Darkness ahead von Percival_Graves (Kaito x Astral) ================================================================================ Kapitel 6: Der Wille ist stärker als der menschliche Körper ----------------------------------------------------------- Hallo, ihr Lieben. :D Dankeschön für das 5. Kommentar an AlienBlood23. *bussi* Hier sind wir nun bei Kapitel 6. Am Ende des Kapitels gibt es noch ein paar kleine Infos, falls dieses Kapitel euch gefällt, bitte ich jeden, auch diese zu lesen. Eventuell gibt es dort etwas für euch, das euch gefallen könnte. :3 Jetzt aber wünsche ich erst einmal jedem viel Spaß mit Kapitel 6 Beobachtung 51: Der Wille ist stärker als der menschliche Körper. Warten war das Schlimmste… Wenn Yuma raten müsste, war Astral inzwischen schon seit Stunden weg, allerdings sagte seine Uhr, dass er noch nicht mal zehn Minuten in Kaitos Gedanken war. Haruto und er hatten den anderen dreien erklärt, was passiert war und nun warteten sie alle darauf, dass Astral zurückkehrte – hoffentlich mit Kaito im Schlepptau. „Astral wird es doch schaffen, oder?“, fragte der kleine Tenjo leise und kuschelte sich wieder an seinen großen Bruder, der sich noch immer nicht bewegt hatte. Zuerst traute sich niemand, auf die Frage zu antworten, doch schließlich war es Yuma, der lächelnd nickte. „Natürlich Haruto. Astral schafft es ganz sicher.“ Und er hoffte aus tiefstem Herzen, dass er recht behalten würde. Ein paar Minuten später verschwanden Rio und Shark für einen Moment, um bei einem der Automaten im Wartebereich ein paar Snacks zu ergattern und als sie zurückkamen, reichten sie Yuma ein kleines Sandwich, Tori bekam einen Hamburger und Haruto einen Schokoriegel mit Karamell. Schweigend saßen sie auf ihren Stühlen und aßen, als Astral plötzlich aus heiterem Himmel neben dem Bett auftauchte und er sah ziemlich durchgeschüttelt aus. „Woah, Astral! Ich hätte mich fast zu Tode erschreckt! Was ist passiert? Hast du Kaito gefunden? Geht es ihm gut?“ Astral, der von seinem Rücktransport noch etwas benommen war, schüttelte erst einmal den Kopf und konnte den hoffnungsvollen Blick des kleinen Blauhaarigen kaum ertragen. Alle redeten auf ihn ein, selbst Rio, Tori und Shark, obwohl die drei ihn gar nicht sahen. Sie alle wollten wissen, ob es Kaito gut ging, ob er ihn gefunden hatte und ähnliches, doch das Astralwesen war noch zu gefangen von dem, was er in Kaitos Gedanken gesehen hatte. Die Suche nach Kaito hatte nicht lange gedauert. Mehrere Karten hatten ihm den Weg gewiesen, unter anderem Galaxieaugen-Photonendrache und die Falle Seelenzerstörung. Er hatte zwar keine Ahnung, was es mit diesen Karten genau auf sich hatte, doch das war auch nicht unbedingt das Wichtigste. Viel wichtiger war, dass er Kaito gefunden hatte, doch… Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen bei dem Gedanken daran, wie der Blonde ausgesehen hatte. Seine Kleidung war verdreckt und blutig gewesen, sein weißes Sweatshirt hatte mehrere Löcher aufgewiesen, sein Haar war zerzaust und er…er wirkte vollkommen gebrochen. Seine Augen waren matt und rot vom Weinen gewesen und seine Wangen tränennass und schmutzig. Sein ungläubiger Blick, als er Astral angesehen hatte, die Angst, die in den blau-grauen Augen zu sehen gewesen war, der Schmerz… Allein die Erinnerung daran schmerzte Astral so sehr, dass er sich kaum beherrschen konnte, nicht einfach laut zu schreien. Und dieser andere… Dieses andere Astralwesen… Er hatte es gesehen. Er hatte es gesehen und es hatte ihn einfach fortgestoßen, von Kaito fort, der ihn doch gerade so dringend brauchte! Er musste zurück! „Hey, Astral! Jetzt sag doch was!“ Anstatt zu antworten, drehte Yumas Partner sich zum Bett und wollte noch einmal versuchen, in Kaitos Gedankenwelt einzudringen, doch als er den anderen betrachtete, blieb er wie angewurzelt schweben. „Nii-san! Du bist wieder da!“, rief Haruto in diesem Moment und sofort hatten er und Kaito die Aufmerksamkeit der anderen. Sie scharrten sich um dessen Bett und tatsächlich. Die Augen des Nummernjägers waren leicht geöffnet und er atmete einmal tief ein, bevor er langsam, fast in Zeitlupe eine Hand hob. Sie zitterte stark und man sah, wie sehr ihn diese Bewegung anstrengte, doch er biss sich durch und nahm sich die Atemmaske vom Gesicht, bevor sein Blick sich auf Astral heftete, der mit den Tränen kämpfte. Das Astralwesen sah die unausgesprochenen Worte in Kaitos Augen und lächelte erleichtert. Haruto schmiegte sich sofort wieder an ihn und drückte ein paar Freudentränchen weg als er spürte, wie sein Bruder den Arm um ihn legte. Schwer lag er auf Harutos Schulter und es schien fast so, als könne Kaito jetzt keinen Muskel mehr bewegen, weil all seine Energie aufgebraucht war. In diesem Moment betrat Miko, alarmiert durch veränderte