Broken Genius von caladriuss ================================================================================ Kapitel 10: Analyse ------------------- Sein lauernder Blick gefiel mir nicht. Das war das Blöde bei Kaiba, in seinen Gehirnwindungen gingen Dinge vor, die man einfach nicht einschätzen konnte. Vielleicht bluffte er nur. Wenn nicht könnte es sein, dass ich ein ernsthaftes Problem hatte. Ich glaubte nämlich nicht, dass Kaiba sonderlich angetan davon wäre, wenn er wüsste, dass ich seinen Körper schon irgendwie… scharf fand. Also setzte ich auf Bluff. Ich erwiderte seinen herausfordernden Blick trotzig. „Na dann schieß los!“ „Bist du sicher?“ Ich nickte angespannt. „Also gut.“ Er richtete sich auf, um mich genauer mustern zu können. Und das tat er dann auch einige Minuten lang, als müsste er noch einmal eine genaue Analyse durchführen. Dessen war ich mir inzwischen wirklich sicher: sein Gehirn arbeitete auf eine Art und Weise, die irgendwie merkwürdig war. Es war vollkommen unmöglich, seine Gedankengänge nachzuvollziehen. „Okay.“ Er klatschte in die Hände und grinste mich auf äußerst verunsichernde Weise an. Sein Blick fixierte mich jetzt so stechend scharf, dass ich das Gefühl hatte, er würde sich wirklich direkt bis in meine tiefsten Gehirnwindungen bohren. „Fangen wir ganz vorne an. Also bei unseren Reibereien. Wir sind vollkommen konträr und ich verkörpere alles, was du nicht bist. Reich und intelligent, mit einer Bildung, die du nie erreichen wirst. Du dagegen bist ungefähr der ärmste Schlucker, den ich kenne und Schule und Lernen interessieren dich nicht. Mir ist die Meinung der anderen egal, du definierst dich dadurch. Mir schenken die Leute Aufmerksamkeit, auch wenn ich keine will, du musst darum kämpfen und deswegen machst du dich zum Clown. Ich habe die Macht, Leute herumzukommandieren, du wirst herumkommandiert. Du verlässt dich auf körperliche Stärke, weil du dich anders nicht durchsetzen kannst, ich regle alles mit dem Verstand.“ Das mal so locker von ihm aufgezählt zu bekommen, wie weit ich unter ihm stand, war echt bitter. Wahr, aber bitter. „Und warum streiten wir?“, fragte ich gepresst. „Genau deswegen. Du fühlst dich allein von meiner Anwesenheit provoziert, weil ich repräsentiere, was du nie erreichen wirst.“ Argh! Dieser Bastard! Diese überhebliche Darstellung! Als wäre er so viel besser! „Siehst du?“ Er beobachtete mich ganz genau, blieb aber vollkommen ruhig. „Ich zähle nur Fakten auf, aber allein das versetzt dich schon in Rage. Deswegen suchst du geradezu jede Gelegenheit, um dich mit mir anzulegen. Einfach um dich mit mir zu messen, in der Hoffnung, doch mal einen kleinen Sieg zu erringen, der dir hilft, dich über all die Fakten in trügerischer Euphorie hinwegzutäuschen.“ Ich knirschte ärgerlich mit den Zähnen. Da kam man sich doch wirklich vor, wie der letzte Dreck! „Und warum springst du dann jedes Mal drauf an, wenn du das alles so toll durchschaut hast?“, fragte ich sauer. „Weil ich ein Mistkerl bin, ganz einfach.“ Er tat das mit so einer leichtfertigen Handbewegung ab, dass ich vor lauter Verblüffung bald von der Liege rutschte. Das war jetzt wirklich unerwartet gekommen. Wieso betitelte er sich denn selbst so? „Ich weiß, dass ich intellektuell und finanziell über so ziemlich jedem anderen stehe und das erlaubt es mir, mich überheblich zu geben. Mir ist es egal, was andere denken, und deswegen kümmert es mich auch nicht, wenn sie sich auf den Schlips getreten fühlen.“ Er zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Ich nehme mir die Freiheit, mir mein Verhalten nicht vorschreiben zu lassen.“ „Geld versaut den Charakter!“, zischte ich. „Schon mal gehört?“ „Geld erhebt in eine höhere Klasse.“, antwortete er, keineswegs arrogant oder bissig, sondern äußerst ernst. „Früher gab es den Adel, der aufgrund eines Titels oder einer Blutlinie über Bürgern und Bauern stand. Heute gibt es diese Trennung zwischen Adel und Bürgern offiziell nicht mehr, aber wer genau hinsieht, weiß genau, dass das, was früher der Titel bewirkte, heute das Geld tut.