Zwischen zwei Seelen von RedViolett ================================================================================ Kapitel 7: Seele 7 ------------------ Zwischen zwei Seelen Seele 7 Unsicher wog ich das Kind in meinen Armen und sah mehr denn je in erschöpfte Züge. Den ganzen gestrigen Tag hatte ich nur noch an Vegetas Seite verbracht. Ließ ihn nicht mehr aus den Augen, denn das Fieber war zurückgekehrt.  Eigentlich nahm ich an, dass er das Größte überstanden hätte, doch als den kleinen Jungen erneuter Schüttelfrost plagte und zwar schon so heftig, dass er mehrere Male die Zähne aufeinander schlug, gar dieses Geräusch mir endlose Gänsehaut bescherte, wusste ich nicht mehr wohin mit meiner Sorge. Sie trieb mich an, die Dinge ernster zu sehen und kurzerhand hatte ich ihn wieder an einen der Überwachungsmonitore angeschlossen und ins Bett gesteckt. Sein Puls war übermenschlich, sein Blutdruck zu niedrig und die Temperatur so hoch, dass menschliche Eiweiße im Körper sofort geschmolzen wären und besagte Person schon längst tot. Mir blieb nichts anderes übrig, aber vielleicht würden menschliche Mittel helfen, wenigstens die Symptome zu lindern, bis wir einen Weg wussten, wie wir weitermachen konnten. Denn das Vegeta durchaus irgendetwas Seltenes mit sich herumschleppte schloss keiner mehr von uns Aus und lag so brennend vor uns wie noch nie. Schnell war eine Nadel gelegt und zumindest etwas Flüssigkeit in Form von Infusionen angeschlossen, denn so schnell würde er nicht mehr erwachen um sich selbst Nahrung zuzufügen. Sein Körper kämpfte dagegen an, das war mir klar gewesen aber immerhin... Oder sollte ich doch eher leider sagen, war er jetzt ein Kind und bei weitem schwächer als er es im ausgewachsenen Zustand gewesen wäre, um spielend einfach damit fertig zu werden. Ach Vegeta.... Wieso hast du dich mir immer verschlossen anstatt über die wesentlich wichtigen Dinge zu reden?!? Hätte er mal früher den Mund aufgemacht, dass es durchaus Krankheiten gab, welche ihn so ans Bett fesseln konnten, wären wir jetzt nicht in dieser misslichen Lage. Wie gesagt... Wenn er wieder normal war, würde ich wohl ernsthafte Worte mit ihm reden müssen. Doch so schnell würde Vegeta nicht mehr normal werden, das sickerte langsam in meinen Geist, doch zum Glück half diese Ablenkung seiner Krankheit, mich nicht mit diesem erdrückenden Thema auseinander zu setzten. Erst galt es, den kleinen Jungen wieder auf Vordermann zu bringen, dann konnten wir uns, von mir aus, diesem Problem widmen. Erst galt es, das Übel auszugrenzen, das ihn momentan zu Plagen schien und somit verbrachte ich den ganzen Tag an seiner Seite. Son-Kun wich nicht von meiner Seite und als er die Idee vorschlug Chi-Chi in alles einzuweihen, da sie schon oft derartiges bei ihren Söhnen auskuriert hatte, stimmte ich nach einiger Zeit zu. Zuerst natürlich innerlich gekränkt, immerhin hatte ich auch einen Sohn und wusste damit umzugehen; Halbsaiyajins waren immerhin zur Hälfte Mensch, also demnach auch anfälliger für unsere Art von Erkrankungen, doch war jetzt der falsche Zeitpunkt mich meinem lächerlichen Stolz hinzugeben. Vegeta brauchte Hilfe, das stand außer Frage; ja sah sogar ein Blinder und dank der Momentanen Teleportation, war sie schneller bei uns, als dass ich blinzeln konnte. Zuerst sah ich immer noch völliges Unglauben in ihren ganzen Zügen, denn sicherlich... Es war schwer anzunehmen, dass das Vegeta war, doch die Ähnlichkeit war unverkennbar und nach wenigen Minuten des Schockes hatte sich Son-Kuns Frau an die Arbeit gemacht. Insgeheim war ich froh, dass sie da war. So kam ich mir nicht gänzlich hilflos vor, ja völlig dieser Situation alleine ausgeliefert. Sicher, ich hatte Son-Kun und darüber war ich auch sehr froh, doch er half mir nicht viel, wenn er bei jeder Nadel, die ich in die Hand