Zwischen zwei Seelen von RedViolett ================================================================================ Kapitel 31: Seele 31 -------------------- Zwischen zwei Seelen Seele 31 Wahrlich, wie lange dauerte es denn, bis sich in diesem Haus mal jemand meldete? Das war ja nicht zum Aushalten. Weder noch erträglich, doch wollte ich mich nicht beschweren und stellte seufzend mein kühles Patò beiseite. Für wahr selbst dieses Erfrischungsgetränk, das ich mir bei dieser Bullenhitze auf Gèth immer mal wieder gönnte, schien meinen Frust nicht zu lindern und wieder starrte ich auf den flackernden Bildschirm vor mir. Mal ehrlich... waren etwa alle ausgeflogen, oder wieso wurde ich dann ignoriert? Oder war diese Erdenfrau mal wieder so sehr in ihre Arbeit vertieft, dass sie meinen Anruf nicht bemerkte? Von Vegeta konnte man solch eine Aufmerksamkeit nicht erwarten, er war schon immer recht... unzuverlässig gewesen, was diese Dinge anbelangte. Von Bulma erwartete ich eigentlich das genaue Gegenteil. Strikte Toleranz und eine eiserne Ruhe, doch hatte ich die blauhaarige Gefährtin meines Saiyajins wahrlich nun dennoch unterschätzt.  Na ja... aber vielleicht fängt Alles ein Mal bei Null an. Vielleicht entstand alles ein mal aus den kleinsten Dingen und begann sich langsam zu ändern.... Wer weiß.  Wieder klingelte das nervtötende Tuten in der Leitung und genervt fuhr ich mir mit einer Hand durch wirres blaues Haar. Für wahr, irgendjemand in diesem Komplex musste meinen Anruf doch sehen, so schlecht war die Verbindung zur Erde nun auch wieder nicht, selbst wenn uns ein paar gute Wochen Flugzeit mit der schnellsten Raumkapsel von einander trennten. Ich war nun seit ein paar Monaten hier und die Geschehnisse auf Vegetas neuem Heimatplaneten gerieten so langsam in Vergessenheit. Er schien wieder vollkommen der Alte zu sein und ich war noch drei Tage in der mir durchaus zusagenden Obhut der Capsule Corporation geblieben, bevor mich die Freiheit und unbändiger Wissensdurst zurück ins All riefen. Eher tat ich dies nur um Vegeta zu schützen, aber das sollte er nicht wirklich wissen. Somit hatte ich mich für einen Abschied entschieden, aber natürlich erst, nachdem ich mich vergewissert hatte, das alles in Ordnung war. Gar die Dinge geregelt schienen, die ein bisher behütetes Leben aus der Bahn geworfen hatten, doch insgeheim war ich eigentlich froh um den Umstand, dass es passiert war. Dass diese kleine Katastrophe ihren Einzug gewonnen hatte, denn sonst hätte ich Vegeta niemals wieder gesehen. So lange hatte ich ihn gesucht. Nach meinem wundersamen Erwachen auf Zyr und nachdem ich mich aus einem trockenen Erdreich geschaufelt hatte, konnte ich mir die Dinge nicht erklären, die mich so überraschenderweise ins Leben zurückgerufen hatten. Unversehrt und in einem Stück einer zweiten Chance entgegen und erst als ich mein Amulett, welches ich Vegeta damals überlassen hatte, an wirrem Stein entdeckte, schien ich zu verstehen. Doch war meine damalige Suche nichts als eine blanke Enttäuschung gewesen und ließ mich mehr denn je mit leeren Händen zurück. Eine Suche, die sich nun zu beenden schien und wieder ließ ich vergangene Tage Revue passieren.  