“ Er lehnte sich zurück, starrte nachdenklich gen Himmel. „Die Superreichen geben sich nicht mit den Normalverdienern ab, viele von ihnen haben keine Vorstellung, wie ein Leben unter einfachen Verhältnissen aussieht. Sie denken, Armut wäre eine ansteckende Krankheit.“ Tolle Ausführung, echt! Wenn Kaiba erzählte, kam man sich danach wirklich minderwertig und klein vor. „Und lass mich raten. Als verwöhntes, kleines Balg wurde es dir auf dem Olymp der Reichen und Schönen zu langweilig und da dachtest du, du machst mal einen Ausflug in die Welt der Minderbemittelten, um zu sehen, wie das niedere Volk denn zurechtkommt. Richtig?“ „Das würde voraussetzen, dass ich in reichen Verhältnissen geboren wäre, oder nicht?“ Hä? „Bist du das nicht?“ „Wenn Gosaburo mich adoptiert hat, hatte ich wohl vorher eine andere Familie und die Wahrscheinlichkeit, dass diese ebenfalls reich war, ist relativ gering, wenn man bedenkt, wie das prozentuale Verhältnis zwischen Arm und Reich ist. Nette Rhetorik übrigens.“ „Danke. Ich hätte auch ein einfaches Nein akzeptiert.“ Darüber musste ich erst mal nachdenken. Kaiba war nicht reich geboren? Der Gedanke war mir nie gekommen. Auf sowas kam aber doch auch keiner. Eigentlich änderte es aber auch nicht viel. Das hieß ja nicht automatisch, dass seine Familie wirklich arm gewesen wäre. Vermutlich Mittelstand oder sowas. Zumindest glaubte ich nicht, dass er wirklich wusste, was Geldsorgen bedeuteten. Ich fragte ihn ganz freundlich nach seiner Familie, aber da war seine Antwort ein ziemlich eisiges »Das geht dich nichts an!« Hatte ich mir schon gedacht. Es stimmte, über Kaibas Leben, bevor er von Gosaburo adoptiert wurde, war, soweit ich wusste, nichts bekannt. Da hielt er sich wirklich bedeckt. Und er wollte auch nicht darüber sprechen, wie seine äußerst kalte Abfuhr gezeigt hatte. Also folgte zwangsläufig eine peinliche Stille zwischen uns. Ich wusste nicht, worüber wir im Moment noch groß reden sollten. Dieses Schweigen war beklemmend, und vielleicht empfand Kaiba es auch so. Zumindest konnte ich mir nicht anders erklären, warum sonst er doch wieder dazu ansetzte, einen Dialog in Gang zu bringen. „Hätte nicht gedacht, dass du schon mal was vom Olymp gehört hast.“ Der Einstieg wirkte ein wenig unbeholfen und ich war noch etwas angefressen vom bisherigen Gesprächsverlauf. Allerdings war allein der Versuch seinerseits, die Unterhaltung fortzusetzen, schon fast einer versöhnlichen Geste gleichzusetzen und sein Anblick gerade schon irgendwie nett. Er saß auf seiner Liege und hatte den Kopf schief gelegt. Dazu nagte er an seiner Unterlippe und bedachte mich mit einem Ausdruck in den Augen, als frage er sich, ob ich jetzt beleidigt war. Schon irgendwie... niedlich. Also ließ ich mich unwillig schnaubend auf einen neuen Gesprächsbeginn ein. Man konnte es ja wenigstens mal versuchen. „Ich hab eben aufgepasst in römischer Geschichte!“ Er sah mich irgendwie mitleidig an. „Der Olymp ist ein Gebirge in Makedonien.“ „Ist doch egal, wo es liegt, es war der Sitz der römischen Götter.“ „Der griechischen Götter.“ „Hast du etwa noch nie etwas von Zeus gehört? Dem Römischen Göttervater?“ Wieder dieser Blick. Er schnaubte missbilligend. „Makedonien liegt in Griechenland und der Olymp demzufolge auch. Also beherbergt er die griechischen Götter. Zeus ist der griechische Göttervater. Das römischen Pendant, das du meinst, heißt Jupiter!“ Ich konnte in seinen Augen sehen, wie ich in seiner Achtung wieder ein bisschen sank. Römisch, Griechisch, wo war der Unterschied? Interessierte doch eh kein Schwein. Hätte ich lieber die Klappe gehalten. Ab sofort würde ich ihn nur noch anschweigen, dann konnte ich mich wenigstens nicht mehr blamieren. „Allgemeinbildung ist nicht ganz deine Stärke, oder?“ Argh, musste er noch nachhaken? Einfach ignorieren! Ich strafte ihn mit beleidigtem Schweigen. „Redest du nicht mehr mit mir?“ Gut erkannt! Ich konnte sehen, wie es in seinem Köpfchen arbeitete. Anscheinend war Kaibas Gehirn immer auf Hochbetrieb, denn egal, was ich tat, er fasste sofort eine Gegenstrategie. „Na gut, dann rede ich.