Zwischen zwei Seelen von RedViolett ================================================================================ Kapitel 80: Seele 80 --------------------     Hier zu stehen und all dieses Leid zu sehen, das ein einzelnes Leben mit sich brachte, war einfach unverzeihlich und dennoch konnte ich nichts anderes tun, als zu schweigen. Als stumm dieses ganze Chaos hinzunehmen und erst jetzt und während ich die beiden Neuankömmlinge beobachtete, so wahrlich begriff, was ich in den letzten Minuten und Stunden eigentlich geleistet hatte. Mein Blick glitt zu Vegeta zurück. Lag abermals auf jener einen Blässe, die ich so niemals in seinen Zügen sehen wollte und ließ meine Blicke dann über seinen Körper wandern. Die Maske lag befremdlich in seinem Gesicht und jedes Mal wenn die Maschine Luft in seine Lungen drückte, stellte es mir alle Nackenhaare auf. Es war notwendig gewesen. Leider, aber notwendig um seinem schwachen Herzen Ruhe zu gönnen und zu hoffen, dass es sich erholen konnte. Was genau passiert war konnte und wollte ich nicht sagen, doch war dies jetzt weniger von Belang. Erstmals mussten sich die Wogen glätten, diese eine Nachricht sacken, die ich Son-Kun als Bedingung stellte und dennoch weckten auch jene einen Wörter nichts als so endlose Trauer in mir. Ja.... Was würde geschehen, wenn er nie mehr wieder erwachen würde?!? Daran wagte ich gar nicht zu denken und dennoch nagte dieser Gedanke schwer in meinem Unterbewusstsein. Und dennoch.... Dennoch wollte ich nicht aufgeben. Immerhin.... Ich hatte es geschafft ihn aus dem Land der Toten zu holen, dann würde es mir wohl auch gelingen ihn ganz zurück zu bringen.... Oder? Zitternd presste ich meine Lippen aufeinander, während ich kaum wagte einen Laut von mir zu geben und meine Hände mehr denn je zitterten. Ich diese fest an meine Seite presste, während ich blaue Augen weiter wandern ließ. Hinab an leblosen Händen, welche erschöpft und ohne jegliche Regung auf einem eingesunkenen Körper lagen und so ohne Leben wirkten. Die Infusionen liefen langsam, beinhalteten ein Mal genug Flüssigkeit mit benötigten Zusatzstoffen, sodass es meinem Saiyajin an nichts fehlen würde und zum anderen war über eine kleine Perfusorenleitung das Sedativum eingeleitet. Etwas, was ich hoffte, das Vegeta nicht zu lange in seinem Schlaf halten würde, nicht aber für die Ewigkeit andauern sollte. Denn auch wenn er jetzt so dringend von Nöten war... auf lange Sicht war es schädlicher denn je. Sicherlich hatten wir Mittel und Wege ihn aus dem Koma zurückzuholen, aber förderlich war es bei Weitem nicht und weniger ausschlaggebend für das Endergebnis. Ich war mir nicht ein Mal sicher, ob es auch wirklich funktionieren würde. Deswegen... Aufwachen musste er schon von alleine und dafür würde ich von nun an jeden Tag beten. Auch wenn ich an keine Götter glaubte, sondern nur an das, was ich mit meinen eigenen Augen sah. Aber vielleicht... war es ja noch nicht zu spät dafür. Das Öffnen der Türe riss uns alle aus der Starre und benommen sah ich auf. Ich hatte um keine weiteren Besucher erbeten und dementsprechend zornig sah ich nun zur Türe. Dabei.... hatte ich Anweisungen vereinbaren lassen, dass kein anderer diesen Raum betreten sollte. Nur Bulma, ihr Sohn und Son-Kun hatten uneingeschränkten Zugriff und kurz dämmerte es mir, wie es wohl Vegetas jüngstem Sprössling ergehen würde, sollte er diese Nachricht erfahren? Das... würde ebenso ein schwieriger Weg werden, war zeitgleich mit so viel Schmerz verbunden und kurz wich meine Wut anhaltender Trauer. Doch verflog auch diese mit einem Mal, als der ungebetene Besucher nun vollkommen in den Raum eintrat und ich dann erschrocken aufsah. Denn mit ihr hatte ich nicht wirklich gerechnet. „Wie sieht es aus?