Aufgewachsen unter Trümmern von RedViolett ================================================================================ Kapitel 6: Die Schwarze Fünfzehn - Teil 1 ----------------------------------------- Aufgewachsen unter Trümmern Fifth Story Die schwarze Fünfzehn – Part 1 Langsam prasselte das kühle Duschwasser auf meinen Körper und ich seufzte zufrieden. Eine kalte Dusche, das war genau das Richtige, was ich in diesem Moment brauchte. Und dann ein weiches Bett. Alles andere konnte warten. Müde unterdrückte ich ein Gähnen als ich erneut das kühle Nass über meinen geschundenen Körper wandern ließ, doch bald schweiften meine Gedanken ab, an jenen Punkt unserer Ankunft. Einer von Freezers vielen Soldaten hatte uns abgefangen, unsere Reisecodes unserer Scouter verlangt und uns dann weiter in unsere Zimmer geschickt. Ein einzelnes Appartement wohlgemerkt, denn jedem Dreier-Team stand eine gut eingerichtete Wohnung zur Verfügung. Das war wohl das einzigst Positive, was Zyr zu bieten hatte. Es bot Platz und viele Möglichkeiten sich zurückzuziehen. Sofern ich auch alles hasste was Freezers Handzeichen trug, der Planet Zyr war mir nicht unbeliebt und ich fühlte mich jedes mal sicher wenn ich unsere geliebten „4 Wände“ betreten durfte. Unser Appartement befand sich im 15ten Stock des sechsten Hauptgebäudes der Hauptbasis und man brauchte eine gute viertel Stunde um dorthin zu gelangen. Der Einsatz von Ki war streng untersagt, nur in den Trainingsräumen und außerhalb gekennzeichneter Bereichen zugelassen. Es gab nicht viele Regeln auf Planet Zyr, doch diejenigen, die vorhanden waren, hatten es in sich. Ausgang war bis 21 Uhr abends. Wer nach der Ausgangssperre auf den Gängen und Straßen erwischt wurde, bekam einen Strafpunkt sowie einen Tag lang Kantinenverbot. Je mehr Strafpunkte ein Söldner oder Krieger vorzuweisen hatte, desto schlechter für ihn selbst. Bei 5 Strafpunkten wurde man eine Woche nur mit kläglichem Wasser und Brot aufrecht erhalten. 8 Strafpunkte beinhalteten den Besuch in „der Kammer.“ Ein kleiner Raum, der nicht gerade mal größer war als 90 cm Breite, auf 1 Meter 20 Höhe . Klaustrophobie war praktisch vorprogrammiert. 10 Punkte brachte einem eine Audienz bei Freezer und nochmals zusätzlichen 2 Tagen in der Kammer. 15 Punkte eine Woche in der Dunkelzelle. Freezers Liste seiner Bestrafungen war lang und erneut lief mir ein Schauer den Rücken hinunter. Radditz Strafpunkttregister befand sich bei 4 Punkten. Nappas bei kläglichen 3. Meine war bei 12, die Kammer kannte ich also nur zu gut. Sicherlich, meine Körperstatur war klein, aber dennoch schaffte diese Art der Foltermethode das fast Unmögliche. Als ich das letzte mal 2 Tage lang in tiefster Enge verbringen durfte war ich nahe daran gewesen, Freezer um Verzeihung zu bitten, für einen Fehler, den ich niemals begangen hatte. Doch mein Stolz hatte mir diese Gefühlsregung verboten. Somit hatte ich durchgehalten. Aber das Unwohlsein in engen Räumen ist seitdem geblieben. Trotz der Hitze, welche auf Planet Zyr herrschte fror ich nun und drehte schließlich das kalte Wasser ab und trat aus der Dusche, wickelte meinen zitternden Körper in ein großes Handtuch und wandte mich nun dem Arzneischrank zu. Ich wollte mich ablenken, nicht an Freezer und nicht an den morgigen Tag denken. Als wir unser Apartment betreten hatten, halte wild eine dunkle Stimme durch die vielen Lautsprecher, dass alle Söldner, Krieger, Planetenvernichter sowie Untertanen und Gefolgen in Halle 1 des Hauptgebäudes sich Morgen um 8 Uhr zu melden hatten. Wer unentschuldigt fehlte würde mit 3 Strafpunkten bestraft werden, also musste es etwas wichtiges sein, was uns Freezer anzukündigen hatte. Zügig war ich nach dieser Information im Bad verschwunden und hatte mich seitdem nicht mehr blicken lassen. Müde fing ich nun an meinen Körper abzutrocknen und mich in meine bequeme Shaironenkleidung zu schälen. Diese Kleidung war für längere Pausen gedacht, in denen das Tragen der üblichen Rüstung nicht notwendig war. Meine Shaironenkleidung bestand aus einem alten Gewand Vegeta-seis was ich zufällig auf einem großen Markt einer fernen Galaxie ergattern konnte. Die dunkelgrünen , fast türkisfarbenen Gewänder hatten mich zwar mein ganzes Monatsvermögen gekostet, aber das war es einfach wert gewesen. Schnell legte ich mir die seidige Plumphose über, sowie das dazu passende ärmellose Shirt, legte goldschimmernde Halsketten und Armreifen an, welche mit grün schimmernden Opalen besetzt waren und machte mich nun an die Arbeit meine vielen Wunden zu versorgen. Zuerst schälte ich den Verband von Stirn und rechter Gesichtshälfte ab, zwar zuckte ich vor Schmerz noch leicht zusammen aber das musste ich schon aushalten können. Die Wunden, die mir die Echse zugefügt hatte, waren immer noch kaum verheilt und erschöpft machte ich mich an das Werk, die rissigen tiefen Schnittwunden mit einer Jod-Salbe und neuen Pflastern zu versorgen. Nun war mein rechter Fuß, sowie eine tiefe Schnittwunde an meinem linken Oberarm an der Reihe, danach die Brandwunde an meiner linken Hand und ich seufzte schwer. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie viele Wunden ich auf Planet Xyst eingefangen hatte. Es war später Nachmittag und die Sonnen standen schon ziemlich tief am Himmel, als ich aus der Dusche, hinaus in den Wohnraum trat. Nappa, welcher sich ebenfalls in eine bequeme graue Hose sowie einen dazu passendes Shirt übergezogen hatte, beäugte mich mit einem prüfenden Auge und winkte mich dann zu sich doch schüttelte ich matt den Kopf. Ich wollte nur noch ins Bett. Radditz trat aus der Küche und ich vernahm den vertrauten Geruch von überbackenem Fleisch, doch war ich letzten Endes zu erschöpft um ans Essen zu denken. Kraftlos schleppte ich mich an ihm vorbei, übersah seinen ebenfalls fragenden Gesichtsausdruck und betrat eines der beiden Schlafgemächer, welches ich mir mit meinem Mentor teilte. Wir waren lange nicht mehr hier gewesen, immer noch war die Luft stickig und trübe und mit den letzten Kraftreserven, die mir geblieben waren, öffnete ich das große Fenster, schob die matten Gardinen zur Seite und ließ die nun etwas kühlere Abendluft willkommen, mein Blick wanderte über den rauschenden Anblick des blauen Meeres, welches zu größten Teils über Zyst verstreut war. Erschöpft ließ ich mich schließlich auf das Bett am Fenster fallen, welches schon immer meines gewesen war und ließ die letzten Tage Revue passieren. Zu viel war geschehen, was ich erstmals verarbeiten musste, doch konnten meine müden Gedanken keinen Anfang finden. Wieder konnte ich ein herzhaftes Gähnen nicht mehr unterdrücken und schloss schließlich gequält die Augen. Stumm zog das Rauschen des Meeres über mich hinweg, verteilte eine wohltuende Ruhe im Raum und schon bald fiel mein Geist in eine erholsame, ruhende Schwärze. „Radditz, lass ihn in Ruhe.