Das Lied im Automaten von pandine ================================================================================ Kapitel 20: Vorrückende Worte ----------------------------- Der reinblütige Elf befand sich nach wenigen Tagen immer noch in Ainrafe. Ein paar Tage zu viel, wie er fand. Es gab wirklich nichts Trostloseres als diesen Wald, so hatte er schon nach wenigen Tagen herausgefunden. Es schien ihm, als würde nur das schwache Licht in seinen Händen die Monster davon abhalten, auf ihn loszugehen. Nachdem ihn die Schattengestalt allein gelassen hatte, waren sie gekommen. Es war ihm ein Rätsel, wieso wohl nicht vorher. Er vermutete aber, dass sie dahinter steckte. Er seufzte innerlich, während er nach außen hin immer noch Haltung zeigen musste. Um ihn herum war es düster wie eh und je. Er war eingehüllt in beinahe komplette Finsternis, auch seine schwache, leuchtende Kugel half ihm nicht wirklich bei der Gebietserschließung. Sie strahlte ja nicht einmal einen Meter weit. Dennoch merkte er, wie seine Augen sich langsam an das mangelnde Licht gewöhnten. Im Gegensatz dazu hatte er bemerkt, dass den Wesen um ihn herum selbst dieses winzige, flackernde Leuchten zu viel war. Sie umkreisten ihn im sicheren Abstand, doch das einzige, woran er sie ausmachte, war ihr Knurren. Wären diese eindeutig bedrohlichen Laute nicht gewesen, er hätte sie für Bäume und Büsche gehalten. Und ehrlicherweise, er wollte diese Wesen nicht bei Tageslicht sehen. Er konnte sie nicht einmal spüren, obwohl sie doch auch magischen Ursprungs waren. Gab es zwei Arten von Magie? Der Wald hatte es angedeutet. Immerhin konnte er hier nichts spüren. Es war, als wäre absolute Leere um ihn herum, würde er den verdorrenden Wald nicht sehen und fühlen können. Doch war es wirklich wahr? Wenn ja, bedeutete es dann auch, dass sie Feliff anhand seiner Magie nicht ausmachen können? Ihm brummte nach einer Weile der Kopf wegen all dieser Fragen. Während er rastlos durch den Wald streifte und nichts fand, nichts Neues sah und nur Verwirrungen geschenkt bekam, wurde er aufmerksam beobachtet. Feliff jedenfalls wusste nichts über seine Feinde, so viel stand fest. Ihm wurde sein Vorhaben immer lächerlicher. Wie hatte er denken können, dass Faure Morin ihm etwas über die Pläne der beiden verraten könnte? Sie waren doch diejenigen, die am Anfang waren. Er hielt inne und seufzte leise auf. Er schaffte es gerade noch, den Fluch, der ihm beinahe über die Lippen kam, aufzuhalten. Viel brachte ihm das aber nicht, er hörte das sich erhobene Gemurmel der Monster, welche immer noch den Ring um ihn bildeten. Wann immer er einen Schritt tat, folgten sie ihm. Sie warteten wie ein Rudel hungriger Wölfe, bis sie ihr Opfer greifen konnten. Er durfte keine Schwäche zeigen, sonst wäre er erledigt. Es war schon ein Wunder, dass er überhaupt so lange überlebt hatte. Orientierungslos zog es ihn weiter tagelang durch den Wald, auch wenn es ihm schien, dass er immer nur im Kreis lief. Stören tat er sich daran nicht, er hatte ja sowieso nichts Besseres zu tun, als immerzu diese Kreise zu ziehen und zu hoffen, dass er diese Person wiedersehen würde. Wer diese Person gewesen war? Er wusste es nicht. Er fragte sich, welche Rolle sie wohl spielte. Sie musste eine Rolle haben, wenn das Schattenwesen mit ihr verschwunden war, sodass Feliff sie nicht wirklich hatte sehen können. Doch welche war es? Es brachte doch alles nichts, sich das Gehirn darüber zu zermatern. Er musste mit dem Schattenwesen reden, so viel stand