Zwischen zwei Seelen von RedViolett ================================================================================ Kapitel 43: Seele 43 -------------------- Vegetas Verzweiflung zu sehen und wie sie ihn langsam aber sicher unachtsam werden ließ, war schlimmer als alles, was ich bisher in meinem Leben erlebt hatte. Es tat weh diesen einst so willensstarken Krieger, den nichts und niemand stoppen konnte, so...zerbrochen zu sehen. So in sich selbst verstrickt, bis gar fahrig, dass es abermals nichts als Gänsehaut auf meinem Körper weckte und dennoch war da all die Wut, die den älteren Saiyajin niemals verlassen würde. Ein Umstand, der gut war. Ein Umstand, der nicht fehlen durfte, denn nur so war ich mir auch gewiss, dass Vegeta all dies überstehen würde und hoffentlich auch mit uns fliehen konnte. Denn irgendwie hatte ich ein mulmiges Gefühl. Irgendetwas, das nach Warnung schrie, als mein letztes Rassenmitglied nun die Führung übernahm. Auf den Fluren vor mir lief, ich nun auf seinen Rücken starrte und nichts als eine blinde Ahnung in mir spürte. Etwas, das nahe Dunkelheit und Verlust bedeutete und dennoch konnte ich es nicht beim Namen benennen. Goku – vielleicht ist jetzt einfach nicht der richtige Moment um in Panik zu geraten.  Es reichte schon, wenn einer von uns das tat. „Vegeta, nicht so schnell!“, flüsterte ich durch den Helm, doch hörte ich dann nur sein eisiges Zischen als Antwort. Ein Laut, der mich schon so oft rügen sollte, ihn doch in Ruhe zu lassen und keine belanglosen Kommentare zu stellen, doch jetzt leider nichts als das Gegenteil hervorrief. Genervt verdrehte ich die Augen und würde mir am liebstem eine Hand vor die Stirn schlagen.  Dass dieser Saiyajin aber auch nie zuhören konnte. Dass er nicht um Rat fragen konnte, sondern einfach stur und eigensinnig seinen eigenen Weg ging, anstatt nur ein Mal die helfende Hände anzunehmen, die ich ihm darbot. Ach Vegeta.... Du machst es einem aber auch nicht gerade leicht, weißt du das? Wie Bulma das wohl nur aushält war definitiv eine Frage, die absolut alle Mysterien dieser Welt mit Abstand übertreffen würde und ich mir von jetzt an jeden Tag stellte. Aber auch das war ein einziges Mysterium an sich und dennoch konnte ich nicht anders, als zu schmunzeln. Ja, diese Beiden hatten sich definitiv gesucht – und gefunden. „Oh, das tut mir aber leid, Kakarott, dass es nicht dein Sohn ist, der hinter Gittern sitzt!“, kam sofort eine mehr als nur pampige Antwort, die regelrecht vor lauter Sarkasmus triefte und brüskiert verzog ich das Gesicht abermals zu einer Grimasse. Aber einer grimmigen. Na danke auch. Was sollte das denn bitteschön? Vegeta und zynisch – wie es im Buche steht und am liebsten würde ich mir den kleineren Saiyajin nun packen und einfach nur kräftig durchschütteln. Vielleicht würde das seine stoische Welt wieder in Einklang bringen. Doch leider würde das genau der falsche Weg sein und mich nur um so etliche nach hinten werfen. Also musste eine zweite Lösung her. „Ich weiß, dass du gereizt bis und ich verstehe all deine Wut ja auch...“, übersetzte ich seine Worte, die unterschwellig nichts als Sorge in sich trugen und hörte abermals ein genervtes Zischen meines Vordermannes.  „...aber es bringt absolut nichts, wenn du so unbedacht vorgehst. Wir fliegen noch auf, bevor wir deinen Sohn gefunden haben und dann ist niemandem geholfen. Also reiß dich zusammen!“ Zugegeben, das waren ehrliche Worte. Worte, die nichts als die Wahrheit in sich trugen und das wusste Vegeta auch. Und dennoch konnte ich förmlich sehen, wie sich sein Muzuhara vor Wut sträubte, auch wenn er immer noch unter dem Gi des Feindes mehr als nur versteckt war. Zeit, das Thema zu wechseln. „Da vorne ist laut Plan die Speisehalle...