Dead Society von Gepo (Die Hoffnung stirbt zuerst) ================================================================================ Kapitel 73: Lehrstunden ----------------------- Ich bin dann mal weg XD Allerdings ist nicht Santiago de Compostela mein Ziel, sondern Rom. Alle Wege führen nach Rom ^.- Meiner morgen auch. Somit gibt es heute das neue Kapitel und die Antworten auf eure Kommentare erst, wenn ich wieder da bin (Sonntag). Ansonsten darf ich mit großer Freude die Eröffnung der Serie "Dead Society - Past" ankündigen ^.^ Dies ist im Gegensatz zu den Nebensequenzen keine Parodie, sondern sehr ernst, denn dort gibt es die Szenen, die durch die Zeitschiene und die Platzbegrenzung hier nicht hinein können ^.- Aber besonders den Analyseinteressierten dürften die Past-Kapitel Aufschluss geben. Des Weiteren kann ich nur viel Spaß beim Lesen des neuen Kapitels wünschen ^.- _________________________________________________________________________________ „Jetzt sei mal ernst!“, forderte der Blonde Yami auf. „Ist ja gut…“, dieser unterdrückte ein Lachen, indem er seinen Kopf in ein Kissen drückte. „Yami! Alter, lass das, ich warne dich…“ Ein gedämpftes Prusten hallte aus dem Stoffstück. „Das ist nicht lustig!“, der Kleinere zitterte schon vor Lachen, welches durch die Federn verschluckt wurde, „Mann, Yami… jetzt hör’ schon auf…“ Katsuya beobachtete den Liegenden noch einige Sekunden, bevor er eine Schnute zog, sich abwandte und beleidigt die Wand anstarrte. Also das ging ja wohl gar nicht! Yami konnte sich doch nicht über ihn lustig machen! Gemeinheit! „Sorry…“, murmelte der Rothaarige etwas später und hielt sich den Bauch, „Du bist nur so…“, er krabbelte auf Händen und Knien um Katsuya um ihn ins Gesicht zu sehen – was dazu führte, dass der Rest seines Satzes in einem Prusten überging, „Katsuya, du siehst einfach göttlich aus! Selbst Seto würde sich einen ablachen, wenn er dich so sehen könnte.“ „Was denn?“, fauchte der Jüngere, „Was ist plötzlich so anders?“ „Du versuchst dich wieder wie ein Rebell zu benehmen, aber es mischen sich kindliche Trotzreaktionen darunter. Die Mischung ist einfach zum Schießen.“, erklärte der Grinsende, der einen Arm jetzt fest um seinen Bauch schlang, „Aber langsam tut das weh…“ „Idiot… lach’ halt weniger.“, murrte der Größere. „Okay, Themenwechsel. Wir waren bei Petting stehen geblieben, ja?“, fragte der Violettäugige und massierte sich die Seiten. „Ja...“, murmelte Katsuya und wandte seinen Blick einige Sekunden später von der Wand ab, „Ich kenne meine Grenzen und weiß, was darin möglich ist. Was ist mit dem, was über meine Grenzen hinausgeht?“ „Geschlechtsverkehr? Oral und anal? Willst du darüber etwas wissen?“ „Tja...“, eine leichte Röte legte sich auf seine Wangen, „Wär‘ wahrscheinlich gut, wenn ich etwas darüber weiß, nicht?“ „Und ich soll es dir wirklich nicht zeigen?“, ein Grinsen legte sich auf Yamis Lippen. „Nein!“ „Na gut.