Aufgewachsen unter Trümmern von RedViolett ================================================================================ Kapitel 32: Rith ~10~ : Amín mela `lle Teil 1 ---------------------------------------------- Aufgewachsen unter Trümmern 28. Kapitel - Rith 10: Amín mela `lle Part 1 Endlos zogen sich die Tage dahin, wie die Zeiger einer Uhr schleppend ihren einzelnen Weg beschritten.  Ungewiss, ob sie jemals ihr Ziel erreichen würden, gar immer wieder aufs Neuste den Kreis zu vollenden schienen, nur um dann doch letzten Endes von vorne anzufangen. Alles versank in einer tiefen Endlosigkeit, welche meine Gedanken schon bald schläfrig zurück ließen, doch ich bei Weitem gegen die anrollende Müdigkeit ankämpfen musste, welche diese Eintönigkeit mit sich brachte. Denn jeden Tag taten wir das gleiche. Jeden Tag verrichteten wir aufs Neuste unsere Arbeit, sitzend auf unseren Stühlen; an kalten Eisentischen und irgendwelche Platten aneinander schraubend. Irgendwelche Konstruktionen nachbauend, die man dann später in einen Gleiter oder eventuell in eine Waffe einbauen konnte. Die Woche hatte nun fast ihr Ende erreicht und immer noch schien Esrás, beziehungsweise meine Arbeiten, die Wärter nicht zu überzeugen. Es war noch nicht ausfallend, noch nicht spektakulär genug und auch, wenn ich mit jedem Tag schneller wurde, dies auch so dringend musste, so schien meine Eile und meine ganzen Mühen immer noch nicht auszureichen. Irgendetwas fehlte; schien noch nicht völlig ihre Begeisterung zu wecken, doch durfte ich jetzt nicht aufgeben. Ich musste weiter machen und selbst dann noch, wenn mein Weg noch so schmerzlich enttäuschend sein würde.. Aufgeben bedeutete Stillstand und diesen Sieg wollte ich Freezer einfach nicht gönnen. Denn ich musste zurück. Ich hatte noch eine Aufgabe zu erledigen und wollte den Rest meines Lebens nicht hier auf diesem kalten Fels verbringen.  Nicht gefangen hinter Zellen, gar hinter eisigen Mauern und stumpfsinnig meinem Dasein dabei zusehen müssend, wie es langsam in tiefe Schatten versank und die Hoffnung auf ein weiteres Leben völlig aufgegeben hatte. Nein! Das würde ich nicht, niemals und verbissen verübte ich jeden Tag meine Arbeiten aufs Neuste. Hoffend, dass sich bald in den Augen der Wachen etwas ändern würde und sich mein Plan zu erfüllen schien. Doch bis zum Ende dieser einen Woche tat sich nicht viel; war nicht viel geschehen, was Esrás Aufsehen erweckt hätte und somit legte ich mich jeden Abend eher frustriert auf meine Pritsche. Der Tsheheme hatte mir zwar versichert, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis mein Plan zu fruchten schien. Wahrlich hatten meine versteckten Arbeiten in seinen Fuhrkisten für Aufsehen gesorgt, aber es fehlte letztendlich nur der letzte Schliff.  Aber was sollte man bitteschön auch groß aus Eisenstäben und Platten zusammen bauen können?!?  Das war lachhaft, aber leider die einzige Chance, die mir geblieben war. Als unsere Arbeitswoche endete und wir für einen Tag Erholung in unseren Zellen zurück gelassen wurden, hatte mir der Tsheheme versichert, dass nächste Woche endlich die innere Elektronik auf den Plänen stand. Da hatte ich bei weitem mehr Chancen zu glänzen, gar meinen Plan in die Tat um zusetzten und dennoch, selbst da mir mein Zellnachbar Hoffnung gegeben hatte, schien diese nicht ganz zu wirken. Schien mein Unbehagen mit einem Mal mehr und mehr in meine Seele zu lassen und ließ mich im Dunkeln zurück. Gar unwissend, ob mein ganzer Plan aufgehen würde, doch hatte ich momentan keine andere Wahl. Viel Zeit blieb mir nicht mehr, wenn ich den Oberst hintergehen wollte.  Sicher, mein Passwort war gut, aber leider nicht phänomenal und mit jedem Tag, der mehr einem Scheitern glich, rückte mein eigenes Verderben näher und näher. Aussichtslos, mein ganzer Gedanke auf eine Flucht und schleppend zogen sich die Stunden dahin. Leider hatte unterdessen meine schlecht abgelieferte Ware für Aufsehen gesorgt, etwas was ich eigentlich so nicht beabsichtigt hatte und bescherte mir mehr Prügel, als ich zu Anfang angenommen hatte.  