Eine Zeit des Sterbens von RedViolett ================================================================================ Kapitel 4: Zeit 4 ----------------- Eine Zeit des Sterbens Zeit 4 Natürlich war die Bettseite leer als ich erwachte, hatte ich dennoch, trotz all der Angst die bleiben würde, jemals etwas anderes erwartet? Hatte ich jemals gehofft etwas gänzlich anderes als manches Mal nur seinen Schatten zu berühren? Nein.  Nicht wirklich. Denn ich hatte mir dieses Leben ausgesucht, so völlig frei und aus dem mir Möglichen. Ja. Ich hatte gewusst was mich erwartete als ich ihn wählte, also durfte ich mich am Ende nicht beschweren – auch wenn ich dennoch und manches mal, vom Gegenteil träumte. Aber vielleicht sollte man einfach lernen, auch die kleinsten Dinge im Leben zu genießen, gar sie wertzuschätzen und genau das tat ich. Jetzt in diesem einen Moment. Ein Moment, der die Ewigkeit bedeutete und für immer in meiner Seele gefangen blieb – aber dennoch war er frei. Frei für immer. Zaghaft strichen meine Finger über den Platz, der bis vor wenigen Stunden noch mit seiner Wärme gefüllt war und spürte schon jetzt die Kälte. Spürte schon jetzt das Eis, welches Vegetas frühes Verschwinden an diesem Morgen mit sich gebracht hatte und verzweifelt versuchte ich das Chaos in meinem Kopf zu ordnen. Versuchte den Schlaf aus meinen Glieder zu vertrieben und drehte mich auf den Rücken. Sah an die Zimmerdecke und nahm immer noch nicht meine Hand von jenem einen Platze, den ich niemals wieder leer vorfinden wollte. Niemals wieder und dennoch musste ich es. Musste es so sehr. Musste mich trotz Allem jener einen Angst stellen, die ich einfach nicht wahrhaben wollte und versuchte sie wieder zurück in ihre Schatten zu drängen. Vielleicht... würde dieser Platz schon bald für immer nichts weiter, als eine leere Hülle bleiben. Sofort kamen die Tränen, die so unverfroren in meine Augen stiegen und während ich sie gar schon boshaft beiseite fegte, kam der Groll. Ein Groll auf mich selbst. Hass, gar tiefe Abscheu jemals auch nur ansatzweise solch einen Gedanken gehegt zu haben und erschrocken setzte ich mich auf. Nein. So durfte ich nicht denken. Niemals wieder. Niemals wieder wollte ich jemals diesen einen Gedanken erneut durch meinen Geist wandern lassen.  Vegeta war stark. War nicht irgendjemand, der so einfach zu besiegen war, gar der einfach so klein bei gab. Er würde es schaffen. Da war ich mir sicher. Zu hundert Prozent. Niemals wieder wollte ich zweifeln an seiner Stärke, die so unabwendbar brannte wie das Feuer meiner Seele. Also immer. Unbändig und gar lichterloh. Hell gegen diesen einen Untergang trotze, welchen uns die Cyborgs bescherten und mit neuem Mut schwang ich die Beine aus dem Bett. Nein, Vegeta. So einfach würdest du es dir dieses Mal nicht machen. Dieses Mal wollte ich an deiner Seite sein. Dieses eine Schicksal nur mit dir bestreiten und alle Hürden meistern, die noch daraus folgen sollten. Diesmal warst du nicht alleine in diesem Kampf, der eigentlich unser Aller war und nicht nur auf deinen Schultern ruhen sollten. Wir alle trugen unseren Teil dazu bei. Wir alle lebten auf dieser Welt, die uns das wichtigste Gut geworden war und dementsprechend sollten wir auch handeln. Sollten endlich Verantwortung für unser Handeln tragen und nicht nur dabei zuzusehen, wie ein Anderer sich so völlig blindlings aufopferte. Aufopferte für eine Welt, die eigentlich nicht die Seine war und er dennoch in ihr lebte.  