Aufgewachsen unter Trümmern von RedViolett ================================================================================ Kapitel 43: Rith ~20~ : ...gibt es nur noch Eins, was bleibt... --------------------------------------------------------------- Aufgewachsen unter Trümmern Kapitel 39 – Rith 20: ...gibt es nur noch Eins, was bleibt... Es fiel mir mehr denn je schwerer, mit den Schritten meiner Peiniger mitzuhalten und mehr schlecht als recht stolperte ich über meine eigenen Füße. Meine Sicht, einst so klar gewesen, schien nun unter dem Einfluss des Sedativum langsam aber sicher in sich zu verschwimmen und abermals schüttelte ich benommen den Kopf. Hoffend, dass ich so den widerlichen Schwindel aus meinem Kopf würde verbannen können, doch leider hatte ich weit gefehlt. Leider schien ich mich wie immer verrechnet, die Situation gar unterschätzt zu haben und erneut drang ein gequältes Keuchen über schwache Lippen, als abermals die Übelkeit kam. Jenes eine Sein siegte, welches mich sofort zum Stoppen bewegte und ich mir kläglich eine Hand an die Kehle legen wollte. Ja, ob ihrs glaubt oder nicht... Wollte.  Das war ein gutes Wort, ja vielleicht sogar das Beste was in diesem Moment mehr denn je als erstrebenswert galt, doch... Konnte ich nicht.  Ich konnte schon, versteht mich nicht falsch, doch ließen mir die eisigen Ketten wenig Spielraum, die man mir belustigter Weise angelegt hatte und mehr verschleiert als wie schlecht und recht, starrte ich auf jenes eine Gefängnis, mit dem man mich mehr und mehr verhöhnen wollte. Das Sedativum tat sein übriges und das Mal auf meiner Haut hielt meinen Ki weiterhin in Schach. Wieso also, um aller saiyanischen Götter Willen, hatte mir dieser elende Hund dann auch noch ausgerechnet diese Pein anlegen müssen? Diese Schmach, gar endlose Schande?!? Ich würde ihm sicherlich nicht davon laufen. Natürlich würde ich das, so war jedenfalls mein Plan gewesen, aber das musste dieser Idiot von Tsheheme ja nicht gerade unbedingt wissen. Wieder klirrte die gut 20 Zentimeter lange Eisenkette verräterisch zwischen meinen Händen, als ich diese zu Fäusten ballte und missmutig sah ich erneut zu Boden. Oder versuchte dies zumindest, wäre da nicht dieser allgegenwärtige Schwindel gewesen, der mich abermals auf keuchen ließ. Verdammter Mist. Damit hatte ich nicht gerechnet und gar schon völlig eingelullt sah ich auf die schweren Eisenketten um meine Hände. Was bezweckte Korun-Kán damit?!? Wollte er so den anderen Gefangenen zeigen, dass er sich nichts, aber auch gar nichts, gefallen ließ und dass eine Flucht ja nicht in den Köpfen der Anderen wachsen durfte?!? Wahrscheinlich... wahrscheinlich aber auch nicht und der jüngste Bruder des Tháem tat dies nur zu seiner eigenen, kleinen Belustigung. Wie man´s nimmt. Was auch immer, mir war das völlig gleich - ich wusste nur Eines. Das mein Vorankommen nun weit aus schwieriger werden sollte, doch immerhin sah ich zumindest etwas Positives in der ganze Sache. Immerhin waren meine Hände nicht völlig immobil geworden. Man hätte sie mir auch versteinert und verankert hinter dem Rücken zusammen binden können; doch somit, ließen mir die Kette einen guten Spielraum (...gute 20 Zentimeter Spielraum...) und wer weiß...  Vielleicht würde sie ja noch für irgendetwas nützlich sein. „Beweg dich endlich, na los!“, riss mich eine drohende Stimme erneut aus meinen Gedanken und heftig wurde ich nach vorne gestoßen. Stolpernd versuchte ich abermals mein Gleichgewicht zu halten, doch hatte ich wenig Glück und lag schon, einige Sekunden später, auf dem steinernen Boden der Brüstung. Wild zerrte der aufkommende Wind mit meinen Haaren und ließ mich mehr denn je frösteln. „Immer das gleiche mit diesen Schwächlingen. Eine einzelne Dosis, ein einzelner Stich und schon sind sie zu nichts mehr zu gebrauchen.“ Höhnisch lachte Korun-Kán auf und zornig, das versuchte ich zumindest, sah ich auf. Sah auf den Ìmperor selbst, als sich dieser zu mir umgedreht hatte und kurz einen abwertenden Blick über meine Statur walten ließ. „Sieh mich nicht so an, Saiyajin. Hast du dir alles selbst zuzuschreiben.“, lachte er abermals spottend, ein weiteres Grinsen seine Worte begleitend und strich sich dann über den dicken Bluterguss unter seinem Auge. Genau dort wo ihn mein Tritt getroffen hatte und wieder sah ich jene eine Wut in purpurnen Opalen aufblitzen. „Sei froh, dass ich einen guten Tag habe, sonst hätte dich dieses Vergehen sofort nen Finger gekostet. Oder vielleicht....