Aufgewachsen unter Trümmern von RedViolett ================================================================================ Kapitel 49: Ein Wandel der Geschehnisse --------------------------------------- Aufgewachsen unter Trümmern 45. Kapitel: Ein Wandel der Geschehnisse Leise schloss ich die Türe hinter mir und versicherte mich mehr als nur ein Mal, dass sie auch ja abgeschlossen war und angelte mir dann einer der morschen Holzstühle, nur um diesen dann unter die Türklinke zu stellen. Mich somit doppelt absichernd, dass mich auch ja kein weiterer unerwünschter Besucher heute Nacht erwarten würde. Auch ja kein so Spezieller, wie man mir vor gefühlten langen und gar so qualvollen Minuten mit einem gerissenen Augenzwinkern mehr als nur verdeutlicht hatte und kurz schüttelte es mich bei diesem Gedanken.  Erst jetzt im Ansatz wahrlich verstehend, was mir da und an diesem heutigen Abend so unverfroren angeboten wurde und müde schnitt ich eine Grimasse. Für wahr.... Wahrlich.  Auf diese Art des Besuches konnte ich ehrlich verzichten. Ich hatte wichtigere Dinge im Kopf und erschöpft warf ich mich auf die weichen Daunenkissen. Sofort den Luxus eines richtigen Bettes spürend, gar ihn so endlos genießend und während ich die Augen schloss; müde und auf eine gewisse Art und Weise mir so unerklärlich erschöpft, stülpte ich mir meine (beziehungsweise des toten Tshehemens...) Stiefel von den Füßen. Bei allen Ahnen, tat das gut. Einfach nur gut in einem richtigen Bett zu liegen und während ich dem stetigen Surren des Stromes lauschte, der die Lampe an meiner Zimmerdecke in ein gedimmtes Licht tauchte, wanderten meine Gedanken. Zurück zu jenem einen Moment, der bis dahin wahrlich der Schlimmste in meinem Leben gewesen war; nicht an anhaltendem Schmerz natürlich. Das war ich schon gewohnt, sondern eher dieser einen Gewissheit schon wieder versagt zu haben und mich beinahe mehr als nur meine Vernunft gekostet hätte. Ja gar meine ganzen bisherigen Mühen. So endlos langsam mir das Wichtigste auf der Welt in Frage stellte und mein Schicksal so unverfroren in mir wildfremde Hände legte. Doch so fremd wie ich zu Anfang an dachte, waren sie mir gar nicht. Das würde ich in einer fernen Zukunft noch erfahren, doch nun gab es Wichtigeres, um das ich mich kümmern musste. Um das ich mich gar kümmern sollte, nämlich und zum Beispiel einen gesunden Schlaf zu finden, doch ließ dies mein überforderter Geist nicht zu.  Schickte mich abermals in längst vergangene Zeiten und während ich die Arme hinter dem Kopf verschränkte, gar weiter müde bis lässig tiefer in die Kissen unter mir einsank, nur um dann dem nun fallenden Regen an meiner Fensterscheibe zu lauschen, setzten mich meine Gedanken zurück. Zurück an jenes Erlebtes, was sich vor langen Minuten am Tresen selbst abgespielt hatte und mich nicht mehr loslassen konnte. Zumindest in diesem Moment nicht. ~*~ „Bleibt ruhig.“, zischte mir die Stimme der Frau so überraschend bis plötzlich zu, dass ich nur noch zur Salzsäure erstarren konnte, als ich ihre auffordernden Blicke sah. Gar diese stumme Bitte, die sie nun in ihre Augen legte und wieder versuchte ich in dunkelgrünen Seen nach der Wahrheit zu sehen.  Doch fand ich nichts als kaltes Eis. Ein Eis, das dennoch so einen gut versteckten Wunsch in sich trug. Langsam drehte ich mich wieder um, um ja nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen und abermals wuscht erneute Gänsehaut über meinen Körper, als sich die Tshehemin nun zu mir beugte. Sie hatte ihren Tresen verlassen. Stand nun so unweit hinter mir und hatte beide Hände auf meine schmalen Schultern gelegt, dass ich beinahe ihren Herzschlag hören konnte. Sie schien zu ahnen was ich vorhatte und hatte sich mir so plötzlich in den Weg gestellt, dass ich ehrlich nie damit gerechnet hätte. Wie denn auch – sie war so unscheinbar wie nie gewesen und dennoch verspürte ich in ihrer Gegenwart keine Angst. Keine helle