Zwischen zwei Seelen von RedViolett ================================================================================ Kapitel 12: Seele 12 -------------------- Zwischen zwei Seelen Seele 12 „Er glaubt, dass Freezer noch lebt.“ Das war das Erste, was ich meinem besten Jugendfreund an den Kopf warf, als dieser von meiner kleinen auferzwängten Unternehmung zurückgekehrt war und sich die Wogen allmählich geglättet hatten. Vegeta schlief, zu meinem Glück, seelenruhig in seinem Zimmer und Trunks hatte sich nach anfänglichen Fragen seinem Vater diesbezüglichst, zusammen mit Son-Goten in seinem Zimmer verschanzt, nachdem er von mir keine Antworten auf diese erhalten hatte. Ich sah, dass er beleidigt war, wenngleich so sehr sauer auf mich, dass sein Gesichtsausdruck mich manches mal und in diesem Moment doch stark an den seines Vaters erinnerte war dieser ein Mal zornig, doch seine Wut musste warten. Seine Neugierde gleich mit, denn Vegeta jetzt und in diesem Zustand mit allem zu beladen, was einem neuen Leben zollte, hielt ich einfach nicht für richtig. Es würde ihn verstören. Würde alles nur noch schlimmer machen, doch Angst.. hatte er eigentlich doch jetzt schon. Vor einem Wesen, das nun so lange Jahre nicht mehr in dieser Welt verweilte. Konnte das alles dann eigentlich noch schlimmer werden, als es sowieso schon war?!? „Das ist nicht verwunderlich...“, hängte Son-Kun dem langsam an und setzte sich dann nach einem kurzen Zögern an den Küchentisch. Es war kühl geworden und sicherlich hatten sie einige Stunden mehr als nur im Freien verbracht. Er sagte etwas davon, dass sie auf den alljährlichen Jahrmarkt gehen wollten, der immer in einem der Bezirke der westlichen Hauptstadt um diese Jahreszeit seine Zelte aufschlug. Mit Vegeta war ich dort noch kein einziges Mal gewesen, auch wenn er es mir einst mal versprochen hatte. Doch so schnell wie dieser Gedanke kam, war er auch schon wieder verschwunden und ich zog mehr denn je eine belustigte Grimasse. Mein Saiyajin unter all diesem fröhlichen Tumult?!? Nein, dieses Bild schaffte nicht ein mal meine gut geglaubte Fantasie zu erzeugen und nach einer weiteren Schweigeminute setzte ich heißes Wasser für eine Kanne Tee auf. „Immerhin ist sein Geist in dieser Zeitspanne gefangen, sofern ich das mitbekommen habe. Kein Wunder, dass er denkt all dies existiert noch.“, hängte der größere Saiyajin seiner Vermutung an und stützte dann den Kopf in beide Hände. „Ich hoffe aber nicht, dass du ihm die Wahrheit gesagt hast?“ Warnend war sein Blick und augenblicklich verzog ich abermals beleidigt das Gesicht. Für wie dumm hielt er mich eigentlich?!? „Hälst du mich für total bescheuert?!? Ich weiß wohl am besten von uns wie Vegeta darauf reagieren würde.“, brachte ich aufgebracht über meine Lippen, doch versuchte ich im gleichen Atemzug meine aufkeimende Wut zu zügeln. Son-Kun versuchte doch nur zu helfen.  Versuchte mir diese aufgeladene Last von den Schultern zu nehmen, doch ich alleine wusste ja wohl am Besten wie ich mit meinem Gefährten umzugehen hatte. Ich war schließlich diejenige von uns, die mit ihm zusammen lebte und nicht die Anderen. Ich war damals diejenige gewesen, die dieses höllische Wagnis eingegangen war und langsam, gar mit der Zeit einen Fremden zu einem Freund werden ließ. Und weit aus – mehr. Viel mehr. „Aber findest du nicht, dass die Wahrheit manchmal besser wäre?!?“ Nun mischte sich eine neue Stimme in dieses Gespräch mit ein und verwundert sah ich Chi-Chi an. Sie hatte uns noch nicht verlassen, schien wohl Teil der Konversation zu werden und kurz fühlte ich mich mehr als nur hintergangen. Was sollte das?!? Gerade wollte ich meinem ganzen Unmut Luft machen, doch unterbrach mich abermals ihr beruhigende Stimme. „Wie wird er wohl reagieren, wenn ein bestehendes Vertrauen erstmals aufgebaut ist und er dennoch im gleichen Atemzug erfährt, dass ihr ihn alle nur belogen habt?