“, er ordnete seine langen Beine zu einem Schneidersitz und stützte sich auf seinen Knien ab, während er sich nach vorne lehnte, „Oraler Verkehr bezeichnet das Stimulieren von Geschlechtsteilen mit dem Mund und wird von den meisten Schwulen als Sexpraxis bevorzugt. Zunächst wird die Zunge eingesetzt und das Glied befeuchtet durch Ablecken des Schaftes und der Eichel. Wer mag, auch die Hoden. Dafür können auch die Innenseiten der Lippen genutzt werden. Falls du das üben willst, versuche einfach mal Eiskugeln im Hörnchen zu essen ohne die Zunge zu benutzen. Wenn ich jemandem etwas Gutes tun will, dann küsse ich die Spitze auch noch ab, die ist am sensibelsten. Schließlich wird die Eichel dann mit dem Mund aufgenommen. Achte dabei darauf nicht zuzuschnappen und auch sonst das Glied so wenig wie möglich mit den Zähnen zu berühren, weil du sonst eine Urangst von Männern aktivierst – entmannt zu werden.“, der Ältere zwinkerte mit einem Augenlid, „Wenn du danach in einem bestimmten Takt saugst und lockerst und die Spitze mit der Zunge massierst, reicht das für die meisten Männer schon. Man sollte darin etwas Erfahrung haben, bevor man noch mehr versucht – wie zum Beispiel den kompletten Schaft aufzunehmen. Alles klar?“ „Äh... ja...“, der Blonde haftete den Blick auf die Decke, die seine Beine nach bedeckte, „Das war sehr... ausführlich.“ „Nun, das Saugen und Massieren kann man mit den eigenen Fingern ausprobieren.“, fuhr Yami fort, als würde er nicht gerade belustigt über Katsuyas Reaktion grinsen, „Anfängern würde ich auch empfehlen den anderen nicht im eigenen Mund abspritzen zu lassen. Das ist zu Beginn noch ziemlich fremd und dazu muss man sich wirklich trauen. Aber Männer kommen allgemein lieber im Mund. Und am liebsten haben sie es, wenn die aktive Person auch wirklich schluckt. Aber das erfordert zu Beginn auch viel Überwindung. Man sollte mit dem Geschmack von Sperma schon vertraut sein, bevor man so was macht. Alles, was ich dir dazu sagen kann, ist, dass Sperma sehr gesund ist. Eiweißreich, viele Vitamine und Mineralstoffe – es ist keine perfekte Ernährung, aber es ist keinesfalls schädlich. Ganz im Gegenteil. Allgemein würde ich aber eher empfehlen ein Kondom zu benutzen. Sehr viele Krankheiten werden über die Körperflüssigkeiten übertragen. Das sind nicht nur HIV oder Syphilis oder solche Sachen, sondern auch Hepatitis, Grippe und andere Infektionskrankheiten. Deswegen ist auch kein ungeschützter Sex zu empfehlen, wenn einer krank ist. Ungeschützter Sex ist eigentlich allgemein nicht zu empfehlen. Dennoch schützen sich nur vierzig Prozent der Menschen in unseren Ländern, was ich nicht so ganz nachvollziehen kann – aber viele Männer haben leider eine Abneigung gegen Kondome. Ich mache es so, ich sage entweder Kondom oder kein Sex. Das funktioniert meistens." Katsuya rutschte leicht auf seinem Platz umher, lehnte sie vor, zurück, hüstelte, betrachtete seine Hände, streckte sie, ließ sie sinken, hob sie wieder und verschränkte sie. „Du hast danach gefragt.“, erinnerte Yami. „Hm... hm...“, die braunen Augen huschten über die Bettkante zu Boden, zur Wand, zurück, „Ja, ich... ich glaube, ich kann mich nicht über Sex unterhalten...“ „Musst ja auch nur zuhören.“ „Yami! Du weißt, wie ich das meine!“ „Schon klar.“, der Ältere zwinkerte, „Aber es ist zu süß, dass du so nervös bist. Ist das Thema dir so unangenehm?“ „Tja, ich... eigentlich wollte ich es ja hören... aber... ich weiß nicht...“ „Wollen wir das Thema Analsex verlegen?“ „Ja!“, der Blonde seufzte erleichtert, „Das reichte mir ja schon... also, ich weiß nicht, ob ich das jemals selber machen kann. Ich glaube, ich bin nicht für Sex gemacht.