nahm, sofort das Weite suchte. Chi-Chi erwies sich da als deutlich hilfsbereiter und als sie dem kleinen Jungen kalte Wickel an die Beine legte war ich überrascht, dass dies, zusammen mit den Infusionen zumindest etwas half, das Fieber zu senken. Aber auch nur minimal. Jetzt da ich einen Aufpasser hatte und mir meine mit den Jahren zwischenzeitlich gut gewordenen Freundin versicherte, einige Stunden auf ihn Acht zu geben, konnte ich mich in die unteren Katakomben verziehen. Leider stand Arbeit an und ich konnte die Capsule Corporation nicht völlig unbeaufsichtigt lassen, aber setzte ich mich nicht an neue Aufträge, wie ich es eigentlich sonst getan hätte. Dazu fehlte mir jegliche Inspiration, ja gar weder noch die Nerven und somit schlug ich mich mehr denn je mit Aktenbergen herum, die liegen geblieben waren. Rechnungen, Anfragen und anderweitige Probleme, die es zu Lösen galt und die nur ich als Chef der leitenden Firma beantworten konnte, doch innerlich seufzte ich schwer. Gerade in solchen Momenten verfluchte ich meine Arbeit zutiefst. Sie ließ mich die wichtigen Dinge vergessen, gar gänzlich dafür keine Zeit mehr haben und oft hatte ich Vegeta sogar dadurch vernachlässigt. Ja hatte ich sogar einmal nicht mitbekommen, wie er abermals den halben GR in die Luft jagte und erst die Alarmsirenen hatten mich an das ganze Chaos erinnern lassen und sofort war ich zu ihm geeilt. Er war nicht sonderlich schwer verletzt gewesen.  Na ja...  Jedenfalls nicht so schlimm wie damals und als ich ihm erneute Verbände anlegte und in sein müdes, bis gar schmerzverzerrtes Gesicht blickte, kamen all die Schuldgefühle. Ich war seine Partnerin. Seine Gefährtin, die nun die gleichen Schritte mit ihm ging. Eigentlich war es doch meine Aufgabe ihn vor jeglichen Kummer, gar jeder Katastrophe zu bewahren, wusste ich wie schnell Vegeta sich in seinem Temperament verlieren konnte. Doch ich hatte andere Prioritäten. Prioritäten, die ich jetzt verfluchte und als ich ihm half ins Bett zu kriechen, sodass er sich für den Rest des Tages erholen konnte, nahm ich mir vor, etwas an dieser Sache zu ändern. Doch wie man jetzt und so unschwer erkennen konnte, hatte ich nichts geändert. Schon wieder nicht und wütend schmiss ich schließlich den Kugelschreiber in irgendeine Ecke und war wieder schneller an Vegetas Seite, als mir lieb war. Ich konnte auch irgend eine Vertrauensperson meinerseits mit den Aufgaben der Capsule Corporation befassen, sie sollte lediglich eine kurze Rücksprache mit mir halten. Aber jetzt wollte ich einen alten Fehler sich nicht mehr wiederholen lassen. Das war mir mehr denn je das Wichtigste auf der Welt und dankbar hatte ich Chi-Chi aus dem Zimmer gebeten. Ich wollte alleine mit ihm sein. Irgendwann an diesem Tag, kamen dann all meine restlichen Freunde. Yamchu, Krillin und sogar Piccolo waren vertreten, natürlich den Umschwung in Vegetas Aura spürend und eigentlich wunderte ich mich dennoch, wieso sie erst jetzt kamen. Da mein Gefährte aber kein einfacher Artgenosse war und manchmal einfach seinem Hitzkopf freien Lauf ließ und es an diesen Tagen besser war, Vegeta aus dem Weg zu gehen, hatten sie sich vielleicht deshalb etwas zurück gehalten und dennoch versetzte mir dieser Gedanke der reinen Vorsicht einen kurzen Stich. Er war doch kein Monster. Keine schlechte Person, die man mied hatte sie mal eine ihrer Launen. Man musste nur wissen, wie man in solchen Situationen mit ihm umzugehen hatte. Welche Schalter man drücken konnte und leider war es dennoch traurig, nach all diesen Jahren eines gelebten Zusammenseins mit an zu sehen, das nur mein Sohn, Son-Kun und ich, wahrlich die einzigen waren, die wirklich wussten wie man Vegeta zu führen hatte. Und ihn respektierten, mit all seinen Fehlern, die ihn dennoch zu so etwas Wunderbarem machten und ich ihm um