Zwischen zwei Seelen von RedViolett ================================================================================ Kapitel 87: Seele 87 --------------------  „Willkommen, willkommen!“, begrüßte uns ein wabbliger Fettwanst mit schwammiger Aussprache und angewidert bleib ich doch glatt neben Esrás stehen. Starrte auf den Fettklops an Wesen, das sich zwischen weiteren gescharten Lebewesen in verhüllten Gewändern hindurchzwängte, um zu uns zu gelangen und innerlich sträubten sich mir alle Nackenhaare. Das sollten die Generäle von Dùn sein?!? Dieser versammelte Haufen an Möchtegern-Herrschern, faulen Saftsäcken, die sich wahrlich nur auf ihrem Reichtum ausruhten und vermummten Gestalten, war dazu gedacht ein ganzes Handelssystem zu leiten? Wollte mich hier ein gewisser Jemand verarschen oder hatte ich doch tatsächlich für diese Idioten hier mein Leben gelassen?!? Pikiert rümpfte ich die Nase, während mein Vordermann eilig auf mich hinzu schritt und gar schon überschwänglich meine Hand in die seine riss. Kräftig begann er sie zu schütteln und ich mich insgeheim zu fragen, ob mir anhand seines aufgedunsenen Anblicks doch bitte die Augen aus den Höhlen fallen würden. Immerhin müsste ich mir dann diese Peinlichkeit hier ersparen, weder noch eben jene, die auf mich wartete und wieder starrte ich auf den Mann vor mir. Sein Antlitz von mehr als nur goldenen Schmuckketten und Reichtümern verziert, doch unter all dieser verlogenen Herrlichkeit erblitzte nichts weiter, als eine teigige Haut. Und unrein war diese noch mit dazu.   „Herzlich willkommen, oh Saiyajin no Ouji. Es ist uns eine große Ehre wie Freude euch endlich auf Dùn begrüßen zu dürfen.“, sprach Dicki-Fettklops – so ernannte ich ihn einfach mal (...denn seine Statur füllte wahrhaft unser halbes Cockpit aus...) und hörte nicht auf meine Hand in einem festen Griff zu halten. Hörbar ließ ich ein Knurren über meine Lippen wandern, doch schien mein Gegenüber dies nicht zu hören. Oder eher zu überhören, je nachdem, wie man sich diesen Umstand zurechtlegen wollte und abermals ergriff er das Wort. „Endlich den Retter unserer Dynastien in unseren Reihen zu wissen ist uns schon lange ein großes Anliegen, müsst ihr wissen. Immerhin haben wir uns den Tshehemen nicht freiwillig angeschlossen!“, versicherte er mir in großen Tönen und fragwürdig zog ich eine Augenbraue in die Höhe. „Ach wirklich?!? Ich dachte immer Dùn agiert nach dem freien Handelsrecht und sucht sich seine Sponsoren wie Käufer aus?“, fragte ich kühl und versuchte weiterhin meine Hand aus einem starren Griff zu befreien, doch legte sich prompt eine zweite hinzu. Na danke auch. „Das tun wir auch, gewiss oh Herr.“, versicherte man mir stammelnd, während sich ein abgehetzter Blick auf mich legte und so ehrliches wie wahres Bedauern zeigte. „Nach diesem Credo handeln wir immer, doch ließ uns Korún-Kan keine andere Wahl. Er versklavte unsere Völker, ermordete unsere Priester und schändete unsere heiligen Stätte. Wie soll man mit Gewalt wie Wahnsinn verhandeln können?“, fragte mich mein Gegenüber wieder und schweigsam ließ ich die Stille Revue passieren. Gar nicht, erwiderte ich in Gedanken und beließ es dann bei dieser stummen Antwort. Es hatte keinen Nutzen mich mit diesem Idioten hier zu streiten und wieder warf ich einen wehmütigen Blick auf meine Hand, welche man nicht aus ihrem Gefängnis entlassen wollte.   „Aber genug von der Vergangenheit, was zählt ist die Zukunft und diese habt Ihr uns gesichert!“, bestärkte man mit einem Kopfnicken. Bestärkte man mit Worten, die nicht geschwollener hätten sein können und während sich mein Vordermann nun kurz zu seinen Hintermänner umdrehte und in einer fremden Sprache irgendwelche Anweisungen gab, drehte ich mich zu Esrás alias Rephaim um. Steckte mir symbolisch den Finger meiner freien Hand in den Hals, während ich so tat als müsste ich mich übergeben und passenderweise noch mit den Augen rollte. „Der Typ ist ätzend!“, flüsterte ich meinem Leidensgenossen raunend zu, doch Esràs belächelte die Szene einfach nur aus einem ruhigen Blick. „Wat glaubst denn du, warum ich dir den Vortritt überlassen hatte?“, bekam ich nur zu hören und empört zog ich die Stirn in Falten. „Dich hab ich gefressen!“, zischte ich boshaft, während ich dem Tshehemen einen eisigen Blick schenkte. So voller Zorn, doch wurde mein Augenmerk abermals auf den obersten General gelenkt, als ich sein kurzes Räuspern hörte.   „Ihr seid sicherlich von der langen Reise erschöpft. Wir haben eure Gemächer herrichten, sowie die Speisekammern füllen lassen. Es soll euch an nichts fehlen, so lange ihr hier seid.“, versprach man mir hoch und heilig, doch hörte ich dem Fettwanst schon lange nicht mehr zu. Bei den Worten befüllte Speisekammern hatte mein Verstand sich in seine Tiefen verabschiedet und somit lief mir mehr denn je das Wasser im Mund zusammen, während ein halbherziges Grummeln meines Magens die Stille erfüllte. Denn zugegeben, drei Tage Rationenfraß alias Astronautenfutter waren für einen Saiyajin einfach nicht angemessen. Bei weitem nicht und demnach vertröstete mich diese Information bei weitem mit diesem missglückten Willkommensgruß. Na dann, Vegeta...   Vielleicht ist diese ganze Reise dann doch nicht so schlecht.   ~*~   Dùn war genauso stickig und heiß wie damals, als ich das erste Mal hier war und dementsprechend lief mir schon nach kürzester Zeit, der Schweiß von der Stirn. Nicht, dass ich als Saiyajin hohe Temperaturen gewohnt war, aber Vegeta-Sai hatte stets ein angenehmes Klima besessen. Mit klarer Luft und klaren Seen, aber Dùn war leider genau das Gegenteil. Schwül und heiß, schwere Luft mit nichts als sengender Hitze und seufzend zog ich am Kragen meines Gis. Esràs beneidend, für seine leichte Rüstung die er trug und kurzerhand warf ich ihm einen flüchtigen Blick zu. Vielleicht sollte ich ihn fragen, ob er so ein Ding auch für mich hatte? Immerhin war dies angenehmer, als in diesem Panzer umher zu laufen, den mir Kumari aufgeschwatzt hatte und wieder folgten wir der heranführende Meute in die belebte Stadt hinein. Dicki-Fettklops natürlich als Erster und wieder starrte ich auf meine Hand, die dank seines festen Griffes immer noch unter meinem Handschuh pochte. Ein Wunder, dass er sie überhaupt losgelassen hatte und abermals schüttelte es mich, als ich an unsere Ankunft dachte. Was war das denn bitteschön für eine Farce gewesen? Triefte ja nur vor so lauter Arschkriecherei und dennoch war ich mir in diesem Moment zu 100 Prozent sicher, dass dieser Zustand nicht bei dem des heutigen Tages bleiben würde. Sondern so etliche noch folgen sollten.   „Willkommen in Pàvitrás, der Hauptstadt von Dùn und Sitz der obersten Handelskammer.