Niemals hätte ich gedacht, dass sich Vegeta ausgerechnet auf der Erde niederlassen würde und dennoch war ich so ungemein froh darüber gewesen. Dieser Ort schien ihm gut zu tun, selbst wenn er am Anfang nichts als Schmerz und Kummer für ihn bereit hielt, doch das entsprach einer anderen Geschichte. Sicherlich hatte ich bei meinem kurzen Besuch auf der Erde die Möglichkeit besessen im Orakel von Zountek über Vegetas Leben nachzusehen, doch hatte ich sie nicht ergriffen. Denn es war seine Geschichte. Seine Vergangenheit, die er getrieben von Emotionen durchlebt hatte. Was maste ich mir also an meine Nase in Dinge zu stecken, die mich nichts angingen? Ich hatte eigentlich schon genug zerstört, noch bevor ich es überhaupt offenbart hatte und auch wenn ich damals nur helfen wollte, so hatte ich dennoch nichts als Fehler begangen. Ich hatte mich schon genug in Vegetas Leben eingemischt und dennoch wollte ich ein Teil davon sein. So unbedingt. „Fayeth?!?“ Na endlich. Überrascht sah ich auf und erblickte mir sofort bekannte blaue Augenpaare. „Mit deinem Anruf haben wir gar nicht gerechnet.“, begrüßte mich ein freudiges Lächeln und kurz schnitt ich eine Grimasse. Na danke auch. Hört sich ja so an, als sei ich gar nicht vermisst worden, dachte ich gespielt beleidigt und schüttelte dann trotz allem lachend den Kopf. Dieser Ningen... nahm aber auch kein Blatt vor den Mund. Kein Wunder, dass sich Vegeta für sie entschiedene hatte. Diese Verbindung war einfach zu perfekt. „Schön dass du dich meldest, denn um ehrlich zu sein, kaut er mir die letzten Wochen schon ein Ohr über dich ab. Auch wenn sich dieser Sturkopf dennoch nichts anmerken lässt und kaum selbst zum Hörer greift.“, belächelte Bulma die Szene wieder und fuhr sich dann durch wirre kurze Locken. „Aber du kennst Vegeta besser als ich, nie würde er von sich aus einen Anruf wagen. Selbst wenn sein Leben davon abhinge.“ Ich lachte, denn zugegeben, das stimmte. Eher alles totschweigen und an seinem eigenen inneren Leid zerfressen werden, bevor man die helfende Hand annahm, die einem entgegen gereicht wurde. Ja, das war die weit aus treffenste Beschreibung die zu diesem Saiyajin no Ouji passen mochte und trotz der Umstände war sie mir die allerliebste. Denn sie zeigte, dass sich eigentlich nichts verändert hatte. Rein gar nichts. „Ich wollte mich mal melden und einfach... nach ihm sehen.“, spielte ich die Situation herunter und lehnte mich dann auf den Schreibstich vor mir. Den Koresponder stetig im Blick, welcher diese Verbindung durch das weite All möglich machte und scannte kurz abermals das Bild vor mir. Bulma sah gut aus, wie immer eigentlich und seit meinem damaligen Aufbruch hatte sich nicht viel verändert. Und trotzdem sah ich, dass die blauhaarige Frau vor mir erholter aussah. Nicht mehr so endlos tief von Sorgenfalten geplagt und ihr matter Teint war endlich verschwunden. „Wie geht es dir?“, fragte ich ehrlicher Interesse nach, denn Bulma hatte an dieser ganzen Sache am meisten zu leiden gehabt. Meine Frage schien sie zu verwundern, denn kurz hielt sie inne. War schon aufgesprungen um Vegeta an den Bildschirm zu holen, doch nun setzte sie sich wieder auf den Stuhl zurück. „Gut, danke...“, sagte sie sichtlich verwirrt, doch brachte sie dann ein ehrliches Lächeln zu Stande. „Hier kehrt so langsam wieder Normalität ein, wenn du danach fragen willst. Vegeta halte ich immer noch vom Training ab, so wie du es mir geraten hast.“, grinste mir meine Gegenüber zu und brachte mich damit doch glatt zum lachen. „Toleriert er das überhaupt?