“, belustigt blitzen feurige Augen auf und senkten sich dann weiter hinunter. „... ein Stück deines Schweifes!“ Geschockt riss ich die Augen auf. Das hatte ich selbst mit Sedativum verstanden und augenblicklich rutschte ich panisch nach hinten, mein Muzuhara sich dabei sofort um meine Hüfte windend.  „Wie man sich im weiten All erzählt, ist euch dieses Anhängsel wohl mehr als nur wichtig.“ Wieder ein spottendes Lachen, in das die anderen Wärter augenblicklich mit ein klangen und zitternd kam ich auf die Beine. Dieses Scheusal. Mich so zu verspotten. „Wer also mehr als schade, wenn da ein Stückchen fehlen würde, nicht wahr? Wie ein reudiger Hund. Gebrandmarkt und geschändet bis zum Schluss mit eingeklemmten Schwanz.“ Wieder wurde das Lachen lauter und meine Wut rasender. Dieses Arschloch. Dafür würde er büßen. Oh, wenn er nur wüsste, wen genau er vor sich hatte, würde er nicht mehr solche großen Töne spucken. Bei weitem nicht. „Und jetzt hoch mit dir. Hast schon genug Zeit verschwendet.“, röhrte eine dunkle Stimme und abermals packte man mich am Kragen meiner Kleidung und zerrte mich augenblicklich in die Höhe. Zu stehen tat weh und die Droge, die nun pulsierend langsam durch meinen Körper wanderte, schwächte mich nur noch mehr. Verdammt, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Hatte nicht in Erwägung gezogen, dass Korun-Kán einen Triumph wie diesen ausspielen würde, doch hätte ich mal lieber auf die Worte Esrás hören sollen. Hätte seine Drohung lieber in meinem Geist fruchten lassen, doch hätte ich ahnen können, dass dieser Spinnern wahrlich... so ein Spinner war?!? Wie mein Mitgefangener einst sagte.  Korun-Kán war unberechenbar und durfte in keinster Weise unterschätzt werden. Ja. Nun verstand ich, was der dunkelhaarige Tsheheme damit gemeint hatte und verfluchte mich innerlich selbst dafür. Für meine eigene Sturheit, die mir momentan in keinster Weise weitergeholfen hatte, sondern nur neuen Ärger bescherte. Vegeta... wo hast du dich da nur wieder reingeritten, hm? „Beweg dich endlich, Saiyajin, oder is dir etwa schon entfallen, wie man seine Beine bewegst?“, höhnte es wieder von hinten und abermals stieß man mir in den Rücken. Brachte mich erneut zum Stolpern und knurrend setzte ich mich in Bewegung. Ließ einen mehr als nur langsam verschleierten Blick über das Areal wandern, durch das wir uns nun zu bewegen schienen und versuchte zu verstehen wo ich war. Schon ein Mal hatte ich diesen Weg beschritten und mein langsam zerfallener Geist erkannte die Route sofort, die wir nun einschlugen – auch wenn es mich mehr und mehr an Kräften kostete. Wir liefen direkt zu den unteren Hallen in denen die tägliche Arbeit verrichtet wurde. Klapperten die gleiche Stelle ab, die Esrás wohl zu markieren schien und mehr denn je versuchte ich, die Augen offen zu halten. Versuchte jenes eine Zeichen zu sehen, dass mir der Tsheheme nicht mehr mitteilen konnte, aber gar eine fast schon übergroße Bitte in dunklen Opalen niedergeschrieben stand. `Wirsts schon erkennen, wenn der Zeitpunkt gekommen is , Manjéth.` , hörte ich Esrás Stimme in meinem eigenen Geist flüstern und kurz, wenn auch nur flüchtig beschlich mich ein mulmiges Gefühl. Ja gar ein Sein von... Einsamkeit. Irgendwie fehlte mir mein chaotischer Zellnachbar schon jetzt. Zu lange war er stetig an meiner Seite gewesen um ihn nun nicht vermissen zu können und unweigerlich stellte ich fest, wie wichtig mir dieses unbedeutende Sein eigentlich geworden war. Wie wichtig mir der Tsheheme geworden war, so belanglos und unglaubwürdig das jetzt auch klang. „Pah, lächerlich.“, murmelte ich mehr zu mir selbst, als zu irgend jemandem und wischte mir mit einer barschen Handbewegung über flackernde Augen. Doch das Gefühl wollte nicht weichen. Jene eine Emotion nicht verschwinden, von der ich einst dachte, sie nie wieder fühlen zu können und ließ mich alleine in der Dunkelheit zurück. Erst am Ende aller Dinge scheinen wir wahrhaft zu begreifen, was wir wirklich an jenen einen Dingen hatten, die uns tagtäglich umgeben und dessen Nutzen wir eher als sinnlos erachten. Erst, wenn man alles verloren hatte, wurde man der Bedeutung dessen so richtig bewusst, was ein Mal war und wieder schüttelte ich erbost den Kopf. Angewidert über meine eigenen Gedanken, die mir mehr denn je als sinnlos erschienen und mich abermals nur vom wesentlich Wichtigen ablenkten. Auf mein Gefühlsleben konnte ich mich auch noch ein anderes Mal konzentrieren. Jetzt galt es nur, dass mein Verstand arbeitete - solange er noch konnte.  