fest. Doch sie schien nur aus ihren eigenen Launen heraus aufzutauchen, wer wusste, wie lange er dafür in diesem Wald verharren müsste. Nicht, dass er nicht viel Zeit hätte. Wenn, dann hatte er genau genommen sogar zu viel. Doch wer mochte länger als eine Woche in einem Wald sein, in dem man verfolgt wurde und in dem die Dunkelheit herrschte? Freilich niemand, außer den Wesen selbst. Sie wurden hier geboren, lebten hier und würden hier das Zeitliche segnen. Feliff merkte, dass er immer noch stand. Er setzte seine Beine wieder in Bewegung, langes Herumstehen würde nicht viel bringen. Oder doch? Er hatte es noch nicht ausprobiert. Dennoch ging er erst einmal einen Schritt vor dem anderen auf dem Boden, den er als Erde einschätzte. Sie war bedeckt mit vielerlei Ästen und totem Laub. Er hoffte, dass es wirklich Äste waren, die er sah. Es mussten Äste sein, denn im nächsten Moment knackte etwas hinter ihm. Er hielt inne. Dem Geräusch nach zu urteilen war es ein Versehen gewesen, nicht besonders kraftvoll und vermutlich von einem geringen Gewicht ausgelöst. War es die Person, die er gesucht hatte? Er drehte sich vorsichtig um, langsam und behutsam in der Bewegung. Hinter ihm, oder nun vor ihm, wie man es eben sah, stand nun eine kleine Person. E war noch ein Kind. Ein kleiner Junge, dessen Haar ebenso dunkel war wie das von Feliff. Nein, es war noch viel, viel dunkler. Manchmal kam es ihm vor, als würde die Schwärze selbst die Haare dieses Jungen bilden. „So sieht man sich also wieder...“, murmelte Feliff, doch es war eher an sich selbst als an den Jungen gerichtet. Sein Blick war nachdenklich geworden. Viel konnte er von dem Jungen nicht sehen, sein Licht reichte nicht aus und beleuchtete gerade mal die schmächtigen Umrisse seines Gegenübers, doch irgendetwas beunruhigte ihn. Er schloss dennoch, dass es sich um den Jungen handelte, den Faure Morin mit sich gezogen hatte. „Wer bist du?“ Die Stimme war weder kalt, noch eisig. Weder feindselig, noch abweisend. Und doch schien es ihm wie eine Kriegerklärung zu sein, die aber weder an ihn noch an etwas, das sich in der Nähe befand, gerichtet zu sein. Es war vielmehr an die ganze Welt gerichtet, mit allem, was in ihr war. Einschließlich ihm selbst? „Ich bin ein Fremder“, antwortete Feliff resigniert. Seine Gedanken kreisten und überschlugen sich. Dieser Junge. Er kannte ihn doch von irgendwo anders auch, oder nicht? Er spürte ihn nicht. Er trug keine Magie in sich, schien ihm. Oder war da etwas Anderes, das ihm fehlte? Er konnte es nicht ausmachen. „Das sehe ich. Was machst du hier? Und wieso haben sie dich noch nicht vertrieben?“ Irrte er sich, oder hatte sich etwas in der Stimme des Jungen verändert? Als wäre sie... trotziger geworden. Sie kam ihm irgendwie realistischer vor, auch wenn er sich nicht erklären konnte, warum. Und was das Unrealistische war, konnte er auch nur erahnen. „Wer sind sie?“, fragte er nach, obgleich er wusste, von wem er sprach. Hier hab es nur wenige, die 'sie' sein konnten. „Na, meine Freunde! Weißt du, normalerweise mögen sie keine Fremden.“ Die Stimme des Jungen hatte etwas Kindliches angenommen. Bildete Feliff sich das ein oder schrumpfte selbst seine Silhouette ein wenig? Er blinzelte überrascht, doch als er wieder hinsah, war da nichts. Verwirrt besann er sich wieder auf die Antwort des Jungen. „Ah, ja?“, brachte er im ersten Moment seiner Gedankenklärung heraus. „Wirklich? Dann scheinen sie auch kein Licht zu mögen, denn das ist wohl der einzige Grund, weshalb sie mich nicht überfallen.