Eine Zeit des Sterbens von RedViolett ================================================================================ Kapitel 6: Zeit 6 ----------------- Eine Zeit des Sterbens Zeit 6 Noch lange hatte ich ihm hinterher gesehen. Hatte versucht all diese Wut seinerseits wahrhaft zu verstehen, doch war es schwieriger denn je. Erschien mir mit einem Mal so völlig unmöglich und Vegeta selbst mir so befremdlich wie noch nie. Ich verstand es einfach nicht. All seine Wut, die wahrlich keinen wahren Grund hatte, existent zu sein. All dieser Zorn, den ich in seinen dunkelbraunen Augen hatte lesen können und mir mehr denn je so völlig unbegründet erschien. Wieso... war er wütend auf mich?!? Weil ich ihm etwas verheimlicht hatte, was es in vergangener Zeit nicht lohnenswert war zu erwähnen, weil es nicht brauchbar war? Weil ich wollte, dass er seine wahre Bestimmung auch ohne solche Hilfsmittel erreichen konnte?!? Zugegebener Maßen, damals hatte ich wirklich nicht daran gedacht. Empfand es auch nicht als besonders notwendig, ihm gerade davon zu erzählen. Manchmal war es besser, dass er eben nicht alles aus meiner Vergangenheit wusste, aber dass ihn das Ganze dann doch so sehr mitnehmen würde. Gar so.... verletzten würde. Seufzend wog ich das Kind in meinen Armen abermals und sah dann in Trunks fragende Blicke. Unser Sohn schien sich wieder beruhigt zu haben und seufzend legte ich den Kopf schief. „Dein Vater macht es mir nicht gerade leicht. Weißt du das, kleiner Mann?“, lachte ich traurig, und sofort erwiderte Trunks meine Gefühlsregung ebenfalls mit einem zahnlosen Grinsen. Ach ja.... Wie unbekümmert er doch all dem gegenüberstand. Sich noch nicht mit solchen banalen Dingen wie Eifersucht und falschem Neid befassen musste, denn dass Vegeta dies gewesen war.... Oder jetzt sogar immer noch ist, erschien mir nun so völlig klar. Eifersucht auf meine Freund, weil ich sie einen kleinen Teil meines Lebens sehen ließ und ihn nicht. Neid, weil ich etwas mit ihnen gemeinsam hatte und er nur abseits in dunklen Schatten stand. Weil ich ihn aus so wichtigen Dingen ausgeschlossen hatte, ohne es jemals wirklich zu wollen und instinktiv konnte ich über meinen Saiyajin nur den Kopf schütteln. Ach Vegeta, dachte ich seufzend und konnte dann nicht anders als abermals traurig zu lächeln. Wieso musst du manchmal nur so kompliziert sein?!? Nun tat mir meine Ohrfeige ihm gegenüber schon wieder leid und sofort bereute ich meine Tat zu tiefst. Aber... solche tief verletzenden Worte hätte er einfach nicht sagen sollen. Es waren Worte, welche mich an damals erinnerten. Fast die gleichen Worte, die mich ihn in einst vergangenen Tagen so sehr hassen ließen, sodass ich niemals und auch nur ansatzweise daran geglaubt hätte, dass wir jemals zueinander finden konnten. Wir, die eigentlich vom Wesen her so völlig unterschiedlich waren, uns aber dennoch so wunderbar ergänzten. Es war die Geschichte unserer Anfänge... ~~~ Er ist... nur ein elender Mensch. Ja, seine Worte taten richtig weh und immer noch brannte meine Hand lichterloh, mit der ich ihn geschlagen hatte. Sichelreich nicht den gleichen Schmerz weckte, der nun durch meine Adern pulsierte, aber immerhin, hoffte ich Mal, dass ich diesem elenden Dickkopf damit zur Resonanz gebracht hatte und dennoch erschien mir mein Erfolg so minder hoffnungslos, Denn Vegeta war einfach schnurstracks verschwunden. Hatte sich wutentbrannt aus dem Staub gemacht und Yamchu und mich so einfach stehen lassen. Doch das war auch gut so. Ich brauchte ihn nicht wirklich. Nicht, wenn er sich so benahm und innerlich wuchs kurzer Zorn in mir rauf. War das der Dank, dass ich ihn damals in mein Haus aufgenommen hatte? Ihm ein Dach über dem Kopf schenkte, nachdem er bei uns auf der Erde gestrandet war und dieses in keinster Weise eigentlich verdient hatte? Sah so seine prinzliche Dankbarkeit aus?!? Schien wohl so, wenn seine ach so gütige Hoheit nichts anderes als Respektlosigkeit anderen gegenüber kannte. Dachte er könnte tun und lassen was er wollte und nun tat es mir um die Ohrfeige dann doch nicht leid, als ich Yamchus ganzes Blut sah.  