Ungewöhnliche Wege der Liebe von Yuri91 (Warum normal, wenn es auch anders geht?) ================================================================================ Kapitel 28: Unsichtbarer Gegner ------------------------------- Verzweifelt versuchte sich Sakura zu befeien. So fest sie konnte, stemmte sie Arme und Beine von sich, bekam jedoch keines ihrer Gliedmaßen frei. Tobi hatte von hinten ihren Körper umschlungen, presste ihre Arme an ihren Körper. Die Beine hatte Tobi mit seinen verkeilt. Dennoch hatte es Tobi irgendwie geschafft, noch eine Hand frei zu haben, um ihr damit den Mund zuzuhalten. Immer wieder schrie Sakura, doch Tobi dämpfte ihre verzweifelten Schreie ab. Sie musste frei kommen! So kurz stand Sakura vor ihrer Rettung. Kakashi stand nur wenige Meter vor ihr entfernt. Auch wenn Sakura sich in der dunklen Höhle befand, so musste Kakashi sie doch sehen! Warum also blickte sich Kakashi nur suchend um?! Sie war direkt vor ihm! “Still“, zischte Tobi ihr ins Ohr. Als ob Sakura etwas auf diese Drohung geben würde! Aber so sehr sie auch strampelte und schrie, so wurde Kakashi nicht auf sie aufmerksam. Die Hoffnung, die in Sakura aufgekommen war, als Tobi sich regelrecht auf sie geschmissen hatte und sie dann auch noch Kakashi gesehen hatte, machte panischer Verzweiflung platz. Nein, nein, nein! Kakashi konnte doch nicht so einfach gehen! Er durfte sie hier nicht alleine zurück lassen! Er musste sie retten! Deswegen war er doch hier! Als Kakashi die Höhle verlassen hatte, lauschte Sakura angespannt. Noch immer hielt Tobi sie gepackt. Die Tränen stiegen Sakura in die Augen. Ihre einzige Chance auf Rettung war vertan! Warum nur? Das war doch die Gelegenheit für Tobi gewesen, auf sich aufmerksam zu machen. Sie wollten doch letztendlich nur an Sasuke heran kommen! In dem Moment, als Tobi seine Hand von Sakuras Mund nahm, stieg ein verzweifeltes Schluchzen aus ihrer Kehle hervor. Ein zweites, dieses Mal lauteres Schluchzen kam über ihre Lippen. Dann noch eines. Träne für Träne rollte Sakura über die Wangen. Durch den Tränenschleier hindurch konnte Sakura so gut wie nichts mehr sehen. Dennoch nahm sie war, wie Tobi neben ihr auf einmal aufsprang. Mit gezückten Kunais. “Ah, schön das du doch noch hierher gefunden hast. Aber ich hatte gehofft, du würdest alleine kommen, anstatt wie ein Feigling mit Verstärkung.“ Abrupt hörte Sakura auf zu Schluchzen, hob den Kopf an. Gleichzeitig wischte sie sich hektisch mit dem Handrücken über die Augen. Jetzt, wo keine Tränen mehr ihre Sicht behinderten, konnte Sakura eine ihr mehr als vertraute Gestalt am Höhleneingang erkennen. Sasuke! Er war tatsächlich hier! Er hatte sie gefunden! Auch wenn es Sakura eigentlich besser wissen müsste, so war sie sich sicher, jetzt würde alles gut werden. Sasuke war hier, unterstützt durch Kakashi. Und sie mussten nur gegen Tobi kämpfen. Zwei gegen einen. Das würde doch funktionieren! Sie mussten siegen! An etwas anderes wollte Sakura nicht glauben. Ansonsten würde sie daran zerbrechen. “Sasuke!“ Bei Sakuras erleichtertem Ausruf, versuchte sie sich aufzusetzen. Mit zittrigen Beinen und schmerzendem Bauch stand Sakura wenige Sekunden später an der Steinwand. “Sakura! Gleich bist du frei!“ Sasukes Stimme klang gleichzeitig erleichtert und wütend. Wütend wohl auf Akatsuki, vielleicht aber auch auf sich selbst, dass es so lange gedauert hatte, bis er sie gefunden hatte. Was natürlich Quatsch war. Jetzt jedoch war nicht der Zeitpunkt, um über so etwas banales zu reden. “Ich denke nicht, dass du so einfach an mir vorbeikommen wirst.