“ Schneller denn je kehrte eine bedrückende Ruhe in die Küche ein und nur alleine das Rauschen der befahrenen Straße war zu hören. Nur alleine der sanfte Nieselregen, der langsam, gar beständig gegen die Fensterscheibe klopfte und mir mehr Gänsehaut auf dem Körper bescherte, als es eigentlich sollte. Denn Chi-Chi... hatte Recht. Verdammt... noch mal. So oder so, würde Vegeta verletzt werden.  Egal was ich auch unternahm um ihn zu schützen und verzweifelt ließ ich mich auf einen freien Stuhl sinken. Erst jetzt diese aussichtslose Lage dieser ganzen Katastrophe wahrhaft sehend und verzweifelt fuhr ich mir mit einer zittrigen Hand durch blaues Haar. Sie hatte Recht. Verdammt noch mal, das hatte sie und nun war auch ich diejenige, die ebenfalls ihren Kopf erschüttert in beide Hände sinken ließ. „Du hattest keine andere Wahl, Bulma....“, versuchte mich Son-Kun zu trösten und legte mir langsam eine Hand auf die meine. Strich behutsam über hitzige Haut doch wollte ich all sein Zutrauen nicht. Denn das hatte ich wahrlich nicht verdient. „Du hast ihn nicht gesehen, Son-Kun.“, flüsterte ich heißer und brachte meinen Gegenüber damit zum Stocken. Spürte wie er abermals erschrocken seine Hand von der meinen nahm, als ich diese sanft abschüttelte und entmutigt aus dem Fenster sah. Meinem Gegenüber nicht mehr in die Augen sehen könnend. „Du hast nicht diese Angst in seinen Augen gesehen. Diese blinde Panik, welche dir mit einem Mal das schlagende Herz aus der Brust reißt. Er denkt... immer noch, dass Freezer ihn hierfür bestrafen wird, sollte er ihn holen kommen.“, flüsterte meine Stimme wieder. Kaum mehr wie die meine klingend und wieder brach sie mehr und mehr, als ich weiter zu sprechen begann. All meinen Kummer hinaus. „Weißt du, was er zu mir gesagt hat?“, fragte ich meinen Gegenüber ehrlich und nun sah ich ihm in die Augen. Aber mehr denn je mit so ehrlichen Tränen, dass es nun beiden meiner Gäste die Sprache verschlug und ich in nichts als ihre geschockten Gesichter starrte. „Lieber sieht Freezer sein Eigentum tot, als in ihm fremden Händen.“ Meine Stimme zitterte, als ich Vegetas einstige Worte erneut zitierte und wieder stellten sich mir alle Nackenhaare auf. „Und nun sag du mir nicht, was ich zu tun habe, Son-Kun. Denn keines von beidem, ist der richtige Weg!“ Das kam härter über meine Lippen als es sollte und erbost hallte meine Stimme von den Wänden wider. Ja... keines von Beidem war der richtige Weg. Schon ein Mal hatte ich Vegeta hintergangen. Schon ein Mal ein verstricktes Netz aus Lüge und Verrat um uns herum erschaffen und was war am Ende dabei heraus gekommen?!? Mein damaliges Zimmer lag in Trümmern und der Saiyajin bis auf den Tod gekränkt. Ja sprach er gar so ellenlange Wochen nicht mehr mit mir und beinahe wäre an diesem einen verfluchten Tag, das Schicksal der Erde besiegelt gewesen, hätte Son-Kun nicht eingegriffen. Wie in Trance strich ich mir über die kleine Narbe auf meinem linken Handrücken und sah schließlich auf sie herab. All das... war nun so lange Jahre her und immer noch wollte ich nicht vergessen. Wollte dieses Warnmal gar ewig auf meinem Körper tragen und wieder spürte ich die leichte Erhebung unter meinen Fingerkuppen. Brennend, obwohl sie doch schon längst erkaltet war. Ja.... Damals hatte so viel auf dem Spiel gestanden. So viel an gegenseitigem Vertrauen und jetzt... musste ich all dies wieder zerstören, nachdem ich so viele Jahre still und heimlich gelitten wie daran gearbeitet hatte?!? Nannte man das etwa Gerechtigkeit? Tolle Aussichten, Bulma Briefs.  Wirklich tolle Aussichten. Son-Kun schwieg. Nicht wirklich wissend, was er darauf antworten konnte und somit legte sich abermals eine tröstliche Stille in den Raum, die dennoch keine war.  Denn dazu war alles zu verworren.  