Haunted by the past von BouhGorgonzola (Ein Fall überkreuzt den nächsten ... und dann noch diese Reise! (Tiva)) ================================================================================ Kapitel 15: Gefangenschaft -------------------------- „Lassen Sie sie in Frieden!” „Seien Sie lieber still, sonst bringen wir Sie um!” „Lassen Sie sie in Ruhe!” „Seien Sie endlich still!” „Nehmen Sie die Finger von ihr!” „Ruhe, verdammt nochmal!” Abby verstummte und sah zu dem Deutschen, der Ziva, die gefesselt war, auf den Boden in dem Raum, in dem sie sich befanden, setzte, so wie er zuvor auch Abby dort abgesetzt hatte. „Daniel, vielleicht sollten wir der Kleinen einfach den Mund stopfen.”, schlug die Frau vor, die gerade den Raum betreten hatte und nun an den Türrahmen gelehnt dort stand und ihn, Ziva und Abby beobachtete. „Gute Idee.”, stimmte Daniel zu, „Ihr Gejammer und Gezeter geht mir auf den Geist.” „Kleben, Binden oder die harte Methode?” „Mh ... ” Daniel sah Abby nachdenklich an. „Geben wir ihr eine Chance, sich zu bessern.”, meinte er gelassen und grinste, „Wir dämpfen ihre Stimme mit einem Tuch.” „Binden also.” Daniel nickte und die Frau verschwand einen kurzen Moment. „Denk nicht, dass ich immer so nett zu dir sein werde.”, warnte Daniel Abby und wechselte dabei zum Duzen, „Wäre ich nicht hier, wärst du vielleicht schon tot dank ihr.” „Danke für den Hinweis.”, fauchte Abby, „Und jetzt mach mich los!” „Tut mir Leid, aber dass kann ich nicht machen.” „Hier.” Die Frau war wieder zurückgekehrt und hielt Daniel ein großes Tuch hin, welches sie zu einer Rolle gerollt hatte. Daniel sagte etwas auf Deutsch und nahm das Tuch entgegen, band es straff um Abbys Kopf und steckte es in ihren Mund. „Hilft nicht viel, vermute ich.”, meinte er, als er sein Werk betrachtete, „Irgendwie sieht es so aus, als würde ... ” Wieder sagte er etwas auf Deutsch und die Frau antwortete ebenfalls in dieser Sprache, was Abby verwirrte. Schließlich wechselten sie wieder ins Englische und Daniel sagte: „Wir werden euch nun eine Weile alleine lassen.” Er grinste und die Frau fügte hinzu: „Baut keinen Mist, verstanden? Ich warne euch!” Sie verließ den Raum und Daniel folgte ihr, dann konnte man hören, wie die beiden die Türen abschlossen und daraufhin war alles still. Es dauerte nicht lange, bis Ziva ihre Augen öffnete und sich zuerst verwirrt, dann ernst in dem Raum umsah. Ihr Blick blieb am Ende auf Abby haften und, obwohl sie hätte reden können, sagte sie kein Wort, im Gegensatz zu Abby, die versuchte, deutlich mit Ziva zu reden, was ihr aber nur halbwegs gelang: „Schiwa, dieh hawehn uhnsch hiar gefahngn genommn!” Ziva sah Abby fragend an, dann bewegte sie ihre gefesselten Hände und Arme hinter dem Rücken ein wenig und nur kurze Zeit später hatte sie sich befreit und machte sich daran, ihre Füße zu befreien. „Abby, sei leise.”, warnte Ziva Abby fast lautlos, „Ich werde dich jetzt befreien.” Sie ging zu Abby herüber, kniete sich vor sie und befreite Abby von ihrem Knebel, dann band sie Abbys Hände los. „Die Füße befreist du selbst, oder?”, wollte Ziva leise wissen und Abby nickte, „Und egal was du tust, sei leise.” Wieder nickte Abby. „Gut.”, murmelte Ziva und sie setzte sich neben Abby, „Ich weiß nicht, wie wir uns aus dieser Situation befreien sollen, also erzähl mir gleich, was du alles weißt.” Abby nickte noch einmal, befreite ihre Füße und seufzte. „Dieser Nick Reichert wird von der Frau Daniel genannt. Er scheint netter als sie zu sein, sie scheint sein Boss oder so zu sein.”, erzählte Abby im Flüsterton, „Sie ist brutal und scheint keine Scheu vor Morden zu haben ... ihren Namen weiß ich nicht, sie haben hier abgeschlossen und darüber hinaus wechseln die beiden ständig zwischen Deutsch und Englisch hin und her. Du beherrscht Deutsch nicht zufällig, oder?” Ziva schüttelte den Kopf: „Kaum.” Abby überlegte, ebenso wie Ziva. „Wenn dieser Daniel alleine hier ist, ist er dann wirklich netter?”, wollte Ziva wissen und Abby nickte: „Er warnt einen vor, streitet und ist nicht der netteste was seine Wortwahl betrifft, aber er ist nicht auf einen Mord aus.” „Wir sollten versuchen, mehr in einem Gespräch über ihn herauszufinden.”, schlug Ziva vor, „Über ihn und diese Frau.” „Guter Plan, Ziva.”, lobte Abby Ziva und grinste kurz, „Hätte von Gibbs stammen können.” Eine gefühlte Stunde später, die in Wirklichkeit nur eine halbe Stunde war, kam Daniel Hermann alleine zurück – zum Glück von Abby und Ziva, die ihren Plan somit ausführen konnten. „Etwas zum Essen.”, erklärte er und stellte vor Ziva und Abby jeweils eine Schale mit heißer Suppe, „Löffel