Nein. Diese erschien Vegeta gerade recht.  Wahrlich... Dieser Saiyajin hatte es nicht anders verdient. „Das wird schon wieder...“, pflichtete ich ihm tröstlich bei und legte dann abermals besorgte Hände auf die Schultern meines Freundes. „Da bin ich mir nicht so sicher...“, hörte ich seine erstickte Stimme sagen und abermals nahm ich Yamchu tröstlich bei der Hand. „Keine Ahnung was in ihn gefahren ist. Ich weiß ja, dass er ein schwieriger Charakter ist und er die Menschen nicht sonderlich gut leiden kann, aber das ist noch lange kein Grund mir gleich eine reinzuhauen.“, kam es angesäuert über seine Lippen und sah mir dann forsch in die Augen. „Was wollte er eigentlich von dir?“, fragte er mich ehrlich und zögerlich zuckte ich mit den Schultern. „Ich... Ich weiß es nicht.“, kam es nach einer Pause über meine Lippen. Das stimmte. Ich wusste wirklich nicht, was Vegeta mit dieser einen Aktion bezweckt hatte, aber irgendwie und zugegebener Maßen, war es schon richtig süß gewesen. So ausgelassen hatte ich ihn selten erlebt. Eigentlich fast nie und wieder erinnerte ich mich an seine Umarmung zurück. An diesen festen Griff, mit dem er mich an seinen Körper zog und endlose Sicherheit versprach. So... schön warm. Irgendwie entsprach es mehr, als sich so endlos geborgen zu fühlen. Etwas, das ich schon jetzt mehr denn je fraglich vermisste, doch riss mich Yamchus schmerzerfülltes Keuchen sofort in das Hier und Jetzt zurück. „Wir sollten das verarzten lassen.“, pflichtete ich ihm mit einem Lächeln bei, als ich abermals auf seine Wunde blickte und sah dann kurz in die Augen der anderen. Natürlich hatte sie Vegetas kleines Schauspiel nicht kalt gelassen und mehr denn je stand so endlos tiefe Sorge in ihren Gesichtern geschrieben. So als schienen sie endlich in ihrer Angst bestätigt... ja gar in all ihrer Zuversicht mir gegenüber, dass der Saiyajin gefährlich war. Schienen mich gar zu rügen, wieso ich ihn damals in mein Heim aufnahm, doch hatte er mir, so einsam wie er nun mal eben war, einfach irgendwo nur leid getan. Son-Kun hatte Freezer besiegt und die Echse damit auf einem sterbenden Planeten direkt in die Hölle geschickt. Somit Vegetas einziges Ziel vor Augen zerstört und damit blieb der Saiyajin no Ouji plan- und heimatlos. Zwei Dinge, die man wahrlich niemandem wünschte. Niemandem, der keinerlei Antrieb mehr hatte und ohne über weitere Konsequenzen nachzudenken, hatte ich ihn zu mir eingeladen. Und nun waren wir hier. Lebten Tag für Tag vor uns hin, doch irgendwie schien Vegeta mehr denn je verloren. Schien kein neues Ziel mehr vor Augen zu haben, gar eine Aufgabe, welcher er sich widmen konnte.  Schien sich selbst in der Dunkelheit zu verlieren und wieso er akzeptierte hier zu bleiben... Auf einem Planeten, der ihm mehr als fremd war... Gar unter Leuten, die ihn wahrlich hassen sollten für das was er ihnen angetan hatte, war mir immer noch ein Rätsel. Verdammt... dieser ganze Saiyajin war mir ein Rätsel und wieder sah ich auf all das Blut, welches meinem Freund an blasser Haut klebte. Vegeta.... Was hast du dir nur dabei gedacht?!? Meine Freunde gingen. Sie schienen gemerkt zu haben, dass nach Vegetas kleinem Wutausbruch die Party zu Ende war. Der Knoten der Geduld abermals geplatzt, die Luft gänzlich raus und langsam hatte sich einer nach dem Anderen verabschiedet. Auch Yamchu ging, nachdem ich ihm mehrere Male versichert hatte, dass mir der Saiyajin nichts tun würde. Das hatte er die ganze Zeit auch nicht, also würde er es jetzt noch weniger und dennoch sahen mich beschützende Augenpaare lange an. „Bist du dir sicher?!?