“, weckte mich die Stimme unseres Gastgebers aus meinen Gedanken und hastig folgte ich seinem Fingerzeig, welcher auf das belebte Innenleben der Stadt zeigte, hatten wir die Tore passiert und traten ein in ein blühendes Leben. Eher ein Schimmerndes, denn Pavitrás bestand aus nichts als Gold. Die Fassaden der Häuser und wuchtigen Paläste bestanden aus nichts als glänzenden Diamanten und feinstem Mosaik, dass man glatt neidisch werden konnte und somit blieb ich doch glatt verdattert stehen. Mit solch einem Ausmaß an Wohlstand und Reichtum niemals rechnend und kam mir mehr denn je klein und unbedeutend vor. Kein Wunder, dass Korun-Kàn dieses Fleckchen Erde als sein Eigen wissen wollte. Alleine die Zugspitze eines Kirchenturmes, der hunderte von Metern in den Himmel ragte, war soviel wert wie ein ganzes Raumschiff. Eher wie eine verdammte Flotte und abermals kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus. Bis mich abermals die Stimme unseres Führers aus meiner Starre riss und somit zurück in das Hier und Jetzt.   „Hier sitzt unsere oberste Instanz. Hier werden alle Verträge wie Abkommen gehandelt, aufgesetzt und an die jeweiligen Planeten wie Systeme geschickt.“, versuchte man mir zu erklären, während man uns weiteren Schrittes eilig führte und ich darauf aufpassen musste, mit Dicki-Fettwanst auch noch Schritt zu halten. So kurze Beine er auch hatte, er war wahnsinnig schnell mit ihnen und wieder zwängte ich mich durch die Menge, die uns nicht sofort den Platz räumte und ich schon bald große Augen auf mir spürte. Mehr denn je ein Flüstern meines Namens hörte und fast schon ehrfürchtig über zitternde Lippen gebracht, als wäre ich der Papst höchstpersönlich. Dabei.... hatte ich doch gar nichts getan, was diesem Rum gebührte. Ich war gestorben – das konnte ich als glorreiche Tat mein Eigen nennen und entrüstet senkte ich den Blick. Von all dem nichts mehr wissen wollend, doch war es ein heftiger Stoß in meine Seite, der mich auch nun aus dieser Ruhe störte. Zornig rieb ich mir den Kiefer und schaffte es gerade noch ein gezischtes „Was?!?“ über meine Lippen zu bringen, als ich in Esrás alias Rephaims grüne Augen starrte. Doch dieser grinste nur.   „Du scheinst hier so wat wie eine Art Heiliger zu sein.“, raunte er mir glucksend zu und deutete dann wieder mit einem schwachen Kopfnicken auf die gaffende Meute an Bewohnern und Schaulustigen um uns herum. „Is ja auch kein Wunder, wenn man ein ganzes Volk vor der Versklavung rettet. Du kannst stolz auf dich sein, Manjèth!“, brachte mein Tsheheme fast schon zu stolz über seine Lippen und klopfte mir dann doch glatt auf die Schulter. Doch ich fuhr ihn nur zornig an. „Kannst du das bitte sein lassen? Das Ganze ist mir schon unangenehm wie peinlich genug!“, zischte ich ihm entgegen und verdattert sah mich ein helles Augenpaar an. Nicht verstehen könnend, wie es in meinem Inneren aussah, doch das würde wohl niemand können. Niemand außer Bulma vielleicht und wieso der Gedanke an meine Frau gerade jetzt so sehr schmerzte, konnte ich mir beim besten Willen nicht erklären. Vielleicht... weil sie mein Ruhepol war. Jener eine Rückzugsort, an dem ich mich insgeheim so sicher wie verstanden fühlte. Wusste, dass sie mich schätze und meine Art respektierte, mit der ich manchmal um mich warf und auf nichts als Gegenwehr stieß. Wieder wuchs der beklemmende Kloß in meinem Hals, der nicht weichen und nicht verschwinden wollte. Mich seit dem Verlassen Ivàs stetig begleitete und in diesem Moment nahm ich mir fest vor, sooft Kontakt zu meiner Gefährtin zu halten, wie ich nur konnte. Auch, wenn mir Kumari dies eigentlich verboten hatte, aber... was sie bekanntermaßen ja nicht wusste, konnte sie auch nicht verurteilen.   