“ „Och, du bist kein asexuelles Wesen, also wirst auch du guten Sex mögen. Aber dein Hirn muss sich darauf noch einstellen. Wahrscheinlich erlebst du eine Art zweite Pubertät, die eigentlich deine richtige ist, in der sich deine Psyche auf den Modus Erwachsener umstellt. Vermutlich wirst du schon bald ein großes Verlangen danach empfinden, wenn sich deine Psyche aufgrund deines Unbewussten nicht quer stellt. Aber zum einen scheinst du ja über Sex mit Kaiba schon öfters nachgedacht zu haben und zum anderen habe ich bei dir noch keine Berührungsängste bemerkt, also bin ich guter Hoffnung.“ „Dass ich dich bald freiwillig nehme?“, fragte der Jüngere nach. „Vielleicht.“, Yami zwinkerte wieder, was den Anderen verwirrt blinzeln ließ. „Eigentlich... war das sarkastisch.“ „Und ich sprach ironisch.“ Sekunden später wurde der Rothaarige durch die Wucht des Aufpralls eines der Kissen auf sein Gesicht nach hinten geworfen. Ring. Katsuya stoppte seine Hand, in der er eines der Kissen hielt, mit dem er seinen besten Freund gerade schlagen wollte. Ring. Das andere Kissen knallte relativ sanft gegen seine Wange und wurde dabei losgelassen. Ring. Yami griff an dem Blonden vorbei nach seinem Handy, sah kurz auf das Display und nahm das Gespräch an. „Hi, Seto.“ Verdammt! Den hatte er ja ganz vergessen! „Ja, Kats ist bei mir.“ Hätte er ihm vielleicht Bescheid sagen sollen, dass er den Abend mit Yami verbringt? Indirekt hatte er das ja angedeutet, aber… „Nein, wir sind noch im Sixth Heaven.“ Im selben Zimmer, im selben Bett, halbnackt – bei einer Kissenschlacht. „Wir lästern über dich, was sonst? Scherz beiseite, wir unterhalten uns und nebenher erschlagen wir uns auch noch.“, der Ältere kniff kurz in Katsuyas Seite, „Wann soll ich ihn dir morgen wieder bringen?“ Wahrscheinlich würde Kaiba sagen, dass er ihn gar nicht haben wolle – aus reinem Sarkasmus heraus. „Alles klar. Richte ich ihm aus. Bis morgen!“, der Rothaarige drückte eines weitere Taste seines Handys und legte es auf den Nachttisch zurück, „Dein dir Zugemuteter sagt, du sollst morgen zwischen zehn Uhr morgens und acht Uhr abends wieder da sein. Wenn du länger weg willst, sollst du ihn anrufen.“ „Das ist eine weite Zeitspanne…“ „Er sagt, er verbringt den Tag zu Hause. Und ich wette, egal wann du kommst, auf dich wartet eine Strafpredigt, weil du ihm nicht gesagt hast, dass du hier bleibst. Ob du es als Ausrede nimmst, dass ich dich fast flachgelegt habe, ist dir überlassen.“, der Ältere zwinkerte ihm zu. „Das werde ich ihm sicher nicht erzählen!“, rief Katsuya. „Ach? Warum?“, fragte der Andere hinterhältig nach. „Weil… weil…“, die Schultern des Blonden sackten nach unten, „Ich glaube, es ist nicht gut, wenn er erfährt, wie naiv ich bin… ich muss unbedingt was dagegen tun… Yami, was soll ich machen?“ „Erfahrung sammeln.“, antwortete dieser und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, „Mehr hilft da nicht. Persönliche Entwicklung lernt man nicht aus Büchern, die kann man nur praktisch machen.“ „Und…“, der Jüngere legte sich erst auf den Bauch, dann auf die Seite, „Wie mache ich das?