Das mein Körper vorankam, solange ich noch genug Kraft in den Beinen hatte und wieder schleppte ich mich vorwärts. Unterdrückte das stetig wachsende Dröhnen in meinem Kopf und versuchte die aufkommenden Zellkomplexe der anderen Gefangenen zu zählen. Drei Verließe in der linken Reihe, dann müsste die nächste Gabelung kommen. Der nächste Treppenabsatz, der uns in die nächste Etage führen sollte und fieberhaft versuchte ich mir Rith´s Aufbau geistig vor Augen zu rufen. Ich war nun lang genug an jenem einen Ort, der mich einst das Fürchten lehrte, um zu wissen wie er funktionierte.  Um zu wissen, wie die Struktur von Statten ging und tatsächlich passierten wir das letzte Loch, wurden mehr als nur von einem müden Augenpaar begafft, welches in ewiger Dunkelheit festzustecken schien und stiegen steinerne Treppen hinab. Mein Geist arbeitete auf Hochtouren, selbst wenn das Dröhnen in meinem Schädel immer dumpfer wurde und ich langsam aber sicher mein eigenes Blut rauschen hören konnte. Dick und eingelullt. Wabernd, gar kriechend in meinen Venen und abermals leckte ich mir mit der Zunge über viel zu trockenen Lippen. Mir blieb nicht mehr viel Zeit, das wusste ich. Wusste um das wenige an Hab und Gut, bevor mich das Sedativum völlig ausschalten würde und zu einer sabbernden Marionette werden ließ. Willenlos und auf ewig gefangen. Korun-Kán schien wohl eher damit zu rechnen, dass sein Mittel gleich seine ganze Wirkung entfalten und ich sofort auf dem staubigen Boden meiner Zelle zusammenbrechen würde, doch hatte er wohl noch nie einen Saiyajin vor sich gehabt. Wir waren nicht so leicht klein zu kriegen. Wir gaben nicht so schnell auf, wie mancher vielleicht dachte und kurz wenn auch flüchtig, huschte ein kleines, schwaches Lächeln über meine Lippen, als ich mich an diesen einen sturen Blick zurück erinnerte, der belustigend nicht hätte sein können. Nein, wirklich nicht. ~*~ „Das kann nicht sein!“, hörte ich ihn schreien und kurz, auch wenn mein Hals immer noch brannte, wie das Feuer der Hölle, war ich wirklich gewillt auf zu lachen. Dieser Stümper. Hatte er etwa wirklich gedacht, dass ich sofort wie eine willenlose Puppe vor ihm zusammenbrechen würde?!? Da hatte sich dieser Idiot aber deutlich verrechnet, wenn nicht sogar heftig.Wer war ich denn, dass mich so ein simples Sedativum gleich in den ewigen Schlaf schickte? Ich hatte schon einiges anderes überstanden als hier klein bei zu geben, dachte ich spottend und drückte mir dann erneut eine Hand auf die kleine Injektionsstelle, nahe meiner Halsbeuge, in der mich die Kanüle getroffen hatte. Das Blut würde bald aufhören zu fließen, dazu war die Wunde, gerade mal Steckkopfnadel groß, viel zu klein, als dass sie weiteren Schaden anrichten konnte und keuchend stand ich auf. ´Ist das alles was du kannst?`, schien mein verachtender Blick zu sagen und kurz konnte ich Esrás überrascht auf keuchen hören. Wohl gab es nicht viele, die nach einer sofortigen Dosis immer noch aufrecht stehen konnten und wieder sah ich fordernd in purpurne Augen, die sich langsam zu Schlitzen verengten. „Dabei war das die doppelte Dosis gewesen. Scheinst es einem ja nicht gerade leicht zu machen, Saiyajin.“, lachte Korun-Kán spottend auf, doch genau hörte ich die kurze Unsicherheit in seiner Stimme. „Aber genau so mag ich das.“ Wieder ein irres Lachen, dass mehr Hohn als Abscheu in sich trug und wütend spannte ich meinen Körper an. Oh diesem Bastard würde ich es zeigen. Völlig ehrenlos würde ich nicht untergehen und gerade wollte ich erneut zum Gegenschlag ausholen, als das erste Dröhnen durch meine Körper schoss. „Na also...“, hörte ich mein Gegenüber leise kichern, doch verschwand der Klang seiner Stimme in einem weiteren Dröhnen und haltlos sackte ich auf meine Knie zurück. Zu geschockt, gar übermannt, von jenem einen Sein, das ich nicht mehr unterdrücken konnte – sondern es nur noch spürte. Spürte das Blut durch meine Adern rauschen und ein weiteres Poltern, dass durch jede Faser meines Körpers jagte. „...geht doch. Dachte schon ich hab die Vene verfehlt.