Ungewöhnliche Wege der Liebe von Yuri91 (Warum normal, wenn es auch anders geht?) ================================================================================ Kapitel 24: Hoch und Tief ------------------------- Die ganze Nacht über hatte es geschneit. Konoha war kaum zu erkennen, so dick war der Schnee, der auf den Straßen und Dächern lag. Sehnsüchtig blickte Sakura nach draußen. Sie wäre jetzt auch gerne da draußen. Vor dem Haus spielten Kinder, schmissen sich gegenseitig mit Schneebällen ab oder zogen sich auf Schlitten hin und her. Ein kleiner Junge baute mit seinem Vater einen Schneemann. Die erste große Kugel war bereits fertig geformt. Wie gern würde Sakura im Schnee tollen. Gut, sie war schon achtzehn, aber das Kind in ihr sehnte sich danach eine Schneeballschlacht zu bestreiten oder einen Schneeengel in den Schnee zu formen. Natürlich hätte Sakura Sasuke fragen können, ob sie zusammen rausgehen würden, aber sie kannte seine Antwort ja ohnehin schon. Er würde nein sagen. Mit der Begründung, es wäre zu anstrengend. Damit mochte er ja recht haben, aber sie wollte den Schnee unter ihren Sohlen knirschen hören. Um sich ein wenig von dem regen Treiben auf der Straße abzulenken, trank Sakura einen kleinen Schluck aus von ihrem noch ziemlich heißen Tee. Dankbarerweise verbrannte sie sich ihre Zunge nicht. Vorhin das eine Mal hatte gereicht. Mit einem verträumten Lächeln strich Sakura über den Ring, seufzte glücklich. Sie konnte noch immer nicht ganz fassen, dass sie jetzt tatsächlich Sasukes Verlobte war! Wer hätte das je für möglich gehalten? Es war ein mehr als angenehmes Gefühl, das leichte Gewicht des Ringes an ihrer Hand zu spüren. Gedankenverloren griff Sakura nach dem schnurlosen Telefon, das auf dem Tisch lag, legte es aber wieder zurück. Sie musste so an sich halten, nicht jemanden anzurufen und ihr Glück in die Welt hinauszuposaunen. Aber am Telefon war es doch ein wenig unpersönlich… „Wollen wir Naruto besuchen gehen?“ Sasuke erschien in der Tür, seinen schwarzen Wintermantel in der Hand. „Okay.“ Sakura erhob sich ungelenk und ging auf Sasuke zu. Aufstehen und setzen fiel ihr in letzter Zeit immer schwieriger. Das Gewicht, das sie vor sich her trug, brachte sie immer wieder aus dem Gleichgewicht. Daher stützte Sasuke sie auch, als sie sich ihre weißen Winterstiefel anzog. Nachdem das unter etlichem Gestöhne vollbracht war, half Sasuke ihr noch in den weißen Wintermantel. Währenddessen schlug er beiläufig vor: „Du kannst dich ja anschließend mit Ino und so treffen.“ Verwundert sah Sakura ihren Verlobten an. Ach, das war ein noch besserer Gedanke als ihn >meinen Freund< zu nennen. „Wie kommt‘s?“ erkundigte sie sich. Sasuke zuckte nur mit den Schultern. Ihre Chance kommend sah, gab sie Sasuke einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Warte einen Moment“, bat sie und eilte zurück in die Küche, um Ino anzurufen. Mit verschränkten Armen stand Sasuke im Türrahmen, sah sie an und wartete. „Hey Ino“, begrüßte Sakura ihre Freundin, nachdem es einige Zeit geklingelt hatte. „Stell keine Fragen, ruf Tenten und Hinata an, ja? Wir treffen uns mittags bei „Mai’s.“ Bis dann!“ Schon jetzt war Sakura aufgeregt und konnte es kaum erwarten ihren Freundinnen die gute Neuigkeit zu erzählen. „Können wir dann jetzt?