Zwischen zwei Seelen von RedViolett ================================================================================ Kapitel 47: Seele 47 -------------------- Um mich herum waren nichts als Stimmen. Nichts als mir so fremde Laute, die ich in keinster Weise zuordnen konnte und zaghaft versuchte ich die Augen zu öffnen, doch fehlte mir jegliche Kraft dazu. Blieb gefangen in meiner eigenen Trägheit, die mehr denn je einem wallendem Schmerze wich und spürte nur noch, wie ich von jemandem durch die Gegend getragen wurde. „Ist er das?“, hörte ich irgendjemanden sagen, doch ging besagte Stimme wieder in einem haltlosen Dröhnen unter. Erneut wurde ich geschultert und in einem sicheren Griff gehalten. Ein Arm um meine Seite schien mich zu stützen, während ich wie ein nasser Sack leblos in den Lüften hing und mir alles wie kopfüber erschien. Wohl schien mich jemand unter seinen Arm geklemmt zu haben und wieder schmerzten meine Rippen, als man zu fest zudrückte. Schmerzten meine ganzen Wunden und diesmal konnte ich kein Wimmern mehr unterdrücken und ließ es hinaus. „Der Flug ging zu lange und ich kann ihn kaum noch bei Bewusstsein halten. Er muss auf die Krankenstation. Und zwar sofort!“, hörte ich eine zweite Stimme sagen, die mehr denn je abgehetzt klang und dennoch zeitgleich so besorgt. Wieder schulterte man mich neu, schien aber in seinem Sprint mit keinem Mal langsamer zu machen und der nun aufkommende Luftzug tat ungemein gut. „Ich muss leider verneinen, Junge. Befehl von ganz oben: Sie will ihn sehen!“, zischte die andere Stimme barsch und prompt wurde ich aus schützenden Händen entrissen. Nun wurde ich nicht mehr so galant wie vorher getragen, sondern einfach über eine grobe Schulter geworfen und schmerzerfüllt keuchte ich auf, als meine Rippen abermals verräterisch knirschten und irgendetwas salziges meine Lippen benetzte. „Geh und warte auf weitere Anweisungen. Du hast momentan nichts mehr zu melden.“, raunte die Stimme wieder und abermals spürte ich, wie ich davon getragen wurde. Verzweifelt öffnete ich die Augen und versuchte Herr meiner Sinne zu werden. Wo... war ich? Was war überhaupt passiert, nachdem mich Albino-Heini bewusstlos geschlagen hatte? Waren... wir immer noch im Raumschiff der Tshehemen und auf der Erde?!? Bu... Bulma. Panik suchte mich heim und krampfhaft versuchte ich bei Bewusstsein zu bleiben. Versuchte mehr denn je die Augen zu öffnen, doch war es schwierig und somit sah ich nur einen hellen weißen Fließenboden zwischen meinen Lidern aufblitzen. Dann ein Dutzend Paar Stiefel, die uns mehr denn je folgten und eiliger wurden die Schritte meines Trägers. Ich wurde unruhig. Versuchte mich aufzurichten um mehr von meinem mir mysteriösen Ort zu erfahren, doch bremste mich der Schmerz meines Körpers abermals aus und ließ mich sofort qualvoll aufstöhnen. „Er wird wacher....“, stellte jemand meiner fraglichen Begleiter fest und wenn ich nur gekonnt hätte, so würde ich mit den Augen rollen. Natürlich tat ich das, was bildete sich dieser Großkotz eigentlich ein?!? „Ist auch besser so. Sie kann ganz schön ungeduldig werden, lässt man sie zu lange warten.“ Ein Satz der mir nichts als Gänsehaut bescherte und verzweifelt versuchte ich endlich ins Hier und Jetzt zu gelangen. Versuchte zu verstehen, wo ich war und wieder blinzelten meine Augen trübe. Hell... Hier war alles so verdammt hell, meine Sicht schien einfach nur hinter trüben Schleiern gefangen zu sein und somit merkte ich nur am Rande, wie wir eine weitere Abzweigung passierten und dann weitere Türen aufgestoßen wurden, die in eine Art Halle führten. So fühlte es sich jedenfalls an. „Na endlich!