“, hatte er mich argwöhnisch angesehen und wieder bestärkte ich meine eigenen Worte mit einem kräftigen Nicken. „Ja, das bin ich. Er ist kein Monster. Er... wird mir schon nicht den Kopf abreißen.“, lachte ich ehrlich und hatte meinem Freund dann noch ein paar Schmerztabletten in die Hand gedrückt. Das und einen Kuss auf die Wange, der sich schon bald in einen des ehrlichen Abschiedes verwandelte. Nämlich direkt auf seine Lippen und nach weiteren Minuten, ließ ich ihn von dannen ziehen. Yamchu traute Vegeta immer noch nicht und wer konnte es ihm auch verübeln. Der ehemalige Wüstenbandit hatte alle Gründe dazu, doch ich sah Vegeta nicht als potentielle Gefahr an. Er war hitziger in manchen Dingen, schnell auf die Palme zu bringen und urteile oft viel zu vorschnell über Dinge, welche eigentlich mehr an Gedenkzeit gebührten. Brachte sich selbst damit eher nur in Schwierigkeiten, als sich von ihnen fern zu halten, aber eigentlich war er doch ganz umgänglich. Ja gar so etwas wie sympathisch... Na ja... Nur heute nicht und wieder sah ich auf meine eigene Hand, mit der ich ihm eine schallende Ohrfeige verpasst hatte. Zugegeben, es tat noch ganz schön weh und immer noch thronte der Stützverband ruhend an meiner rechten Hand. Ob ich ihn verletzt hatte?!? Ich lachte, das war wirklich ein Ding der Unmöglichkeit. Seine Haut war so hart wie Stahl. Und dennoch zeitgleich... so wunderschön warm. Seufzend schloss ich die Türe hinter mir und begab mich nun in Richtung meines eigenen Schlafgemaches, welches sich im ersten Stockwerk befand. Morgen konnte ich mich auch noch um das Chaos in den unteren Sälen kümmern, jetzt wollte ich nur noch in mein Bett fallen. Einfach nur die Augen schließen und keinen Gedanken mehr an den Saiyajin verschwenden.  Sicher war er irgendwo in die Dunkelheit der Nacht verschwunden. Suchte sich irgendwo ein stilles Plätzchen außerhalb der Stadt, an das er sich zurückziehen konnte und kurz spielte ich nicht doch mit dem Gedanken, ihn suchen zu gehen. Denn dieser verletzte Blick in dunkelbraunen Augen hatte mich nicht losgelassen, doch... Vegeta war selbst Schuld gewesen. Er alleine hatte es soweit kommen lassen. Sollte er doch schmoren, wenn er wollte. Diese Suppe hatte er sich selbst eingebrockt, also sollte er sie gefälligst auch wieder alleine ausbaden. Er wollte ja immer Alleine sein. Suchte nichts als so trostlose Dunkelheit, in dem er uns andere immer ausschloss. Bitteschön.... Das hatte er ja jetzt nun erreicht. Doch Vegeta war nicht da wo ich ihn beabsichtigte. Nein, heute schien er wohl irgendwie mehr als unberechenbar zu sein. Gar auf mir so unerklärliche Art und Weise anders als sonst, denn er war nicht in irgendeiner Dunkelheit verschwunden. War nicht wie sonst auf den Dächern meines zu Hauses, plagten ihn irgendwelche trüben Gedanken, welche ihn nicht loslassen konnten und er so sehr einen Ort der Stille suchte. Nein. Er hatte sich, speziell für diesen Abend, etwas ihm so völlig neues ausgedacht und immer noch stand ich viel zu perplex in meinem Türrahmen, als dass ich die Wahrheit vor mir wahrlich begreifen konnte. Er – lag in meinem Bett. Schien wohl mein Zimmer mit dem seinen verwechselt zu haben und wahrlich...  