Doch war dies eben der Preis, den ich für meine baldigst erhoffte Freiheit in Kauf nehmen musste. Mein ganzes Leben bestand praktisch immer schon nur aus Schmerz. Mein Leben lang hatte ich nur gelitten und war der Gunst eines Anderen hoffnungslos ausgeliefert. Eigentlich... sollte ich mich langsam mit diesem Schicksal abgefunden haben und dennoch wusste ich, dass mir eines Tages etwas Anderes vorherbestimmt sein sollte. Der Gedanke an meine Gefährten trieb mich voran. Jede Nacht erwachte ich schweißgebadet und manches Mal erstickt in meinem eigenen Schrei. Die Alpträume schienen mit der Zeit nicht weniger zu werden und beinhalteten die skurrilsten Sachen der Welt. Manches Mal sogar beängstigende Sachen, von denen ich mir wünschte, dass sie niemals eintreffen würden. Hoffte, das dem nicht so war und mit jedem neu erwachten Tag war ich froh darüber, gar endlos erleichtert, dass es auch wirklich nur Träume waren. Freezer konnte wahrlich grausam sein, doch würde er meinen Gefährten so schnell nicht etwas antun...das hoffte ich zumindest. Sein Augenmerk war all die Jahre strikt auf mich gerichtet, hatte mich jegliche Qual und Pein seines verrückten Geistes spüren lassen und mich versucht auf eine Art und Weise zu brechen, die ich eigentlich nicht für möglich gehalten hätte. Ob er jemals auch nur einen Gedanken daran verschwendet hatte, mich suchen zu wollen? Diese Frage ließ mich jeden frühen Morgen eher stumm zurück und lange war das Grübeln, als ich weiterhin auf meiner Pritsche gelegen war. Zu wach von den Träumen, um an ein Weiterschlafen zu denken und zeitgleich zu erschöpft, um mich diesem dennoch völlig hinzugeben. Hatte er getobt, als Jeeze die erschütternde Nachricht überbracht hatte?!? Sofort zog sich ein gequältes Grinsen über meine Züge.  Nein.  Wohl eher nicht. Ich war Freezer egal... So was von egal.  Vielleicht verspürte er kurz Zorn, dass sein einziges Spielzeug nun in den Tiefen des Alls verloren war, doch so wie ich Freezer kannte, war ihm das mehr als gleichgültig. Ich war ihm gleichgültig, gar wertlos und gerade deswegen musste ich ihn vom Gegenteil überzeugen.  Ich musste zeigen, dass ich nicht so leicht unterzukriegen war, wie er annahm. Musste beweisen, dass weit aus mehr hinter meinem Volk steckte, als stumpfsinniges Kämpfen und den Drang Befehle auszuführen, obwohl es mich innerlich zum Schreien brachte. Wir Saiyajins waren wahrlich für mehr bestimmt und genau diesen Aspekt wollte ich Freezer spüren lassen.  Er sollte am eigenen Leib erfahren, zu was wir alles im Stande waren. Und nun war sie hier. Der Beginn der zweiten Woche und wie mir Esrás versprochen hatte, stand endlich die innere Elektronik auf dem Programm. Daraus ließ sich weit mehr aus anfangen und fast schon belustigt begeistert hatte ich mich an die Arbeit begeben. Vom Oberst hörte ich eigentlich nicht viel. Einmal war er in meine Zelle getreten und hatte mir nochmals schmerzlich zeigend versichert, dass er kurz vor der Vollendung stand, doch hatte ich den Bluff hinter seinen Augen erkannt.  Auch wenn er gut versteckt war, mir hatte er so schnell nichts vormachen können und mich weiterhin in Stillschwiegen verweilen lassen. Mein Lippen würden geschlossen bleiben, das hatte ich mir geschworen und dementsprechend ernüchternd war sein Knurren, als der weißhaarige Tsheheme erneut von mir abgelassen hatte. Mich zurück ließ mit erneuten Prellungen und aufgeplatzten Wunden, aber immerhin mit noch etwas Willensstärke meines kläglichen Seins und Esrás hatte nur den Kopf geschüttelt, als wir wieder alleine waren. „Wie hälste das nur aus, Manjéth?!?“, hatte er mich fast schon mitleidig gefragt, als ich mich vom staubigen Boden meiner Zelle hievte, mir das Blut von den Lippen wischte und eine neue Prellung an meinem linken Arm begutachtete. Ich hatte dem Tshehemen nur mit einem beiläufigen Schulterzucken geantwortet und dann ein monotones „Gewohnheit....“ über meine Lippen gebracht. Das stimmte.  Das war es wirklich und die grünen Augen, welche mich nun seither immer mit dieser einen Art der Mischung aus Bewunderung und doch Trauer betrachteten, wurden mir bald zuwider. Doch musste ich ausharren. Momentan war dies weniger von Belang, war nicht so wichtig und würde mich nur von meinem eigentlichen Ziel ablenken. Ein Ziel, das gerade vor mir lag, unweit entfernt, gar zum greifen nahe und wieder machte ich mich an die Arbeit, kaltes Eisen an Eisen zu stecken und dann verirrte Kabel miteinander zu verbinden. Schon immer hatte ich schneller blinde Zusammenhänge besser verstehen können als Andere und dafür, dass wir unsere Fluggleiter einst selbst in Schuss halten mussten, schien mein Wissen ausreichend zu sein. Und dennoch wusste ich, dass es hierfür nicht reichen würde und mein Verstand arbeitete auf Hochtouren. Ließ sich nicht ablenken