Nein. Diesmal stehst du nicht alleine, Vegeta. Niemals wieder würde ich dich loslassen wollen. Niemals wieder. Trotz meiner bestärkenden Worte beeilte ich mich dennoch, da mich mehr als nur die Neugierde plagte. Mich gar antrieb, mich doch endlich zu beeilen und hastig zog ich mir eine eher belanglose Tageskleidung über. Heute würde ich wohl noch in die unteren Labore gehen um einige Aufträge zu beenden, die dennoch trotz all der Warnungen immer noch im Raum standen. Gar liegengeblieben waren und mich ansatzweise von einem routinierten Leben träumen ließ. Eines von früher. Ein Leben, einst vergangen und so präsent, war nun dennoch beendet. Aber vielleicht schaffte ich es ja so, alle Zweifel zu vertreiben, gar einzuräumen und die Hoffnung zu halten, die in diesen dunklen Tagen eher ein seltenes Gut geworden waren. Ein letztes Mal warf ich einen prüfenden Blick in den Spiegel, straffte den dunklen Stoff meiner Hose und zog dann meinen Arbeitskittel zurecht. Oh ja. Eine gute Portion Arbeit würde mir heute sicherlich helfen für einen kurzen Moment all das Grauen zu vergessen. Während dem Mittag konnte meine Mutter ja auf Trunks aufpassen, sodass ich mich endlich in meine Zerstreuung flüchten konnte. Apropos Trunks... Lächelnd lief ich auf das Gitterbett zu, in dem mein Sohn lag und mich schon sehnsüchtig erwartete. Hell stachen mir seine neugierigen blauen Augen entgegen und mit einem Lächeln hob ich ihn auf die Arme. „Na kleiner Mann, gut geschlafen?“, fragte ich gar lieblich, wohl wissen dass er sicherlich kein Wort von dem verstand was ich zu ihm sagte und hauchte meinem kleinen Hab und Gut dann einen leichten Kuss auf die Wange.  „Mama hat definitiv zu wenig geschlafen.“, betonte ich bitter, gar immer noch müde und konnte dann nicht anders als dennoch zu lachen, da mich weiterhin einfach nur ein helles Augenpaar begrüßte. Fast schon mit dem selben sturen Blick, den sein Vater manchmal an den Tag legen konnte und wieder schüttelte ich lachend den Kopf. Manchmal war es einfach nur bemerkenswert, wie sich alles zu wiederholen schien und abermals nahm ich meinen Sohn fester in die Arme. „Komm, lass uns mal sehen wo meine bessere Hälfte steckt, okay?“, betonte ich lachend doch rümpfte dann augenblicklich die Nase. Ach ja, da war doch was. An dieses ganze Mutter-Sein musste ich mich erst noch gewöhnen, doch während ich mit meinem Sohn im hinteren Bad verschwand, um ihm die Windeln zu wechseln, wusste ich auch, dass ich mir nichts anderes weniger wünschen würde. Nein. Nun hatte ich nicht mehr mein eigenes Leben auf das ich achten musste. Nein.  Nun hatte ich gleich zwei. Zwei Lebewesen, die mir mehr als nur wichtiger waren, ja gar die ganze Welt bedeuteten. Wichtiger waren, als mein eigenes kleines Leben und dieses würde ich jederzeit geben wollen, konnte ich diejenigen schützen, die ich liebte. Jederzeit und aus freien Stücken. ~*~ Ich hörte Vegetas Stimme, noch während ich den langen Flur hinunter zur Küche lief und unweigerlich beschleunigte ich meinen Schritt. Unweigerlich klopfte mein Herz wild und unbändig hinter meiner Brust, unfähig seinen wilden Tanz auch nur ansatzweise zu beenden und gar eine trostlose Ruhe einzunehmen. Faszinierend, wie mich dieser Saiyajin nach all den langen Monaten, die wir nun schon mit einander verbracht hatten und zusammen waren, immer noch magisch anzog. Es kam mir vor, als wäre es erst gestern gewesen, als ich endlich Vegetas Vertrauen gewonnen hatte und auch die letzten Schranken fielen. Die letzten Mauern, welche seine wahren Gefühle zurück hielten und mich in diesem Moment der Wahrheit zum glücklichsten Mensch auf der Welt werden ließen. Ja, ich war glücklich, überglücklich sogar, das konnte ich nicht bestreiten; würde es auch nie – niemals und dennoch lag ein drohender Schatten über uns allen, dessen Ausbruch bei Weitem noch zu unabsehbar war. Ernüchternd schüttelte ich den Kopf und hätte mich am liebsten für diesen Gedanken selbst geohrfeigt. So durfte ich nicht denken. Sicher, momentan sah unsere Zukunft mehr als dunkel aus, doch aus jedem bestehenden Schatten konnte ein Funke Licht entstehen. Wir... wir hatten bis jetzt auch immer alles gemeistert. So schnell durften wir... nein... durfte ich einfach nicht aufgeben und sofort schob ich alle trüben Gedanken beiseite. Erst, wenn wirklich alle Hoffnung für verloren galt, erst dann konnte ich mir darüber Gedanken machen, doch nun und gerade in diesem Moment, wollte ich einfach nicht an eben jenes denken, was so schmerzhaft in meiner Seele lag und verbannte es zurück in die Tiefen meiner Seele. Das hatte auch noch später Zeit, konnte auch noch an anderen Tagen beleuchtet werden und solange die Erde noch wenigstens einen Kämpfer hatte, für den sie bürgen konnte, war an ein Aufgeben, ja gar an ein Scheitern in keinster Weise zu denken. In keinster. „Ich weiß nicht... was ich davon halten soll.