“ Dumpf vernahm ich die mir neue Stimme, welche mir im Nachhinein doch so vertraut vorkam, doch konnte ich sie jetzt noch nicht einordnen. Noch vom langen Schlaf benebelt, ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, versuchte ich das wirre Geschehen um mich herum zu verdrängen, drehte mich schließlich mürrisch zur Seite, als mich etwas hart in die Seite stieß, nicht zu kraftvoll um mir ernsthaft weh zu tun aber dennoch war es nervtötend und ich konnte es nicht ignorieren. „Er verschläft noch das ganze Abendessen und ich will nicht um sonst 2 Stunden in der Küche gestanden sein.“ Wieder ein Stups in die Seite, dieses Mal die Andere und gequält zog ich die Augenbrauen zusammen. „Du siehst doch, dass er vollkommen am Ende ist, lass ihn wenigstens nur noch für eine Stunde sich erholen.“ Ich konnte spüren wie sich ein schweres Gewicht neben mich setzte und ich augenblicklich tiefer in die Matratze einsank. Zaghaft spürte ich, wie mir die wilden Strähnen aus der Stirn gestrichen wurden und ich seufzte gequält auf. Was war verdammt noch mal los? Konnte man nicht wenigstens für einige Stunden seine Ruhe haben? Kraftlos versuchte ich die Augen zu öffnen, doch waren meine Lider zu schwer. Xyst hatte mich wirklich viel gekostet, körperlich wie geistig und erst jetzt spürte ich, wie erschöpft ich eigentlich gewesen war. „Nappa, wie lange sollen wir noch warten? Ich will doch nur, dass er wenigstens etwas in den Magen bekommt. Wer weiß ob Freezer ihn nachher nicht doch noch sehen möchte? Bald ist nichts mehr von unserem Prinzen übrig wenn das so weiter geht und dass weist du.“ Mit einem Ruck war ich hellwach als Radditz dunkel Stimme wie ein heller Warnstoß übe mich hinwegfegte. Freezer wollte mich nachher sehen? Sofort saß ich kerzengerade im Bett, die Augen weit aufgerissen in Pein und Schock, mein Herz trommelte hart und unregelmäßig gegen meine schmale Brust. Verzweifelt versuchte ich meine Gedanken zu ordnen, doch mein abruptes Aufstehen war wohl doch noch zu viel für meinen geschwächten Körper und somit brach der Schwindel unerwartet über mich hinein. Nappa, welcher die ganze Zeit nicht von meiner Seite gewichen war, nahm mich behutsam in die Arme, als ich gefährlich zu Schwanken begonnen hatte, bleiche Hände wild gepresst gegen die pochende Stirn und legte mich zurück ins Bett. „Es ist Nichts, Vegeta. Radditz meinte nur für den Fall dass er dich sehen möchte. Noch will Freezer nichts von dir, beruhige dich.“ Stumm brachte ich ein klägliches Nicken zu Stande, noch zu verwirrt um zu bemerken, dass mir Tränen in die Augen gestiegen waren. Noch vor ein paar Sekunden war alles in Ordnung gewesen. Doch nun wurde ich brutal in mein grausames Leben gerissen, brutal aus meinen Träumen und Wünschen, die ich niemals erreichen würde können und verbissen versuchte ich das Beben meiner Schultern zu unterdrücken. Radditz, welcher die ganze Zeit über geschockt mit ansehen musste wie ich mehr und mehr die Beherrschung verlor, kniete sich zu mir hinunter und legte mir seine große Hand auf meine. „Es...es tut mir Leid, Ouji Sama. Ich... hätte nicht so unüberlegt handeln sollen. Vergebt mir...“ Wieder ein stummes Nicken und es kamen mir vor wie lange quälende Minuten, bis ich mich endlich soweit unter Kontrolle hatte, meinen beiden Gefährten in die Augen blicken zu können. Immer noch pochte mein Herz wild und unbändig gegen meinen Brustkorb, doch versuchte ich es zu verdrängen. Kurz huschte mein Blick aus dem offenen Fenster. Die Abendsonnen standen tief am Himmelszelt, es war etwas kühler geworden aber dennoch machte mir die schwere Hitze im Raum zu schaffen. Es roch verdächtig nach Regen, wohl würde es in der Nacht erst richtig los gehen, was zur Folge hatte, dass es am nächsten Tag recht schwül werden würde. Ein Umstand, der mir nicht gerade half und keine Besserung versprach. Erneut setzte ich mich auf und nahm dankend das Glas Wasser in die Hände, welches mir gereicht wurde. „Du hast gute drei Stunden geschlafen. Fühlst du dich etwas besser?“ Mein ehemaliger Mentor musste meinen fragenden Blick erkannt haben und ich seufzte zufrieden über die Antwort. Wenigstens etwas Erholung, in der ich mich etwas sammeln konnte. Die Nächte auf Zyr waren immer anstrengend, deswegen war es ein Wunder, jedenfalls für mich, dass ich so schnell zur Ruhe gefunden hatte. Wieder nippte ich an meinem Glas und als es schließlich ganz leer war, stellte ich es auf die kleine Kommode zu meiner rechten Seite. „Hunger?“ Wieder las der Andere in mir wie in einem offenes Buch und ich nickte stumm. Wie bereits erwähnt. Nappa kannte mich seit klein auf, wahrscheinlich noch von Geburt an, daran konnte ich mich nicht erinnern. Früh wurde er mein eigener Leibwächter. Als ich das 4te Lebensalter erreicht hatte, wurde er mein Mentor. Als meine Heimat im sterbenden Feuer lag und bald darauf nur noch Asche übrig blieb, meine einzigste Bezugsperson. Sicher Radditz war mir auch wichtig aber dennoch...... dennoch legte ich auf die Gesellschaft des großen Saiyajins ziemlich viel und war insgeheim froh, dass er niemals von meiner Seite wich. Auch wenn es eine Zeit gab, der dem nicht so war. Irgendwann würde ich mich erkenntlich zeigen, das schwor ich mir. Irgendwann ein Mal. Wieder knurrte mein Magen verräterisch, ich sollte wohl wirklich langsam etwas essen, Radditz Kochkünste waren bei weitem besser als alles, was Freezers Küche zu bieten hatte und langsam versuchte ich auf die Beine zu kommen. Radditz verschwand erneut in der Küche mit den flüchtigen aber freudigen Worten, er würde dann schon das Gedeck auftragen und ich trat erneut an das offene Fenster, ließ die kühle Brise mit meinen flammenden Haaren spielen und blickte über das Geschehen. Es war schätzungsweise 17 Uhr am späten Abend, aber dennoch war auf Zyr viel los. Die belebte Stadt, denn nichts weiter war Freezers Domizil, würde wohl niemals zur Ruhe finden und stumm wanderte mein Blick über die belebten Straßen. Hier traf sich alle Welt, wenn die Echse wieder ein Mal ihre Fänge ausgebreitet hatte. Jede Rasse war auf dem blauen Planeten vertreten, Freezers Armee war wahrlich riesig und individuell. Das morgige Treffen betraf nur unsere Galaxie, ob er aber eine Videobotschaft aussenden würde, war fraglich. Wieder stahl sich ein erschöpftes Seufzten über meine Lippen und verträumt stützte ich mich auf meinen Ellenbogen ab. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie sich Nappa ebenfalls zu mir gesellte und aus dem Fenster blickte. „Dass muss etwas ganz schön Wichtiges sein, wenn er uns so kurzfristig zu uns gerufen hat. Hat er irgendetwas zu dir gesagt?“ Eigentlich hatte ich versucht, mein damaliges Treffen mit Freezer zu verdrängen, doch als mich Nappa abermals an das grausame Zusammentreffen erinnerte und ich erneut die Atemnot spüren konnte, als mir die Echse die Lungen zusammenpresste, suchte mich erneut Panik auf. Stumm schüttelte ich den Kopf und brachte schließlich ein fiebriges einzelnes „Nein“ über meine Lippen. Ich musste mich nicht umdrehen um zu sehen, dass mein Partner mich misstrauisch beäugte. Stumm und bereits automatisch wanderte meine Hand zu meiner Kehle, so als würde ich wirklich keine Luft bekommen und versuchte mich zu sammeln. „Sicher, dass du nicht darüber reden willst?