Jetzt konnte ich nicht anders als nun doch zu schmunzeln, als ich ihn so vor mir sah und langsam trat ich auf den schlafenden Saiyajin zu. Liegend war ja wohl noch eine Untertreibung. Er schien gleich das ganze Bett einzunehmen, hatte gar meine ganzen Kissen und Decken irgendwo am Boden zerstreut und belustigt schritt ich über eben jene, als ich mich ihm langsam näherte. Leise natürlich, wollte ich dieses gar schon friedvolle Bild vor mir nicht zerstören und endlich war ich bei ihm angelangt. Hörte seine tiefen Atemzüge, die mehr denn je seine wahre Erschöpfung preisgaben und sah dann auf sein Gesicht. Immer noch thronte mein Handabdruck auf seiner Haut und ohne es zu merken, strich ich zaghaft über eine gerötete Wange. So fest hatte ich also zugeschlagen?, dachte ich fragend und schreckte dann zurück, als er mir so plötzlich zusammen zuckte. Gar mürrisch das Gesicht zu einem Grummeln verzog und wieder konnte ich nicht anders als zu grinsen, als er meine Hand mit der seinen beiseite fegte. Zaghaft setzte ich mich schließlich zu ihm und sah in sein fiebriges Gesicht. „Vegeta?“  Doch immer noch war nichts zu hören, als seine tiefen Atemzüge und langsam beugte ich mich näher an ihn heran. Hatte er.... etwa getrunken?!? Argwöhnisch verzog ich das Gesicht nun zu einer Grimasse, als mir ein herber Geruch entgegen schlug. Mein Gott, hatte er etwa die ganze Bar gestürzt?, dachte ich belustigt und sah dann abermals in matte Züge vor mir. Jetzt.... erinnerte ich mich. Ja, er schien wohl einiges intus zu haben, denn die 16 aufgereihten Gläser schienen alleine auf sein Konto zu gehen und kurz fragte ich mich, ob Saiyajins wahrlich so viel vertragen konnten, oder ob Vegeta nicht vielleicht doch.... Wieder huschte ein entschuldigendes Lächeln über meine Lippen, als ich Eins und Eins zusammen zählte und abermals auf den schlafenden Saiyajin blickte. Das erklärte einiges. Das erklärte sogar alles und wieder rüttelte ich an seiner Schulter und versuchte, ihn wach zu bekommen. Endlich ging eine Regung durch seinen Körper und verschlafen wandte er sich zu mir um. Versuchte mich aus einem verquollenen Blick zu fokussieren und kurz vergaß ich all meine Wut, die ich auf ihn verspürt hatte, als ich in diese verschlafenen und doch recht verwirrten Züge sah. Züge, die sonst so gar nicht zu diesem verschlossenen Wesen passen sollten. Gar ein Wesen, das so endlos perfekt sein wollte, aber wie immer schien mir Vegeta mehr und mehr neue Seiten von sich zu zeigen. „Was... suchst du in meinem Zimmer, Onnà?“, fragte er mich zornig, doch überschlug sich seine Stimme regelrecht und ließ eine bestehende Wut eher so gänzlich schwach einreißen. Seine Stimme klang kratzig, eher verwaschen und bei weitem nicht so streng wie sie eigentlich sollte und wieder konnte ich nicht anders, als belustigt zu grinsen. Sein Zimmer?!? Tadeln schüttelte ich den Kopf und konnte nun nicht anders als wahrlich zu lachen, als ich seinen ernsten Blick sah. „Wohl sollte ich diese Frage eher zurückgeben. Was suchst du in meinem Zimmer, Vegeta?“, fragte ich ihn abermals lachend und wieder sah er mich einfach nur stirnrunzelnd an. Na ja, sofern er das mit guten 16 Gläsern Alkohol noch irgendwie konnte und wollte dann rechtfertigende Worte über seine Lippen bringen, dass ich mich irren musste. Ob ich nicht den Verstand verloren hätte, doch kam nichts Weiter als heiße Luft über ein narbiges Sein. Dann ein zögerlicher Blick auf sein Umfeld, als er meinen schmunzelndem Blick sah. Starrte langsam auf die Bettdecke, die mehr denn je wirklich nicht die seine war. Dann langsam auf meinen Schreibtisch und endlich kam die Erkenntnis. „Oh...“, war alles was er kurz und knapp über vernarbte Lippen brachte und wieder konnte ich nicht anders als amüsiert zu grinsen. „Entschuldigung....“, kam es mehr denn je murmelnd von meinem Vordermann, doch anstatt sich aus meinem Bett heraus zu schälen, was ich nun eigentlich angenommen hatte, legte sich Vegeta einfach wieder zurück. Presste sich betreten beide Hände an die Stirn und sog scharf die Luft ein. War ihm etwa... schwindelig? Schien wohl so. Natürlich war man das, wenn man mehr Promille als Blut in seinen Adern hatte und irgendwie tat er mir nun schon wieder leid. Warum... musste er auch immer so übertreiben? „Blödes Haus...