Du weißt ... von Yeliz (Drogen.) ================================================================================ Kapitel 3: Ruhig & turbulent ---------------------------- Der Abend danach gestaltete sich als ernüchternd. Keine Entschuldigung, keine Bemühungen, nur das müde Gesicht meiner Freundin, die sich die letzten Tage zugedröhnt hatte. Mir war nicht klar, wie ich damit umgehen sollte. Ich ließ sie machen und hoffte, dass sie keine falschen Schritte in die Wege leitete. Unsere Beziehung war ruhig und turbulent zugleich. Ich war ruhig. Sie war turbulent. Zwei Extreme prallen aufeinander und wollen nicht vom anderen weichen, aber genauso wenig wollen sie Kompromisse eingehen. Wie kann diese Beziehung funktionieren? Das frage ich mich täglich und manchmal bin ich mir unsicher, ob Maxim unsere Beziehung jemals ernst nahm. Nach meinem Tagträumen kam ich unschön in der Realität an, als ich die Hitze der Kaffeetasse bemerkte und den tristen Qualm der Zigarette, der mir ins Gesicht wehte. Maxim scheute sich seit diesem Tag nicht vor mir zu konsumieren. Sie zog, wann sie wollte. Sie schluckte Pillen, wann sie wollte und sie inhalierte Cannabis, so viel sie wollte. Ihr Leben war bestimmt von den Drogen, sodass es im Sand verlief. Währenddessen studierte ich und arbeitete, dabei vergaß ich das auf der Couch sitzende Problem. Ein wenig zu spät realisierte ich mein Dilemma und überlegte, ob ich ernsthaft involviert war oder eher nebenher lief. Maxim sah mich forschend an und fragte: "Wollen wir ausgehen?" "Wohin?" "Willst du tanzen?" "Nicht viel." "Gehen wir in den Beach Club, da läuft heute Hip Hop." Ich nickte und trank meinen Kaffee, während ich die kreuz und quer verteilten Leinwände in unserem Wohnzimmer betrachtete. Viele nackte Frauen und abstrakte Kunst stach hervor. Der Impressionismus klang mit. Inspirierend und intelligent wirkte ihr Schaffen, wenn ich sie in Mitten der Kunst sah. Maxim war eine Muse, die einer Hexe gleichte. Die Hure und die Heilige vereinten sich in ihr und schufen eine gefährlich Frau, die sich alles erlaubte. Mein Lieblingswerk war die Malerei, die die Aussicht von unserem Balkon zeigte. Es hätte Paris oder New York sein können, letztendlich war es ihr Heiligtum. Das x auf ihre Schatzkarte ergaben die Koordinaten für unsere Wohnung. Hier fand sie Ruhe, nachdem sie Inspiration und Erfahrung gesammelt hatte. Es war selten, dass sie zu Putschmitteln griff. Oft rauchten wir zusammen Gras zum Entspannen, außerdem turnte es an. Wir redeten selten und fickten viel. Die Beziehung war Mittel zum Zweck. Ab und zu krochen die Ameisen hervor und hinterließen ein Kribbeln. Die Raupen verwandelten sich zu Schmetterlingen und ich spürte die Liebe, die mich umflügelte. Schönes, glattes Haar und volle kussbereite Lippen gestalteten das Verlieben leicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)