Anzeigen das Zimmer und sah ebenfalls mit großer Freude, dass ihr Patient aufgewacht war. Mit einem strahlenden Lächeln schob sie sich zwischen Yuma und Shark durch, um ein paar kleinere Untersuchungen abzuspulen. Sie maß an seinem Handgelenk kurz den Puls, leuchtete in seine Augen und war sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Er sah noch immer sehr erschöpft aus und auch sein Körper war, obwohl er eigentlich nur im Bett gelegen hatte, ziemlich am Ende seiner Kräfte, doch jetzt, da er aufgewacht war, würde er sich erholen, solange er im Bett blieb und sich ausruhte. Sie entfernte vorsichtig die Kanüle in Kaitos Unterarm und nahm die Pads von seiner Brust, bevor sie die Maschinen abstellte. Nachdem sie die Besucher daran erinnert hatte, dass die Besuchszeit fast vorbei war und ihr Patient noch immer Ruhe brauchte, verabschiedete sie sich wieder und schloss leise die Tür hinter sich. Kaito hatte noch kein Wort gesagt, doch jedem außer Astral brannte die Frage auf der Zunge, was passiert war. Niemand hatte sie bisher gestellt, denn natürlich sahen sie, wie geschwächt ihr Freund war und dass er kaum die Augen aufhalten konnte. Und wahrscheinlich war es wirklich besser, wenn sie sich jetzt erst einmal alle nachhause machten. Immerhin war es schon recht spät und Kaito brauchte jede Sekunde Ruhe, die er kriegen konnte. „Ich denke, wir lassen Kaito jetzt erstmal in Ruhe. Er muss sich ausruhen und morgen kommen wir wieder her“, meinte Yuma in einem Anfall von erwachsener Vernunft und alle nickten. Haruto zog eine Schnute. Er wollte natürlich lieber bei seinem Bruder bleiben, doch er sah auch ein, dass es Kaito noch nicht wieder gut ging und er am besten schlief. Also verabschiedeten sich alle von Kaito und machten sich auf den Weg zur Tür, als sie die leise, kratzige Stimme des anderen hörten. „Astral…“ Das Astralwesen drehte sich um und Yuma und die anderen gingen schon einmal vor, während Astral noch einmal zu Kaito zurückschwebte. Er hatte eine Ahnung, was der Blonde wollte und kurz kniff er die Augen zusammen um das Bild glanzloser, gebrochener blau-grauer Augen loszuwerden, das sich hartnäckig in seinen Gedanken hielt. Er setzte sich zu Kaito auf die Bettkante und betrachtete dessen müdes Gesicht mit den halb-geschlossenen Augen. Keine der Verletzungen, die er in der Welt von Kaitos Gedanken gesehen hatte, waren zu sehen. Kein Kratzer, kein Schnitt, Kaitos Haut war vollkommen unverletzt und doch wusste Astral, dass die Verletzungen, die er in der anderen Welt erlitten hatte, da waren. Vielleicht nicht an seinem Körper, doch in seinem Herz und in seinem Verstand waren sie. Und was auch immer ihm alles widerfahren war, während er allein dort gefangen war, es hatte ihm Schmerzen bereitet und fast all seine Kräfte aufgebraucht. „Versprich mir, dass du…ihnen nicht erzählst…“ „Ich verspreche es.“ Natürlich wusste Astral, was Kaito meinte und er hatte es in dem Moment gewusst, als er ihn seinen Namen hatte sagen hören. „Mach dir keine Sorgen. Ich werde niemandem etwas erzählen, wenn du es nicht willst.“ Ein schmales, erschöpftes Lächeln erschien auf Kaitos Gesicht und in Astrals Brust hüpfte sein Herz bei diesem Anblick. „Danke.“ Wie gern hätte Astral ihn jetzt berührt. Einfach die Wärme seiner Haut gespürt. Doch inzwischen hatte er sich damit abgefunden, dass das wohl nie geschehen würde. Er würde sich mit dem zufrieden geben, was er bekam. Kaitos Anwesenheit, seine Freundschaft. Und obwohl er wusste, dass ihm für immer etwas fehlen würde, war er doch froh. Kaito war zurück und auch wenn die Erfahrungen, die er auf der anderen Seite gemacht hatte, furchtbar gewesen waren, sie hatten ihn nicht vollkommen zerstört. Er war hier bei ihnen und sie alle würden ihm helfen, all das hinter sich zu lassen. „Ich lass dich jetzt schlafen. Yuma wartet sicher schon.“ „Das tut er. Aber nicht nur auf dich.“ Sie beide zuckten ob dieser Stimme zusammen. Sie beide kannten sie inzwischen gut genug und als sie zum Fenster blickten, sahen sie ihn. Seine Füße schwebten ein paar Zentimeter über dem Boden, sein Haar hing ihm in weichen Strähnen ins Gesicht, auf seiner Stirn ruhte ein großer magentafarbener Kristall und die eisblauen Augen ruhten auf Kaito und Astral. Auf seiner linken Wange und auf der Stirn hatte er Zeichnungen, ebenso auf seinem zierlichen Körper, der außerdem von weiteren Steinen geschmückt wurde. Die Aura, die von ihm ausging, war dunkel und wirkte bedrohlich. Es war fast so, als würde diese wabernde Dunkelheit, die von ihm ausging, alles Licht in näherer Umgebung verschlucken. Man sah die unverkennbare Ähnlichkeit zu Astral, eine Ähnlichkeit, die Wesen derselben Art vereinte. Sein Gesicht wirkte ausdruckslos und unbeweglich und hätte er nicht eine seiner Ponysträhnen unablässig um seinen linken Zeigefinger gewickelt, hätte man ihn auch für eine Statue halten können. Astral und Kaito reagierten beide gleichzeitig. Während der eine sich aufsetzte und das in einer Geschwindigkeit, die man ihm in seiner Verfassung nicht zugetraut hatte, schwebte der andere sofort zwischen den zweiten Astralen und seinen Freund, um sie voneinander abzuschirmen. „Wer bist du?