“ Ein belustigtes Raunen ging durch die Menge, doch hörte ich es nicht. Wollte es nicht hören und verbissen stemmte ich mich auf die Beine. Versuchte das Zittern meines Körpers zu unterdrücken, doch abermals hallte ein dumpfes Echo in meinem Schädel wieder, brachte nicht nur meine Nerven zum Schwingen und abermals sackte ich auf den Boden zurück. ´Zurück in den Dreck, mein kleiner Saiyajin...´, hörte ich eine zischende Stimme flüstern, versteckt in meinem Geist und unweigerlich kniff ich erbost die Augen zusammen. ´Dort wo du hingehörst,Vegeta.´, lachte Freezers Stimme spottend und abrupt schüttelte ich den Kopf. Schluss, aus. Aufhören. Ich... ich wollte das nicht hören. Einfach nicht hören. Das war nicht real. Er... war nicht real. Zornig sah ich auf, mehr als nur reine Wut verspürend und traf eine frech grinsende Fratze. „Wer guckt denn gleich so grimmig drein, mein kleiner saiyanischer Freund.“, hörte ich Korun-Kán abermals belustigt höhnen und langsam lief der Ímperor Rith auf mich zu. „All das hättest du dir wahrlich ersparen können, wärst du freiwillig mit uns gegangen.“, sagte er spottend und kniete sich dann langsam zu mir hinunter. Das Rot seiner Rüstung schimmerte golden in der aufsteigenden Sonne; ich hatte nicht ein Mal bemerkt, wie der neue Tag angebrochen war und mehr schlecht als recht versuchte ich meine Kräfte zu sammeln. „Das...das Angebot hast du nie... geltend gemacht, du widerliches Stück Dreck!“ Der eigene Klang meiner schwachen Stimme sollte mich eigentlich nicht mehr erschrecken und dennoch tat er es. Doch Korun-Kán lachte nur spottend auf, ließ gar endlos wallend sein amüsiertes Gelächter über meine geplagte Seele wandern, dass es augenblicklich erneut in meinem Kopf schmerzte und knurrend, gar getrieben vor endlosem Zorn, sah ich zur Seite. „Wer wird denn gleich beleidigend werden, Saiyajin.“, kicherte er wieder und packte mich dann plötzlich am Kinn und zwang mich somit ihm in die Augen zu sehen. „Aber genau das mag ich so an dir. Glaub mir, es wird mehr als ein Genuss sein, dir dieses Feuer auszutreiben und es zum Erlöschen zu bringen.“ Wild bohrten sich eisige Opale in die meinen und standhaft versuchte ich den Blick zu halten. Versuchte Stärke zu vermitteln, doch machte es mir das Rauschen meines eigenen Blutes abermals unmöglich und erneut sackte ich auf den Boden zurück. Jenes eine Gift verspürend, was sich nun langsam aber sicher durch einen ausgezehrten Körper schleppte und dennoch versuchte ich einen letzten Angriff. Versuchte wenigstens einen Schlag zu landen, doch waren meine Glieder schwer wie Blei und belustigt grinsend fing Korun-Kán meine Faust ab, noch ehe sie einen Treffer landen konnte. „Scheint wohl so, als müsste ich auch diese Flügel stutzten.“, hörte ich nur noch schwach und spürte dann abermals wie man mich hart aber bestimmend auf die Beine zog. Hörte das Klappern schwerer Ketten während abermals ein dumpfes Rauschen über mich fiel und meine Kehle mit einem Mal staubig trocken werden ließ. Wohl war mein saiyanischer Metabolismus bei weitem zu geschwächt, als die Attacken der Droge noch weiter unter Kontrolle zu halten und langsam aber sicher spürte ich, wie ich schläfrig wurde. Wie alles versank in einem blinden Schleier und nur noch vage am Rande spürte, wie man mir etwas Schweres um die Handgelenke legte und – mehr als nur fest, zuzog. „Hoffentlich wird das dein feuriges Temperament im Zaum halten und nun mach, dass du auf die Beine kommst!“ Ein heftiger Schlag in mein Gesicht riss mich abermals kurz aus meiner Schläfrigkeit und erneut ins Hier und Jetzt zurück.  Musste wohl kurz wirklich weggenickt sein, dachte ich verschleiert und schüttelte dann kurz den Kopf, als das Dröhnen und Rauschen erneut an Intensität hinzu gewann. Mein Körper fühlte sich schwer.  Zu schwer um auch nur einen Fuß vor den anderen setzten zu können und kurz fragte ich mich, wirr, erschöpft und einfach nur müde, wie ich eben jene eine Flucht vagen konnte, die ich mir selbst nun aufgebürgt hatte.  Wenn das Sedativum schon jetzt solch eine Wirkung auf mich hatte (...auch wenn ich nicht wirklich damit rechnete...) und mich etappenweise mehr und mehr schläfrig machte, wie sollte ich dann jenen einen Sprunge wagen, der mich so unverhofft von meiner mir ersehnten Freiheit trennte? Wie sollte ich eben jenes Eine schaffen, für das sich Esrás mehr als nur ein Mal eingesetzt hatte?!? Ich suchte den Blick des Tshehemen und fand ihn. Fand eben jene dunkelgrünen Opale, die nun mehr besorgt als zuversichtlich auf mir lagen und kurz konnte ich sehen, wie Esrás langsam den Kopf schüttelte. Wie er einen strengen Blick nach dem anderen walten ließ und mich mit jenem einen Funkeln betrachtete, dass nur eines bedeuten sollte.  ´Haste dir selbst eingebrockt.´, hörte ich seine rauchig, aufgeweckte Stimme in meinem Geiste sagen und kurz konnte ich nicht anders, als das Beben meiner Schultern zuzulassen. Aber das Lachen in mir zu halten, das augenblicklich meiner Seele entweichen wollte. Er schien das doch gewusst zu haben, wieso um Bélhros Willen, war er dann so enttäuscht? Er hätte mir, wiedermal und vielleicht netterweise, eine Information dies bezüglich geben können. Wirklich, das hätte er. Himmel, Arsch und Zwirn, dieser Tsheheme gehörte doch verflucht. Einfach nur verflucht. Wieder riss mich ein Zug an meiner Eisenkette nach vorne und abermals stolperte ich in die Wirklichkeit zurück. Schaffte es gerade noch mich zu fangen, nur um nicht doch erneut auf dem Boden meiner Zelle zu landen und qualvoll stöhnte ich auf. Empfing nur vage jenen einen Schmerz, der augenblicklich durch ein weiteres Dröhnen des Giftes übertrumpft wurde und wieder wollte ich in mich zusammen sacken, als mich eine schwache Stimme, so leise geflüstert, dass nur ich sie hören konnte, wach hielt. „Manjéth...“ Verschwommen sah ich ihn und schüttelte abermals wieder den Kopf, (...bei Gott, wie oft tat ich dass denn, bitteschön?) um mein Gegenüber besser sehen zu können und sofort erkannte ich den dunkelhaarigen Tshehemen. Erkannte dieses eine Wesen, dem ich wahrlich mehr als nur mein eigenes Leben zu verdanken hatte und verlor mich in dunkelgrünen Seen. Sah, wie er sich vom Boden der Zelle aufrappelte und vage, kaum sichtbar, auf das Tuch an seinem Handgelenk tippte. „Vergiss mich nich.“, war alles was er leise sagte, ein kurzes Grinsen über dunkle Lippen huschte und mehr als nur einen hoffenden Blick folgen ließ. ...Vergiss mich nicht. Dumpf sah ich ihn an. Wusste nicht, wie ich diese mir neue Emotion beschreiben konnte, die nun so völlig haltlos durch meinen Körper jagte und mein Herz augenblicklich schneller schlagen ließ. Ihn vergessen? Kurz lachte ich auf, so leise und zaghaft, dass es fast einem belustigen Knurren glich und schüttelte dann den Kopf. Niemals würde ich das. Erneut traf sich unser Blick und kurz nickte ich ihm merklich zu. Niemals. Kein weiteres Wort musste mehr zwischen uns gesprochen werden um beide Welten zu beschreiben, die nun und in diesem einen Moment zu etwas völlig Einzigartigem wurden. Niemals, in meinem ganzen Leben nicht, hätte ich gedacht, dass ich an solch einem dunklen Ort wie diesen, so etwas vages, kleines und gar unbedeutendes wie Freundschaft finden konnte. Weder noch, das ich sie jemals, auch nur irgendwie ansatzweise verdient hätte und während mich die Tshehemen und Korun-Kán selbst, höchstpersönlich abführten, bereit meinem eigenen Untergang und dennoch zugleich einziger Hoffnung entgegen zu treten , warf ich einen letzten Blick auf ihn. Auf das Wesen, das mir wahrlich nicht nur ein mal das Leben gerettet hatte.  Auf dieses eine Sein, dem ich alles abverlangte und das dennoch und in den mir dunkelsten Stunden, immer an mich geglaubt hatte. Und in diesen wenigen Sekunden, in denen mein Blick völlig klar und nicht eingetrübt erschien, sah ich ihn ein letztes Mal. Wissend das es für eine sehr lange Zeit sein würde und führte dann meine rechte Hand zitternd an meine Brust. Genau an jenen einen Platze, an dem mein Herz thronte. Wissend, dass die andere, gefangen durch eisige Ketten folgen sollte; doch hoffte ich, dass es abzusehen war, welche Tat ich hier nun vollführte und die wahrlich und in diesen Tagen, etwas weit aus Seltenes geworden war. Kurz, wenn auch nur flüchtig senkte ich meinen Kopf, gar tief in wallender Demut und sofern mir es das Gift möglich machte und deutete eine Verbeugung an. Getrieben von Instinkten. Begleitet von Traditionen, die mir mehr als nur wichtig erschienen, aber noch weit aus wichtiger - begleitet durch eine einzelne Sache. Denn das hatte sich der Tsheheme weit aus mehr als verdient und als ich mich abermals aufrichtete, wirre Strähnen zurück an ihren Platz fielen und das breite Grinsen auf Esrás Lippen sah, welches augenblicklich ein Eigenes auf meine zauberte, wusste ich, dass ich richtig gehandelt hatte. Dass ich einmal im Leben mein Herz hatte sprechen lassen. Diesem wirren Quälgeist, den ich zu anfangs verfluchte, der aber mit der Zeit mehr und mehr ein Verbündeter wurde, etwas hatte zukommen lassen, was weit aus mehr Bedeutung mich sich trug, als man annahm. Und... was in dieser Welt mehr als nur verloren galt, aber – nicht für immer sein würde. Es war Respekt. Denn das hatte sich der Tsheheme mehr als nur verdient. Meinen Respekt. ~*~ „Nicht einschlafen da hinten, wir sind bald da.