“, hörte ich meinen Gefährten wieder zögernd sagen und instinktiv griff ich mir erneut an mein Herz. Hielt fest dieses wundervolle Gefühl der Sehnsucht nur um es dann doch leider und völlig unbeabsichtigt, gegen eine leise, immerwährend wachsende Angst einzutauschen. Vegeta klang besorgt.  Klang in keinster Weise so stark gar standhaft, wie ich es sonst von ihm immer gewohnt war und wieder beschleunigte ich meinen Schritt, hoffend so schneller an mein Ziel zu kommen, doch kam mir der Weg zurück zur Küche nun so endlos lange vor. Was war nur los? Er war nicht alleine, das konnte ich jetzt schon sagen, denn wieder drangen mir neue Stimmen aus der Küche und wieder wuchs meine Sorge ins unermessliche. Trunks wimmerte kurz auf meinen Armen und kurzerhand schulterte ich ihn neu in meinen Händen. Wiegte ihn sanft hin und her, mich wundernd, was sein neues Unbehagen geweckt haben konnte. Vielleicht spürte er auch die Veränderungen der Dinge, die so unweigerlich in der Luft lagen und mich mehr und mehr an diesem Morgen beschlichen hatten. Mich nicht loslassen konnten obwohl es doch eigentlich gar keinen Grund für meine unbegründete Angst gab. Für diese eine Sorge, die klang heimlich, still und leise in meiner Seele wuchs und von nun an für immer dort einen festen Platz gefunden hatte. Denn irgendetwas lag in der Luft.  Irgendeine neue Bedrohung von der ich nur noch nichts wusste, doch mein Saiyajin spürte es. Spürte diesen Wink an Schicksal, der schon bald alles verändern sollte. Ob zum Guten oder doch zum Bösen blieb abzuwarten, aber so wie ich die Dinge einschätze, konnte es nichts positives sein. So wie Vegetas Stimme klang; müde, abgeschlagen und jeglicher sonst so starren Zuversicht beraubt, konnte ich nur mit dem Schlimmsten rechnen. So langsam sollte ich mich damit abfinden, dass unser aller behütetes Leben vorbei war. Vorbei, diese kleinen Freuden, welche den Tag bereichern konnten und nur kaltes Eis mit sich brachten. Aber vielleicht gab es ja doch noch Hoffnung.  Irgendwo... da draußen. „Ich sage ja auch nicht, dass es klappen könnte, aber immerhin ist es besser als nur tatenlos zuzusehen, Vegeta!“ Das war eine neue Stimme. Gehörte einem neuen Besucher, der in vergangenen Tagen öfters hier gewesen war, als er eigentlich sollte und wieder stieg mein Puls in rasante Höhen, als ich letzten Endes endlich um die Ecke bog und nun ihm Rahmen des Kücheneinganges stehen blieb. Sofort lagen die Augenpaare meiner Freunde auf mir und unsicher sah ich in die Runde. Einen schwachen Gruß erwidernd, der längst zur Routine geworden war und trotz allem mehr und mehr an Bedeutung verloren hatte. Nicht alle waren gekommen an diesem frühen Morgen, der eigentlich so gut begonnen hatte, doch die Art, wie sie alle um den Tisch versammelt waren, einer bedrückender als der andere und mehr denn je eine eiserne Sorge ausstrahlten, ließen nur eine Schlussfolgerung zu. Eine Einzige. Irgendetwas musste geschehen sein. Irgendetwas Schlimmes, von dem ich noch nichts wusste und endlich löste ich meinen Blick von Krillin, Yamchu und Piccolo und sah schließlich auf meinen Gefährten. Ihn, den ich am aller dringlichsten an diesem Morgen sehen wollte – nur um zu wissen, ob er noch bei mir war. Auf meinen Gefährten, der so unsicher auf den Boden starrte, gar tief in Gedanken festzuhängen schien und mich jetzt schon sein mehr als nur müder Blick unweigerlich frösteln ließ. Diese innere Erschöpfung war ich von Vegeta nicht gewohnt und je mehr ich in das matte Braun seiner Augen sah, desto mehr wuchs meine Angst von Neuem. Er sah mehr als nur erschöpft aus. Eigentlich nahm ich an, dass der Saiyajin schon längst und seit frühen Stunden am trainieren war, doch die spröden Haare, welche in alle Richtungen abzustehen schienen, zeugten eher vom Gegenteil. Auch trug er nicht