von dem lauten Grölen der Nacht, das mich ewig zu begleiten schien und weder noch von dem stumpfsinnigen Gelaber meines Nachbars, welches mit jedem Tag mehr und mehr an Intensität gewann. Nichts durfte mich mehr ablenken, ich musste einen klaren Kopf bewahren und manches Mal, wenn sich die Zeit fand und wir ungestört waren, versuchte ich meinem Gegenüber sogar etwas beizubringen. Wie gesagt, ich versuchte es, denn bei Esrás war es wirklich nicht gerade leicht und dennoch schien er wenigstens etwas zu behalten. Damit war mir schon geholfen. Denn wenn er endlich in die mir besagte Abteilung eingelassen wurde, durfte er nicht auffallen. Musste halbwegs selbstständig arbeiten können, um wenigstens einen Tag dort drinnen zu überstehen. Alles was danach passierte war mir eigentlich egal und jetzt noch in weite Ferne gerückt. Damit hatte ich mich noch nicht befasst, aber musste ich das denn?!? Stumm starrte ich auf das Bauteil in meinen Händen, das ein Mal ein komplexeres Abschusssystem einer Raumkapsel werden sollte und hing meinen Gedanken nach. „Über was denkste nach, Manjéth?“, Verdutzt sah ich auf, als mich mein Vordermann wieder in das Hier und Jetzt holte und mich mehr und mehr mit einem belustigten Grinsen begrüßte. Es war nun der dritte Tag dieser angefangenen Woche und heute würde sich endlich alles entscheiden. Heute, das wusste ich nur noch nicht, hatten wir endlich diesen einen Stichtag erreicht, der alles verändern konnte und mein Vorhaben in unmittelbare Nähe rückte. Es war warm für diesen neuen Morgen, relativ sehr warm und mit einen fahrigen Handbewegung meines Handrückens wischte ich mir den Schweiß von der Stirn. Früh hatten unsere heutigen Arbeiten begonnen und würden erst spät am Abend enden, das wusste ich schon jetzt. Als einzige Stärkung gab es in frühen Stunden irgend etwas das nach gebratenem Fleisch aussah, doch von wem oder...was... es abstammte, konnte ich nicht mit Gewissheit sagen. Ich zwang mich eher mehr dazu, diesen steinernen Klumpen hinunter zu würgen. Wohl wissend, dass ich so schnell nichts mehr hinter den Gaumen bekommen würde. Rith hatte seine Spuren hinterlassen und dennoch war das Ausmaß erschreckend, als ich einmal einen kurzen Blick auf eine verglaste Wand erhaschen konnte, was wahrlich eine Seltenheit war. Und um ehrlich zu sein, hatte mich der dortige Anblick mehr als erschreckt, denn ich war kaum wiederzuerkennen. Dreck und der dicke Staub der immer erkaltenden Steine hing mir nicht nur an der Kleidung, welche übrigens nur noch schlaff an meinem Körper hing, sondern sich auch auf Haut und in meine Haare förmlich eingebrannt hatten. Auch wenn wir ein Mal in der Woche, manchmal sogar erst nach zwei, in die unteren Duschen eingelassen wurden, reichte es bei Weitem nicht aus, um jene Qual zu vertreiben. Manches Mal wurde es uns auch völlig verboten und somit mussten wir ausharren. Mussten waten, ab wann sich das Erbarmen der Wärter endlich lösen wurde, doch das konnte noch ziemlich lange dauernd. Dicke Ringe legten meine Augen in tiefe Höhlen und mein sonst so starrer, feuriger Blick wich einem matten Glänzen. Immerhin schien ich nicht völlig an Willensstärke verloren zu haben, doch momentan und so wie ich aussah, würde das nicht Mal ein Kleinkind überzeugen. Meine Haut, verborgen unter all dem Dreck und tiefen rissigen Wunden, hatte einiges von seiner Bräune verloren und wirkte im matten Tageslicht mehr als blass. Doch das war Nichts im Vergleich zu der Abmagerung, die mich begrüßte und mich mehr denn je in Schock versetzt hatte. Sicherlich, ich war schon immer schmächtig gewesen, war nie wirklich kräftig gewesen, aber nun schien dieser Umstand nur noch mehr hervorzustechen und eben jenes Sein verleitete mich dazu, nachdem der erste Schock überwunden war, wieder zu trainieren. Auch wenn es ohne mein Ki nicht sonderlich intensiv war, so verbrachte ich fast jede freie Minute damit.  Durfte meine kläglich vorhandenen Muskeln nicht völlig einrosten lassen und mein Nachbar musterte mich jedes Mal mit aufrichtiger Bewunderung. Bald schon schien mein Tun für mehr Aufmerksamkeit zu sorgen, denn nicht nur mein ewiger Zellgenosse gesellte sich zu den stetigen Beobachtern hinzu. Nein.  