“, hörte ich ihn murmeln und überrascht wandte ich mich dann wieder dem Saiyajin zu. Hörte wie er weitere Wortfetzen über zittrige Lippen brachte, die mehr denn je verlauten ließen: Sieht ja sowieso alles gleich aus und nun konnte ich mich wirklich nicht mehr halten und brach in ein lautstarkes Gelächter aus. Ein Lachen, das ich aber sofort wieder zu dämpfen versuchte, denn abermals verließ ein schmerzlicher Laut blässliche Lippen und unweigerlich schloss Vegeta gequält die Augen. Oh ja. Das musste schmerzen. Auch ich kannte die Folgen so manch durchgemachter Nächte und dennoch musste das wohl für einen Saiyajin mehr als grausam sein. Die Sinne bis zum äußersten geschärft nahm er jetzt alles wahrscheinlich gleich doppelt so laut wie intensiv war und wieder folgte ein besorgter Blick meinerseits. Abermals getragen von einem schwachen Lächeln und kurz legte ich ihm meine kühle Hand an eine schweißnasse Stirn. „Du bist betrunken, Vegeta.“, flüsterte ich leise und strich ihm dann über die Wange. „K...Kann schon sein.“, pflichtete er mir heißer und nach einigen Minuten der Stille bei und wieder wurde ein erschöpfter Blick so endlos müde. Belustigt schüttelte ich den Kopf. Wahrlich, dieser Saiyajin... Brachte sich aber auch immer in die unmöglichsten Situationen. Kannte einfach keine Grenzen und wieder sah ich auf sein mattes Profil. Gut sah er wirklich nicht aus und kurz überlegte ich, nicht doch in die unteren Krankenräume zu gehen und um nach irgendetwas zu suchen, was sein Leiden vermindern konnte. Auch wenn ich immer noch leicht sauer auf ihn war und sein respektloses Verhalten meinem Freund gegenüber einfach nicht so leicht tolerieren konnte. So leiden sollte er nun auch wieder nicht, doch riss mich seine leise geflüsterte Stimme abermals aus den Gedanken und überrascht sah ich auf meinen Vordermann, als ich seine Worte vernahm. Worte, die alles ins Rollen brachten. „Wieso... hasst du mich?“ Verwundert sah ich ihn an, zu keinem weiteren Wort mehr fähig. Sah abermals in sein Gesicht. Versuchte unter so viel Müdigkeit zu lesen, doch schien er schon halb zu schlafen. Halb in einem dämmerigen Zustand zu sein und dennoch versuchend sich gequälter denn je wach zu halten. Fieberhaft versuchend meinen Blick zu erwidern, doch war es so zum Scheitern verurteilt und ohne dass ich wollte, weckte dieser eine Satz nichts als Schmerz in mir. Nichts als ein beklemmendes Gefühl, das so nicht stimmte. Das dich nicht atmen ließ, egal wie oft du es noch so sehr versuchst und sanft war nun meine Stimme, die ich ihm schenkte.Von Nichts, als so viel an wahrer Ehrlichkeit getragen. „Vegeta, ich... ich hasse dich doch nicht.“, sprach ich ehrlicher denn je und legte ihm dann eine Hand an hitzige Wangen. Strich tröstlich über blasse Haut und versuchte zu verstehen, wieso er auf diesen Gedanken kam. Hatte ich ihm etwa immer den Anschien hierfür gegeben? Nahm er wahrlich an, dass ich ihn wirklich verabscheuen würde? So sehr und aus tiefstem Herzen?!?  Auch wenn er mich heute Abend mehr denn je so wütend gemacht hatte, aber....  Hassen.... Nein. Das konnte ich einfach nicht und wieder wurde meine Stimme von einem Lächeln begleitet, als ich weiter sprach. „Aber... manchmal ist es sehr schwer, den Verstand unter diesem feurigen Dickkopf zu verstehen, weißt du?“, lächelte ich ehrlich und tippte ihm dann, wie zur Unterstreichung, leicht an die eigenen Stirn. Denn das stimmte. Sein Verstand glich einem endlosen Labyrinth, in dem man sich nur verlaufen konnte, wagte man sich in sein Inneres und dennoch würde ich diesen Schritt viel zu gerne gehen. Doch abermals weckte mich seine belegte Stimme aus meinen eigenen Gedanken und schmunzelnd sah ich in blasse Züge. „Das... ist gar nicht wahr.