“ Begeistert nickte Sakura Sasuke zu, hackte sich bei ihm unter, während sie aus dem Haus gingen. Mehr als vorsichtig half Sasuke ihr die wenigen Stufen vom Haus hinunter. Auf dem Gehweg angekommen, ging Sasuke in ziemlichen Schneckentempo voran. „Ehrlich, behandle mich nicht wie ein rohes Ei. Das macht mich noch ganz kirre!“ Den Mund bereits geöffnet, um etwas auf Sakuras Ausruf zu erwidern, klappte Sakura kurzerhand seinen Mund wieder zu. „Nein, ich will nichts hören. Ich weiß selbst gut genug, was ich kann und was nicht. Ich verhänge ein Sex-Embargo über dich, wenn du mich weiter wie ein Kleinkind behandelst!“ Nach dieser Drohung blieb Sasuke vorsichtshalber still. Schließlich sollte Sakura ihre Drohung nicht in die Tat umsetzen. Schweigend gingen sie Arm in Arm die Straße entlang. Es war ein herrliches Gefühl im Schnee spazieren zu gehen. Sogar die Sonne war hinter den Wolken heraus gekommen und ein kleiner, blauer Streifen Himmel war zu sehen. Genießerisch legte Sakura ihren Kopf auf Sasukes Schulter. Ihre gute Laune verschwand jedoch, als Amy und Yoko, zwei ehemalige Klassenkameradinnen, ihnen entgegen kamen. Die kichernden Frauen blieben abrupt stehen, als sie Sasuke und Sakura Arm in Arm spazieren gehen sahen. „Hey, Amy, guck mal wer da ist. Unsere Schauspielerin des Jahres.“ „Ja, es ist bestimmt schwer, eine Schwangerschaft so überzeugend vorzugaukeln.“ „Nein, wusstest du nicht, Sakura hat doch mit einem ganz anderen Kerl geschlafen und hängt Sasuke das Kind nur an.“ „Oh, armer Sasuke! Er ist Opfer von Sakuras gemeiner Intrige.“ Sakura hatte versucht die Beleidigungen zu überhören. Ihr Glück war fast perfekt, das würde sie sich von so blöden Zicken ganz bestimmt nicht kaputt machen lassen. Sasuke dagegen blieb abrupt stehen, was auch Sakura veranlasste, stehen zu bleiben. Irritiert sah Sakura ihn an, doch Sasuke löste ihren Arm von sich und ging auf die kichernden Mädchen zu, die augenblicklich still wurden und aufgeregt zu Sasuke blickten. Sakura konnte nicht verstehen, was Sasuke zu den zwei Zicken sagte, aber als er wieder zu ihr kam, standen Amy und Yoko starr dar. Yoko war sogar den Tränen nahe, wenn sie es richtig erkannte. „Was hast du denn zu ihnen gesagt, dass sie so von der Rolle sind?“ fragte Sakura, nachdem sie einige Schritte weit gegangen waren und sie Yoko tatsächlich hinter sich schluchzen hören konnte. „Nichts.“ „Dafür, dass es nichts war, hast du eine ziemlich krasse Wirkung erzielt.“ Mit einem Seufzen wandte Sasuke sich ihr zu, setzte seinen Weg aber unbeirrt fort. „Ich hab ihnen gesagt, dass sie nicht so über meine Verlobte rede sollen, sonst würde es ihnen Leid tun. Mehr nicht.“ Ein Strahlen breitete sich über Sakuras Gesicht aus. Er hatte sie vor den fiesen Gerüchten beschützt! Sakura war sich bewusst, dass sie noch immer in Sichtweite von Yoko und Amy befanden, aber so konnte sie ihnen eine kleine Show liefern. Glücklich umarmte Sakura Sasuke, drückte ihren Mund auf seinen. Fast augenblicklich danach schlang auch Sasuke die Arme um Sakura, erwiderte den Kuss. Ein lautes Keuchen kam von Yoko und Amy, aber das störte Sakura nicht länger. Dafür genoss sie das Gefühl von Sasukes Zunge in ihrem Mund viel zu sehr. Auch wenn Sakura Sasuke nicht überall spüren konnte, der dicke Bauch war im Weg, so konnte sie dennoch seine Erektion daran spüren. Mit einem Grinsen löste sich Sakura von ihm. „Lass uns besser aufhören, bevor ich noch eifersüchtig werde, weil alle deinen riesen Ständer anglotzen.