“, fragte Astral laut und herrisch. Er schien sich arg beherrschen zu müssen, nicht einfach auf den anderen loszugehen. „Für Namen haben wir später noch Zeit. Jetzt ist erst einmal nur eines wichtig. Die zweite Prüfung. Ich erwarte dich auf dem Dach, Kaito Tenjo. Lass dir nicht zu viel Zeit, das könnte sich negativ auf die Gesundheit deiner Freunde auswirken.“ Bevor Kaito oder Astral etwas erwidern konnten, verschwand er wieder. In diesem Moment kam Orbital ins Zimmer gewuselt und war offensichtlich panisch. „Kaito-samaaaaaaaaaaaa!“, rief er und fuhr ein paar Mal im Kreis vor dem Bett herum. „Irgendwas ist seltsam! Da kam eben auf einmal ein violettes Licht und alle Freunde und Haruto-sama waren plötzlich verschwunden!“ Kaito und Astral tauschten besorgte Blicke. „Kaito, was hat er gemeint mit einer zweiten Prüfung?“ Der Mensch schwang die Beine aus dem Bett und blieb einen Moment sitzen, schloss die Augen, um das Schwindelgefühl niederzukämpfen, bevor er aufstand und seine Klamotten richtete. Er trug ein weißes, einfaches Shirt mit passender Stoffhose, Krankenhausklamotten eben. Neben dem Bett stand ein weißes Paar Krankenhausschuhe, die er sich überzog. „Das erklär ich dir später. Jetzt müssen wir aufs Dach.“ „Aber…“ Astral blickte dem Blonden hinterher, der trotz seines Zustandes das Zimmer verließ, Orbital direkt hinter ihm. Dabei musste er sich ausruhen! Sofort folgte Astral den beiden und hatte sie relativ schnell eingeholt. „Kaito, hör doch zu. Du bist viel zu schwach, um jetzt irgendwas anderes zu tun, als dich auszuruhen! Lass mich das erledigen, bitte…“, flehte das Astralwesen den Menschen förmlich an, doch er stieß auf taube Ohren. Allein das viel zu blasse Gesicht Kaitos ließ Astrals Sorgen um 100% steigen und doch wollte der andere nicht auf ihn hören! „Du hast ihn gehört, Astral. Er will mich auf dem Dach. Glaubst du wirklich, er lässt sich darauf ein, dass ich mich weigere, nur weil ich nicht auf der Höhe bin? Dann kennst du ihn aber schlecht…“ Astral kannte diesen Fremden überhaupt nicht, hatte ihn erst zweimal kurz gesehen…doch das war auch nicht der Punkt! Der Punkt war, dass Kaito seine eigene Gesundheit schon wieder aufs Spiel setzte und offenbar nicht einen Moment darüber nachdachte! Er sah dem anderen an, dass er ihn nicht würde aufhalten können, doch allein lassen würde er ihn auch nicht. Und immerhin ging es auch um Yuma! Wenn dieses violette Biest seinem Partner etwas getan hatte, dann setzte es was! Kaito hatte ein paar Probleme, die Treppen zum Dach zu erklimmen, doch mit Orbitals Hilfe schaffte er es schließlich und riss die Eisentür förmlich auf. Zu dritt stürmten sie hinaus und wurden von einem blutroten Sonnenuntergang begrüßt, der unter anderen Umständen sicher dafür gesorgt hätte, dass sie sich ein paar Minuten Zeit genommen hätten, ihn zu genießen. Jetzt aber wurden ihre Blicke von den vier aus violettem Licht bestehenden Käfigen angezogen, die knapp einen Meter über dem Boden am anderen Ende des Daches schwebten. In diesen vier Käfigen waren Shark, Tori, Rio, sowie Yuma zusammen mit Haruto eingesperrt und als die fünf Gefangenen Kaito entdeckten, riefen sie alle etwas Unverständliches zu ihm hinüber. Langsam näherten sich der Duellant, der Astrale und der Roboter den Käfigen und je näher sie kamen, desto besser verstand man, was sie sagten. Natürlich versuchten sie, Kaito davon abzuhalten, näher zu kommen, da das eine Falle war. Als die drei Neuankömmlinge die Käfige erreicht hatten, erschien der Fremde erneut vor ihnen. Yuma begann sofort, einige unschöne Worte in Richtung ihres Peinigers zu werfen, allerdings ignorierte dieser ihn einfach. „Hör gefälligst auf, mich zu ignorieren, du billige Schwarzlichtlampenkopie!“, zeterte er in seinem Käfig und selbst, als Haruto ihn beruhigt hatte, konnte er nicht anders, als ab und zu leise vor Wut zu schnaufen. Und selbst Shark, Rio und Tori wirkten eher zornig als verängstigt, obwohl sie den Astralen wahrscheinlich eben so wenig sehen konnten, wie sie es bei Astral vermochten. Doch so, wie man Yuma und Haruto kannte, hatten sie die anderen sofort aufgeklärt, was hier vor sich ging. Yuma war sauer. Was fiel diesem kleinen Glühwurm denn ein? Erst richtete er Kaito so zu und jetzt vergriff er sich auch noch an Haruto, ihm und seinen Freunden! Wenn er den erwischte, dann gab‘s sowas von etwas auf die Nuss! „Es ist Zeit für deine zweite Prüfung, Kaito Tenjo.