Panik, die ich sonst unter all den anderen ihrer Rasse verspürte und unsicher sah ich abermals kurz in helle Züge. Lag es vielleicht daran, dass sie eine Frau war? Dass mich ihre gar schon gutmütigen Augen an so unweit jene liebevollen und blaue Opale erinnerten, dass es abermals schmerzte?!? Nein. Das konnte einfach nicht sein und vehement schüttelte ich kurz den Kopf. Das wesentlich Wichtige, Vegeta, versuchte ich mich selbst in das Hier und Jetzt zu holen und sah wieder voller Schock auf die Wärter vor mir, die in einer beträchtlichen Entfernung zu mir, ihre weiteren ID-Kontrollen durchführten. Das wesentlich Wichtige. „Zweiter Stock, dritter Flur von Rechts und dann die 5te Tür auf der Linken Seite. Das ist euer Zimmer.“, flüsterte sie wieder nahe an mein Ohr, doch schien mein Adrenalin nun so hoch, dass ich sie dennoch unter dem dunkelroten Stoffe gut hören konnte. Verwundert sah ich sie an. Konnte die aufrichtige Ehrlichkeit in ihren Zügen lesen und abermals versuchte ich mein wild schlagendes Herz zu beruhigen. „Wieso... helft ihr mir?“, fragte ich endlich, nachdem ich meine Stimme wiedergefunden hatte, eher einem Flüstern gleich und sah abermals in ihren undurchdringbaren Blick. „Ihr habt Dreck am Stecken, das sieht sogar ein Blinder.“, grinste sie kurz belustigt und beinahe wäre mir mein Gesicht bei dieser Antwort entgleist. „Und um ehrlich zu sein, will ich keine Schlägerei in meiner Bar.“ Aha. Okay. Das sagte dann natürlich alles und wieder wandte ich meinen Blick zu den Wärtern vor mir, die nun den Eingang der Taverne hinter sich ließen und mehr in die Mitte des Raumes getreten waren. Ihre eifrige Suche fortführend, das schwarze Schaf in der Herde zu finden und wieder wurde mir schwindelig. Was.... was sollte ich nur tun? Konnte man dieser Frau trauen? Konnte ich... ihr... vertrauen?!? Abermals riss mich ein bestimmender Druck auf meinen Schulter in das Hier und Jetzt zurück und wieder sah ich schräg zur Seite. Suchte ihr Gesicht, das mir nun so gefährlich nahe gekommen war und sich regelrecht dunkelgrüne Opale in ein dunkles Braun bohrten. „Wenn ihr euch nicht beeilt, ist es zu spät.“, flüsterte sie mir wieder zu und verstärkte ihren Griff dann noch ein Mal auf bestehender Haut. „Entweder jetzt oder nie, bevor ihr vielleicht nicht mehr die Zeit zum Handeln habt. Danach werde selbst ich euch nicht mehr retten können.... Saiyajin.“ Ein eiskalter Schauer rann mir so augenblicklich den ganzen Rücken hinab. Jagte so vehement von Kopf bis Fuß, dass ich doch beinahe erzitterte und nur noch schwach atmen konnte. Nein. Gott verdammt. Nein! Dabei hatte ich mich doch so sehr angestrengt. Wieder versuchte ich meinen wirren Atem zu beruhigen. Versuchte ihn zu halten, doch gelang mir dies nur mäßig und wieder wurde ein bestehender Griff auf meinen Schultern fester. Mir wurde schwindelig. Einfach nur schwindelig und hätte mich die Tshehemin nicht festgehalten, so hätte ich schon längst Bekanntschaft mit dem Boden geschlossen. Hier und Heute. „Na los.“, drängte sie mich wieder und schob mich dann so einfach zur Seite. Einfach hinter sich, mitten in die schützenden Schatten hinein, als die Wärter mit ihrer stetigen Arbeit fortfuhren und uns nun fast schon zu nahe gekommen waren. Doch immer noch konnte ich mich nicht rühren. Nicht wissend, was ich unternehmen, ja gar an was ich glauben konnte, doch weckte mich ein kurzer Schlag an mein Schienbein, nämlich ausgelöst durch ihren Schweif, aus meiner eisigen Starre. „Bewegt euch!