“, fragte ich sie ehrlich, denn ich kannte diesen Saiyajin nur all zu gut. Er schien ewig unter Strom zu stehen, glich einem ewig brennendem Feuer und kannte das Wort Pause eigentlich so gut wie gar nicht. Doch Bulma grinste wieder nur, strich sich dann wirre Strähnen ihres Ponys beiseite und stütze dann das Kinn in ihre Hände. „Na ja... eigentlich bleibt ihm gar keine andere Wahl, schafft er es nicht ein Mal in den GR. Tagsüber ist er immer noch ziemlich müde und döst die meiste Zeit nur vor sich hin.“ Nun schien sie doch besorgt, denn ihre blauen Augen sprachen Bände, während ihre Lippen die dazugehörige Frage formulierten. „Ist das normal, Fayeth?“ Sofort nickte ich. Wollte ja nicht die Gefahr eingehen, dass ein zu langes Zögern irgendwelche Sorgen weckte und nahm wieder einen Schluck meines kühlen Getränkes bevor ich weiter sprach. „Die OP hat ihn viel Kraft gekostet. Das was danach mit ihm passierte ebenso.“, flüsterte ich zögerlich und tastete mich langsam voran. Mein Geheimnis war immer noch in guten Händen und ich würde mich hüten, je ein Wort darüber zu verlieren. Das hatte ich mir geschworen und wieder wich ich Bulmas forschen Blicken aus. Klar, dass sie neugierig war und wissen wollte, was damals wirklich mit ihrem Gefährten geschehen war. Aber es war besser, wenn sie es nicht wusste. Wenn sie von all dem nichts wusste und weiter in ihrer wohlbehüteten Welt lebte. Denn das war für alle Beteiligten weit aus das Beste und für Vegeta sowieso.  „Die Wunde ist gut verheilt?“, versuchte ich nun das Thema zu wechseln und prompt nickte meine Gegenüber. „Die Fäden sind vor ein paar Tagen verschwunden und er hat nichts gemerkt. Das Einzige was ihn immer noch interessiert ist, wie sein saiyanischer Schweif nach der langen Zeit wieder nachwachsen konnte. Aber ich bleibe eisern.“, gab mir Bulma siegessicher zu verstehen und abermals formten sich meine Lippen zu einem Lächeln. Wie gut Vegeta daran tat, dass er sie hatte. Bulma schien perfekt auf ihn zu passen.  Keine andere konnte ich mir an seiner Seite vorstellen und zufrieden lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück. Zog dann aber eine Augenbraue in die Höhe, als mir meine Gegenüber erst so richtig auffiel. Sie trug Make Up in ihrem Gesicht und schien sich irgendwie herausgeputzt zu haben. Stand... noch etwas an oder schien ich mal wieder alles verpasst zu haben?!? „Geht ihr noch weg heute Abend?“, fragte ich die blauhaarige Frau überrascht und verwundert sah sie mich an. Zog aber dann sofort eine Grimasse, als sie meine Worte Revue passieren ließ und nun sah sie mehr denn je niedergeschlagen aus. „Eher ich alleine. Es steht mal wieder eine Gala an und die Capsule Corporation ist an diesem Abend Headliner. Also ich, in dem Fall.“, grinste sie beschämend, stand dann vom Stuhl auf und zeigte mir ihr Outfit. Sie trug ein ärmelloses Abendkleid. Vorne kurz, hinten mit langer Schleppe, während die Farben, ein dunkles Blau und sanftes Lila, langsam ineinander verliefen und die schönsten aller Töne ergaben. Passend zu ihrem blauen Haar sah sie einfach nur atemberaubend aus und anerkennend stieß ich einen Pfiff durch meine Lippen. „Geht das so?“, fragte mich die Erdenfrau doch glatt prompt und lachend schüttelte ich wieder nur den Kopf. „Du erwartest doch nicht etwa von einer Bershabesh einen Rat für Stylingtips? Ich hab nur von Erfindungen, Medizin und anderen Völkern eine Ahnung. Aber nicht von so etwas.“, lachte ich wieder doch folgte dem sofort ein neckender Blick. „Ich kenne aber eine etwas andere Geschichte.