“ Er lachte ein wenig trocken, in der Hoffnung, es würde irgendwie heiter und unbeschwert wirken, doch was wirkte in dieser Umgebung schon so, ohne falsch zu scheinen? „Licht? Was ist das?“ Er sah den Jungen erstaunt an. Es war klar, dass er kein Licht wie er selbst es kannte, gesehen haben konnte, doch dass er nicht einmal den Begriff gehört hatte... Für Feliff, in dessen Welt Licht eigentlich alles war, schien es unbegreiflich. „Du... weißt nicht, was Licht ist?“ „Nein.“ Da fiel ihm etwas wieder etwas ein, was auf seinen Gegenüber zutreffen könnte. Er trat einen Schritt auf den Jungen zu. Kein Geräusch ertönte und nichts weiter geschah. Er trat noch einen behutsamen Schritt. Das Licht hüllte nun zumindest das Gesicht des Jungens ein, als er es höher ansetzte. Und tatsächlich. Die Augen des Jungens waren von fahler Farbe, Grau. Er war, ehrlicherweise, ein wenig erstaunt, dass sie nicht Schwarz wie die Nacht waren, doch auch das schien von Faure Morin nicht beeinflussbar zu sein. War sie schon geschwächt gewesen, als sie ihn erschaffen hatte? Es war bewiesen, jedenfalls zuckte der Junge nicht einmal, als Feliff ihm zur Probe das Licht direkt vor die Augen hielt. Nichts. Er war tatsächlich blind. Dieser Junge war zweifelsohne ein Werk von ihr, auch ihre Hinterhalt, ihm das Augenlicht zu nehmen, sprach dafür. Er konnte es sich zwar auch durch viele andere Dinge erklären, dass er ihn nicht spüren konnte, doch es gab auch etwas, was er ganz klar spürte. Versteckte, unbewusste Feindseligkeit. Es war nur etwas, was sich im Hintergrund regte, doch es war da. Er schien nicht vollkommen zu sein, oder hatte die Schattengestalt es so beabsichtigt? Wieso... wieso war da kein deutlich pulsierender Hass? „Herr? Ist etwas? Stimmt etwas mit mir nicht?“ Die Stimme, die diese Fragen voller Zweifel in die Luft warf, klang ängstlich. Feliff wollte nicht so recht glauben, dass dieses Kind böse war. „Ich weiß es nicht. Aber naja, was ist schon normal?“ Er seufzte und blickte wachsam um sich. Er hatte doch etwas gehört, doch es schien nur der Wind zu sein. Der Wind? Es war das erste Mal, dass der Wind wehte. Nein, das stimmte nicht. Jedes Mal, bevor sie aufgetaucht war, herrschte auch eine leichte Böe, die sich in den Bäumen verfangen hatte... Was ist hier los?, verlangte die Herrin des Waldes zu wissen. Ihre Stimme war betont ruhig und klang triefend süß, ebenso war es das Einzige, was in der Stille wiederhallte. „Nichts, Mutter.“ Das war die Bestätigung für Feliff. Doch was hatte sie mit ihm vor? Er schien nicht besonders stark zu sein. Was also konnte sie mit ihm machen wollen? Mein Sohn! Ich habe dir doch gesagt, dass du dich nicht mit Fremden unterhalten sollst. Feliff wusste nicht, ob er sich eben verhört hatte. Es schien jedoch die Realität zu sein. „Entschuldige, aber er hat mich neugierig gemacht. Meine Freunde haben ihn nämlich in Ruhe gelassen, weißt du?“ Der reinblütige Elf sah fassungslos zu dem Geschwader aus finsterer Finsternis und dem Jungen. Er fragte sich einmal mehr, was sie eigentlich vorhatte. Ist schon gut. Und nun geh bitte schlafen, in Ordnung? Es war sicher ein langer Tag. Er spürte ein Zucken. Es war kaum spürbar, aber da gewesen. Ob das ihre Magie gewesen war? „Okay.