Zwischen zwei Seelen von RedViolett ================================================================================ Kapitel 50: Seele 50 --------------------   „Falsche Entscheidungen bringen manchmal auch leider nichts als so neue Verluste mit sich, Saiyajin no Ouji....“   Dumpf starrte ich gegen die Wände meiner Zelle, während mich Kumaris letzte Worte begleiteten und mich nicht mehr losließen, seitdem die Bershabesh meine Bleibe verlassen hatte. „...und ich bin mir nicht sicher, wie lange deine kleine Familie auf der Erde noch durchhalten kann.“ Denn ihre Worten schrien gerade zu nach Warnung. Alles, nach dieser einen Angst, die mich mehr denn je kaum klar denken ließ und die kühnsten Alpträume in mir weckte. Es war eine Angst, die dich lähmte – von Kopf bis Fuß und man sich nicht ausmalen wollte, was schlimmer war. Das eigene Versagen, oder dann doch das Wissen, geliebte Personen auf dem Gewissen zu haben?   Wütend vergrub ich meine Finger mehr denn je in der Haut meiner Oberarme und schien den neuen Schmerz fast schon zu begrüßen, der sich wild pochend durch meinen Körper zog und mir nur somit zeigte, auch im Hier und Jetzt zu sein. Ich saß schon wieder auf dem Boden, die Beine dicht an den Körper gezogen, während mein saiyanischer Schweif unruhig hinter mir von einer zur anderen Seite tanzte und meine wahre Seelenpein preis gab. Begrüßte mehr denn je die Kälte dieses neuen Tages, der wahrlich so grausam begonnen hatte und noch grausamer enden würde. Denn ich hatte Kumaris Handel abgeschlagen. Hatte meine Seele nicht für ihre perfiden Spiele verkauft und wahrlich leider mit dieser Tat etwas noch Schlimmeres erhalten. Ich hatte meine eigene Familie aufs Spiel gesetzt, weder noch meine ganzen Freunde und wieder schien sich ein Punkt auf der imaginären Liste meines Versagens zu ergänzen.  Hätte ich... zusagen sollen? Hätte ich wahrlich einen so alten Fehler wieder gut machen können, in dem ich eine zweite Chance erhielt meine Aufgabe ein für alle Mal zu beenden? Aber alles in meinem Inneren hatte sich dagegen gesträubt. Ich wollte nicht schon wieder nur eine Marionette sein, die kopflos von den Fäden ihrer Träger manipuliert und geführt wurde. Ich wollte mein eigener Träger sein und endlich mein Leben leben. Eines, wie ich es mir vorstellte und nicht, wie mich ein anderer haben wollte und dennoch schien sich alles nur zu wiederholen. Schien mein Schicksal sich erneut in seinen gleichen Kreisen zu ziehen und wieder drang ein eisiges Knurren durch die Stille meiner Zelle. Doch jetzt war es zu spät, Vegeta, um einer verpassten Gelegenheit nachzutrauern. Jetzt war es zu spät, seine Meinung noch zu ändern und mit keinem Mal wollte ich Kumari die Genugtuung geben, die sie haben wollte. Die sie säte, mit ihrer perfekten List mich hinters Licht zu führen und mich kurz; wenn auch nur für einen kleinen Augenblick, schwach werden ließ. Ein... normales Leben. Ja... Wer wünschte sich das nicht? Wer wünschte sich nicht, frei und unfehlbar zu sein? Wer wünschte sich nicht, alle seine gesammelten Sünden mit einem Mal ablegen zu können, nur um irgendwo einen Neuanfang zu starten? Vergessen in einer neuen Welt zu suchen, nur um sein Gewissen zu befreien und auf ewig zu bereinigen?!? Doch ich... durfte nicht vergessen. Konnte nicht vergessen, denn mir wurde es nicht erlaubt. Mit keinem Mal und wieder starrte ich auf meine Hände und wusste zum ersten Mal in meinem Leben nicht, was ich als nächstes zu tun hatte. Wie meine weiteren Schritte