“ „Erst lässt du sie frei.“ Der Astrale schüttelte den Kopf und seine Haarsträhne löste sich von seinem Finger. Er drehte sich komplett Kaito zu und hob seinen rechten Arm, als befände sich an ihm eine Duel Disk. „Sie sind Teil der Prüfung. Sie werden erst frei sein, wenn meine Lebenspunkte auf Null sind.“ Während er sprach, verfestigte sich die Dunkelheit an seinem Unterarm, bis sie eine Duel Disk gebildet hatte. „Astral kann dir helfen, von mir aus, doch wenn du verlierst…“ Er ließ den Satz so im Raum stehen. Astral war in der Zwischenzeit zu Yuma und Haruto geschwebt, um nachzusehen, ob es ihnen gut ging und hatte das, was der Violette gesagt hatte, von seinem Platz aus mit angehört. Yuma schickte ihn daraufhin zurück zu Kaito, der gerade von Orbital seine Diel Disk entgegen genommen hatte und gleich darauf erschien die blaue Zeichnung um sein linkes Auge und dessen Iris verfärbte sich rot. Synchron steckten sie ihre Decks in die Disk. Zeit für ein Duell! Kaito hatte keine Ahnung, worauf er sich einließ. Wie auch… Er bezweifelte, dass dieser Kerl dort sich mit Karten duellieren würde, die er kannte, so wie Astral es damals getan hatte. Dieser hatte Yumas Deck in ihrem Duell verwendet, doch sein aktueller Gegner hatte keinen Partner, dessen Deck er benutzen konnte, also würde er wohl ein eigenes haben. Und sicher würde er Karten aus seiner eigenen Welt nutzen und nicht aus ihrer. Die künstliche Realität baute sich auf und Kaito machte sich bereit. Er würde sich duellieren wie immer. Und hoffen, dass er auf die unbekannten Karten des anderen eine Antwort haben würde. „Mein Zug!“, rief er selbstbewusst und zog die erste Karte des Duells. Astral war sich sicher, dass dieses Duell ein Fehler war. Kaito konnte das unmöglich durchhalten. Nicht nach dem, was er erlebt hatte. Was wollte sein Artgenosse nur erreichen? Er warf einen Blick in das ausdruckslose Gesicht des Violetten. Nichts in dessen Gesichtsausdruck ließ eine Vermutung zu, was gerade in dessen Kopf vorging. Er riss sich von dessen Anblick los und warf lieber einen Blick auf Kaitos Hand. Astral erkannte Photonendrescher, Photonenbrecher, Photonen-Zerberus, Erleuchten und Galaxiesturm. Die Karte, die er gerade gezogen hatte, erwies sich als Kuriphoton. Er schob den kleinen Lichtmops zwischen seine Karten und warf einen Blick auf seinen Gegner. Astral hingegen konzentrierte sich voll auf Kaito. Auf dessen blasse Gesichtsfarbe, auf das leichte Zittern von dessen Händen und auf das fiebrige Glänzen in dessen Augen. Der Blonde sah nicht gut aus. Also war es am besten, das Duell möglichst schnell zu beenden. Das Astralwesen war sich sicher, dass sein Artgenosse sich auf Mächte aus ihrer eigenen Welt beschränken würde, was bedeutete, dass er nicht einfach zu besiegen sein würde. Kaito und er mussten alles aufbieten, um zu gewinnen, da war Astral sich sicher. Der Mensch hob seine zitternde Hand und griff nach einem kurzen Blick auf seine Karten nach Photonendrescher. Astral wusste, was kommen würde und er hoffte und betete inständig, dass Kaitos Trumpfkarte das Duell schnell beenden konnte. „Als erstes beschwöre ich Photonendrescher! Ihn kann ich immer dann spielen, wenn ich kein anderes Monster auf dem Feld habe. Dann…“ Er griff erneut nach einer seiner Karten. „…spiele ich Photonenbrecher.“ Beide Monster materialisierten sich auf dem Spielfeld und richteten sich bedrohlich zu ihrer vollen Größe vor dem unbekannten Astralwesen auf, so als wollten sie ihn wortlos davor warnen, ihrem Meister weh zu tun. Und obwohl Kaito so schlecht aussah, obwohl sein Körper zitterte und Schweißperlen seine Schläfe entlangliefen, stand er stolz und aufrecht vor seinem Gegner und ein selbstsicheres, wenn auch sehr schmales Lächeln zierte sein Gesicht. Eine fast greifbare Spannung lag in der Luft in dem Moment, bevor Kaito seine beiden Monster als Tribut anbot. „Und nun biete ich meine beiden Monster als Tribut an, um eine Bestie zu rufen, dank der dieses Duell schnell vorbei sein wird.“ Photonendrescher und Photonenbrecher lösten sich auf und sofort danach erschien in Kaitos Hand der Schlüssel zu dem Monster, von dem sie alle hofften, dass es das Duell zu Gunsten des Nummernjägers enden lassen konnte. Mit aller Kraft, die der Blonde aufbringen konnte, warf er den roten Schlüssel in die Luft, wo er einen Moment auf der Stelle rotierte. Dann brach ein blaues, strahlendes Licht aus ihm hervor und blendete für einen Moment jeden in der Nähe, bevor es sich verfestigte und Krallen formte, kräftige Muskeln aus Licht, eine breite Drachenbrust, einen schlanken Hals, einen schmalen Kopf mit einem mit scharfen Zähnen gespickten Maul und große, imposante Schwingen, deren Schatten auf Kaitos Gegner fiel. Er begrüßte seinen Meister mit