Auch andere Gefangene schienen sich für meine Verbissenheit zu interessieren und natürlich dauerte es nicht lange, bis das Gespräch die Runde machte und ich erneut sein Interesse weckte. Die Tschoken schienen allesamt ein falsches verlogenes Volk zu sein, denn genauso wie sein Vorgänger, den ich eigentlich nur noch vergessen wollte, schien ich diesem Geróm ein gewaltiger Dorn im Auge zu sein. Viel zu oft trafen wir aufeinander und jedes Mal gingen diese Konfrontationen nicht gerade glimpflich aus. So auch heute, denn gerade wollte ich mich erheben um meine kläglich bestückte Fuhrkiste abzugeben und um mir einen Neue zu holen, als ich plötzlich über Etwas stolperte und hart zu Boden flog. Mit einem lauten Scheppern flogen meine kläglich (mit Absicht...) zusammengeschraubten Teile durch den Raum und wieder wurde es in der Halle eisig still, als dutzende Augenpaare auf mir lagen. Langsam setzte ich mich auf und rieb mir immer noch den schmerzenden Knöchel. Sah mich gar erbost um, um zu sehen wer sich diese Frechheit herausgenommen hatte, doch als ich auf sein Antlitz blickte, wunderte ich mich langsam über gar nichts mehr.  Gleiche Rasse – gleiche Neigungen.  Kein Wunder, dass mich allein schon nur die Erwähnung seines Namens rasend vor Zorn werden ließ und forscher verengte ich die Augen boshaft zu Schlitzen. Versteckte jedoch das warnenden Knurren meiner Seele, das meiner Kehle entweichen wollte und hielt es zurück. „Pass das nächste Mal auf, wo du hinläufst, Saiyajin.“, spottete der Tschoken und sah mich dann herausfordernd an. „Gefällt dir mein Mal der Schande, dass du nun auf ewig tragen wirst?“, fragte er mich neckend und deutete dann mit einem Fingerzeig auf meinen rechten Arm.  Ich folgte seinem ausgestreckten Finger und blieb letzten Endes an der verheilten Wunde hängen, die mein Gegenüber mir gut vor eineinhalb Wochen zugefügt hatte. Die Fäden hatte ich gestern ziehen können, doch waren meine Stiche zu unerfahren gewesen und die Narben wuchernd gewachsen.  Die Haut um das Gebiet herum schien an Elastizität verloren zu haben und spannte sich quälend an den ehemaligen Wundrändern zusammen.  Gut, ich musste zugeben, das war mein erstes Mal gewesen und eigentlich konnte ich stolz auf mich sein, nicht völlig versagt zu haben. Das hätte alles weit aus schlimmer kommen können und mit einem gelangweilten Schulterzucken stand ich auf. Beachtete den Tschoken gar nicht weiter, doch schien gerade diese Ignoranz nur noch mehr seinen Hass zu schüren. Ich hatte gelernt, meine Wut im Zaum zu halten, doch bei diesem Wesen war es selbst für mich schwer, besagten Vorsatz einzuhalten.  Zu sehr erinnerte er mich an diese verfluchte Made, die nun Gott sei dank und für immer in den ewigen Feuern der Hölle schmoren würde.  Für das, was Berkesk einst meiner Gefährtin angetan hatte, sollte er büßen. Sollte auf ewig brennen und jegliche Qualen der Nachwelt erleiden.  In keinster Weise bereute ich meine Tat von damals.  Gar nicht! Ich bereute nur Eines.... Das ich damals nicht die Kraft hatte, Jene zu schützen, die mir das Wichtigste meines Lebens geworden war und ich nun jede Nacht ihre kalten, toten Augen vor mir sah.  Blaue, mir so sehr vermisste Opale, die einst mit dem mir liebsten Lächeln gefüllt waren, dass es mir jedes Mal schmerzlich bewusst wurde, wie sehr sie mir doch fehlte. Von klein auf war Fayeth an meiner Seite gewesen. Selbst, als Nappa und Radditz für quälend lange Jahre im All gewesen waren; auf den Befehl der Echse hin - dies niemals wirklich wollend und ich niemanden hatte, dem ich vertrauen konnte, hatte sie mich nicht im Stich gelassen. Sie nahm mich auf.  Mich, einen kleinen 6 jährigen Jungen, den sie wahrlich erst seit einer schicksalhaften Nacht kannte, behandelte sie wie ihren eigenen Sohn, wie weit aus mehr und wieder schmerzte der Gedanke an die Bershabesh zu sehr.  Hinterließ tiefe Wunden, die ich niemals wieder vergessen konnte und gar voller Hass, stand ich auf und sah dem Tschoken nun meinerseits in die Augen. „Ich kenn nen Freund Namens Arschloch, musst du wissen. Sah genauso aus wie du. Denkt dauernd er ist der Größe, weiß alles besser und stellt sich über alles Andere.“  Verdutzt sahen mich rote Opale überrascht an, bevor sie sich dann zu eisigen Schlitzen verzogen.  Nein, mit einer Gegenwehr hatte dieser Stümper sicherlich nicht gerechnet, aber ich wollte mir seine Spielereien einfach nicht mehr länger gefallen lassen.  Wer war ich denn, bitteschön?!?  So etwas Primitives konnte und wollte ich mir als Saiyajin no Ouji nicht mehr länger gefallen lassen. Wollte es nicht mehr länger dulden, denn diese Zeiten waren vorbei und somit fuhr ich weiter, diesem hirnlosen Gesocks gehörig den Marsch zu blasen. „Doch dabei sieht er nicht ein mal, wie lächerlich er sich eigentlich dabei selbst macht. Wenn du willst kann, ich ihn dir vorstellen.