The promise which i gave you once von MissKaitoKid ================================================================================ Kapitel 24: The heart whose wound gapes openly ---------------------------------------------- Auf dem Bett liegend, verschränkte er seine Arme hinter dem Kopf und starrte mit müden, ozeanblauen Augen, an die Decke. Er konnte sie nicht vergessen, nicht diese Blicke, diese Tränen, die Trauer einer Familie. Einen Tag, nach diesem schrecklichen Vorfall, entschied er sich zu seinen ehemaligen Schwiegereltern in spe zu gehen, um ihnen diese grausame Nachricht zu überbringen. Schon als Ikuko die Tür öffnete, an welcher er klopfte und sie ihn erstaunt, dennoch fröhlich ansah, verkrampfte sein Herz. Noch wusste er nicht, wie er es ihnen beibringen sollte. Wie konnte er erklären, dass die über alles geliebte Tochter und tragischsten Umständen ihr Leben lassen musste, nur weil sie, wieder einmal, die Menschen beschützen wollte, die sie so liebte? Er selbst kannte seine damalige Tochter, wusste, was wahre Vaterliebe bedeutete. Umso schwerer fiel es ihm. Versammelt in dem Wohnzimmer, versuchte Mamoru den Eltern und Shingo beizubringen, dass ihr Kind und Schwester, nicht mehr am Leben sei. Er wollte ehrlich sein und erzählte die schonungslose Wahrheit. Die Vergangenheit als Serenity, als Sailor Moon, die Kämpfe und mehreren Tode. Wie grauenvoll dies klang. Kenji und Ikuko konnten nicht glauben, was sie da erzählt bekamen, all das glich eher einem Märchen, oder schlechtem Albtraum. Nach seiner Erklärung, beherrschte eisige Stille das Haus. Ikuko richtete sich auf, musste sich dennoch an der Couchlehne stützen, sie zitterte, ihre Unterlippe bebte und ihre Seelenspiegel zeigten die schreiende Leere. Ihr herzzereißender Schrei durchbrach das Schweigen. Verzweifelt sank sie auf die Knie, legte ihr Gesicht in die Hände und schluchzte. Mamoru wollte zu ihr, doch Kenji schrie ihn an. Fort solle er bleiben, nie wieder in die Nähe kommen. Lautstark machte er ihm Vorwürfe, dass er sie hätte beschützen müssen. Tränen liefen über das Gesicht des Vaters, dessen Herz brach, weil sein Mädchen nicht mehr da war. Shingo saß völlig geschockt und leichenblass auf dem Sessel, schwieg still. Nochmals ertönte die kraftvolle Stimme Kenjis, die Mamoru unsanft heraus beförderte. Er konnte nichts mehr tun und ging. Das Weinen Ikukos, blieb ihm noch lange im Gehörgang. Jeder suchte sich eine Aufgabe, um sich halbwegs abzulenken. Seiya war die meiste Zeit in seinem Zimmer und spielte auf der Gitarre. Alle Pärchen versuchten, aus Rücksicht auf ihren Freund und Bruder, nicht ständig zusammen zuhängen, was dem Schwarzhaarigen natürlich auffiel und tierisch nervte. „Ihr müsst nicht ständig wegen mir auf Abstand gehen, nur um mir zu ersparen, dass ich sehe, dass ihr eure Partner noch habt und glücklich seid. Bitte lasst das und genießt das ihr einander habt. Es kann schneller vorbei sein als man denkt.