Veränderung von Nyo86 (Takeru x Hikari ^-^) ================================================================================ Kapitel 24: Guten Morgen? ------------------------- Das Wochenende war für alle leider viel zu schnell vorbei. Alle waren gesund und munter in ihrer Welt angekommen und mussten sich dem Alltag stellen. Und da logischerweise wieder Montag war, bedeutete das: Schule! Besonders schlimm war dieser Gedanke für Hikari. Die junge Frau war noch immer verwirrt. Und ja, auch leicht überfordert von dem, was zwischen ihr und Takeru alles an diesem Wochenende passiert war. Sie wusste einfach nicht, wie all das sich nun letztlich auf ihre Freundschaft auswirken würde, was sich alles verändern würde. Doch auch, wenn sie nervös und gleichzeitig auch aufgeregt war - irgendwie freute sie sich auch darauf. Ewigkeiten stand sie nun schon vor dem Spiegel im Badezimmer und musterte sich von allen Seiten. Hatte sie sich irgendwie verändert? War etwas anders bei ihr geworden? Zumindest fühlte sie sich irgendwie anders... oder sollte sie vielleicht sogar etwas ändern? An ihrem Äußeren? Ihre Haare vielleicht? Make-up? Sie griff beherzt zum Kamm und versuchte angestrengt, sich verschiedene Frisuren zu legen. Nach jeder Idee kämmte sie jedoch ihre Haare wieder zurück in Ausgangsposition und steckte, wie immer, ihre zwei Haarklammern hinein. Ja, so gefiel es ihr doch am Besten. Dann vielleicht doch etwas Make-up? Sie nahm sich den knallroten Lippenstift, welchen Mimi zuletzt bei ihr vergessen hatte und drehte ihn heraus. Skeptisch begutachtete sie die Farbe, lehnte sich dann aber doch etwas in Richtung des Spiegels. Ihre Augen rasten zwischen ihren Lippen im Spiegel und dem Lippenstift in ihrer Hand hin und her bis sie seufzend das rote Ding wieder eindrehte und weg legte. Sie war einfach nicht der Typ für so was! Als sie ihre Augen wieder auf den Spiegel richtete, hob sie geistesabwesend ihre Hand an ihre Lippen, wo ihre Finger langsam, wie in einer Art Trance, über eben diese glitten. Unwillkürlich musste sie an die Küsse denken, welche sie am Wochenende mit Takeru ausgetauscht hatte. Sie erschrak etwas, als ihr klar wurde, was sie eben gedacht hatte und lief auch prompt hochrot an. Sie hatte sich vorgestellt, dass sie ihm heute, sobald sie ihn wieder sehen würde, zur Begrüßung einen Kuss geben könnte. Doch im selben Augenblick fiel ihr ein, dass das unmöglich war. Immerhin waren sie den ganzen Tag nicht allein. Schon ihren Schulweg würden sie beide gemeinsam mit Miyako und Iori zurück legen. Sie erwischte sich bei dem Gedanken, dass er sie vielleicht einfach schnappen, sie irgendwohin, Hauptsache außer Sichtweite irgendwelcher anderer Schüler, ziehen könnte und ihr einen atemberaubenden Kuss stehlen würde. Seufzend schüttelte sie dann aber ihren Kopf. Das war Wunschdenken! In der Schule war es schlicht gesagt einfach nicht möglich! 'Was solls!' dachte sie sich, schlug sich einmal mit flachen Händen auf ihre Wangen, um aus ihrer Tagträumerei aufzuwachen, schnappte sich ihre Schultasche und machte sich, seltsam wehmütig, auf den Weg zur Schule. Unterwegs geriet sie immer wieder ins Träumen und bemerkte erst gar nicht, dass sie so gut wie an der Kreuzung angekommen war, an der sie sich immer mit Miyako, Iori und natürlich Takeru traf. Als sie plötzlich hörte, wie jemand lauthals ein „Guten Morgen Kari!!