“ Er bedachte mich mit einem lauernden Blick. „Wenn ich mich recht entsinne, waren wir vorhin noch gar nicht fertig mit der Analyse deiner Person.“ Oh Verdammt! Der wollte doch nicht damit fortfahren, mich noch tiefer im Erdboden zu versenken, oder? „Wir könnten damit fortfahren, zu analysieren, warum du jeden Tag herkommst.“ Bitte nicht! Dieser berechnende Ausdruck in seinen Augen war sogar noch gruseliger, wenn er einen dabei so offen anschaute und nicht den eiskalten Blick drauf hatte. „Keine Einwände? Gut, dann fahre ich fort.“ Ich wusste nicht, ob ich es überhaupt schaffte, das bis jetzt gehörte einfach so herunterzuschlucken. Kaiba hatte alles, aber kein Taktgefühl. Trotzdem schwieg ich beharrlich weiter, in der Hoffnung, es würde schon nicht so schlimm werden. „Du kommst jeden Tag her und versuchst, mir deine Anwesenheit aufzudrängen.“, begann er. Hatte sich Mokuba etwa letztendlich doch geirrt und Kaiba empfand meine Besuche doch nicht als willkommen? Ich schluckte unmerklich. Irgendwie hatte ich ein ziemlich ungutes Gefühl bei der Sache. „Anfangs wolltest du dein Gewissen beruhigen, jetzt kommst du aus Neugier.“ Er hatte recht. Genau so war es. Aber was glaubte er, worin meine Neugier lag? Wusste er das auch? „So gesehen, handelt es sich dabei um eine Art Perversion von Schaulust.“ Bitte was? „Zu dem Fakt, dass du immer wieder versuchst, dich mit mir zu messen, aber dabei immer den kürzeren ziehst, was dich natürlich frustriert, kommt hinzu, dass du eigentlich nichts über mich weißt, außer dem, was ich selbst über mich preisgebe. Und gemäß der Devise »kenne deinen Feind« denkst du dir, ein Blick hinter die Kulissen könnte dir helfen, doch noch etwas zu finden. Eine Schwachstelle oder ein düsteres Geheimnis…“ So sah er das? Vielleicht lag er da gar nicht so falsch, aber solange das alles war, konnte ich beruhigt aufatmen. Doch er fuhr fort. „Aber deine Neugier treibt dich auch dazu, mich zwischenmenschlich kennenlernen zu wollen, zu sehen, ob ich privat so bin, wie ich mich nach außen hin gebe.“ Er schnaubte leicht. „Wahrscheinlich hat Yugi in der Hinsicht auf dich abgefärbt, immer zu glauben, alle Menschen wären tief in ihrem Innern gut und aufrichtig.“ „Bist du das denn nicht?“ Na schön, dann hatte ich eben mein Schweigen gebrochen. Und wenn schon, das hier war doch mal höchst interessant. Bis vor drei Wochen hätte ich nie gedacht, dass ich Kaiba mal für etwas anderes als das personifizierte Böse halten könnte. Aber inzwischen hatte ich ihn irgendwie sogar ganz gern. Privat war er meistens erträglich – wenn er nicht gerade zufällig einen seiner Anfälle von „Genie-sein“ hatte. Anders konnte man das einfach nicht bezeichnen. „Ich bin gegen diese kindlich-naive Vorstellung, alle Menschen als Gutmenschen zu bezeichnen. In der Geschäftswelt lernst du sehr schnell, dass das nicht der Fall ist. Und ich will auch kein Gutmensch sein. Ich will nicht, dass mich jeder leiden kann, ich will mich nicht für jeden zurechtbiegen müssen. Wer mit mir klarkommt, okay. Wer nicht, scheiß drauf. Ganz einfach!“ Das war eine ziemlich eigensüchtig klingende Einstellung. Aber es zeugte auch von wahnsinnig viel Selbstvertrauen. Er definierte sich nicht über andere, nur über sein eigenes Selbstverständnis. Dadurch war er frei und unabhängig von seiner Umwelt. In meinen Augen machte ihn das zu der stärksten Persönlichkeit, die mir je begegnet war. Entgegen dem, was ich immer geglaubt hatte, isolierte er sich nicht gegen die Außenwelt, er wollte sich nur in kein Muster pressen lassen. Das ließ ihn natürlich kalt, distanziert und eigenbrötlerisch wirken. „Aber es geht hier nicht um mich, sondern um dich!“ Oh, da lenkte aber jemand schnell von sich weg. Er war zwar bereit, seine Einstellung und seine Lebensphilosophie offenzulegen, aber er konnte verdammt schnell das Thema wechseln, sobald es auch nur ansatzweise dazu tendierte, zu tief in seine Privatsphäre zu gehen. Gegenüber dem Privaten anderer, wie mir, war er nicht so taktvoll. Da grätschte er rein ohne Gnade. „Also deinen irrwitzigen Vorsatz, mich unterhalten zu wollen in allen Ehren, aber normalerweise würde dich das auch nicht interessieren.