aussahen, außer so endlos kleine in meiner Zelle vielleicht und müde ließ ich mich abermals auf den Boden sinken. Ließ wandern meine trüben Gedanken, die sich doch nur versteckt um eine Person drehten und mich fast wahnsinnig vor Sorge werden ließ. Ob... es Bulma gut ginge? Weder ihr noch meinem... kleinen Sohn? Ich gab es ungern zu, aber es tat weh, so weit weg von ihnen zu sein. Nicht zu wissen was los war und mehr denn je war dieses Gefühl der Einsamkeit schwerer zu ertragen, als alles andere. Als alles, was ich bisher erlebt hatte und wieder holte ich schwermütig Luft in meine Lungen, während ich an die Decke meine Zeller starrte und versuchte, mich abzulenken. Sie war bei Kakarott. Das musste ich mir immer wieder sagen, dann würde ich die nächste Nacht gut schlafen können und langsam schien sich mein Puls zu beruhigen. Ja, sie war bei Kakarott und dieser würde schon alles richtig machen. Unruhig drehte ich mich zur Seite und sah zum allerersten Mal aus dem hohen Fenster, das sich an eine der Wände erstreckte, doch ließen die Gitter nur wenig Spielraum für einen beherzten Blick und dennoch konnte ich zumindest eine Stück blauen Himmel erkennen. Demnach musste ich irgendwo hoch oben sein, vielleicht eingesperrt in irgendeinen Turm oder sonst was, doch war dieser Gedanke so verloren, wie alle anderen auch. Kumari würde mich schon wissen lassen, wo ich war. Irgendwann ganz sicher und müde schloss ich die Augen. Zeit meinen mir verpassten Schlaf nachzuholen, doch fand mein ruheloser Geist dennoch keinen Frieden. Konnte ich einfach nicht in mein stummes Traumland finden und wieder wanderten meine Gedanken zurück an die Konversation mit der Bershabesh. Na ja.... Eher ihrer Forderung an mich. Es würde also eine Verhandlung geben, zwecks meiner alten Sünden und nur, weil ich ihr nicht zugestimmt hatte? Was wollte mir Kumari damit schon wieder beweisen?!? Wollte sie mir zeigen, dass ihre ach so tolle Instanz so fehlerfrei war, wie sie immer predigte und zeitgleich doch so gnädig, jedem Verbrecher einen... fairen Prozess zukommen zu lassen?  Hätte mich dieser dann auch erwartet, würde ich zustimmen und mich zu ihrer Marionette machen? Wobei bei der Shivà von fair sicherlich nicht die Rede sein konnte und dennoch musste ich doch so leise lachen. Wo wir wieder bei Fairness waren und kurz fühlte ich mich an das letzte Gespräch mit meinem Rassenmitglied zurückerinnert. Da hast du es, Kakarott. Das Leben ist nicht fair. Kein Stück. ~*~ Die Dauer der Verhandlung zog sich und wie es Kumari versprochen hatte, mehrere Tage und je mehr Zeit ins Land verstrich, desto eher dachte ich doch wahrhaft, sie hätte nur geblufft und wollte mich, schlichtweg einfach, hier drinnen versauern lassen. Doch so war Kumari nicht.  Nein, kein Stück. Sie war punktgenau und nachdem mich Esràs kläglich und ihm auch so verbotener Weise mit etwas Wasser und Brot versorgt hatte, wurde die Türe meiner Zelle an einem frühen Morgen hart aufgestoßen. Ein Wachtrupp und gute vier Mann von Kumaris Handlangern betraten in voller Montur meine Behausung und argwöhnisch hatte ich mich vom Boden geschält. „Gehts jetzt los, was?“, raunte ich doch glatt spottend, doch um ehrlich zu sein, war mir gar nicht nach Lachen zumute. Eher rutschte mir das Herz ganz schön in die Hose und dennoch versuchte ich, mir nichts anmerken zu lassen. Hart riss man mich an den Ketten auf meine Beine und zerrte mich dann mehr denn je mit sich. Kumaris Leibwächter, um sie gar schon lieblich als Schoßhunde zu bezeichnen, sprachen kaum ein Wort Mit unter gar keins und empört sah ich an mir herab. „Keine neue Kleidung für den Schuldigen?