“, brachte ich sarkastisch über meine Lippen und zeigte diesem Gesocks dann haltlos den Mittelfinger. Sofort explodierte mein Hintermann in ein ehrliches Lachen, was die Wut des Tschoken nur noch mehr schürte und ihn vor ganzer Wut zittern ließ.  Kurz sah ich aus dem Augenwinkel zu Esrás, der sich belustigt die Tränen aus den Augen wischte und immer noch verstohlen kicherte. Das er immer gleich so übertreiben musste, schoss es mir durch den Kopf und genervt rollte ich mit den Augen. Dieser Typ war wirklich eine Klasse für sich, doch ein tiefes Knurren riss mich sofort aus den Gedanken. „Diese Frechheit bereust du, Saiyajin.“, fauchte mir der Tschoken entgegen und holte dann zum Schlag aus. Spielend wich ich aus, natürlich hatte ich diese Art des Angriffes schon längst durchschaut und nutze die blinde Rage des Anderen dann gnadenlos aus, um diesem haltlos mein Knie in den Magen zu rammen. Mit einem Keuchen sackte mein Gegenüber in sich zusammen, hielt sich zitternd den Bauch und brachte nicht ein Mal mehr ein klägliches Stöhnen zu Stande.  Mein Training in den letzten Tagen hatte sicherlich einiges gebracht und wieder funkelten mich zornige Augen an. Spöttisch hob ich den Kopf, meinen Trumpf sichtlich genießend und langsam schlich sich ein überhebliches Grinsen auf meine Lippen.  Komm nur, schien mein Blick zu sagen und augenblicklich spannte ich meine Muskeln an. Jede Zelle meines Körpers schrie nach einem Kampf.  Sehnte sich nach jenem Gefühl endloser Freiheit, gar bedingungsloser Macht und augenblicklich, schneller als das Auge sehen konnte, war ich in Angriffsposition.  Einen Saiyajin am Kampf zu hindern war genau so, als würde man ihm das Atmen nehmen.  Würde ihn hinter eisigen Gitterstäben festhalten, gefangen in einem Glaskäfig und groß war das Raunen, welches nun durch die Menge ging. „Willst wohl ne Abreibung, was?“, kam es bedrohlich über die Lippen des Tschoken, doch wieder strafte ich ihn mit einem weiteren spottendem Blick meinerseits. Noch ein Mal würde er mich nicht zum Narren halten. Dieses Mal würde ich ihm zeigen, was in mir stecken konnte, selbst mit oder ohne Ki.  Das war mir völlig gleich und wieder wallte das endlose Feuer des Rausches durch meine Körper.  Es war berauschend, beflügelte mein Sein und ließ augenblicklich mein Herz schneller schlagen. Ließ mein Blut schneller in meinen Adern fließen und es gar frohlockend in meinen Ohren klingeln.  Oh ja.  Wie sehr ich mich danach gesehnt hatte, war unbeschreiblich und wieder wollte ich mich in völliger Vorfreude auf mein Gegenüber stürzen, als mich plötzlich eine Hand hart am Kragen meines schwarzen Oberteiles packte und zurück riss. „Die Köppe könnt ihr euch ein anderes Mal zusammen schlagen!“, raunte die harte Stimme einer der Wärter und augenblicklich versetzte man mir einen harten Schlag in die Seite.  Keuchend ging ich in die Knie, nicht mit jenem Angriff rechnend und hielt mir die schmerzende Stelle meines Körpers, in welche mich ein eiserner Knüppel getroffen hatte. „Dazu habt ihr immer noch später Zeit und jetzt an die Arbeit, faules Gesocks.“, gab er erneut den Befehl, packte mich hart am Arm und riss mich augenblicklich in die Höhe.  Grummelnd wandte ich mich ab und setzte mich wieder auf meinen Platz zurück. Der Tschoken tat es mir glich, nicht aber ohne mich noch ein Mal mit einem hasserfüllten Blick anzusehen. Nächstes mal würde es keine Unterbrechungen geben, da war ich mir sicher und hart erwiderte ich seinen Blick, keinerlei Angst zeigend. Denn so langsam schien ich etwas von diesem kalten Fleck meiner eigenen Hölle zu lernen. Schwäche brachte einen nicht weiter.  Konnte immer wieder gegen dich selbst verwendet werden und in diesem Moment gab ich mir ein stummes Versprechen - haltend für die Ewigkeit. Einen Schwur, nie wieder Schwäche zu zeigen.  Nie wieder die Tränen der Einsamkeit über meine Haut wandern zu lassen.  Nur Kälte überlebte, hatte in diesen dunklen Stunden an Bedeutung gewonnen und eben jenes kalte Eis musste ich in mein Herz einlassen - wenn ich überleben wollte. Und das wollte ich. Ehrlich und wahrhaftig. ~*~ „Und... wat mach ich, wenn ich drinnen bin?!?“ Fast schon zu nervös stand der Tsheheme in seiner Zelle, die Hände dicht um die eisigen Gitterstäbe geklammert und sah mich aus großen Augen an. Ich lachte.  