“ Wieder schluckte ich schwer. „Ganz sicher, Nappa.“ Endlich hatte ich meine Stimme wieder gefunden, doch klang sie bei weitem nicht so, wie sie sollte und abermals wanderte mein Blick aus dem Fenster, blieb schließlich am Anblick des blauen Meeres hängen und langsam beruhigte sich mein pochendes Herz. Wieder legte sich ein stummes Schweigen über uns, einzig und allein das Klappern von Geschirr aus der Küche war zu hören. Bald würde es endlich Zeit für das Abendessen sein. Zwar hatte ich nicht wirklich Appetit, dieser verging mir in der letzten Zeit ziemlich schnell, doch brauchte ich jetzt einfach Ablenkung. Gerade wollte Nappa erneut zum Wort ansetzten und aus seinen Augen konnte ich sehen, dass diese Frage unangenehm werden würde doch wurde er unterbrochen, als Radditz erneut den Kopf durch die Zimmertüre steckte und ein lückenhaftes Grinsen preis gab. „Es ist aufgedeckt meine Herren, bitte sehr. Sie dürfen sich zu Tisch begeben.“ Es war kühl geworden und im Vorbeigehen streifte ich mir einen lange, schwarzen Baraksh über, eine leinenähnliche, mit Wolle gefütterte Jacke, als ich mich auf den Weg in unseren Essensraum machte. Das gute Stück Stoff hatte ich damals auf dem fernen Planeten Tetrian ergattern können. Ich war alleine auf dieser Mission gewesen, es war nichts Großes gewesen, eher simpel und schnell hatte ich meine Beobachtungen beenden können und hatte somit Zeit, mich ein wenig umzusehen. Auch wenn man es von mir nicht erwartete, ich liebte andere Kulturen und Völker..... jedenfalls hatte ich das ein mal. Stumm und ausdruckslos wurde mein Blick als ich an die Zeit zurück dachte, in der mir das Töten schwerer gefallen war als sonst. Eine Zeit, in welcher der Geruch der verwesenden Leichen und die Farbe des roten Blutes nicht von mir weichen wollte, die Schreie der Sterbenden meine stetigen Begleiter waren..... eine Zeit der ruhelosen Nächte und quälenden Alpträume, welche sich immer und immer wieder zu wiederholen schienen, wie ein endloses Mantrum..... ein ewiger Kreislauf. Hastig schüttelte ich den Kopf. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt daran zu denken. Viel wichtiger war dass, was vor mir lag.... und das bestand aus einer üppigen Mahlzeit, die sich sehen lassen konnte. Ich weiß nicht, wie Radditz das angestellt hatte, doch musste er in meinen drei Stunden Schlaf die halbe Küche ausgeräumt haben. Als wir in das großzügig eingerichtete Wohn- und Esszimmer eintraten war die Tafel reich gedeckt mit verschiedensten Salaten, Fleischgerichten und Aufläufen, dass einem das Wasser im Mund zusammenlief. Wieder knurrte mein Magen, diesmal lauter als zuvor und Nappa konnte ein bellendes Lachen nicht mehr unterdrücken. Wild und unbändig stieg mir die Schamesröte ins Gesicht, als ich mich an meinen Platz am Fenster setzte. Wieder gesellte sich der größere Saiyjain zu mir und beschämt starrte ich zur Seite. „Sicher, dass dir das alles hier reichen wird? So wie sich das anhört, könntest du locker das doppelte gebrauchen.“ Zornig starrte ich meinen ehemaligen Mentor an und verschränkte schließlich die Arme vor der Brust. Ich war nicht für Scherze aufgelegt.. jedenfalls nicht jetzt. Immer noch klangen Radditz Worte über Freezer wie ein Warnschuß in meinen Ohren und ich hatte mich noch nicht gänzlich von dem Schock erholen können. Ich wollte wenigstens ein Mal meine Ruhe haben. Einmal … nur ein einziges Mal keine Angst.... aber vor allem keinen Schmerz verspüren müssen. „Heb dir deine schlechten Scherze für jemanden anderen auf....“ Nappa seufzte schwermütig, aber legte mir dennoch eine Hand auf meine Schulter. „Da ist wohl einer mit dem falschen Fuß aufgestanden, was?“ Wieder ein zorniger Blick meinerseits und dieser musste es wohl in sich gehabt haben, denn augenblicklich zog der Riese von einem Saiyajin seine Hand zurück und murmelte irgendetwas vor sich hin, doch gab ich mir nicht die Mühe es zu verstehen. „Keine Angst, dass hier wird seine Laune heben, ganz sicher.“ Radditz trat durch die Küchentüre und stellte schließlich das silberne Tablett vor mir ab. Verwundert senkte ich meinen Blick als ich auf das Etwas vor mir starrte und augenblicklich weiteten sich meine Augen. Womit hatte ich diese Fürsorge denn verdient? Immer noch war ich unfähig zu sprechen und meine Blicke wanderten von dem Teller zu Radditz hin und her. Dieser lächelte aufmunternd als er sich schließlich mir gegenüber setzte und anfing, die restlichen Teller mit seinen Kochkünsten zu füllen. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich unser Heimrezept vergesse? Zwar ist es nur simples Birakshai aber ich weiß doch, dass du alles andere nur halbherzig hinunter kriegst.“ Wieder wanderte mein Blick verdutzt auf den Teller vor mir, konnte immer noch nicht so richtig glauben was ich vor mir hatte. Birakshai war ein altes Hausrezept meines Volkes und wurde in jeder Klassenschicht gerne gesehen. Mir als Prinz hatte solch eine einfache Nahrung zwar nie zugestanden aber ich musste zugeben, dass mit dieses ärmliche Gericht meines Volkes am besten geschmeckt hatte. Die einfache Suppe war mit einem simplen Eintopf zu vergleichen, aber im Geschmack schärfer und intensiver. Wieder wirbelten Unmengen an Fragen in meinem Geist auf, doch war ich zu hungrig genauer darüber nach zu denken. Erst das Geschenk zu meinem Radagask, dann diese überaus befremdliche Hilfsbereitschaft auf Xyst.... und jetzt dies hier. Wussten meine Gefährten von Etwas, was sie mir verheimlichen wollten? Oder hatte die lange einsame Zeit uns einfach mehr zusammen geschweißt? Enger mit einander verbunden? Dunkel spürte ich Radditz Augenpaare auf mir und hastig sah ich nach oben, brachte schließlich ein stotterndes Dankeschön über meine Lippen und er lächelte zufrieden. Er hatte sich hierbei richtig Mühe gegeben, das konnte man spüren und unweigerlich fühlte ich Unbehagen in mir aufsteigen. Was tat ich für die zwei Letzten meiner Art? Ich sollte sie aus Freezers Fängen befreien, sodass wir frei sein konnten, doch versagte ich.... immer und immer wieder. Ich sollte ihnen das Leben geben, was sie verdienten. Ich war dazu auserkoren ein Herrscher zu sein, doch war ich nun selbst ein Sklave. Hastig nahm ich den zweiten Löffel in den Mund und versuchte somit meine trüben Gedanken zu vergessen. Es war ziemlich still geworden, jeder von uns war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt und stumm starrte ich aus dem Fenster neben mir. Die drei Abendsonnen waren schon lange hinter dem Horizont verschwunden und nun war der erste von den 5 Monden am Himmel zu sehen. Ich seufzte. Wie sehr ich den Anblick des Vollmondes vermisste, doch war es unmöglich sein Antlitz jemals im vollen Zustand zu sehen. Dazu war Freezer viel zu gerissen, so wusste er also von unseren Kräften und wählte weise seine kleinen Veranstaltungen. Wieder schob ich mir den nächsten Löffel in den Mund und ließ den explosiven Geschmack langsam auf meiner Zunge zergehen. Wieder ein bisschen Heimat, wieder ein klein wenig Erinnerung dass mich heimsuchte, aber ich war kein bisschen traurig darum. Vielmehr war ich meinen Gefährten dankbar. Dankbar dass sie mich nicht vergessen ließen wer ich war. „Ich hab noch mehr wenn du willst.