“, hörte ich jemanden ferne Worte sagen und runzelte verwirrt die Stirn, als das Echo ihrer Stimme von den Wänden wieder hallte. Ihrer Stimme?!? Definitiv klang das nach einer Frau, so ramponiert war ich bei weitem nicht um den Unterschied nicht feststellen zu können und mit einem Mal wurde ich in meinen Bewegungen ruhiger. Mein Puls aber nicht. „Ihr habt mich ganz schön lange warten lassen. Ich dachte schon irgendetwas ging schief.“ Doch dann herrschte nichts als Stille, als mein Träger am Ziel angekommen war und mich nun hart auf den Boden warf.  Ich blieb einfach liegen. Mitten im Staub und Dreck eines mir fremden Ortes, doch war hier alles so penibel rein, dass man buchstäblich vom Boden würde essen können. Qualvoll unterdrückte ich ein Stöhnen. „Bei allen Göttern! Was habt ihr mit ihm gemacht? Seht ihn euch an!!!“, hörte ich ein entsetztes Keuchen, das mehr denn je einem drohenden Knurren wich. Sofort geriet alles um mich herum in Schweigen. „Ich habe euch befohlen, ihn da rauszuholen und nicht, ihn ein Wrack werden zu lassen.“ Wieder herrschte nichts als Stille, bevor sich irgend jemand peinlich berührt räusperte. „Na ja, auch egal...“, hörte ich die Frau abermals gedämpft sagen und spürte ihren ganzen Zorn durch den Raum wandern. Schien wohl was nicht so gelaufen zu sein, wie sie geplant hatte? Konnte mir ganz gleich sein, momentan wollte ich einfach nur, dass dieser widerliche Schmerz aufhörte, doch wurde mir nicht ein Mal mehr das gegönnt. „Helft ihm auf. Er kann ja kaum auf den eigenen Beinen stehen.“, donnerte der nächste Befehl über die Ebene und hart wurde ich dann an beiden Armen gepackt und in die Höhe gezerrt. Aber nur soweit, dass ich auf meinen Knien ruhte und erschöpft ließ ich den Kopf hängen. Bis sich zwei weiße Stiefel mit goldener Spitze und schwarzer Hacke in mein Blickfeld begaben. Dazu das Unterteil eines gold verzierten Stabes und abermals blinzelte ich auf, als meine Gegenüber zu sprechen begann. „Sieh mich an, Vegeta.“, befahl mir die Stimme abermals, doch kam ich nur schwach ihrem Befehl nach und schnappte keuchend nach Luft. Doch schien dies meine mir mysteriöse Unbekannte mit keinem Mal zu interessieren und langsam sah ich auf... „Habe ich dir nicht versichert, dass wir uns eines Tages wiedersehen?“, lächelten hellblaue Lippen zynisch. Doch so voller Wut versteckt, während blaue Augen nur auf mir lagen. Sich tief in die meinen gruben und mir mit einem Mal der Boden unter den Füßen entrissen wurde.  So als würde ich fallen. Endlos tief und in ein Loch so ohne Wiederkehr, denn niemals hätte ich mit ihrem Anblick gerechnet.  Niemals in tausend Jahren. ~*~ „Selbst dann noch und wenn es mehr als über 20 Jahre gedauert hat.“, beendete Kumari ihre Ansprache und immer noch saß ich da, beide Hände im Schoß ruhend und konnte nichts anderes tun, als sie einfach nur dümmlich anzustarren. „Mehr als 20 Jahre, ist das zu glauben? Ganz schön lange Zeit....“ begann die oberste Shiva zu dementieren und musterte mich aus versteckten Augen. „Du bist alt geworden, wenn ich das mal so frei heraus sagen darf.“, raunte sie schnippisch und rümpfte dann doch glatt die Nase. Das Kompliment kann ich gerne zurückgeben, wollten meine Lippen formulieren, doch brachte ich keinen Ton heraus. Denn eigentlich sah die oberste Èmperor so aus wie immer, nur hier und da waren ein paar Falten in ihrem Gesicht vertreten. Doch eigentlich sah sie so aus wie ich sie zuletzt in meiner Erinnerung behielt. Die Haut schimmerte in einem hellen Blau, schien fast Weiß zu sein und wurde von ihren langen weißen Haaren umspielt, die immer noch wirr von ihrem Kopf zu allen Seiten standen und in einem komplizierten Zopf geflochten über ihre linke Schulter fielen.  