“ Mit einem ehrlichen Lächeln, jedoch glänzenden Augen, verließ ging er zurück in sein Zimmer, nachdem er sich einen Kaffee holte. Alle hatten einen Kloß im Hals und fühlten sich mit dem Gedanken unwohl. Wie hätten sie glücklich sein sollen? Ja, sie hatten ihre Freunde und waren sich gegenseitig eine gute Stütze für diese schwere Zeit, nur sollte Seiya sich nicht fühlen, als ob er keinen Rückhalt hätte. Natürlich waren alle für ihn da, aber sie waren eben nicht sein Schätzchen. Das war einfach nicht das Gleiche. Mit seiner sechsten Tasse Kaffee an diesem Tag, stand er am Fenster und starrte hinaus. Es schien, als wäre dieses Heißgetränk, sein neues Hauptnahrungsmittel. Doch er versuchte lediglich, so lange wie möglich der Müdigkeit zu entkommen, um dann nicht einzuschlafen zu müssen. Die Träume die ihn verfolgten, machten es nur schlimmer. Jedes Mal sah er sein Schätzchen, sie wollte dass er glücklich ist, auch ohne sie, und schien ihm dies mitteilen zu wollen. Undenkbar! Wie konnte sie so etwas von ihm verlangen? Nie wieder würde er wieder so empfinden können. Das musste sie doch wissen. Link klicken! An einem Abend ging der schwarzhaarige Sänger, zu dem Grab seiner Prinzessin. Seine Gitarre platzierte er neben sich, ging in die Knie und legte neue rote Rosen vor den Grabstein. Das Blumenbouquet von der Beerdigung lag unverändert. Es hatte seine Schönheit nicht verloren und es funkelte wieder, diesmal im Schein des Mondes. „Schätzchen ich bin so allein. Ich kann nicht glauben dass du weg bist. Ich fühle mich so leer ohne dich. Dein Platz sollte an meiner Seite sein. Wir hatten doch noch unser gemeinsames Leben vor uns. Jeder versucht Rücksicht auf mich zu nehmen. Du hast mein Herz mit dir genommen, es ist mit dir gestorben. Nur der Gott allein weiß, wie sehr ich dich liebe, du fehlst mir hier so.“ Wieder suchten sich die Tränen einen Weg auf den Boden. „Was soll ich denn tun? Ich wünschte du wärst jetzt bei mir, dann könnte ich dir sagen, wie wunderschön du bist und du würdest wieder diesen roten Schimmer auf deinen Wangen bekommen. Ich würde deine zarten Wangen streicheln, dein Gesicht in meine Hände nehmen, deinen süßen Atem auf meinem Gesicht spüren und deine rosigen zarten Lippen küssen. Warum blieb uns unser Glück verwehrt? Wir haben doch solange kämpfen müssen und waren glücklich. War denn unser Leid umsonst? War das alles mehr, als wir erwarten durften weil wir die Regeln brachen?“ Seine Sicht verschwamm, er wischte sich mit dem Handrücken über die Wangen. „Ich habe einen Song geschrieben, für dich mein Schätzchen, ich hoffe er gefällt dir.“ Er setzte sich hin, nahm sich die Gitarre auf seinen Schoß und ließ die Gitarrenklänge ertönen. Doch so wie er die ersten Akkorde anschlug, verklangen sie. Seine zitternden Hände machten ihm einen Strich durch die Rechnung. Seine Stimme selbst, wäre nicht in der Lage gewesen auch nur irgendetwas erklingen zu lassen. Das Instrument landete, aus Verzweiflung geschmissen, irgendwo auf dem Rasen. Er legte seinen Kopf in die Hände, kleine Tropfen bahnten sich ihren Weg zwischen seine Finger hindurch. Sie vereinten sich mit dem beginnenden Regen, der auf ihn nieder ging. Er spürte nichts. Lediglich den Schmerz, da ihm ein Teil seines Herzen raus gerissen wurde. „Weiß jemand wo Seiya ist? Er ist schon seit Stunden weg, es ist bereits stockdunkel und es fängt an zu regnen.“ fragte dessen silberhaariger Bruder besorgt in die Runde. „Nein, er hat nicht gesagt wo er hin wollte. Meint ihr, wir sollten ihn suchen gehen?“ fragte Rei, worauf Taiki nickte. „Wo sollen wir suchen?“ „Am besten wir fangen mit dem wahrscheinlichstem Ort an.“ schlug Minako vor. Alle sahen sich mit bedrückten Blick an. Sie waren nicht mehr an diesem Ort, seit der Beisetzung. Aus Angst? Um wieder damit konfrontiert zu werden? Das zählte nicht, sie mussten ihren Freund und Bruder finden. „Gut, dann nichts wie los.