“ Radditz dunkle Stimme holte mich aus meinen Gedanken und noch leicht benebelt sah ich auf den nun leeren Teller in meinen Händen. Ich war so sehr in Gedanken vertieft gewesen, dass ich nicht mal bemerkt hatte, dass mein Mahl beendet war. „Ich kann mich durchaus selbst bedienen, danke der Nachfrage.“ Geschickt angelte ich mir ein Stück der Putenkeule von der großen Platte und schaufelte mir etwas Poorekosh auf den Teller - ein Muß, der aus Kartoffeln und Korettenrüben bestand. Nappa lachte neben mir erneut auf und grummelnd fing ich an den zweiten Gang zu verspeisen. „Du weißt doch wie ungehalten er sein kann, wenn man ihn beim Essen stört.“ Tröstende Worte des Riesen und Radditz schüttelte nur belustigt den Kopf. „Das und beim Schlafen. Und nicht zu vergessen morgens beim Aufstehen bevor er nicht seine erste Tasse Tekkef getrunken hat.“ Wieder brach mein ehemaliger Mentor neben mir in schallendes Gelächter aus und schmollend verschränkte ich die Arme vor der Brust. „Ihr vergesst, dass ich noch anwesend bin, aber keine Sorge. Nach dem Teller hier werde ich gehen und ihr könnt eure belanglosen Gespräche über mich gerne weiterführen.“ Ich war sauer, zwar nicht sehr aber dennoch verletzte es mich tief wenn Andere mich nicht erst nahmen. „Ach komm Vegeta, das war so nicht gemeint. Verstehst du denn keinen Spaß?“ Zornig blickte ich Radditz in die Augen, versuchte meine an stauende Wut zu unterdrücken. Er wusste es nicht besser – woher denn auch, versuchte ich mir einzureden, aber dennoch taten seine Worte weh. „Spaß hat unter Freezers Regime seine Bedeutung verloren. Für dich mag vielleicht alles wunderbar sein, aber für mich existiert schon lange kein Spaß mehr.“ Schließlich zerknüllte ich erbost meine Serviette und warf sie frustriert auf den Teller, mitsamt Besteck in meinen Händen. Ich wusste auch nicht woher diese plötzliche Wut kam aber es war einfach so ungerecht. Meine Gefährten waren so naiv. Für sie war alles gar nicht so tragisch, alles ein Kinderspiel. Aber für mich war Freezers blanke Existenz der reinste Alptraum, die reinste Qual. Zittrig versuchte ich die Tränen in meinen Augen zu unterdrücken als mein Körper vor unterdrückter Wut erbebte. Sie würden nicht am nächsten Tag der Echse gegenüber treten müssen und ihr beichten, was sich auf Xyst abgespielt hatte. Sie würden heiter und fidel in ihren Gemächern sitzen während..... während er......... Abrupt stand ich auf, so hastig, dass mir schwindlig wurde, doch versuchte ich das Gefühl zu verdrängen. Dunkle Augenpaare waren verdutzt auf mich gerichtet, als ich meinen Stuhl nach hinten rückte und meine Gemächer aufsuchte. „Danke für das Mahl Radditz, aber mir ist nicht mehr nach Essen zumute.“ Und mit diesen letzten Worten ließ ich meine Gefährten verdutzt im Essensraum zurück. Wütend hatte ich die Türe hinter mir ins Schloß geworfen, als ich mein Zimmer erreicht hatte. Nun lag ich hier auf meinem Bett, den Kopf wild in das Kissen gepresst, so als wollte ich vergessen. Doch war es mir natürlich nicht erlaubt. Stumm zogen die Wolken über den nun verdunkelten Nachthimmel, auf den Straßen Zyrs war es ziemlich ruhig geworden, nur in der Ferne waren noch Stimmengewirr und der rasende Verkehr zu vernehmen doch auch bald würde dieser Laut verstummen, sobald die Turmuhr 21 Uhr nachts schlug. Es war einfach nicht fair. Wieder hallten mir Radditz Sätze in den Ohren und verbissen schnappte ich mir ein weiteres Kissen und drückte es mir über den Kopf. Ich wusste, dass ich somit nichts würde ausblenden können, aber ich wollte einfach nichts mehr sehen, nichts mehr hören. Wieder knurrte mein Magen schmerzlich doch ignorierte ich das aufkommende Hungergefühl. Sicher, ich konnte zurück zu Nappa und Radditz gehen doch verbot mir dies mein Stolz. Zwar war ich nicht wirklich ernsthaft wütend auf meine Gefährten aber ich war verletzt. Und zwar tief. Gequält schloss ich meine Augen als mich erneut heimlich die Angst aufsuchte. Ich wollte nicht an Morgen denken, doch nagte es ungewiss an mir und raubte mir jegliche Luft zum Atmen. Wusste Freezer was passiert war? War die Echse informiert über das wertlose Leben, dass ich zwei Flüchtlingen geschenkt hatte? Hastig schluckte ich den Kloß in meinem Hals hinunter doch war meine Kehle zu trocken. Unmöglich. Wie hätte er jemals davon erfahren sollen? Freezer war blind was diese Thematik anbelangte und Radditz und Nappa würden darüber nie ein Wort verlieren. Woher kam dann also meine begründete Angst? Wurde ich langsam paranoid? Plötzlich fuhr ich erschrocken zusammen, als sich eine Hand beruhigend auf meinen Rücken legte und mir das Kissen leichtfertig von meinem Kopf genommen wurde, welches ich zuvor krampfhaft festgehalten hatte. Ich war so sehr in Gedanken gewesen, dass ich nicht mal bemerkt hatte, wie sich jemand neben mich auf das Bett gesetzt hatte. Erschrocken drehte ich mich um, schon darauf gedrillt Freezers Anblick vor mir sehen zu müssen, aber umso überraschter war ich, als ich die besorgten Blicke meines Mentors auf mir spüren konnte. Langsam versuchte ich mich zu beruhigen doch gelang mir dies nicht wirklich. Immer noch ging mein Atem zu schnell, zu stoß weise, unregelmäßig hob sich meine Brust als ich versuchte krampfhaft Luft zu bekommen. Wie immer eigentlich, wenn ich an Freezer dachte, suchte mich die Atemnot heim und als Nappa erneut beruhigende Kreise über meinen Rücken zog, kehrte die Ruhe langsam zu mir zurück. Erschöpft ließ ich mich mit einem Keuchen zurück in die Kissen sinken und schloss schließlich gequält die Augen, als ich mich auf den Rücken drehte. Nappas Hand ruhte nun auf meiner Brust, zog weiterhin beruhigende Kreise doch ließ ich ihn gewähren. Er war wahrlich der Einzige, der mir je so nah sein durfte, den ich jemals so nah an mich ließ. Er war wahrlich der einzige, dem ich je mein ganzes Vertrauen schenkte. Völlig blind, unvoreingenommen und frei. „Hier, dass hat Radditz dir übrig gelassen, falls du später nochmal Hunger bekommen solltest.“ Schwach erkannte ich die Schale in seinen Händen als ich erneut die Augen öffnete, doch mehr als ein Blinzeln brachte ich nicht zu Stande. Er stellte das Stück Porzellan auf den kleinen Tisch zu seiner linken und wandte sich wieder zu mir. Ich konnte seinen Blick auf mir spüren, wusste genau, dass er mich fragend musterte, so wie er es immer tat, wenn er sich um mich sorgte, doch war es mir momentan egal. Erschöpfung hatte mich erneut heimgesucht und ich wusste nicht, wie lange ich würde durchhalten können bevor mich der erholsame Schlaf völlig übermannen würde. „Vegeta, was war vorhin mit dir los?