wie sonst seinen dunkelblauen Gi mit der üblichen Brustpanzerung, sondern immer noch seine lockere Schlafbekleidung, mit der er sich gestern zu Bett gelegt hatte. Bestehend aus einer weiten schwarzen Hose und einem ärmellosen weißen Shirt, das viel zu locker um seinen Körper hing und ein wenig seine gebrandmarkte Haut zeigte. Also musste er doch erst vor kurzem erwacht sein, wahrscheinlich als er die heranpirschenden Auren meiner Freunde bemerkt hatte. Aber wieso waren sie hier? Und wieso...zu solcher Stunde?!? Beiläufig löste ich kurz meinen besorgten Blick von meinem Saiyajin und sah zurück zur Uhr. Viertel nach Acht. Zu früh an diesem Sonntag um wahrlich wirklich an ein Aufstehen zu denken und dennoch würde diese eine Unstimmigkeit noch zu etwas völlig Gewohntem für uns werden. Würde es wohl werden müssen, denn die Dinge schienen sich zu wandeln. Die Zeit schien sich zu wandeln. Hatte wohl an solchen Tagen des blinden Chaos an jeglichem Sinn und Bedeutung verloren und wieder sah ich kurz zu meinen Freunden, welche mich ebenso verschüchtert ansahen. Konnte mir keinen Reim daraus machen, wieso sie alle hier waren und einer mehr besorgter als der andere aussah, doch als ich wieder zu Vegeta blickte und dieses Mal mit mir vertrauen dunklen Seen begrüßt wurde, wuchs der Kloß in meinem Hals zu einem steinernen Klumpen an. Was... Was war nur passiert?!? Doch anstatt mir eine Antwort zu geben, wandte sich Vegeta einfach um, lief an die Küchenzeile hinter scih und griff nach der Fernbedienung, nur um dann im gleichen Atemzug den kleinen Monitor nahe des zweiten Ausganges einzuschalten. Kurz flackerte des Bild in einem verräterischen Rauschen und noch ehe ich begriff, noch ehe ich verstand, wieso er nicht einfach erklärte, was vorgefallen war, sahen geschockte blauen Augen auf ein Bild der Verwüstung. Ja gar... ...auf ein Bild des Todes. Worte waren wohl unangebracht für diese eine Tat, welche sich nun vor meinen Augen abspielte und meine Beine mehr denn je kraftlos werden ließen. Der nördliche Bezirk, vorher eine blühende Stadt mit abertausenden von Menschen gewesen, erstrahlte nun in völligem Chaos. Nichts als Verwüstung war geblieben, nichts als einzelne Ruinen waren der wahre Hinweis drauf, das an diesem Fleckchen Erde, dort wo nun ein riesengroßer Krater thronte, einmal eine erblühende Zivilisation geherrscht hatte.  Ein einziger Hinweis auf ein blühendes Leben, doch nun herrschte dort nichts als der Tod selbst. Tod und Verderben. Ein Ort der Stille. Auf ewig. Ich wollte etwas erwidern.  Wollte meine Stimme erklingen lassen, doch herrschte nichts als ein schwaches Zittern. Als ein keuchendes Wimmern, da nichts als heiße Luft über meine Lippen kam und unweigerlich krampfte sich mein Körper zusammen. Hielt meinen Sohn nur noch schwach in den Armen, während ich weiterhin auf den Bildschirm starrte und den nun aufgebrachten Worten des Journalisten lauschte. „Es gleicht einem Bild der Verwüstung, ja gar einem Bild des Krieges und die Menschheit steht nach wie vor, vor einem Rätsel. Mitten in der Nacht muss diese Katastrophe den nördlichen Bezirk heimgesucht haben, Eine, die sich noch niemand so richtig erklären kann und dennoch die Welt mit einem wahren Grauen erschüttert.“ Kurz knackste das Bild und ging in einem flimmernden Rauschen unter, bevor sich die Statur wieder fing. Wohl schien die Übertragungsrate mehr als schlecht zu sein und nur noch vage konnte ich die geschockte Stimme des Mannes hören, der so unweit an jenem Ort zu stehen schien, welcher von unserer eigenen Bürde heimgesucht wurde. Eine Bürde, die wir uns nicht ausgesucht hatten und ihr nun so machtlos gegenüber standen. Der Kloß in meinem Hals wurde größer. Meine Lippen trockener, während ich abermals über die Trümmer blickte und mir unweit das ganze Leid bewusst wurde, mit dem diese Menschen gestorben waren. Es hatte begonnen. Definitiv begonnen und dieser eine Gedanke trieb mir erneut die Gänsehaut auf die Arme. Der Untergang der Menschheit und allen Lebens, wie wir es zuvor kannten war mit dem heutigen Tag besiegelt. Und zum ewigen Stillstand verurteilt. „Die Experten des Einsatzteams Alpha G7 aus den inneren Provinzen sind an der Sache dran, doch noch ist unklar was oder wer dieses Ausmaß an Zerstörung angerichtet hat.  