“ Daraufhin zog Sasuke die Augenbrauen hoch. „Wir können auch schnell wohin verschwinden und du sorgst dafür, dass sie verschwindet.“ Sasukes Blick ruhte dabei auf eine abgelegene Gasse, die ihnen schräg gegenüberlag. Man konnte nur schwer in sie einsehen. Kichernd schlug Sasuke in die Seite. „Vergiss es.“ „Na gut.“ Nicht sonderlich zufrieden mit dem Ausgang des Gespräches, ging Sasuke mit Sakura wieder weiter Richtung Krankenhaus. „Hey ihr beiden! Frohe Weihnachten!“ Freudig begrüßten sich Sakura, Ino, Tenten und Hinata mit einer Umarmung. Sasuke dagegen blieb mit verschränkten Armen stehen, nickte wenn überhaupt zur Begrüßung. Die jungen Leute setzten sich an einen großen, runden Tisch im >Mai’s<. Es war eine gemütliche Bar. Sie war aus hellem Stein gebaut, die einzelnen Tische befanden sich in Séparées, die durch Papierwände getrennt waren. „Und, was gibt es, dass du uns so eilig hast zusammentrommeln lassen?“ wollte Tenten wissen. Mit einem breiten Lächeln im Gesicht streckte Sakura nur ihre linke Hand. Der Ring funkelte leicht im Licht. Ihre Freundinnen stießen ein überraschtes Keuchen und ein >Oh< aus. Sekunden später waren sie alle aufgesprungen und umarmten Sakura überschwänglich. Sasuke verfolgte das Ganze mit in Falten gelegter Stirn. Frauen waren schon eine Rasse für sich. Wie konnten die nur so ausflippen? Sasuke ließ sie machen, dachte dafür kurz über den Krankenhausbesuch nach. Bei Naruto hatte sich optisch noch nichts verändert gehabt. Tsunade meinte aber, seine Blutwerte hätten sich inzwischen ein wenig verbessert, dennoch sollte dies kein Grund zur Hoffnung sein. Es konnte Vieles bedeuten oder aber auch gar nichts. Natürlich hoffte Sasuke, sein Freund würde bald wieder aufwachen. Er brauchte doch einen Trauzeugen! Und damit war Sasuke wieder im Hier und Jetzt. „Das ist wirklich süß! Ich wusste gar nicht, dass du so romantisch sein kannst, Sasuke!“ meinte Tenten. Alle vier Frauen grinsten bis über beide Ohren. Diese Aussage hatte keine Antwort von ihm verdient. Dafür antwortete Sakura und erzählte, was er sonst noch alles >romantisches< und >süßes< für sie getan hatte. Als die Frauen endlich wieder saßen, setzte sich auch Sasuke neben Sakura. Doch das Thema war zu seinem Leidwesen noch nicht vom Tisch. Wann hatte Sasuke eigentlich zugestimmt hier her mitzukommen? „Und für wann ist der Termin festgesetzt?“ „Es steht noch keiner fest.“ „Oh, aber macht es im Sommer! Am besten draußen! Ich sehe es schon vor mir!“ begann Ino zu schwärmen. „Oh und wenn ihr nach der Geburt heiratet, dann kannst du ein wunderschönes Brautkleid tragen“, schlug Hinata leise vor. „Ja, nach der Schwangerschaft ist es am Besten“, stimmten Tenten und Ino zu. Sasuke schaltete ab. Die Hochzeitsplanung würde er Sakura überlassen, auch wenn sie noch nichts von ihrem Glück wusste. Und wenn es nach ihm ginge, konnte es noch eine Weile dauern, bis er sich damit auseinandersetzen musste. Allein bei dem Gedanken daran, wie oft er dazu noch angesprochen werden würde! Er hatte keinerlei Probleme damit Sakura zu heiraten, aber das ganze Theater drum rum, darauf konnte er gut verzichten. Nachdem sie auch noch im >Mai‘s< zu Mittag gegessen hatten, konnte Sasuke endlich am frühen Nachmittag mit Sakura von hier verschwinden. Wegen des vielen Geschnatters hatte er schon Kopfschmerzen bekommen. Dabei hatte er fast die komplette Zeit seinen Gedanken nachgehangen, anstatt zuzuhören. „Das war schön gewesen, nicht?