“ Seine Stimme klang ruhig, nicht so fordernd und barsch wie sonst, doch ich schwieg. Er würde mich ja dennoch nicht verstehen und langsam drehte ich den Kopf zur Seite, konnte ihm nicht in die Augen sehen. Immer noch zogen seine Finger beruhigende Kreise auf meiner Haut, wanderten schließlich zu meinem Bauch und ich biss mir erschrocken auf die Lippe als er eine empfindliche Stelle passierte. Doch es war kein unangenehmes Gefühl, ganz im Gegenteil schien es mich zu beruhigen. Dunkel erinnerte ich mich an meine frühe Kindheit zurück. Nappa wurde schon früh mein Lehrmeister und eigener Beschützer und hatte sich stets um mich gekümmert. Einmal hatte mich das saiyanische Fieber heimgesucht, eine schwerwiegende Kinderkrankheit, die nicht selten Todesopfer forderte. Hatte man reichlich Medizin war sie gut zu überstehen und mir als Königssohn wurde natürlich nichts verwehrt aber dennoch war der Ausbruch der Krankheit enorm gewesen. Hohes Fieber, Krämpfe und Schüttelfrost waren die häufigsten Symptome und nur schwer hatte ich mich beruhigen können. Damals, wie auch jetzt, hatte sich der größere Saiyjain zu mir ans Bett gesetzt und beruhigende Kreise über fiebrige Haut gezogen und langsam schien ich mich zu beruhigen. Eine alte Methode, welche sich auch jetzt wieder zu bewähren schien, denn nur zaghaft konnte ich meine Augen noch offen halten. Nur gerade so, konnte ich ein schwaches Gähnen unterdrücken. „Vegeta, bitte. Rede mit mir. Ich kenne dich gut genug um zu wissen dass Einiges nicht stimmt. Also versuche es erst gar nicht mir was vorzumachen, es wird nicht gelingen.“ Ich seufzte. Es hatte keinen Sinn ihn mit Schweigen zu belehren, er würde ja dennoch nicht aufgeben, bis er seine Antwort hatte. Schwach war meine eigene Stimme als ich zum Wort ansetzte doch konnte ich es nicht mehr zurück halten. Es gab keinen Grund meine Angst zu verheimlichen, ja gar zu verbergen. „Er wird es irgendwann herausfinden. Vielleicht nicht morgen , oder am nächsten Tag, aber irgendwann ganz sicher.“ Zaghaft drehte ich mich nun zu meinem Gefährten um. Konnte kurz die Ahnungslosigkeit in seinen Augen lesen als er nicht verstand, von was ich sprach. Doch als ihn die Erkenntnis zu treffen schien, verdüsterte sich sein Blick. „Vegeta, das musst nicht unbedingt zwingend zutreffen. Du kennst Radditz und mich. Nie....... niemals würden wir dir in den Rücken fallen oder dich verraten.“ Sorge schwang in seiner Stimme und abermals sah ich aus dem Fenster als ein bitteres Lachen meine Lippen verließ. „Wie kannst du dir da so sicher sein, Nappa? Freezer hat noch nie einen Fehler begangen. Ich hätte die beiden töten sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte.“ „Du hast einer Frau und einem Kind das Leben geschenkt. Was kann das schon anrichten? Freezer wird sich dafür gar nicht interessieren.“ Nappa versuchte mich nur zu trösten, doch fanden seine helfenden Worte kein Ziel. Schwermütig schluckte ich nun den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter und beobachtete Still die Sterne am Himmel und versuchte mein wild pochendes Herz unter Kontrolle zu bringen. „Was... was spielt das noch für eine Rolle, Nappa. Es.... es wird niemals aufhören.“ Zittrig strich ich mir meine wilden Strähnen aus den Augen und blinzelte die Tränen beiseite, welche sich langsam aber stetig ihren Weg ins Freie suchten. Ich konnte meinen Nebenmann erschrocken auf keuchen hören, als die erste Träne langsam über hitzige Haut fuhr und letztendlich im Laken verschwand. Normalerweise duldete ich keine Gesellschaft in Momenten wie diesen, aber Nappa war etwas anderes. Stumm lagen die Augen meines Gefährten auf mir als sich seine Hand nun tröstend auf meine Schulter legte und benommen schloss ich meine Augen. Es war alles gesagt, diese Unterhaltung für mich beendet. Doch eigentlich sollte ich meine ehemaligen Mentor besser kennen, denn abermals setzte Nappa zum Wort an. „Vielleicht mag es dir jetzt aussichtslos erscheinen, Ouji-sama. Aber ihr seid nicht alleine in diesem Kampf. Du hast immer noch Radditz und mich, Vegeta. Und wir werden nicht so einfach gehen oder gar von deiner Seite weichen.“ Stumm starrte ich nun in seine dunklen Augenpaare als mich die Ehrlichkeit seiner Worte zu treffen schien. Es gab keinen Grund mehr zu solchen Förmlichkeiten. Mit dem Untergang Vegeta-seis war auch mein Titel in flammenden Rauch verpufft. Eigentlich war ich ein Nichts, doch für diese Beiden war ich der Inbegriff der Hoffnung. Ich konnte nicht sagen ob ich mich über diesen Gedanken freute oder nicht. Auf der einen Seite war es beruhigend zu wissen, dass es wenigstens zwei Wesen gab, die immer an meiner Seite sein würden. Auf der Anderen Seite war es eine schwere Bürde. Denn Hoffnung barg auch Vertrauen mit sich und ich war mir nicht sicher ob ich es schaffen würde, dieses Vertrauen auch eines Tages zu erfüllen. Wieder konnte ich ein Gähnen nicht mehr unterdrücken als erneut Müdigkeit über mich fiel. ZU viel hatte ich tagsüber nachgedacht und die letzten Stunden hatten mich einiges gekostet. Müde blinzelte ich den Schlaf aus den Augen, doch scheiterte ich kläglich. Mein ehemaliger Mentor schien das zu merken, denn mit einem Ruck erhob er sich von meiner Seite und zog nun die dünnen Seidendecke über mich. „Du wirst sehen der morgige Tag geht schneller vorbei als du glaubst. Versuch jetzt ein wenig zu schlafen, okay?“ Doch die letzten Worte bekam ich schon gar nicht mehr mit, denn ruhelos glitt mein Geist in eine tiefe Schwärze als alles um mich herum langsam zu schwinden schien, auch der sorgenvolle Blick, den mein Gefährte ein letztes Mal auf mich warf, bevor er leise das Zimmer verließ. Hart und unerbittlich traf mich die aufblitzende Helligkeit als ich schwach meine Augen öffnete, noch müde und orientierungslos von meinem langen Schlaf, doch kniff ich wieder sofort meine Lider zusammen. Verdammt noch mal was zum..... Wieder ein weiterer Versuch meine müden Augen zu öffnen, doch dieses Mal war ich auf die beißende Helligkeit im Zimmer vorbereitet und hob abschirmend meine Hand über bräunliche Opale, sodass sie geschützt im Schatten lagen und sah mich um. Die Jalousie des großen offenen Fensters war hinunter gelassen worden, nur vereinzelte Lücken ließen das Sonnenlicht herein und gaben mir somit einen guten Überblick. Sofort wanderte mein Blick zu der Nische in der anderen Ecke des Zimmers und beruhigend, dasss ich dort den großen Riesen eines Saiyajin vorfand, legte ich mich zurück in die weichen Kissen, lauschte dem Rauschen des Ozeans und den vielen Stimmen auf belebten Straßen. Halt.... Moment. Irgendetwas stimmte nicht. Hastig saß ich kerzgerade im Bett, ignorierte den plötzlichen Schwindel welcher mich heimgesucht hatte und sah geschockt aus dem Fenster. Konnte es sein dass...... Sofort war mein Puls auf Hundertachzig, als ich das Gefühl hatte, etwas wichtiges vergessen zu haben. Wieder drehte ich mich um die eigene Achse und geschockt weiteten sich meine Augen, als mein Blick auf der Zimmeruhr neben der Tür zum Stehen kam. Nein.... bitte nicht. So schnell wie sonst noch nie war ich auf meinen Beinen, achtete nicht darauf, dass ich während meines abrupten Aufstehen sämtliche Gegenstände von der kleinen Kommode riss und hastete ins Bad. Doch keine Millisekunde später befand ich mich wieder in der Mitte unseres kleinen Raumes und war schnurstracks an meines Mentors Seite, welcher nicht minder im Traum daran dachte aufzustehen. „Nappa.... NAPPA!