“, hörte ich wieder jene einen Stimme, dröhnend gar höhnisch singend, die ich mehr den je verfluchte und mich abermals aus meinen Träumen riss. Verklärt sah ich auf, hasste mich selbst dafür, dass ich mein Umfeld so aus den Augen verloren hatte und sah mich um. Haltlos hatte mich jene eine Erinnerung übermannt und keuchend unterdrückte ich gerade noch so ein Knurren, das verräterische Weise über meine Lippen wandern wollte und zog die Augenbrauen zusammen. Solch einen Patzer durfte ich mir nicht mehr erlauben. Was wenn ich Esrás gut gemeint, verstecktes Zeichen schon längst übersehen hatte? Dann wäre der Tsheheme nicht gerade begeistert, wenn ich eines Tages wieder neben seiner Zelle auftauchen würde, mit nichts weiter an mir, als zerfetzte Lumpen und ein mehr als zerstörten Geist. Nein, ich musste mich endlich zusammen reißen, auch wenn es mir das langsam pulsierende Gift in meinem Körper mehr als nur schwer machte und wieder schüttelte ich den Kopf. Genoss augenblicklich die Kühle der Luft und der gleißende Schauer des Windes, der wirr mit meinen Haaren spielte und ließ die Umgebung um mich herum sacken.  Wir befanden uns immer noch auf Rith, soviel konnte ich sagen. Bewanderten noch einstige Passagen, die mir nach all der Zeit meines Verweilens hier, immer noch präsent waren und beiläufig sah ich zu meiner rechten Seite, dem tiefen Abgrund entgegen. Immer noch war es mehr als schwierig auszumachen, was genau unter mir lag, doch hatte ich dafür definitiv keine Zeit mehr. Konnte mir darüber keinerlei Gedanken mehr machen, da es sonst nur eines in mir wecken würde.  Und zwar Angst. Klar. Es wäre besser gewesen hätte ich die steinigen Felsen mit meinen eigenen Augen gesehen, aber Esrás hatte instinktiv gehandelt. Hatte eine leise Ahnung verspürt, dass so etwas wie diese Situation hier, eintreffen würde und im Nachhinein konnte ich diesem verrückten Tshehemen mehr als dankbar sein, dass er so ein gutes Gespür hatte. Dass er die Augen offen hielt, obwohl er das nicht ein Mal musste. Eigentlich nicht seine Aufgabe war und kurz huschten meine wirren und eingelullten Gedanken ein letztes Mal zu ihm zurück. Esrás du Vollidiot, eins sag ich dir. Wenn deine Angaben nicht stimmen sollten und ich höchstpersönlich auf einen Felsen klatschte und dabei mehr als nur mein Leben verlor, dann werde ich dich Tag ein Tag aus heimsuchen, darauf kannst du Gift nehmen, mein Freund. Aber so was von. Wieder ließ ich meine Blicke wandern, dieses Mal zur linken Seite und war stets darauf bedacht meine Bewegungen so unauffällig wie möglich zu halten. Auch wenn es das immer stetig steigende Pochen in meinen Venen schier unmöglich machte. Der anhaltende Durst zu groß wurde, mich gar müde und erschöpft zurück ließ und ich abermals kurz anhalten musste, da mir schwindelig wurde. Verdammt noch mal. Viel Zeit hatte ich wirklich nicht mehr, bis mich das Sedativum völlig ausschalten würde. Bis es mich immobil bis gar völlig bewegungslos machte und ich nur noch über den felsigen Boden dieses Steinhaufens gezerrt werden konnte und abermals schüttelte ich den Kopf. Versuchend mich wach zu halten. Versuchend dieses bleierne Gefühl aus meine Gliedern zu vertreiben, doch wurde es immer schwerer, dem süßlichen Ruf des Schlafes nicht nachzugeben. Aber... mir blieb keine andere Wahl. Ich musste durchhalten. Musste, um zu überleben.  Denn dies war die letzte Chance, die mir geblieben war. Das Letzte, auf das ich bauen, gar hoffen konnte und wieder schleppte ich mich vorwärts, als man eisern an meinen Ketten zog. „Beweg deinen faulen Hintern, Saiyajin. Hast nachher lang genug Zeit, dich auszuruhen.