“, kam es wieder fast schon leicht angesäuert über vernarbte Lippen und wieder schüttelte ich nur belustigt den Kopf. Nein für wahr.... Diese Unterhaltung würde ich so schnell nicht mehr vergessen können, denn dazu wurde sie von so viel wahren Worten begleitet. Endlich ein Mal aus dem Herzen sprechend und keine Lügen mehr den Vorhaltungen ihren Platz einräumend. „Menschen können das nicht verstehen....“ Wieder zog ich eine Grimasse, gar meine Lippen zu einer dünnen Linie, doch schüttelte ich dann wieder nur verstehend den Kopf. Klar, dass Vegeta Vergleiche zog. Er kannte es eben nicht anders und dennoch versuchte ich mich nicht durch diesen verletzten Tonfall beirren zu lassen. Wissend, dass er es wirklich nicht besser konnte und nichts anderes gelernt hatte.  Denn immerhin... war er immer noch ein anderes Wesen. Das durfte ich einfach nicht vergessen, doch abermals unterbrach mich seine nun mehr denn je schläfrige Stimme. Wahrlich, es fehlte nicht mehr viel und er würde wirklich hier in meinen Armen einfach so einschlafen und tief beugte ich mich etwas zu ihm herunter, um ihn besser verstehen zu können. „Aber du... bist anders.“ brachte er flüsternd über seine Lippen und überrascht sah ich in erschöpfte Züge. Diese ganze Unterhaltung mehr denn je genießend, denn in diesem Zustand konnte ich so viel mehr aus ihm herauskitzeln. Etwas, dass er bei klarem Verstand niemals gesagt hätte und wieder strich ich ihm wirre Strähnen aus der Stirn. „Wie anders bin ich denn, Vegeta?“, flüsterte ich ihm entgegen und sah dann wie er müde die Augen schloss. Nun wirklich in das Land der Träume verfiel, doch eine Antwort würde er mir wohl noch geben. Eine Antwort, die damit alles veränderte. Brachte diese so leise über seine Lippen, dass ich mich wahrlich anstrengen musste, sie zu hören, doch ließ es mein Herz zu ungemein wild hinter meiner Brust pochen.  Gar mehr denn je so völlig endlos und von Nichts als Wärme begleitend. „Du... bist Bulma.“, nickte er fast schon wie zur Bestätigung und brachte dann ein erschöpftes Gähnen über seine Züge. „Du bist... dein eigener Mensch.“ Und mit diesen letzten Worten schlief er einfach ein. Ließ mich so völlig unbeholfen mit seinen wahren Emotionen zurück und nun konnte ich nicht anders und ließ ein ehrliches Lächeln über meine Züge wandern. Du bist dein eigener Mensch. Was übersetzt gar so viel bedeutete: Du bist etwas ganz Besonderes. Für mich etwas ganz Besonderes und wieder konnte ich mein Lächeln nicht mehr hinter seinen Schranken halten und ließ es hinaus. Strich meinem Gegenüber abermals wirre Strähnen aus der Stirn und sah dieses eine Wesen vor mir, was mir an diesem Abend eine völlig andere Seite von sich zeigte. Eine... so Ehrliche. Eine, die mich wahrhaft sehen ließ, dass auch er eigentlich nur so flehentlich nach dem Licht suchte und einen inneren Impuls folgend legte ich mich einfach zu ihm. Spürend, dass er heute mehr denn je so endlose Nähe suchte und langsam legte ich einen meiner Arme um seinen Körper. Zog ihn enger an mich und vergrub schon gar mein Gesicht in diesen wundervollen Haaren.  Fühlte seine Wärme. Hörte dieses endlos schlagende Herz, sich meinem eigenen Takt angleichend und damit auf einer Wellenlänge liegend. So als wäre es... vorherbestimmt. Hoffend, dass es niemals aufhören würde zu sein. Ja gar zu existieren und ohne es zu merken, weckte dieses einst mir so fremde Wesen etwas völlig Neues in mir. Etwas, was vielleicht schon immer dagewesen war. Schon immer in meinem Herzen lag, aber von so vielen Vorurteilen überschattet wurde. Doch nun das Weg in endlos heilendes Licht fand. Denn manchmal... genügt uns eben nur ein kleiner Augenblick um die ganze Welt zu sehen – aber lässt man Alles hinter sich, erreicht man die Unendlichkeit. Ja, das tat ich wirklich, in diesem einen Moment