nichts in der Welt gegen jemand anders tauschen wollte. Wo Chao-Zu und Tenshinhan waren, wusste keiner. Wahrscheinlich waren sie irgendwo auf Trainingsreise und von der Außenwelt abgeschnitten. C 18 blieb bei Maron, das kleine 4 jährige Mädchen brauchte bei Weitem mehr Aufmerksamkeit, als mein Sohn in diesem Alter und dennoch schien sie zu ahnen, das irgendetwas nicht stimmte. Auch wenn man es mir nicht ansah, ich mochte den Cyborg, der mit der Zeit und unserer Hilfe zum Menschen geworden war. Sie war direkt, sprach genau das an, was sie dachte und half mit, die Dinge aus anderen Sichtweisen zu sehen. Sogar Vegeta selbst schien sie auf seine eigene Art und Weise zu respektieren. Ob es daran lag, dass sie ihn in vergangenen Zeiten besiegt hatte, wusste ich nicht, aber irgendetwas an ihrer Art mochte er, was er sie nicht gänzlich hassen ließ. Oder jedenfalls nicht diese ganze Verachtung spüren ließ, die er meinen Freunden zu Anfang gezeigt hatte. Doch jetzt war es umso misslicher, dass sie nicht da war, denn ihren Rat hätte ich sicherlich gut gebrauchen können und dennoch hatte ich mich nach einigen Minuten des Zögerns auf den Weg gemacht. Den kleinen Jungen von den Infusionen lösend; das medizinische Mittel hatte etwas geholfen das Fieber zu senken, der Schüttelfrost war verschwunden und nun schlief er seelenruhig in meinen Armen. Sie sollten sehen, mit was genau sie es zu tun hatten und als ich letzten Endes in das Wohnzimmer trat, in dem sich alle versammelt hatte, konnte ich die Spannung förmlich spüren, die sofort in einen blinden Schocke wich. „Das ist doch... unmöglich.“, hörte ich meine ehemaligen Freund flüstern und langsam trat er auf mich zu. Sachte, so als hätte er Angst, dass irgend ein falscher Schritt etwas Dunkles wecken konnte und stand dann zögernd an meiner Seite. Warf einen unsicheren Blick auf das Kind in meinen Armen und ließ dann wieder seine fragwürdigen Augen auf mir ruhen, bevor er zu sprechen begann. „Gibst doch zu, Bulma. Du warst schon wieder schwanger und hast nur keinem ein Wort davon erzählt.“, lächelte er in völligem Unglauben mehr denn je nervös, doch als ich nicht in sein Lachen mit ein klang, sondern nur weiterhin eine ernste Miene zog, schien er zu ahnen, was es damit wirklich auf sich hatte. „Sieh ihn dir doch an, Yamchu.“, gab ich stattdessen zurück und deutet mit einem kurzen Kopfnicken auf den kleinen Saiyajin in meinen Armen. „Sieh hin, dann siehst du es.“, war alles was ich nur noch flüstern konnte und sah selbst in Vegetas schlafende Zügen. Natürlich war die Ähnlichkeit unverkennbar. Die gleichen Haare, Haarfarbe und sogar der Teint seiner Haut war vertreten und seinem alten Ego so ähnlich, dass es einem Spiegelbild glich. Ebenso die Narben waren die gleichen, wenngleich sie auch nicht ganz so gänzlich viele waren. Aber in einem gelebten Leben längst mehr geworden waren, das wusste ich und wieder konnte ich Yamchu geschockt auf keuchen hören. Sichelreich, so hatte ich mich auch gefühlt, als Son-Kun das erste Mal und so über meine Türschwelle getreten war. Es war wie, als würde man den Boden unter den Füßen verlieren. Haltlos in irgendeine Dunkelheit fallen und wieder begann ich, das Kind auf meine Armen leicht hin und her zu wiegen, als es unruhig wurde. Aber nicht erwachen sollte, dazu war seine Erkrankung zu stark und nun war es Krillin, er mich aus meinen Gedanken holte. „Aber wie ist so etwas möglich?“, stellte er die gleiche Frage, die mich nachts nicht schlafen ließ und wirklich jeder hier im Raum dachte. „Nach allem was uns Goku kurz erzählt hatte, kann das doch gar nicht möglich sein.“, warf er wieder ein und blickte damit in eine fragwürdige Runde. „Hat Vegeta mit dir jemals über so etwas Ähnliches wie das da...