“, witzelte ich wieder und betonte damit, dass ich immer noch in der zerfetzten Klamotte der Tshehemen steckte. „Wie soll ich denn da bitte einen guten Eindruck hinterlassen? Das nennt man: Sich einen ungerechten Vorteil verschaffen!“ Doch schien hier keiner meine Worte ernst zu nehmen und hart wurde ich wieder am Arm gepackt und dann den Weg nach unten geführt. Viel von Ìva sah ich nicht, versperrten mir mehr denn je helle Mauern die Sicht. Ich hatte kurz und während meiner Zeit bei Freezer, einmal etwas von diesem Imperium aufgeschnappt, aber war ich damals zu jung gewesen um zu begreifen, wessen Name sich dahinter tatsächlich verbarg. Ebenso hatte es mich nicht interessiert, mit wem sich Freezer anlegte und meinte alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Doch nun bereute ich meine damalige Unachtsamkeit doch sehr.  Hätte ich mal besser aufgepasst wüsste ich nun mehr von diesem Ort, an dem ich nun wahrscheinlich bis an mein Lebensende verweilen durfte und wieder versuchte ich mir meine Umgebung einzuprägen. Man führte mich durch verwinkelte Gassen und Hallen. Wohl schien ich durch das Gewölbe des Gebäudes geführt zu werden und durfte mit keinem Mal der Öffentlichkeit gezeigt werden. Fehlte nur noch die schwarze Kutte, die man manchen Verbrechen über das Gesicht zog und sie mehr denn je den Kopf in Demut senkten, führte man sie zur Schlachtbank.  So hatte es mir Bulma jedenfalls einmal erklärt und wie ihre Rasse mit solchen Verurteilten umging. Doch ich wollte kein schwarzes Schaf der breiten Masse sein. Ich wollte mich nicht von vorne herein an den Pranger stellen lassen und somit lief ich aufrecht und betrat erhobenen Hauptes den großen Saal, in den man mich nun führte. Doch hätte ich niemals mit dem Ausmaß gerechnet, das mich nun erwarten sollte.  Der Raum war riesig und irgendwie - steril. Fast Weiß mögen manche behaupten und dennoch sah ich auf den zweiten Blick, dass das so nicht wirklich stimmte. Hellstes Glas, geschliffen aus dem buntesten Mosaik, das ich jemals gesehen hatte, brach das Licht in tausend kleinste Partikel und ließ meine Umgebung mehr denn je in sich verschwinden. Ließ alles wie in einem Diamant erstrahlen und dennoch hegte dieser Ort nichts als so dunkle Schatten. In der Mitte war eine kleine Empore, in der sich wohl so etwas wie eine kleine Senke befand. Wohl mein Ort, an den man mich nun hinführte und mehr denn je stieß man mich die Stufen hinab, als man mich hart vorantreiben wollte und ich dann verstohlenen Blickes auf die gegenüberliegende Erhöhung starrte, die sich weit nach oben ragte und Kumari erblickte. Sie schien schon auf mich zu warten, trug die gleiche Kutte wie immer und dennoch sah sie heute irgendwie anders aus. Strenger im Allgemeinen und fast schon geisterhaft verfolgte mich ihr Blick, mit dem sie mich nun strafte und ich mich mit einem Mal ihrer ganzen Macht ausgeliefert fand.  „Falsche Entscheidungen bringen manchmal auch leider nichts als so neue Verluste mit sich, Saiyajin no Ouji....“, hörte ich wieder ihre Stimme flüstern und nun verwandelte sich ihre ausdruckslose Mine in ein zufriedenes Lächeln. Ein boshaftes Lächeln, denn sie hatte mich genau da, wo sie mich all die Jahre haben wollte und mit keinem Mal hätte ich wirklich daran gedacht, dass mir das hier noch in meinem Leben widerfahren sollte. Aber wie heißt es doch so schön? Sag niemals – nie.   