Ein Steckbrief zum Vernaschen von Lasagne (mit dem Feuer spielt man nicht) ================================================================================ Kapitel 8: zu Gast bei Akihito und Tami --------------------------------------- Nachdem wir unser Frühstück beendet hatten, schlug ich vor, dass ich Ace doch auch genauso gut die Insel zeigen konnte, wenn er sonst nichts besseres vorhatte. Er willigte ein, immerhin hatte er zuvor noch nie so eine Insel gesehen. Am interessantesten, fand ich zumindest, war der Bauernhof von Akihito. Er kümmerte sich dort mit seiner Familie um ein gutes Dutzend Kakaokühe und um Zuckerwatte herstellende Spinnen. Gerade als ich Ace von den Spinnen erzählte, sprang eine Spinne, von der Größe eines Ponys, auf den Weg vor uns, schaute mich an und und kam mit klickernden Fangzähnen auf mich zu. Ace machte Anstalten sich schützend vor mich zu stellen, doch ich hielt ihn am Arm fest, ging auf das Ungestüm zu und streichelte ihm durch das hellgrüne Haar am Rücken. „Hey Nana! Bist du wieder von zuhause abgehauen?“ Als sie vergnügt klickerte, sagte Ace: „Ich seh schon, ihr kennt euch.“ „Ich hab sie großgezogen, seitdem sie auf meine Handfläche gepasst hat.“, meinte ich an Ace gerichtet, kraulte Nana dort, wo bei Hunden der Unterkiefer sitzt und stand dann auf. „Wollen wir dann weiter?“ Ace zuckte mit den Schultern. „Klar, solange mich keins der Tiere anspringt.“ Ich lachte. „Machen sie nicht, die sind eigentlich ganz friedliebend.“ Mit Ace an meiner linken und Nana an meiner rechten Seite, machte ich mich wieder auf den Weg. Als wir ankamen, lieferte sich Akihito mit seinen Söhnen eine Wasserschlacht. Er mit Tai gegen Kai und Pai, während Mai ihrer Mutter beim Wäsche aufhängen half. Als sie mich jedoch sah, hüpfte sie von ihrem Höckerchen und kam auf mich zu gerannt, zumindest dachte ich das. „Nana, da bist du ja! Ich hab mir schon Sorgen gemacht!“ Das Klickern der Spinne klang sogar in meinen Ohren entschuldigend. Dann ging sie in die Hocke und ließ Mai aufsitzen, die dann erst bemerkte, dass ich nicht allein gekommen war. „Kate, wer issn das?“ „Das ist Ace. Ace das ist Mai.“ Er beugte sich vor und grinste sie, mit einem typischen Ace-Grinsen, an. „Freut mich dich kennen zu lernen.“ Mai starrte ihn mit großen Augen an und drückte Nana dann die Fersen in die Seiten. Als die Spinne dann auf das Bauernhaus zurannte, schrie die sonst so schüchterne Mai nach ihrer Mutter. Die drehte sich zu ihr um und sah Ace und mich dann auf dem Weg. Sie winkte, hängte dann das Kleidungsstück, welches sie gerade in der Hand hielt, auf die Wäscheleine und kam uns dann entgegen. „Hab ich jetzt was falsches gemacht?“, fragte mich Ace, ich schüttelte jedoch nur den Kopf. „Nein, sie ist einfach nur sehr schüchtern.“ In Nullkommanichts hatten Kai und Pai Ace dazu gebracht sie bei der Wasserschlacht zu unterstützen und zu dritt schafften sie es tatsächlich, Akihito und Tai in die Enge zu treiben. Als ich sah wie fröhlich Ace, nur in Shorts bekleidet, mit den Kindern und Akihito herum tollte, musste ich unwillkürlich lächeln. „Da ist ja ein Kindskopf schlimmer als der Andere.“, sagte Tami lachend, hängte das letzte Kleidungsstück auf die Wäscheleine und setzte sich dann zu mir auf die Bank, die vor dem Haus stand. „Du magst ihn sehr.