“, raunte sie mir nun fast schon zu boshaft zu und gepaart mit ihrem stechendem Blick, schaffte es diese eine Geste, dass ich ihrer Bitte endlich nachkam. Na ja, wohl eher ihrer Aufforderung und schon fast zu schnell verschwand ich hinter der nächsten Biegung, die mich zu einem kleinen Treppenhaus führte. Mein Geist arbeitete immer noch auf Hochtouren. Konnte diesen Wandel des Geschehens in keinster Weise nachvollziehen, der sich mir nun so verspielt einfach offenbart hatte und während ich den Treppen in den zweiten Stock folgte und dabei versuchte so leise wie möglich zu sein, rasten meine Gedanken aufs Neuste. Versuchend den Fehler in meinem Verhalten zu finden, den ich wohl begangen haben musste, denn sonst wäre die Tshehemin nie auf mein wahres Sein gestoßen, doch fand ich nichts als - Leere. Nichts als blankes Chaos und wieder schüttelte ich boshaft den Kopf. Verdammt.  Das konnte doch nicht sein. `All die Mühen umsonst.´, dachte ich verzweifelt und ballte so augenblicklich beide Hände zu Fäusten. Alles umsonst und dennoch... war ich mir dessen nicht so gänzlich sicher. Entweder wollte diese Onnà das Kopfgeld für sich alleine einhamstern oder sie plante doch etwas völlig anderes. Etwas, was alleine auf meine Kosten stattfinden sollte und während ich mich in den dunklen Fluren versuchte zurecht zu finden, befolgte ich ihre Wegbeschreibung. Dritter Flur von Rechts und dann... die 5te Tür auf der linken Seite? Verwirrt versuchte ich mich in der Dunkelheit zurecht zu finden. Versuchte den blinden Schock aus meinen Gliedern zu vertreiben und zählte abermals die Türen ab. Von unten drang ein stetig dumpfes Stimmengewirr zu mir nach oben, doch blendete ich es einfach aus. Nicht wirklich hören wollend, was die Tshehemin sich für eine Entschuldigung ausgedacht hatte, denn sicherlich würden es die Wachen durchaus bemerkt haben, dass ich fehlte. Oder auch nicht, vielleicht wurde ich ja wirklich so langsam paranoid und mit einem befreiten Seufzen, das dennoch zeitgleich so angespannt wie noch nie war, bleib ich letzten Endes vor meinem Zimmer stehen. Ich hatte es geschafft. Immerhin geschafft vor den Wachen und ihrer ID-Kontrolle zu entkommen, die sicherlich meine wahre Identität aufgedeckt hätten, wäre ich geblieben. Doch zu vorschnell durfte ich mich nicht in Sicherheit wissen. Noch nicht. Durfte nicht in blindem Vertrauen verweilen und während ich mir nun verschlossene Türen öffnete, herrschte nur ein einzelner Gedanke in meinem Geist. Wer war diese Tshehemin wirklich? ~*~ Und nun war ich hier. Hier in einem mir schützenden Zimmer und lauschte weiterhin dem fallendem Regen. Lauschte den dumpfen Stimmen, die so zaghaft vom Erdgeschoss zu mir nach oben drangen, dass sie fast einem Flüstern glichen und dachte nach. Sollte ich in Erwägung ziehen zu fliehen? Grübelnd löste ich nun meine Hände aus ihrer vorherigen Pose und verschränkte sie lässig vor meiner Brust. Den Kopf abermals in weiche Daunenkissen sinken lassend und ließ mich einfach nur treiben. War das wahrlich wirklich so eine gute Idee, oder verbarg diese Tshehemin mehr, als sie vorgab zu besitzen? Mehr als sie vorgab zu sein?!? Mein Kopf schmerzte. Brach so augenblicklich ein widerliches Dröhnen über mich hinweg, dass ich mir abrupt die Hände an beide Schläfen presste und mich verzweifelt vor Schmerz krümmte. Bei Gott, was war das für ein Getränk bitteschön? `Da waren Freezers Schläge bei weitem die wahrsten Streicheleinheiten.`, dachte ich spottend und konnte es kurz nicht mehr vermeiden und lachte schwach auf. Wahrlich, Vegeta. Reiß dich zusammen. Doch brachte mein eigener barscher Befehlston, vehement an mich selbst gerichtet, nicht gerade viel und wieder wurde mein Blick schläfrig. Meine Lider gar so endlos schwer, dass ich nun ein schwaches Gähnen nicht mehr unterdrücken konnte und sah aus einer mehr verschleierten Sicht aus dem Fenster. Abermals dem Regen lauschend, der mich auf eine gewisse Art und Weise mehr einlullte als er sollte und meine Gedanken langsam aber sicher zum Stoppen brachte. Konnte ich dieser Tshehemin vertrauen?!? Wieder weckte jener eine Gedanke eine blanke Angst in mir, immerhin schien mir dieses Volk nicht sonderlich groß gesonnen zu sein und dennoch spürte ich, dass mehr hinter ihrer Güte stecken musste, von der ich heute nur einen Fingerhut gesehen hatte. Den ich gar mein Eigen nennen konnte und wieder dachte ich an diese mir mysteriöse Frau zurück. An sie und ihre eisig geflüsterten Worte. `Entweder jetzt oder nie, bevor ihr nicht mehr die Zeit zum Handeln habt. Danach werde selbst ich euch nicht mehr retten können...