In meiner Senke angekommen, die aus schwärzlichem Material bestand; fast Stahl möge man sagen, kettete man meine Hände wieder sofort an kaltes Eisen und müde lehnten meine Ellenbogen somit auf ruhendem Gestein. Was wirklich lächerlich war, wie ich ernüchternd feststellen musste.  Denn Erstens konnte ich sowieso nirgendwohin außer Gefahr zu laufen, dass man mich nach wenigen Sekunden einer kläglichen Flucht sowieso wieder schnappen würde und Zweitens besaß ich immer noch keinen Ki. Würde wohl auch Ki-los bleiben und diesmal kam ich nicht drum herum Kumari ein wütendes Knurren zuzuwerfen, als sie meinen zerknirschten Gesichtsausdruck gesehen undrichtig gedeutet hatte. Doch zuckte sie nur belanglos mit den Schultern, während sich der Saal nun langsam füllte und ich argwöhnisch in mir fremde Gesichter blickte, welche dieser ganzen Frace wohl beizuwohnen schienen. Das...  Das konnte nicht ihr Ernst sein. Mit unter waren Rassen dabei, die ich mit keinem Mal gesehen hatte und mehr denn je fühlte ich mich eingeschüchtert. Wenn das auch nur ansatzweise so verlief, wie mich Bulma ein Mal gelehrt hatte... bekam ich nicht dann auch eine Verteidigung zugeschrieben? Sofort kam mir mein Tsheheme in den Sinn und somit schüttelte ich doch glatt nur erbost den Kopf. Nein für wahr, da war ja Luft als mein Verteidiger bei weitem mal besser als Esràs und wenn man bekanntlich vom Teufel sprach, erschien er auch. Jedenfalls nur als Zuschauer und dennoch setzte sich der Tsheheme fast in die erste Reihe, um in meiner Nähe zu sein. Bedachte mich mit einem Blick, den ich kaum zu deuten wagte und wieder keimte die Frage in mir auf, ob auch er von Kumari ein Ultimatum gestellt bekommen hatte. Ob auch er seine Seele verkauft hatte um ein besseres Leben zu führen, doch was für ein Leben sollte das dann sein? Ein Leben auf ewig in tiefer Schuld? Pah! Da war ich lieber tot als lebendig und mit einer einzelnen Handbewegung brachte die oberste Shivà die sprechende Meute nun zum Schweigen. Denn sie würde die oberste Richterin sein. Genervt rollte ich mit den Augen und wägte meine Chance ganz gleich Null. Hatte ich jemals etwas anderes erwartet? „Wir haben heute, am Tage des jüngsten Junòt zueinander gefunden um über die Verbrechen von Bejita, anò Saiyajin no Ouji, geborener Ouji und einziger Erbe des Besitzes und Urheberrechts Bejita-Sais anzuklagen und zu verurteilen.“, donnerte ihre Stimme über die Halle hinweg und bescherte mir nichts als reine Gänsehaut. Und dennoch stand ich aufrecht und sah in Kumaris strenge Züge. „Als ein letztes aktives Mitglied von Freezers Imeprium erfreut es mich seine Festnahme nach nun guten 20 langen Jahren endlich zu einer Vollendung zu führen. Lange mussten wir warten, hat sich unser lieber Saiyajin hier mehr denn je so gut versteckt.“ Nun folgte doch ein Blick auf mich und fast war mir, als würden alle Augen des Saales auf mich starren. Doch verzog ich keine Mine und nur alleine meine Hände schienen vor Wut zu zittern. „Diebstahl, Plünderungen, Eroberungen, Mord, Kindesmord, Völkermord, Ausführen mehrere Screenings und das Vernichten so etlicher Planeten stehen auf seiner Liste und sind bei weitem nicht zu einem Ende zu führen.“, begann sie meinen Weg der Schande zu zitieren und mehr denn je konnte ich spüren, wie mir unwohl in meiner Haut wurde. Denn das waren alles Taten mit denen ich mich in keinster Weise rühmte. Taten, die ich eigentlich nur vergessen, bis gar ungeschehen manchen wollte, doch hatte niemand in diesem Leben wahrlich diese Macht dazu.  