“ Entschlossen stellte sich Tobi zwischen Sakura und Sasuke. “Sasuke. Was soll das? Warum bist du einfach zur Höhle gerannt? Hier ist niemand.“ Kakashi tauchte im Höhleneingang auf. Sein Blick ruhte auf Sasuke. Tobi oder Sakura schien er nicht wahrzunehmen. “Sakura ist hier!“ Um seine Worte zu unterstreichen, zeigte Sasuke zusätzlich noch in Sakuras Richtung. Mit dem Kopf folgte Kakashi Sasukes Bewegung, schüttelte wenige Sekunden später jedoch mit dem Kopf. “Hier ist niemand. Lass uns wieder gehen.“ “Doch! Ich bin hier, Sensei!“ “Sakura und ihr Entführer stehen direkt vor uns!“ Fast zeitgleich kamen Sakuras und Sasukes Worte hervor, doch Kakashi schüttelte wieder nur den Kopf. “Sasuke, ich weiß, es ist hart für dich. Aber hier ist niemand. Vielleicht…“ “Ich halluziniere nicht!“ schrie Sasuke Kakashi regelrecht an. Noch während er das sagte, stürmte Sasuke mit gezückten Kunais auf Tobi zu. Dieser hatte in der Zwischenzeit nicht einen Ton von sich gegeben oder sich auch nur einen Millimeter von der Stelle bewegt. Jetzt jedoch ging Tobi in Verteidigungsstellung. In dem Moment, wo Sasuke auf Tobi traf, klangen die Kunais schrill auf, als sie aufeinander trafen. Während Tobi und Sasuke anfingen zu kämpfen, blickte Kakashi irritiert ins Höhleninnere. Verdammt! Irgendetwas passierte hier und er hatte keine Ahnung was. Es sah merkwürdig aus, wie Sasuke mit einem unsichtbaren Gegner kämpfte. Wie bei einem normalem Übungskampf oder Sparring sah es eindeutig nicht aus. Es schien, als würde auf Sasuke wirklich eine Kraft einwirken. Eine Kraft, die ihn immer wieder zurück stieß oder gegen sein Kunai drückte. Vorhin hatte Kakashi geglaubt, mit Sasuke wäre etwas los. Immerhin war sein Schüler, kurz nachdem sie anfingen sich von der Höhle zu entfernen, umgekehrt und zu der Höhle gerannt. Jetzt jedoch glaubte er, dass Sasuke nicht mehr bei Verstand war. Gegen welchen unsichtbaren Feind kämpfte Sasuke hier? In dem Moment wurde es Kakashi klar. Warum war er nicht schon früher darauf gekommen? Es handelte sich um eine Illusion! Und so lange er sein Sharingan nicht benutzte, würde er die Illusion auch nicht durchschauen können. Schnell hob Kakashi sein Stirnband hoch. Sein Sharingan kam zum Vorschein. Im Bruchteil einer Sekunde war das Sharingan aktiviert. Dennoch sah Kakashi alles noch genauso wie vorher auch. “Sasuke! Was ist hier los? Ich kann nichts sehen!“ Angestrengt verfolgte Kakashi Sasukes Bewegung. Auch wenn er erahnen konnte, wo sich ein etwaiger Gegner befinden konnte, so sagte das Kakashi noch lange nichts darüber, wie viele sich hier befanden. “Ein Akatsuki. Ich kenne ihn nicht. Sakura ist hinten, in der rechten Ecke der Höhle“, erklärte Sasuke, während er weiterhin kämpfte. In dem Moment verlor Sasuke sein Kunai. Schnell duckte er sich unter dem Angriff seines Gegners hinweg, formte blitzschnell Fingerzeichen. Doch bevor Sasuke seine Technik beenden konnte, wurde er zurückgestoßen, so dass er gegen die Höhlenwand stieß. Irgendetwas musste Kakashi tun. Irgendwie musste er Sasuke helfen können! Doch wie? Gegen einen Gegner zu kämpfen den er nicht sah, kam er nicht an. Wie sollte er dann auch zu Sakura gelangen, um sie zu befreien? Gerade als Kakashi einfach sein Glück testen wollte, tauchte ein weiterer Ninja hinter Kakashi auf. Im letzten Moment konnte Kakashi dem Angriff von hinten ausweichen. “Tja, mich kannst du sehen. Vielleicht solltest du dann auch besser gegen mich kämpfen!