“ Der Junge drehte sofort um und ging in die Richtung, aus der er vermutlich gekommen war. Man hörte seine Schritte nicht, während er ging und rasch von der Dunkelheit verschluckt wurde. Nun spürte er wieder die übliche Kälte, die von dem Schattenwesen ausging. Warum hast du mit ihm geredet? Ihre Stimme schnitt wie eine Eisklinge durch die Luft. „Er hat das Gespräch angefangen“, verteidigte Feliff sich prompt. Du hättest ihn ignorieren können. Sie schien wirklich wütend zu sein. Warum hast du geantwortet? Ich weiß es. Du wolltest Antworten, nicht? Daraufhin schwieg er. Sie wusste es doch sowieso. Nun gut, Antworten kannst du bekommen. Aber nicht von ihm. Auch Inkalak wurde zu der Bekanntmachung der Anführerin geführt. Nachdem er in einem üppigen Wald aufgewacht war, ging alles drunter und drüber. Er erinnerte sich zwar nicht mehr so gut, doch er schien regelrecht in Rage gewesen zu sein, als wäre der Teufel höchstpersönlich hinter ihm her gewesen. Er hatte etwas von Retten und Elfen geschrien, die verschollen gegangen waren, doch man hatte ihn dort nicht verstanden. Letzen Endes jedoch hatte man ihn irgendwie, er selbst wusste nichts mehr von seinen Taten, beruhigt. Man hatte ihm erklärt, was man von ihm wollte und gleichzeitig nichts gesagt. Ihm blieb es schleierhaft, weshalb er sich dort befand, und bat um Gedenkzeit. Vielleicht fiel ihm ja etwas in der Zeit auf, was ihm vorher nichts gesagt hatte. Danach hatte man ihn durch den Wald geführt, in das Rebellendorf. Er war fasziniert gewesen, wie grün alles blühte, obwohl er doch vor wenigen Tagen die Ernte des Herbstes eingefahren hatte. Neugierig hatte er seine Begleiter gefragt, wie das möglich sei, obgleich er die Magie selbst spürte, doch keine Antwort von ihnen erhalten. Etwas beleidigt hatte man ihn dann einem Zimmer zugewiesen, worin er schlafen und für die nächsten Tage auch wohnen würde. Er durfte sich frei herumbewegen und war praktisch einer von ihnen gewesen, wäre da nicht seine eigene Skepsis. Doch auch bei seinen vielen Spaziergängen durch das beschauliche Dorf wurde ihm nicht klar, weshalb genau er sich nun dort befand, wo er sich nun einmal befand. Er war doch ein normaler Elf, nicht? Er wusste es nicht mehr. War irgendetwas an ihm besonders gewesen? Diese alte Geschichte vielleicht, doch jetzt? Er war in die Jahrzehnte gekommen. Und nun stand er am Rand der Versammlung, die sich auf dem großen Platz im Zentrum des Dorfes, welches ihm von der Größe eher wie eine kleine Stadt vorkam, zusammengefunden hatte. Ihn wunderte es jedes Mal von neuem, warum die Elfen das Dorf bisher nicht gefunden hatten. Der Platz war vielleicht hundert, vielleicht auch hundertfünfzig Fuß in der Breite und in der Höhe, ein Kreis. An seinen Rand gesellten sich die wichtigen Gebäude des Dorfes wie die große Scheune, eine Art Rathaus und so weiter und so fort. Es gab sogar ein Gemeindezentrum, doch nun richtete sich alle Aufmerksamkeit in eine Richtung. An der Südseite des Kreises stand ein Podium, von dem aus die Anführerin mit magieverstärkter Stimme sprechen würde. Meistens hatte er nicht allzu gut zugehört, denn es ging meistens um organisatorische Dinge, die ihn nicht ganz kümmerten. Heute jedoch schien etwas Besonderes in der Luft zu liegen, man munkelte und murmelte in der Menge. Als die Anführerin auf das Podium stieg, verstummten die Versammelten jedoch. Jeder wollte wissen, was sie zu sagen hatte, auch er selbst. An der Verkündung nahmen die Überbringer der Botschaft nicht teil. Wie sie es nun gewohnt waren, zogen sie es vor, in ihrem Zimmer zu sitzen und zu überlegen. Meistens saßen sie auf einem der Betten oder der Stühle und sahen sich unruhig im Raum um, der einfach möbiliert war, oder schauten nach draußen. Immer vernahmen sie jedoch das Gewisper der Rebellen, welches durch das halb offene Fenster drang. Nur momentan war es beinahe still, in der Ferne hörten sie eine laute, starke Stimme, verstanden jedoch nicht die Worte, die sie sprach. „Meinst du, sie wird sie überzeugen?