“ forderte Mamoru auf. „Alle?“ „Äh nein, ich denke es reicht wenn Mamoru, Taiki und Rei gehen." sagte Ami. Die drei machten sich auf den Weg. Der Regen peitschte ihnen in die Gesichter, der kalte Wind war schneidend. Lange hatten sie nicht gebraucht und von Weitem hörten sie jemanden schluchzen und als das Mondlicht, das zwischen den Wolken auf den Mann schien, rannten sie auf ihn zu. Der Anblick, der sich ihnen bot, war herzzerreißend und versetzte allen einen Stich im Herzen. So viel Leid und Elend. Da lag der einst so lebenslustige, junge Mann neben dem Grab seiner Freundin, von Weinkrämpfen geschüttelt und geschwächt. Dass drei Personen ihn riefen, bemerkte er nicht. Erst als sich zwei Arme unter ihn schoben und hoch hoben, nahm er die Anwesenheit seines Bruders wahr. Als sie im Haus durch die Tür kamen, sahen alle erschrocken, auf den in Taiki´s Armen liegenden, Seiya. Entsetzen machte sich im Raum breit. Mamoru begleitete die zwei in Seiya´s Zimmer. Nach zehn Minuten kamen die beiden runter. „Er ist etwas unterkühlt und erlitt einen Nervenzusammenbruch. Er brauch jetzt dringend Ruhe.“ erklärte ihnen der angehende Arzt. „Was ist denn mit ihm passiert? Er sieht furchtbar aus.“ wollte die Blondine mit der roten Schleife im Haar wissen. Rei kämpfte mit den Tränen. „Als wir ankamen, sahen wir jemanden an Bunny´s Grab. Als wir dann erkannten, dass es Seiya ist, rannten wir zu ihm. Er lag am Boden und musste heftig geweint haben, er zitterte. Vermutlich von der Unterkühlung und von den Weinkrämpfen. Er flüsterte die ganze Zeit ihren Namen und ansprechbar war er auch nicht.“ Bei den Worten musste der Silberhaarige das Gesicht wegdrehen und die Tränen aus den smaragdgrünen Augen wegblinzeln. Es schmerzte ihn sehr, zu hören wie fertig sein Bruder war. „Was sollen wir denn machen? Wie können wir ihm denn helfen? Das kann so nicht weiter gehen.“ „Gar nicht!“ meldete sich eine Stimme aus dem Hintergrund. „Aber Haruka…“ wurde die Miko von ihr unterbrochen. „Was? Wie wollt ihr ihm denn helfen? Wir können Bunny auch nicht herzaubern, wir alle vermissen sie. Er muss mit dem Schmerz leben und sich damit arrangieren. Es ist nicht mehr zu ändern. Ich weiß dass es hart ist, aber es ist nun mal die Realität und in dieser leben wir. Mehr als uns gegenseitig zu stützen, können wir nicht.“ So schmerzlich wie es war, mussten sich dennoch alle eingestehen, dass es die Wahrheit war. Ein Schrei von oben unterbrach die Stille. Sofort rannten Mamoru und Rei in das Zimmer. Seiya lag in seinem Bett, völlig durch geschwitzt und wälzte sich hin und her. „Schätzchen bitte. Lass mich nicht allein hier, ich will nicht ...“ rief er im Schlaf. Sie wollten ihn wecken, aber das stellte sich schwerer raus als gedacht. Wild schlug er mit seinen Armen um sich, um sich scheinbar von etwas zu lösen. Es verlangte viel Kraft von Mamoru und Rei ab, ihn zu beruhigen. Dann schlug er die Augen auf, verwirrt sah er die zwei an. „Wieso liege ich im Bett, ich war doch bei …“ Ihm stockte der Atem. „Seiya bitte ruh´ dich um Himmels Willen aus, leg dich schlafen.“ „Nein, Mamoru nein. Ich will nicht mehr schlafen, diese Träume machen mich wahnsinnig, es hört einfach nicht auf!“ Verzweifelt sahen sie sich in die Augen. „Okay, möchtest du mit runter kommen oder allein sein?