Erste Berichte schließen einen massiven Meteoriteneinschlag nicht aus, doch bislang wurden keine Trümmerteile aus dem All gefunden. Auch ist ein Terroranschlag einer unbekannten Einrichtung oder doch eine Gasexplosion der unteren Rohre, welche unterhalb der Stadt eingebaut wurden, nicht gänzlich auszuschließen. Und dennoch steht man vor einem Rätsel. Fakt ist, das heute Nacht mehr als...“ Doch mit einem Mal brach die Verbindung ab, als ich ein entrüstetes Schnauben hören konnte und Vegeta den Monitor mit einem barschen Knopfdruck auf die Bedienung in seinen Händen zum Schwiegen brachte. Immer noch starrte ich auf das nun schwarze, tote Glas, versuchte das Chaos zu verstehen, gar zu begreifen all dieses Sein, das so unweit in dieser Nacht die Menschheit heimgesucht hatte, doch ging alles viel zu schnell. „Typisch Mensch!“, spottete mein Gefährte ärgerlich, warf dann die Fernbedienung in die hinterste Ecke der Zeile, lehnte sich an eben jene und verschränkte mürrisch die Arme vor der Brust. „Sie glauben lieber einer ihrer gesponnenen Lügen, als auf eben jenen Dinge zu vertrauen, die so unweit vor ihnen liegen.“ Geschockt sah ich Vegeta an, als ich die ganze Bitterkeit in seiner Stimme hören konnte und wandte mich dann vollkommen zu ihm um. „Sie würden die Wahrheit nicht glauben, selbst wenn sie ihnen provokativ und so unweit ins Gesicht springen würde. Tzz. Wie erbärmlich!“ „Verurteile die Menschen nicht nach dem an was sie glauben, Vegeta.“, lenkte Piccolo ein und erwiderte den mürrischen Blick meines Gefährten mit einer eisigen Strenge. Eine Emotion, die man so gar nicht von dem einstigen Oberteufel gewohnt war und kurz sah ich fast schon ehrfürchtig auf den Namekianer, der sich seit dieser ganzen Unterhaltung nicht vom Platz am Fenster gelöst hatte. Gerade solche Worte aus seinem Mund zu hören, ließ mich abermals jene eine Angst verspüren und wieder erzitterte mein Körper. „Ich verurteile sie nicht im Gesamten, sondern nur die Leichtigkeit, gar blinde Naivität, mit welcher sie den Dingen entgegentreten, die ihr eigentlicher Untergang sein könnte und – es sein wird, wenn sich an ihrer Einstellung nichts ändert!“ „Und was genau erwartest du dann von ihnen? Sie werden sich wohl kaum auf die Straße stellen und kämpfen wollen.“ Ein Schnauben verließ Vegetas Lippen, als das Kommentar des Namekianers sein Ziel fand, doch augenblicklich entwich es einem einzelnen Lachen, das dennoch keinerlei Verurteilung in sich trug. Es war einfach da. So bitter, so trocken... ...und so erbarmungslos. „Nein, das vielleicht nicht.“  Wieder ein trockenes lachen und fast schon belustigt über des Anderen Worte schüttelte Vegeta den Kopf. „Ich verlange auch nicht, dass sie das Eine bekämpfen, was so drohend vor ihren Haustüren liegt und so frech um Einlass bittet. Ich verlange lediglich eine andere Sichtweise. Ein Erweitern des Horizonts, um offener für die Dinge zu werden, die so unweit vor ihnen liegen.“ Nicht mehr als ein Flüstern verließ seine Lippen, als er die nächsten Worte sprach und mich damit mit einem eisigen Schauer zurück ließ. „Ein Versuch, es wenigstens zu... versuchen.“ Durchdringend sahen dunkle Opale zur Seite, konnten den nun eher fragwürdigen Augen keinen Blickkontakt mehr schenken. Ich hielt den Atem an, denn solche Worte hatte ich von meinem Gefährten so noch nie gehört. Er klang nicht beurteilend, bei weitem nicht störrisch oder gar spottend. Es war ein einfaches Unglauben, was sich so leise, gar versteckt in Vegetas Stimme geschlichen hatte, das ich abermals fröstelte und versuchte das Zittern zu verbergen, welches mich erneut heimsuchte. Doch sein nächster Satz brachte all die Angst zurück und ließ mich endlich die wahren Absichten hinter seinen ganzen Worten sehen. Ja gar seine ganze Angst. „Denn genau das gleiche ist mit Vegeta-sei passiert.