“ meinte Sakura, als sie die verschneite Straße entlanggingen. Die kalte Luft färbte ihre Wangen leicht rot, was Sakura ziemlich niedlich aussehen ließ. Nach kurzer Zeit sah Sakura Sasuke an. „Hier geht’s nicht nach Hause.“ „Nein, warte es ab“, gab Sasuke zurück. Er hatte eine Idee. Er würde seinem Kind so viel Familie wie nur möglich geben, aber wer nicht wollte, der hatte Pech gehabt. Dennoch, es war Weihnachten und vielleicht hielt das Schicksal noch ein weiteres Wunder für Sakura bereit. „Sasuke, jetzt sag schon!“ forderte Sakura ihn auf, doch er blieb stur. Nach wenigen Minuten blieb Sakura abrupt stehen. Ihr war wohl aufgefallen, wohin es ging. „Nein, Sasuke, wir gehen da nicht hin.“ Es kostete Sasuke einiges an Energie, um Sakura irgendwann zu überzeugen. Nachdem er mit Engelszungen auf sie eingeredet hatte, war sein Unternehmen mit Erfolg gekrönt. „Ich bin doch bei dir. Wenn es dir zu viel wird, gehen wir gleich wieder.“ Nach einigen weiteren aufmunternden Worten ging Sakura wieder los. Dennoch wirkte sie jetzt angespannt. Vor dem Haus von ihrer Mutter angekommen, blieben sie stehen. Tief atmete Sakura ein, sah Sasuke noch einmal fragend an. Aufmunternd fuhr Sasuke über Sakuras Arme. „Du schaffst das.“ Mit etwas zittriger Hand drückte Sakura die Klingel und ließ schnell los, als könnte sie diese beißen. Sasuke stand aufbauend neben ihr, versuchte ihr Kraft zu geben. Als die Tür sich öffnete, versteifte sich Sakura nur noch mehr und griff nach seiner Hand. In der Tür stand Frau Haruno. Sasuke war ihr vorher noch nie begegnet, aber die Ähnlichkeit zwischen Mutter und Tochter war kaum zu übersehen. Hitomi Haruno hatte ebenso rosafarbenes Haar wie Sakura, ihre Augen waren grün, aber der überrumpelte Ausdruck auf ihrem Gesicht ließ sie nicht so hübsch aussehen, wie sie hätte sein können. „Was machst du hier?“ Frau Harunos Stimme war unfreundlich. Sie hatte die Arme vor ihrem gelben Pullover verschränkt Generelle wirkte sie nicht sonderlich begeistert über das plötzliche Auftauchen von ihrer Tochter. „Hallo Mama, ich…“, begann Sakura leise, wurde von ihrer Mutter aber gleich unwirsch unterbrochen. „Ich habe gefragt, was du hier tust?“ Wut brodelte in Sasukes Adern. Was fiel dieser Frau ein, so mit ihrer Tochter zu reden? Vielleicht war es doch keine gute Idee von ihm gewesen. Sasuke konnte genau sehen, wie schwer Sakura das Treffen mit ihrer Mutter fiel. Tränen sammelten sich bereits in ihren verletzt dreinsehenden, grünen Augen. Mit einer Hand hielt sie seine Hand fest umklammert, die andere hatte sie schützend über ihren Bauch gelegt. Hitomi Haruno hatte aber nur einen abschätzenden Blick für ihre Tochter übrig. Sasukes Geduldfaden würde gleich reißen. Für Sakura musste er sich aber zumindest einigermaßen zusammenreißen. Er würde dieser Frau schon sagen, was er von ihr hielt, aber nicht unbedingt in Sakuras Gegenwart. „Wir sind hier, um Sie zu informieren, dass Sakura und ich nächstes Jahr heiraten werden.“ Schützend stellte sich Sasuke ein wenig vor Sakura, erhielt nun die Aufmerksamkeit von Frau Haruno. „Wir finden, Sie haben ein Recht darauf es zu erfahren. Wenn Sie Teil dieser Familie werden wollen, sagen Sie es ruhig.