Aufgewachsen unter Trümmern von RedViolett ================================================================================ Kapitel 33: Rith ~10~ : Amín mela `lle Teil 2 ---------------------------------------------- Aufgewachsen unter Trümmern 29tes Kapitel – Rith 10: Amín mela `lle Part 2 „Na komm schon, Vegeta. Das haben wir so oft schon geübt. So schwer ist das nicht.“ Tadelnd war Fayeth Stimme und ich konnte nicht minder sagen ob sie momentan wirklich sauer auf mich war, oder einfach doch nur erschöpft von ihrer Arbeit. Sicher, sie hatte einen langen Tag gehabt, musste wahrlich mehr auf ihre Schultern nehmen, als ich in meinen jungen 8 Jahren begreifen konnte und dennoch konnte und wollte ich es nicht wahrhaben.  Fast den ganzen Tag hatte ich sie nicht gesehen, durfte sie nur hinter einem großen Aktenberg zu Gesicht bekommen und nach mehreren ermüdeten Versuchen auf meinen Zehenspitzen zu stehen, sodass ich über ihren großen Tisch schauen konnte, ließ ich es sein. Groß lagen meine blauen Opale nun auf ihr, legte skeptisch den Kopf schief und versuchte die Bershabesh zu verstehen. Versuchte zu begreifen, was denn Gott verdammt so wichtig an der ganzen Sache war. Versuchte in ihren Augen zu lesen, so wie ich es sonst auch immer tat, doch wurde ich heute nicht schlau aus ihren fast schon verbitterten Zügen. Kein bisschen und so langsam wich mein fragender Blick nahender Skepsis und verwirrt zog ich beide Augenbrauen zusammen, als die Bershabesh das Buch zuklappte und mich ansah. „Vegeta, langsam muss das sitzen.“, betonte sie wieder dringlich scharf und ich konnte nicht verhindern schmerzlich zusammen zu zucken.  Ich war ihre Strenge nicht gewohnt, gar diesen gehetzten Blick in ihren sonst so sanften Augen und sah nun dementsprechend schmollend zu Boden. Erwachsene hatten gut reden. Für Erwachsene war alles immer so spielend einfach.  Was war schon dabei, wenn ich manche Wörter nicht richtig aussprechen konnte?!?  Man verstand mich ja dennoch, irgendwie würde das schon klappen und finsterer war mein Blick, als ich meine blauen Opale trotzig zu Schlitzen verengte und weiterhin zur Seite starrte. „Vegeta....“, seufzte Fayeth erneut, legte dann das Buch aus den Händen und berührte sachte meinen Arm. Entrüstet drehte ich mich ab, denn langsam ging mir diese ewige Lernerei wirklich auf die Nerven und sah stumm aus dem Fenster. Es war spät, ich war müde und schon viel zu lange saßen wir hier auf dem Boden ihres Labors, versteckt in ihrem Gemach und wälzten hunderte Male die gleichen Bücher, deren Inhalt ich fast schon auswendig kannte. „Freezer wird nicht begeistert sein, wenn du keine Fortschritte machst.Wie willst du später im All zurechtkommen, wenn du die irdische Sprache nicht lesen, geschweige denn sprechen kannst?“, räumte sie ein und strich mir dann über die Haut. „Einiges kann ich ja schon und Radditz sagte, das sei nicht so wichtig.“, kam es trotzig über meine Lippen und tiefer wurde das Schmollen, als ihr plötzlich helles Lachen ertönte. „Das glaubst du doch wohl selbst nicht, kleiner Mann.“, neckte sich mich erneut und fuhr mir dann durch die Haare. „Wenn Radditz wiederkommt, werde ich ihn persönlich danach fragen. Darauf kannst du wetten.“, betonte sie verspielt ernst und beugte sich dann zu mir hinunter um mir in die Augen zu sehen. „Und wenn dann ein gewisser Jemand...“, und mit diesen Worte tippte sie mir auf die Nasenspitze, um ja zu unterstreichen wen sie meinte.  Wieder wurde mein Schmollen eine Spur breiter; falls das überhaupt noch möglich war. „....gelogen hat, dann kann er was erleben.“ Fayeth Worte wurden von einem Lachen begleitet und wieder sah ich zu Boden. „Ich hab aber keine Lust mehr...“, räumte ich nach einiger Zeit ehrlich ein und spürte dann nur noch, wie mich jemand plötzlich unter den Armen packte und ich mich dann kurzerhand wieder auf Fayeth Schoss fand. Es war Abend auf Zyr, wie spät genau wusste ich nicht, da ich Uhren noch nicht richtig lesen konnte und war mehr denn je erschöpft.  