“ Mit einem breiten Grinsen im Gesicht, sah Kisame zu Kakashi. Obwohl er noch vor zwei Tagen sich einen heftigen Kampf mit Sasuke geliefert hatte, so war ihm davon nichts mehr anzusehen. “Was geht hier vor?“ verlangte Kakashi zu wissen. Es nagte an ihm, dass er seinem Schüler nicht helfen konnte und das auch Sakura auf sich allein gestellt war. “Tja, Tobi hat echt viel Arbeit in diese Illusion gesteckt. Das Ergebnis, nur ein Uchiha kann diese Illusion durchblicken. Du bist keiner, ich bin keiner, also sehen wir beide nur eine Höhle, wo unser lieber kleiner Uchiha um sein Leben kämpft.“ Bei diesen Worten blickte Kakashi schnell über die Schulter. Tatsächlich. Sasuke kämpfte um sein Leben! Wie konnte das sein? Sasuke war stärker als er selbst. Stärker als so manch ein Mitglied von Akatsuki. Wer war dieser verdammte Tobi nur? So gern Kakashi auch eingeschritten wäre, jetzt musste er sich zunächst einmal darauf konzentrieren, hier lebend aus dieser Sache heraus zu kommen. Verstärkung wäre jetzt nicht schlecht, aber dafür war keine Zeit. Vor Jahren hatte Kakashi schon einmal gegen Kisame gekämpft. Der Kerl wusste, wie man dem Sharingan auswich. Das würde ziemlich schwierig werden. Dennoch, unmöglich war es nicht. Voller Hass blickte Sasuke auf den maskierten Mann herab. Das Atmen viel ihm schwer, da sein Gegner mit voller Kraft seine Kehle zu drückte. Sasuke dachte immer, er sei ein guter Kämpfer. Besser als die meisten. Doch gegen diese Typen hier, hatte er kaum was entgegen zu setzen. Es war, als wüsste der Typ immer, was Sasuke als nächstes vor hatte. “Du bist gut. Kämpfst wie ein echter Uchiha. Und ja, vielleicht hättest du eine Chance Itachi zu töten. Und gerade deswegen musst du sterben. Ich habe viel in Itachi investiert. Er ist zu wichtig, als dass du einfach deinen Racheplan in die Tat umsetzen kannst.“ “Du hast mich. Also kannst du Sakura jetzt gehen lassen“, presste Sasuke zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Es war ein ungutes Gefühl, gut zehn Zentimeter über dem Boden zu hängen und die Atemwege zugequetscht zu bekommen. Seine roten Augen fixierten diese alberne orangene Maske voller Hass. Entschlossen zog er ein Bein an, versuchte sein Gewicht zu verlagern, holte aus und…verfehlte. Nur wenige Millimeter trat Sasuke an Tobis Gesicht vorbei. Als ob er es vorher gesehen hatte, war Tobi mit dem Kopf nur ein kleines Stück zurückgewichen, doch das hatte bereits gereicht. “Streng dich nicht weiter an. Es ist sinnlos. Und unsere kleine Schwangere wird leider hier bleiben müssen. Zeugen können wir nun wirklich nicht gebrauchen. Und da du den Kopierninja mitgebracht hast, muss er ebenso sterben.“ “Was fällt dir eigentlich ein, du verrückter, armseliger Psychopath!“ Kaum hatte Sasuke seinen Hass herausgeschrieen, wurde die Höhle von einer Erschütterung erfasst. Ein kurzer Blick und Sasuke konnte sicher sein, dass es Sakura noch gut ging. Mit großen, vor Angst geweiteten Augen, saß Sakura wieder auf dem Höhlenboden. Die Erschütterung hatte sie wohl fallen lassen, aber oberflächlich konnte Sasuke keinerlei Wunden erkennen. “Kakashi!“ schrie Sakura in dem Moment. Panik stand in Sakuras grünen Augen. Vor Überraschung hatte sie die Hände vor den Mund geschlagen. Von Sakuras Verhalten irritiert, versuchte Sasuke seinen Kopf ein wenig zu drehen. Nur wenige Millimeter gelangen ihm. Er konnte nichts sehen, aber was er hörte, reichte, um sich ein Bild von der Lage machen zu können. “Bumm! Das ist Kunst!