Wirklich es war wahrlich kurz belustigend, wie er so dastand.  Dunkelgrüne Augen sonst immer keck, gar frech in eine ihm unbekümmerte Welt blickend, waren nun so erfüllt mir Sorge, gar einer blinder Angst, dass ich einfach nicht anders konnte, als zu schmunzeln. Obwohl das meinem Gegenüber natürlich mehr als unfair war. Schließlich benutzte ich Esrás als meinen eigenen kleinen Sündenbock, aber immerhin wollte der schwarzhaarige Tsheheme ja auch fliehen.  Wollte jenem einen schrecklichen Ort entkommen, der zu lange sein neues zu Hause geworden war und seufzend setzte ich mich schließlich zu Boden. „Ich wiederhole es nur ein aller letztes Mal, danach muss das sitzen.“, sagte ich warnend und beobachtete meinen Zellnachbarn aus strengen Augen. Denn mein Plan hatte endlich funktioniert. An diesem einen Tag, waren Esrás, beziehungsweise meine Konstruktionen, endlich an den Mann geraten und des Tshehemen´s Freikarte in die mir so sehr ersehnte Abteilung. Endlich war ich meinem Ziel ein gutes Stückchen näher und ich konnte das kalte Metall meines Energiekernes förmlich unter meinen Fingerkuppen spüren.  Doch musste ich damit bis heute Abend warten. Es war ein früher Morgen.  Halb Rith schien noch in einem tiefen Schlummer gefangen zu sein und die Gunst des frühen Tages nutzend, ging ich mit Esrás nochmals meinen Plan durch. „Tue einfach die Dinge, die ich dir in den letzten Tagen beigebracht habe und halte währenddessen Ausschau nach dem, was wir suchen.“ Schmollend ging mein Gegenüber nun seinerseits in die Knie und ließ sich dann auf den Allerwertesten fallen.  Er schien sauer, gar innerlich zerwühlt und kurz zog ich fragend eine Augenbraue in die Höhe.Was.... Was war sein Problem?!? „Das sagste so leicht, Manjéth....“, kam es bitter über dunkle Lippen und zu meiner einst hochgezogenen Augenbraue gesellte sich die Zweite nur zu schnell hinzu. „Bin halt nich so´n Meistergenie wie du, der det alles innerhalb von nem Tag fast perfekt drauf hat.“ Eifersucht lag in seiner Stimme und bitter zog ich meine Stirn kraus. Verengte meine Augen drohend zu Schlitzen und sah den Tshehemen fast schon zornig an.  Wenn all meine Mühen durch seine dämlichen Gefühle drauf gehen würden, dann wäre er wahrlich dem Untergang geweiht. Dann würde ich das vollenden, was mein Vater einst nicht schaffen konnte und wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten. „Reiß dich zusammen, okay? Um mehr bitte ich dich gar nicht. Deinen ewigen Kindergarten können wir gerade heute nicht gebrauchen!“ Zorn erfüllte meine Stimme und dies nicht gerade zu Unrecht.  Ich hatte meinen Teil der Abmachung erfüllt, wenn auch nicht vollständig, doch nun war er an der Reihe. Nun hatte Esrás endlich die Fäden in der Hand, konnte seiner eigenen Flucht ein kleines Stückchen weiter verhelfen und dennoch beschlich mich ein flaues Gefühl in der Magengegend. Er hatte nicht viel zu verlieren, sollte es scheitern.  Doch an mir hing nicht nur mein eigenes Leben und eisern schluckte ich den trockenen Kloß in meinem Hals hinunter. Ich hatte jemanden, der auf mich wartete....das hoffte ich zumindest. Ich... Ich wollte nicht so in blinde Vergessenheit geraten, ohne mich wenigstens nicht vorher bei meinem Mentor entschuldigt zu haben.  Ich wollte meine Sünden rein waschen.  Wollte alles versuchen um meinem gequälten Sein diese eine Folter zu ersparen und wollte nicht an den Fehlern anderer scheitern. Das hier musste gelingen. Das musste es einfach und strenger zogen sich meine Augen zu Schlitzen, als ich mein Gegenüber erneut betrachtete. „Nur ein Tag, um mehr bitte ich dich nicht.“ Schwer war das Seufzen, welches spröde Lippen verließ und Esrás dann schließlich mit dem Kopf nickte. „Ich weiß, Manjéth. Ich weiß ja.“, sagte er dann monoton und dennoch konnte ich die versteckte Angst in seiner Stimme hören. Hatte er Angst erwischt zu werden?!? Doch wieder konnte ich meinen Gedanken keine weitere Aufmerksamkeit schenken, als das schrille Heulen der Sirenen unseren neuen Tag ankündigte und Rith endlich zum Leben erwachte. Doch zeitgleich, mit jenem einen Rufe, wurde dieser eine Morgen, der Schlimmste in meinem Leben und fortlaufend der Schönste zugleich. ~*~ Nur schwer konnte ich mich auf meine Arbeit konzentrieren und nach etlichen Versuchen mich penibel genau anstrengen zu müssen, nicht mein ganzes Wissen preis zu geben, ließ ich es sein und steckte gar verträumt kühles Eisen aneinander. Verband den inneren Strom in weniger als 10 Sekunden mit einem der Energiekerne, um ein Wunderwerk an Technik zu erschaffen und ließ meine Gedanken wandern.  