Es war ein langer Tag gewesen, doch Fayeth kannte kein Erbarmen und schien ihre neue Rolle als Lehrer ziemlich ernst zu nehmen. „Vegeta, du bist jetzt, im irdischen Rechnungsalter grob geschätzte 8 Jahre alt. Eigentlich solltest du das alles schon perfekt beherrschen können.“ Gar beschützend hielt sie mich in ihren Armen und ohne dass ich wollte, lehnte ich mich an ihren Körper. So sehr ich in diesem Moment wirklich nicht mehr konnte, so sah ich dennoch eine verstecke Angst in ihren Augen. Etwas, was mir augenblicklich eine Gänsehaut bescherte und dennoch, obwohl es mich betreffen musste, einfach noch nicht verstand. Unsicher sah ich der Bershabesh in die Augen und mit einem Lächeln erwiderte Fayeth meinen suchenden Blick, der sich dann nach einiger Zeit in ein tiefes Grübeln verwandelte. „Und jetzt sei nicht mehr so ernst mein Kleiner, hmn?“, grinste sie belustigt und kniff mir dann überraschend in die linke Wange. Fahrig war mein Protest, doch nur schwach konnte ich ihre Hand beiseite fegen, was die Bershabesh wieder mit einem sanften Lachen begrüßte und widmete sich wieder ihrem Buch. Erschöpft blinzelte ich die Müdigkeit beiseite, welche mich augenblicklich zu übermannen schien und unterdrückte gerade noch so ein herzhaftes Gähnen. Zu lange war ich auf den Beinen gewesen und jener eine Zustand schien sich nun zu rächen.  Der Tag war schon längst vergangen und anhand der thronenden Dunkelheit vor dem Fenster wusste ich, dass die Nacht bald nicht mehr fern bleiben würde und mein Schlaf leider ebenso. Müde wischte ich mir über die brennenden Augen und versuchte wach zu bleiben.  Dumpf sah ich auf das aufgeschlagene Buch, welches Fayeth in ihren Händen hielt und ließ meine blauen Opale über befüllte Seiten wandern, deren Schrift vor meinen Augen langsam zu verschwimmen schien.  Wieso war es so verdammt wichtig, dass ich diese dämliche Sprache perfekt beherrschte? Mein Saiyanisch reichte doch bei weitem aus und mit dem bisschen, das ich jetzt schon gelernt hatte, würde ich schon gut zurecht kommen... oder nicht?!? Wieder ein Gähnen und kurzerhand spürte ich eine federleichte Berührung in meinem Haar, als mir die blauhaarige Frau durch meine vereinzelten Strähnen strich. „Fayeth... muss das wirklich sein?!?“, flehte ich von neuem, deutete kurz auf das Buch und hob dann den Kopf in ihre Richtung, um ihr in die Augen sehen zu können. Verwundert erwiderte sie meinen Blick nur um jene Sorge erneut mit einem Seufzten zu unterstreichen, welche sich in ihren Augen wieder spiegelte. Behutsam hievte sie mich auf ihren Schoss, setzte mich abermals in eine bequemere Sitzposition und schüttelte dann belustigt den Kopf.  „Leider noch nicht, Vegeta. Nur noch bis zum Ende des Kapitels, dann ist gut für heute.“ „Aber das ist so lange...“, quengelte ich erneut meinen Protest hinaus und anhand meiner trotzigen Stimme beschenkte mich Fayeth erneut mit einem liebevollen Lächeln. „Vegeta, bitte.“ Wieder fuhr sie mir durch seidiges Haar und ich konnte nicht anders, als mich erneut an sie zu lehnen. Sie war warm.... Unbewusst nahm ich einen ihrer Arme und legte ihn um meinen Körper. So schön warm. „Okay, dann fangen wir noch mal an....“, hörte ich die Bershabesh sagen und erneut begann ihre Stimme mir noch teilweise fremde Worte nahe zu bringen. Wie oft wir das taten, wusste ich nicht. Wie viele Stunden wir damit verbrachten, hier auf dem Boden ihres Schlafgemaches zu sitzen und Bücher zu wälzen, sodass ich der irdischen Sprache besser Herr wurde, wusste ich wirklich nicht. Es war wichtig, hatte Fayeth immer wieder gesagt und würde mir eines Tages sicherlich noch weiterhelfen können. Doch momentan wollte ich davon nichts wissen. Momentan war ich einfach nur noch müde und wollte nur noch ins Bett, jedoch ließ die Bershabesh dieses noch nicht zu. Wieder versteifte ich mich auf ihrem Schoss, als sie eine Seite umblätterte und mich mit einem kleinen Stubs in die Rippen dazu aufforderte, nun meinerseits den Text zu lesen. Grummelnd tat ich was sie von mir wollte, doch schon bald wich meine Stimme ihrem festen Klang und mehr als unsicher kamen die Wörter nun hervor. Fayeth hatte ein neues Kapitel angefangen, soweit waren wir das letzte Mal noch nicht gewesen und mit einem Seufzten schüttelte die Bershabesh abermals den Kopf, da mein Gestammel bei weitem nicht auszuhalten war und von Minute zu Minute schlechter wurde. „Ich werde es dir nochmal vorlesen, sodass du den richtigen Klang für die Buchstaben und Wörter findest.