“ brachte ich demnach schulterzuckend über meine Lippen und sah wieder auf die ID an meinem Handgelenk. „Vielleicht erfahren wir dort wo Trunks festgehalten wird. Leider wird nicht alles auf der Karte angezeigt....“, hängte ich dem nach, doch hörte ich nach weiteren Minuten wieder nichts als ein eisiges Schweigen. Also ein eindeutiges Zustimmen zu meinem Plan.  Vegetas Art musste man einfach zu interpretieren lernen und abermals konnte ich nicht anders, als kurz zu lächeln. Mich jedes Mal in solchen Momenten bestärkt fühlend, dass es damals die richtige Entscheidung gewesen war, sein Leben zu verschonen. Denn das hatte dieser Saiyajin wirklich mehr als nur verdient.  Ein Leben. ~*~   Die Halle war gut befüllt und sofort tauchten wir im Schwall des Lärmpegels unter. Umgeben von nichts als Tshehemen und anderen Söldner, bahnten wir uns einen Weg durch die Menge und versuchten uns unter die Meute zu mischen. Andere Kènth waren ebenso in voller Montur vertreten, fast erschien es mir, als würden sie den Helm und ihre Rüstungen nie ausziehen. So als würden sie jeden Moment in den Kampf ziehen wollen und schweigsam reihten wir uns in die Schlange ein, welche sich am Büffet tummelte. Für Vegeta schien dies alles kaum Neuland zu sein. Denn fast schon routiniert schnappte er sich ein Tablett, belud sich dieses mit diversem Geschirr und begann dann seine Auswahl zu treffen. Wobei das nicht sonderlich schwer war – fast alles sah nach gräulicher Sülze aus und angewidert verzog ich das Gesicht. Nicht, dass ich wählerisch war, aber Chi-Chi´s Küche hatte mich all die Jahre dann doch verwöhnt und langsam eiferte ich meinem Rassenmitglied nach. Wollte ja nicht auffallen, nur weil ich hier beim Essen so ein Drama machte und nachdem unsere Tabletts befüllt waren, setzten wir uns Abseits an einen Tisch. Und dennoch nah genug, um eventuelle Gespräche mitverfolgen zu können. Mulmig schob ich mir das Visier ein Stück nach oben und beäugte mein Mahl vor mir, bevor ich schließlich die Gabel in die Hand nahm und den ersten Bissen versuchte. Dann aber glatt mit einem Mal zur Salzsäure erstarrte, doch begrüßte mich nichts als ein abgebrochenes Kichern. Eher eines, dass sich zu verstecken versuchte und mehr als nur sauer sah ich auf meinen Vordermann. „Nicht das, was du erwartet hast?“, hörte ich Vegetas leises Flüstern, das dennoch mehr denn ein ein amüsiertes Lachen in sich trug und entrüstet schnaubte ich auf. War ja klar, dass er das mehr als nur witzig fand und sicherlich meine Retourkutsche dafür, dass ich ihn manches Mal zwecks seiner zu kleinen Größe aufzog. Sicherlich entsprach dem so, denn Vegeta konnte manchmal, was heißt hier manchmal – eher immer, unberechenbar sein.  Ob das Bulma auch so sah? Sicherlich tat sie das und wieder schob ich mir mürrisch den nächsten Bissen in den Mund. Aber das war ebenso eine Eigenschaft, die man an diesem Saiyajin einfach nur mögen musste. Er war zumindest ehrlich, wo andere nur lügen würden und hatte mich stets immer mit Respekt behandelt. Zumindest... die letzten Jahre. „Man kriegt nicht jeden Tag so ein Drei Gänge Menü aufgetischt, weißt du?“, belehrte ich meinen Vordermann sarkastisch, was diesen schon wieder zum Lachen brachte und amüsiert schüttelte Vegeta den Kopf. „Willkommen in meiner Welt.