“ in ihre Richtung brüllte, schrak sie auf und sah den Dreien entgegen. Ihr Blick wanderte unwillkürlich in das fragende Gesicht von Takeru. In diesem Moment rutschte ihr Herz von seinem angestammten Platz und schlug wilde Purzelbäume. Auch spürte sie schon wieder die flatternden Schmetterlinge in ihrem Bauch und wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen und hätte sich an ihn gedrückt. Einfach nur um ihn zu spüren – seine Wärme. Sie spürte, wie sie langsam rot anlief und nuschelte nur ein leises ‚Guten Morgen‘, sah dann aber auch sogleich verlegen auf den Boden. Die anderen Drei konnten sich so ganz ihr Verhalten nicht erklären… wobei, ganz stimmte das auch nicht. Denn Takeru konnte sich natürlich denken was mit seiner Hika los ist. Bei dem Gedanken daran musste er doch irgendwie leicht schmunzeln… Um die Situation für sie einfacher zu machen, rief er allen zu, dass sie sich mal lieber in Bewegung setzen sollten um nicht zu spät zu kommen. „Na Los, kommt schon! Bevor wir hier noch festwachsen!“ Miyako und Iori liefen darauf auch gleich mit einem lauten „Ist ja schon gut!“ los in Richtung Schule. Kurz bevor auch Takeru los ging, sah er, wie Hikari wieder ihren Kopf hob und ihm ein kleines, unscheinbares Lächeln schenkte. Er wusste genau, was sie damit ausdrücken wollte und erwiderte das Lächeln. ‚Vielen Dank, Keru‘ – ‚Immer gerne , Hika‘ Worte brauchten sie schon lange nicht mehr… An der Schule angekommen, fiel Takeru plötzlich etwas ein, was ihn dazu veranlasste, stehen zu bleiben und sich mit der flachen Hand gegen die Stirn zu schlagen. „Ach Mist. Sorry Leute! Ich hab mein Pausenbrot zu Hause vergessen. Ich muss noch schnell rüber zum Bäcker! Kari, du kommst doch bestimmt mit, oder?“. Die Angesprochene hatte jedoch gar keine Zeit, um auf seine Frage zu antworten, denn er hatte sich bereits ihr Handgelenk geschnappt und zog sie davon. Miyako und Iori sahen ihnen verwundert hinterher, gingen dann jedoch rein in ihre Klassen. Zu spät kommen wollten die beiden nun wirklich nicht… Takeru zog, die noch immer sprachlose, Hikari hinter sich her, bis er mit ihr um eine Ecke herum war. Dort blieb er plötzlich stehen und sah sich genau um. Hikari, welche noch immer verwirrt von dieser Aktion war, versuchte einen anständigen Satz von sich zu geben: „Keru? Was…?“, verstummte jedoch sofort wieder, denn genau in diesem Moment, wandte er sich ihr wieder zu, fasste ihre Schultern und drückte sie leicht gegen die hinter ihr befindende Wand. Hikari wusste gar nicht, was mit ihr geschah, da legte sich eine seiner Hände bereits an ihre Wange und die andere fuhr zu ihrer Hand. Verwirrt blickte sie von ihren verschränkten Händen zu ihm ins Gesicht. Kurz konnte sie in seine Augen blickten, welche sie durchdringend ansahen und schon spürte sie seine Lippen auf ihren. Erst nur ganz zart, aber als sie erkannte, dass diese ganze Aktion eben dies zum Ziel hatte, grinste sie kurz in den Kuss hinein und ließ sich fallen. Sie legte ihrerseits einen Arm um ihn und signalisierte so mit leichtem – ihr nicht bewusstem – Druck, den Abstand zwischen ihnen beiden zu verringern. Dies ließ dann auch Takeru kurz grinsen und er kam der stummen Aufforderung nur zu gerne nach. Das hatte wiederum zur Folge, dass ihr Kuss nun viel intensiver und nun ja, auch leidenschaftlicher wurde und Takeru unbewusst seine Hand, von ihrer Wange angefangen, zärtlich einen Weg nach unten bestritt um letztlich auf ihrer Hüfte liegen zu bleiben um dort kleine Kreise mit seinem Daumen zu ziehen. Da jedoch beide im Küssen noch nicht geübt waren, war der Moment dann leider auch schon wieder vorbei. Der Luftmangel machte sich viel zu schnell bemerkbar. Takeru legte seine Stirn gegen ihre, sie schlossen ihre Augen und ließen, mit schweren Atemzügen, den Moment auf sich wirken. „Das