“, wetterte es wieder von vorne, begleitet von einem höhnischen Lachen und instinktiv konnte ich nicht anders und ließ ein tiefes Knurren aus meiner Kehle weichen. Wie sehr ich ihn verabscheute, konnte man sich in keinster Weise vorstellen. Wenn ich wiederkehren sollte und, oh ja, das würde ich, war er der Erste, der sterben sollte. Dieser Tsheheme, der mehr von mir zu besitzen schien, als er dachte jemals wirklich zu haben und meinte alles und jeden beherrschen zu können. Keinen Respekt vor dem kannte, was er nicht zu kennen schien und wieder funkelten verschleierte Opale entrüstet auf, getrieben von so voller Hass und eisiger Kälte, dass ich augenblicklich erzitterte. Wie die Götter selbst schritt Korun-Kán selbstgefällig voran und während meine Augen seine straffe Statur begutachtete, förmlich versuchte sie mit kalten Blicken zu durchbohren, fiel mir auf, dass seine gesamte linke Seite; vom Gesicht bis hinunter zur Schweifspitze, mit tiefen, rissigen Narben versehen war. Unförmig brannte sich jenes eine Sein in dunkle Haut und kurz fragte ich mich, woher er sie wohl hatte. Folter und ein baldiger Tod konnte es wahrlich nicht gewesen sein und der nächste Gedankengang fröstelte mich ein wenig. Vielleicht hatte er doch mehr Kämpfe bestritten, als ich zu Anfang angenommen hatte, denn viele der Narben waren wie die Meiningen. Es waren Narben des Kampfes. Narben die keinerlei Unterdrückung kannten und wieder knurrte ich kurz gefährlich auf. Nein, mit diesem Typen wollte ich wirklich nichts gemeinsam haben. Gar nichts. Wir passierten die nächste Etage und wieder fiel mein nun immer mehr und mehr müder Blick über das offene Himmelszelt. Stumm ragten die steinigen Felsen Rith empor, schienen mich gar innerlich zu zerdrücken und kurz kniff ich schmerzlich die Augen zusammen, als mich die aufgehende Sonne mehr als nur blendete, welche spitzbübisch hinter schwarzem Gestein auftauchte. Eigentlich sollte ich mich freuen, es war das erste Mal, dass ich die wohlige Wärme dieses hell brennenden Sternes auf meiner Haut spüren konnte, doch noch froher würde ich sein, wenn ich dies in Freiheit genießen konnte. Freiheit.... Oh wie wahrlich befreiend dieses Wort in greifbare Nähe gerückt war, konnte sich niemand vorstellen und abermals schlug mein Puls in immense Höhen. Unterdrückte das nächste Dröhnen des Giftes, welches abermals einen lähmenden Schauer durch meinen ganzen Körper schickte und beinahe, nur beinahe, wären mir die Beine weggeknickt. Wahrlich ich musste mich beeilen, doch wenn Esrás Zeichen nicht bald auftauchen würde, sah es ziemlich schlecht für mich aus. Nicht, dass ich es doch übersehen hatte und... Halt.... Moment. Beinahe hätte ich gestoppt.  Hätte beinahe alle Aufmerksamkeit somit auf mich gezogen, als ich jenes eine Sein erblickte, nach dem ich so lange Ausschau gehalten hatte und konnte nun das schwache Grinsen auf zitternden Lippen einfach nicht mehr zurückhalten. Natürlich. Eigentlich und ehrlich gesagt wunderte mich das gar nicht mehr, hätte ich mit so etwas wirklich rechnen müssen, kam nur der Tsheheme auf solch eine genial, brillant und zeitgleich dennoch so dümmliche Idee, dass ich immer nur wieder anerkennend den Kopf schütteln konnte. Wie sagte man so schön? Hinter jedem Chaot verbarg sich ein Genie, wahrlich Esrás. Du bist und bleibst einzigartig. Wissend, dass nur ich jenen einen Insider begreifen konnte, welcher nun so wahrhaft vor meinen Augen thronte und wieder sah ich kurz, wenn auch nur flüchtig, auf den Fetzen weißen Stoffes, der schwach gebunden um das Geländer zu meiner Rechten liegend, mehr als nur meinen Absprung besiegeln sollte. Arschpapier hatte ich jenes eine Sein genannt, was mir der Tsheheme am nächsten Tag meiner langen Folter und nur dass ich erwachen konnte, wortlos an den Schädel geworfen und somit zeitgleich eine eher ungleiche Freundschaft etwas Ganzes werden lassen. Besiegelte damit mein Schicksal, welches sich nun endlich zu erfüllen schien und abermals schüttelte ich kurz lächelnd den Kopf. Dankbar für jene eine Aufopferung, die mir der Andere entgegen brachte und wieder schwor ich mir innerlich, eines Tages meine stumm gegebene Gegenleistung auch wirklich zu erfüllen. Doch leider musste der Tsheheme noch warten.  Musste hoffen und bangen, bis ich eines Tages genug Stärke besitzen würde, um diesen kalten Haufen leblosen Gesteines in eine Flamme des reinen Feuers zu verwandeln. Er musste ausharren. Das musste er einfach, doch nun war definitiv der falsche Zeitpunkt um an jenes Eine zu denken, das noch so unweit und in ferner Zukunft lag.  