“, ungläubig deutete er auf das Kind in meinen Armen und erschöpft ließ ich die Schultern hängen. Wissend auf welche Anschuldigung diese Frage hinauslief und innerlich legte ich mir schon die Wörter zurecht, welche ich zu meiner...halt!  Nein....  Eher zu unserer Verteidigung sagen wollte.  Nämlich Vegetas und meiner. „...gesprochen?!?“, beendete er seine Frage und kurz zog ich die Augen erbost zu Schlitzen. Zog die Stirn kraus, denn irgendwie klang all das nach einer haltlosen Beschuldigung Vegeta selbst gegenüber.  Er, der immer vorgab so viel über sein Volk zu wissen, schien in diesem Punkt nun selbst so ratlos zu sein und kurz wallte Zorn in meiner Seele auf, wieso man meinem Saiyajin selbst noch in dieser Situation den schwarzen Peter auf die Stirn malen musste. So was hatte er nicht verdient. „Nein, hat er nicht!!!“, gab ich giftiger zurück als ich eigentlich wollte und sofort wichen sie alle zurück. Nicht mit meinem Zorn rechnend, aber momentan konnte ich nichts für meine Gefühle, die so brennend auf Messers Schneide standen und nur zum Ausdruck kommen wollten. „Wie du vielleicht selbst weißt, redet Vegeta nicht viel über seine Vergangenheit. Vielleicht schon mal daran gedacht, das es einfach zu schmerzvoll ist als es die Notwendigkeit verlangt, um alte Wunden zu wecken und um nur....“  Spottend lachte ich auf und die kurze Abscheu in meiner Stimme ließ sie alle abermals zusammen zucken. `Ganz recht so.´, dachte ich bitter und blickte wütend in die Runde. Habt bloß alle ein schlechtes Gewissen. „...darüber zu reden?!?“, warf ich ihm wütend vor, beendete damit meine Standpauke und sofort hörte ich eine genuschelte Entschuldigung über Krillins Lippen wandern. Kurz wurde es still im Zimmer und keiner der hier Anwesenden sprach ein Wort. Jeder in seinen ganz eigenen Gedanken gefangen, dessen meine Worte sie geweckt hatten und kurz wallte endlose Zufriedenheit in mir auf. Ja, sie alle hatten ein schönes Leben besessen. Sie alle lebten im Glück um unweit zu vergessen, dass es auch Personen gab, die eben jenes nicht ihr Eigen nennen konnten. Die nach jedem Strohalm greifen mussten, der sich ihnen darbot und kurz, wenn auch nur flüchtig, hasste ich jeden einzelnen von ihnen in diesem Moment. Dafür, dass sie die Dinge als so selbstverständlich ansahen. Dafür, dass sie Vegeta immer noch in eine Schublade steckten und ihn nicht zu achten schienen. Das und gar all jenes, was er durchgemacht hatte. Doch ich durfte meine Freunde nicht verurteilen. Sie kannten nichts anderes als ihr eigenes Glück. Wer so unverschlossen durch die Welt geht.... Nein... Von so jemandem konnte ich keinen verstehend Blick erwarten und wütend wandte ich mich letzten Endes ab. Völlig gekränkt in all meinen Mühen, die ich damals an den Tag gelegt hatte, Vegeta Stück für Stück näher zu kommen, als er damals, vor so langen Jahren, in mein Heim einzog. Tränen in meinen Augen sammelnd, als die Erinnerung zu groß wurde und ich meinen Saiyajin wieder vor mir sah. Tief verschlossen und selbst in seinen endlosen Gedanken gefangen, aber immer einen gütigen Blick auf mich werfend. Immer diese eine Vorsicht in seinen Opalen brennen ließ, die mir versicherte, dass er immer für mich da sein würde. Selbst wenn es sein eigenes Leben kosten sollte und nun konnte ich die erste Träne nicht mehr zurückhalten und spürte, wie sie über meine hitzige Haut wanderte. Vegeta.... Du fehlst mir so sehr. „Bulma, das... das tut mir leid.“, weckte mich wieder Krillins mit Schuld belegte Stimme, doch winkte ich einfach nur ab. Jetzt und in diesem Moment nichts mehr davon hören wollend und dankbaren denn je, sah ich wieder auf meinen ehemaligen Freund, der nun eine Idee in den Raum warf, die mir schon lange im Sinn schwebte. Ich aber viel zu ängstlich war, sie auszusprechen, aus Angst, dass sie im Nachhinein nichts bringen würde und damit all meine Hoffnung vertrieb, auf die ich baute. „Und was ist mit den Dragonballs?