Meine Intelligenz in Schach zu halten und herunter zu schrauben, hatte mich ermüdet und ließ mich nun für eine kurze Zeit meine eigene Vorsicht vergessen.  Ließ mich nur hin und wieder auf den nun leeren Platz vor mir starren, der gar für zwei Wochen lang mit dem Tshehemen besetzt war und nun nichts weiter, als ein Schatten seiner Selbst glich. Ob alles glatt laufen würde? Nervös drehte ich mich um und sah erneut auf die Uhr, welche über dem Eingangsbereich unserer Halle thronte. Mühsam schleppten sich die Zeiger dahin und die Zeit schien auf ewig still zu stehen.  Ich seufzte und wandte mich wieder meiner Arbeit zu, die mir mehr denn je und an diesem einen Tag, schwerer vorkam als sonst. Es war erst eine Stunde vergangen und ich konnte es jetzt schon nur noch vage aushalten. Am liebsten würde ich vom Tisch aufstehen, mich hinunter zu den untersten Hallen begeben und diese blödsinnige Abteilung stürmen.  Mir einfach nehmen, was mir zustand, doch wusste ich auch, dass diese Aktion dann meinen ganzen Plan über den Haufen werfen würde. Ich musste ausharren. Musste warten und Esrás vertrauen, doch war es ein schwieriges Unterfangen und fahrig sah ich auf meine zitternden Hände. Wieder verließ ein schwaches Stöhnen meine Lippen und beiläufig wischte ich mir abermals den Schweiß von der Stirn. Fuhr mir durch die wirren braunen Haare und versuchte, meine Gedanken schweifen zu lassen; gar erleichtert, dass ich abseits der arbeitenden Meute meinen Platz eingenommen hatte. Vor mir der gar tröstliche Anblick der grauen Wände, während ich mit dem Rücken zu den Anderen saß und niemand meine nun mehr und mehr steigende Nervosität bemerken würde.  Ich versuchte mich abzulenken, doch wollte es mir einfach nicht gelingen. Das Zittern wollte einfach nicht enden und mit einem plötzlich lauten Scheppern fiel mir eines der Eisenteile zu Boden. Grummelnd verließ ein Fluch meine Lippen, jetzt wurde ich auch noch schusselig und langsam bückte ich mich hinunter, um besagtes Metall aufzuheben, als ich überrascht innehielt: gar aus dem Augenwinkel etwas wahrnehmend.  Etwas was mir mehr als vertraut war und schockiert hielt ich den Atem an, als ich nach vorne blickte.  Auf jenen einen Platz, der einst von Esrás besetzt war, doch nun in diesem einen Moment durch ihre Anwesenheit ersetzt wurde. „Warum so aufgeregt, kleiner Mann?“, sagte eine mir vertraute Stimme und zu geschockt um irgend ein Wort über meine Lippen zu bringen, starrte ich sie an. Sah in dieses mir vermisste Blau und nach kurzer Zeit verschwamm meine Sicht auf die Bershabesh in ein wässriges Sein. Sie lächelte, gar so lieblich sanft, wie sie es immer getan hatte und sah mir erneut in die Augen - ehrlich und mit ihrer ganzen Liebe, die sie mir einst entgegen brachte. Ein befreites Lachen tanzte durch die Stille, hallte von den Wänden wieder. Gar wie ein sanfter Hauch und hinterließ nichts weiter, als eine eisige Gänsehaut auf meinem Körper. Denn ich wusste, dass sie tot war. Wusste, dass mir meine Erinnerung erneut einen Streich spielte, doch wenn es die einzige Möglichkeit war, sie erneut wieder zu sehen, so würde ich jegliche Qual hinnehmen. Jegliches Leid akzeptierend, das mich nach dieser wundervollen Begegnung erwarten sollte und langsam sah ich Fayeth in die Augen. Ihr blaues Haar tanzte in einer wilden Flamme und einzelne Lichtpartikel durchbrachen das matte Grau dieses verhängnisvollen Tages. Doch ihr Anblick schmerzte.  Schmerzte sogar sehr, doch war dies nichts im Vergleich zu all der Wärme, die sich nun einen Weg durch meine Seele bahnte. Unbändig in mein Herz floss und von dort nie wieder weichen würde. Niemals wieder. „Du musst ruhig bleiben, Vegeta.“, flüsterte mir ihre liebliche Stimme erneut ins Ohr und sanft suchte sich ihre Hand einen zögernden Weg auf meine. „Alles wird gut.“ Wie ein kalter Hauch legten sich blasse Finger auf meine Hand und strich gar in behutsamer Weise über die etlichen Narben meiner Haut.  Augenblicklich stellten sich mir die Nackenhaare auf, als ich all die Kälte spürte, die sich nun in meinem Inneren auszubreiten schien und jene eine Wärme vertrieb, die meine Seele schützend umschlossen hielt. Ich zitterte. Zitterte am ganzen Körper und ohne dass ich konnte, stahl sich ein ersticktes Keuchen über meine Lippen. „Wieso.....