“, half sie mir auf die Sprünge und frustriert verschränkte ich die Arme vor der Brust.  Das... das konnte doch nicht so schwer sein. Verdammt... „Auf saiyanisch wäre alles leichter....“, betonte ich fast schon sauer und zog abermals meine Augenbrauen zusammen. Gehörtes konnte ich wahrlich besser verarbeiten, aber ging es um das Lesen, sah es schon deutlich anders aus und mehr denn je tat ich mich schwer. „Vegeta....“ Wieder ein Seufzten und langsam klappte Fayeth das Buch zu, nur um es dann auf die Seite zu legen. Mitleidig beobachteten mich blaue Augen, doch sah ich ihren besorgten Blick nicht, als ich erneut zu Boden starrte und sich ein ungeahntes Gefühl in meinem Körper ausbreitete. Doch... so unbekannt wie ich dachte, war es nicht.  Ganz und gar nicht, denn seit diesem einen verhängnisvollen Tag spürte ich es jede Stunde, jede Minute und jede einzelne Sekunde – bis in die Ewigkeit.  Es war – Heimweh. „Zu... zu Hause wäre alles...leichter.“, brachte ich nur noch in einem Flüstern hervor und wollte die Tränen aufhalten, die augenblicklich in meine Augen stiegen, doch war es zu spät. Leise war das Schluchzen, dass sich aus meiner Kehle stahl und beschämt wischte ich mir fallendes Nass beiseite. Ich wollte nicht weinen, hatte es mir an diesem einen Tag so sehr geschworen, doch wie immer schien ich mit diesem schrecklichen Verlust nicht zurecht zu kommen.  Zu bitter hatte sich der Tod meines Volkes in meine kleine Seele eingebrannt und riss tiefe Wunden. Sie fehlten mir. Sie fehlten mir so sehr. Wieder folgte ein leises Schluchzen und instinktiv griff ich mir an das Herz. Hoffend, dass ich so endlich wieder den Ruf meines Volkes hören konnte, doch herrschte nichts als eisige Stille.  Dort, an jenem Ort wo sonst einst pures Leben weilte, war nun nichts mehr als bleierne Schwärze und ein tiefes Loch, das sich nie wieder schließen konnte.  Es war... schwer zu beschreiben, aber es fühlte sich an, als fehlte mir irgendetwas. Irgendetwas Wichtiges.  So als hätte man ein Stück von mir amputiert und es dann achtlos in den Müll geworfen.  Gar auf ewig verloren in der Dunkelheit und suchend nach dem Licht.... Bitter waren nun die Tränen, die haltlos über meine Haut wanderten; einfach nicht verschwinden wollten und erschöpft schloss ich die Augen. Zu müde um es aufzuhalten zu können und gar meine wahren Gefühle zu verstecken.  Wieso sollte ich auch?!?  Vor Fayeth konnte ich alles zulassen.  Konnte mich fallen lassen und ihr pures Vertrauen schenken, da sie mich wieder auffangen würde. Das wusste ich und so... auch jetzt. In diesem einen Moment der Stille. Behutsam spürte ich eine federleichte Berührung an meiner Wange; zarte Finger strichen mir sanft die Tränen beiseite, bevor mich die Bershabesh in einer herzige Umarmung zog und kein Loslassen duldete. „Ist gut, Vegeta.“, flüsterte sie mir in das Ohr und bescherte mir sofort eine leichte Gänsehaut. „Ist schon gut....“, sagte sie erneut; drehte mich herum, sodass ich kraftlos meine Arme um ihren Nacken schlang und wog mich dann sanft in ihren Armen. „Alles wird gut....“, flüsterte sie immer und immer wieder und nahm mich fester in die Arme.  Kraft und Halt gebend wo immer sie konnte und nur zu gerne nahm ich diese Hilfe an. Endlos erschienen meine Tränen, die einfach nicht weichen, einfach nicht aufhören wollten zu fließen und immer wieder strich mir Fayeth beruhigend durch das Haar.  Ließ ihre zarten Finger durch meine braunen Strähnen gleiten und mich mit wohliger Wärme beschenken. An Lernen war heute definitiv nicht mehr zu denken, aber traurig war ich darum nicht.  Kein bisschen, auch wenn mein Gegenüber es sicherlich nur gut damit gemeint hatte. „Fayeth...?“ Unsicher sah ich auf, als ein bisschen Zeit verstrichen war und ich in der Umarmung der Bershabesh Trost und Zuflucht gefunden hatte.  