` Und mit diesem Gedanken glitt ich hinab. Ab in einen mir so plötzlichen und tiefen Schlaf, dass ich nicht ein Mal mehr wagte auch nur einen einzelnen Gedanken daran zu verschwenden, was die Wirklichkeit war und was wohl am Ende, ein endloser Traum bleiben würde. Dass ich nicht ein Mal mehr bemerkte, wie mein Kopf erschöpft zur Seite fiel, sich schwere Lider endlich schlossen und ich die Anstrengungen diesen einen Tages, ja gar dieser ganzen grausamen Zeit, so einfach hinter mir lies. So einfach, als wäre nie etwas gewesen. Gefangen, in den Schatten meiner Selbst. ~*~ „Wahrlich, ihr müsst ja wirklich die Ruhe weg haben, wenn ihr so einfach in einen tiefen Schlaf verfallt, mit nichts als Feinden um euch herum.“, weckte mich augenblicklich eine helle Stimme und geschockt setzte ich mich auf. Na ja, wollte mich zumindest Aufsetzten, doch hinderte mich ein heftiger Schwindel abermals daran und betreten ließ ich den Kopf zurück in weiche Daunen fallend.  Ein erschöpftes Keuchen in mir haltend, als meine Stirn wieder verräterisch pochte, doch kam jede Hilfe zu spät und so ehrlich kam es nun über meine Lippen. Verdammte Schwäche. Abermals versuchte ich der wirren Fahrt in meinem Kopf Einhalt zu gebieten und suchte dann nach dem Besitzer der Stimme. Schwere Lider flackerten kläglich und müde. Hatte... Hatte ich mein Zimmer nicht abgeschlossen? Sogar gleich zwei Mal?!? Wer also sollte dann bitteschön..... Sie saß auf dem Fenstersims. Unweit keine paar Meter von meinem Bett entfernt und sah mich aus neugierigen Augen an. `Hab dich, Saiyajin.´, schien sie mir mehr denn je auf so belustigende Art und Weise mitzuteilen und kurz wuchs wirklich und wahrlich Groll in mir auf, wieso ich so spielend einfach meine Deckung hatte preisgegeben. Wieso ich so einfach meine Schwäche auch als wahrlich eben Jene ausspielte und wieder wollte ich mich aufsetzten, doch hinderte mich diesmal etwas anderes daran und geschockt stellte ich fest, dass ich mit beiden Händen an das rostige Gitterbett gefesselt war. Mit eisigen Schellen natürlich und das Schloss so unweit schwer verriegelt, wie ich grausam feststellte und so voller Zorn sah ich auf meinen ungebetenen Gast, welcher nun ein verstecktes Kichern nicht mehr in sich halten konnte. Na danke auch. „...Für den Fall, dass ihr vielleicht flüchten wolltet.“, versuchte sie sich herauszureden und grinsend stützte sich die Tshehemin mit beiden Armen auf ihren Knien ab.  Wahrlich hatte sie den Verstand verloren, oder war ich nur von Spinnern umgeben?!? Mir erst helfen wollend und nun doch den erbarmungslosen Teufel spielen? Wütend verzog ich meine Augen zu Schlitzen und schaffte es gerade noch so, ein warnendes Knurren in meiner Kehle zu halten, doch brachte es nicht sonderlich viel und schon bald hallte es erbost von den Decken wieder. Doch abermals erklang nur ein erfreutes Lachen. „Jetzt schaut mich nicht so an. Eine Notlösung falls mein kleines Pulver in eurem Getränk Euch nicht ausschalten sollte.“, sagte sie flüchtig und hob dann abwehrend die Hände. „Aber wie es den Anschein hat, tat es dies doch.“, ließ sie wieder ihre Zähne zu einem Lächeln aufblitzen und zornig wandte ich den Kopf zur Seite. Wut verspürend, da ich schon wieder Vertrauen zuließ und dennoch so unweit enttäuscht wurde. Wieso, verdammt.... Wieso versuchte ich es eigentlich immer wieder, verflucht noch mal? „Ich hoffe, Ihr seid mir deswegen nicht böse und die kleine Ruhepause hat Euch gut getan?