Kleine Lichtpartikel brachen sich im Eintreten des Sonnenlichtes und ließen sie wahrhaft schimmern. Feinster Schmuck benetzte ihre langen, spitzen Ohren und so wie es für eine Bershabesh üblich war. Sogar die Kleidung war dieselbe, dunkelblaue sowie dunkelgrüne Leinen verdeckten ihre Haut und ließ sie dennoch kämpferisch wirken. So viel an wahrer Macht und abermals konnte ich nicht anders, als sie einfach nur anzustarren. „Wahrlich, dein Starren ist mehr als nur beleidigend. Alte Gewohnheiten ändern sich wohl nie.“, stieß sie schnippisch über helle Lippen hervor und setzte sich dann auf eine Art hohen Thron, direkt vor mir. Immer noch kniete ich am Boden. Schien von der Ereignissen viel zu überrumpelt, als dass ich etwas sagen konnte und somit erstarb alles in einer gewissen Art von Lethargie. Blaue Augen musterten mich stumm, bevor meine Gegenüber erneut zu sprechen begann. „Bestimmt hast du so einige Fragen im Kopf....“, nahm mir Kumarì das Denken ab und legte dann den langen Goldstab aus ihren Händen. „...und da du ja momentan das Sprechen zu verlernen scheinst, nehme ich dir dies gerne ab, Vegeta.“ Doch wieder herrschte nichts als Schweigen, als sie vergeblich auf mein Zustimmen wartete. Die Stille wurde mehr denn je ungemütlicher und somit war es nicht verwunderlich, dass meine Gegenüber schon bald nervös mit einer Augenbraue zuckte. „Mit Verlaub, oberste Èmperor, ich denke er ist in einer Art... Schock. Deswegen... antwortet er Euch nicht.“, kam es schwach von einem Nebenmann, der sich wohl unerlaubter Weise in das Gespräch einbrachte, denn die oberste Shiva schien ziemlich sauer zu sein. „Ob er das ist, entscheide immer noch ich. Er soll sich zusammenreißen und sich nicht so anstellen!“, giftete es wieder und der ganze Zorn in ihrer Stimme ließ keine Wiederworte mehr zu. Abermals wandte sich meine Gegenüber mir zu und schwach sah ich sie aus erschöpften Augen an. Das.... Das konnte alles doch nicht wahr sein. In was für einer verkehrten Welt war ich hier bitteschön?!? „Zu aller erst, es tut mir leid, dass meine Männer so lange gebraucht haben, um dich rauszuholen, aber es ist sehr schwer tshehemische Abwehrmechanismen zu umgehen.“, gab sie ehrlich zu und wartete dann meine Reaktion ab. Doch immer noch konnte ich nichts anderes tun, als auf dem Boden zu knien und ihr zuzuhören und somit fuhr Kumarì in ihren Erzählungen fort. „Wir haben Kuron-Kàn schon länger im Auge, aber um ehrlich zu sein, stehst du; als potenzielle Gefahr, immer noch als Erster auf meiner Liste und die will ich, wenn möglich, punktgenau abarbeiten.“, stichelte sie weiter und deutete dann den anwesenden Leuten an, zu verschwinden. Wohl wollte sie nun unter vier Augen mit mir sprechen und verzweifelt versuchte ich, ihren Worten zu folgen, die für mich immer noch wie von einer anderen Welt klangen. „Da ich sehe, wie verwirrend das alles für dich ist, fangen wir wohl ganz bei Null an.“, seufzte sie doch glatt, nachdem sie mich stumm gemustert hatte und sah mir dann eindringlich in die Augen. „Du bist auf Ìva. Auf meinem Domizil und in meinem Reich, weil ich dich hier haben wollte.“ Wieder ergaben ihre Worte keinen Sinn und abermals blinzelte ich schwach. „Der Angriff auf die Erde war von Korun nicht angekündigt, aber dennoch hatte ich so eine leise Ahnung seiner Pläne. Wusste, was sein Hintergrundgedanke sein konnte und habe deshalb meine Männer bei ihm eingeschleust. Wir suchen lange nach ihm, musst du wissen und endlich haben wir Wege gefunden zumindest annähernd an ihn heranzukommen.