“ Alle anderen schienen ihn aus großen Augen anzusehen doch unbeirrt für Yamchu fort, uns seine Idee genauer zu erläutern. „Sie haben uns schon etliche Male geholfen, wieso auch nicht jetzt?“, fragte er in die offene Runde, doch herrschte nichts als fragwürdige Gesichter. Doch dann kam die Ernüchterung. „Das glaube ich wohl kaum...“, donnerte die dunkle Stimme des Namekianers über uns hinweg und zerschlug meine Hoffnung mit einem mal. „Sie wurden von Dende erschaffen und da sie sich der Macht ihres Schöpfers anpassen und er sich selbst nicht ein Mal sicher ist, was genau Vegetas momentanen Zustand verursacht haben könnte; gar wieso er wieder zum Kind wurde, werden sie uns in dieser Hinsicht nicht weiterhelfen können.“ Wieder wurde es still, deutlich war das bedrückende Schlucken der Anderen zu hören, doch wollte Yamchu in keinster Weise aufgeben. Wieso er sich so ins Zeug legte wusste ich nicht, doch dann erinnerte ich mich an seine einst gesprochene Worte von damals. Ich werde immer an deiner Seite sein, wenn du mich brauchst. Ja, jetzt brauchte ich ihn mehr denn je und seine endlose Zuversicht, rührte mich erneut zu Tränen. „Aber er hat es ja nicht ein Mal versucht. Wie will er sich da jetzt schon sicher sein?!?“, hakte der ehemalige Wüstenbandit wieder nach, doch diesmal war es Son-Kun selbst, der ihm den Wind aus den Segeln nahm. „Das hat er schon längst, Yamchu.“, warf der größere Saiyajin nun ein und trat dann in die Mitte des geschlossenen Kreises. „Als ich Vegeta so vorgefunden hatte, war ich direkt zu Gottes Palast geeilt. Keine Zeit mehr verlierend, doch selbst die magischen Bohnen, weder noch Dendes Heilkunst selbst haben nicht geholfen, diesen Zustand oder gar seine Krankheit zu beheben.“ „Er... ist krank?!?“; war die nächste Frage die folgte und kurzerhand konnte ich nicht anders, als nur mit den Augen zu rollen. Sag mal, waren sie alle blind, oder verschlossen sie nur die Augen vor den wesentlich Wichtigen? „Das sieht sogar ein Blinder...“, warf der Namekianer erneut mit einem Knurren und einer hochgezogenen Augenbraue ein, sichtlich genervt von Belanglosigkeit der Anderen, doch ließ er sich bei Weitem nicht so viel anmerken wie ich mir. Mir wurde alles zu viel und entkräftet, da mir dieses ganze Hin und Her zu wider wurde, ließ ich mich auf einen Sessel sinken. Hielt Vegeta immer noch in meinen Armen und betete ihn an meine warme Brust. Sein Atem ging schwerer denn je, doch immerhin schien er weiterhin in einem erholsamen Schlaf gefangen zu sein. Erneut wickelte ich die Decke fester um seinen zitternden Körper, wog ihn sanft hin und her und sah dann wieder in die Runde, welche eifrig zu diskutieren begonnen hatte. Etliche Lösungsvorschläge fielen, doch alle wurden wieder beiseite geworfen.  Sogar die Namekianischen Dragonballs wurden erwähnt, doch auch diese schienen zu machtlos, all das Übel abzuwenden, das meine Welt erneut in tiefe Dunkelheit riss. Dabei...  Wollte ich doch eigentlich nur Ruhe haben. Endlich mit Vegeta und meiner kleinen Familie dieses kleines bisschen an Frieden genießen könnend, das uns geblieben war. Erst die Cyborgs, dann ein unaufhaltsamer Dämon Boo und nun das. Ab wann fand mein Leben... halt. Nein. ...eher unser Leben endlich zur Ruhe? „Ich werde zu Meister Kaio gehen...“, erklang endlich der eine Einwand, der wenigstens etwas Sinn in sich trug und dankbar stand ich auf. „Vielleicht weiß er was zu tun ist.“, beendete Son-Kun seinen Satz, legte dann zwei Finger an die Stirn und war erneut verschwunden. Da er nun eine ganze Weile fort bleiben würde, half mir Chi-Chi unseren „Gästen“ etwas anzubieten. Schnell war ein kleiner Brunch gezaubert, dessen Tätigkeit mich erneut abzulenken schien, doch ich selbst hatte keinerlei Appetit. Ich hatte Vegeta auf die Couch gelegt, mich vergewissernd, dass es ihm auch ja gut ginge, doch nun trieb es mich wieder zu ihm. Ich kam mir irgendwie schuldig vor.  