Na wenn es mal so einfach wäre.   ~*~   Seufzend schloss ich die Türe hinter mir und immer noch klingelten mir die Ohren, während das dumpfe Rauschen an Stimmen hinter mir einfach nicht abklingen wollte. Einfach nicht verstummen und es kam mir fast vor wie ewig lange Minuten, die ich hier angelehnt an der geschlossenen Türe verweilte und hoffte, endlich meinen Frieden zu haben. Endlich meine Ruhe, die ich mir so lange ersehnt hatte und endlich atmete ich erleichtert aus, als das Stimmengewirr leiser wurde – bis es in den Gängen der langen Flure verschwand und nur noch als dumpfes Echo; bleiernd durch den Nebel, zu mir ins Zimmer drang. Erschöpft ließ ich die Schultern hängen, seufzte aus und strich mir dann durch die wirren Strähnen meine Haare. Na endlich. Endlich, Vegeta, hast du deine Ruhe und kannst diesen Tag gebührend abklingen lassen. Denn ja, der Tag war schon zu Ende, ob man es glaubte oder nicht. Denn der oberste General hatte uns doch glatt durch ganz Pavitràs gescheucht. Somit sein Versprechen an gefüllten Speisekammern gleich mal wieder zunichte gemacht und somit sank meine Laune auf ihr Minimum. Gar in die gefährlich roten Zonen und hörbar laut knurrte mein Magen durch die Stille und ließ somit seinen Protest verlauten, endlich gefüllt zu werden. Doch damit ließ man mich lange warten. Zu lange und demnach stiefelte ich nun angesäuert in den Bereich meines Apartments, das sich Küche schimpfte. Oder so etwas ähnliches.   Auch wie damals auf Ivà wurde Esrás und mir ein Apartment zugeteilt. An Dùn´s Gästen sollte nicht gespart werden, hieß es da im Credo und somit gönnte man uns nur das Beste vom Besten. Auch wie in der Hauptstadt selbst war das Innenleben der Wände mit nichts als dem farbenprächtigstem Mosaik verziert, das selbst ich als Saiyajin blass vor Neid werden konnte, war ich auf Bejita-Sai mit den gleichen Elementen groß geworden. Goldene Ornamente rundeten das ganze ab und ließen den hellen Fliesenboden im untergehenden Licht der Abendsonne wie des Regenbogen tausend Farben glitzern. Ein schönes Schauspiel, wenn man dem denn Beachtung schenken konnte, doch ich war viel zu sehr damit beschäftigt besagte Speisekammer zu finden und somit stiefelte ich durch die Küche. Auch hier erwartete mich nichts als Reinheit und eine gewisse Art der Sterilität, dass ich kurz verwirrt blinzelte, doch kümmerte ich mich nicht weiter darum. Denn endlich schien ich gefunden zu haben, nach was ich suchte und voller Vorfreude schob ich die massive Holztüre beiseite, die mich in ein Innenleben voller Schätze führte. Nämlich: Essen. Nichts als Essen und wieder knurrte mein Magen verräterisch, als er all die Speisen erblickte und ich mich im nächsten Atemzug wie im Paradies fühlte. Da konnte Kumaris Fraß bei weitem abstinken, dachte ich hämisch und somit belud ich meine Hände mit mehreren Stücken Fleisch, gekühlten Beilagen und fertigen Salaten und trat abermals in die Küche ein. Etwas kochen konnte ich, hatte ich zum Glück auf Ivá nicht ganz verlernt, auch wenn ich kurz an meinen missglückten Müsli von damals dachte, doch schüttelte ich nur den Kopf. Falls das hier schiefgehen sollte, würde ich mir eben einfach einen Diener rufen lassen. Stand mir ja als Heiliger anscheinend zu und zum ersten Mal seitdem ich auf Dùn angekommen war, stahl sich ein zufriedenes Grinsen auf meine Lippen. Ja, Vegeta... vielleicht war das ganze hier wirklich nicht so schlecht, wie du zu Anfang an dachtest.   ~*~   Mein Abendessen war schnell gekocht und somit lümmelte ich fast schon faul auf einem Kanapee im Wohnbereich und starrte aus dem großen Glasfenster, welches die ganze Front aushüllte und man somit einen guten Blick auf Dùn hatte. Die Residenz der obersten Instanz lag auf dem höchsten Punkt der Stadt. 1111 Treppen musste man nach oben laufen um zu diesem zu gelangen, doch wer jetzt gedacht hätte, dass Dicki-Fettwanst jeden Tag diese Strecke auch auf und ablief, der habe sich getäuscht. Denn nein.... Wir fuhren mit einem Aufzug, welcher uns in weniger als drei Millisekunden nach oben beförderte und noch immer spürte ich, wie sich mein Magen dank dieser rasanten Geschwindigkeit umdrehte. Nicht, dass ich so einiges gewohnt war, aber mit diesem Umstand hatte ich einfach nicht gerechnet und war fast schon zittrig aus der Kabine getreten. Das was mich danach erwarten sollte war nicht minder besser, denn erstmals wurde ich durch das große Anwesen geführt und jeder Raum gezeigt, der ein Mal wichtig für mich sein könnte. Wieder kein Essen in Sicht, das man mir nur schmackhaft machen wollte und nach weiteren vergangenen Stunden, die sich ewig hinzogen, hatte auch ich begriffen, dass diese Wahrheit wohl eine einfache Lüge bleiben würde.   Wieder biss ich herzhaft in ein Stück gebratenes Fleisch und schnappte mir dann eine kleine Fernbedienung zu meinen Füßen. Richtete sie auf einen großen, flachen Monitor und nach kurzer Zeit und während ich den Powerknopf betätigte, flackerte der Bildschirm kurz vorher auf, bevor er eine gräulich matte Farbe annahm. Man hatte mir erklärt, dass dieses Plasma Hightech System wie ein Telefon-Allrounder fungierte. Praktisch konnte ich damit alles machen was ich wollte: Nachrichten sehen, Bestellungen abschicken und auch dank Videoübertragung mit meiner Frau telefonieren. Sie wusste nicht, dass ich sie anrufen konnte und bevor ich es mir doch noch anders überlegen konnte, wählte ich ihre Nummer. Wartete das Tuten der Leitung ab und biss abermals ein weiteres Stück meines Abendessens ab, bevor ich nach gefühlten Minuten endlich eine Antwort bekam. Eher das Flimmern des Fernsehers, dann ein Knacken in der Leitung, bevor auch schon Bulmas Antlitz vor mir erschien und ich genau anhand ihrer blauen Augen sehen konnte, dass sie mehr als verwirrt war. Übermüdet noch mit dazu, denn im Vergleich zu Ivà und Dùn hatten wir gute sieben bis acht Stunden Zeitunterschied. Und somit war es bei ihr mitten in der Nacht.   „Vegeta?!?“, hörte ich ihre Stimme mehr als nur schlaftrunken wie überrascht fragen und somit entlockte sie mir doch glatt ein kurzes Grinsen meiner Lippen. Gerade wollte ich ihren Gruß erwidern, als mich meine Gefährtin abermals unterbrach. Doch das nicht gerade freundlich, sondern mehr denn je mit einer Zornesader auf der Stirn. „Hat der verehrte Herr auf den billigen Plätzen vielleicht eine Ahnung wie spät es ist? Im Gegensatz zu dir, reise ich nicht durch das All und brauche meinen Schlaf!