Nun galt es nach vorne zu sehen und das was ich erblickte; was nun so drohend vor mir lag, dass ich nie wieder aus den Händen geben wollte war – meine Freiheit. So eigen und so selbstverständlich, dass augenblicklich mein Herz schneller schlug, ja gar sich mein Körper wie von selbst anspannte. Jegliches Dröhnen des wallenden Giftes ignorierte und meine Sinne schärften. Abermals glitt ein prüfender Blick hinunter. Dunkelbraune Opale über das Geländer zu meiner rechten Seite und starrten haltlos in die Dunkelheit. Meinen langsamen Schritt beibehaltend, um bei meinen Peinigern ja kein Aufsehen oder gar einen Verdacht zu erregen und ließ abermals meine Gedanken schweifen. Sicherlich würde mich dort unten nichts anderes als ein kaltes Nass erwarten. Keinesfalls hoffend, dass mich der Tsheheme in meinen sicheren Tod schicken würde, profitierte Esrás doch von meiner Befreiung, die seiner in keinster Weise nachstand. Also... musste ich seinem Urteil wohl oder übel Glauben schenken. Musste ihm vertrauen, denn ich hatte gar keine andere Wahl. Kurz flog mein Blick abermals zu Korun-Kán zurück und betrachtete eine angespannte Statur, die sich dennoch zeitgleich so sicher war. Die niemals mit jenem einen Plan rechnete, der so haltlos in meinem Kopf zu wachsen schien und abermals spannte ich den Körper an. Versuchte das wilde Pochen meines Herzens zu unterdrücken und sah auf die anderen Wärter, welche mich gar in einer Dreiecksposition flankierten. Suchte nach dem schwächsten Glied. Nach der Lücke im System und - fand ihn. Der Tsheheme zu meiner rechten war noch sehr jung. Schien noch zu unerfahren unter jener einen Rüstung zu stecken, die er sich erst noch verdienen musste und sofort fing mein Plan an, in meinen Gedanken lebendig zu werden. Ich würde die Eisenkette nutzen. Würde sie diesem nichtsahnenden Frischling um den Hals schlingen und hatte somit den Überraschungseffekt auf meiner Seite.  Wissend, dass Korun-Kán dieses unbedeutende Leben wirklich wertlos zu sein schien, aber momentan schien sich der Ìmperor seiner Sache ziemlich sicher zu sein und somit hatte ich den nächsten Vorteil, den ich mir bedienen konnte. Fester und fester würde sich die Schlinge ziehen, während ich mich in einer schnellen Bewegung über das Geländer werfen würde. Zu schockiert die anderen Wachen um ein schnelles Einschreiten geltend zu machen, denn mit so einer Tat würde wahrlich niemand rechnen. Wieder ein Vorteil, der die Liste nun in meinem Inneren zu komplettieren schien und meinen Plan zu etwas gar Vollkommenem machte.  Etwas, das fruchten würde, da war ich mir sicher; zu hundert Prozent und während ich gedanklich noch ein Mal die Route abklapperte, den Sprung, ja gar den Winkel berechnete und schon das gleißende Ziehen der rauschenden Luft auf meiner Haut spüren konnte, spannte ich die Fäuste an. Beim dritten Herzschlag würde ich beginnen. Würde meinen Plan in die Tat umsetzten und unwillkürlich stieg mein Puls. Hörte ich so vehement mein eigenes Blut in meinen Ohren rauschen, doch verweilte alles zeitgleich in stiller Ewigkeit. Zeit, unendlich geboren und doch, in diesem einen Moment, zum Stillstand verurteilt. ~Bumm Fester wurde der Griff um die Eisenkette und haltlos wickelte ich sie mir langsam um die Hände. Hoffend, dass niemand auf diese unbedeutende und dennoch zeitgleich so wichtige Tat achten würde und ließ wieder einen beobachteten Blick wandern. ~Bumm Bumm Tiefer sog ich anhaltende Luft in meine Lungen, um mich nun auf das vorzubereiten, was folgen sollte. Der Einschlag in das Wasser, angenommen und das hoffte ich wirklich, würde ich meinen freien Fall überleben, wäre wahrlich ein Schlag ins Gesicht und würde wie tausend Nadelstiche am ganzen Körper brennen. Ein Sein, dass ich wahrlich überstehen konnte und langsam sah ich auf.  Sah auf eben jene eine Stelle, die nun so unweit vor meinen Augen brannte, alles bisher Dagewesene in einer schwarzer Unendlichkeit zu verschlingen schien und während ich dem letzten Schlages meines Herzens lauschte, ließ ich meinem Körper freien Lauf. Bereit meinen Plan in die Tat umzusetzen. Bereit, das Rad sich endlich drehen zu lassen. Über jene einen Trümmer meines bisherigen Lebens hinweg zu steigen und alles Andere; Unwichtige, auszublenden. Getrieben von Emotionen. Getrieben von Handlungen und einem einzelnen Instinkt. Dem Instinkt zu Überleben, denn gibt es wahrlich am Ende unser aller Dinge nur noch eines, das uns allen mehr als nur erstrebenswert erscheint. Gibt es nur noch Eins, was bleibt und das ist...  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)