“ „Kannst ja ein bisschen Flirten üben. Mach dich an ein paar Mädchen oder Jungs ran. Wenn du die eine Seite erlernst und ein paar Verführertricks kennst, kannst du es vielleicht durchschauen, wenn jemand das auf dich anwendet.“ Verführung… Anmachen… Flirten… Hilfe! „Und wie macht man das?“ Yami zog langsam eine Augenbraue hoch und legte den Kopf schief, während er fragte: „Du hast das noch nie gemacht?“ „Ich hatte ganz sicher Besseres zu tun.“, fauchte der Jüngere schon fast. „Entschuldige bitte. Ich dachte, als Anführer eines Schlägertrupps hat man vielleicht auch ein paar Mädchen.“, flüsterte der Ältere. „Hat man nicht. Deswegen gibt es ja solche Gruppen wie die Skorpions…“, von den Skorpions stammten die Typen, die Yami damals vergewaltigt hatten, als sie sich das erste Mal trafen. Das war jetzt anderthalb Jahre her… „Ach so…“, murmelte der Ältere, „Die vergewaltigen auch Frauen?“ „Mehr als Männer. Und die Polizei tut immer noch nichts…“ „Heilige Scheiße... manche Männer sind Tiere...“ „Tja...“, beide hielten den Kopf gesenkt. „Nun, Verführung.“, hob der Ältere die Stimme, schnappte sich ein Kissen und lehnte sich damit an die Wand, „Ich bin für praktische Übungen. Denke dir, du würdest mich nicht kennen. Und du möchtest mich ins Bett kriegen. Was würdest du machen?“ „Ähm...“, die braunen Haare wanderten über die Decke. „Außer Vergewaltigen.“, murmelte der Rothaarige leise. „Würde ich nicht...“ „Ich weiß. Ist die Lösung für die, die keinen anderen Weg kennen.“ „Ja...“, der Jüngere seufzte, legte sich auf den Rücken und den Kopf in Yamis Schoß, „Zuerst muss ich mit ihm oder ihr ins Gespräch kommen. Gehe ich davon aus, dass du gerade die Person bist?“ „Meinetwegen.“ „Hm... zwischen uns gibt es keine Gemeinsamkeit... vielleicht könnte ich dich darauf ansprechen, dass du einem Bekannten von mir ähnlich siehst.“ „Guter Anfang. Oder?“, Yamis rechte Hand legte sich auf Katsuyas Schopf und begann die Ponyspitzen aus seinem Gesicht zu streichen. „Am besten wäre es, wenn du etwas verlierst oder ich dir beim Tragen oder so etwas behilflich sein kann. Das sind immer gute Gesprächsanfänge.“ „Hört sich an, als hättest du doch Ahnung.“, meinte der Ältere lächelnd. „Habe als Kind zu viel Fernsehen geguckt.“, erzählte der Blonde ernst, „Hatte ja nie etwas zu tun, wenn ich nicht arbeiten musste. Also habe ich Fernsehen geguckt.“ „Manchmal kann Fernsehen ganz bildend sein. Manche Sendungen zumindest...“, die Hand begann den Größeren zu kraulen. „Und über das Gespräch kommen ganz viele Komplimente, Versprechungen – er muss von mir schwärmen und sich begehrt fühlen. Und dann zu ihm und... na ja... für mich wäre das nichts, ich hätte lieber eine feste Beziehung.“ „Aber das Anmachen zu üben ist schonmal eine Idee. Vielleicht kann es dich vor manchen Aktionen Kaibas schützen.“, sagte der Rothaarige. „Ach, Yami... mir ist das zu viel. Mir ist das einfach zu viel... ich möchte Sicherheit. Nur etwas Sicherheit... das ist zu viel Neues, zu viele Wege, zu viele Möglichkeiten... kannst du dir vorstellen, dass ich mich manchmal zu meinem Vater zurückwünsche? Alles war so einfach...“, Katsuya schloss die Augen, „So... einfach...“ Der Ältere schwieg nur und kraulte ihn weiter. „...ein...“ Eine angenehme Schwärze legte sich über den Rest der Welt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)