einem kraftvollen Brüllen, bevor er sich in Richtung des violetten Astralwesens drehte und drohend das Maul aufriss. Galaxieaugen-Photonendrache. Während Yuma, Haruto und die anderen in ihren Käfigen mal mehr mal weniger laut jubelten, als Kaito seinen Drachen rief, schien Kaitos Gegner nicht besonders beeindruckt von dem Drachen mit den Galaxien in den Augen zu sein. Er maß das Monster seines Gegners mit einem abschätzigen Blick, doch seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war er nicht sonderlich beeindruckt. Ganz anders als Astral, als dieser den Drachen das erste Mal gesehen hatte. Der Astrale erinnerte sich noch genau an das erste Duell, das Yuma und er gegen Kaito geführt hatten, an dessen Taktik, seine so ausgeklügelten Züge, dass er auf alles, was Yuma und er aufzubieten vermocht hatten, sofort antworten konnte. Sie hätten verloren, hätte Kaito das Duell damals nicht abgebrochen. Lange hatte Astral an dieser Tatsache zu knabbern gehabt, hatte an sich selbst gezweifelt und ja…er hatte sich vor Kaito und dessen Drachen gefürchtet – eine Empfindung, die ihm bis dato fremd gewesen war. Doch er hatte diese Furcht überwunden und als er jetzt von der Seite einen Blick auf den Blonden warf, spürte er an dem Ort, der früher so voller Furcht gewesen war, nur noch Liebe und Zuneigung. Und Sorge. Kaito setzte Erleuchten verdeckt und beendete seinen Zug, da ihm in seinem ersten Zug kein Angriff gestattet war. Nun war ihr Gegner an der Reihe und die Anspannung verdichtete sich. In den ernsten Augen des Violetten, die bar jedes Gefühls in Kaitos und Astrals Richtung blickten, erkannte Astral ein tiefes, schwarzes Loch. Was bedeutete das? Versuchte der andere, etwas zu verbergen? War sein Auftreten nur eine Maske, hinter der er etwas Dunkles verbarg? Angst? Wut? Oder noch etwas anderes? „Mein Zug“, hörte er die Stimme des Fremden und die Kälte in dessen Worten ließ ihn kurz unwillkürlich zittern. Mit geschmeidigen Bewegungen zog er eine Karte aus seinem deck und warf einen Blick darauf, bevor er sie zwischen die Karten in seinen schmalen, feingliedrigen Fingern schob. Er wählte eine Karte aus seiner Hand und legte sie fast zärtlich auf einen der Kartenscanner seiner Duel Disk. „Ich aktiviere den Feldzauber Cauldron World.“ Sofort veränderte sich die Umgebung. Ausgehend von der Duel Disk des Astralwesens verschluckte eine seltsame, erdrückende Dunkelheit den Sonnenuntergang und die ersten Sterne, die bereits am Himmel standen und hinterließ einen wolkenverhangenen Himmel. Bedrohliche schwarze Wolken türmten sich auf und machten den Eindruck, in den nächsten Minuten den kompletten Himmel zu verschlucken. Blitze zuckten und bei einem Blick auf den Boden war das Dach des Krankenhauses schwarzer, verkohlter Erde gewichen. Am Horizont war nicht mehr der Heartland Tower zu sehen, sondern kahle Bäume, deren Äste sich wie Klauen dem wolkigen Himmel entgegen streckten, als wollten sie ihnen die Energie der Blitze aus ihrem Inneren entreißen. Ein leichter Geruch nach verbranntem Holz und verbrannter Erde lag in der stickigen Luft und ein schwacher Windhauch zerrte kurz an Kaitos Haar und Kleidung, bevor er erstarb. „Willkommen in meiner Heimat“, kommentierte der Violette die Veränderung der Umgebung und warf dabei einen anklagenden und vielsagenden Blick auf Astral. Dieser blickte sich mit vor Panik weit aufgerissenen Augen um. Er kannte die Feldzauberkarte, die der andere gespielt hatte. Sie erlaubte es einem Duellanten, ein zusätzliches Monster per Normalbeschwörung in seinen Zügen zu rufen und jedes Monster, das nicht den Namensbestandteil „Astral“ besaß, würde nach insgesamt drei Zügen zerstört. Doch Astral erinnerte sich nicht daran, dass die Umgebung, die die Karte generierte, so aussah. In dem Augenblick, als die Umgebung des Duellfeldes sich dem Feldzauber anpasste, weiteten sich drei Augenpaare, als sie Kaitos Duellgegner gewahr wurden. Ebenso, wie sie die hell leuchtende Gestalt Astrals wahrnahmen, die neben dem angeschlagenen Duellanten schwebte, der sie zu retten versuchte. Wie war das möglich? Konnte es sein, dass der Feldzauber es ihnen ermöglichte, die Astralwesen zu sehen? „Solange diese Karte aktiviert ist, kann ich ein zusätzliches Monster als Normalbeschwörung in meinem Zug rufen und muss für Monster der Stufe 5 kein Tribut anbieten.“ Der Violette griff erneut nach einer seiner Karten. „Jetzt aktiviere ich die permanente Zauberkarte Astralschub. Solange diese Karte auf meinem Feld liegt, erhalten alle Monster mit dem Namensbestandteil „Astral“ einen Powerschub von 300 Punkten auf Angriff und Verteidigung.