“ “Deidara, du Idiot! Du hast dir aber Zeit gelassen!“ fuhr Kisame den Neuankömmling an. “Und? Ich bin doch im richtigen Moment gekommen! Schließlich war Kakashi gerade dabei dir ordentlich den Hintern aufzureißen, hm.“ “Ja, dazu ist er jetzt nicht mehr in der Lage“, stellte Kisame befriedigt fest. Verdammt! Kakashi war außer Gefecht gesetzt worden, vielleicht sogar tot! Und zusätzlich zu dieser unglücklichen Lage, war auch noch Deidara aufgetaucht! Jetzt stand es drei gegen einen. Wobei, Sasuke machte sich keinerlei Hoffnungen mehr. Er war zwar nicht sonderlich verletzt, lediglich ein paar kleine Kratzer, aber gegen drei Akatsukis würde auch er nicht bestehen. Doch das Schlimmste daran war, das er Sakura im Stich gelassen hatte! Immer wieder überlegte sich Sasuke in Sekundenschnelle einen Plan, verwarf ihn kurz darauf jedoch wieder. Alles was ihm in den Sinn kam, war nicht umsetzbar. Vor allem musste Sasuke es erst einmal schaffen, sich aus Tobis Griff zu befreien. Noch immer wurde ihm von diesem die Kehle zugedrückt. Sakura in der Ecke schluchzte hemmungslos. Das Geräusch macht Sasuke völlig fertig. Sie würden hier beide nicht lebend heraus kommen. Jetzt war es vorbei. Niemals würden Sasuke und Sakura heiraten. Niemals würde Sakura das Kind bekommen und niemals würde Sasuke es im Arm halten können. Bei diesen Gedanken wurde Sasukes Herz wie von einer Faust zusammen gedrückt. Er wollte nicht daran denken, aber es war unausweichlich. Nur langsam merkte Sasuke, wie seine Gedanken immer langsamer und verworrener wurden. Eine ungekannte Müdigkeit nahm Sasuke gefangen, umnebelte seine Gedanken und ließ sie stocken. Am Rande nahm er war, wie Kisame Tobi zurief, diese blöde Illusion aufzuheben, damit sie auch wieder alles sehen konnte. Ob Tobi dem gebellten Befehl Folge leistete oder nicht, wusste Sasuke nicht. Er wusste nur eines. Das war sein Ende, sein Tod. Es war schon fast lächerlich, aber Sasukes letzter Gedanke galt dem Prozess des Erstickens. Der Sauerstoffmangel würde erst sein Gehirn lahm legen, ließ ihn müde werden und in einen schlafähnlichen Zustand fallen. Letztendlich würden sämtliche seiner Zellen nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden und wenn das Gehirn unterversorgt wurde, dann…Exitus. Hin und her. Hin und her. Etwas anderes tat Sakura nicht. Die Arme fest um ihren Körper geschlungen, wiegte sich Sakura hin und her. Hin und her. Die Tränen rannen ungehindert über ihr Gesicht. Niemand hier interessierte sich für sie. Kakashi lag bewusstlos – zumindest hoffte Sakura es – auf dem Boden, Kisame und Deidara über ihm und blickten zu Tobi, der Sasuke noch immer in seinem Würgegriff hatte. Zu Sakuras Entsetzten war Sasuke vor wenigen Sekunden ohnmächtig geworden. Bewusstlos hing er mehrere Zentimeter über dem rauen Höhlenboden. Er würde sterben. Jeden Moment konnte es sein letzter Herzschlag gewesen sein. Angst schnürte Sakura die Kehle zu, hielt ihr Herz in einem unbändigen Griff. Sie würde Sasuke verlieren. Und ihr Leben. Und vor allem ihr Baby. „SAKURA! SASUKE!“ Der Schluchzer brach mittendrin ab. Mit großen, geröteten Augen blickte Sakura zum Höhleneingang. Das konnte nicht sein. Das war nicht möglich! Das war ein…ein Wunder! So schnell wie es ihr Schwangerschaftsbauch zuließ, erhob sich Sakura von dem kalten, rauen Boden. “Bin gleich bei dir! Ich helfe nur schnell Sasuke!