Immer noch saß ich auf ihrem Schoß, befand mich in ihrer schützenden Umarmung und ließ langsam meine Hände sinken, mit der ich mich an sie geklammert hatte, nur um sie dann meinerseits unbeholfen in den Schoss zu legen. Aufmunternd sahen mich blaue Opale an, als ich der Bershabesh in die Augen blickte und sanfte legte mir Fayeth beide Hände auf die Schultern.  Somit signalisierend, dass ich meine Frage stellen konnte, denn sehr wohl schien sie zu spüren, dass mir etwas auf dem Herzen lag und das tat ich auch. „Du sagtest ein Mal, dass solche Katastrophen einfach passieren. Das es unaufhaltsam ist und nicht zu erklären, aber....“ Wieder wurde meine Stimme brüchig und sofort wurde ihr Griff fester, als ich bestürzt zur Seite sah.  Gar versuchte mich zu beruhigen und das Zittern somit fern zu halten, dass meinen kleinen Körper heimgesucht hatte, doch war es vergebens. „Wieso dann gerade mir? Habe... habe ich etwas falsch gemacht, dass man mich so bestrafen möchte?!?“ Groß lagen meine blauen Opale nun auf ihr und erflehten eine Antwort. Sie wusste doch auch sonst immer alles. Sicherlich würde sie mir auch hier eine Antwort geben können, doch die sonst so lebensfrohen Züge meiner Gegenüber verwandelten sich in eine Maske der Trauer und gar geschockt sah mich Fayeth nun an. „Vegeta,warum... denkst du so über dich?“, brachte sie schließlich zögernd hervor und wischte mir dann abermals eine Träne von der Wange. „Vater sagte damals immer, dass ich bald schon eine Schuld begleichen könnte, die uns alle retten würde.“ Langsam senkte ich den Blick und sah auf meine Hände. Schuld hatte mich erfasst und wieder wich meine Stimme reiner Bitterkeit, als ich mit meiner Erklärung fortfuhr. „Meine Existenz diente nur einem Zweck, hatte er gesagt und ich würde endlich meine Fehler begleichen können, die ich laut seiner Meinung begangen hatte...“ Langsam hob ich den Blick und sah aus dem Fenster, die bleierne Schwärze begrüßend, welche mich vor verspiegeltem Glas erwartete und nur nach ihrem Einlass lechzte. „Aber ich kann mich an keine erinnern....“ Stille legte sich in den Raum und nur alleine meine fallenden Tränen waren zu hören, die langsam zu versiegen schienen. „Vielleicht...wäre all das nie passiert, wenn es mich nicht gegeben hätte.“ Sofort hörte ich Fayeth Keuchen und zuckte merklich zusammen, als ihr Griff um meine Haut fester wurde und sie mir dann schließlich eine Hand unter das Kinn legte; mich somit zwang ihr in die Augen zu sehen. Zorn und Wut stand in ihrem Blick geschrieben und unweigerlich schrumpfte ich unter ihrer plötzlichen Strenge zusammen. „Sag das nie wieder!“, brachte sie zitternd über ihre Lippen, gar nun selbst den Tränen nahe. „Nie wieder, Vegeta. Hörst du?“ Wieder fand ich mich in einer Umarmung, die kein Loslassen duldete und fester nahm mich Fayeth in ihre Arme. „Du bist nicht Schuld an dieser Sache. Es passiert. Es passiert einfach....Leider.“ Wieder drückte sie mich enger an sich, versuchend mir ihren Trost zu geben, wo immer sie konnte und erschöpft schloss ich die Augen. „Es passiert Tag täglich. Sogar während wir hier sitzen und miteinander reden, stirbt irgendwo im Universum oder auf einem anderen Planeten ein Lebewesen; wo wiederum irgendwo anders ein Neues geboren. Das nennt sich Schicksal, Vegeta und ist leider nicht aufzuhalten.“ Beruhigend fuhr sie mir durch das Haar und begann dann beruhigende Kreise auf meinem Rücken zu ziehen. „Das ist der Lauf der Dinge. Der Kreis des Lebens, zu dem nun Mal auch der Tod gehört – auch wenn es grausam ist. Wir müssen alle irgendwann ein Mal gehen. Auch ich werde nicht ewig bei dir sein können.“ Sofort riss ich mich aus ihrer Umarmung, als ich ihre Worte gehört hatte und sah sie erschrocken an. „Du darfst nicht gehen, Fayeth.“ Sofort waren die Tränen wieder da und überrascht war das Keuchen, dass sich aus der Kehle meiner Gegenüber stahl, als ich mich erneut heftig an sie klammerte. „Du darfst mich nicht auch noch alleine lassen.“, flüsterte ich heißer und schüttelte dann den Kopf.  