“, sprach es kühl über blaue Lippen und zögerlich raffte ich mich auf. Wusste nicht wirklich, wie ich nun mit dieser Situation umgehen konnte, denn die Augen meiner Gegenüber sahen kurz noch ein Mal hinüber zum Bett und verzogen keine Mine, bevor sie sich dann auf mich richteten.  Mich Kumari aus einer eisigen Kälte anstarrte, die mehr Wut und Zorn verlauten ließ, als die Sorge, die sie eigentlich um Vegeta hegen sollte und somit schien ich wie vor den Kopf gestoßen. Wieso... war sie sauer auf mich? Denn dass sie das war sah ich an ihrem Blick und fiebrig versuchte ich das Warum zu verstehen. Ich hatte doch alles getan um ihren Saiyajin zurück zu holen. Oder war es einfach nur der Umstand dessen, dass ich nicht sie sondern zuerst Bulma informiert hatte?!? Aber bei allem Respekt, den ich meinem letzten Rassenmitglied und zeitgleich höchstem Oberhaupt entgegen brachte - das war nicht richtig. Nur Bulma alleine gebührte diese Information. Nur sie alleine war die Erste, die über Vegetas Zustand erfahren sollte und demnach war es für mich nicht sonderlich schwer, Kumaris ganze Wut einfach zu ignorieren. Auch wenn mein Herz verräterisch hinter meiner Brust klopfte und mir mehr denn je der Scheiß auf die Stirn trat.  Ich hatte mich ihr schon ein mal widersetzt und wenn ich von einer Sache felsenfest überzeugt war, wollte ich sie auch zu Ende bringen. Wollte an ihr festhalten und mich nicht von den Meinungen anderer abbringen lassen. Denn das hatte ich schon immer am Besten gekonnt: Auf diejenigen aufzupassen und sie zu behüten, die ich in mein Leben ließ. Und für Vegeta und seine Familie würde ich alles tun. Wirklich und so wahrlich – alles. „Ich müsste lügen, würde ich sagen, dass es gut um ihn steht, aber fürs Erste ist er aus der akuten Phase. Alles weitere... werden die weiteren Tage zeigen.“, gab ich dennoch wissend zu verstehen und wählte meine Worte vorsichtig. Wissend dass Bulma ebenso im Raum war und jede noch so kleinste Information gut überdacht sein musste. Ihre Nerven lagen sowieso schon blank und außerdem durfte ich nicht vergessen, dass sie schwanger war. Dass von nun an ein weiteres Leben in ihrem Unterleib heranwuchs und wieder fiel mein Blick wehleidig auf meinen Saiyajin. Ach Vegeta.... Wenn du wüsstest, wie leid mir all dies tut. „Das meine ich nicht!“, kam es eisig kühl über helle Lippen und erschrocken sah ich auf. Nicht glauben könnend was ich da hörte und entgeistert sah ich die oberste Shiva an. Doch nicht nur ich schien den eisigen Tonfall gehört zu haben, der mehr denn je jene eine Sorge bestritt, die sie eigentlich empfinden sollte. Sondern nichts als so ehrliche – Gleichgültigkeit. Kumari.... Das ist nicht dein Ernst, oder?!? „Ich will wissen, wann er wieder einsatzfähig ist!“, donnerte es durch das Zimmer und mit einem Mal verstummten wir. Selbst Bulmas Weinen schien verstummt zu sein und vorsichtig warf ich einen Blick auf sie. Sie saß mit dem Rücken zu uns, schien wie in Trance über Vegetas reglose Hand zu streichen, doch mit einem Mal hielt sie in der Bewegung inne. Verkrampften sich gar ihre Hände und mehr denn je begannen diese zu zittern. Vor Wut zu zittern, doch schien dies die oberste Èmperor Ivás nicht sonderlich zu interessieren. Sondern fuhr sie einfach fort, mit jenen einen Worten, die ich niemals dachte aus ihrem Mund zu hören und dennoch war es so.  