“ Eine dritte Karte entpuppte sich als Monsterkarte. Das Monster mit dem klangvollen Namen Astraler Wächter erinnerte Yuma in seinem Käfig stark an Eliphas. Ein großgewachsener, muskelbepackter Krieger erschien auf dem Feld. Sein Körper wurde von einer silbernen, im Licht der Blitze schimmernden Rüstung aus Metall geschützt, sein langes, schwarzes Haar wehte hinter ihm und sein Blick aus kalten, harten Augen war starr auf Kaito und seinen Drachen gerichtet, als er die riesige, kräftige Hand um seinen Schwertgriff schloss. Mit seinen durch den Effekt der permanenten Zauberkarte auf 2200 erhöhten Angriffspunkten konnte er es allerdings nicht mit Kaitos Drachen aufnehmen. Yuma atmete erleichtert auf. „Ich aktiviere den Spezialeffekt von Astraler Wächter. Wenn du ein Monster auf deinem Feld hast, dessen Angriffspunkte höher sind als die meines Monsters, kann ich einen weiteren Astralen Wächter von meinem Deck auf die Hand nehmen.“ Sofort schob sich wie durch Zauberhand eine Karte aus dem Deck des Astralwesens hervor, so dass er nicht erst den gesamten Stapel durchsuchen musste und nahm die Karte auf. Er warf einen Blick auf Kaito. „Und durch den Effekt meines Feldzaubers rufe ich nun den Wächter aufs Feld. Erscheine, Astraler Wächter!“ Er legte die Karte auf eines der Felder und sofort materialisierte sich neben dem ersten ein zweiter Wächter, der seinem Kameraden bis aufs Haar glich. Der Violette streckte den Arm in Richtung seiner Monster aus. „Und nun bilde ich mit meinen beiden Wächtern das Überlagerungsnetzwerk.“ Wie auf Kommando zogen beide Monster ihr Schwert aus der Scheide und hielten es über ihren Kopf, so dass die Klingen sich kreuzten. Daraufhin dematerialisierten sie sich und wurden zu pulsierender, hellblauer Energie, die sich mithilfe des riesigen Wirbels vereinte, der sich über den Duellanten gebildet hatte. „Ich rufe als XYZ-Beschwörung Astraler Wächterkommandant Bryiel aufs Feld!“ Die vereinte Energie der beiden Wächter fuhr auf die Erde zurück und aus dem Lichtblitz materialisierte sich ein Krieger, fast so groß wie Kaitos Drache selbst. Er trug eine weiße, fast schon von sich selbst heraus strahlende Rüstung, an deren Schulterplatten, Armen und Beinen sich Stacheln befanden, die so spitz wirkten, als könnten sie selbst die Duellanten aufspießen. Im Halsbereich seines weißen Brustpanzers erkannte Kaito eine Reihe kleiner silberner Totenköpfe, in deren Augen sich Diamanten zu befinden schienen, außerdem trug er einen mit silbernen Ornamenten verzierten Lendenschurz aus weißem Stoff über seiner Rüstung. In der rechten Hand hielt der Wächterkommandant ein Schwert mit brennender Klinge und in der linken eine Fackel aus einem ihm unbekannten leuchtenden Material. Sein Gesicht war ernst und junge Mädchen hätten es wahrscheinlich als hübsch oder zumindest gutaussehend beschrieben, allerdings hatte keiner der Duellanten gerade den Sinn dafür, so etwas festzustellen. Das Monster seines Gegners war beindruckend und das nicht nur aufgrund seiner 3000+300 Angriffspunkte. Allein die Erscheinung des schwer bewaffneten Wächterkommandanten hätte Duellanten mit weniger Selbstbewusstsein wahrscheinlich stark in die Defensive gedrängt. Doch nicht Kaito. Er hatte schon stärkere Monster vernichtet, weshalb der Wächterkommandant seines Gegners ihm nicht einmal ein müdes Lächeln entlockte. Das einzige, wofür der Blonde sich interessierte, waren die Spezialfähigkeiten des gegnerischen Monsters. Mit einem Blick auf die beiden XYZ-Materialien, die wie in einer gleichbleibenden Umlaufbahn um den Krieger herum schwebten, wandte er sich flüsternd an Astral. „Weißt du, was dieses Monster kann?“ Astral dachte kurz nach. Auch er kannte nicht alle Karten seiner Heimatwelt, doch er glaubte sich zu erinnern, dass er dieses Monster bereits einmal in Aktion gesehen hatte. Auch wenn er nicht mehr wusste, wo und wann das war, konnte er Kaito doch helfen, was dessen Spezialeffekt anging. „Wenn es ein XYZ-Material abhängt, kann es den Spezialeffekt eines Monsters negieren und ihm gleichzeitig 400 Angriffspunkte abziehen. Und diese 400 Punkte bekommt es dann selbst zusätzlich.“ Wenn das stimmte und sein Gegner den Spezialeffekt gegen Kaito einsetzte, stünde es also 3700 ATK gegen 2600 ATK. Kaito würde verlieren und seinen Drachen begraben müssen. Doch glücklicherweise hatte er Erleuchten gesetzt auf dem Feld, so dass er die Zerstörung von Galaxieaugen würde verhindern können, auch ohne dessen Spezialeffekt einzusetzen. In diesem Moment deklarierte sein Gegner den von allen erwarteten Angriff. „Los, Astraler Wächterkommandant Bryiel, greife Galaxieaugen-Photonendrache an! Himmelsschwert!“ Der riesige Krieger sprang mit einem lauten Kriegsschrei auf Kaitos Drachen zu und holte mit seinem Flammenschwert aus, doch bevor das Schwert den Drachen traf, aktivierte Kaito seine Fallenkarte und stoppte so den Angriff. „Ich aktiviere meine Fallenkarte Erleuchten! Sie stoppt deinen Angriff und Galaxieaugen-Photonendrache erhält zusätzlich die Angriffspunkte deines Monsters bis zum Ende meines nächsten Zuges dazu!