“ Ich verstand nur Bahnhof. Wortwörtlich und mehr denn je merkte ich, wie mir alles zu viel wurde. Kumarì hatte als oberste Instanz der Shiva und des Weltraumrechtes gewusst, was meiner neuen Heimat widerfahren war, noch bevor es überhaupt passierte?!? Sie hatte nach Korun-Kàn und mir gesucht? Wozu das alles?!? Wenn sie meinen Aufenthaltsort doch schon wusste, wieso hatte sie nicht früher zugeschlagen? Endlich schien mein erschöpfter Geist zu arbeiten, wenn aber auch nicht richtig. Immer noch bereitete mir all dies mehr als nur Kopfschmerzen und in diesem Moment wünschte ich mir nichts sehnlicheres, als einfach nur noch die Augen zu schließen und zu schlafen. Doch konnte ich nicht und somit erinnerte ich mich an damals zurück. Als ich in jungen Jahren Kumarì die Freiheit unter Freezer schenkte und sie mir dennoch versprach, mich festzunehmen, sollten wir uns irgendwann wieder begegnen. Denn sie war die oberste Instanz. Sie richtete über alles, was Verbrechen, Schuld und Sünde betraf, doch diese Begegnung hatte sie wahrlich gewollt herbeigeführt. Doch.... Aus welchem Grund? „Korun ist ein größeres Übel, das mehr Raffinesse bis Zeit in Anspruch nimmt und ich überlegt vorgehen muss. Bei dir allerdings....“, wieder beäugte sie mich aus einem eiskalten Blick, der nichts als Erfolg hinter blauen Opalen verlauten ließ. „... kam mir dieser kleine Patzer gerade Recht. Manchmal muss man eben Verluste in Kauf nehmen um ans Ziel zu gelangen und nun sie mich an.“, lachte sie freudig und richtete sich dann auf. „Ich habe dich...“, triumphierend deutete sie mit einem Zeigefinger auf mich und erschöpft sah ich sie einfach nur an, während ich verzweifelt versuchte dank meiner vielen gebrochenen Rippen, Luft zu bekommen. „...kniend zu meinen Füßen und kann dich endlich für die Vergehen deines Lebens zur Verantwortung ziehen.“ Eiskalt durchbohrte mich ihr Blick und in diesem Moment wünschte ich mir wirklich, ich wäre bei den Tshehemen geblieben. Denn das was mich hier erwarten sollte, war wahrlich keinen Deut besser und dennoch konnte ich nicht anders, als so plötzlich zu lachen. Einfach nur zu lachen, bis mir die Tränen in die Augen stiegen und ich sie mit zittrigen Händen fort wischte. Vegeta... Wo bist du da nur wieder rein geraten?!? „Ich wüsste nicht, was es da zu lachen gibt!“, traf mich Kumarìs ganzer Zorn und wütend war sie von ihrem Stuhl aufgestanden. „Deine Situation liegt weit unterhalb der Grenze, um so verspottet zu werden.“ Wieder konnte ich ihr erbostes Fauchen hören und rief mich dann selbst zur Ordnung. Versuchte mich zu sammeln und sah meiner Gegenüber dann ernst ins Gesicht. „Du schwingst hier große Reden von Sünde, Fehlern und... Schandtaten... lässt aber einen ganzen Planeten leiden, nur um an mich heranzukommen?“, begannen meine Lippen wie von selbst zu sprechen und abermals lachte ich auf. Schüttelte dann nur amüsiert den Kopf und warf meiner Gegenüber wieder einen amüsierten Blick zu. „Wahrlich, das ist selbst für dich einfach nur – erniedrigend.“ „Du... wagst es?!?“, zischte sie sofort und verengte dann ihre Augen zu Schlitzen. Zog mehr denn je die Stirn in erboste Falten und abermals schüttelte ich nur belustigt den Kopf.  Diese Bershabesh.... War klar, dass das noch kommen musste. „Aber nicht doch, oh oberste Èmperor. Falten machen alt, müsstet ihr doch am besten wissen.“, grinste ich ihr spottend entgegen und tippte mir dann an die eigene Stirn. Sah mehr denn je die Wut in ihrem Gesicht wachsen und wie meine Gegenüber vor Zorn erbebte. Keine Ahnung, ob das so eine gute Idee war, meine eventuelle Chance auf Freiheit (...Hah, wers glaubt!) zu reizen, aber momentan konnte ich nicht anders. Du spielst gerne mit dem Feuer, Kumarì? Dann lass dir von mir zeigen, wie es am besten geht. „Abführen!!!