Dennoch war es kaltes Eis was uns strafte und mir mehr denn je die Wahrheit vor Augen führte. Genau das, vor dem mich Vegeta immer warnen wollte und zum ersten Mal sah ich die oberste Shiva meines Volkes mit ganz anderen Augen. Nämlich aus enttäuschten. „Es gibt noch viel zu tun und seine Mission auf Dùn war keineswegs beendet. Ich kann seine kleine...Pause noch weniger dulden, als die Zeit, die er damit verschwendet!“ Ich wollte meinen Ohren nicht trauen. Nicht glauben was ich da hörte und entgeistert stolperte ich einige Schritte zurück, als ich immer noch auf die oberste Shiva starrte. Was... sagte sie da bitteschön? Hörte sie sich eigentlich mal selbst reden? Wie konnte sie von Vegeta diese Unmöglichkeit verlangen? Hatte er nicht alles für sie getan? Sein Leben aufs Spiel gesetzt und dieses beinahe sogar fast verloren wie man hier am besten sehen konnte?!? Kumari.... Das ist nicht dein Ernst. Einfach nicht.... dein Ernst. Doch weiter kam ich nicht mit meinen Gedanken, die vor lauter Schock wie festgefahren wirkten und selbst Son-Kun kein Ton über seine Lippen brachte. Doch eine konnte es. Schien hier und heute wahrlich die Geduld zu verlieren und aus dem Augenwinkel sah ich, wie Bulma aufstand. Die Hand ihres Gefährten aus ihrem behutsamen Griffe ließ und mit gesenktem Blick auf die letzte Bershabesh meines Volkes zulief. Ihre Hände zitterten, schienen sich vor so lauter Rage zu verkrampfen und dann ging alles ziemlich schnell, während ich versuchte einzuschreiten, doch mein Körper sich einfach nicht bewegen wollte. Denn Bulma holte aus. Mit der flachen Hand und schlug Kumari mitten ins Gesicht.      ~*****~     Immer noch brannte meine Hand wie heißes Feuer, mit der ich meiner Gegenüber eine kräftige Ohrfeige verpasst hatte und beinahe schien die Stille förmlich greifbar zu sein, die sich nun in den Raum legte. Alleinig das Piepsen der Monitore war zu hören, sonst stahl sich kein Laut über eines jeden Anwesenden Lippen und förmlich konnte ich die Augen meiner Freunde auf mr spüren und wie sie nur einen Gedanken kannten: Warum, Bulma? Warum hast du das getan?!? Nun das konnte ich ihnen sagen. Ich war die Sticheleien dieser Bershabesh so langsam leid. Ich war es leid mit anzusehen, wie sie meinen Gefährten nur ausnutze, sich gar an seiner Kraft bediente als wäre es ihr Eigentum und ihn keinerlei wie ein eigenständiges Lebewesen behandelte. Egal, was Vegeta in seiner Vergangenheit für schlimme Dinge getan hatte, das hier hatte niemand verdient und wieder erbebte mein Körper vor so lauter Zorn, als ich Kumari in die Augen sah. Doch sie sah mich einfach nur an. Verengten sich blaue Augen langsam zu Schlitzen während sie eiskalte Opale nicht von mir nahm und ich mehr denn je das Beben ihres Körpers sehen konnte. Hörte, wie sie fahrig die Luft einsog und versuchte sie zu halten nur um ihre ganze Rage nicht in sich zusammenfallen zu lassen. Nur um nicht hier und heute die Geduld zu verlieren und wieder umfassten zitternde Hände den goldenen Stab in ihrer Hand fester, als sie mich zu fixieren schien. Sie sprach kein Wort. Kein einziges sondern ließ nur ihre Augen sprechen, während sich ihre linke Wange langsam rötlich verfärbte und ich schon jetzt das Hämatom sehen konnte, welches hieraus entstehen sollte. Doch das war mir egal. So was von egal und wenn es nach mir ginge würde ich wieder ausholen. Wieder und wieder, bis dieses elende Weibsbild verstand, was hier eigentlich auf dem Spiel stand. Nämlich ein Leben und nicht irgend ein Stück Papier oder gar ein ganzes System, das es zu regieren galt. Es war ein Leben und dieses war durch nichts zu ersetzten. Durch gar nichts! „Bulma.....