Denn das war es gewesen.  Mein Leben. Weder noch meine Vergangenheit, die mich nun einzuholen schien, aber mit jedem Mord, den ich für Freezers Willen und später auch für meinen eigenen ausgeführt hatte, war mir klar gewesen, dass der Grad zwischen Strafe und Vernunft; zwischen Freiheit und Schuld, ein sehr kleiner sein würde. Dass er nicht abzuwenden war, egal wie sehr ich es später wiederum versucht hatte gut zu machen. Egal wie viele Menschen ich durch das Vernichten Boos gerettet hatte; egal wie oft ich es auch noch so sehr versuchen würde, diese Schuld konnte niemand aufwiegen und somit senkte ich nun doch den Blick. Ließ Kumaris Worte über mich ergehen, wie ein zweites Brandmal meiner Haut und versuchte das panische Klopfen meines Herzens zu beruhigen. Doch scheiterte ich kläglich. „Ich will mir und den verehrten Zuschauern des Gerichtes ersparen, seine Vergehen in Zahlen aufzuwiegen. Denn das würde erstens zu viel Zeit in Anspruch nehmen und zweitens zu keinerlei Sinn wie Ergebnis führen. Freezers Vergehen, auch wenn die Echse eigentlich schon tot ist, zählen zu den höchsten Verbrechen, die man begehen kann und müssen bestraft werden.“, erinnerte mich Kumari einst an meinen eigenen Schwur, den ich meinem damaligen Meister auferlegt hatte und mich somit seinem einzigen Willen beugte. Ihm und nur ihm zu dienen als Dank dafür, dass er mir ein neues Zuhause schenkte, doch nun wusste ich es um Welten besser. Denn Freezer hatte meine alte Heimat zerstört. Er selbst hatte meine Welt sterben lassen, nur um mir nichts als Lügen aufzutischen. Wütend sah ich Kumari entgegen und kurz trafen sich unsere Blicke. Was geschieht wohl mit dem Verbrecher, wenn er selbst zum Opfer wird? Gelten deine Urteile sowie Prinzipien dann immer noch, oh oberste Shiva?  Oder ist dir das so vollkommen egal, genauso, wie dir mein Leben eigentlich egal ist? Wo war da bitteschön - die Fairness?!? Ich konnte mich gerade noch zurückhalten, konnte manisch meine Kiefer aufeinander pressen, sonst wäre mir das eisige Knurren meiner Kehle entwischt, das sich aus eben jener stehlen wollte und schluckte es somit eisern hinunter. Wut über jene eine Tat verspürend, mit der man sich hier anmaßte, mein Leben auseinander zu nehmen, es bis in seine kleinsten Einzelteile zu beäugen und nur um dann sein Urteil zu fällen. Nur um einen abfälligen Blick auf jene einen Mühen zu werfen, mit denen ich damals einfach nur versucht hatte am Leben zu bleiben und dennoch wusste ich, dass Kumari... Dass gar die ganze versammelte Mannschaft hier und heute sich einen Dreck um meine Sicht der Dinge scherte. Dass es egal war, was ich damals für Gründe hatte meine vielen Morde und Tode zu rechtfertigen. Dass es egal war, dass ich eigentlich nur auf Geheiß eines Anderen zur Hand des Mörders wurde und Leben auslöschte, wo eigentlich ein so Neues entstehen sollte. Ja, ich war ein Mörder. Nichts als ein Schlächter, der einfach nur seinen Vorteil nutze wollte, um sich seine Chancen zu erarbeiten und sich diese ein kleines bisschen leichter zu machen. Doch was alle hier im Saal sicherlich nicht wussten war, dass auch ich gefallen war.  Dass auch meine Chancen eigentlich und im Endeffekt nichts weiter gewesen waren, als ein verzweifeltes Mühen meinerseits und am Ende nichts weiter, als ein Sterben meiner Seele.  