“ Naruto, in mehrfacher Ausführung, stürmte die Höhle. Ebenso überrascht wie Sakura, waren auch Kisame und Deidara. Tobi dagegen ließ sich nicht stören, holte stattdessen ein Kunai heraus, um Sasuke den Todesstoß zu versetzen. “Naruto!“ Die Tränen rannen Sakura noch immer ungehindert über die Wangen, jetzt jedoch vor Freude und Hoffnung. Freude darüber, dass Naruto endlich aus dem Koma erwacht war. Hoffnung darüber, dass sie alle vier, Kakashi, Sasuke, das Ungeborene und Sakura selbst eine Chance auf Leben hatten. Schattendoppelgänger erledigten erst Deidara, dann Kisame. In der Zwischenzeit war Tobi damit beschäftigt, sich mit einem Naruto-Doppelgänger auseinander zu schlagen. Es konnte sich natürlich auch um das Original handeln. Sakura war nicht in der Lage das zu erkennen. Es interessierte sie auch nicht. Viel mehr war ihr Blick darauf gerichtet, wie Sasuke in der Zwischenzeit bewusstlos auf dem Boden lag. Tobi war im Kampf mit mehreren Narutos verwickelt. Und so nutzte Sakura die Gelegenheit, um zu Sasuke zu eilen. Ungelenk kniete Sakura neben Sasuke nieder. Noch immer hatte die Angst Sakura fest im Griff. Es konnte sein, dass Naruto zu spät gekommen war und Tobi sein Werk beendet hatte. Durch die vielen vergossenen Tränen, konnte Sakura noch nicht ganz klar sehen. Daher war sie sich nicht sicher, ob sie sich das kaum merkliche Heben der Brust eingebildet hatte oder nicht. Mit zitternden Fingern griff Sakura nach Sasukes Hand, tastete nach einem Puls. Nach einem ihr unendlich erscheinendem Moment, konnte sie es fühlen. Ganz schwach unter der Haut schlug Sasukes Puls. Flach, aber regelmäßig. “Hör auf zu heulen!“ flüsterte Sakura sich selbst zu, denn wieder war ein Schwall Tränen im Anmarsch. Vor Freude allerdings. Sasuke lebte! Jetzt musste sie ihn erst einmal aus der Höhle schaffen und in Sicherheit bringen. Gerade als Sakura nach Sasukes Arm griff, um ihn aus der Höhle zu schleifen, hielt Sakura abrupt inne. Sie durfte nicht schwer heben. Das hatte Tsunade ihr eingeschärft. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Fehlgeburt kommen würde, war dann sehr hoch. Verzweifelt sah Sakura zu Naruto. Es waren bei weitem nicht mehr so viele Kagebushins wie zu Beginn. Dennoch schlug sich Naruto wacker. Nie hätte Sakura geglaubt, dass es Naruto einmal alleine mit drei Akatsuki aufnehmen könnte. Der Überraschungseffekt war eindeutig auf seiner Seite gewesen. Aber nicht umsonst war Naruto auch als der Überraschungsninja bekannt. “Sakura, bring Kakashi und Sasuke hier raus!“ brüllte Naruto außer Atem. Tobi setzte ihm ziemlich zu. Es war Naruto anzumerken, dass er noch nicht lange wach sein konnte. Vor zwei Tagen – waren es wirklich erst zwei Tage her? – als Sakura entführt wurde, da hatte Naruto noch im Koma gelegen. Es war wirklich ein Wunder, dass er nun hier stand und wacker kämpfte. Ein leises Stöhnen riss Sakura aus ihren Gedanken. Sasuke und Kakashi! Sie musste sie irgendwie hier heraus bekommen. Nur wie? Ein zweites Wunder wäre jetzt wirklich angebracht! Aber zwei an einem Tag waren wohl ein wenig zu viel verlangt. Sakura würde Sasuke jetzt wohl nicht helfen können. Sie brauchte etwas um ihn leichter nach draußen transportieren zu können. Kakashi dagegen lag bereits halb draußen. Daher eilte Sakura zu ihrem Sensei. Glücklicherweise lebte er noch. Ein Blick aus der Höhle und Sakura wusste, für Kakashi konnte das etwas schmerzhaft werden, aber nicht weiter schlimm. Die Höhle war nicht auf einer Ebene mit dem