“, riss mich Son-Kuns Stimme aus meinen Gedanken, doch sah ich ihn nicht an. Konnte den Blick nicht abwenden, auch dann nicht als ich spürte, wie er mir eine Hand auf die Schulter legte und mich wegzuzerren versuchte. Doch bleib ich eisern stehen. Schien meiner Gegenüber hier und heute die Stirn zu bieten und letzten Endes wusste ich nicht, was Kumari zum Gehen bewegte. Was dieser eine Schlag in ihr ausgelöst hatte, denn plötzlich wandte sie sich einfach ab. Warf uns einen letzten feindlichen Blick zu, der geflüsterte Worte folgen ließ. Worte, die wie folgt lauteten: Das wird ein Nachspiel haben. Sie zog ab. Einfach so, ohne ein weiteres Wort zu sagen und genau war die Anspannung zu spüren, die im Raume lag. Weder noch die Nervosität selbst und es kamen mir fast vor wie quälend lange Minuten, bis sich die erste Stimme über zitternde Lippen löste. „Wieso... hast du das getan?“, hörte ich Fayeth fiebrig fragen. Spürte, wie sie an mich herangetreten war, doch schüttelte ich nur den Kopf. Wollte keine Antwort geben, auf das was ich gerade getan hatte, denn um ehrlich zu sein gab es keine. Ich hatte einfach gehandelt. Hatte das bewältigt, was ich für richtig hielt und wortlos ließ ich die anderen einfach stehen, während ich mich in Bewegung setzte. Mich zurück an Vegetas Seite setzte und dann abermals seine Hand in die meine nahm. Behutsam über vernarbte Finger strich, die so ohne Leben waren und wieder senkte ich traurig den Blick. Ja, wieso hatte ich das getan?!? Nun... Diese Frage erübrigte sich wohl von selbst... Oder etwa nicht? ~*~ Von nun an war es schwer weiter zu machen. Jeder Tag wich in jene eine gleiche Eintönigkeit, die mich schon bald vergessen ließ, wo ich eigentlich war. Wer ich war und was für Aufgaben ich hatte, sondern ließ mich nur noch an diesem einen Bette sitzen. Sitzen und warten, bis Vegeta von selbst die ersten Anzeichen gab aufzuwachen, doch wann würde das sein? Schon ein Mal hatte er über eine Woche das Bett gehütet. Mich schon ein Mal in dieser Dunkelheit gelassen und war in einen tiefen Schlaf geglitten aus dem ich ihn nicht hatte wecken können. Damals und zu jener einen Zeit, als wir unseren gemeinsamen Weg noch finden mussten und ich nicht wirklich wusste, was ich für diesen Saiyajin empfand, der mir in diesen drei Jahren mehr und mehr mein Herz gestohlen hatte. Fast war es wie damals, nur mit dem einzigen Unterschied, dass er hier an Maschinen gebunden war und mich dieser Anblick nur noch mehr schmerzte als angenommen. Die Anderen kamen fast täglich. Schienen ihrem Freund und Gefährten somit Mut und Zuversicht zuzusprechen, doch anhand ihrer strengen und traurigen Gesichter sah ich, was ein jeder von ihnen dachte. Und dennoch konnte und wollte ich diese negativen Gedanken nicht bei mir haben. Meinem Sohn all dies zu erklären war die schwerste Aufgabe von allen gewesen. Als Vegetas Herz aussetzte und wir mit ansehen mussten, wie die Bershabesh um sein Leben kämpfte war Trunks nicht anwesend gewesen, sondern mit Chi-Chi in der Innenstadt. Ich war froh, dass es so gekommen war, denn der Anblick hätte ihn sicherlich in Schock versetzte Doch auch dieser Anblick war nicht minder besser und lange hatte ich mir meinen Sohn zur Seite genommen. Hatte seinem Weinen gelauscht und seinen Tränen beim Fallen zugesehen, während er zu begreifen versuchte, was geschehen war. Wie knapp es gewesen war und wie viel Überlebenschancen sein Vater hatte.  