“, gab mir Bulma grinsend zu verstehen und schon jetzt wusste ich, dass sie diese eine Erinnerung von damals meinte. Damals, als ich mich doch glatt für so etwas hirnrissiges wie einem Date herausgeputzt hatte und doch nur am Ende enttäuscht wurde. Erkennen musste, dass es unter Freezers Regime einfach keinen Platz für Liebe gab, doch das war eine andere Geschichte. Demnach war ich Bulma auch nicht böse, dass sie damals und durch das Orakel selbst, jene eine Vergangenheit beleuchtet hatte. Sie schien verunsichert, gar über meine ganze Person, und ich an ihrer Stelle hätte genauso gehandelt. Denn Vegeta bedeutete ihr mehr als ihr eigenes Leben. Es war nur verständlich, dass sie zweifelte. Aber niemals sollte sie das wirklich müssen. „Du siehst atemberaubend aus, Bulma.“, gab ich ehrlich zu verstehen und hakte dann genauer nach. „Wieso alleine? Begleitet dich Vegeta zu so etwas nicht?“  Doch wieder hörte ich von meiner Gegenüber nur ein bitteres Lachen und sah dann in ihren traurigen Blick. „Das grenzt wahrlich schon an ein Wunder, sollte das ein Mal geschehen. Alleine schon, wenn ich ihn mal dazu bewege mich abzuholen, habe ich schon viel erreicht.“, gab sie ehrlich zu, doch ich schien mehr als nur schockiert zu sein. Mein Blick musste wohl Bände sprechen, denn sofort winkte Bulma lächelnd ab. „Mach dir darüber keinen Kopf, Fayeth. Das geht schon ewig so und ich bin es gewohnt. Ehrlich. Außerdem ist er noch so k.o.... Ich will nicht, dass Vegeta mitten an einem der Tische und über dem Essen einschläft.“ „Wenigstens wäre das dann sicherlich eine gute Schlagzeile wert.“, brachte ich doch glatt grinsend über meine Lippen und konnte dann nicht anders, als einfach nur zu lachen. Alleine die Vorstellung, wie mein Saiyajin über einem der Tische hing, war mehr als nur zu herzallerliebst und nun klang Bulma in mein Lachen mit ein. „Ist er gerade da?“, fragte ich, nachdem wir uns wieder beruhigt hatten und stumm nickte mir meine Gegenüber zu. „Er schläft... dreimal darfst du raten, aber ich kann ihn wecken, wenn du willst. Wird sowieso bald Zeit zum Abendessen. Wenn das so weiter geht, schläft er die ganze Nacht nicht durch und streunt nur durch die Gänge, wie die letzte Zeit auch.“, seufzte sie ehrlich und war dann schon von ihrem Stuhl aufgesprungen, um besagten Saiyajin zu holen. Ich wollte Bulma aufhalten, doch war es zu spät. So dringend war mein Anruf nun auch wieder nicht, aber ich wollte Vegeta einfach mal wieder sehen. Wollte mich mit meinen eigenen Augen versichern, das alles in Ordnung war und somit wartete ich. Großartig schief gehen konnte ja sowieso nichts mehr, jetzt da der Schaden so gut wie behoben war. Na wenn ich mich damit mal nicht getäuscht hatte. ~*~ „Vegeta? Vegeta, Anruf für dich.“, weckte mich Bulmas Stimme aus meinem Schlummer, doch mürrisch drehte ich mich auf der Couch zur Seite. Ich war müde, Gott verflucht, also sollte sie mich auch gefälligst schlafen lassen. Mehrere Wochen bis gar Monate waren vergangen, seitdem Fayeth die Erde wieder verlassen hatte und immer noch fühlte ich mich wie durch den Fleischwolf gedreht. Immer noch schien meine alte Stärke mit keinem Mal wiedergekehrt zu sein und so langsam fragte ich mich wirklich, wie sehr mir Kakarott wohl zugesetzt haben mochte, dass ich so... erledigt war?!? Das war ja nicht mehr normal und wieder unterdrückte ich gerade noch so ein Gähnen, als mich Bulmas Stimme ein zweites Mal zu wecken versuchte. Dann eine sanfte Berührung an meiner Schulter, als mich meine Gefährtin an dieser zu packen bekam und dann doch glatt so einfach wie leichtfertig auf den Rücken drehte.  