der Stille und während ich mir versuchte einzureden, dass dies hier kein Verrat an meinem Freund sein würde, so war es doch schon längst beschlossen. Mein Herz hatte sich schon längst entschieden, auch wenn wir manchmal den schwersten Weg nehmen mussten, so war er dennoch und am Ende... ...der einzig Richtige. ~*~ Behutsam legte ich Trunks in sein Gitterbett zurück und bettete ihm die Decke über. Schon längst war er abermals in das Land der Träume versunken und kurz beobachtete ich ihn stumm. Was ein Kind wie er wohl dachte? Spürte er all diese Sorge, welche unsere Welt umgab und mehr denn je so eisern wachsen würde? Vielleicht.... Vielleicht aber auch nicht, darüber konnte ich nur mutmaßen und dennoch hoffend, dass es nicht der Wahrheit entsprach. Mein Sohn sollte so lange wie möglich behütet aufwachsen wie er nur konnte. Nichts von all diesem Leid und dem Schmerz erfahren sollte, der wie das Schwert des Damokles über uns schwebte und mehr denn je zu fallen drohte. Mehr denn je unsere ganze Welt in blindes Chaos stürzte und eine nahende Zukunft so ungewiss wie noch nie werden ließ. Denn ja.... Hatten wir eine Zukunft? Jene, die ab heute in der Dunkelheit wanderten und jegliche Chancen auf einen Sieg verloren hatten?!? Jeder Weg konnte in den Abgrund führen. Jeder in ein Ende ohne Wiederkehr und wieder schnürte mir mein schlechtes Gewissen mehr denn je den Brustkorb zu. Hinderte mich so kläglich am Atmen, als ich an Vegetas ganze Wut zurück dachte und ich seine einst gesprochenen Worte nochmals in meinem Geist hörte. Wie ein Mantra, das sich auf ewig zu wiederholen schien. Das... ist die Realität. Tod und Zerstörung. Endlose Pein und nichts als unerschütterliche Qual. Ein Schmerz, der nie vergeht... Chancen, die nicht wachsen konnten... Eine Hoffnung, die niemals existierten durfte, wenn sie es denn jemals wirklich hatte. Ja.... So sah unsere Zukunft aus und dieser eine Gedanke war es letzten Endes auch, der mich meinen Saiyajin nun suchen ließ. Ich mir eine dickere Wolljacke überzog und ich mich dann an den einzigsten Ort begab, an dem er jetzt nur sein konnte. An den er sich immer zurück zog, plagten ihn nichts als trübe Gedanken. Ja gar selbst ein eigenes, schlechtes Gewissen und nichts als reine Kälte umfing mich, als ich auf die Dächer meines zu Hauses stieg. Sofort meine suchenden Blicke über das weite Panorama der Stadt schweifen ließ, doch eigentlich nur nach ihm Ausschau hielt.  Nach meinem Saiyajin und endlich fand ich ihn auch. Wie lange er hier schon lag wusste ich nicht. Doch erst jetzt, als ich näher an ihn herantrat und sah, dass er schlief, schien mich ein vager Verdacht zu beschleichen. Wahrscheinlich schon eine ganze Weile und erst jetzt wurde ich mir dem Ausmaß dessen bewusst, was diese Maschinen wirklich anrichteten. Welche endlose Pein sie uns allen bescherten. Gar nichts als pure Erschöpfung schenkten und erst jetzt, als ich mich neben Vegeta setzten, sah ich, wie müde er wirklich war. So völlig ausgelaugt und nicht Herr seiner wahren Kräfte. Nicht dem entsprach, was er eigentlich sein sollte und langsam streckte ich eine Hand nach ihm aus. Spürte nicht, wie ich zitterte, gar vor Kälte oder Angst und berührte sachte seine Haut. Immer noch thronte meine Ohrfeige wie ein schändliches Brandmal auf seiner Haut und wieder beschlich mich mehr denn je so widerliche Übelkeit. Gar eine Abscheu gegen mich selbst, wieso ich mich nicht einfach beherrschen konnte. Gar diesen Moment zu so etwas Falschem werden ließ und wieder strich ich gar fast schon tröstlich über erhabene Haut. Mir mehr denn je wünschend, jenen einen Schlag sofort zurückzunehmen. Denn natürlich hatte es Vegeta nur gut gemeint. Versuchte mir durch seine Art der Dinge zu erklären, dass eben nicht alles so rosig war, wie ich es mir in meiner kleinen, einfachen Welt ausmalte. Das alles mehr denn je verstrickter war, als angenommen und unser Leben mehr denn je in so endloser Dunkelheit versank. Er schien die Gefahren schon viel zu früh erkannt zu haben, welche unser Dasein so hoffnungslos werden ließ, doch ich.... Ich war eben nur ein kleiner, naiver Mensch. Zu sorglos in allen Dingen, gar unserem ewigen Trott nach lebend und in diesem einen Moment hasste ich mich mehr denn je. „Vegeta?