“, wetterte sie auch schon los und nun bereute ich meinen kleinen Sehnsuchtsanruf dann doch. Doch das würde ich niemals laut über meine Lippen bringen. Eher würde ich sterben und angesäuert zog ich meine Stirn in Falten. „Weiß Kumari, dass du anrufst? Ich glaube nicht, dass sie dir den Kontakt jetzt schon erlaubt hat!“ „Sag mal, willst du, dass ich wieder auflege?“, raunte ich mehr denn je angesäuert und abermals zuckte eine meiner Augenbrauen gefährlich. Doch das schien Bulma endlich zur Vernunft zu bringen, denn nun zauberte sich ein sanftes Lächeln auf ihre Züge. „Nein, du Dummkopf.“, lachte sie doch glatt und ich tat mal so, als hätte ich das letzte Wort ihres Satzes überhört. „Natürlich will ich das nicht. Ich freue mich über jede Minute, die ich dich hören und sehen kann.“, grinste sie zufrieden und rückte sich nun auf ihrer Couch zurecht. Zog sich ihren Morgenmantel enger um ihren Körper, sofern sie dies dank ihres großen Bauches überhaupt noch konnte und abermals schluckte ich schwer.   „Ich... Ich wollte wissen... wie es dir geht.“, stammelte ich dann doch und hoffte, dass das Glühen meiner Wangen nicht zu arg auffallen würde. Versuchte von meinem Stolz zu retten, was noch zu retten war. Auch wenn ich wusste, dass ich vor meiner Frau eigentlich nichts zu verheimlichen hatte, so war es dennoch ungewohnt für mich, nach all dieser Zeit solche Art der Sorgen auch zu zeigen. Sie zuzulassen und für Bulma so sichtbar zu machen, aber mit der Zeit hatte ich gelernt – ihr zu vertrauen. Vollkommen zu vertrauen und das dies ein langer wie schmerzlicher Weg gewesen war musste ich wohl niemandem erzählen.   „Es geht mir gut. Jetzt natürlich noch besser nachdem ich dich gesehen habe und weiß, dass du gut angekommen bist.“, lächelte sie zufrieden und fuhr sich dann mit einer Hand durch ihr kurzes, blaues Haar. „Und Trunks? Was ist mit ihm? Macht er auch ja keine Scherereien während ich weg bin?!?“, fragte ich kurz und knapp und versuchte so, diese Konversation auf etwas Alltägliches zu lenken. Versuchte so meine Nervosität zu umspielen und zum Glück gelang mir dies auch. Denn Bulma nickte zufrieden. „Ich habe ihm gedroht dir von seinen eventuellen Flausen zu erzählen, solltest du wiederkommen und er sich nicht an unsere abgemachten Regeln halten. Irgendwie scheint das gefruchtet und er dann doch mehr Respekt vor dir, als vor mir zu haben!“, hörte ich meine Gefährtin sagen und konnte dann nicht anders, als kurz zu lachen. „Höre ich da etwas Eifersucht in deiner Stimme?“, witzelte ich doch glatt, während sich ein zufriedener Blick auf meine Züge stahl. Doch Bulma verschränkte nur angesäuert die Arme vor der Brust und schenkte mir einen zornigen Blick. „Dreh du dir das nur wieder so hin, wie du willst. Aber immerhin bist du sein Vater, Vegeta. Es tut gut, wenn er Respekt vor dir hat.“, ließ sie nur verlauten und ließ somit nichts als Ruhe einkehren. Wieder nahm ich einen letzten Bissen von meinem Essen und stellte dies beiseite. Angelte mir dann eines der Dosengetränke vom Tisch und öffnete die Lasche des Verschlusses mit einem lauten Zischen. „Du isst jetzt erst?