“ Die Hände in die Hüfte gestemmt, sah sie Sasuke mit abwertenden Blick an. „Du bist doch der Uchiha-Bengel. Du hast sie also so leichtfertig geschwängert, ja? Hast ihr Leben zerstört, ihr jegliche Chance auf eine gute Zukunft kaputt gemacht. Was fällt dir ein, so etwas zu sagen?“ Die Wut kochte wie Lava in seinen Venen. Sein Körper machte sich auf einen Angriff gefasst, auch wenn er vom Kopf her wusste, dass Gewalt hier nicht angebracht war, auch wenn diese herzlose Frau es verdient hatte. Er hatte nur das Beste für Sakura im Sinn. Sakura war es wert, geliebt zu werden. „Ich habe Sakuras Zukunft ganz gewiss nicht zerstört. Nur weil Sakuras Vater Sie hat schwanger sitzen lassen, heißt das nicht, dass es auch auf Sakura zutrifft. Nur weil Sie ihr Leben danach nicht in geregelte Bahnen hatten lenken können, müssen Sie Sakura diese Unfähigkeit nicht auch anrechnen. Unser Kind wird in einer Familie aufwachsen, mit Mutter und Vater, die sich liebevoll um das Kleine kümmern werden!“ Bei seinen Worten entglitten Frau Haruno die Gesichtszüge. Sie hatte sich aber schnell gefasst, stemmte die Hände in die Hüften und setzte eine finsterte Miene auf. „Was fällt dir ein? Ich will keinen von euch noch einmal hier sehen!“ Kurzerhand griff Frau Haruno nach der Tür und ließ sie mit einem lauten Knall ins Schloss fallen. Vor Wut ballte Sasuke seine freie Hand immer wieder zur Faust und öffnete sie. Sakura neben ihm war ganz still, was Sasuke überhaupt nicht gut fand. Er beeilte sich sie von dem Haus wegzubekommen. Eine Straße weiter fragte Sasuke besorgt: „Alles in Ordnung? Tut mir Leid, das hatte ich so nicht geplant.“ Sakura war stehen geblieben, schaute auf den Boden. Gerade als Sasuke etwas sagen wollte, hob sie den Kopf. Ein schwaches Lächeln lag auf ihren Lippen, gleichzeitig rann ihr eine Träne über die Wange. „Schon gut. Danke. Du wolltest nur helfen. Dann werden wir drei eben eine eigene, kleine Familie sein.“ Wie tapfer sie doch war, dachte sich Sasuke. Doch dann konnte Sakura die Tränen nicht länger zurückhalten, sie stürzte sich in seine Arme und weinte hemmungslos. Träne für Träne weinte sie sich ihren Kummer, ihre Sorgen von der Seele. Beruhigend fuhr Sasuke ihr durch das Haar, versicherte ihr immer wieder, er würde immer für sie da sein, dass er sie liebte und alles gut werden würde. Erleichtert stellte Sasuke fest, das Sakura sich wieder beruhigt hatte. So schnell wie möglich beeilte er sich, sie nach Hause zu bringen, raus aus der Kälte. Im Haus angekommen ließ er heißes Wasser in die Badewanne laufen, überredete Sakura, dass sie ein Bad nahm, auch wenn sie meinte, es sei nicht nötig. Als Sakura in das warme Wasser glitt, dankte sie Sasuke innerlich dafür, dass er sie dazu gedrängt hatte. Ihren Körper von dem wohligen Nass umspielt zu bekommen, war ein wunderbares Gefühl. Außerdem fühlte sie sich so leicht wie lange nicht mehr. Das Gewicht der zusätzlichen Person unter ihrem Herzen war in der Wanne nicht mehr ganz so schwer, obwohl der Bauch nicht vollständig vom Wasser bedeckt wurde. Genießerisch schloss Sakura die Augen. Ihren Kopf hatte sie auf den Wannenrand gelegt, ein Badekissen darunter. Während die Wärme des Wassers die Kälte aus ihren Gliedern entfernte, dachte