Hellen Zorn über jene Worte empfindend, die sie gesagt hatte und beruhigend strich mir Fayeth nun über den Rücken. „Es tut mir Leid Vegeta. Das... das habe ich nicht gewollt. Ich wollte dich nicht traurig machen“, sagte sie sanft und hielt mich dann wieder fest in ihren Armen. „Ich werde immer bei dir sein, so lange wie es mir zusteht. So lange wie ich kann und jetzt hör auf zu weinen, hörst du?“ Müde nickte ich mit dem Kopf und versuchte verzweifelt die Tränen aufzuhalten, die sich über meine blasse Haut zogen, doch vergingen erst qualvolle Minuten, bevor ich mich endlich beruhigen konnte. Nein... an Lernen war definitiv nicht mehr zu denken und frustriert kickte ich das Buch mit meinem Muzuhara zur Seite. Dass Fayeth ja nicht mehr auf die Idee kam, wieder zu diesen beschriebenen Seiten zu greifen, doch mit einem raschen Blick auf die Bershabesh stellte ich fest, dass auch sie für heute Erbarmen wallten ließ. Ein liebevolles Lächeln zierte ihre Lippen und letztendlich griff mir die blauhaarige Frau unter die Arme, um mich dann leichtfertig hochzuheben. „Lass mich dich ins Bett bringen, okay? Das war definitiv zu viel Aufregung für einen einzelnen Tag.“ , sagte sie lachend, als sie erneut meinen verquollenen Blick sah, gar das schwache Heben meiner Lider und nahm mich dann auf die Arme. Mit schnellen Schritten war sie an ihrem Schlafgemach angekommen, dass wir uns seit geraumer Zeit teilten, da Nappa und Radditz noch im All waren und ich noch nicht alleine in unserem Apartment wohnen durfte.  Fayeth Räume waren bei weitem zu klein, als dass zwei Erwachsene hier leben konnten, aber mir war das gerade recht. Ich liebte die Nähe, die ich so zu ihr hatte und genoss jeden einzelnen Tag aufs Neuste. Gar hoffend, dass es niemals enden würde. Behutsam setzte mich die Bershabesh auf der Matratze ab und kniete sich dann zu mir herunter, um mir meine schwarze Kleidung und die Schuhe auszuziehen und sie dann gegen leichte Schlafbekleidung einzutauschen. „Morgen machen wir aber weiter, versprichst du mir das?“, fragte sie verspielt streng, als sie mir das Oberteil vom Körper zog und es beiseite legte. „Ja, ja....“ grummelte ich leise und sah dann zur Seite doch fuhr augenblicklich erschrocken zusammen, als mir Fayeth mit einem Finger in die Seite stieß. „Hey, wer das sagt, der lügt, kleiner Mann.“ , sagte sie grinsend und ließ dann ihre Finger spielerisch über meine Seite tanzen. Augenblicklich brach ich in ein helles Lachen aus; versuchte mich aus ihrem Griff zu lösen, doch war es zwecklos und war somit ihrer `Strafe´ hilflos ausgeliefert. „Nicht... nicht fair, Fayeth“, brachte ich lachend über meine Lippen und versuchte ihre Hände so gut es ging von mir zu schieben, doch waren ihre Finger leider überall und somit eine Flucht mehr als sinnlos. Lachend warf sich die Bershabesh auf mich und ein wildes Gerangel auf dem Bett entstand. Müde wischte ich mir die Tränen aus den Augen, nachdem unsere kleine Spielerei geendet hatte und ließ mich erschöpft auf Fayeths Körper fallen.  Schläfrig lag ich auf ihrem Oberkörper und instinktiv hob die Bershabesh eine Hand und begann abermals damit, mir sanft durch das braune Haar zu fahren. Wie lagen beide Auf ihrem Bett.  Fayeth auf dem Rücken, da sich leider mein Ki während ihrer kleinen Tat selbstständig gemacht hatte und sie unbeabsichtigt am ganzen Körper getroffen hatte. Ich konnte nicht anders als zu lachen, denn mein Ki hatte wie ein Stromschlag reagiert und ihr sonst so wild zerzaustes Haar noch mehr vom Kopf abstehen lassen als sonst.  Sofort strafte mich ein böser Blick und entschuldigend war ich zu ihr geeilt, da meine Kraft sie kurzerhand zu Boden befördert hatte. Doch zum Glück hatte sie sich nichts getan und ihre ganze Wut war nur gespielt und nicht wirklich echt gewesen. „Tut dir noch was weh?“, fragte ich dennoch schuldbewusst und sah augenblicklich in ihr entspanntes Gesicht, welches sie nun mir zu wandte und sich vom Anblick der Decke löste, auf die sie die ganze Zeit gestarrt hatte. „Nein, Vegeta. Alles gut.“, sagte sie sanft und stützte sich dann auf ihre Oberarme, meinen Blick erkennend, den ich ihr flüchtig zugeworfen hatte. „Eigentlich war es ja meine Schuld gewesen. Ich hätte wissen müssen, dass du so reagierst.