Oft war ich nicht an seiner Seite gewesen, hatte es die Situation erfordert. Zum Beispiel damals, als er sich in die Fängen Babidis begeben hatte. Sein ganzer Zorn hatte mich innerlich sterben lassen und so voller Hass und endloser Wut hatte ich Vegeta noch nie gesehen. Es tat weh, ihn wie damals zu wissen. All dieses Kalte, was das Warme in seinen Augen überschattete, all diese Güte und so sehr versteckte Liebe und in diesem einen Moment wollte ich wahrlich nur noch sterben. Wollte nicht mehr dieses grausame Spiel mitansehen und begreifen müssen, dass ich meine Lebenspartner für immer verlieren sollte, doch wie immer überraschte mich Vegeta mit dem Gegenteil. Er rappelte sich wieder auf. Kämpfte gegen das, was seine inneren Dämonen waren und kam am Ende als Sieger zurück. Auch wenn er stetig dachte er hätte alles verloren, so hatte er am Ende mehr denn je zurück gewonnen. Mehr Liebe von mir erhalten, als es eigentlich möglich war und jedes Mal versuchte ich ihm die Schuld zu nehmen, welche sich klang heimlich still und leise und seit diesem einen Tag, erneut in seiner Seele einnistete. Doch würde ich wohl immer ein kleines bisschen erfolglos bleiben. Denn Vegeta zu verstehen; gar wie er funktionierte und dachte, war auch für mich immer noch eine schwere Aufgabe und reichte ein Leben lang aus. „Ich kann´s immer noch nicht glauben.“, weckte mich eine vertraute Stimme und überrascht sah ich auf, direkt in Yamchus dunkle Augen. „Niemals hätte ich gedacht, das so etwas möglich ist.“ „Ich auch nicht...“, gab ich nach einiger Zeit zu und strich Vegeta wirre Strähnen aus der Stirn. Schweigend saßen wir da, Yamchu und ich, beide nebeneinander und hingen unseren eigenen Gedanken nach. Doch dann.... „Weißt du, komisch, dass gerade ich das sage, aber als Kind ist er schon echt goldig. Kaum zu glauben, was die Zeit anrichten und aus so etwas Süßem etwas so... Hitziges machen kann.“, hatte er sich gut aus der Situation herausgeredet und trotzdem brachte es mich zum Schmunzeln. Ja, Yamchu hatte Vegeta damals nicht ausstehen können. Bis auf den Tod nicht, doch... wer sollte es ihm verübeln? Eifersucht hatte ihn zu vielen Mitteln greifen lassen, doch irgendwann hatte er wohl eingesehen, dass er gegen die Fügung des Schicksals keine Chance mehr hatte. Schon längst hatte ich mich damals entschieden, doch war ich immer noch getrübt von meinen eigenen Gefühlen gewesen, um gar zu bemerken, wie wichtig mir der Saiyajin eigentlich geworden war. Und es immer sein würde. „Du stellst das so hin, als sei er eine schlechte Person...“, ließ ich dann doch all meinen Unmut sprechen und sofort sah mein Gegenüber zur Seite. „Bulma, du weißt ich hab das nicht so gemeint.“, kam die Entschuldigung prompt und lächelnd nickte ich ihm zu. „Ja, das weiß ich.“, gab ich ihm als Antwort zurück und wieder wurde es still. „Weißt du...“, durchbrach es dann doch diese tröstliche Ruhe und wieder sah ich von dem schlafenden Knäuel auf und abermals in dunkle Augenpaare. „Manchmal frage ich mich immer noch, wieso das mit uns... nicht geklappt hat.“, gab mein Gegenüber ehrlich zu und ich nahm mir Zeit, über diese eine Antwort genaustens nachzudenken.  Obwohl ich diese doch schon längst wusste. „Vielleicht sollte es das einfach nicht.“, brachte ich jene einen Worte nach einer Weile dann doch über meine Lippen und auch wenn sie nicht so traurig klingen sollten, tat es Yamchu dennoch innerlich in der Seele weh. Das wusste ich und tröstend fand meine Hand ihr Ziel und legte sich kurz auf die Seine. „Ihr ergänzt euch einmalig, das habe ich jetzt begriffen....