“ Verzweifelt versuchte ich den Riesen wach zu bekommen, schüttelte schließlich, zuerst zaghaft dann immer strenger, an seiner Schulter. Ich wollte schon aufgeben, da er weiter fröhlich vor sich hin murmelte, doch als sich seine Augenbrauen zusammenzogen und unverständliche Wortfetzen über seine Lippen huschten, wusste ich, dass ich gewonnen hatte. „Steh endlich auf, verdammt noch mal! Wir haben verschlafen!!!“ Geschockt konnte ich sehen, wie sich seine Augen langsam öffneten und er den Sinn der Worte zu begreifen schien. „W....Was?“ Doch ich war zu keiner Antwort fähig, wieder rannte ich ins Bad, wusch mir hastig den bleiernen Schlaf aus den Augen und zwängte mich in meinen üblichen dunkelblauen Gianzug, die Schulterpolster und die dazugehörige Rüstung ganz vergessend. Wenn Freezer zu seinen alltäglichen Versammlungen rief, galt Rüstungspflicht. Und ich wollte mir nicht noch eine Strafe einheimsen, nur weil wir zu allem übel auch noch zu spät kamen. „Sprech ich arylianisch oder was? Mach dass du in die Gänge kommst.“ Wieder war ich hinaus in unseren Wohnraum getreten und warf meinem verdutzten Lehrmeister seine Kleider zu, welcher dieser nur zum Teil auffing. „Vegeta, beruhig dich erstmal, wir.....“ Doch ich ließ ihm keine Zeit zum Ausreden, sondern verschwand schon im Flur, zog mir im Vorbeigehen meine beigen Handschuhe und Stiefel über und stürmte in Radditz Zimmer. Mit einem lauten Knall fegte ich die Tür beiseite und war sofort an seiner Seite, der größere Saiyajin saß zu seinem Glück schon aufrecht in seinem Bett. Wohl musste er die Unruhe gespürt oder zumindest gehört haben, denn als er meinen panischen Blick sah der weiter zur Uhr wanderte und die beängstigende Zahl 8 Uhr 30 anzeigte, wusste er was los war. „Gib mir fünf Minuten.“ Ich hoffte inständig, dass er weniger brauchen würde. Weitere 10 Minuten verstrichen, während unsre wilden Fußtritte über den gefliesten Parkettboden hallten. Sicher, das Benutzten von Ki war strengstens untersagt doch war uns diese Regel momentan egal... oder zumindest mir. Scharf bog ich um die nächste Ecke und vermied gerade noch die Kollision mit einer der vielen Wachen auf dem Gang, warf nur noch einen entschuldigenden Blick nach hinten, während ich weiter den Gang hinunter rannte, unfähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Wieder einen flüchtigen Blick auf die Armbanduhr an meinem Handgelenk und ich legte einen Zahn zu, ließ meine innere Kraft die Oberhand gewinnen und beschleunigte mein Tempo. Meine beiden Gefährten konnten nur noch wage mit mir mit halten, doch war dies momentan nebensächlich. Vielleicht hatte Freezer ja noch nichts bemerkt, was ich jedoch anzweifelte. Wir waren eine gute halbe Stunde über der Zeit und ich kannte die Echse langsam gut genug um zu wissen, dass sie Verspätungen hasste. Hasste mehr als alles Andere. Wieder eine scharfe Biegung, dieses Mal eine Rechtskurve, doch nun war ich nicht mehr so geschickt wie vorhin, stolperte über meine eigenen Füße und landete schließlich unsanft auf dem Boden. Ich war unachtsam geworden, etwas was immer eine meiner größten Schwächen gewesen war, wurde ich zu hektisch und schwer atmend versuchte ich meinen beschleunigten Atem zu beruhigen. Ruckartig wurde ich erneut auf die Beine gezogen und ich musste nicht aufsehen um zu wissen, wer mir die helfende Hand gereicht hatte. Nappa zog mich weiter mit sich und es erschien mir wie weitere quälende Minuten als wir endlich vor dem großen Saal des Hauptgebäudes zum Stehen kamen. Radditz schnappte ebenfalls neben mir röchelnd nach Luft, der kleine Sprint hatte uns einiges gekostet aber immerhin, hatten wir nicht all zu viel Zeit verloren. Vielleicht war noch nicht alles verloren. Barsch nahm ich die Türklinke in die Hand doch zögerte ich, unsicher, was mich hinter den eisernen Toren erwarten würde. „Nur Mut.....“ leise flüsterte mir Nappa diese Wörter ins Ohr doch konnte ich nicht verhindern, dass ein Angstschauer meinen Rücken hinunter jagte. Nur Mut...... Mut war mehr als ich momentan gebrauchen konnte. Scharf zog ich die Luft ein, als ich schließlich die Klinke nach unten drücke, die Türe bedrohlich zu knarren schien, als ich sie mehr und mehr öffnete und in den dunklen Raum vor mir eintrat. Stickig war die Luft in der dunklen großen Halle und ich konnte nicht anders als die riesige Größe der Struktur zu bewundern. Zumal mich dennoch die Maße der Krieger und Kämpfer zurückschreckte. Dumpf fiel das Tor hinter mir ins Schloss wie eine tickende Zeitbombe und erschrocken fuhr ich zusammen, als sich die ersten Köpfe zu uns herum drehten. Ich versuchte sie zu ignorieren, als ich mir weiter meinen Weg nach vorne suchte, doch wurde dies nach einer Zeit schier unmöglich. Stumm wanderte mein Blick nach vorne, die Augen weit aufgerissen vor Angst. Noch hatte ich Freezer nicht ausfindig machen können, doch alleinig der Klang seiner Stimme schaffte es, dass sich mir die Nackenhaare sträubten. Wild peitschte mein Muzuhara wild hinter mir her und mit einer geschickten Bewegung fesselte ich ihn mir schließlich um die Hüfte, somit versuchend meine aufkeimende Nervosität zu unterdrücken. Wieder tastete ich mir einen Weg nach vorne, drängte eine Gruppe Mudanier zur Seite, erntete böse Blicke und wüste Flüche auf einer Sprache, die ich nicht verstand. Doch war dies nebensächlich, als ich näher und näher an die Tribüne herantrat und ihn schließlich auf dem Podium erblickte. Wild trommelte mein Herz gegen meine Brust und ich konnte meinen eigenen Herzschlag pulsieren hören. Bumm Wieder trat ich einen Schritt näher an Freezer heran, seine Stimme donnerte über uns hinweg, wie das alles vergessene Feuer der Hölle. Bumm Bumm Unmerklich zitterten meine Hände als uns nur noch Meter von der Tribüne trennten und ich das goldene boshafte Glitzern in den Augen der Echse lesen konnte. Bumm „Ich hoffe und das sage ich zu eurem eigenen Interesse, ihr nehmt euch die Wahrhaftigkeit dieser Versammlung zu Herzen. Es ist eine große Chance, die nicht jedem zu Teil wird. Auch eben jenen nicht, die meinen, sich erst jetzt blicken lassen zu müssen.“ Abrupt erstarb das wilde Pochen hinter meiner Brust und ich war unfähig zu atmen, als sich goldene Opale wild auf mich richteten und eine tote Fratze der Überheblichkeit preisgab. „Ist es nicht so, Saiyajin no Ouji?“ Hell und unerbittlich ging das erste Raunen durch die Menge und wich bald darauf wildem Gelächter, als sich schließlich alle Blicke auf mich richteten. Ich war unfähig zu Atmen, unfähig mich zu rühren. „Tritt vor Vegeta, wir alle warten auf deine..... Erklärung.