“, hörte ich ihn nur flüstern, bevor er sich belanglos ebenfalls einen weiteren Bissen gönnte. Lange sah ich ihn an. Versuchte seine Worte in Einklang zu bringen, denn dass diese seine Vergangenheit betrafen, war abzusehen. Was genau hatten diese Tshehemen damals mit ihm angestellt? Welche Maßnahmen versucht, dass er damals reden würde? Denn zugegeben, das war mein erster Gedanke gewesen, als mein älteres Rassenmitglied von seiner dunkelsten Zeit im Leben erzählte. Wie er auf Rith gefangen genommen worden war, wo ich einst zusammen mit meinen Freunden nichts als Abenteuer erlebte und stumm starrte ich auf die wenigen Narben, die ich an den Hautstellen erkennen konnte, die unter Vegetas Gi aufblitzen. Hatte ich mir jemals darüber... wirklich Gedanken gemacht? Denn besah man sich Vegeta genau, schien seine ganze Pein förmlich auf seinem Körper zu thronen. Für immer und ewig. Mit keinem Mal mehr abwendbar und nun konnte ich definitiv keinen Bissen mehr hinunter würgen. Wie musste es sich anfühlen, Tag für Tag sein eigenes Versagen in seinem Spiegelbild zu sehen? Das... war nicht fair. Nicht fair von mir, dass ich niemals auch nur ansatzweise einen Gedanken daran verschwendet hatte. Mich nie gefragt hatte, was er eigentlich wirklich alles erlebt hatte, welche Qualen er sein Eigen nannte und dennoch lagen diese so wahrhaft wie noch nie vor mir. So unabwendbar wie noch nie und langsam schob ich meine Platte beiseite. Eigentlich waren unsere Leben so.... grundverschieden. Wenn ich nur könnte... so würde ich ein bisschen meines damaligen Glückes, Lebensfreude und gefühlten Emotionen an ihn abgeben, nur um im Gegenzug seine Dunkelheit zu erhalten. Nur um zu wissen, wie es war, ein einziges Mal sein Leben zu leben und dennoch sah ich in Vegetas Augen, dass er dies niemals für mich wollte. So langsam fing ich an, ihn nun mit ganz anderen Augen zu sehen und den ehemaligen Prinzen meines Volkes besser zu verstehen. Auch wenn dafür ein Leben wohl niemals ausreichen würde. „Du solltest etwas essen, alleine schon um nicht gänzlich aufzufallen.“, hörte ich abermals Vegetas dunkle Stimme und schien mehr denn je aufgeschreckt. Doch konnte ich einfach keinen Bissen mehr nach unten bringen und seufzend schüttelte ich den Kopf. „Ich meine es ernst, Kakarott.“, hörte ich abermals ein engstirniges Zischen und gerade wollte ich zum Wiederwort ansetzen, als uns weitere Stimmen unterbrachen. „Was glaubst du? Taucht er noch auf oder wird er sich weiterhin in seinem Loch verkriechen?“, hörten wir eine dunkle Stimme sagen und prompt folgte ich deren Besitzer gute zwei Tische von unserem entfernt. Es war ein bulliger Tsheheme, wirkte so ungemein kräftig und auf seiner dunkel gebräunten Haut zeichneten sich einige Narben ab. Das lange schwarze Haar hatte er zu einem Zopf geflochten und lag ihm über die linke Schulter, während dunkle Opale sich seinem Teller widmeten, doch besagter Tsheheme nur widerwillig sein Mahl begutachtete. Eher schien er sich mehr um das Gespräch mit seinen Artgenossen zu kümmern, als um das Leeren seiner Platte und aus dem Augenwinkel sah ich, wie sich Vegeta vor mir versteifte. Wie er wütend die Hände zu Fäuste ballte und verzweifelt versuchte, das Zittern in ihnen zu halten, doch war es vergebens. „Ich weiß gar nich, was diese ganze Hektik eigentlich soll!“, erwiderte ein andere Tsheheme prompt und wieder folgte ich ihm mit den Augen. Dieser schien jünger zu sein, vielleicht neu in den uns feindlichen Armeen, denn seine Haut wies noch keinerlei Spuren gefochtener Kämpfe aus und schien er mehr denn je unschuldig zu sein. Er hatte helles, weißes Haar, kurz im Allgemeinen und dieses wölbte sich als feine Locken über seine spitzen Ohren. „Das is nur en Saiyajin. Einer gegen hundert unserer Flotte.