“ Durch die Fallenkarte gestoppt nahm das Monster seines Gegners seine Position auf dem eigenen Feld wieder ein, sein Schwert in Angriffsbereitschaft in Richtung des Drachen gehoben. Gleichzeitig wuchs Galaxieaugen-Photonendrache durch den Powerschub und seine ATK erhöhten sich auf insgesamt 6600 Punkte. In seinem Käfig jubelte Yuma laut und enthusiastisch. „Yeah, klasse, Kaito! Zeig der Schwarzlichtlampe, was ne Harke ist!“ Besagte Schwarzlichtlampe ließ sich durch diesen Rückschlag allerdings nicht aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil. Er lächelte leicht, als er eine letzte Karte von seiner Hand nahm. „Gut gemacht, Kaito Tenjo. Aber etwas anderes hatte ich von dir auch nicht erwartet. Ich setze einen Karte verdeckt und beende meinen Zug.“ Nun war Kaito wieder am Zug. Doch bevor er mit seiner zitternden Hand eine Karte aus dem Deck zog, kniff er wie aus Reflex einmal die Augen zusammen. Astral wusste nicht, weshalb er das tat, befürchtete aber Schlimmes. Es wirkte fast so, als könne der Blonde nicht mehr richtig sehen. Seine Pupillen wirkten unstet. In diesem Moment fiel ihm auf, dass Kaito noch gar nicht wusste, was am Ende seines Zuges geschehen würde, wenn er nichts unternahm. „Kaito!“ Der Duellant warf ihm einen Blick zu, um ihm zu zeigen, dass er ihm zuhörte und zog seine nächste Karte. „Du musst diesen Feldzauber zerstören! Am besten sofort!“ Kaitos Augenbrauen zogen sich argwöhnisch zusammen und er warf kurz einen Blick auf seinen Gegner, der geduldig darauf wartete, dass der Blonde seinen Zug machte. „Wieso?“ Kaito kümmerte sich normalerweise weniger um Feldzauber, da er der Meinung war, dass sie ihn nicht genug behindern konnten, um ihm ein Duell zu vermasseln. Doch offenbar war das diesmal anders, wenn er Astrals drängenden Befehl richtig deutete. „Ganz einfach… Er hat dir nicht alles über diesen Zauber erzählt. Er hat nämlich außer dem, den er bereits benutzt hat, noch einen weiteren Effekt. Wenn du deinen Zug beendest, wird Galaxieaugen zerstört.“ „Was?!“, rief Kaito aufgebracht. „Wie?“ „Jedes Monster ohne den Namensbestandteil „Astral“ wird nach drei Zügen auf dem Feld automatisch zerstört.“ Kaito warf einen Blick auf seine Karten. Er hatte nichts auf der Hand, was ihm dabei helfen konnte, die Zauberkarte zu zerstören und auch die gerade gezogene Karte konnte daran nichts ändern. Er schob Galaxieritter zwischen seine Karten. „Die Feldzauberkarte ist doch insgesamt erst seit zwei Zügen auf dem Feld, meinen aktuellen eingeschlossen, wie kann sie dann jetzt schon meinen Drachen zerstören?“ Er griff nach Photonen-Zerberus, bereit, ihn aufs Feld zu rufen. „Das hat damit nichts zu tun. Dein Drache ist jetzt den dritten Zug auf dem Feld und das ist der entscheidende Punkt. Nicht, wie lange der Feldzauber bereits aktiviert ist.“ Doch Astral sah genauso wie Kaito, dass die Chance, den Feldzauber zu zerstören, gleich Null war. Er hatte nicht die richtigen Karten in der Hand, um das zu tun. Also würde er seinen Drachen wohl am Ende seines Zuges verlieren. Doch mithilfe von Galaxieritter könnte er ihn in seinem nächsten Zug zurückholen. Wenn alles gut ging… „Ich rufe Photonen-Zerberus aufs Feld. Und da ich ihn als Normalbeschwörung rufe, kannst du in diesem Zug keine Fallenkarten aktivieren.“ Auch das schien den Fremden nicht wirklich zu kümmern, auch wenn das schmale Lächeln, das sich hartnäckig gehalten hatte, seit er seinen Wächterkommandanten hatte rufen können, jetzt verschwand. Die Tatsache, dass auch er selbst keine Fallen aktivieren konnte, kümmerte Kaito jetzt wenig, er hatte derzeit sowieso keine einzige Fallenkarte auf dem Feld. Astral betete stumm, dass alles gut gehen mochte. Kaitos körperlicher Zustand schien sich zu verschlechtern, und das, obwohl das Duell noch recht harmlos war. Zumindest in Bezug auf Körperliches. „Und nun, Galaxieaugen… Greif Astraler Wächterkommandant Bryiel an! Photonenstrom der Zerstörung!“ Der Drache gehorchte sofort und mit einem lauten Brüllen stürzte er sich auf das Monster, das ihm gegenüber stand. Er öffnete sein Maul und der mächtige Strahl aus reiner Energie traf seinen Kontrahenten mit voller Wucht. Und obwohl der Wächterkommandant noch versuchte, sich vor dem Energiestrahl abzuschirmen, hüllte er ihn fast sofort ein und er verschwand mit einem qualvollen Schmerzensschrei. Zurück blieb ein leeres Spielfeld. Unbekanntes Astralwesen LP: 1000 Die Wucht des Angriffs schleuderte Kaitos Gegner davon und das unbekannte Astralwesen überschlug sich ein paar Mal, bevor er benommen auf dem Boden liegen blieb. Allerdings dauerte es nicht einmal zehn Sekunden, bis es sich wieder regte und sich