“, fragte sie mich wieder ehrlich und ließ dann dunkelgrüne Opale über meine gefolterte Statur wandern. Abermals verließ ein Knurren meine Kehle und wieder sah ich zur Seite. Hielt meinen Blick vehement an die Wand gerichtet, die Tshehemin keines Wegs beachtend. Ihr somit meine ganze Abscheu zeigend und dennoch verließ nach einiger Zeit ein entrüstetes Schnauben meine Lippen, als ich antwortete. „Falls Ihr das als Ruhepause anseht, bitteschön... Lasst Euch von mir nicht aufhalten.“ Gespielt schnippisch bis gar säuerlich sarkastisch brachte ich jene Worte bitter über meine Lippen und vermied es gekonnt, diese Onná auch nur ansatzweise mit meinen feurigen Blicken zu begrüßen. Ich hasste es. Hasste es so sehr, schon wieder in die Falle geraten zu sein und innerlich kochte ich vor Wut. Eine Wut auf mich selbst, wieso ich aus vergangenen Fehlern einfach nichts gelernt hatte. Wirklich einfach gar Nichts. `Immer noch naiv, Vegeta.´, dachte ich spottend und hörte abermals eine tadelnde Stimme in meinem Kopf; mich so unweit an Freezer selbst erinnernd.  Dummer, kleiner Affe... Pah. „Jetzt seid nicht gleich königlich beleidigt.“, ließ sie wieder jenen einen Spotte wallten, sprang dann mit einer flinken Bewegung vom Fenstersims und trat auf mich zu. „Ihr habt mir einfach keine andere Wahl gelassen.“ `Was für eine Lüge.´, dachte ich entrüstet, doch erst als ich ihr helles Lachen hören konnte merkte ich, dass ich meine Gedanken doch laut ausgesprochen haben musste. Zum Teufel aber auch... „Glaubt nicht, ich tue das gerne, Saiyajin....“, flüsterte sie abermals, ihre Stimme nun so unweit bedeckt haltend und lief dann wieder einige Schritte auf mich zu. Nun wahrlich über mir stehend und ihre ganze Macht damit ausstrahlend. „...obwohl das Kopfgeld schon verlockend ist, muss ich ja zugeben.“ Pah, als ob es nur darum ginge. Abermals konnte ich ein Schnauben nicht mehr in mir halten und ließ es hinaus. Weiterhin feurige Blicke gegen die Wand werfend, doch spürte ich immer noch genau ihren stechenden und beobachtenden Blick auf mir. Was sollte dies alles? Wieso mir erst das Blaue vom Himmel redend, wenn sie jetzt sowieso das Gegenteil einläutete? Wahrlich musste sie meine Verkleidung von Anfang an durchschaut haben. Von diesem einen Zeitpunkt an, seitdem ich die Taverne betreten hatte, mein perfides Spiel durchschaut und wieder versuchte ich den Fehler zu finden. Gar diese eine Lücke, die mich verraten hatte, doch fand ich wahrlich keine. Vielleicht doch mein zu unsicheres Auftreten?  Ich wusste es nicht. Wusste letzten Endes gar nichts mehr; außer, dass meine Arme schmerzten wie die Hölle höchstselbst.  Mein Körper vor Erschöpfung schrie und meine rechte Schulter einem reinsten Trümmerfeld glich. Ein schmerzliches Zischen erfüllte den Raum und gedemütigt schloss ich die Augen. `Zurück in die Zelle, Vegeta.´, dachte ich abermals spottend, doch wusste ich bis dahin noch nicht, dass es niemals soweit kommen sollte. „Ich hoffe Ihr bekommt Eure Wut in den Griff, sonst wird das nichts mit unserer weiteren Zusammenarbeit.“, weckte mich ihre Stimme abermals aus den Gedanken und gequält öffnete ich die Augen. Wieder einen stechenden Blick auf diese eine Frau werfend, die sich nun so völlig spitzbübisch über mich beugte und ihren langen Schatten auf mich warf. „Sehr unhöflich sich nicht ein Mal vorzustellen, findet Ihr nicht auch? Wenn Ihr schon die Frechheit besitzt, mich so zu behandeln und gar als Euer Eigentum anzusehen, dann will ich auch wenigstens wissen, wem genau ich all das hier zu verdanke habe, so dass ich ihm beim nächsten Mal in den Allerwertesten treten kann. Egal ob Frau oder nicht.“, lenkte ich viel zu bitter ein und brachte sie mit diesem Kommentar abermals zum Schmunzeln. „Wie Recht ihr doch habt, Saiyajin.“ Kurz schüttelte sie lachend den Kopf und steckte dann ihre wirren Haare zurück hinter lange Ohren. „Wahrlich, wo sind meine Manieren geblieben. Sehr unhöflich von mir. Ich bin Erìn.“, flüsterte sie mit gedämpfter Stimme, man wusste ja nie wer hinter morschem Holz der Wände wahrlich noch alles mithörte und bedachte mich wieder aus aufgeweckten Augen. „Die anderen Förmlichkeiten lassen wir, da Ihr glaube ich anderweitig beschäftigt seid, als mir frohlockend die Hand zu schütteln.