Nichts, aber auch gar nichts wollte einen Anfang finden und nachdem ich mich vergewissert hatte, dass meine beiden Gäste versorgt waren, verabschiedete ich mich mit einem schwachen Gruß. Ich hatte noch etwas zu erledigen, bevor ich mich selbst, erschöpft von diesem langen Tag in die Federn warf und wenn ich schon einem meiner Sorgenkinder nicht helfen konnte, so wollte ich es wenigstens bei meinem Sprössling versuchen. ~*~ Natürlich herrschte ein reges Chaos in dem Zimmer meines Sohnes und entschuldigend sahen mich dunkle Augenpaare an. Nicht die meines Sohnes, denn er war immer noch damit beschäftigt beleidigt die Arme vor der Brust zu verschränkte, als ich anklopfte und in sein Zimmer eintrat, sondern war es eher Son-Goten, der sich entschuldigend an mich wandte, doch mit einem Lächeln winkte ich ab. Er schien schnell zu verstehen, dass ich nun mit meinem Sohn alleine sein wollte und flüchtete kurzerhand mit einem schwachen Gruß aus dem Zimmer. Lange würde ich hoffentlich nicht für dieses Gespräch brauchen und als die Zimmertüre hinter mir ins Schloss viel, atmete ich erst Mal kurz aus. Versuchend, mich auf das vorzubereiten, was nun folgen sollte, denn so wie Vegeta, konnte auch unser gemeinsamer Sohn sehr stur sein und wieder sah ich auf mein Gegenüber herab. Oh ja. Er schien wahrhaft sauer auf mich zu sein, denn wieder drang ein kurzes Knurren über seine Lippen, das mich nur an das Verhalten eines Einzelnen erinnerte und abermals zogen sich meine Augenbrauen zusammen. So nicht Freundchen. „Die Masche zieht nicht bei mir, dass weißt du doch hoffentlich, oder?“, begrüßte ich ihn mit einem warmen Lächeln. Wissend, dass ich mit meiner eigenen Wut hier kein Stückchen weit kommen würde, dann würde Trunks erst recht dicht machen und langsam trat ich auf meinen Sohn zu. Doch dieser würdigte mich abermals keines Blickes und seufzend ging ich in die Knie. Somit auf gleicher Augenhöhe mit ihm seiend, doch wieder wollte er keinen Blickkontakt herstellen. Das war ja nicht zum Aushalten. Wieso musste er seinem Vater manches Mal nur so verdammt ähnlich sein?!? „Sauer auf mich zu sein, bringt dir deinen Vater auch nicht wieder und erklärt die Situation keines Wegs...“, versuchte ich abermals einen Anfang zu finden und kurz sah ich, wie mein Gegenüber zusammen zuckte. Okay, ich hatte schon mal seine Aufmerksamkeit. Wenigstens hörte er mir zu und wieder setzte ich zum Wort an. „Ich kann verstehen, dass du gekränkt bist und gerne an dieser ganzen Situation mit beteiligt wärst. Gerne helfen möchtest, aber... es ist noch zu früh.“, entschuldigte ich mein Verhalten und strich mir mit einem Seufzen durch die Haare. Nicht wirklich wissend, ob meine Worte wirklich auf Anklang finden sollten, aber immerhin war es ein Anfang und der mir einzigste Weg, der geblieben war. „Das ist nicht fair....“, holte mich eine geraunte Stimme aus meinen Gedanken und überrascht sah ich auf. Nicht wirklich damit rechnend, dass mir Trunks antworten sollte und wieder starrte ich auf sein Profil, welches mir leicht zugewandt war. Erneutes Ärgernis beschrieb und wieder seufzte ich ein Mal aus. Nicht wirklich den Sinn seiner Worte verstehend und dementsprechend hakte ich auch nach. „Was ist nicht fair, Trunks?“ Nun war es meine Hand, die sich einen Weg auf die Schulter meines Sohnes suchte, doch gekonnt wurde diese prompt abgeschüttelt. Oh ja.  Wie sehr er mich gerade in diesem Moment an seinen Vater erinnerte war einfach unbeschreiblich und kurz schmerzte mein Herz abermals vor tiefer Trauer. Doch das.... musste warten. Nun galt es erstmals dieses Problem zu lösen, doch tief in meinem Inneren wusste ich, dass da noch so unweit einige folgen sollten. Dass all dies noch längst nicht geregelt war und enttäuscht über das verletzende Verhalten meines Sohnes, zog ich meine Hand zurück. „Du weißt schon ganz genau, was ich meine...