“ Wild drang das Kichern der Echse durch die Menge und ich konnte nicht vermeiden, dass mir schlecht wurde. Wie von selbst trugen mich meine Beine vorwärts, kurz drehte ich mich nochmals um und suchte den Blick meiner Gefährten und erschrak, als ich ihre erschrockenen und bestürzten Gesichter sah. Doch mir blieb nicht viel Zeit darüber nachzudenken, denn als ich die Stufen der Tribüne empor lief brauste ein wildes Klatschen durch die Menge. Doch war es eine verhöhnende Geste, dessen war ich mir zu tiefst bewusst. Wie schon mal erwähnt. Ich war nicht besonders beliebt unter Freezers Leuten.... und dies ließen sie mich jedes Mal spüren. Amüsant hob Freezer eine Hand und sofort erstarb das Lachen der Meute in eine tote Stille des Schweigens. Unfähig meinen Blick auch nur ansatzweise zu heben, starrte ich zu Boden, die Arme wild an meinen Körper gepresst, betend, dass die Echse meine Angst und das Zittern nicht bemerken würde. Dunkel konnte ich die Präsenz Zarbons und Dodorias spüren, Freezers eigene Leibwache, doch verblassten sie im Schatten ihres Meisters. „Nun , Saiyajin. Da du uns ja auch endlich mit deiner Präsenz zu beehren scheinst, wüsste ich nur zu gerne was dich aufgehalten hat.“ Verzweifelt versuchte ich den Kloß in meinem Hals hinunter zu schlucken doch versagte mir meine trockene Kehle den Dienst. Krampfhaft versuchte ich meine zitternde Stimme zu verbergen doch war die Unsicherheit nicht gänzlich aus ihr verschwunden und wieder konnte ich nur beten, dass Freezer dies nicht bemerken würde. „Verzeiht mir meine Unachtsamkeit, Meister Freezer. Aber die lange Heimreise vom Planeten Xyst haben meine Gefährten und mich ziemlich erschöpft.“ Ich wusste genau dass ein wildes Grinsen seine Lippen umspielten, wusste er genau dass ich es hasste irgendeine Schwäche vor Anderen preis zu geben. Dies war genau sein Plan gewesen. Doch die Schmach, die tiefe Schande war mir alle mal lieber als Freezers Wut ertragen zu müssen. Erneut raunte das alles verspottende Gelächter durch die Menge und zaghaft blickte ich aus dem Augenwinkel zu meinen Gefährten. Angst und Sorge war in ihren Augen zu lesen und ich konnte nicht anders als ein kleines, dennoch trauriges, Lächeln zu erwidern. Eine kleine Geste um zu zeigen, dass es mir gut gehen würde. Ich tat all dies hier nur um sie zu schützen. Solange Freezers Zorn alleinig auf mich gerichtet war.... solange seine stille Rache nur mir galt, er blind war für die Taten der Anderen, blieben die letzten meiner Rasse verschont. Das war alles was ich wollte. Alles für das ich je kämpfte. Und niemals aufgeben würde. Die letzten meiner Art zu beschützen. „Es ist ein unverzeihlicher Fehler und ich ertrage jegliche Schuld, völlig frei und unvoreingenommen, die ihr mir auferlegt. Es wird nicht wieder vorkommen. Ihr habt mein Wort.“ Tief ging ich vor der Echse auf die Knie und verneigte mich vor Demut. Ich wagte nicht aufzusehen, auch dann nicht als Freezers schrilles, boshaftes Lachen über mich hinwegfegte wie die eiserne Ruhe vor dem Sturm. „Und daran hege ich keinen Zweifel, Vegeta.“ Ich schluckte nervös als mich ein eigenartiges Gefühl beschlich. Genau das gleiche Gespräch hatte auch damals, kurz vor dem Aufbruch zum Planeten Xyst ebenfalls stattgefunden. Und es nahm genauso, die gleichen beängstigenden Züge an. „Das mag für euch alle eine glorreiche Lehre sein.“ Lässig erhob sich die Echse aus ihrem Katark und setzte schließlich leichtfüßig auf dem Boden auf, den Blick wild in die Runde gerichtet, bevor Freezers boshafte Augen wieder auf mir landeten. „Seid stets achtsam auf euer Umfeld, stets wachsam um den Feind schnell eliminieren zu können. Stets korrekt handelnd um Fehler zu vermeiden. Hast du das verstanden, Vegeta?“ Mehr als ein stummes Nicken brachte ich nicht zu Stande, doch erschrak ich erneut als Freezers Schweif boshaft auf dem Boden aufschlug und eine tiefe Delle hinterließ. „Du weißt, dass ich dein stummes Schweigen nicht dulde.“ Wieder funkelten seine Augen boshaft und ein zynisches Grinsen umspielte schwarze Lippen. „Ja, Lord Freezer. Wie bereits erwähnt es wird nicht wieder vorkommen.“ Wieder pochte mein Herz wild hinter meiner Brust und krampfhaft versuchte ich mich zu beruhigen. Die Versammlung ging nicht gerade mal 10 Minuten und ich war schon jetzt vollkommen erschöpft. Erneut fegte das boshafte Lachen der Echse über mich hinweg und krampfhaft starrte ich zu Boden, unfähig den Blick zu heben. Wann würde diese Qual, diese Tortur für mich vorüber sein? Freezer hatte doch alles was er wollte. Er stellte mich vor seiner ganzen Mannschaft bloß. Reichte es ihm denn nicht endlich? Ab wann war es genug? Doch so grausam wie der Galaxienherrscher war wusste ich in meinem tiefsten Innern, dass dies nur der Anfang war. „Da du nun endlich deine Sprache wieder erlangt hast..... sind wir alle...“ theatralisch breitete er die Hände aus und widmete sich der bleiernen Masse zu seinen Füßen „....wissbegierig zu erfahren wie es dir auf Xyst ergangen ist? Oder willst du mir vielleicht zuvor.... erst ein mal das hier erklären?“ Erschrocken sah ich auf die Leinwand welche wie aus dem Nichts auftauchte und als ich erkannte, was darauf abgebildet war, blieb mir die Luft im Halse stecken. Es war meine eigene Raumkapsel, welche bei dem Aufprall auf Xyst vollkommen zerstört worden war. Das Bild war eine alte Aufnahme, ein Standbild, doch dessen Realität war nicht das, was meine gut behütete Welt aus den Fugen riss. Freezer hatte uns beobachten lassen. Wenn dem so war dann...... dann..... Panisch presste ich mir eine Hand vor den Mund und versuchte somit ein ersticktes Keuchen zu unterdrücken. Wieder war die Übelkeit zurückgekehrt, mit all ihrer Macht, mit all ihren Tücken und kurz wurde mir schwarz vor Augen. Wieder wandte sich Freezer der Menge zu, bedachte mich kurz mit einem wilden Grinsen in den Augen bevor er zum Wort ansetzte. „Das, meine getreuen Untertanen, ist ein Beispiel an mangelndem Respekt, an mangelnder Loyalität mir gegenüber. Ein Krieger...“ wieder lachte die Echse spöttisch „.....der nicht einmal in der Lage ist seine eigene Raumkapsel unter Kontrolle zu halten, ist eine Schande für mein Regime.“ Wieder brach die Meute in schallendes Gelächter aus und ich konnte das nun stetige Beben meiner Schultern nicht mehr unterdrücken. „Ein Krieger der nicht ein Mal in der Lage ist sein eigenes Gefährt instand zu halten ist ein schwaches Glied in der Kette. Und eine Schwachstelle wie diese kann ich nicht dulden.