“ Meine Stimme glich einem Flüstern, doch das kurze Zucken, dass durch seine Mimik ging, ließ mich wissen, dass er mich sehr wohl gehört hatte. Doch immer noch nicht seine Augen öffnen konnte und wieder strich ihm ihm behutsam durch das Haar. Nicht wissend wo ich mit meiner Entschuldigung anfangen sollte, doch entschied ich mich dann dafür, dass es erst Mal besser war, ihn ins Haus zu kriegen. Hier oben würde er sich nicht erholen können und sanft fasste ich ihn an der Schulter. „Komm, lass uns reingehen, okay?“, fragte ich ihn sanft, doch wurde ich nach einiger Zeit des Schweigens von leise geflüsterten Worten unterbrochen. Eher eine Frage, die mich so sehr stocken ließ und zeitgleich an damals erinnerte. Auch wenn sie nicht ganz und im Vergleich zu einer damaligen Vergangenheit, den gleichen Wortlaut hatte. „Wieso.... vertraust du mir nicht?“ Ich spürte wie ich abermals zitterte. Wie mich wieder jene eine Erinnerung heimsuchte und ich langsam in Vegetas erwachenden Züge sah. Ein Blick zuvor so stark; gar unbezwingbar, wich nun mehr denn je der endlosen Müdigkeit und unbeholfen versuchte sich mein Saiyajin aufzusetzen. Versuchte mich mehr denn je aus einem verschleierten Blick anzusehen, doch war es für ihn so endlos schwer geworden und kurzerhand stützte ich ihn an der Seite, als er abermals zu schwanken drohte. „Ich... ich vertraue dir, Vegeta. Sogar mehr als du ahnst, aber....“, begann ich mein Herz abermals sprechen zu lassen und konnte nun nicht anders als zu lächeln. Nichts als ein warmes Lächeln meine Lippen begleiten lassend, da doch die Ironie der Schicksals wirklich manchmal die unmöglichsten Wege einschlug. Sich gar alles wiederholen ließ, doch nur... ...auf eine andere Art und Weise. „...manchmal ist es sehr schwer den Verstand unter diesem hitzigen Dickkopf zu verstehen, weißt du?“, sprach ich sanfter denn je und tippte ihm dann wie zur Unterstreichung meiner Worte, leicht an die eigenen Stirn. Eine Geste, die ich auch damals ausführte und mich im gleichen Atemzug mit so viel Liebe durchflutete. Die mich wahrhaft sehen ließ, wie wichtig er mir eigentlich wirklich geworden war und langsam zog ich ihn auf die Beine. Wollte ihm mehr denn je eine Stütze sein.  Jetzt in den dunkelsten Stunden unserer Zeit noch mehr. Denn wer wusste schon wie lange wir noch einander hatten und während ich ihm half zurück in unser beider Heim zu gelangen, hauchte ich ihm ein leises: Ich liebe dich auf die Wange. Ernst gemeinte Worte, die ich mehr denn je für ewig halten wollte, doch nicht wusste, ob ich das auch wirklich konnte. Ob sie für die Ewigkeit bestimmt waren, gar für ewig halten würden und umso wichtiger war es nun, es immer wieder auszusprechen. Gar immer... … und immer wieder. Ja, Vegeta. Ich liebe dich. Liebe dich so unendlich. Mit allem was ich bin... Mit allem, was ich war und was ich einst noch werden möchte. Denn ich hatte nur eine Zukunft. Hatte nur ein Leben und das will ich um jeden Preis mit dir gehen, als ohne dich. Selbst wenn es mich zeitgleich so endlos leiden lässt. Selbst wenn es mir jedes Mal aufs Neue vor Augen hält, dass ich dich verlieren könnte. Denn wir denken selten an das, was wir haben. Aber immer an das, was uns fehlt. Immer an das, was wir verlieren konnten. Und ab dann auf ewig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)