“, grinste sie abermals und deutete dann mit einem Kopfnicken auf meine gefesselten Arme. Haha, sehr witzig. Wieder verließ ein Grummeln meine Kehle und diesmal sah ich stur zur Decke. „Und mit wem genau habe ich nun die Ehre?“, ließ sie ihrerseits ihre Frage erklingen, doch war nun ich so unweit an der Reihe, belustigt bis gar spottend lachend, den Kopf zu schütteln. „Genau darin liegt ja der Vorteil im Gefangen sein. Ich bin Euch zu keiner Rechenschaft schuldig, bis gar zu nichts verpflichtet, da meine Situation sowieso als aussichtslos erscheint...“  „Auch etwa dann noch, wenn es gar keine Gefangenschaft ist?“, fragte sie mich so stechend ehrlich, dass ich nicht anders konnte und verwirrt eine meine Augenbrauen in die Höhe zog. Sie bedachte mit diesem einen Blick, der mehr Verständnislosigkeit als alles andere mit sich trug und verwirrt sah ich sie einfach nur noch an. Keine Gefangenschaft? Und was war das dann hier, bitteschön? Etwa ein gemütliches Picknick am Abend in ach so wundervoller Zweisamkeit?!? Wieder ein Schnauben und diesmal machte ich meinem Unmut auch Luft. „Wie würdet Ihr es sonst nennen, wenn man Euch festgekettet an rostigen Stäben halten würde und gar so unweit jeder Bewegung beraubt?“ Wieder folgte ein eisiger Blick dem nächsten, doch schüttelte diese Onnà abermals nur belustigt mit dem Kopf.  „Eher eine Notlösung.“, strafte mich Erìn´s (...so hieß sie doch, oder nicht?) ehrliche Stimme und wieder sah ich ihr tief in dunkelgrüne Augen. „Eine Notlösung... wofür?“ Nicht, dass es mich sonderlich interessierte, momentan tat dies nämlich nur meine eigene Freiheit, doch wieder hatte dieser Wandel des Geschehens meine Neugierde geweckt. Wieso mich erst fesseln, wenn sie jetzt keine Anstalten machte, mich weiter abführen zu können?  Wenn ja, hätte dieses Weibsbild schon längst die Wachen gerufen und wäre mit dem Kopfgeld über alle Berge. Wahrlich, ich verstand es nicht. Ich verstand es einfach nicht und wieder glitt mein Blick prüfend über ihre Form. Nein. Gesehen hatte ich sie noch nie und auch von diesem Namen noch nie etwas gehört. Erìn... Nein, definitiv noch nicht. Da klingelten keine Glocken. Absolut nicht. „Das...werdet Ihr noch früh genug erfahren, wenn Ihr euch kooperativ zeigt.“, sagte sie mit einer eisigen Strenge und nun konnte ich wahrlich ein verhöhnendes Lachen nicht mehr in mir halten und ließ es hinaus. Wahrlich, wusste diese Frau, was für einen Blödsinn sie gerade von sich gab? „Ihr erwartet also eine Gegenleistung von mir?“, fragte ich sie so ehrlich spottend, dass sie doch glatt das Gesicht zu einer mürrischen Fratze verzog und nun konnte ich ein spitzbübisches Grinsen nicht mehr in mir halten und ließ es hinaus. Und damit zeitgleich meine ganze Abscheu zeigend. „Wieso sollte ich einem Tsheheme wie Ihr es seid, helfen wollen?“ Doch ihr nächstes Kommentar ließ mich meine giftigen Wörter schlucken, welche ich eigentlich gewillt war auszusprechen und sah sie einfach nur durchdringend an, als mich ihr gütiger Blick traf. So erfüllt von Hoffnung, einer eisigen Bitte und doch zeitgleich so viel innere Sorge in sich tragend, dass ich sie plötzlich und wenn auch nur für einen kleinen Moment, in einem ganz anderen Licht sah. „Weil wir nicht alle so sind wie... er.“ ~*~ Ihre Worte ließen mich verstummen. Ließen mich meinen ganzen Sarkasmus mit einem Mal schlucken und aus nun eher aus fragwürdigen Augen beobachtete ich weibliche Züge. Versuchte zu verstehen, was sich hinter diesen dunkelgrünen Opalen abzuspielen schien, doch sah ich nichts als tiefe Entschlossenheit. Weil wir nicht alle so sind wie....er. Ja. Ich wusste wen sie meinte. Wusste es ganz genau und wieder jagte ein heller Schauer meinen Körper hinunter, als sich ihre Stimme in meinem Geist wiederholte. Immer und immer wieder. Und das ausgerechnet von einer Tshehemin? Diese Rebellion von Einer Seinesgleichen und wieder folgte ein argwöhnischer Blick. Was sollte diese Farce? War dies alles ein Spiel um mich weichzuklopfen oder meinte es die dunkelhaarige Onnà wirklich... ernst? „Jetzt schaut nicht so, als hättet Ihr einen Geist gesehen.