Natürlich wollte ich ihm die Hoffnung nicht nehmen, aber ihm ebenso wenig auch keine Falschen mit auf den Weg geben. Genauso wie Vegeta war auch ich stets davon überzeugt, dass falsche Lügen nichts bringen würden. Dass es nicht das richtige Konzept war ein Kind zu erziehen und somit versuchte ich für Trunks diese ganze Sache verständlicher zu machen und pflichtete ihm aber auch bei, dass sein Vater stark war. Dass er durchaus kämpfte und wir einfach nur nicht aufgeben durften. Auch wenn es mit jedem weiteren Tag schwerer wurde, mehr denn je schlecht aussah und keine Regung von den Monitoren ausging. Fayeth klärte mich über die einzelnen Schritte auf, die sie vollzog und wie der saiyanische Metabolismus eigentlich funktionierte. Solch eine Phase nannte sich in der saiyanischen Sprache: der Whànkaogà. Sozusagen und grob in unsere Sprache übersetzte die Erholungsphase und hierbei verfiel der saiyanische Körper unter größter Anstregung und wenn gänzlich alle Kraft; gar bis zum Äußersten erschöpft war, in einen komatösen Schlaf, aus dem sie aber selbst wieder erwachten, war sämtlicher Ki wieder hochgefahren und voll einsatzbereit. Sämtliche Vitalparameter funktionierten in dieser Phase noch, waren aber auf das Minimum heruntergefahren. Kurz deutete die Bershabesh auf den Monitor und zeigte mir dann die Herzfrequenz sowie den Blutdruck. Sie zahlen zeigten 23 Schläge pro Minute und 60/30 Druck. Ein normaler Mensch und auch das erklärte sie mir, wäre bei diesen Werten schon längst tot. Als erstes würden die Nieren versagen, dann das Herz sowie die Lunge kollabieren und letzten Endes das Gehirn, da es zu wenig Sauerstoff bekam, welcher über das Blut transportiert wurde.  Nicht aber so bei einem Saiyajin.  Doch was machte dann Vegetas Situation so anders? Auch das fragte ich sie und hierbei nahm sie sich noch mehr Zeit, als so schon so nicht hatte und hatte sich zu mir ans Bett gesetzt. Und begann zu erzählen.... „Er braucht dieses künstliche Koma, da er den Whànkaoga nicht selbst einleiten konnte.“, gab mir die Bershabesh zu verstehen und sah mir dann ehrlich in die Augen. „Wie ich schon sagte braucht sein Herz Zeit um sich von diesem Schock erholen zu können. Selbst 23 Schläge sind noch zu wenig und wenn er jetzt aufwacht würde es wieder versagen.“, versuchte sie mir den Umstand zu erklären und dennoch konnte ich nur nicken. Konnte nur zuhören obwohl meine Gedanken mehr denn je zerstreut waren und sich wieder jene eine Frage in meinen Geist brannte, die ich seit diesem verfluchten Tag einfach nicht vergessen konnte. „Du weißt, was der Auslöser war, nicht wahr?“, stellte ich Fayeth die elementarste Frage und geschockt sah sie mich an. Schien schon damit gerechnet zu haben, dass ich diese Frage stellte und dennoch tat es weh, diesen wissenden Schmerz in ihren Augen zu sehen. Stumm trat sie an das Bett. Eher an Vegetas Seite, drehte dann seine linke Hand herum und strich zärtlich über das Kaùna Striipes, welches immer noch auf seiner Haut lag. Rötliche Verfärbungen angenommen hatte und irgendwie wie frisch eingebrannt wirkte. Das war mir schon vorher mal aufgefallen, doch hatte der Schock und die anhaltende Trauer alles verdrängt. Doch nun lag es wieder so glasklar vor mir und abermals folgte ich Fayeth stummen Berührungen, bis sie letzten Endes das Wort ergriff. „Es war die Ki-Sperre.