“ Urgh! Wieso kam er damit? „Schlechtes Gewissen?“, versuchte ich kleinlaut. „Nein…“ Er musterte mich äußerst nachdenklich. Als könnte er mir vom Gesicht ablesen, was er wissen wollte. Aber nein, er schien sich noch nicht ganz sicher zu sein, was mich zu ihm trieb. „Manchmal… wenn man deine Blicke analysiert, könnte man meinen, du fändest zunehmend Gefallen an meinem Körper.“ Das saß! In gewisser Weise hatte er damit recht. Aber wie bewertete er es? Er sah mich nicht angeekelt oder abgeschreckt an, er analysierte es einfach nur. „Allerdings bin ich der Meinung, nicht unbedingt freizügig herumzulaufen und wenn es ums Körperliche ging, könntest du dir auch Kerle im Internet oder Zeitschriften ansehen, die besser gebaut und freizügiger sind.“ Er zog die Augenbrauen zusammen, als würde es für ihn keinen Sinn machen, wenn ich ihn schön fand. Das verstand er wohl nicht. Ich stand nicht auf Kerle! Nur auf ihn. Ein bisschen. Eigentlich nur auf seinen Anblick. Ein bisschen. „I-ich bin nicht schwul, okay?“ „Das habe ich auch nicht gesagt.“ Das schien ihn auch nicht zu interessieren, denn er wandte sich auffällig schnell dem nächsten Thema zu. „Wie dem auch sei, ich nehme an, du wirst deine Gründe haben, hier zu sein. Und mir ist es egal.“ Aha. Tolles Fazit. Interessierte mich aber gerade überhaupt nicht. Was für ein überraschend schnelles Fazit. War das Gespräch in eine Richtung gelaufen, die er nicht wollte oder was sollte der abrupte Abbruch. „Ist dir das Thema unangenehm?“, fragte ich lauernd. „Welches?“ Wie nebenbei griff er nach dem Wasser und nippte daran. „Sexualität. Du bist ziemlich schnell davon abgewichen.“ Er konnte sein Wasser ja ganz schön langsam trinken. Sehr sehr langsam. Aber schließlich war er doch mal fertig. Und als Antwort kam ein ziemlich nüchternes „Nein.“ Mehr nicht. „Nein?“, hakte ich nach. „Ich bin nur der Meinung, wir haben kein so tiefgehendes Verhältnis zueinander, dass sich unser Themenspektrum darauf erstrecken müsste.“ Ja, okay… war das jetzt eine Umschreibung dafür, dass es ihm doch unangenehm war und er es nicht zugeben wollte? Vielleicht war er ja tief in seinem Innern doch schüchtern und verklemmt. „Hattest du schon mal Sex?“, fragte ich unvermittelt. Aber entgegen meiner Erwartung erschrak er über die Frage nicht. Er wurde auch nicht rot oder sonst irgendwie betroffen. Er zog nur missbilligend eine Augenbraue in die Höhe. „Ich habe gesagt, ich rede darüber nicht mit dir!“ „Warum nicht?“ Ich beugte mich interessiert vor. Es wäre doch interessant zu wissen, ob er noch Jungfrau war… oder vielleicht doch eher ein wilder Bock, der von Bett zu Bett sprang. Ernsthaft, wie war es möglich, dass man bei ihm nicht mal ansatzweise eine Ahnung hatte, in welche Richtung er eher tendierte? War er ein Beziehungsmensch oder doch eher der Typ für kurze Affären? War er überhaupt an sowas wie Körperlichem interessiert? Vielleicht war sein Verstand ja dermaßen überentwickelt, dass er gar kein Interesse an Lust und Liebe hatte. Vielleicht hatte er überhaupt keine Libido. Vielleicht war er ein reiner Mensch des Geistes. Wer konnte das schon so genau sagen? Ich jedenfalls nicht. Aber bedauerlich wäre es schon, wenn er seinen Körper der Welt vorenthalten würde. „Akzeptiere es einfach!“, meinte er trocken. Das konnte ich aber nicht! Ich musste es wissen. „Ich mache dir einen Vorschlag.“ Enthusiastisch setzte ich mich auf. „Ich erzähle dir etwas über meine Erfahrungen und dann du über deine. Muss ja nicht viel sein.“ Er sah mich nur kritisch mit hochgezogener Augenbraue an. Also legte ich einfach mal los. Im Gegensatz zu ihm war ich in der Hinsicht nicht so verklemmt. „Ich hatte bisher zwei Freundinnen. Mit der einen war ich sieben Monate zusammen, mit der anderen nur drei, aber ich denke für einen 18-Jährigen sind zwei Beziehungen schon ganz in Ordnung, oder?