“, kam es abwertend über geschürzte Lippen und wieder konnte ich spüren, wie sich ein tiefes Grollen durch Vegetas Kehle zog. Abermals zitterten seine Fäuste gefährlich und mehr denn je schien er sich gänzlich zusammenreißen zu müssen, nicht gleich aufzuspringen, über die Tische zu hechten und diesen elenden Feiglingen die Kehle zuzudrücken. Beruhige dich, schien ich meinem letzten Rassenmitglied durch warnende Blicke zu sagen, doch war es, als würde er diese mit keinem Mal sehen. „Mag sein, dass es nur einer ist, aber du hast keine Ahnung, zu was er wirklich fähig ist.“, brachte ein Dritter in die Runde und nun mischte sich auch der schwarzhaarige Tsheheme wieder ein. „Bist zu jung, um die Geschichte zu kennen. Damals und vor guten mehr als 20 Jahren kam besagter Saiyajin zurück, nachdem er sich aus unserer Gefangenschaft befreien konnte und hat Rith dem Erdboden gleich gemacht.“ Ein abfälliges Zischen folgte und besagter Tsheheme strich sich lange schwarze Strähnen seiner Haare beiseite. „Damals ging das junge Prinzlein dem obersten Thàem durch die Lappen. Wusste aber auch niemand das wir uns wahrlich den besagten und einzigartigen Saiyajin no Ouji geschnappt hatten. Wenn du mich fragst hätte Lord Thàem für seinen Kopf ein ganz schönes Sümmchen erhaschen können, aber er musste ihm ja auf den Leim gehen und somit hatte der Saiyajin Zeit zur Flucht.“ Kurz herrschte nichts als Schweigen und abermals benetzte ich meine Lippen. Zugegeben, so hatte uns Vegeta das nicht erzählt, jedenfalls keine genauen Einzelheiten und gebannt lauschte ich den weiteren Worten unserer Feinde. „Korùn-Kan, damals noch kein oberster Èmperor und Anführer, war rasend vor Zorn. Wir suchten halb Rith ab, doch ging uns der Saiyajin mehr denn je durch die Finger und aus einigen Wochen wurden mehrere Jahre. Bis... zu dem Zeitpunkt als alles in nichts als roter Asche versank.“ Wieder drang ein abfälliges Zischen zu uns herüber und kurz wanderte mein Blick abermals zu Vegeta. Er hielt den Blick gesenkt und starrte auf seine Hände, sofern ich dass durch das dunkle Visier erkennen konnte. Seine Fäuste zitterten vor unterdrückter Wut und mehr denn je versuchte ich in seiner Geste zu lesen, doch blieb er mir so wahrhaft verschlossen. „Die Erzählungen sagen, dass er eines Tages einfach so mit einem Raumschiff landete. Kein Radar konnte es erhaschen, hat er es irgendwie geschafft unsere Alarmsysteme zu umgehen und sich gänzlich unsichtbar für uns zu machen. Somit kam sein Angriff unerwartet und riss halb Rith in nichts als Trümmern.“  Die anderen Tshehemen schienen verstummt. Lauschten gebannt den Worten des Älteren und dennoch konnte ich in ihrer Blicken nichts als Abscheu erkennen. „Er metzelte einem nach dem anderen nieder. Langsam, qualvoll - grausam und selbst der oberste Thàem war unter den Toten zu beklagen. Deswegen kennt Korun bei ihm keine Grenzen und will diesen Saiyajin nur noch in seinen Fängen sehen.“ Wütend wurde eine Faust auf den Tisch geknallt und erst jetzt schien ich zu begreifen, dass sich Vegeta nicht nur den Zorn eines Einzelnen zugezogen hatte – sondern auch den eines gesamten Volkes.  „Wie er es geschafft hatte, wieder an seinen Ki zu gelangen ist mir bis heute ein Rätsel, aber das sollte jetzt kein Problem mehr sein. Das Kauna Strìipes is wieder voll intakt und wenn das nicht hilft haben wir immer noch unsere Kanonen, die sämtlichen Ki lahmlegen.“ Damit schien die Katze wohl aus dem Sack zu sein und sich Vegetas Theorie mit einem Mal bestätigt. War klar, dass in unserem Fall eine Maschine dahintersteckten musste. Eine, die zeitgleich unseren Ki lahmlegte und das Sigel auf Vegetas Haut aktivierte. Aber... ich hatte gar nichts gespürt.  