“, sagte sie mit einem Schnauben und verschränkte dann die Arme vor der Brust während sie sich an eine der hölzernen Kommoden lehnte, die in diesem Raum als Ablage dienten. Immer noch ihren strengen Blick auf mir haltend, der zeitgleich dennoch so viel Neugierde, bis so tiefe Interesse in sich trug. „Nicht jeder Tsheheme, dem Ihr hier begegnet, ist dem Oberst so wohlgesonnen wie diese verlogenen Heuchler auf Rith selbst.“ Verwundert zog ich eine Augenbraue in die Höhe. War das also ihre wahre Absicht? Ihre Rechtfertigung, dass sie mich höchstselbst vor den strengen Augen der Wachen hatte entkommen lassen? War dies nun ihre Entschuldigung, dass sie mich dennoch an eisige Ketten fesselte, obwohl ich doch sowieso schon und ohne Ki, mehr als nur leichte Beute war? Mürrisch sah ich abermals kurz auf mein Gefängnis, doch hielt mein Blick nicht lange und folgte wieder ihrem ernsten Gesicht. Sah in dieses dunkle Grün, das mir so seltsamer Weise vertraut vorkam, doch immer noch konnte ich die Wahrheit nicht beim Schopfe packen.  Endlich diese eine Frage über meine Lippen bringend, welche schon viel zu lange in meiner Seele hauste und dort ihr Unheil anrichtete. „Wieso... helft ihr mir dann?“ `Auch wenn Eure Hilfe mehr als ungewöhnlich bis minder zu verstehen ist...´, beendete ich meine Frage in Gedanken mit einem abermals schnellen Blick auf kalte Fesseln und sah dann wieder zu der Tshehemin zurück. Sie lächelte, schüttelte kurz den Kopf, so als wollte sie mich rügen, wieso ich ihre wahren Absichten nicht schon früher gesehen hatte und löste sich dann aus ihrer starren Haltung. Abermals einen Schritt auf mich zu tretend und instinktiv wollte ich zurückweichen, doch konnte ich nicht. „Weil ich Korun-Kán und seinem heuchlerischem Pack an Familie nur all zu gerne in den Allerwertesten trete und gar mit allen Mitteln, die ich finden kann.“, flüsterte sie aufrichtig; aber auch bestimmend und kurz blinzelte ich verwirrt. Auch hier, an diesem dunklen Ort reinster Hölle, gab es also so etwas wie Rebellion. Nicht jeder schien seine Freiheit so leichtfertig aufgeben zu wollen und kurz spürte ich mehr als nur reine Sympathie für meinen eigentlichen Feind, der nun so wahrhaft vor mir stand und vielleicht gar keiner war. Denn sie erinnerte mich an mich selbst. „Wahrlich, Saiyajin. Eure Gesichtsausdrücke sind pures Gold wert. Wirklich einfach nur belustigend.“, begrüßte sie meine verwirrten Blicke mit einem Grinsen und wieder zog ich meine Augen zu warnenden Schlitzen. Sie sollte sich nur nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Nur nicht zu sehr in Sicherheit wissen, denn immer noch war ich nicht gewillt ihr vollstes Vertrauen zu schenken. Wieso sollte ich auch? Sie hatte mir immer noch nicht genaustens erklärt, was sie mit meiner Freiheit nur bezweckte und leise kam ein tiefes Knurren aus meiner Kehle. Wie ich es hasste. Mein Leben schien nur aus Gegenleistungen zu bestehen. Aus wilden Versprechen, die ich irgendwann ein Mal einhalten musste und wütend spannte ich meinen Körper an. Auch wenn es schmerzte. Auch wenn meine rechte Schulter vor neuer Pein so endlos schrie, konnte ich meine Wut nicht mehr in mir halten und abermals wurde das Knurren lauter. Verflucht noch mal. „Wer wird denn gleich wieder aggressiv werden.