Veränderung von Nyo86 (Takeru x Hikari ^-^) ================================================================================ Kapitel 5: Geschwisterbande --------------------------- Die Sonne kitzelte an ihrer Nasenspitze. Die Vögel sangen um die Wette. Und eine milde Brise wehte durch das offene Fenster herein. Hikari wachte langsam auf. Sie gähnte und streckte sich. Bei dem Anblick, der sich ihr außerhalb des Fensters bot, stand sie schnell auf und lief hinüber. Sie genoss den Wind in den Haaren und die Sonne im Gesicht. Sie war sich sicher: Heute würde ein fantastischer Tag werden! Sie sprang schnell unter die Dusche, zog sich an und legte ein dezentes Make-Up auf, welches ihre natürliche Schönheit nur noch mehr unterstrich. Danach ging sie in die Küche. Es war noch sehr früh am Morgen, daher war Hikari die einzige, welche bisher aufgestanden war. Sie nutzte dies, wie so oft, das Frühstück zu machen, damit ihre Mutter gar nicht erst in die Küche musste. Sie setzte Tee und Kaffee auf für ihre Familie, richtete Rühreier her und bereitet den Toast und Brötchen vor. Für sich selbst briet sie ein paar Spiegeleier. Nachdem sie damit fertig war, deckte sie den Tisch und stellte alle möglichen Leckereien bereit Ihr Frühstück war zwar nicht typisch japanisch, aber ihrer Familie schmeckte es unglaublich gut. Und das war ihr das Wichtigste. Der erste, der am Küchentisch saß, als er den wunderbaren Duft von Frühstück vernahm, war Taichi. Er war ja eigentlich der Langschläfer in Person, aber wenn es um Essen ging, war er schneller wach, als man ihn je hätte wecken können. Hikari begrüßte ihren Bruder überaus fröhlich: „Einen wunderschönen guten Morgen, Tai. Möchtest du heute Tee oder Kaffee?“ Taichi sah sie etwas skeptisch an. Es verwunderte ihn, dass sie heute so gute Laune hatte, nachdem sie gestern noch so in sich gekehrt war. „Kaffee, bitte. Und dir auch einen guten Morgen.“ Freudestrahlend schenkte sie ihm einen Becher ein und reichte ihm den Zucker. Pfeifend ging sie wieder in die Küche, um seine Portion Rührei zu holen. Tai merkte gar nicht, dass seine Eltern gerade hinter ihm getreten waren. „Warum ist Kari denn so fröhlich?“ Tai zuckte kurz zusammen, als seine Mutter ihn das fragte. „Keine Ahnung. Ich hätte gedacht, dass sie heute eher sauer auf uns sein wird.“ „Naja, vielleicht hat es ihr ja gestern doch irgendwie die Augen geöffnet“, vermutete sein Vater. „Ja…vielleicht“ Die Antwort war ganz einfach: Hikari dachte einfach nicht daran, was gestern gewesen war. Der wunderschöne, neue Tag hatte sie zu sehr abgelenkt. Sie brachte Tais Frühstück und als sie ihre Eltern sah, wünschte sie auch ihnen einen guten Morgen und fragte, was sie trinken möchten. Sie wollten beide einen Kaffee. Also war Hikari, wie so oft schon, die einzige, die Tee zum Frühstück trank. Die braune, bttere Brühe mochte sie einfach nicht. Sie brachte noch die Rühreier für ihre Eltern und ihre eigenen Spiegeleier. Dann setzte sie sich dazu. Und alle fingen an zu essen. Als alle fertig waren, fragt Tai: „Sag mal Kari, wann wollen wir eigentlich los?“ Hikari sah ihn verständnislos an: „Los? Wohin denn?“ „Jetzt sag nicht, dass du es vergessen hast! Immerhin hast du es doch selbst vorgeschlagen.“ Jetzt fiel es ihr wieder siedend heiß ein. ‚Ach ja, wir wollten ja in die Digiwelt zum Picknicken, das hatten TK und ich gestern ja vorgeschlagen. …Oh, Gott, TK!!!