“, gab er nach einer Weile zu und kurz hörte es sich so an, als sei er über unsere damalige Trennung immer noch nicht hinweg. Aber... das war doch absurd. Langsam zog ich meine Hand zurück und fuhr abermals sachte durch Vegetas dunkelbraune Strähnen. So viele Jahre waren zwischenzeitlich vergangen. Ich musste... mich einfach verhört haben. Ich musste mich einfach irren. „Ihr seid wie Magnete. Abstoßend und zeitgleich dennoch so anziehend aufeinander, dass ein Sein ohne den Anderen vollkommen unmöglich ist.“, gab er mir in einem Flüstern zu verstehen und geschockt lauschte ich seinen weiteren Worten. „Das... hat es bei uns nie gegeben und langsam, scheine ich zu verstehen, was der Grund hierfür ist...“ Wieder wollte ich weiterhaken, den zugegeben, diese Art des Gespräches ließ mich mit nichts als Zweifel zurück. Nahm beängstigende Wendungen an, die ich so nicht hören wollte und gerade als ich meine nächste Frage laut aussprechen wollte, unterbrach mich ein lautes Zischen und erschrocken wirbelte ich herum. Son-Kun war wieder zurückgekehrt, doch tat er dies nicht alleine. ~*~ Gebannt standen alle im Raum. Sofort als Son-Kun erschienen war, waren all meine Freunde ins Wohnzimmer geeilt, nur um die jüngsten Informationen zu erfahren, doch schienen sie alle mehr als geschockt, als sie jemanden vorfanden, mit dem keiner gerechnet hatte. Na ja, jedenfalls nicht so schnell und zögerlich sah ich dem Kaioshin in die Augen. Ich hatte ihn damals nur kurz gesehen. Vegeta erzählte mir, dass sich Shin, um gegen den Dämonen Boo zu kämpfen, mit Kibito vereint hatte. Sie das Siegel der Fusion zwecks mit Hilfe der Potaras so einfach brachen, als wäre es ein Kinderspiel, doch hatte es keinerlei Hilfe gebracht. Ich empfand diese Idee immer mehr als nur gruselig. Ja erschütterte sie mich innerlich zutiefst.  Sein eigenes Sein mit jemand Anderem zu teilen und um gänzlich eine neue Person zu werden, nur weil es die Situation erforderte; gar die Notwendigkeit.... Nein, das konnte ich einfach nicht verstehen, wollte es auch gar nicht, doch Vegeta hatte damals nur gelacht. Empfand meine menschlichen Ansichtsweisen, wie er es gerne immer ausrückte um mich zu trietzen, mehr als nur amüsant und kurzerhand hatte ich ihm einen Klaps auf den Hinterkopf gegeben. Doch daraus wurde bald eine schallende Ohrfeige, die ihm sicherlich nicht wehtun konnte, aber ihre Wirkung bei Weitem nicht verfehlte. Denn er berichtete mir, dass auch er sich zusammen mit Son-Kun und Hilfe der Potaras vereinigte um eine geballte Kraft gegen unseren gemeinsamen Feind zu bilden. Tränen standen mir in den Augen und noch genau konnte ich mich an den hochroten Abdruck meiner Hand auf seiner Haut erinnern, doch Vegeta zuckte nicht mal mit der Wimper. „Mach das nie wieder!!!“ schrie ich ihn regelrecht an und schon wieder fielen die ersten Tränen. Verwundert hatte mein Gegenüber den Kopf schief gelegt, doch schon bald wich es einem überraschten Keuchen, als ich ihn einfach so in die Arme genommen hatte. Ihn wild, gar besitzergreifend an meinen Körper presste und ich unwillkürlich sein Herz schlagen hören konnte.  Ja, sein eigenes Herz und wieder zogen sich Tränen über blasse Haut. „Du bist du, Vegeta.“, hatte ich ihm entgegen geflüstert, heiser und erstickt von meinem Weinen und zaghaft spürte ich eine sachte Berührung in meinem Haar, als er mir durch blaue Locken fuhr. „Du bist du und das sollst du auch immer sein. Also mache so eine Dummheit niemals wieder!“, brachte ich erneut unter erstickten Tränen hervor und als ich ihn abermals in eine feste Umarmung zog, die kein Ende fand, flüsterte ich ihm einen Satz ins Ohr, der es doch glatt schaffte, seine Züge zu erhellen und ihn abermals amüsiert auflachen ließ. Ich will dich nicht teilen müssen.  Nein, das wollte ich wirklich nicht. ~*~ „Der Alte Kaioshin schickt mich...