“ Emotionslos ließ der Saiyajin eben jene Worte wirken, die er so erbarmungslos in den Raum geworfen hatte und erwiderte fragende Augenpaare, welche nun auf ihn gerichtet waren mit einem monotonen Blick. Alleinig Trunks Wimmern war zu hören und fast schon wie in Trance wiegte ich ihn erneut auf meinen Armen; hoffend, dass ich ihn wenigstens so beruhigen konnte. Ruhe fördernd, wenn ich selbst es schon nicht konnte und lauschte erneut Vegetas Stimme, als er zu sprechen begann, doch konnte er eben jene Worte nicht mehr über die Lippen bringen, die so unweigerlich seinem Herzen entweichen wollten und verweilte dann wieder in tiefem Schweigen. Es tat weh ihn so zu sehen. Sich ein Versagen eingestehend, wo eigentlich keines zu bestehen schien und mehr denn je wuchs in mir der Wunsch, ihn einfach nur jetzt und in diesem Moment, in die Arme zu nehmen. Ihm zu versichern, dass ich bei ihm war. So aufopferungsvoll und ehrlich. Ihm immer und immer wieder sagend, während meine Hand beruhigende Kreise auf seiner Haut ziehen würde, dass sich ein alter Fehler nicht mehr wiederholen würde.  Ein Fehler, der eigentlich gar keiner war und für den er nichts konnte. Es nicht seine Schuld war, die er sich selbst immer und immer wieder auflud und bis zur Erschöpfung seiner Seele in sich trug. Ein endlos unsinniger Gedanke, der ihn nachts kaum schlafen ließ und ihn mehr als nur einmal aus zu tiefen Alpträumen weckte. Nein. Der Untergang seiner alten Heimat, war nicht Vegetas Schuld gewesen und dennoch zog er sich diesen Schuh immer und immer wieder an. Konnte nicht entsagen den vielen Stimmen, die stetig und immerwährend in seinem Kopf zu sprechen schienen und ihn mehr denn je ermüdeten. Ja gar – quälten. Denn das spürte ich. Spürte die bittere Sorge, das ein längst vergangenes Schicksal sich wiederholen könnte und obwohl mich dieser Gedanke mehr als nur beängstigen sollte, zauberte er dennoch ein wärmendes Gefühl in mein Herz. Ja, er hatte sich geändert. Halt....nein. Das war definitiv der falsche Ausdruck. Die falschen Wörter um meine wahren Gefühle auszudrücken und mit einem leichten Lächeln sah ich abermals auf meinen Gefährten, welcher sich nun fahrig durch die Haare fuhr und stumm zum Fenster hinaus sah. Er hatte es akzeptiert. Dieses eine Leben, das er mit mir teilte und niemals wieder hergeben wollte, jetzt da er so etwas vages wie Frieden gefunden hatte. Ja gar – Freiheit. Niemals wieder auf der Welt, selbst wenn dies bedeuten sollte, dass er dafür kämpfen musste. Schon wieder, doch dieses mal erflehte ich fast schon bittend, dass es bei diesem letzten Mal bleiben würde. Denn auch so jemand wie Vegeta hatte endlich Frieden verdient. Frieden, Freiheit und vor allem, was weit aus wichtiger war als alles Glück dieser Welt... Vergebung. ~*~ Der Plan meiner Freunde erschien mir mehr als suspekt und auch wenn es nicht oft war, nicht oft geschah, dass ich die gleiche Meinung mit ihm teilte, da dieser Sturkopf fast immer andere Wege als ich in Erwägung zog und mich sein hitziges Gemüt mehr als nur ein Mal auf die Palme brachte, so teilte ich Vegetas Urteil prompt auf gleichem Wege. Es war zu früh die Dragonballs einzusetzen, nur um die Menschen wiederzubeleben, welche sowieso und vielleicht in ein paar Tagen erneut fallen würden. Und dann für immer. Außerdem bleiben die Kugel noch weitere Monate nichts weiter als kalter Stein, da wir versucht hatten mit einem eher kläglichen Wunsch, den Tod meines Jugendfreundes um einige Tage herauszuzögern. Ja gar um eine Heilung zu erbeten, doch leider war der heilige Drache so machtlos wie wir alle und bescherte Chi-Chi eine weitere qualvolle Odyssee aus Trauer und endlosem Leid. Zaghaft schüttelte ich den Kopf, während ich abermals die zweite Ladung Kaffee in leere Tassen goss und versuchte mich somit abzulenken. Meine trüben Gedanken beiseite zu lassen, denn immer noch war Son-kuns Tod, welcher nun fast einen Monat zurück lag, eine schwere Last auf meinen Schultern. Hoffend, dass meine Freunde vielleicht eine andere Lösung finden würden, als jene Eine, die sowieso schon längst und eigentlich für immer zum Scheitern verurteilt war.  