Waldstück davor. Sie lag etwas erhoben, vielleicht zwei, drei Meter. Sakura konnte versuchen Kakashi über die kleine Erhebung zu hieven. Etwas anderes blieb auch nicht übrig. Unter Ächzen und Stöhnen hievte Sakura Kakashi die wenigen Zentimeter über die Erhebung. Sakura zuckte zusammen, während Kakashi über die Steine rollte. Mit einem dumpfen Schlag landete Sasuke auf dem Rasen. Zum Glück war Kakashi schon bewusstlos, sonst wäre es er wohl spätestens jetzt. Und so hat er auch keine Schmerzen, hoffte Sakura. Nachdem sich Sakura aus der Entfernung versichert hatte, dass Kakashi ansonsten so weit in Ordnung war, drehte sich Sakura um, um zu Sasuke zu gelangen. Gerade als Sakura auf dem Weg zu Sasuke war, flog ein Kagebushin an ihr vorbei und verpuffte in einer Rauchwolke. Dann ertönte ein zweites, drittes und viertes Peng. Naruto schien wohl in arger Bedrängnis zu sein. Besorgt ließ Sakura ihren Blick von Sasuke zu Naruto schweifen. In der Annahme, dass ihre Hoffnung zu früh angebracht gewesen sei und nun ihr aller Ende nahte, war Sakura mehr als überrascht, als sie die Szene vor sich erblickte. Naruto stand, mit einer ziemlich stark blutenden Platzwunde am Kopf und übersäht mit kleineren Wunden, in der Mitte der Höhle. Auf seinem Gesicht befand sich ein breites, zufriedenes Grinsen. Verblüfft schaute sich Sakura weiter um. Niemand war mehr hier, außer ihr, Naruto und Sasuke und natürlich Kakashi vor der Höhle. “Naruto, du…“ murmelte Sakura überrumpelt. “Ich bin einfach super! Ich weiß!“ Mit seinem breiten Grinsen im Gesicht und stolzer Haltung, kam Naruto mit schnellen Schritten auf Sakura zu. Überschwänglich umarmte Naruto sie. “Was…?“ gab Sakura noch immer perplex von sich. “passiert ist? Keine Ahnung. Der Typ mit Maske hat mir ziemlich zugesetzt. Und dann auf einmal, hat sich der Kerl von mir abgewendet, sich seine zwei Kollegen geschnappt und ist abgehauen.“ Sakura brauchte einen Moment, um Narutos Worte zu verdauen. Dann machte sich Freude und Hoffnung in Sakura breit. Ungestürmt quietschte Sakura auf und umarmte Naruto überschwänglich. “Danke, danke, danke!“ “Kein Ding. Aber vielleicht sollten wir uns nun um Sasuke kümmern.“ Von Narutos Worten wieder in die Realität befördert, lief Sakura prompt an. Wie hatte sie nur ihren Verlobten vergessen können? “Naruto, kannst du mir gleich helfen? Zuerst einmal versorge ich deine Platzwunde.“ Sie wusste ja nicht, wie es dem Uzumaki ging. Während sich Sakura von ihrem Oberteil ein Streifen Stoff abriss und Narutos blutende Stirn sauber tupfte, fragte sie das, was sie schon die ganze Zeit beschäftigte. “Seit wann bist du denn wach? Also, ich freue mich unglaublich, aber mit dir hätte ich wirklich nicht gerechnet!“ “Tja, bin gestern Abend aufgewacht. Hinata war grad zu besuch. Dann wurde mir von deiner Entführung erzählt, hab mich natürlich über Tsunades Befehl hinweggesetzt und bin dir zur Hilfe geeilt.“ “Und dir geht es wirklich gut? Nicht überanstrengt oder schwach?“ fragte Sakura besorgt. Sakura war sich bewusst, dass Sasuke immer noch bewusstlos hinter ihr lag, aber dennoch hatte sie gerade jetzt die Gelegenheit, mit ihrem langjährigen Freund zu reden. Sasuke würde es ihr schon nicht übel nehmen. Er war ohnmächtig und konnte eigenständig atmen. Es musste Sasuke gut gehen. Hoffte Sakura zumindest. “So, das müsste genügen. Könnten wir dann…?“ fragte Sakura und zeigte dabei auf den bewusstlosen Sasuke. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)