“ Okay, ich gabs zu. Ich brüstete mich gern damit. Keiner meiner Freunde hatte bis jetzt mehr Beziehungen gehabt als ich. Naja, Duke Devlin hatte auch zwei gehabt, aber seine Beziehungen waren kürzer gewesen. Also war ich der Sieger. Nur Kaiba wirkte nicht sonderlich beeindruckt. Oder schockiert. Oder Begeistert. Um genau zu sein, hatte ich keine Ahnung, was er überhaupt dachte. Er sah mich nur weiter mit gleichbleibend kritischem Blick an. Der machte es einem ja nicht gerade einfach. Also musste ich wohl noch ein bisschen drauflegen. „Beide Beziehungen waren sehr tiefgehend, wenn du verstehst. Also… ich meine körperlich tiefgehend. Du weißt schon, mit beieinander übernachten… und Dinge tun, die man tut, wenn man beieinander übernachtet…“ Wusste er, was ich meinte? Seinem durchgehend kritischen Blick war wirklich rein gar nichts zu entnehmen. „Weißt du, was ich meine?“ „Bin ja nicht blöd!“ Dieser Blick machte mich fertig! Ich wollte eine Meinung, eine Regung, irgendwas, woraus ich vielleicht mal lesen konnte, ob er wirklich wusste, was ich meinte oder ihm das Thema völlig fremd war. Aber er tat mir den Gefallen nicht. „Und… was ist mit dir?“, fragte ich vorsichtig. Ich sah meinen Teil als erfüllt an, jetzt war er mal dran. „Was soll mit mir sein?“ „Na, jetzt bist du dran. So war der Deal.“ Da! Sein Blick änderte sich endlich mal. Und zwar sah er mich jetzt spöttisch grinsend an. „Ich habe deinem Vorschlag aber nie zugestimmt.“ „W-was?“ „Du hast einen Vorschlag gemacht, dem ich nicht zugestimmt habe. Also bin ich mit gar nichts dran!“ Dieser-! Verdammt! Ich hatte vor ihm schön mein Liebesleben ausgebreitet und er gab rein gar nichts preis. Das war echt unfair! „Also sagst du mir nichts?“, fragte ich gepresst. „Doch, ich sag dir sogar zwei Dinge.“ „Ach echt?“ Also verriet er mir doch ein paar süße Geheimnisse? „Erstens.“ Er hob mahnend den Zeigefinger, „Wenn du jemandem einen Vorschlag machst, der Leistung gegen Gegenleistung enthält, dann warte, bis der andere zugestimmt hat, sonst ist er nämlich zu keiner Gegenleistung verpflichtet.“ Wie lustig! Mistkerl! „Zweitens“ Er erhob bedeutungsschwanger einen zweiten Finger. „Der Glaube, sich mit seinen sexuellen Erfahrungen brüsten zu müssen, zeugt von absoluter Unreife.“ Grr! Mehr hatte er nicht zu sagen? Das zeigte doch nur, wie wenig Ahnung er hatte. Unreife, pah! Der war doch nur eifersüchtig! Wahrscheinlich hatte ihn bis jetzt noch keine rangelassen und deswegen gönnte er es mir nicht! „Von wegen Unreife!“, fauchte ich, „Es symbolisiert den Übergang vom Jungen zum Mann. Das ist alles andere als unreif!“ „Übergang, so so.“ Sein Blick wurde schon wieder so verdammt lauernd. „Du meinst also, die Definition eines Mannes wäre die, dass er den Geschlechtsakt vollzogen hätte?“ Hergott, warum musste er immer so hochgestochen sprechen? Davon wurde man ja blöde im Kopf. „Ja!“ Er nickte andächtig. „Wenn also ein 14-Jähriger sein erstes Mal hat, ist er dann ein Mann?“ „Ja! Also zumindest irgendwie! Ich meine-“ Doch er ließ mich nicht ausreden, sondern brachte mich mit einer herrischen Geste zum Schweigen. „Und jemand, der sich für die Ehe aufhebt und deshalb sein erstes Mal erst mit 30 oder noch später hat? Ist das in deinen Augen kein Mann? Und wie steht es mit Frauen? Werden aus Mädchen dann auch erst durch eine sexuelle Erfahrung Frauen? Bedenke, dass es bei der Eheschließung heißt: »Ich erkläre euch hiermit zu Mann und Frau«, nicht zu Junge und Mädchen.“ „Das ist doch was völlig anderes!“ „Inwiefern?“ Sein Blick wurde geradezu bösartig lauernd. „Wo ist der Unterschied?“ Ja, wo war er denn? Keine Ahnung, aber warum musste er auch immer mit sowas kommen? Es ging hier nicht um irgendwelche Definitionen, sondern darum, dass er mich als unreif beschimpft hatte! Ich fuhr mir genervt über die Augen. „Wieso zeugt es von Unreife?“ „Wer sich mit sexuellen Erfahrungen brüsten muss, zeigt, dass er noch nicht verstanden hat, was wirklich zählt. Wahre Werte, Reife, Verstand… das ist entscheidend, nicht die Anzahl der Frauen, die man hatte, oder wann man sie hatte.“ „Ist deine Meinung!