“, hörte ich Bulma besorgt fragen und während ich einen kräftigen Schluck meines Getränkes nahm, nickte ich ihr zu. „Man hatte es vorgesehen mir erst jeden gottverfluchten Winkel dieser Stadt zu zeigen, als erst Mal meinen Magen zu füllen. Für wahr, jemand sollte diesen Idioten vielleicht mal sagen, dass sie einen Saiyajin vor sich haben und keinen unbedeutsamen Niemand. Aber das scheinen die hier vergessen zu haben.“, raunte ich mehr denn je zornig und abermals hörte ich Bulma über den Monitor kichern. „Vermisst da etwa jemand mein Essen?“ „Nicht unbedingt! Immerhin lassen sie hier nichts anbrennen....“, gab ich ehrlich zu und erntete abermals einen zornigen Blick meiner Gegenüber, welcher in eine warnende Drohung überging. „....außerdem hab ich heute selbst gekocht.“, hängte ich dem ganzen schulterzuckend an und in diesem Moment schien meiner Gefährtin jegliche Farbe aus dem Gesicht zu entweichen. Erstaunt sah sie mich an.   „Ist nicht dein Ernst. Wow, dann muss die Notlage wirklich groß gewesen sein, bewegt es dich mal zum kochen!“ „Hey, treibs nicht zu weit!“, knurrte ich nur, doch abermals erklang Bulmas sanftes Lachen. „Wieso kann man mit dir nur selten Scherze machen, Vegeta?“, lächelte sie wieder, doch ich sah nur beleidigt zur Seite. Oh, diese Frau. Manchmal verstand ich sie kein Stück.   „Außerdem... was hast du da an?“, hörte ich sie überrascht fragen und lenkte meinen Blick wieder zum Fernseher. Sah, wie sie sich nach vorne beugte um mich genauer betrachten zu können und abermals rückte ich mehr in die Lehne meiner Sitzbank hinein, da ich mich doch noch unter so großer Beobachtung irgendwie unwohl fühlte. „Trägst du etwas tshehemische Kleidung?“ Das klang irgendwie skeptisch wie sauer und seufzend zog ich an dem dunkelgrauen Stoff der weiten Hose. „Ja, das tue ich. Dùn ist stickiger und schwüler als alle Sonnenplaneten, die ich kenne. Mein Gi wurde mir zu unerträglich, deswegen habe ich Esrás gebeten, mir ein paar seiner Sachen zu leihen.“ „Ist das nicht ein bisschen zu groß für dich?“, zog sie mich mit einem neckischen Blick auf und wütend starrte ich sie an. „Wenn es einen Schneider gibt, nicht!“, fügte ich dem beleidigt an und abermals spürte ich, wie mir die Schamesröte ins Gesicht schoss. Oder doch die Zornes.... je nachdem wie man das sehen wollte und während Bulma abermals belustigt lachte, nahm ich einen mir letzten Schluck. Doch dann....   „Es wird ein Mädchen, Vegeta.“   Ich prustete mein Getränk wieder aus. Mit dieser Nachricht mit keinem Mal rechnend und während ich mir mit zittrigen Händen über den Mund wischte, starrte ich meine Gefährtin ungläubig an. Diese schenkte mir nur einen besorgten Blick und dennoch sah ich ihre blauen Augen mich belustigt anlächeln. Doch war es ein Lächeln, das sich schon bald in nichts als so ehrliche und große Liebe verwandelte. „Ich wusste nicht, ob ich es dir zuerst sagen sollte oder nicht, aber ich finde... so ist die Heimkehr doch gleich viel schöner und du hast noch mehr einen Grund, gesund zu mir zurückzukommen.“ Wieder schenkte sie mir ein Lächeln, das nicht schöner hätte sein können und abermals verfiel ich in nichts als Schweigen, während Bulma einfach weiter plapperte und mir erzählte, wie sie diese Nachricht aufgefasst hatte. Doch schon bald hörte ich nur noch mit einem halben Ohr zu und ließ meine ganz eigenen Gedanken schweifen. Ein Mädchen.... Tja, sieh mal an, Vegeta....   Wer hätte das gedacht?!? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)