“ Eine Feststellung, keine Frage. Ich drehte mich erstaunt zu Tami um, die gerade Mai auf ihren Schoß hob und mich nun mit einem freundlichen Ausdruck im Gesicht musterte. „Naja, du hattest ja schon mal 'nen Freund, aber du bist mit ihm nicht zu uns gekommen. Jedenfalls nicht so schnell.“ „Ist ja nicht so, als müsste ich mich für ihn schämen. Auch wenn wir noch nicht offiziell zusammen sind.“, grinste ich leicht verlegen und scharrte ein bisschen mit dem rechten Fuß. „Aber glücklich bin ich schon.“ Seufzend lehnte ich mich gegen die Hauswand. „Das ist doch die Hauptsache.“ entgegnete Tami. Sie lächelte und legte die Arme um Mai, die sich zufrieden an sie kuschelte. „Weißt du, als ich Akihito damals kennen gelernt habe, hat mir jeder davon abgeraten mich mit ihm abzugeben. Er war damals sehr … umtriebig, wenn man es mal vorsichtig ausdrücken möchte.“, sagte sie dann grinsend und zwinkerte mir über den Kopf ihrer Tochter hinweg verräterisch zu. „ Er hat nie jemanden angemacht, aber hat jede sich bietende Gelegenheit genutzt, wenn du weißt was ich meine. Deshalb meinten auch alle, dass er kein Umgang für mich sei und ehrlich gesagt, hab ich ihn auch für einen furchtbaren Playboy gehalten. Er hat sich damals alleine um diesen Hof gekümmert und wie es der Zufall wollte, bin ich genau hierher gekommen, als eine der Kakaokühe gekalbt hat. In der einen Sekunde hatte er noch regungslos auf einem Stück Kandis in der Sonne gelegen und in der Nächsten ist er über die Weide gerannt, um den Geburtshelfer zu spielen. Erst später habe ich bemerkt, dass die Geburtshelfertasche, die er dann in der Hand hatte, wohl die ganze Zeit neben ihm gestanden haben musste. Als er begann zu fluchen, wurde meine ganze Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet. Offenbar hatte sich das Kälbchen so gedreht, dass die Mutter es nicht normal gebären konnte.“ Mai schaute ihre Mutter aus großen Augen an. „Ist es dann gestorben?“ „Und was habt ihr dann gemacht?“, fragte ich nach. Wie Tami und Akihito zusammengekommen waren hatte sie mir noch nie erzählt und es interessierte mich wie die Geschichte weiter gehen würde. Tami lachte. „Nein, ist es nicht.“, sagte sie an ihre Tochter gewandt. „Ich bin über den Zaun gesprungen und zu Akihito gerannt, um zu sehen ob ich helfen kann. Er war schon ganz fertig, weil er gleichzeitig versucht hat die Kuh zu beruhigen und das Kälbchen so zu drehen, dass es die Geburt unbeschadet überstehen konnte. Also hab ich dann das Beruhigen übernommen.“ Ich runzelte die Stirn. „Wie, das Kälbchen drehen?“ „Naja, du ziehst dir einen sehr langen Handschuh an und ...“ „Danke, schon gut! Den Rest kann ich mir denken!“ Hätt' ich nur nicht nachgefragt. Tami lachte nur wieder. „Jedenfalls ist am Ende alles gut verlaufen. Den Tieren ging es gut und Akihito war so glücklich, dass er mich einfach unvermittelt geküsst hat. Danach sind wir dann irgendwie ein Paar geworden. Am Anfang waren alle dagegen, aber wir haben uns nie unterkriegen lassen. Wir ergänzen uns einfach gut uns schau ihn dir doch an. Er hat sich seit damals nur äußerlich ein wenig verändert.“ Ich blickte gerade in dem Augenblick zu Akihito, als Ace ihn mit einer Wasserbombe am Hinterkopf erwischte und ihn niederstreckte. Während er aus reiner Dramatik am Boden liegen blieb, hatten Pai und Kai Tai überwältigt und so einen großartigen Sieg davon getragen. Akihito blinzelte zu Ace hoch und grinste dann, als dieser ihm eine Hand entgegen strecke und ihm wieder auf die Beine half. Plötzlich hatte ich zwei klatschnasse Kinder an mir hängen. „Kate, wie haben gewonnen!