‘ Und vorbei war die gute Laune. Sie musste wieder an den gestrigen Tag denken. Und an ihr und Takerus seltsames Verhalten. Wie sollte sie ihm heute nur gegenüber treten? Wie sollte sie sich verhalten? Ein leiser Seufzer entwich ihren Lippen. Ihre Familie bemerkte ihren plötzlichen Stimmungswechsel. Zuerst waren alle, natürlich, etwas verwirrt darüber. Aber nach einen kurzem Blick untereinander konnten sie sich schon denken, was dafür der Auslöser gewesen war. „So gegen Zehn. Wir wollten uns alle bei Izzy treffen und von dort starten“, war Hikaris Antwort gewesen. Daraufhin stand sie auf, entschuldigte sich, dass sie jetzt den Tisch verlässt und ging in ihr Zimmer. Taichi sah ihr mit gemischten Gefühlen hinterher. Einerseits freute er sich, dass er endlich einen Stein ins Rollen gebracht hatte. Andererseits tat es ihm unglaublich leid, dass seine Schwester jetzt scheinbar so litt. Er beschloss, auf eigene Gefahr, das Gespräch mir ihr zu suchen. Er bat also seine Mutter den Tisch abzuräumen und zu spülen. Normalerweise wäre das heute seine Aufgabe gewesen. Aber Yuuko verstand den Grund natürlich sofort und machte sich ans Werk. Vor Hikaris Zimmertür blieb er stehen. Was sollte er sagen? Oder tun? Er mochte für sie da sein. Aber er war ein junger Mann. Er dachte seine Schwester könnte nun eher die Hilfe einer Freundin brauchen. Nichtsdestotrotz…er wollte es zumindest versuchen! Also klopfte er an. Er vernahm ein lautes Poltern und dann kam die Aufforderung einzutreten. Nachdem er das tat, musste er sofort anfangen zu lachen. Hikari bot ihm gerade ein Bild, bei dem es schwer gewesen wäre, nicht laut los zu prusten. Sie hockte auf dem Boden und rieb sich den Allerwertesten. Ein Bein steckte in der Hose. „Hör auf zu lachen, Tai! Ich hab mich nur erschrocken, als du geklopft hast und bin daraufhin hingefallen. Kann doch jeden Mal passieren!“ Eingeschnappt verschränkte sie die Arme vor ihrer Brust und sah gespielt beleidigt in eine andere Richtung. Taichi hatte sein Lachen wieder unter Kontrolle. Ein Grinsen jedoch konnte er sich nicht verkneifen. Er hielt ihr die Hand hin, um ihr beim Aufstehen zu helfen. Sie grinste ihn auch kurz an und ergriff dankbar seine Hand. Sie zog sich nun schnell die Hose hoch und fragte, was sie für ihn tun konnte. „Weißt du, Kari. Ich bin zwar kein Mädchen…und ich weiß auch nicht wie man das macht… aber du bist meine Schwester und…ich möchte dir helfen.“ Sie blickte ihn verwirrt an „Das ist ja nett von dir. Aber wobei willst du mir denn helfen?“ Sie lächelte ihn an. Sie war gerührt, dass ihr großer Bruder sich Sorgen um sie machte. „Ich dachte…wie soll ich sagen…also wegen TK…möchtest du reden?“ Hikari verschlug es glatt die Sprache. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Taichi war noch nie der große Redner gewesen. Sein Angebot war aber unglaublich lieb. Und auch, wenn ihr tatsächlich eine Freundin lieber gewesen wäre, so vertraute sie Taichi. Sie überlegt hin und her, wo sie anfangen sollte. Hatte eine Idee, verwarf diese aber wieder. Also überlegte sie weiter. Taichi hatte sich inzwischen auf ihr Bett gesetzt und wartete geduldig ab. Plötzlich brach eine Frage aus ihr heraus: „Woher weiß ich, ob ich verliebt bin?“ Diese Frage ließ Taichi grinsen. Also überlegte sie wirklich, ob sie Takeru liebte. Das erfreute ihn unglaublich. Aber er ließ sich Zeit mit der Antwort. Er musste selbst kurz überlegen. Schließlich antwortete er: „Keine Ahnung. Es gibt kein Lexikon für die Liebe. Jeder erlebt sie auf seine eigene Weise. Was ich dir aber sagen kann ist, wie es für mich ist.