“ Hart und unerwartet traf mich Freezers Schweif im Gesicht und ich spürte nur noch wie ich einige Meter weit über den harten Podiumsboden geschleudert wurde, bevor ich, röchelnd nach Luft, auf der Seite liegen blieb. Abermals ging ein tosendes Grölen durch die Menge und zaghaft hob ich den Kopf, suchte den Blick meiner Gefährten und fand ihn. Nappa zitterte am ganzen Körper vor unterdrückter Wut, doch wusste er, dass er nicht einschreiten durfte um sein eigenes Leben, und das Meinige zu schützten. Wobei das Meinige gerade nicht besonders viel wert war. Radditz hatte den Blick abgewandt, konnte der Grausamkeit auf der Bühne keine Aufmerksamkeit mehr schenken. Der größere Saiyjain war aschfahl im Gesicht geworden, alleinig seine glasigen Augen zeigten seinen unterdrückten Zorn. Doch das tiefe Brennen auf meiner linken Gesichtshälfte holte mich in die grausame Realität zurück und noch recht benommen von Freezers Schlag, versuchte ich auf die Beine zu kommen. Es dauerte einige Minuten bevor ich mich wieder vor ihm auf den Knien wieder fand, den Kopf tief gesenkt in Demut, mein Atem kam gepresst über blasse Lippen. „Ich halte nicht viel von deinen Versprechen Vegeta, da sie meistens nie der Wahrheit entsprechen. Was hast du also zu deiner Verteidigung zu sagen, jämmerlicher Saiyajin?“ Ich wusste es nicht. Erschrocken blickte ich zu Boden, suchte fiebrig nach einer Antwort, die ich der Echse mitteilen konnte, doch war mein Geist wie gelähmt vor Angst. „Vielleicht lockert ja das deine Zunge.“ Erneut traf mich ein harter Schlag, diesmal war es Freezers geballte Faust, welche sich schmerzhaft in meine Magengrube bohrte und ich erneut rücklings über den staubigen Dielenboden gefegt wurde. Nach Luft ringend versuchte ich zur Ruhe zu kommen, doch der wilde unaufhaltsame Schmerz, welcher sich in meiner ganzen Magengrube auszubreiten schien, machte es nicht gerade leichter. Kurz flimmerte meine Sicht verräterisch trübe, doch versuchte ich den beißenden Schmerz zu bekämpfen und setzte mich schließlich zittrig auf. „Lord....Lord Freezer, ich...“ Doch wieder ließ mich die Echse nicht zu Wort kommen, packte mich schließlich am Kragen meines Gis und rammte mich erneut in den Holzboden der Tribüne. Ich unterdrückte einen wilden Schreckensschrei als sich das rissige Holz scharf in meine Haut bohrte, doch würde ich diesem elendem Gewürm nicht den Gefallen tun und um Gnade betteln. Niemals würde er meine Flehen hören. Niemals, auch wenn seine Methoden noch so grausam sein sollten. Ich würde nicht weichen. Erneut packte mich seine Pranke an den Haaren, riss mich hoch und donnerte mir unbändig die Faust ins Gesicht. Ich würde nicht flehen. Sofort explodierte der süßliche Geschmack des Blutes in meinem Mund, als mein Lippe aufplatze und ich mir aufgrund des Schlages heftig auf die Zunge biss. Ich würde nicht fallen. Ebenso hörte ich ein widerliches Knirschen und sofort merkte ich das schmerzliche Ziehen als ich versuchte durch die Nase einzuatmen. Ein Mal mehr hatte mir Freezer sämtliche Knochen mit nur einem Schlag gebrochen und krampfhaft versuchte ich durch den Mund Luft zu bekommen. Wieder schmeckte ich Blut, konnte nicht verhindern dass ich die ebenso dickflüssige Masse die Kehle hinunter schluckte und erneut suchte mich Schwindel heim. Doch Freezer schien endlich mit seiner Tortur am Ende zu sein, denn plötzlich löste sich sein Griff um meinen Nacken und haltlos sackte ich zu Boden, konnte nun ein schmerzvolles Stöhnen nicht mehr unterdrücken. „Ich bin deine Ausflüchte langsam leid Vegeta. Aber vielleicht..... bist du jetzt um einiges kooperativer als vorhin.“ Wieder sammelte ich meine letzten Kräfte und ging erneut vor der Echse auf die Knie. „...Wie.... wie ihr w - wünscht, mein Lord....“ Ich erkannte meine eigene Stimme kaum wieder. Tief belegt vor Schmerz, dem anhaltenden Blut und tiefer Angst zitterte sie unaufhörlich und hatte ihre sonstige Härter verloren. Abermals ein Raunen der Menge und Freezer lachte amüsant. „Wie lautet eine meiner wichtigsten Regeln, Vegeta? Und sei rasch, vergeude nicht meine Zeit.“ Fiebrig überlegte mein Geist auf was die Echse hinaus wollte und es dauerte einige Sekunden bevor ich ihm antworten konnte. „Euer Wort... ist oberstes Gesetzt, mein Lord. Je-jeglicher Widerspruch wird m-mit strikter... Gewalt bestraft und ist n-nicht zu dulden.“ Zittrig huschten die Worte über aufgeplatzte Lippen doch versuchte ich sie dennoch hervorzubringen. Eigentlich war dies genau das, was die Echse sonst auch immer hören wollte, doch als ich das belustigte Lachen Freezers hören konnte, wusste ich,dass ich erneut einen Fehler gemacht hatte. „Nicht ganz, Saiyajin.“ Wieder sauste sein Schweif auf mich herab und traf mich unerwartet am Rücken. Sofort sprang die Haut unter der alles zerschmettern Macht auf, hinterließ tiefe Striemen und Wunden doch gab ich der Echse nicht den Gefallen und schrie. „Zweiter Versuch.“ Wieder grinste Freezer hämisch und fiebrig suchte ich nach einer weiteren Antwort. „Eu-eure M-Macht darf nie....niemals in F- Frage gestellt werden. Nur ... euch und alleinig euch i- ist einziger Respekt zu zollen.“ Erneut traf mich ein Peitschenhieb am Rücken, erneut floß Blut und der Galaxienherrscher lachte höhnisch auf. „Wieder falsch.“ Diabolisch leckte sich Freezer über lüsterne Lippen. „Dritter Versuch.“ Abermals das dunkel Raunen in der Menge als wildes Gelächter die Wände erschütterte und tosender Beifall erklang. Dies Mal nahm ich mir Zeit für meine Überlegung, auch wenn mein Rücken brannte wie das lodernde Feuer der Hölle selbst. Noch einen Schlag würde ich nicht überstehen können, ich war schon jetzt nah daran, das Bewusstsein zu verlieren. Ich würde nicht fallen..... Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. „Hi...hinterlasst keine Überlebenden, welche.... eurer....H....Herrschaft gefährlich werden könnten. Alleinig euer...S-Schutz hat o-oberste Priorität.....“ Zum Ende hin waren meine Worte nicht mehr als ein Flüstern und noch ehe ich meinen Satz beendet hatte wusste ich, dass ich damit Gold richtig lag. Herzhaft klatschte die Echse in die Hände und drehte sich erneut der Menge zu, welche in tosendes Gelächter ausgebrochen war. Ich bekam all dies nur noch am Rande mit. Müdigkeit und Erschöpfung suchten mich heim wie eine immer wieder kehrende Welle des Meeres und krampfhaft versuchte ich die Augen offen zu halten. Mein Körper schwankte gefährlich vor der nahenden Bewusstlosigkeit doch versuchte ich mich wach zu halten. Ich würde nicht weichen.... Nicht flehen.... Nicht fallen. Wieder donnerte Freezers Stimme über mich hinweg und die Menge verstummte. Abermals suchte ich den Blick meiner Gefährten, doch war ich zu schwach um richtig fokussieren zu können. Nur wage konnte ich ihre Umrisse vernehmen und erneut entwich ein schwaches Keuchen meiner Kehle, als mich abermals eine Schmerzenswelle heimsuchte. „Da du die Regeln ja doch noch zu kennen scheinst, mein lieber Vegeta......“ erhobenen Hauptes schritt die Echse um mich herum und blieb schließlich vor mir stehen. „.... kannst du mir sicherlich erklären, was es dann damit auf sich hat?“ Krampfhaft sah ich auf die beiden Figuren, welche nun in Ketten gefesselt in den Saal auf die Tribüne geführt wurden. Meine Sicht war noch bleiern und trübe vor Schmerz und der nahenden Müdigkeit, doch als sich der lichte Schleier der Bewusstlosigkeit endlich zu lösen schien und ich die beiden Figuren erkannte, welche mehr wankend als gehend auf die Tribüne gezerrt wurden, wusste ich, dass meine eigentliche Strafe erst noch beginnen sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)