“ Erneut wurde meine Stimme brüchig und beschämt senkte ich den Blick. Die Tränen meiner Augen nicht aus ihrem Gefängnis lassen und versuchend ihre geisterhafte Berührung auszublenden, welche mir die Bershabesh so schamlos auferlegte. „Wieso... tust du mir das an?“, brachte ich erstickt aus meiner Kehle und merkte nicht, wie hilflos ich in Wahrheit war. Fayeth stutzte und wenn auch nur für einen kurzen Moment lösten sich geisterhafte Finger von meiner Haut. „Vegeta....“ Ich zuckte zusammen, als sie mich erneut beim Namen rief und schüttelte erbost den Kopf. Ich wollte es nicht hören. Jene Stimme, die ich so sehr vermisste und dennoch zugleich wusste, dass sie wieder gehen würde. Mich einfach so alleine ließ und mir mehr denn je meinen ganzen Kummer präsentierte. Ich wollte sie nicht sehen. Diese Eine, die mir dennoch so sehr fehlte und verbissen kniff ich die Augen zusammen. Biss mir auf die Unterlippe, verkrampfte meine Hände zu zitternden Fäusten und hoffte innerlich, dass sie einfach nur gehen würde. Mir nicht jenen Schmerz zeigte, den ich niemals wieder vergessen konnte und auf ewig meine Bürde blieb. „Du bist nicht echt.“, brachte ich zitternd über meine Lippen und lauschte meiner eigenen Stimme, die mehr denn je einem Flüstern glich. „Du bist nicht hier...“, war der nächste Satz der folgte und wieder verkrampfte sich mein Herz schmerzlich zusammen, als ich erneut ihre Finger auf meiner Haut spürte.  Diesmal an meiner Wange und wohlig war das Seufzten, welches nun meine Lippen verließ, als mich jene eine Wärme von neuem erfüllte und ich nicht anders konnte, als mich ihr hinzugeben. Voll und ganz.  Nicht wissend, ob ich einen Traum lebte oder... ein Leben träumte. „Ich bin hier, Vegeta.“ Sanft waren ihre Worte, die sie so ehrlich in den Raum warf, dass mir erneut ein kalter Schauer den Rücken hinunter lief und ich zaghaft die Augen öffnete.  Vage den Blick nach vorne richtete und immer noch auf ihr Antlitz starrte. „Hier drinnen...“, verließ es abermals ihre Lippen und sanft spürte ich einen Druck an meiner Brust; nahe meines Herzens und langsam sah ich hinab. Sah auf jene Stelle, an der mich nun eine eiskalte Hand berührte und gleichzeitig so viel Wärme versprühte. „Ich werde immer bei dir sein.“ Ein Lächeln begleitete ihre Worte, bevor sie sich nach vorne beugte, mir behutsam die Strähnen aus der Stirn strich und ich schon bald darauf ihre kalten Lippen auf meiner Haut spürte. Sanft, gar federleicht war jener Kuss, den sie mir entgegenbrachte und mich abermals erzittern lies.  Bitter schloss ich meine Augen, gar hoffend dass jener Moment niemals enden würde und auf ewig in meinem Herz verweilte. „Amín mela `lle...“, hauchten erneut einst gestorbene Lippen, als die Bershabesh ihre Stirn nun an meine bettete und mir sanft die Hände an die Wangen legte. Wörter meines Volkes sprechend, welche mir abermals einen Schauer bescherten und haltlose Tränen endlich zum Fließen brachten. Ich liebe dich. Nur noch vage konnte ich mein eigenes Keuchen unterdrücken und versuchte mir jenes Gefühl der endlosen Geborgenheit auf ewig zu halten.  Wissend, dass Fayeth nicht ewig bei mir sein konnte, doch so schnell wie sie gekommen war, löste sich ihr Sein schon wieder und hinterließ nichts als kalte Schatten. Hoffend sah ich auf; eher schon fast zu schnell.  Fast schon gar bitter flehend, doch herrschte vor mir nichts als eisige Leere und wieder gewann jenes erdrückende Gefühl die Oberhand.  Wühlte sich durch meine ganze Seele und vertrieb jene Wärme, welche mir die Bershabesh so offen geschenkt hatte. War.... War sie wirklich hier gewesen?!? Zaghaft griff ich an meine eigene Wange und ließ meine Finger auf meiner Haut ruhen. Berührte jene eine Stelle, an der ich ihre ganze Liebe gespürt hatte und sah auf einen nun verlassenen Platz. Jene Wörter noch ein Mal hörend, die in vergangenen Jahren einst gesprochen wurden und meine Seele erneut zum Leuchten brachten. Amín mela ´lle. Und mein Geist wanderte.  Ließ jenes bedrückende Sein hinter sich und begab sich in mir bekannte Welten.  Eine Welt die nun gestorben war und in der weiten Ferne des uns allen erstreben Zieles verweilte; doch begrüßte ich jene Erinnerung mit offenen Armen und fing sie haltlos auf. Ließ Rith und all seine Grausamkeiten hinter mir und schickte mich los.  Schickte mich auf eine weite Reise und zurück... ...in meine eigenen Vergangenheit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)