“ Mehr sagte ich dazu nicht. Es machte keinen Sinn, ihm zu widersprechen, weil er einen dann in Grund und Boden argumentierte. Wenn das seine Ansicht war, schön! Ich sah das anders. Sollte er doch den prüden Moralapostel spielen, ich schämte mich wegen meiner Beziehungen nicht. „Okay, machen wir das verständlicher. Du hast zwei Männer. Der eine hatte im Laufe seines Lebens viele verschiedene Frauen, ein echter Player. Der andere hatte in seinem ganzen Leben nur eine Frau. Wer gewinnt?“ „Der Player.“ Jaja, jetzt würde die Belehrung kommen, warum ich falsch lag. Aber das wusste ich schon. Ich lag seiner Meinung nach falsch, weil Kaiba absolut frigide war und keinen anderen Lebensstil ertragen konnte! „Füttern wir die Geschichte mit ein paar Informationen. Der Mann, der nur eine Frau hatte, hat diese geheiratet und war bis zu seinem Tod glücklich mit ihr vereint. Der Player dagegen hatte sein Leben lang immer wieder verschiedene Frauen, aber als er alt und grau und krank wurde, war davon keine mehr da und er starb einsam und allein.“ Er machte eine künstliche Pause. „Wer gewinnt jetzt?“ Okay, das war schon gut argumentiert, aber ich war damit trotzdem nicht zufrieden. „Und wenn die erste nicht die richtige ist? Man kann doch mehrere Frauen haben und am Ende trotzdem glücklich verheiratet sein.“ Er nickte. „Richtig. Aber wer ist dann wirklich besser? Derjenige, der die richtige Frau nach wenigen Fehlschlägen gefunden hat oder derjenige der viele Frauen hatte, die alle nicht die richtige waren?“ Okay, das war wenigstens mal eine Erklärung, die ich nachvollziehen konnte, aber im Bezug auf Kaiba brachte mich das nicht weiter. Was wollte er mir damit sagen? Dass er fest an die große Liebe glaubte und lieber auf die Eine wartete? Oder schwang er hier nur große Reden, um komplett von sich wegzulenken? Vielleicht theoretisierte er das Ganze auch nur, weil er das Thema sonst nicht für sich begreiflich machen konnte. Bei ihm konnte man sich nie sicher sein. Eine Weile lang schwiegen wir, hingen unseren Gedanken nach. Ich starrte Löcher in den blauen Himmel, in der Hoffnung, vielleicht doch noch einen Geistesblitz zu haben. Egal, wie ich es drehte, ich kam einfach zu nichts, dass mir einen Hinweis auf Kaibas Liebesleben gab. Vielleicht sollte ich seine Privatsphäre einfach respektieren und meine Neugier begraben. Aber vielleicht sollte ich auch einfach eine bessere Taktik wählen. Ich konnte ja einfach mal eine These in den Raum werfen. „Aus dem ganzen Gerede schließe ich, dass du noch Jungfrau bist.“ Ich wandte meinen Blick zu ihm. Er sah nicht erschrocken aus, aber er hatte eine leichte Röte um die Nasenspitze. Hatte ich ihn ertappt? Er schnaubte genervt. „Könntest du das Thema endlich mal fallen lassen?“ Das war keine direkte Antwort, aber die Röte sprach doch für sich, oder? Obwohl… rührte die überhaupt von Scham her? „Du bist rot im Gesicht.“, merkte ich an. Er sah mich verwundert an, seine Finger wanderten langsam zu seiner Wange und strichen darüber. „Sonne.“, murmelte er. Aber so warm war es doch noch gar nicht… Egal, dann musste er raus aus der Sonne. Ich kam auf die Beine und half ihm, aufzustehen, damit wir reingehen konnten. Drinnen konnte ich mir seine Farbe auch genauer ansehen. Ich verfrachtete Kaiba aufs Sofa und musterte ihn dann genauer. Die Röte verlief über die Jochbeine und den Nasenrücken. Irgendwie sah es ja süß aus. Er wirkte ein bisschen erschöpft. Kam mir bekannt vor, nach einem langen Sonnenbad fühlte ich mich auch immer geplättet. „Soll ich dir vielleicht Creme oder sowas holen?