "Nein." "Du lügst.", gab ich trocken von mir. Sie log fast immer. Doch ich wusste es sofort. Das war die zweite Eigenschaft an ihr, die mir gefiel. Sie konnte nicht lügen. Sie log und ich enttarnte ihre Lügen bevor sie überhaupt fertig war mit reden. "Ich hatte Gummis bei." Ich seufzte und drehte mich von ihr weg. Meistens war ihre zweite Antwort wahrheitsgemäß. Mir blieb nichts anderes übrig außer zu hoffen. Ich stieg in die Wanne. Sie folgte mir vorsichtig - legte sich zwischen meine Beine, sodass ihr Kopf auf meinen Brüsten lag. Es war an der Zeit die Augen zu schließen und nach alldem was eben war, genoss ich den Moment mit ihr und verdrängte die schlaflosen Nächte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)