Was zum.... Aus verquollenen Augen sah ich sie an, blinzelte verwirrt und versuchte ihre schleierhaften Züge in Einklang zu bringen. „Anruf für dich.“, wiederholte Bulma wieder mit einem Lächeln und half mir dann, mich auf zusetzten. Müde hielt ich mir den Kopf und versuchte ihre gesagten Worte zu verstehen. Wie... sah sie eigentlich aus? Wie oft ich ihr gesagt hatte, dass sie diesen Schnikschnak in ihrem Gesicht nicht brauchte und dennoch schien es hier auf der Erde wohl so zwingend Brauch zu sein. Menschen... Pah! Dieses Volk würde ich wohl nie verstehen und dennoch sah Bulma einfach nur atemberaubend aus. Jetzt fiel mir auch wieder ein, was heute Abend anzustehen schien, doch sie konnte nicht von mir erwarten, dass ich da mitgehen würde. Das hatten wir schon oft genug besprochen und zweifelnd sah ich sie nun an.  „Na komm, sie wartet schon auf dich.“, grinste mir meine Gefährtin nun zu und zog mich dann doch glatt auf die Beine. „Ich weiß nicht, wie lange die Verbindung noch hält, deswegen schwing deinen Allerwertesten endlich hier rüber und lasse Fayeth nicht länger warten.“ Fa... Fayeth? Ziemlich lange her, dass sie sich das letzte Mal gemeldet hatte und müde stolperte ich Bulma hinterher. Wurde dann mehr denn je in einen weiteren Wohnraum geschoben und dann doch glatt vor einen Monitor gesetzt, durch den man mich schon aus belustigten Augen musterte. „Ich muss noch einige Sachen für heute Abend vorbereiten. Fayeth, man sieht sich bestimmt mal wieder.“, verabschiedete sich Bulma doch glatt und verwirrt sah ich meiner Gefährtin hinterher, als sie in den langen Fluren ihres zu Hauses verschwand. Konnte... Konnte mir bitte wer erklären, was hier gerade vor sich ging? „Bejita anò Saiyajin no Ouji!!!“, erklang es zornig vor mir und erschrocken wandte ich mich wieder dem Monitor zu. Schien mehr denn je verblüfft, als ich keinen anderen als die Bershabesh selbst erblickte. Die Arme vor der Brust verschränkt und die langen Ohren bedrückt leicht nach unten hängend, sah sie mehr denn je irgendwie wütend aus und unsicher rückte ich auf meinem Stuhl ein Stück zurück. Wollte gerade einen kurzen Gruß erwidern, als mich abermals Fayeth Stimme unterbrach. „Was hör ich da, du gehst nie zu solchen Anlässen mit?“, wetterte meine Gegenüber auch schon los und ließ mich damit mehr denn je völlig verwirrt zurück. Falls das überhaupt noch möglich war. Bitte... Ich... Ich war doch gerade erst erwacht und nun erwartete mich so was? Was war hier überhaupt los, verflucht? Für solche Art der Konversationen war ich noch nicht wach genug und wieder blinzelte ich müde, als die Bershabesh weiter wetterte. „Glaubst du nicht auch, dass du ihr das mal langsam schuldig bist? Sie hat so viel für dich getan.“, raunte sie wieder und erst jetzt viel der Groschen. „Du rufst jetzt etwa nicht an, nur um mir das zu sagen, oder?“, erwiderte ich trocken, verschränkte nun meinerseits die Arme vor der Brust und sah meine Gegenüber mit einer hochgezogenen Augenbraue an.  „Werde nicht frech, Vegeta. Ich mein das ernst.“, gab mir Fayeth zu verstehen und strafte mich abermals mit einem zornigen Blick. „So habe ich dich nicht erzogen, dass du so achtlos mit deinen Gefährten umgehst.“ „Du hast mich ja auch nicht erzogen, das war ich ganz schön selber. Und außerdem hat Nappa den größten Teil erledigt. Du warst ja nie da!