“ Er deutete nur aufs Badezimmer. Na mal schauen, was ich fand. Als ich eintrat, konnte ich nicht anders, als ehrfürchtig die Luft anzuhalten. Sein Badezimmer, sein ganz privates Reich. Und es war riesig. Die Bodenfließen waren dunkelrot, die an der Wand Marmorfarben und er hatte eine Dusche und eine riesige Eckbadewanne. Sogar mit Düsen. Hinter einem Duschvorhang befanden sich unauffällig verdeckt einige Ablagemöglichkeiten, auf denen die Handtücher scheinbar nach Farbe und Größe sortiert waren. Wozu brauchte ein einzelner Mensch so viele Handtücher? Bei Kaiba schien immer alles seinen Platz und seine Ordnung zu haben. Das sah man schon an Dusche und Badewanne. Bei beidem waren Duschgel und Haarpflegeprodukte sichtbar getrennt und nach irgendwas sortiert. Ein genauerer Blick zeigte, dass er mehrere Duschgels und Haarwaschmittel besaß, die scheinbar eine bestimmte Reihenfolge hatten. Die einzige wirkliche Logik, die ich mit sehr viel Mühe hineininterpretieren konnte, war, dass es anscheinend vom süßesten zum herbsten Geruch geordnet war. Machte das überhaupt Sinn? Absurd! Selbst beim Waschbecken schien alles in irgendeiner Weise sortiert zu sein. Auf den ersten Blick stand nicht mehr als Flüssigseife und ein Schälchen mit einem Stück fester Seife herum, natürlich farblich zueinander passend. Aber im riesigen dreitürigen Spiegelschrank offenbarte sich der reinste Organisationswahn. Hinter dem rechten Türchen befand sich ein Becher mit Zahnbürste. Soweit nicht ungewöhnlich. Aber daneben gab es fünf verschiedene Tuben Zahnpasta, zwei Sorten Zahnseide, drei Ersatzzahnbürsten und drei verschiedene Mundspülungen. Das war doch ein bisschen übertrieben! Ich schaute mal hinter das linke Türchen. Schon wieder dieser Überfluss! Diverse Kämme mit verschieden breiten und weit auseinander stehenden Zacken, eine größere Auswahl an Haargels, Sprays und Haarpflegeprodukten. Und natürlich alles nach irgendeinem Schema sortiert. Naja… Dafür dass seine Haare ohne jegliche Kämme und Pflegeprodukte unfassbar vorteilhaft fielen, war das eine ganz schön große Auswahl. Schauten wir doch mal ins mittlere Türchen. Ah, da könnte sich was finden lassen. In der Mitte hatte er ein ganzes Arsenal an Deos, Parfums aber auch Cremes. Und er hatte auch Sonnencreme und Apres Lotion. Ich schnappte sie mir und verließ eilig das Badezimmer. Nicht dass ich hier noch irgendetwas durcheinander brachte. Kaiba saß nach wie vor auf dem Sofa und starrte lethargisch vor sich hin. Ich ließ mich neben ihm auf die Couch fallen. „Das hier sollte gegen den Sonnenbrand helfen.“ Er nahm die Creme entgegen und betrachtete sie nachdenklich. „Ist kein Sonnenbrand.“, murmelte er. „Sondern? Bist du einfach nur verlegen?“ Ich musste schmunzeln, als er störrisch den Kopf schüttelte. „Ist nur gerötet. Ich bin einfach nur ein empfindlicherer Hauttyp als du.“ Er klang ein bisschen beleidigt. „Ich seh schon. Du solltest dich trotzdem eincremen, damit deine Haut so schön bleibt, wie sie ist.“ Schnaubend, als würde er meine bevormundende Art missbilligen, schmierte er sich das Gesicht ein. „Das sollte dein Frage von vorhin beantworten.“, raunte er. „Welche?“ „Warum ich im Sommer nicht so braun gebrannt bin wie du.“ „Weil du einfach ein hellerer Hauttyp bist und nicht so braun wirst, egal, wie lange du in der Sonne liegst?“ Er nickte. Komische Vorstellung. Er war… empfindlich. Beschützenswert… irgendwie echt niedlich mit den geröteten Wangen. „Kann es sein, dass du ein kleiner Ordnungsfreak bist?“ Er sah mich verständnislos an. „In deinem Badezimmer ist alles penibel geordnet.“ Er bedachte mich mit einem merkwürdigen Blick. „Ich… mag es halt ordentlich, na und?“ „Ordentlich? Du sortierst dein Duschgel nach Geruch!“ Da weiteten sich seine Augen. Hatte ich etwa recht damit? Wer kam denn auf so einen Blödsinn? Er öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, schloss ihn aber sogleich wieder, ohne einen Ton über die Lippen gebracht zu haben. Anscheinend fiel ihm dazu nix ein. „Gar nicht!“ War seine einzige schwache Gegenwehr. „Wonach dann?“ „Wer sagt, dass ich es überhaupt sortiere?“ Ich hob herausfordernd eine Augenbraue. „Tust du?“ „Nein, ich-“ Er machte eine wegwerfende Handbewegung. Und eine ausladende Geste nach links. Und dann nach rechts. Und seine Augenbraue zuckte unkontrolliert, als er weitersprach, „Ich positioniere meine Duschutensilien in keiner bestimmten Reihenfolge vollkommen willkürlich und absolut desinteressiert einfach irgendwie.“ „Rein zufällig?“ „Genau.