Keinen Wink an Energie, den diese besagte Kanone ausgestrahlt haben musste, feuerte sie ihre ganze Macht ab. Aber vielleicht war es so, wie Vegeta gesagt hatte. Diese Technologie war weit über der unseren und erst jetzt schien ich seine ganze Angst bis Panik zu verstehen. „Wir haben seinen Sohn, oder? Dann müsste er uns theoretisch wie von selbst in die Arme laufen.“, grinste abermals der andere Tsheheme und lehnte sich dann zufrieden in seinem Stuhl zurück. „Korun-Kàn wird begeistert sein, präsentieren wir ihm den Saiyajin gefesselt und zu seinen Füßen.“ „Gehaltserhöhung garantiert!“, gröhlte ein anderer und angewidert wandte ich mich ab. Ebenso die Kènth schienen nun ihre Belohnung zu wittern und abermals sträubten sich mir alle Nackenhaare. Nein. Niemals wollte ich Vegeta in ihren Händen wissen – eher würde ich sterben. Doch je mehr ich auf mein Rassenmitglied sah und wie er verkrampft versuchte, wieder zur Ruhe und zu Atem zu kommen, beschlich mich wieder nichts als ein Gefühl der Angst. Eines der so haltlosen Panik, dass etwas in unserer Mission ziemlich schief gehen und eine ungeahnte Katastrophe wecken würde, die nichts als blinde Schwärze in sich trug. Wieder jenes eine Loch, das ich einfach nicht beschrieben konnte und abermals fielen meine Augen auf Vegeta. Hoffend, dass nicht das eintreffen würde, was mich mein Gefühl nun glauben ließ. ~*~ Dumpf lagen die dunklen Mauern der Verließe um uns herum. Wie groß dieses Raumschiff in Wahrheit war, wurde mir erst jetzt so wirklich bewusst und wieder sah ich mich verschüchtert um. Wir ließen die Speisehallen hinter uns, nachdem wir erfahren hatten, wo man Trunks genau fest hielt. Manche Bereiche waren nur für Tshehemen gestattet, sowie eben die Verließe selbst und somit hatten wir uns mehr denn je in dunkle Gemäuer eingeschlichen. Wie Flüchtlinge huschten wir durch dunkle Schatten und mehr denn je war Vegeta die ganze Anspannung förmlich anzusehen, die ihn nun antrieb und die nun stählernen Gänge entlang rennen ließ.  Keine Wachleute waren vor den einzelnen Gitterzellen positioniert. Wozu denn auch, hatte man seine Opfer völlig ihrer Kräfte berauben und konnte somit Zeit und Personal einsparen. Das einzige, was es als Hürde zu meistern galt, war höchstens das Schloss, oder dann doch die Wache oben an der Treppe, aber diese war für einen kurzen Moment abgelenkt gewesen und somit hatten wir freie Bahn. Und nun waren wir hier. Suchten die einzelnen Zellen ab, doch rutschte mir jedes Mal das Herz in die Hose, trafen wir auf nichts als Leere und dennoch schienen wir nach etlichen Minuten der Suche, unserem Ziel näher gekommen zu sein. Aber so endgültig. „Trunks!“, rief Vegeta mehr denn je bestürzt aus und rannte dann auf eine kleine Zelle zu, riss sich den Helm vom Kopf und ließ sich auf die Knie fallen. Werkelte sofort am Schloss, doch brauchte er gefühlte Stunden, bis er die Zelle knacken konnte – so arg wie seine Hände zitterten und ungläubig sahen uns blaue Augen an. „Dad?!?“, hörte ich Trunks ganzes Unglauben und schwach drang seine Stimme zu uns heran. „Was... machst du hier?“ „Hab ich dir jemals beigebracht so dämliche Fragen zu stellen?“, kam sofort die geraunte Gegenantwort und wieder hörte ich Vegetas ganzes Fluchen, als er scheiterte besagtes Schloss zu öffnen, doch gab er mit keinem Mal auf. Zückte wieder nach etwas, das wie ein kleiner Dietrich aussah und kurz fragte ich mich doch tatsächlich, woher er diesen hatte. Vielleicht von irgendwoher mitgehen lassen, doch war dies jetzt nicht minder von Belang. Jetzt galt nur, den Sohn meiner Jugendfreundin aus diesem Loch zu holen und wieder huschten meine Augen über seinen Körper. Trunks schien unverletzt. Hier und da hatte er ein paar Schrammen und Blutergüsse, aber Schwerwiegenderes schien ihm erspart worden zu sein und erleichtert seufzte ich aus. Nicht auszudenken, was Vegeta angestellt hätte, würde er mitbekommen, dass sie seinem Sohn etwas angetan hatten. Wobei alleine schon die Gefangennahme an sich nichts als seinen ganzen Zorn weckte und hätte er seinen Ki – und das konnte ich euch schwören – so würde hier kein Stein mehr auf dem anderen stehen. Davon war ich felsenfest überzeugt. Nun zog auch ich meinen Helm vom Kopf und abermals sahen mich blaue Augen groß an. „Goku? Wie zur Hölle...