“, knurrte ich böse und schon jetzt schien ich auf hundertachtzig. Was sollte das? War sie auf Streit aus oder wieso mischte sie sich in mein Privatleben an? Doch als ich ihren erschrockenen Blick sah, der langsam anhaltender Traurigkeit wich, merkte ich erst, was ich da eigentlich als Letztes gesagt hatte und betrübt sah ich nun zur Seite. Wieso... hatte ich das getan? Hatte ich nun vollkommen den Verstand verloren?!? „Es tut mir leid, Fayeth.“, flüsterte ich seufzend und sah meiner Gegenüber dann wieder in die Augen. „Ich bin nur müde und gereizt in letzter Zeit. Ich sollte das wirklich nicht an dir auslassen.“, gab ich ehrlich zu und seufzte ein zweites Mal. Doch die Bershabesh schien mich zu verstehen. Schien mir mehr denn je mit einem Mal zu verzeihen und beugte sich dann besorgt nach vorne, um mir prüfend ins Gesicht zu sehen. „Siehst immer noch etwas blass aus.“, stellte sie betrübt fest und mit einem Murren wandte ich mich ab. Tzz... das wusste ich auch so. Da brauchte ich sie nicht dazu, um mir das auch noch zu sagen, doch wieder unterbrach mich Fayeth Stimme. „Hast du noch Schmerzen?“, hörte ich sie fragen, doch verneinend schüttelte ich den Kopf. Nur ab und zu spürte ich ein kurzes Stechen im Nacken, aber das war auch schon alles. Wenigstens etwas, wie ich betrübt dachte und sah dann der Bershabesh in die Augen. „Ich wüsste gerne, was du damals gemacht hast? Immer, wenn ich dich danach frage, speißt du mich mit billigen Antworten ab....“, begann ich erneut hinter dieser dunklen Schwärze nachzuhaken, doch wimmelte mich Fayeth wieder ab, indem sie abermals so einfach das Thema wechselte. „Du begleitest sie, keine Widerrede.“, hörte ich meine Gegenüber sagen und empört blies ich angestaute Luft über meine Lippen. Hallo?  Sie tat es schon wieder.  Ignorierte mich vollkommen und tat so, als wäre meine zuvor gestellte Frage Luft gewesen. Und dennoch hatte sie es leider geschafft, mein Augenmerk vom wesentlich Wichtigen zu lenken und prompt fiel ich auf ihre kleine Absicht herein. „Weißt du wie ätzend solche Abende sind?“, fragte ich die Bershabesh nur noch, während ich sie mit einem verzweifelten Blick betrachtete. Doch Fayeth blieb unerwartet kühl und eisern hart. „Wie willst du das wissen, wenn du nie dabei warst, hm?“  Okay... jetzt hatte sie mich.  Aber dennoch konnte und wollte ich nicht so schnell klein bei geben. „Ich kann mir das wohl sehr gut vorstellen. Hast du eine Ahnung, wie langweilig Menschen manchmal sein können? Ich sehe einfach keinen Sinn und Zweck mich in eine Meute aus lauter Lackaffen zu stellen und irgend einem dahergelaufenen Möchtegernprediger auf irgendeiner Bühne zuzuhören.“, giftete ich von neuem, doch wieder unterbrach mich meine Gegenüber prompt. „Dieser Möchtegernprediger ist heute Abend zufälligerweise deine Frau....“, entgegnete mir Fayeth ruhig und brachte mich damit doch glatt zum verstummen. Ach... Tatsache? Hatte Bulma gar nicht erzählt. „Und es ist ihr sehr wichtig, Vegeta. Tu ihr diesen einen Gefallen, ich bitte dich. Sie hat es mehr als nur verdient.“, lächelte mir die Bershabesh nun aufmuntern zu und noch ehe ich wahrhaft mürrisch die Arme vor der Brust verschränken konnte, wusste ich, dass ich klein bei geben würde. Denn zugegeben, Fayeth hatte Recht. Ich... schuldete Bulma so einiges und vielleicht war das hier meine Chance, Danke zu sagen. Vielleicht so irgendwie. Nicht wissend, dass dieser Abend noch so etliche Konsequenzen mit sich tragen würde. 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