“ Ich lachte leise. „Du bist der miserabelste Lügner, der mir je begegnet ist.“ Noch auffälliger ging es ja gar nicht mehr. Übertriebene Gestik, verräterische Augenbraue und überzogene verbale Abwehr. Zu schade, dass man im Moment nicht erkennen konnte, ob er beim Lügen auch noch rot wurde. Aber der Blick, wenn er sich ertappt fühlte, war fast noch besser. Große blaue Augen, die einen ansahen wie ein verschrecktes Reh im Scheinwerferlicht und er rammte seinen Eckzahn in die Unterlippe. Ich hätte nie gedacht, dass Kaiba so eine interessante Mimik an den Tag legen konnte. Aber dann stieß er schnaubend die Luft aus und starrte mich böse an. „Na und? Dann sortiere ich es halt nach Geruch. Als wäre das so ungewöhnlich!“ „Ist es. Du sortierst alles und du hast alles mindestens dreifach! Egal ob Duschgel, Haarwäsche, Deo… sogar Zahnpasta! Wer braucht fünf Tuben Zahnpasta?“ „Ich-… also nur für den Fall-“ Er begann wieder damit, ausladende Gesten zu machen, „Ich will halt nicht jeden Tag gleich riechen. Und so hab ich halt überall die Auswahl. Beim Duschgel, bei der Haarwäsche, beim Deo… Total flexibel.“ „Und die Zahnpasta?“ „Ganz einfach.“ Noch mehr ausladende Gesten, diesmal sogar unterstützt von einer merkwürdigen mimischen Akrobatik, als versuchte er, mir damit irgendeinen Sinn zu vermitteln, für den er gerade keine Worte fand. „Die eine ist schärfer, die andere milder… je nach Stimmung.“ Zufrieden mit seiner Erklärung nickte er auch noch zur Bestärkung. „Es ist merkwürdig.“ Er schnaufte beleidigt. „Du bist merkwürdig!“ „Wieso machst du das überhaupt? Aus Langeweile?“ Er schlug die Augen nieder, strich sich das Haar aus der Stirn, fast als wäre es ihm unangenehm. „Es ist eine Art Tick, okay?“ Hieß das, es war krankhaft? Nachdenklich fuhr er sich mit einem Finger über die Augenbraue, während er aus dem Fenster starrte. „Es heißt, ein Genie beherrscht das Chaos. Und das tue ich auch. Wenn ich arbeite oder etwas entwickle, ergibt sich dabei zwangsläufig eine Unordnung. Und das ist auch okay, aber ich merke selbst, wie ich dabei gedanklich genau eine Karte zeichne, wo was liegt.“ Belastete ihn sowas wirklich? War das eine psychische Störung? „Musst du alles nach irgendwelchen Kategorien sortieren? Ist das zwanghaft?“ „Nein! Ich muss nur wissen, wo was liegt.“ Allein diese Annahme ärgerte ihn, das zeigte sein Blick. „Ich breche nicht zusammen, wenn es unordentlich ist! Es…“, Wieder diese ausschweifenden Handbewegungen. „… macht mich nur irgendwie nervös. Im Badezimmer muss alles an seinem Platz sein, ganz einfach.“ „Also ist das auch nichts anderes, als der Tick, nicht auf Ritzen auf dem Gehweg zu treten. Es bringt einen nicht um, wenn man es nicht schafft, aber es ist angenehmer, wenn es den eigenen Vorstellungen entspricht.“ Er nickte. Ich winkte beschwichtigend hab. „Jeder hat so eine Macke. Wenn ich Treppen runter laufe, muss ich immer mit jedem Fuß gleich viele Stufen genommen haben.“ Da sah er mich zweifelnd an. „Das ist bescheuert!“ „Sagt der Typ, der Zahnpasta nach Schärfe und Duschgel nach Geruch sortiert.“ „Da steckt wenigstens Logik hinter!“ „Wenn du meinst, Sonnenschein.“ Ich stand auf und streckte mich. „Ich denke, es wird Zeit, etwas zu essen. Wenn du nichts dagegen hast, organisiere ich was.“ Ich blieb nicht mehr lange. Nach dem Essen war es schon recht spät und ich musste noch Hausaufgaben machen. Also verabschiedete ich mich relativ früh. Morgen würde ich meinen kleinen Sturkopf ja wiedersehen, wenn er seinen Gehgips bekam. Aber bis dahin musste ich mich auch mal wieder um mein eigenes Leben kümmern. Und immerhin war das Wochenende doch recht aufschlussreich gewesen. Jetzt wusste ich, dass auch Genies wie Kaiba irgendwelche Macken hatten. Ich lernte, seine Einstellung zu verstehen und seine Mimik zu deuten. Und ich hatte herausgefunden, dass er ein ziemlich schlechter Lügner war, was ja eigentlich auch für ihn sprach. Und er konnte so schöne große Kulleraugen machen. Und er roch gut. Und irgendwie mochte ich den Kerl einfach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)