“, riss mich die jüngere Version eben Genannten aus den Gedanken und zögernd sah ich ihm in die Augen. Erblickte diese hellen Opale, die so rein waren, wie der hellste Bergkristall und augenblicklich fröstelte ich. „Son-Goku berichtete mir über die aussichtslose Lage der Dinge, doch um ehrlich zu sein, haben wir schon länger ein Auge auf die ganze Sache geworfen.“, gab der Kaioshin nun zu verstehen und kurz zog sich ein kalter Schauer durch meinen ganzen Körper, als ich den Sinn hinter diesen Worten verstand, „Ihr habt... von dieser Geschichte gewusst, noch bevor sie überhaupt passierte?!?“, hakte der größere Saiyajin in völligem Unglauben nach und auch meinen anderen Freunden schien der Schock ins Gesicht geschrieben. Und mir... drohten die Beine zu versagen, doch hielt ich eisern stand. Vegeta weiterhin in meinen Armen haltend. Dicht an meinen Körper gepresst und somit versichernd, dass er immer noch bei mir war. Selbst in Form eines kleinen Kindes. „Sagen wir... so in der Art.“, gab das höhere Wesen aus einem heiligen Land beschämt zu und sah dann kurz zu Boden, als er das entrüstete Schnauben der Anderen hören konnte. „Es tut mir aufrichtig leid, aber wie ihr wisst, dürfen wir nicht in die Dinge eingreifen, welche sich Schicksal nennen.“ „Das ist doch absurd!“, hörte ich meine eigenen Stimme sagen und wollte geschockt innehalten, doch bewegten sich meine Lippen wie von selbst. „Ihr wollt mir sagen, ihr konntet uns helfen und habt dennoch nichts unternommen? Was für Freunde seid ihr eigentlich?!?“ Den letzten Rest des Satzes schrie ich ihm schon förmlich entgegen, nicht mehr Herr meiner Sinne und meines Verstandes. Ich spürte, wie mich irgendjemand an der Schulter faste und zurück auf die Couch drückte. Versuchte mich mit beschwichtigenden Worten zu beruhigen, alleine schon, weil ich immer noch den schlafenden Saiyajin in meinen Armen hielt, doch wollte ich in diesem Moment nichts von deresgleichen hören. „Ihr hattet Möglichkeiten, Vegeta vor dem zu warnen, was ihm nun widerfahren ist und habt es dennoch nicht getan?!?“ „So sind unsere Regeln...“, kam die Antwort gleichermaßen zurück, jedenfalls ohne Vorbehalte, doch schüttelte ich nur erbost den Kopf. Diesen ganzen Schwachsinn nicht mehr hören wollend und wieder zogen sich Tränen über meine Wangen. Was sollte... diese Ungerechtigkeit?!? Vor dem Dämonen Boo hatten sie uns doch auch gewarnt oder... War all dies etwa nur geschehen, weil sie einen eigenen Fehler wieder gut machen wollten?!? Zum Teufel mit diesem Kaioshin. Zum Teufel mit ihnen allen. „Bulma, bitte beruhige dich.“ Das war Son-Kun der da vor mir stand und beschwichtigend legte er mir beide Hände auf die Schultern. „Du hilfst Vegeta nicht, indem du die Fassung verlierst. Du musst dich beruhigen.“, hörte ich ihn hinter meinem eigenen Schluchzen erstickt sagen und kurzerhand nickte ich schwach. Ja, das musste ich. Ich musste stark bleiben, so wie es Vegeta auch einst immer für mich gewesen war. Ja gar es immer sein würde und langsam klärte sich der Schleier der Tränen vor meinen Augen und wieder sah ich in die volle Runde. „Wir sind ja gewillt zu helfen, wo wir können. Doch haben wir unsere eigenen Regeln, an die wir uns halten müssen. Das Credo darf nicht gebrochen werden. Das dürft ihr bitte nicht falsch verstehe. Aber deswegen bin ich ja auch sofort gekommen, als es die Not verlangte.“, sprach der Kaioshin erneut und warf einen nun so sehr bittenden Blick auf mich, doch konnte ich ihm noch nicht in die Augen sehen und wandte blaue Opale wieder ab. Doch der nächste Satz ließ mich dann doch nervös zusammenzucken und so vorschnell den Blick abermals zu ihm schnellen, dass mir doch glatt schwindelig wurde. Einen Funken Hoffnung in meinem Herzen aufflammend, der wahrlich eine kleine Chance trug. Wenn auch eine Minimale. „Denn ich bin nicht mit leeren Händen gekommen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)