“, donnerte es mit einem Mal schrill über die Ebene und plötzlich wurde ich abermals von ihren Männern hart an den Armen gepackt und in die Höhe gerissen. „Sperrt diesen Abschaum in die dunkelste Kammer, die ihr finden könnt!“, zischte meine Gegenüber gefährlich und somit wurde ich abgeführt. Die Krankenstation.... Tja, die konnte ich jetzt erst Mal vergessen.  Diesen Luxus würde mir Kumarì sicherlich nicht mehr gönnen und dennoch konnte ich nicht anders, als schwach zu grinsen. Denn etwas anderes hätte ich von ihr auch gar nicht erwartet.  ~*~ Man sperrte mich wirklich in eine Zelle, aber die Dunkelste war es mit Sicherheit nicht. Sie lag tief in irgendwelchen Gewölben und mit unter schien ich hier der einzige Insasse zu sein. Was ich mir nicht wirklich vorstellen konnte, denn Kumarìs besagte Liste, war sicherlich bis zur Unendlichkeit lang. Eher ließ man mir hier einen Sonderstatus zukommen und dennoch konnte ich nicht anders, als mürrisch eine Augenbraue in die Höhe zu ziehen, führte man mich in meine neue Behausung. Denn etwas Besonders war das nicht. Definitiv nicht. Mein Verließ glich dem auf Rith, bloß das es nicht in eine Klippe gehauen und eine Seite nicht vom Wind so völlig offen stand.  Hier begrüßte mich kalter Stein, klassisch natürlich ein Gittertor und dennoch sah das Metall anders aus. Es war dunkel, schien ziemlich hart zu sein und zu allem Überfluss legte man mir noch sicherheitshalber Ketten an Armen und Füßen an. Bitte! Musste das sein?!? Mürrisch sah ich auf kaltes Metall hinab und verdrehte dann nur genervt die Augen. Ich konnte zwar laufen, das aber nur minimal und somit begnügte ich mich damit, einfach im Raum stehen zu bleiben, bis mich Kumarìs Wächter alleine ließen. Abermals warf ich einen letzten Blick auf eben jene und versuchte ihrer Rasse Herr zu werden. War aber keine die ich kannte.  Die helle Haut, sowie die grobe Montur; die sicherlich Kakarotts Größe bei weitem übertraf, hatte ich zuvor noch nie gesehen und erst als ich mir gewiss war komplett alleine zu sein, watschelte ich (….bei allen Göttern!!!) mehr schlecht als recht an eine der Wände und ließ mich dann zu Boden sacken. Und somit zog sich die Zeit dahin. Dumpf hörte ich das Tropfen von der Decke. Lauschte der bedrückenden Stille, die mich mit keinem Mal verlauten ließ, wo genau ich war und welcher Tag heute entsprach. Ließ alles nochmal vor meinen Augen Revue passieren und starrte dann auf meine Hände. Doch konnte ich nur an Eines denken. Bulma.... Ich seufzte und vergrub den Kopf in meinen Armen, die ich auf angewinkelten Knien ablegte. Schien mich mehr denn je so völlig klein zu machen und schlängelte meinen Muzuhara dann um meine Beine. Eine altbekannte Geste, die auch ebenso vor Kälte schützen sollte, denn ich fror tatsächlich in meiner abgerissenen Tshehemenkluft, die dank deren Folter ziemlich viel abbekommen hatte, spendete nicht wirklich Wärme. Doch eigentlich wollte ich etwas völlig anderes damit ausdrücken und nun war es doch so sonderlich gut, dass ich hier unten (...oder oben?) alleine war. Keiner konnte sehen wie ich einbrach und verzweifelt versuchte ich dem Beben meiner Schultern Herr zu werden. Versuchte, das Brennen meiner Lider zu verbergen und presste meine Augen nur noch fester zusammen. Doch keine verschlossenen Tränen der Welt konnten mir das nehmen, was ich tief in meinem Herzen schon wusste und sich endlos als schlechtes Gewissen durch meine Seele fressen würde. Denn ich hatte sie alleine gelassen. Schon wieder in dieser abscheulichen Welt einfach nur alleine gelassen und wieder dachte ich an meine Gefährtin zurück und wie sie wahrscheinlich auf der Erde zurückgeblieben um ihr Leben kämpfen musste. Gab es einen