Nein. Die Dragonballs waren nicht das eigentliche Problem. Sondern, die Gefahr an sich selbst.  Es würde auch nichts bringen, den Quitten Turm wieder erschaffen zu lassen, da er schon bald wieder im Auge der Cyborgs stehen würde. Taktisches Vorgehen, wie es uns Vegeta kurz vermittelte, war ein wertvolles Gut, welches die Androiden gerade zu perfektionieren schienen und es immer wieder tun würden, um unsere einzige Energiequelle versiegen zu lassen.  Nicht ausließen dieses eine kleine Spiel, das sie mit uns spielten und erst jetzt begriff ich, dass ihr Handeln keine Absicht war. Kein sturer Befehl an sich, sonder ein einfaches Vergnügen. Nur so – zum Spaß. Sie spielten.  Ja, sie spielten mit uns. Wollten sehen, wer als erster nachgab. Wer als erster den blinden Weg des Todes finden würde und wieder durchfuhr mich ein kalter Schauer, als ich auf die volle Rund starrte. Denn ich hoffte keiner von ihnen und noch weniger, dass gerade ihn dieses eine Schicksal treffen würde. Liebevoll und mit dem besten Lächeln, das ich auf meine Lippen zaubern konnte, trat ich an Vegeta heran und reichte ihm die volle Tasse. Erschrocken sah mein Gefährte auf, schien zu tief in Gedanken, als dass er meine Anwesenheit bemerkt hätte und löste endlich seinen Blick vom Fenster, aus welchem er die ganze Zeit gestarrt hatte und die Gedanken schweifen ließ. Immer noch sah er viel zu müde aus und impulsiv wollte ich ihm eine Hand auf eine eher blässliche Wange legen, doch schluckte ich diese Gefühlsregung hinunter, so schnell wie sie gekommen war. Verwies sie in ihre hintersten Schranken, auch wenn es mein Innerstes mehr als nur schmerzte; ja gar es in tausend Scherben riss. Wohl wissend, dass Vegeta und gerade unter dem Beisein Anderer, solche Zuneigungen nicht mochte und dennoch wollte und konnte ich mich nicht zurück halten. Niemals wieder... würde ich ihn loslassen wollen. Niemals wieder.  Langsam fanden zitternde Finger ihr Ziel und strichen über blasse Haut. Wieder zog Vegeta mürrisch, gar skeptisch eine Augenbraue in die Höhe und bedachte mich mit einem sturen Blick, welcher kein weiteres Einschreiten duldete und dennoch konnte ich nicht anders, als versteckt zu lächeln, da ein tiefes Knurren aus seiner Kehle kam – aber keinesfalls böse gemeint war. Gepaart mit einem leichten Rotschimmer, welcher sich so sachte auf seine Wangen legte, dass nur ich es sehen konnte, mich sofort zum schmunzeln brachte und schüttelte dann belustigt den Kopf. Die Welt stand aufs Messers Schneide.  Unser aller Schicksal schien besiegelt, ja gar so aussichtslos wie noch nie und er dachte an nichts weiter, als an seinen Stolz?!? Manchmal könnte ich diesem Saiyajin wahrhaft den Hals umdrehen, wenn ich ihn nicht so unendlich und gar abgöttisch lieben würde. „Deine Verbände sind wieder durchgeschlagen.“, sagte ich beiläufig, gar so als wollte ich ihm jegliche Nervosität nehmen, die ihn so kurzerhand beschlichen hatte, doch alles was mein Saiyjain tat, war sich meiner sachten Berührung zu entziehen, den Kopf abermals in eine andere Richtung zu lenken, als ein einzelnes, gebrummtes „Hmn...“ seine Lippen verließ. Ein Laut der mitteilen sollte, dass ich mich um jemand anderes Sorgen sollte, als um seine unbedeutende Wenigkeit, doch leider; verehrter Saiyjain no Ouji, bleibst und bist der der ganze Augenmerk meines Seins.  Ja gar meiner ganzen Seele und meines gesamten Herzens, also musst du dich leider damit abfinden. Ob du willst oder nicht, mein Lieber. Erneut wollte ich ein Gegenargument starten, welches diesem Sturkopf neben mir dazu bewegen sollte, schonender mit seinem Körper umzugehen, doch wieder unterbrach mich eine tiefe Stimme, die keinen Widerspruch duldete. Ungeduldig sah ich auf den Namekianer, der abermals das Wort ergriffen hatte und wieder einen forschen Blick auf meinen Gefährten warf. „Was schlägst du dann vor? Irgendetwas muss geschehen, bevor noch mehr ihr Leben lassen müssen.