“, warf sie einfach so in den Raum hinein und ließ mich damit wortlos zurück. Geschockt sah ich sie an. „Zusammen mit dem Kaùna Striipes muss es ihn in eine immense Erschöpfung gedrückt haben, als er zum Super-Saiyajin wurde. Das hat mir jedenfalls Èsras erzählt.“, gab sie mir zu verstehen und sah dann in weite Ferne. „Ich weiß nicht, was genau auf Dùn vorgefallen ist, aber ich kann es mir fast denken. Sie müssen in einen Hinterhalt geraten sein und sich zu verwandeln, erschien Vegeta die einzige Möglichkeit wie Lösung gewesen zu sein. Aber... mit nur 30 Prozent seines Ki´s trotz allem auf volle Kraft zu gehen.....“ Sie ließ den Satz in der Schwebe und beugte sich dann nach vorne. Strich ihrem Saiyajin behutsam wirre Strähnen aus der Stirn und sah mitleidig in ein blasses Gesicht. „Du elender Sturkopf....“, flüsterte sie nun und wieder sah ich so ehrliche Tränen in ihren Augen schimmern. „Wieso weißt du nie, wann Schluss ist? Wieso musst du immer... übertreiben?“ Wieder ließ sie ihren Tränen freien Lauf und während auch ich die meinen zu verbergen versuchte, schien ich die wahre Bedeutung dieses Satzes zu verstehen.  Und was Fayeth damit wirklich meinte. „Du hast.. den Super Saiyajin schon ein Mal gesehen, oder? Also... vor unserer Zeit.“, stieß ich heiser hervor und war zum ersten Mal froh über diese Abwechslung wie Ablenkung, welche mir die Bershabesh damit bescherte. Wieder sah sie zur Seite, versuchte sich zu sammeln und zu fassen, während sie von Erinnerungen geplagt wurde. Doch dann nickte sie. „Ja....“, gab sie mir als Antwort und gebannt hörte ich zu. „Ja, das habe ich. Damals auf Zyr und als mir Berkesk ins Gesicht schlug, weil ich seine Dienste nicht erfüllte.“, ließ sie mich wissen und schwelgte wieder in Erinnerungen, während sie wehleidig auf Vegeta blickte. „Er... explodierte förmlich und plötzlich färbten sich seine Haare für wenige Sekunden in ein helles Gold. Seine Augen wurden Blau nur um dann wieder in ein dunkles Braun zu verfallen. Der Kraftanstieg war enorm. Das konnte selbst ich und ohne Scouter sagen.“, schien sie in vergangener Zeit festzustecken und wieder strich sie durch dunkelbraunes Haar. „Ich habe ihn noch nie so wütend erlebt....“, flüsterte Fayeth ehrlich, bevor sie mir letzten Endes einen bestürzten Blick schenkte. Und dieser sagte so viel. Stand für Trauer, stand für Einsamkeit und wieder folgte eine Frage, die ich lieber nicht gestellt hätte. „Was... passierte dann?“, wollte ich wissen, denn das mein Gefährte seinen Zorn nur schwer in sich halten konnte, wusste ich nur zu gut, doch Fayeth schüttelte nur den Kopf. Vertröstete mich auf später und ließ nur einen Satz über ihre Lippen wandern. Aber war es einer, der mir nichts als Gänsehaut bescherte und das stetige Wissen, die Vergangenheit auch manchmal lieber in ihren Schatten zu lassen. Denn manchmal war es besser nichts zu wissen und genau eben jene Worte meiner Gegenüber wollte ich mir nun beherzigen. Auch wenn mich meine Neugierde fast in den Wahnsinn trieb.     ~*~     Seitdem vergingen die Tage. Wurden im Angesicht der Zeit zu langanhaltenden Wochen, die ich schon gar nicht mehr zu zählen wagte und nun jeden Morgen und wenn ich an seiner Seite erwachte, nichts als Bangen konnte. Hoffen und so sehr flehen, dass er doch bitte erwachen möge, doch leider tat mir Vegeta nicht diesen einen Gefallen. Erfüllte mir nicht jenen einen Wunsch, sondern ließ mich einsam zurück und mit dem Wissen ein Kind von ihm in meinem Leib zu tragen. Ein Kind, von dem er nichts wusste. Vielleicht niemals wieder etwas erfahren würde, sollte er nicht endlich die Augen öffnen und wie jeden Morgen kauerte ich auch hier an seinem Bett. Und wartete. Wartete auf eine Regung. Auf ein Zucken seiner Glieder, einer Emotion in seinen Zügen, denn man hatte die Maschinen ausgeschaltet, merkte man, wie sein Herz kräftiger wurde und die Werte besser. Nun schien er sogar soweit, dass er selbstständig atmen konnte und sah man ihn so, friedlich liegend in seinem Bette, sah es fast so aus als würde er tatsächlich schlafen. Das Sedativum wurde langsam reduziert. Nur noch ein Minimum an Masse sollte ihm die Schmerzen nehmen und wieder strich ich zögerlich durch braunes Haar. Ließ einzelne Strähnen durch meine Finger gleiten während ich auf irgend ein Anzeichen suchte, doch sah ich kein Zucker seiner Lider. Keine Regung seiner Mimik und wieder ließ mich dieser Umstand ratlos zurück. Denn es schmerzte. Es schmerzte einfach nur Vegeta so hilflos zu sehen und die ganze Schwäche, die ihn befallen hatte. Auch wenn Fayeth dafür gesorgt hatte, dass mein Saiyajin über Flüssigkeit und anderweitiger Zusatzstoffe ernährt wurde, sah man ihm den Mangel an. Er sah nicht gut aus. Seine Haut wirkte mehr denn je matt und tiefe Ringe lagen unter seinen Augen. Die Muskeln waren etwas zurückgegangen und mehr denn je traten seine Wangenknochen noch markanter hervor als sonst. Nicht, dass er mager wirkte, aber er sah deutlich nicht bei Kräften aus und wieder trieb mir dieser Gedanke die Tränen in die Augen. Und dennoch versuchte ich stark zu sein. Stark für meinen Gefährten, da er selbst auch nie aufgegeben hatte. Und... für meinen Sohn natürlich, der auch wie ich jeden Tag am Bette wartete und einsame Stunden in der Nacht so ehrliche Tränen weinte. Für Trunks war es noch schwieriger zu verstehen, wie es um seinen Vater stand und was mit ihm passiert war, dauerte dieser Zustand schon viel zu lange an. „Dein Dad schläft einfach nur....“, versuchte ich damals meinen Sohn zu trösten und mehr denn je die Angst aus hellen Kinderaugen zu nehmen. „Er braucht jetzt viel viel Ruhe um zu Kräften zu kommen. Verstehst du das, Trunks?“ Trunks verstand. Wenn gleich vielleicht nicht so ganz wie ich beabsichtigt hatte, denn immer noch schienen ihn meine Worte nicht ganz bestärken zu können. Aber immerhin schaffte es die weitere Schule ihn abzulenken und hierbei war ihm sein bester Freund eine große Hilfe. Auch deren Mutter und wenn diese ganze Geschichte zum Guten ausgehen würde, musste ich Chi-Chi sagen wie dankbar ich ihr war. Eigentlich all meinen Freunden, denn in dieser schweren Zeit wichen sie nicht von meiner Seite.  