“, fragte Erfline, jedoch eher, um die Stille zu füllen. In ihrer Stimme schwang ein leichtes Zeichen von Ängstlichkeit mit, doch es war nur wenig. „Wahrscheinlich.“ Futave erhob sich von seinem Bett an der Wand neben dem Eingang des hellbraun gedeckten Raums und setzte sich auf einen Stuhl der gegenüberliegenden Seite, wo Erfline ebenfalls auf einem der zwei Stühle sitzend aus dem Fenster in die Leere sah. Er verkniff sich ein leichtes Kichern. Manchmal hatte er das Gefühl, dass sie es wirklich oft tat. „Sie hat die Rebellen in ihrer Hand. Sie vertrauen ihr. Vermutlich glauben sie ihr auch das, selbst wenn es zu schrecklich klingt, um wahr zu sein.“ Sein Blick verzerrte sich zu einem schiefen, traurigen Grinsen. „Ja. Ich wünschte, dem wäre wirklich so.“ Ein trockenes Lachen kratzte an ihrem Hals. „Ich wünschte, der Tag ginge endlich vorbei.“ Und noch etwas ganz Anderes kratzte an ihren Gedanken mit einem unschönen Laut. Sie seufzte. „Du vermisst sie, oder?“ Sie sah ihn überrascht un fragend an, doch er lächelte nur sanft. „Ich kenne dich doch.“ Da gab sie nach. Ihr Blick wurde trüber und mit einem sorgenvollen Ausdruck wandte sie ihren Blick noch weiter in die Ferne. „Ja, ich vermisse sie und mache mir Sorgen. Obwohl er so fies zu mir war.“ Ein trotziger Ausdruck trat in die Trauer ihres Blickes, als die Erinnerung an die Audienz bei Hofe wieder in ihr auflebte. „Aber ich denke nicht, dass ich dort ein Umdenken bewegen kann. Es bringt mir ja letzten Endes doch nichts, dort zu sein.“ „Naja, ich denke, es ist schon besser, wenn wir auch Informationen über die Bewegungen der Elfen haben. Wir wissen nur, wie die momentane Lage bei den Rebellen aussieht“, widersprach er ihr. „Aber ich denke, es ist besser, wenn du gehst, wenn sie uns überhaupt lassen.“ Er sah sie überrascht an, doch sie blickte nur nüchtern und berechnend zurück. „Du kennst dich auch besser mit den anderen Elfen beim Hof aus, mit den Köchen und Dienern. Aus den hohen Posten bekommst du sowieso nichts raus, also horch lieber die kleinen Mäuse aus.“ „War das der Ansatz eines Plans?“ „Vielleicht.“ Kurz nachdem Trivian wiedergekehrt war, bereitete eine andere, einflussreiche Person eine mehrtägige Reise vor. Chael, der die Tage zuvor die Stellung gehalten hatte, machte sich nun auch auf dem Weg, um ein paar alte Freunde und Bekannte wiederzutreffen. „Hast du alles?“, fragte Trivian nach, ehe der Dorfberater losging. Es war schon relativ dunkel, doch Chael hatte darauf bestanden, zu dieser düsteren Tageszeit loszugehen. Er war keiner, der sich langwierig von anderen verabschiedete. Er liebte die Dorfbewohner, keine Frage, doch ebenso liebte er die Zeiteffizienz, die bei diesem Ritual oftmals verloren war. „Ja, ich denke schon. Pass gut auf das Dorf auf, in Ordnung?“ Sein Gegenüber nickte. „Pass auf dich auf. Nachts sind so manche Bestien unterwegs.“ Chael machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ich komme schon klar, mich wird schon niemand anfallen.“ Dann winkte er dem Dorfältesten zum Abschied zu. „Bis bald.“ „Bis bald.“ Mit diesen Worten verschwand er in die Dunkelheit, sein Weg war weit und auf einen bestimmten Punkt fixiert, an dem er keine Menschen finden würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)