“ „Hör auf Fragen zu stellen, denn dafür haben wir keine Zeit!“, zischte Vegeta abermals und endlich hörte ich ein Klacken. Sah dann mit an, wie das Gittertor mit einem Mal auf geschwungen wurde und der ältere Saiyajin seinen Sohn in die Arme nahm, nur um ihn dann genau zu mustern. „Haben... sie dir was getan?“, hörte ich Vegeta erstickt fragen und zum ersten Mal so ehrlicher Sorge gleich. Wie bereits gesagt und von mir gedacht... Es war beängstigend diesen Krieger so...verloren zu sehen und wieder weckte dieser Gedanke nichts als Angst in mir. Denn eigentlich war Vegeta eher der Typ, der erst dann verzweifelte, wenn es wirklich keine andere Lösung mehr gab und selbst dann, würde er diese niemals akzeptieren. Ewig nach neuen Wege suchen, den alten zu entrinnen und wieder zog sich nichts als eine eisige Gänsehaut meinen ganzen Körper hinab. „Nein.... Nein, das haben sie nicht. Nur das Übliche....“, kam es gedrungen über kindliche Lippen und wieder sah ich Vegetas ganzen Zorn in seinen Augen wachsen. Doch dafür war jetzt keine Zeit mehr. Definitiv nicht, denn ich hatte das Gefühl, das unsere gut gemeinte Tarnung bald auffliegen würde. Jetzt sowieso, da es nun umso schwerer war mit einem Kind zu entkommen, doch war dies leider nicht alles. Denn plötzlich durchstieß ein wildes Heulen die Stille und erschrocken zuckten wir zusammen. „Was ist das?“, schrie ich über das schrille Surren der Sirenen hinweg und hielt mir beide Hände über die Ohren, weil es einfach nur noch so arg weh tat. Wie ein dumpfes Echo halte jener eine Ruf von den Lautsprechern wieder und brachte meine Welt fast in pure Verzweiflung. Was... ging hier vor? „Alarmsirenen! Sie müssen die Leichen im Wald gefunden haben!“, hörte ich Vegetas Stimme über das Heulen hinweg und damit zog er sich auf die Beine. Trunks mehr denn je mit sich und stürmte dann an mir vorbei. „Mach dass du auf die Beine kommst, Kakarott! Hier wird’s gleich ziemlich ungemütlich werden!“ Vegeta Warnung, eher Ahnung möge man fast sagen, durchstieß mich eiskalt und mehr denn je begann ich zu rennen. Wohin wusste ich nicht, sondern folgte ich nur meinem Rassenmitglied, denn er schien zu wissen – wohin. Zuvor hatte er mir mit einem Flüstern mitgeteilt, dass es hier ebenso einen zweiten Ausgang gab, dieser durch die Verließe führte und woher er schon wieder diese Antwort hatte, wusste ich mir beim besten Willen nicht zu erklären. Aber vielleicht war es das, was Vegeta einst ein Leben unter Regeln und nichts als Routinen meinte. Er sagte doch zuvor, dass er Freezers Missionen dienen musste. Lernte man auch demnach, wie man sich in feindlichen Gebieten verhielt? Lernte, seine Umgebung einzuschätzen, zu kalkulieren und gar wie eine Maschine zu handeln? Vielleicht tat man das wirklich, doch wollte ich mich jetzt abermals nicht mit diesen eher dunklen Gedanken befassen. Denn nun galt nur noch eines. Unbeschadet und vor allem – alle – hier raus zu kommen und wieder preschten wir die stählernen Gänge entlang. Passierten weitere Fluren und Türe, die sich alle nur ineinander verstrickten und kein richtiges Ende zu finden schienen und bald war mir, als würden wir nur im Kreis laufen. Wieder heulten die Sirenen ihren Warnruf in alle Winkel und Gassen des Raumschiffes und fast war mir, als würden wir Fußschritte hören. Mehrere Fußschritte mit nur einem Ziel und panisch begann mein Herz schneller denn je zu schlagen. Wir waren an einer Sackgasse angelangt. Na ja, das traf es nicht ganz, eher zu einer uns verschlossenen Luke, die nach draußen führen würde und sofort setzte sich Vegeta daran, diese zu öffnen. „Beeile dich!