Sakura an den verkorksten Nachmittag. Bis zu dem Moment, wo sie zu ihrer Mutter gegangen waren, war der Tag soweit gut verlaufen. Sie hätte nicht gedacht, dass ihre Mutter so herzlos sein konnte. Vorher hatte Sakura immer angenommen, ihre Mutter wäre so sauer und empört gewesen, weil Sakura das Kind alleine hätte großziehen müssen. Eigentlich hatte Sakura dieses Mal gehofft, ihre Mutter wäre glücklich, dass sie mit Sasuke verlobt war. Aber das Gegenteil war der Fall gewesen. Ihr Herz wurde schwer bei dem Gedanken daran. Daher dachte Sakura lieber über Sasukes Worte nach. Hatte er mit seinen Vorwürfen recht gehabt? Zumindest das Sakura ihren Vater nicht kannte, stimmte. Ihre Mutter hatte sich immer geweigert über ihn zu reden. War der Grund, warum ihre Mutter so sauer war, dass sie so jung und schwanger war? Sakura hatte sich nie Gedanken darüber gemacht, ob ihre Mutter mit ihrem Leben unglücklich sei. Ja, sie hatte ihre Karriere aufgeben müssen, aber jetzt fühlte sich Sakura richtig schlecht. Hatte ihre Mutter ihr die Schuld daran gegeben, dass sie sich nicht verwirklichen konnte? Tief einatmend entschied Sakura sich, an etwas anderes zu denken. „Dich werde ich auf jeden Fall lieben“, murmelte Sakura dem Ungeborenen zu, streichelte liebevoll den Bauch. Daraufhin, als ob es die Worte verstanden hätte, trat es gegen den Bauch. Immer wenn es das tat, musste Sakura unweigerlich lächeln. „Ist bei dir alles in Ordnung?“ Sakura hatte nicht einmal mitbekommen, wie Sasuke ins Bad gekommen war. „Ja, wieso?“ „Weil du schon seit gut eineinhalb Stunden in der Wanne sitzt.“ Überrascht setzte sich Sakura in der Wanne auf, brachte das Wasser so zum Wellenschlagen. So lange saß sie schon hier? Jetzt fiel Sakura auch erst auf, dass das Wasser nicht mehr allzu warm war. Dennoch fühlte sie sich aufgeheizt und durstig. „Warte, ich helfe dir raus“, bot Sasuke an, kam mit einem roten, weichen Frotteehandtuch auf sie zu. Etwas umständlich erhob sich Sakura aus der Wanne, musste aufpassen, um nicht auf dem glitschigen Wannenboden auszurutschen. Kaum das sie mit nassen Füßen die Fließen des Badezimmers berührt hatte, schlang Sasuke auch schon das warme, weiche Handtuch um sie. Darin eingewickelt schlang Sakura ihre Arme um Sasukes Hals, schmiegte sich an ihn. In seine Halsbeuge murmelte sie: „Danke. Für alles.“ Sasuke reagierte nicht darauf, fing nur an, sie abzutrocknen, so gut es eben ging, da Sakura nicht ein Stück von ihm abrückte. „Warum bist du nicht früher gekommen?“ flüsterte Sakura, gab Sasuke einen Kuss auf den Hals. Mit Genugtuung registrierte sie den Schauer, der Sasuke über den Körper lief. „Ich dachte, du könntest ein wenig Zeit für dich allein gebrauchen.“ „Ja, aber jetzt bist du ja hier. Und in der Wanne ist noch Wasser.“ Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Sasuke sie an. Ein wenig war Sakura von ihm weggerückt, nur um ihn verführerisch von unten her anzuschauen. Langsam zog sie das Handtuch wieder von sich, ließ es zu Boden fallen. „Sakura, ich denke nicht, dass wir jetzt…“, setzte Sasuke an. Normalerweise war sie es doch, die protestierte und nicht er. Aber sein Körper strafte Sasuke Lügen. „Ich denke, wir sollten schon“, erklärte Sakura und umfasste durch die Hose Sasukes zum Leben erwachte Erektion. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)