“ Hikari sah ihm gespannt ins Gesicht und nickte ihm zu. Sie wusste, dass ihm das nicht leicht fallen wird. Und war umso dankbarer, dass er ihr es trotzdem erzählen wollte. Noch nie hatte Taichi etwas von seinem Gefühlsleben erzählt. Es fiel ihm unglaublich schwer. Aber er wollte ihr irgendwie helfen, und wenn das bedeutete, ihr einen Einblick in seine Gefühlswelt zu geben, dann würde er das eben tun. Also atmete er tief ein, schloss seine Augen und begann zu erzählen: „Wenn ich an Mimi denke, möchte ich bei ihr sein. Ich möchte sie ihm Arm halten, ihr wunderschönes Gesicht berühren und über ihr seidiges Haar streichen. Sie muss mir nur eines ihrer wundervollen Lächelns schenken und mein Herz setzt kurz aus, um dann im doppelten Tempo weiter zu schlagen. Ich möchte sie vor allen Gefahren beschützen, damit ihr nichts passiert. Ich möchte mit ihr Spaß haben und Lachen können. Viel zusammen unternehmen. Ihre Hand halten. Bei Regen unter einem Kirschbaum stehen und den Tropfen beim Fallen zusehen. Egal was, Hauptsache sie ist bei mir. Sie ist der Teil im Leben, der für mich alles vollständig und komplett macht, das fehlende Puzzleteil, verstehst du? Ein Leben ohne sie, wäre für mich nicht lebenswert.“ Damit endete er, öffnetet seine Augen wieder und sah vorsichtig in Hikaris Gesicht. Diese sah ihn mit leicht geröteten Wangen an „Wow, Tai, also, das hätte ich nie gedacht, dass du solche Gefühle für sie hast. Das ist so…das ist einfach toll.“ Sie sah ihn weiter an. Taichi ist nun doch etwas peinlich berührt. Er kratzt sich verlegen am Hinterkopf „Findest Du?“ „Ja absolut!! Mimi ist echt ein Glückspilz.“ Sie strahlte ihn an. „Sag Kari…hilft Dir das jetzt irgendwie?“ Sie dachte kurz darüber nach. Sie versuchte das, was sie soeben von Tai erfahren hat, auf sich und Takeru zu übertragen. „Ich weiß nicht, einiges trifft tatsächlich auf mich zu. Aber reicht das aus für Liebe? Meiner Meinung nach finden sich einige Sachen, welche du gerade gesagt hast, auch in einer Freundschaft wieder. Ich werd darüber nachdenken, inwieweit es eventuell auch uns betrifft. Tai, ich danke dir.“ Tai strubbelte kurz durch Hikaris Haare. „Kein Problem, kleine Schwester. Ich versuche dir immer zu helfen, wo ich kann. Aber tu mir bitte einen Gefallen…Behalte es für dich.“ „Oho, so schnell kommt also der Macho in dir wieder raus? Aber klar, ich behalte es für mich. Geschwisterehrenwort.“ Sie lächelten sich an. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet aber beiden, dass sie schon ziemlich spät dran sind. Sie umarmten sich noch einmal kurz und machten sich beide Fertig. Bevor Taichi aber das Zimmer verließ, drehte er sich noch einmal kurz um „Ach, Kari, ich bin zwar kein Modeexperte, aber ich denke, du solltest vielleicht ein anderes Outfit wählen.“ Sie sah ihn kurz irritiert an. Was sollte denn an ihrer Kleidung bitte nicht stimmen? Doch dann verstand sie. Zumindest hoffte sie, dass sie es richtig verstanden hatte. Sie senkte ihren Blick, ihre Wangen färbten sich rosa und sie nickte. Er erwiderte die Geste und verließ ihr Zimmer. Hikari stand daraufhin auf, ging zu ihrem Schrank und überlegte, was sie anderes anziehen könnte. Sie erblickte ein Kleid, welches ihr Mimi einmal geschenkt hatte. ‚Ich hoffe, ich mach mich nicht zum Narren.‘ Und schließlich griff sie danach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)