Dass es nicht ausgereicht hatten um zum gewünschten Ziel zu gelangen und wieder zitterten meine Hände. Diesmal so stark, dass das Eisen um meine Handgelenke verräterische Laute von sich gab und eisern gegen kalten Stahl klackerte. Ich spürte blaue Augen auf mir. Abermals Kumaris monotonen Blick, der es mir so schwer machte in ihr zu lesen und wieder wich ich ihrer Präsenz aus. Fühlte mich unter ihren strengen Augen mehr denn je so gänzlich klein, gar völlig unbedeutend in ihren Reihen und auch das war ein Trumpf, den sie mir gegenüber nun so hämischer Weise ausspielte. Denn das hier waren ihre Regeln. Ihre heiligen Hallen, in denen ein Verurteilter erst etwas zu sagen hatte, stand sein Urteil schon längst fest und wieder konnte ich die Bershabesh auf ihrem Thron förmlich zufrieden grinsen sehen. Wahrlich... Den Namen dieser Rasse hatte sie mit keinem Mal verdient. „Diese ganze Farce würde zu einem schnelleren Ende führen, denn wie du selbst weißt Vegeta und ja, damit spreche ich dich direkt an; hör auf mir auszuweichen...“, betonte sie scharf.  Schien nun endgültig der Geduldsfaden zu reißen und ihre sonst so ruhige Stille mit einem Mal getrübt. Auch wenn ich ihrer Forderung nicht nachkommen wollte, ich musste sie ansehen. Eher geschockt ansehen, denn mit dem nun nächsten Satz hätte ich in keinster Weise gerechnet.  „... gibt es keine Zeugen für dich, die eventuell für deine Unschuld sprechen könnten.“, säuselte Kumari fast schon mehr denn je hämisch und nun folgte meiner ganzen Skepsis nichts als Wut. Widerliches... Miststück. „Doch gibt es einen, der sich auf den Weg gemacht hat, was selbst mich verwundert, hat sich jemand für dich erbarmt.“ Wieder folgte ein herablassendes Lachen ihrer Stimme und in diesem einen Moment fragte ich mich ehrlich und so jeglicher Wut gleich, wieso ich sie hatte damals laufen lassen. Aber... Moment mal. Es gab einen Zeugen, der für mich aussagen wollte? Wer sollte das bitte sein, all die anderen waren immer noch auf der Erde und wussten nichts von meinem Schicksal, das hier in eine Sackgasse zu laufen schien. Nervös spannte ich meine Muskeln an, als Kumari weitersprach. „Er dürfte... in wenigen Sekunden eintreffen. Ah, da ist er ja schon!“, rief sie doch glatt amüsant, lehnte sich dann in ihrem Stuhl zurück und sah auf eben jenen Neuankömmling, der soeben in den Saal geführt wurde. Langsam drehte ich mich um, als das Stimmengewirr um mich herum mehr denn je lauter wurde und im Allgemeinen so sehr unruhig. Irgendetwas schien den Schaulustigen ganz und gar nicht zu passen.  Eher zu missfallen, wer sich da als mein Zeuge anbahnen konnte, der auch noch; zu aller Schande, für meine Unschuld sprechen sollte. Ich glaubte ja selbst nicht ganz an meine eigene, denn jede Tat trug ihre ganz eigenen Früchte mit sich und demnach würde ich es der Person nicht verübeln können, sollte sie sich im letzten Moment herumreisen und ihre Meinung doch noch überdenken wollen. Denn seien wir mal ehrlich.... Ich selbst würde auch an mir zweifeln und endlich schien sich der Mob an Leuten zu lichten und ich endlich zu sehen, wer da soeben die Stufen hinunter gebracht und an meine Seite geführt wurde. Geschockt hielt ich den Atem an. Wieso hatte ich Kumari damals zur Flucht verholfen, wollte Freezer sie schon damals mehr denn je beseitigen und aus dem Weg räumen?, dachte ich fieberhaft, während mein Geist nicht anders konnte und sich nur noch in sich selbst zerstreute. Gar das Bild meines Gegenüber aufnahm und versuchte daraus einen klaren Gedanken zu fassen. Doch war es unmöglich. Wieso hatte ich sie am Leben gelassen? Genau darum.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)