“, krähten Kai und Pai fröhlich. „Das ist schön, aber … ihr macht mich nass!“ Verzweifelt versuchte ich die beiden Wasserratten von mir los zu bekommen, die sich jedoch nur noch fester an mich krallten und quietschten vor Vergnügen. Dann bekam ich einen Schwall Wasser über den Kopf gekippt. Wütend drehte ich mich um. „Du!“ Böse funkelte ich Ace an. „Ich dachte, du bräuchtest mal eine kleine Abkühlung.“, sagte Ace, hob abwehrend die Hände und lächelte mich entschuldigend an. „Oh oh. Jetzt ist sie wütend.“ Zaghaft ließen die beiden Kinder mich nun doch los und gingen langsam ein paar Schritte rückwärts. „Puma D. Ace, du hast wohl Todessehnsucht.“ Mit einem Aufschrei warf ich mich auf ihn und riss ihn mit mir zu Boden. Nur am Rande bekam ich mit, wie Tami ihre Rasselbande lächelnd ins Haus scheuchte, um sich umzuziehen, viel zu beschäftigt war ich damit Ace auszukitzeln. „Ist ja gut! Ich ergebe mich!“, brachte er schließlich nach Luft schnappend hervor, während ihm Lachtränen über die Wangen liefen und er sich unter mir wandt. Ich nickte zufrieden und ließ mich neben ihn ins Gras fallen. Es war auch ziemlich anstrengend Ace im Zaum zu halten und ich war froh, dass er sich relativ schnell ergeben hatte. Plötzlich war da eine Hand, die tastend über mein Oberteil wanderte. Abrupt setzte ich mich auf. „Du bist ja immer noch ganz feucht.“, stellte Ace grinsend fest und zwinkerte mir zu. „Du doch auch.“, murmelte ich rot werdend. „Und hör doch mal auf mit diesen Zweideutigkeiten.“ „Geht leider nicht, wie soll ich sonst auf möglichst harmlosem Weg deine niedliche Röte sehen?“ Er richtete sich auf und zog mich zwischen seine Beine in eine Ganzkörperumarmung. „Woah! Was gibt das denn jetzt?“ „Ich mach deine Klamotten trocken, nicht dass du dich wegen mir erkältest.“, antwortete Ace mit einem leicht schelmischen Unterton, während von seinem Körper eine angenehme Wärme abstrahlte. Am Anfang war ich noch etwas verkrampft, doch nach und nach merkte ich, dass ich mich entspannte. Seine Wärme tat gut und als ich eine Hand von ihm im Nacken spürte, lehnte ich mich aufseufzend dagegen. „Wow, du bist aber ganz schön verspannt.“, sagte Ace und begann leicht meine verspannten Muskeln zu massieren. „Du solltest weniger arbeiten.“ „Sag das mal Cara.“, antwortete ich und keuchte leicht auf, als Ace einen besonders angespannten Muskel erwischte. „Ich hab eine Idee. Heute Abend massier' ich dich.“ „Klingt gut.“ „Dann ist es beschlossene Sache.“ Plötzlich eilig geworden sprang Ace auf und zog mich dann auch auf die Füße. „Jetzt müssen wir nur noch zu Cara und ihr beibringen, dass du nicht so viel arbeiten darfst.“ „Na dann, viel Glück damit.“ Ich glaubte zwar nicht, dass er damit allzuviel Glück haben würde, aber wer weiß? Immerhin war das Glück ja meistens mit den Dummen. Also hatte er vielleicht doch eine reelle Chance Cara von seiner Idee zu überzeugen. Liebevoll strich ich über meine trockenen Sachen und betrachtete Ace, als er seine Sachen wieder anzog. Irgendwie konnte ich es kaum erwarten, dass es Abend wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)