“, blaffte es mir erneut entgegen und zornig zogen sich meine Augen abermals zu Schlitzen. Ruhig Blut, Bulma. Er... versteht es momentan einfach nur nicht besser und wenn du ihm jetzt Schuld zuweißt, bringt das rein gar nichts. Eher würde es alles nur noch schlimmer als besser machen und wieder stieß ich angehaltenen Luft über meine Lippen. Wollte gerade zum Wort ansetzten, doch abermals wurde ich von der Stimme meines einzigen Sprösslings unterbrochen und ließ nun die wahren Worte seines Herzens sprechen. „Endlich habe ich ein mal die Chance mehr über meinen Vater herauszufinden, doch du verweigerst sie mir. Er erzählt doch sonst nie etwas über sich...“ Die Enttäuschung war förmlich greifbar und sofort verflog all meine Wut mit einem Mal. Das lag also dahinter. Das war also der eigentliche Grund für all diese sinnlose Wut und nun war es nur noch ein ehrliches Lächeln, das meine Lippen zierte. Eigentlich... hätte ich es wissen müssen und ohne das mein Gegenüber dies wollte, nahm ich ihn in den Arm. Natürlich wehrte er sich, doch wusste er auch, dass ihm all seine Kraft nichts bringen würde. Nie würde er es wagen seinen Ki gegen mich einzusetzen und somit ließ mein Sohn diese Prozedur über sich ergehen. Sich dennoch versuchend aus meinem Griff zu winden, doch erschien es ihm irgendwo so völlig unmöglich und wieder nahm ich ihn fester in die Arme. „Trunks....“, versuchte ich ihn zu beruhigen und nahm in dann bei den Schultern. Sah ihm einfach nur lang genug in die Augen und schon war seine angestaute Wut verflogen. „Hast du schon ein mal daran gedacht, dass dein Vater vielleicht gute Gründe hat, dir nichts von all dem zu erzählen?“, fragte ich ihn ehrlich und wieder sahen mich große, blaue Augen ahnungslos an. „Vielleicht gibt es Dinge, die noch nicht für dich bestimmt sind und nur alleine Vegeta zu entscheiden weiß, ab wann der Zeitpunkt gekommen ist. Aber, was viel wichtiger ist...“ begann meine kleine Standpauke, die sicherlich nichts Böses an sich hatte, ich aber meinem Sohn aber damit nur die Augen öffnen wollte und wieder folgte ein skeptischer Blick seinerseits. „... ändert das denn etwas an deinem Verhalten ihm gegenüber, wenn du es erfährst? Gar an deiner ganzen Liebe zu ihm?!?“, fragte ich ihn ehrlich und nun verstummte mein Gegenüber so vollkommen.  Ließ jene einen Wörter auf sich wirken und nach langem Zögen folgte das erste Kopfschütteln. „Glaubst du, wenn er all dies mit dir teilen würde, dass es dir danach besser ginge? Dass es dir mit einem Mal erklärt wieso er nun mal so ist wie er ist?!?“, fragte ich ihn ein zweites Mal. So viel Ehrlichkeit in meine Stimme legend wie ich konnte und wieder folgte nach langem Zögern, das zweite Kopfschütteln. Zufrieden seufzte ich aus.  Auch wenn ich das nun traurige Gesicht meines Sohnes kaum ertragen konnte, aber er musste nun Mal verstehen, dass Vegeta nicht einfach war. Das er nun Mal seine Macken hatte, aber ihn das keineswegs zu einer schlechten Person hatte. Sondern eher zum Gegenteil. Manches Mal war es eben doch besser, die Schatten in ihrer Dunkelheit zu lassen und wieder nahm ich meinen Sohn in die Arme. Strich ihm wirre Strähnen seines Ponys aus der Stirn und sah in tief belegte Augen. „Gib ihm Zeit, Trunks....“, bat ich ihn aufs Neue und wieder sahen himmelblaue Augen so flehentlich in meine. „Ich will ihn einfach nur wieder haben...“, hörte ich das Flüstern meines Sohnes und nun vergrub er sein Gesicht in meiner Schulter. Endlich seine wahren Emotionen zeigend, die sich seit diesem Tage angestaut hatten und beruhigend strich ich ihm über den Rücken. Tief bewegt von seinen Worten, die ebenso den gleichen Schmerz in meiner Seele weckten und leise flüsterte ich ebenso all meinen Kummer hinaus. „Ich auch, Trunks...“, sprach ich fiebrig und nahm meinen Sohn nun fester in die Arme. Zuversicht schenkend, obwohl ich selbst kaum daran glaubte und wieder schmerzte mein Herz so endlos. Doch an ein Aufgeben war nicht zu denken. Keines Wegs. „Ich auch...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)