“, rief ich ihm mehr denn je gedrungen zu, doch hörte ich nichts als sein eigenes Zischen. Ein Laut, der mich abermals zur Vernunft bringen sollte und wieder sah ich den langen Gang zurück. Die Rufe und Fußschritte waren nun lauter, schienen unsere Angreifer ganz genau zu wissen, wo wir uns aufhielten und wieder schoss nichts als pures Adrenalin durch meinen Körper. Beeile dich, Vegeta. Nicht auszudenken was passieren würde, sollten sie uns hier erwischen... Ein Klacken riss mich aus meiner Starre und erleichtert seufzte ich aus. Doch erschrak sofort erneut, als man mich grob am Arm packte, mir Trunks in die Hände drückte und ich dann hart durch die nun offene Luke gestoßen wurde. Ich stolperte. Mehr denn je über meine eigenen Beine, brachte gerade nur noch einen Laut der Verblüffung über meine Lippen, bevor ich zu Boden fiel und abermals das dumpfe Dröhnen sich verschließender Tore hören konnte. Tore direkt vor mir und entgeistert sprang ich sofort auf die Beine, als mir bewusst wurde, was hier soeben von statten ging. „Vegeta! Vegeta, mach die Tür wieder auf!“, schrie ich panischer denn je und sah dann durch das gläserne Fenster in sein Gesicht. Sah nur in seine strengen Augen, die mich einfach nur ausdruckslos anstarrten und wieder schrie ich ihn voller Unglauben an. Und dennoch hatte ich mit so etwas gerechnet, in einem kleinen Teil meiner Seele. „Wieso machst du das? Wir haben noch Zeit! Wir können alle entkommen, bitte mach die Türe auf!“ Panisch suchte ich nach einer Klinke, einem Griff oder sonst etwas, doch war da nichts, was mich retten würde und somit war ich Vegetas ganzer Entscheidung eher hilflos ausgeliefert. Eine Entscheidung, die er mit sich selbst ausgemacht hatte. Stumm, heimlich, ohne mich zu fragen und wütend wich meine Mine nichts als blinder Enttäuschung. Trunks Schluchzen drang nur noch schleierhaft zu mir empor und wieder konnte ich nicht anders als mein Rassenmitglied entgeistert anzusehen.  Doch sein Blick schien alles zu sagen. „Niemand soll für meine Fehler büßen müssen.“, hörte ich seine Stimme sagen und spürte dann, wie mir selbst die Tränen in die Augen stiegen. Bitte, Vegeta.... Ungläubig schüttelte ich den Kopf, während ich weiterhin meinen Blick nicht von ihm nehmen konnte und in seine strengen Züge sah. Bitte mach das nicht. „Sag Bulma...“ Vegetas Flüstern war gedämpft, drang nur leise zu mir hindurch und dennoch hörte ich es so klar wie niemals zuvor. „....dass es mir leid tut.“, beendete er seinen Satz, sah mir dann ein allerletztes Mal in die Augen, bevor er sich so einfach umdrehte. Mir nichts als seinen Rücken zeigte und somit seinem eigenen Verderben entgegen sah. Denn er wollte bleiben. Das schien er mir mit dieser einen Geste deutlich zu versichern und je mehr ich die Stimmen und Rufe der heranstürmenden Tshehemen in der Ferne hören konnte, desto eher wollte ichbleiben. Wollte kämpfen und an seiner Seite sein, so wie wir es früher auch einst getan hatten, doch hatte das Schicksal anders entschieden. Hatte eher Vegeta entschieden, einfach so über mich hinweg und somit rannte ich los. Zitternd und obwohl ich eigentlich gar nicht wollte. Rannte in meine eigene Freiheit und dennoch zeitgleich... ...in mein eigenes Verderben.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)