gibt’s nicht, ihr müsst sie trinken.” Ziva warf Abby einen kurzen Blick zu, sie hatte sich wieder auf ihren alten Platz gesetzt. „Wie ich sehe, habt ihr beiden euch befreit.”, stellte Daniel fest, „Liege ich richtig, wenn ich vermute, dass es Officer David war, die sich als erstes befreit hat?” Ziva nickte langsam. „Noch keinen Fluchtversuch gestartet?”, er sah Ziva fast schon enttäuscht an, „Ich habe mehr von Ihnen erwartet, Officer!” „Ich muss nicht immer so reagieren, wie es andere wollen.”, gab Ziva bissig zurück, „Aber wenn Sie wollen, kann ich ja im Laufe des Tages ... oder der Nacht?” Sie sah ihn fragend an. „Nacht.” „Ich kann im Laufe der Nacht gerne noch verschwinden.” „Das schaffen Sie niemals!” „Danke.” Ziva nahm die Schale vor ihr in beide Hände und führte sie an die Lippen, trank jedoch nichts, sondern genoss nur einen Augenblick lang die Wärme, die von der Suppe aufstieg. „Trinken Sie nur, Officer.”, meinte Daniel Hermann grinsend und lehnte sich an eine Wand, beobachtete sie grinsend, „Sie wird Ihnen schmecken.” „Sicher.” Ziva warf ihm einen kühlen Blick zu. „Ich meine es nur gut mit ihnen beiden.”, seufzte er und Ziva warf Abby einen raschen Blick zu, die fragte: „Im Gegensatz zu der Frau, oder?” Daniel nickte: „Wenn es nach Nora ginge, wärt ihr beiden schon tot.” „Nora?” Ziva versuchte verwirrt zu klingen. „Die Frau.”, erklärte Daniel, „Sie ist gefährlich.” „Klingt, als würden Sie sich Sorgen um uns machen.”, meinte Ziva und sah ihn an. „Sollte ich etwa ... ?” „Nicht, was ich wüsste.”, antwortete Ziva und trank einen Schluck Suppe, was Abby sie entsetzt ansehen ließ und auch Daniel entsetzt aussehen ließ, „Es sei denn, ich hätte mich jetzt mit dieser Suppe vergiftet.” Sie grinste und trank den Rest der Suppe aus. „Woher wollen Sie wissen, dass die nicht ... ?”, stellte Daniel seine unvollendete Frage und Ziva sah ihn an, „Sie haben doch nicht ... ” „Sie haben es zum Teil verraten.”, erklärte Ziva, „Wäre sie vergiftet, würden Sie anders reagieren. Außerdem kenne ich mich mit Giften etwas aus, also ... ” „Aber trotzdem ... ”, wollte Daniel widersprechen, doch Ziva warf ihm einen Blick zu, der ihn verstummen ließ. „Weshalb sind Sie hinter Ziva her?”, fragte Abby, die ihre Suppe misstrauisch beäugte. „Weil es dich nichts angeht.” „Sie haben mich doch auch entführt, also geht es mich sehr wohl etwas an!”, widersprach Abby und Daniel fauchte: „Es geht dich nichts an! Wir werden entweder Lösegeld verlangen und bekommen, oder dich töten. Hast du nun verstanden, weshalb es dich nichts angeht?!” Abby sah ihn kühl an, öffnete den Mund und Ziva kam ihr zuvor: „Ehrlich gesagt interessiert es mich mittlerweile auch langsam mal.” Bevor Daniel zu einer Antwort ansetzen konnte, wurde die Tür wieder geöffnet und Nora, die Frau, betrat den Raum. Sie sah Daniel kühl an, beachtete Ziva und Abby erst gar nicht und fauchte: „Daniel! Häng nicht bei diesen beiden rum! Wir haben noch etwas zu erledigen!” Daniel nickte, stand auf und sagte etwas auf Deutsch, woraufhin die Frau ihn noch verärgerter ansah, aber nichts sagte. „Trink die Suppe.” Abby sah Nora erschrocken an. „Trink sie, bevor sie kalt ist.” Abby nickte, legte ihre Hände um die Schale und führte sie an die Lippen, trank aber keinen Schluck, sondern tat nur so, was Nora nicht entging: „Verarschen kann ich mich auch! Was soll die Schauspielerei?!” „I-ich ... ”, begann Abby, doch Nora ging mit schnellen Schritten zu ihr, packte die Schale, packte Abby im Nacken und sorgte mit Gewalt dafür, dass Abby die Suppe trank. Als die Schale leer war, ließ sie von Abby ab, die hustete und nach Luft schnappte, sie wütend ansah. „Was sollte das?!”, fauchte sie, doch Nora nickte Daniel zu, der die Schalen einsammelte und mit ihr den Raum verließ, „Das wird Ihnen noch Leid tun!” „Abby!” „Ist doch wahr, Ziva!”, schrie Abby. Eine Weile dauerte es, bis Abby sich beruhigt hatte. In der Zeit redete sie mit Ziva darüber, wie sie ihren Plan weiter ausbauen konnten, doch keinem viel etwas ein. Abgesehen davon fragte Abby sich, ob die Suppe wirklich nicht vergiftet gewesen war, doch sie stellte Ziva diese Frage nicht. Irgendwann schlief Abby ein, während Ziva nachdenklich zu Boden sah. Ziva musste grinsen, als sie sah, wie Abby seitlich mit dem Rücken zu Boden rutschte, dann auf dem Boden liegen blieb und sich dort ein wenig einrollte um zu schlafen. „Schlaf gut, Abby.”, murmelte sie leise, aber natürlich erhielt sie keine Antwort von der schlafenden Forensikerin, „Ich hole uns hier raus, so wie ich uns in diese Situation gebracht habe.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)