Punkt im Leben, in dem man sich noch mehr hassen konnte, als es sowieso schon der Fall war? Ich wusste es nicht, aber momentan kam ich an dieses neue Gefühl sehr gut heran und erbost wickelte ich mir den Verband meiner rechten Hand ab. Der Tsheheme... Rephaìm hieß er doch... hatte diese wirklich gut verbunden und mir erste Hilfe geleistet. Musste ich ja schon mal neidlos zugeben und dennoch erwartete mich nichts als geschwollenes Fleisch, als ich auf die Wunde blickte. Eher auf das, was von meiner Hand noch übrig war und wie tausend Feuer, jagte ein heißer Schmerz durch meine Nerven, als ich am Faden zog. Doch dann von einer neuen Stimme unterbrochen wurde. „Hey, das verbitte ich mir!“, kam es rauchig aus der Dunkelheit und erschrocken fuhr ich zusammen. „Da übt man schon jahrelang an Ratten und dann wird dein Meisterwerk so einfach, mir nichts dir nichts, zerstört.“ Er lachte. Abermals mit rauchiger Stimme und unsicher rutschte ich mehr denn je nach hinten, doch saß ich immer noch an der Wand und hatte somit wenig Möglichkeiten, seinen Blicken auszuweichen oder gar an eine Flucht zu denken. Was sowieso mehr denn je lächerlich war, denn ich war in einer Zelle eingesperrt und somit konnte ich nirgendwo hin. „Mensch, Manjèth!“, seufzte der weißhäutige Tsheheme abermals und rollte dann theatralisch mit den Augen, als er endlich ins helle Licht des Mondes trat und sich zu erkennen zeigte. „Wie viele Hinweise brauchste denn noch, um es zu verstehen? Sin dir wohl mit den Jahren die grauen Zellen eingeschlafen?!?“, grinste er mir frech entgegen und wieder konnte ich nicht anders als verwirrt zu blinzeln. Was... suchte er hier? Ausgerechnet er, dem ich diesen ganzen Schlamassel zu verdanken hatte? Hätte er mich mal eher zurückgelassen, dann wäre ich immer noch und das hoffte ich mal zumindest, auf der Erde. In der Nähe meiner Familie und nicht hier; wo immer Ìva lag und am Arsch der Galaxie. Diesem Idioten hatte ich rein gar nichts zu verdanken und wütend zog ich die Stirn in Falten, während sich ein erbostes Knurren durch die Stille zog. „Hey, Wow! Halt mal schön die Luft an, bevor de gleich wieder in Rage ausbrichst.“, lachte mein Gegenüber und hob dann abwehrend die Hände. „Ich kann nix für, wennde ne zu lange Leitung hast.“ Abermals knurrte ich empört auf und bleckte die Zähne. Was hieß hier bitte, zu lange Leitung? Na warte... „Ich vertraue nun mal nicht auf das, was irgend ein Dahergelaufener sagt, sondern eher auf das, was meine eigenen Augen sehen.“, zischte ich hart und verengte dann abermals meine Augen zu Schlitzen. Da konnte ja jeder kommen. Nur weil er sich ab und an ein paar Eigenschaften meines damaligen Tshehemen aneignete, der mir in einer fernen Vergangenheit half, von Rith zu entkommen, musste das noch lange nicht heißen, dass er auch vor mir stand. Ebenso das kleine, dunkelblaue Stück Stoff an seinem Oberarm konnte alles sein und musste nicht zwingend das Zeichen meines saiyanischen Blutsschwures bedeuten. Nein, es tut mir leid, mein lieber Tsheheme.... Ich vertraue nun Mal nicht jedem.  Das musste man sich bei mir erst verdienen und selbst dann sollte man noch auf der Hut sein. „Na dann hoffe ich, du vertraust auch auf das, Manjèth...“, lächelte mein Gegenüber schwach. Dann eine Spur traurig, mit dennoch zeitgleich Wehmut in seinem Blick und hob den Arm. Schnippste dann ein Mal kräftig mit Daumen und Zeigefinger in die Stille hinein und noch während ich mich fragte, was all dies sollte und zu bedeuten hatte, begann es. Begann, die Farbe seine Haut langsam zu schmelzen und in nichts als reinstem Licht um ihn herum zu schweben...   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)