“, sagte sie lachend und legte sich dann wieder in die weichen Decken zurück, ihre Arme erneut um meinen Körper schlingend, welcher erschöpft auf ihr ruhte und zu keiner Bewegung mehr fähig war. „Es war nicht deine Schuld, Vegeta.“, sagte sie sanft und zog mich enger in ihre Umarmung. Schutz, gar Wärme spendend und instinktiv schloss ich die Augen. Jenes Gefühl genießend, dass ich eigentlich so noch nie spüren durfte und gab mich diesem nun völlig hin. Liebe...  Geborgenheit... Gar zu wissen, dass man einen Jemand hatte, auf den man sich immer verlassen konnte und der dich so akzeptierte wie du bist – mit allem was dich ausmacht. „Fayeth?“ Abermals konnte ich ein Gähnen nicht mehr unterdrücken und ließ es hinaus. Nicht mehr ihre Antwort abwartend, ob sie mir zuhörte oder nicht, sondern ließ einfach nur mein Herz sprechen. „Amín mela ´lle...“, hauchte ich fast in einem Flüstern und schlang dann erneut die Arme um ihrem Hals. Meine Wange eng an die ihre schmiegend und die Bershabesh somit in eine herzige Umarmung ziehend, welche keinen Widerspruch duldete. Denn das tat ich. Das tat ich wirklich. „Was bedeutet das, Vegeta?“, fragte sie neugierig, denn sehr wohl hatte Fayeth meine saiyanischen Worte gehört. Wieder huschte ein Lächeln über meine Lippen und ein letztes Mal sah ich der Bershabesh in die Augen.  Suchte ihren Blick, bevor mich haltlos die Müdigkeit überfiel und ich dieser endlich nachgeben konnte.  Nicht aber, ohne Fayeth weiterhin in Unwissenheit zu lassen und nun leise Wörter sprach, die sie so unbedingt hören wollte – denn es war die Wahrheit. Es waren Wörter, die tief aus meinem Herzen kamen und gesprochen von nun an für die Ewigkeit halten sollte. Und weit darüber hinaus. „Ich hab dich lieb...“ ~*~ ...oder: Ich liebe dich. Ein leichtes Lächeln legte sich auf meine Lippen, als die mir liebste Erinnerung endete und mich mit einem Gefühl von Wärme beschenkte. Mich aber dennoch nicht alleine ließ, auch wenn meine Seele noch so sehr vor Schmerzen schrie und in den endlosen Tiefen der Dunkelheit versank. Wieder huschte ein Lächeln über meine Lippen und nur noch vage konnte ich das Beben meiner Schultern unterdrücken. Nur noch vage jene Tränen zurück halten, die ich mir einst verboten hatte und wischte mir in einer schnellen Bewegung hastig über die Augen. Die Erinnerung an meine Gefährtin half, auch wenn diese nun endlos in meinem Herzen brannte, gar neue tiefe Wunden riss, diese langen Stunden zu überstehen und mich wie in Trance hatte arbeiten lassen. Sie ließ mich vergessen wo ich war und welches blanke Chaos ich um mich herum hatte. Fayeths Wärme ließ mich wieder jene eine Geborgenheit fühlen, die mir Freezer an diesem einen Tag so kaltherzig genommen hatte und instinktiv legte ich eine Hand an meine Brust. Auf jenen Platz, an dem auch mein Herz verweilte und unaufhörlich seinen Tanz vollführte. Hoffend, dass so dieses sanfte Gefühl nie mehr weichen würde und mich erneut alleine lassen konnte. Ihre Erinnerungen waren momentan das Einzige, was mich am Leben hielt.  Was mich daran hinderte nicht vollkommen den Verstand zu verlieren und wie in Trance lief ich weiter. Gefangen in einem Traum folgte ich der Menge, denn unser langer Arbeitstag war nun zu Ende und die Nacht unser einziger Besucher.  Hell stand der Vollmond am Himmel und zum ersten Mal konnte ich seine wahre Schönheit genießen, ohne mich dabei in einen Ozaru zu verwandeln.  Eine Macht, die mir hier sicherlich weiter geholfen hätte, blieb leider in meinem eigenen Körper gefangen.  Konnte nicht hinaus, so lange dieses verfluchte Mal auf mir lastete und instinktiv legte ich zitternde Finger auf jene Stelle, welche meine ganze Kraft zurück hielt. Wulstig und kalt fühlte sich verbranntes Fleisch unter meinen Fingerkuppen an und verträumt strich ich über die brennenden Inschriften meiner Haut. Wenn ich von Rith fliehen konnte, musste es einen Weg geben, dieses Ding von meinem Körper zu entfernen. Selbst wenn dies bedeuten sollte, dass ich es mir notfalls vom Körper schneiden musste. Meine Kraft sollte nicht länger verborgen bleiben, denn ich hatte eine Aufgabe.  