Jeden Tag erkundigte sich einer von ihnen, wie es Vegeta ging. Wie es mir erging und mehr denn je fühlte ich, wie ich nicht alleine in dieser ganzen Sache war. Dass ich durchaus Freunde hatte, auf die ich mich verlassen konnte und eben so... Vegeta... Freunde hatte, auf die er vertrauen konnte. Auch, wenn er das nie so sah. Aber vielleicht würde ihn diese Geschichte etwas besseres belehren. Die einzige, die sich nicht blicken ließ, war Kumari selbst. Um genau zu sein hatte ich die oberste Shiva seit meiner Ohrfeige nicht mehr gesehen, aber um ehrlich zu sein, war ich auch nicht traurig oder gar enttäuscht um diesen Umstand. Denn ich hoffte mein Schlag hatte wehgetan. Einfach nur wehgetan und wieder war mir, als würde ich das Brennen auf meiner Haut spüren, als ich der Bershabesh eine kräftige Ohrfeige verpasst hatte. Und sie damit zum Schweigen brachte. Das wird noch ein Nachspiel haben, hallte mir ihre Stimme erneut in meinen Ohren, doch kümmerte ich mich nicht weiter darum. Selbst auf dieses sogenannte und angedrohte Nachspiel hatte ich lange warten müssen und bis jetzt war noch immer nichts passiert. Mit was immer sie mir auch drohen wollte – es würde ihr nicht gelingen, denn dass mir vermeintlich Wichtige hatte ich doch schon längst verloren. Auch wenn er momentan bei mir war, und gar an meiner Seite, so war er es – nicht wirklich. Abermals wandte ich mich Vegeta zu und strich ihm beruhigend durch das Haar. Dann über seine Stirn, hohe Wangenknochen und letzten Endes hauchte ich ihm sachte einen Kuss auf spröde Lippen auf. „Wieso willst du nicht aufwachen?“, fragte ich ihn wieder, auch wenn ich genau wusste, dass er mich sowieso nicht hören konnte. Aber nur so schien ich meine Angst benennen und mit ihr umgehen zu können, denn seit ein paar Tagen, hatte ich angefangen mit ihm zu sprechen. Hoffend, dass er mich eventuell hören würde, doch je länger sein Schweigen andauerte, so mehr schwand auch mein Mut. Mein Hoffen und mein Flehen, ihn endlich wieder bei mir zu wissen und wieder nahm ich seine Hand ganz fest in meine. Drückte sie an meine Brust während eine einzelne Träne meine Augen verließ und ich erneut zu sprechen begann. „Willst du mich mit unserem ungeborenen Kind etwa wieder alleine lassen?“ Ich spürte eine Regung seiner Finger. Wenngleich schwach, wenngleich nicht ganz vorhanden, aber sie war da und damit schreckte ich sofort auf. Das Piepsen der Monitore wurde lauter, der Herzschlag schneller und fast war mir als würde mein Herz vor lauter Freude in meiner Brust zerspringen, als ich das erste Zucken seiner Lider sah. Und dann, das Sprechen seiner Stimme. „W...Was?“, hauchte er schwach, gar flüsternd in die Stille hinein und das Brechen seiner Stimme zu hören, trieb mir erneut die Tränen in die Augen. Wieder wurde der Druck an meiner Hand fester und instinktiv drückte ich sie näher an meine Brust, während so ehrliche Tränen meine Augen verließen. Ich beruhigend über seine Haare fuhr, als er abermals versuchte die Augen zu öffnen und das Piepsen der Geräte nicht verstummen wollte. Und dann sah er mich an. Erschöpft und mehr denn je aus schwachen Augen, aber er sah mich an und in diesem Moment weinte ich so vollkommen. „Was... hast du.... gerade gesagt?“ Mir liefen die Tränen über die Wangen, während sich ein Lächeln auf meinen Lippen formte und ich mich vehement zurückhalten musste ihn nicht in eine stürmische Umarmung zu ziehen und nie wieder loszulassen. Wieder lag sein Blick auf mir, wenngleich er abermals müde wurde und so schwach im Raume stand, dass es schmerzte. Doch seine Frage bleib bestehend. Wandelnd und ehrlich in der Zeit und wieder konnte ich meine Tränen nicht mehr in mir halten, während ich sie hinaus ließ und damit zeitgleich das mir größte Glück der Welt. „Vegeta... ich bin schwanger.“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)