“, lachte sie abermals und trat dann vollkommen auf mich zu. Sich so tief über mich beugend und fuhr mir dann federleicht mit einem Finger über hitzige Wangen. Ich tobte vor Wut, innerlich versteht sich - doch gar äußerlich war ich so ruhig, wie das sanfte Rauschen des Meeres, doch alleinig nur meine Augen zitterten. Verfluchtes Weibsbild. Wieder fielen meine Opale auf ihre Form und beobachteten sie genau. Immer noch trug sie die gleiche Kleidung wie zuvor am Abend auch und hinter ihrem ach so heiligen Tresen. Eine schwarze, enge Lederhose, sowie ein kurzgeschnittenes schwarzes Oberteil zierten ihre Haut. An den Armen trug sie schwärzliche Lederschnallen, passend zu den hohen Stiefeln, ebenso in der selben Farbe und nur alleine ein rotes Tuch, bestickt mit seidigen Ornamenten, in das ein Zweites mit orangener Farbe geflickt war, schien der einzige Farbtupfer in ihrem Outfit zu sein.  Na ja, das und ihre dunkelgrünen Augen, die mich weiterhin so belustigt zu fixieren schienen. „Ich werde euch von diesen Ketten befreien, Saiyajin. Aber nur unter einer Bedingung.“, tadelte sie mich wieder und entrüstet zog ich die Stirn in Falten, als sie mir kurz auf die Nasenspitze tippte. Oh ja, wie sehr ich es hasste. Wieder ein weiteres Knurren, was abermals leider nur ihr weiteres Lachen schürte. „Ihr hört in Ruhe an, was ich Euch zu sagen habe. Keine Flucht und auch kein stümperhafter Versuch deresgleichen, sonst kann ich für nichts garantieren, mein kleiner, saiyanischer Freund.“ Und mit diesen Worten schwang sie sich aufs Bett. Fesselte mich somit erneut an weiche Lacken und packte mich dann an beiden Handgelenken, als sie sich über mich beugte. Doch so einfach würde ich nicht aufgeben.  Nicht nachgeben dieser einen Pein, welche schon immer die Meine war und wohl niemals von meiner Seele weichen sollte. „Erst will ich Eure ganze Geschichte hören, bevor ich mich für Eure Gegenleistung entschiede.“, sagte ich so drohend spottend und sah ihr dann tief in die Augen. Auch ich konnte anders, wenn ich denn wollte und so leicht wollte ich mich nicht an der Nase herumführen lassen. Nicht ein zweites Mal. Schon wieder ein Versprechen, das mich nur behinderte als voranbrachte? Pah, das wäre ja noch schöner und zufrieden stellte ich fest, wie sie stutze - aber zu überlegen schien und es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich aufrichtete. Aber mich dennoch nicht aus ihrem eisigen Griff entlassend. „Korun-Kán besitzt etwas, das mir gehört und ich will es wieder haben.“, begleitete eine eisige Strenge ihre Stimme und wurde so mehr von Wut getragen. Skeptisch zog ich eine Augenbraue in die Höhe und lachte stumm. „Typisch Weibsbild. So sehr also an Reichtum interessiert?“, fragte ich verhöhnend und bedachte sie dann aus kühlen Augen. „Glaubt nicht, dass ich mein Leben abermals für ein Stück Gold aufs Spiel setzte.“ „Es ist kein Schmuckstück, falls Ihr das meint, sondern so weit aus wichtiger als alles andere. Aber das könnt Ihr ja nicht verstehen, da Ihr die Eure schon längst verloren habt.“ Ihre Worte ließen mich abrupt verstummen und wütend funkelte ich sie an. Sicher, sie wusste nichts von meiner wahren Identität und dennoch hatte unsere Vernichtung die Runde gemacht. Schien selbst hier in diese dunklen Lande ihren Einzug zu erhalten und wenn ich nur gekonnt hättet, so hätte ich zur Seite gesehen. Doch ich konnte nicht und somit musste ich wohl oder übel den Schmerz ertragen, der sich so völlig frei durch meine Seele zog. Doch die nächsten Wörter, welche sie so leichtfertig über ihre Lippen brachte, weckten nicht nur in mir eine innere Sehnsucht auf Frieden und vergessen. Weckten nicht nur in mir eine innere Qual, die so endlos tiefer ging, als alles andere, was ich bis jetzt mein Eigen nannte. Denn auch meine Gegenüber schien zu leiden. Schien so unweit meine eigene Pein zu teilen und während ich abermals in Erìn´s dunkelgrüne Seen blickte, welche nun so sehr mit einem mir bekannten und innerem Schmerz gefüllt waren, verstummte meine bissige Bemerkung mit einem Mal und machte nichts als Stillstand Platz. Nichts als reiner Sympathie, als sie nun eben jene Worte sprach, die ich niemals und auf der ganzen Welt nicht, wieder vergessen würde. „Es ist Familie.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)