Ich hatte noch etwas zu erledigen. Freezer sollte sterben. Sterben für den Tod meines Volkes. Für all die Schmerzen und innere Pein, die er mir all die Jahre aufgetragen hatte. Für all die Qualen, die er mich leiden ließ, sollte er selbst eines Tages jenen einen kalten Schmerz widerfahren. Er sollte büßen. Dafür, dass er mir die einzige Stütze meines Lebens vor meinen eigenen Augen genommen hatte und ich hilflos mit ansehen musste, wie Fayeth Körper unter seinen Händen leblos zusammen brach. Er sollte leiden.  Endlos brennen in der Hölle. Für mich, meine Gefährten und... Für mein Leben, das er mir mit einem Mal genommen hatte und jegliche Zukunft, die daraus hätte entstehen können. ~ Esrás Zelle war leer, als man mich in die meine brachte und sofort beschlich mich jene Nervosität, die den ganzen Tag über schon nicht weichen wollte. Viel zu laut fiel die Gittertüre in das Schloss und das mir altbekannte Klirren sich verschleißender Schlüssel, klingelte immer noch in meinen Ohren. Auch dann noch, als mich die Wärter alleine ließen und nur noch ihre dumpfen Schritte über die Ebene hallte. Unsicher ging ich auf meine Pritsche zu, setzte mich nach einigem Zögern erschöpft auf kalte Laken und sah in den leeren Zellkomplex vor mir. Nichts als Dunkelheit begrüßte mich und fahrig strich ich mir mit einer Hand durch das wirre dunkelbraune Haar. Versuchend Ruhe zu bewahren, doch war es schier unmöglich - denn meine Gedanken rasten. War... war etwas passiert? Hatte der Tsheheme unbedacht eine Dummheit begangen und war nun mein ganzer Plan aufgeflogen?!? War ich aufgeflogen?!? Wieder stahl sich ein nervöses Knurren aus meiner Kehle, was bald einem erschöpften Keuchen wich und unsicher sah ich in die Dunkelheit. Eigentlich.... hätte Esrás schon längst wieder hier sein müssen. Die Arbeitszeiten müssten ungefähr die gleichen sein und ich schätze meinen Zellnachbarn eigentlich nicht so hirnlos ein, als dass er mit meinem Energiekern seelenruhig durch die Gänge spazieren würde. Ich hatte ihm gesagt, dass wenn er den Kern in seinen Händen hatte, er sofort zu mir kommen sollte. Egal wie und wann er das anstellte, er musste einfach.  Es war viel zu gefährlich so offen mit dem mir größten Schatz durch die Gegen zu laufen und die Gefahr zu groß war, vielleicht doch noch entdeckt zu werden. Was also war dann schief gelaufen, dass er noch nicht erschienen war?!? Einsehend, dass mich meine Nervosität hier nicht weiter bringen konnte, ließ ich mich zurück auf mein Schlafgemach fallen, die Hände hinter dem Kopf verschränkt und sah zur Decke. Versuchend Ruhe zu bewahren, doch mein mir viel zu schnell pochendes Herz und das heftige Zucken meines Muzuharas, verrieten meinen wahren Gefühlszustand. Bitte. Mein Plan musste aufgehen. Das musste er einfach. Momentan war dies meine einzige Chance auf eine Flucht. Der einzige Weg mir etwas mehr Zeit zu verschaffen, sodass ich die nächsten Schritte planen konnte. Ich wollte hier nicht bleiben und meinem Tod herbeisehnen. Wollte nicht hinter Käfigen gefangen sein ohne die Aussicht darauf zu haben, mein Leben endlich in die eigenen Hände zu nehmen, um es ändern zu können. Ich war ein Saiyajin - geboren für den Kampf und nicht für die Gefangenschaft. Doch ein plötzliches Geräusch ließ mich zusammen fahren und kerzgerade saß ich auf meiner Pritsche, als die Gittertüre der Nebenzelle geöffnet wurde. „Rein mit dir, elender Spinner. Dein dämliches Geblubber hält man ja im Kopf nich aus.“, kam es hart von einem der Wärter und unsanft wurde Esrás in seine Zelle gestoßen. „Kein Grund, gleich so pampig zu werden, Amigo....“, brachte der Tsheheme gleichgültig über seine Lippen und rieb sich dann über den Arm, an dem ihn eine der Wachen unsanft gepackt hatte, um ihn in sein Heim zu befördern. „Morgen läuft das besser, sonst kann dein müder Arsch was erleben.“, kam auch sofort die Antwort und lauter als sonst fiel das Tor ins Schloss. „Hab dich au lieb, Mérvéth.