erhob. Mit ein paar Schritten war es wieder zurück an seinem Platz, direkt hinter der noch immer gesetzten Karte, die er aufgrund von Kaitos Zerberus nicht hatte aktivieren können, um sein Monster vor der Zerstörung zu bewahren. Er schüttelte kurz seinen Kopf, um die Benommenheit abzuschütteln und warf dann einen Blick auf Kaito. Dieser erwiderte den Blick und bedachte auch die gefangenen Freunde mit einem kurzen Blick. Sie alle sahen, was auch Kaito sah. Er hatte noch einen Angriff offen. Yumas Augen leuchteten und auch Sharks Gesichtsausdruck zeugte von seiner Zufriedenheit, als Kaito seinen Blick wieder auf das Geschehen vor sich richtete. „Tu es, Kaito…“, flüsterte Astral ihm zu. Sobald sein Freund den Angriff befohlen und die Lebenspunkte seines Gegners auf Null gesenkt hatte, konnten sie ihn zurück ins Bett bringen… Ansonsten würde der Duellant wohl nicht mehr lang durchhalten. Das Zittern seiner Hände hatte erneut zugenommen und immer öfter kniff er die Augen zusammen, um wieder klar zu werden. „Photonen-Zerberus… Greif ihn direkt an!“ Auch dieses Mal gehorchte Kaitos Monster aufs Wort und mit einem animalischen Knurren stürzte es sich auf den Gegner seines Meisters. Es tackelte ihn frontal und sprang dann zurück auf seinen Platz auf dem Spielfeld. Doch entgegen allem, was Kaito, Astral, Yuma und Shark vermutet und prophezeit hatten, war der Fremde noch nicht besiegt. Unbekanntes Astralwesen LP: 1 „Was…?“ Sie alle starrten den Fremden an, der mit einem siegessicheren Lächeln da stand. Der Angriff des Zerberus hatte ihn durchgeschüttelt und auf seiner Wange erkannten die Freunde einen schmalen Kratzer, aus dem eine blaue Flüssigkeit lief – Blut? – doch er stand. Und ein einziger Lebenspunkt war ihm geblieben. „Wie hast du…?“, fragte Astral ihn geschockt. „Ich habe den zweiten Spezialeffekt von Astraler Wächter aktiviert. Wenn mehr als eine dieser Karten auf meinem Friedhof ist, kann ich, wenn ich alle Lebenspunkte bezahle, bis auf einen, die Schadensberechnung bei einem Angriff, der meine Lebenspunkte auf Null setzen würde, überspringen. Guter Zug, Kaito Tenjo. Aber nicht gut genug.“ Er warf erst einen Blick zu den Käfigen hinüber und dann zu Astral und Kaito, der zögerte, seinen Zug zu beenden. „Du weißt, was geschieht, wenn du deinen Zug beendest, nicht wahr? Astral hat es dir am Anfang deines Zuges sicher gesagt. Galaxieaugen-Photonendrache wird zerstört werden.“ Der Blonde schwieg und ein kaltes Lächeln schlich sich auf die Züge des violetten Astralwesens. „Komm, tu es. Du kannst es sowieso nicht verhindern.“ Mit saurer Miene schließlich überwand sich Kaito. „Ich beende…meinen Zug.“ Und sobald die Worte ausgesprochen waren, wanden sich schwarze, aus Dunkelheit bestehende Ranken aus der Feldzauberkarte heraus. Sie umwickelten Kaitos Drachen und drückten zu, bis das majestätische Monster mit einem lauten, schmerzvollen Brüllen zerbarst. Der Duellant konnte sich das nicht ansehen und wandte den Kopf mit schmerzvollem Zug um die Augen ab. Trotzdem stellten sich ihm die Nackenhaare auf, als er den furchtbaren Schrei seines Monsters hörte. Ja, Galaxieaugen war nur eine Karte…doch für Kaito war er so viel mehr als nur ein Bild auf einem Stück Pappe. Er war sein Freund, sein Kamerad und so oft auch sein Beschützer. Und doch hatte er den Drachen nicht retten können. Nun blieb Kaito nur noch Photonen-Zerberus und so, wie er seinen Gegner einschätzte, würde ihm das nicht viel helfen. Dazu kam noch, dass es ihm immer schlechter ging. Das Duell zehrte an seinen Kräften und er merkte, das Astral recht behalten hatte. Er war natürlich viel zu schwach für ein Duell, noch dazu für eines, bei dem so viel auf dem Spiel stand. Aus den Augenwinkeln sah er Haruto bei Yuma im Käfig stehen und befahl seinen Beinen stumm, ihn weiterhin zu tragen, bis er das Duell beendet und sie gerettet hatte. Doch nun war erstmal der Violette wieder am Zug. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hier ein Split. :3 Ursprünglich hatte ich geplant, das Duell komplett in diesem Kapitel zu belassen, doch da es länger geworden ist, als ich vermutet hatte, habe ich es geteilt. Den Rest des Duells bekommt ihr dann im nächsten Kapitel zu sehen. :D Nun zu den Infos, die ich oben angesprochen habe. Die Karten, die Astrals Artgenosse in diesem Duell benutzt, existieren nicht. Logischerweise. Ich habe sie für diese Geschichte erdacht. Falls ihr also Fragen habt, die diese Karten betreffen, stellt sie mir einfach. :) Bilder der Karten könnt ihr übrigens in der Charakter-Sektion der Fanfic finden. :) Ich freue mich dieses Mal besonders über Kmmentare und konstruktive Kritik, da ich noch nie ein Duell geschrieben habe. :3 Liebe Grüße und ein paar Kekse, euer Wiesel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)