“ „Ich komme mit. Ich will vieles nicht, aber allein sein, jetzt auf keinen Fall.“ „Lass es bitte ruhig angehen.“ „Natürlich, großer Bruder.“ Er klopfte Mamoru sachte auf dessen Schulter und ein kleines schelmisches Grinsen legte sich auf seine Lippen. Seiya sah in die Runde, als er bei den anderen ankam und alle blickten ihm etwas verwirrt entgegen. „Was ist?“ wollte der Schwarzhaarige wissen. Betretenes Schweigen. „Hallo? Es ist nicht so, als wenn ich mit euch reden würde!“ „Nun, auch wenn es deinem Ego schadet, aber du siehst echt Scheiße aus.“ klärte ihn Haruka auf. „Danke, nett wie eh und je.“ Er verdrehte genervt die Augen. „Ja, so bin ich.“ Die Sandblonde konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Gibt’s noch Kaffee?“ fragte der junge Mann, dessen Haare offen und strähnig auf seinen Schultern lagen und ging schon in die Küche, holte sich eine Tasse und lehnte sich gegen den Türrahmen. Auf Minako´s Lippen zeigte sich ein breites Grinsen. Alle sahen sie fragend an. „Das hätte Bunny gefallen!“ Sofort hielt sie sich die Hand vor den Mund, doch dann mussten alle lächeln, denn sie fanden dass es Zeit war, das Thema „Bunny“ nicht weiter zu verdrängen. „Was hätte ihr gefallen? Dass er so miserabel aussieht?“ „Danke Yaten, es reicht dann auch.“ fuhr Seiya seinen silberhaarigen Bruder an. „Nein, ich meine Seiya mit offenen Haaren. Bunny hat mir mal erzählt, dass sie das irgendwie anziehend fand.“ erzählte Minako. Der Betroffene wurde rot um die Nase und der Rest im Raum musste schmunzeln. In dem Moment drehte sich die Blondine zu ihrem silberhaarigen Freund um, machte große Augen und setzte einen Dackelblick auf. Zuerst sah man Verwirrung in den smaragdgrünen Augen, dann jedoch dämmerte es ihm. „Nein Minako vergiss es, das werde ich definitiv nicht machen.“ „Och Schatzi bitte.“ „Nein, dann bist du nur noch neidisch auf meine wundervollen, seidigen Haare!“ „Neidisch? Das ich nicht lache, meine sind viel schöner, glänzender und haben auch mehr Schwung.“ Und in dem Moment, drehte sie ihren Kopf so schnell zur anderen Seite, sodass Yaten die Haare seiner Freundin ins Gesicht gepeitscht bekam. Minako sprang auf und fuhr sich währenddessen sie auf die Terrasse lief, noch einmal theatralisch durch ihre blonde Mähne. „Das ist nicht wahr!“ Elf Köpfe drehten sich in die Richtung, aus dem der empörte Ruf ertönte. Im Bad machte Seiya eine schreckliche Entdeckung. Taiki rannte in das Bad und brach in schallendes Gelächter aus, als er das Gesicht seines Bruders sah. Seiya scheuchte seinen Bruder aus dem Bad. „Was hat er denn? Hat er irgendwas Erschreckendes entdeckt?“ fragte ihn seine blauhaarige Freundin. „Ja, könnte man so sagen.“ Die anderen verstanden nur Bahnhof. „Sein Spiegelbild.“ Und nun hielt er sich den Bauch vor Lachen. Gelächter hallte durch den Raum, nach einiger Zeit wieder durch den Raum. Ungefähr eine halben Stunde später, kam Seiya aus dem Bad. „Oh seht, die Sonne geht auf.“ Er blickte seinen Bruder finster an und streckte ihm die Zunge heraus. Doch er sah wirklich besser aus. Seine Haare wirkten nun nicht mehr strähnig und waren ordentlich zum Zopf gebunden. Auch im Gesicht sah er frischer aus. „Apropos, wir sollten uns tatsächlich hinlegen, denn sonst geht die Sonne bald wirklich auf.“ schlug Makoto vor und nach kürzester Zeit waren alle in ihren Zimmern verschwunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)