“, sagte mein Gegenüber zynisch und streckte dann seinem sich entfernendem Rassenmitglied die Zunge heraus. Murrend ließ Esrás die Schultern hängen und ging dann auf sein Schlafgemach zu, wohl um sich eine Pause zu gönnen oder gar um sich hinzulegen. Sofort war ich auf den Beinen, übersah den angeschlagenen Blick meines Nachbarn und trat nun meinerseits an die Gitterstäbe heran. „Und?“, fragte ich auch sogleich und legte zitternd meine Finger um kühles Metall.  Hoffend, dass man meine Nervosität nicht bemerken würde und sah dem Tshehemen in die Augen. „Hast du es?“, flüsterte ich ihm fast schon flehentlich zu und trat unsicher von einem Fuß auf den anderen. Verdammt noch Mal, diese Unwissenheit war ja nicht zum aushalten und das aller schlimmste was ich jemals gespürt hatte. „Ach, hallo Manjéth.“, sagte mein Gegenüber erschöpft und fuhr sich dann mit einer Hand durch das schwarze lange Haar. „Au so´n beschissenen Tag g´habt wie ich?“, fragte er mich kraftlos und setzte sich dann auf seine Pritsche. Ich ließ seine Frage offen im Raum stehen und sah den Tshehemen einfach nur an. Hatte....hatte er meine Frage nicht verstanden, oder was war los?!?  Momentan benahm er sich so, als wäre all dies Normalität. Als wäre mein Plan und all meine Mühen vergessen und während sich der Tsheheme die Schuhe von den Füßen zog, stellte ich meine Frag erneut.  Doch nichts als ein unwissender Blick begrüßte mich und langsam stieg meine Angst. Was.... was war passiert? „Esrás?!?“, wiederholte ich seine Namen und endlich hatte ich seine volle Aufmerksamkeit. „Wo ist der Kern?“ Der Kloß in meinem Hals wollte nicht weichen. Jenes eine beklemmende Gefühl einfach nicht verschwinden und mit einem Mal war meine Kehle staubtrocken. Fahrig wischte ich mir mit dem linken Handrücken über trockenen Lippen und griff dann wieder um die Gitterstäbe. Versuchte Halt zu finden, den momentan drohte mir der Boden unter meinen Füßen zu entgleiten und mich haltlos in die Tiefe zu stützten. „Ach das.....“, lachte der Tsheheme belustigt auf und schüttelte den Kopf. „Habs fast vergessen...“, sagte er beiläufig und erschöpft atmete ich aus. Dieser Spinner. Wie konnte er mir so einen Schrecken einjagen?!? Erleichtert ließ ich angespannte Schultern sinken und mit einem Mal fühlte ich mich einfach nur noch müde. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn mein Plan aufgeflogen wäre. Gerade wollte ich mein Gegenüber nach meinem Besitz fragen und dass er ihn mir aushändigen möge. Doch als mich ein fast schon zweifelnder Blick betrachtete, verstummte ich mit einem Mal. „Es gab da... ein kleines Problem.“, sagte mein Gegenüber schwach und sah mich weiterhin einfach nur durchdringend an. Fast schon entschuldigend war sein Blick, den mir Esrás entgegen brachte und mich sofort ins Stocken brachte. Wie... es... gab da ein Problem. Es hatte gefälligst alles glatt zu laufen, wenn ich einen Plan hatte und mehr als nur mein Überleben auf dem Spiel stand. Ich hatte nur diese eine Chance.  Hatte nur diesen einen Versuch. Augenblicklich schlug mein Herz schneller und wieder fuhr ich mir mit der Zunge über trockene Lippen. Doch vertrieb es den Durst nicht, vertrieb nicht dieses eine beklemmende Gefühl, welches von nun an stetig zu wachsen schien.  Langsam....  Sehr langsam. „Was für ein... Problem?“ Ich erkannte mich kaum wieder. Meine Stimme war schwach und wurde mehr als nur ein Mal von einem Zittern begleitet.  Kein Wink der Stärke zeigend und mit einem Mal wurde mir schwindelig. Zu schwindelig und keuchend wurde der Griff um die Eisenstäbe fester, als meine Beine drohten nachzugeben. Gar schon flehend sah ich dem Tshehemen in die Augen und hoffte, dass dem nicht so war. Hoffte, dass seine nächsten Worte einfach nur gelogen sein konnten. Doch je länger ich mir diesen einen Satz immer und immer wieder ins Gedächtnis rief und dabei Esrás ernstes Gesicht sah, desto mehr schwand meine Hoffnung und hinterließ nichts als Kälte. Hinterließ nichts als Schwärze, gefangen in einer tiefen Dunkelheit aus der es kein Entrinnen gab. Nie mehr und... Niemals wieder. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)