müssen wir aber noch üben… kann ja nicht sein, dass wir immer so schnell außer Puste kommen“ grinste Takeru ihr entgegen, nachdem er seine Augen wieder geöffnet hatte und in Hikaris Gesicht blickte, welche mit roten Wangen und offenem Mund noch immer schwer atmete. Als sie seine Worte vernahm, öffnete sie ebenfalls ihre Augen und sah, dass Takeru sie schelmisch angrinste. Darauf schlug sie, gespielt beleidigt, kurz gegen seinen Oberarm und verzog etwas ihr Gesicht. Sekunden danach kicherte sie aber schon wieder „Ja, ich glaube du hast Recht“ grinste sie ihm ihrerseits frech entgegen. Takeru sah sie erst verdutzt an, freute sich jedoch über dieses kleine Geständnis. Denn es bedeutete, dass sie endlich etwas lockerer wurde und anfing, solche gemeinsamen Momente mit ihm zu genießen. Und auch, wenn er das durch ihr Verhalten beim Kuss eben bereits gemerkt hatte, bedeutete es ihm sehr viel, dass sie es auch aussprechen konnte. Er entfernte sich wieder etwas von ihr und streckte seine Hand in Hikaris Richtung „Komm, lass uns gehen. Sonst schicken sie noch einen Suchtrupp nach uns los“. Hikari musste bei dieser Aussage zwar lachen, nahm aber ohne zu zögern seine Hand und sie gingen zusammen langsam zurück zur Schule. „Hika?“. Ihr Name wurde von Takeru nur leise geflüstert, denn das, was er fragen wollte, machte ihn etwas nervös. „Ja?“. War Hikaris Antwort genauso geflüstert. „Ähm, sei mir bitte nicht böse, falls ich falsch liege, aber war das der Grund warum du vorhin so komisch warst?“ Hikari senkte verlegen ihren Blick. Sie wusste genau was er meinte. Sie atmete tief durch, um den Mut zu haben, seine Frage auch wirklich ehrlich zu beantworten. Einen Rückzieher wollte sie auf keinen Fall machen. „Ja, ehrlich gesagt schon“. Das erstaunte ihn dann doch etwas. Da er ja aber sein Hika kannte, wusste er, dass sie noch mehr sagen wollte, daher wartete er geduldig ab. Womit er auch Recht behalten sollte. Leise fuhr sie (jedoch nicht, ohne knallrot zu werden) fort: „Weißt du, heute morgen habe ich fieberhaft überlegt, wie ich es schaffen könnte, einen Guten-Morgen-Kuss zu ergattern. Und ich war schon irgendwie enttäuscht, als mir klar wurde, dass das in der Schule einfach unmöglich war“. Unsicher drehte sie ihren Kopf nun doch etwas zur Seite, weg von ihm und hoffte, auch wirklich nichts falsch gemacht zu haben mit ihrer Ehrlichkeit. Takeru blieb daraufhin stehen, was auch sie zwangsläufig dazu brachte, stehen zu bleiben, da sie sich ja an den Händen hielten. Sie wagte jedoch nicht, sich umzudrehen und ihn anzublicken – zu groß war ihre Scham. Nach gefühlten Stunden gestand dann schließlich auch Takeru: „Wenn ich ehrlich bin, ging es mir genauso“. Dies ließ Hikaris Herz augenblicklich höher schlagen. „Ich habe mir auch den ganzen Tag darüber den Kopf zermartert, wie ich es schaffen könnte, kurz mit dir allein zu sein. Und vorhin kam mir dann eben die richtige Idee“ Er lief wieder los und Hikari ließ sich bereitwillig mitziehen. Sie nahm nochmal all ihren Mut zusammen, als sie kurz vorm Schultor waren. Sie verstärkte ihren Griff an seiner Hand, sah mit rot angelaufenem Gesicht zu ihm auf, ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen und mit stark schlagendem Herz sagte sie aufrichtig „Ich bin glücklich, dass du eine Möglichkeit gefunden hast“. Darauf ließ sie seine Hand los und rannte Richtung Schule. Takeru blickte ihr mit einem angenehmen Kribbeln im Bauch hinterher, ehe auch er anfing zu rennen. Es fehlte nur noch ein Schulgong, dann wären die beiden zu spät gewesen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)