“ Wieder herrschte nichts als ein stummes Schweigen und alle Augen waren auf meinen Gefährten gerichtet. Selbst die beiläufigen Kommentare von Krillin oder Yamchu hatten auf wenig Anklang gefunden und kurzerhand beschlich mich eine Art des Grolls, wieso man immer von Vegeta verlangte, das er für alles eine Lösung parat hatte. Doch, das tat der Saiyajin nun mal. Das tat er einfach immer, hatte immer irgendwo eine Hintertür in petto, die er notfalls öffnen konnte und kurzerhand griffen meinen nun leeren Hände abermals an mein Herz, als dieses wild zu pochen begann. Ich hatte Trunks in die Obhut meiner Mutter gegeben. Zu fahrig mit jenen Dingen, die mich nun beschäftigten, anstatt mich vollkommen um meine Familie kümmern zu können und kurz hatte ich ihr hinterher gesehen, als sie mit einem Lächeln in dem weiten Wohnkomplex verschwand, all mein Glück dieser Welt auf ihren Armen tragend. Ihre Sorglosigkeit hätte ich gerne, dachte ich seufzend und wandte mich dann wieder der vollen Runde zu. Aber ich wollte helfen. Wollte dieses Mal meinen Teil dazu beitragen und wenn dies bedeuten sollte, dass ich eine Kleinigkeit meiner Selbst dafür opfern musste, dann sollte es so sein. Nur aus kleinen Dingen kann etwas Großes entstehen. Und ich war mir sicher, dass sie großes vollbringen würde. Sie alle. Das mussten sie einfach. Denn sie waren die letzte Hoffnung. Unsere letzte Hoffnung und wieder warf ich einen fast schon flehenden Blick auf meinen Gefährten. Sah das Arbeiten seiner Gedanken hinter streng verzogenen Zügen. Sah das schwache Heben und Senken seiner Brust, die stramm verschränkten Arme, welche sonst immer eine eisige Sicherheit ausstrahlten, schienen hier nun so wirr. So unsicher in allen Dingen und als Vegeta langsam den Kopf schüttelte, gefror mein Herz zu Eis. „Gibt mir Zeit, Namekianer.“ „Die haben wir aber nicht.“ Erneut ein forscher Unterton, der nichts als Unterschwellungen mit sich trug und abermals zuckte Vegetas Körper erbost zusammen. Flackerte kurz jene eine Wut auf, die ihn zeitgleich so temperamentvoll werden ließ und dennoch zugleich seine größte Schwäche war. Erschrocken wich ich zurück, als sich seine Stimme abermals erhob und ein drohendes Knurren aus Vegetas Kehle kam. „Das weiß ich selbst! Aber ich glaube kaum, dass du den ganzen Weg gekommen bist um mir alleine das mitzuteilen.“ Wieder folgte ein eiskalter Blick der Bemerkung und langsam schien ich zu begreifen, was wirklich an Vegetas Seele zu nagen schien. Nicht das Versagen an sich hatte seinen Zorn geweckt. Mit unter vielleicht schon; ja gar ein kleines Bisschen, doch das war nicht der einzige Grund, dass er momentan keinen klaren Gedanken fassen konnte. Eher war es diese Hilflosigkeit, mit der er sich auseinander setzten musste. Denn ich verstand ihn. Was wäre ich bitteschön für eine Gefährtin, wenn ich das nicht könnte.  Schon ein mal hatte ein gewagter Angriff, eine eisige Verteidigung nichts genützt und hätte sie alle beinahe das Leben gekostet. Was also sollte sich in diesen Gottesnamen, fast zwei Tagen verändert haben. Wie Vegeta bereits sagte, sie brauchten mehr Zeit. Mehr Raum um den Kopf frei zu bekommen, die Dinge für sich arbeiten zu lassen und während ich auf meinen Ex-Freund starrte, wie er nun zwischen beide Streithähne geeilt war um diese auseinander zu halten, was bei Vegetas Temperament ziemlich schwierig werden konnte, kam der zündende Einfall. Einer, der mir hätte vielleicht schon früher einfallen müssen, doch manches mal sah man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Manches Mal verlor man den Blick auf die wesentlich wichtigen Dinge und wieder huschte ein kurzes Lächeln über meine Lippen, als ich meine Stimme erklingen ließ. Als ich meine Vermutung so einfach in den Raum warf, dass es alle Beteiligten sofort verstummen ließ und große Augenpaare alleine nur auf mich gerichtet waren. Dabei war die Lösung doch so einfach.  War so simpel, das es eigentlich schon lachhaft war, wieso wir nicht früher darauf gekommen waren. Es war... Der Raum von Zeit und Geist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)