Dead Society von Gepo (Die Hoffnung stirbt zuerst) ================================================================================ Kapitel 58: Freundschaft ------------------------ Huch, beinahe hätte ich das nächste statt diesem hochgeladen... ich bin leicht unkonzentriert heute. Unsere Dreharbeiten wurden heute beendet, ich war auf einer Autorenlesung und habe die Metro geplündert - ich dachte nicht, dass das so anstrengend sein könnte ô.o Nun, hier ist also das richtige Kapitel und Samstag gibt es leider nicht das nächste, aber dafür Sonntag. Ansonsten wollte ich kurz die Daten meiner Veröffentlichung durchgeben: Schreibtalente, Patmos Verlaghaus (so ist es richtig v.v), ISBN 978-3-7941-7064-7, Seite 111 ^.- Sehr spannend ist es nicht, aber das Buch kann ich allen Schreibanfängern als Übung und Orientierung empfehlen, denn die Themenauswahl ist breit gefächert und die Schreibstile sind alle sehr unterschiedlich. Aber jetzt langsam mal zum Kapitel - ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ^.- _________________________________________________________________________________ Yami schob seine Karten zur Seite, verschränkte seine beiden Arme auf dem Boden und legte den Kopf darauf. „Wenn du Fragen hast, frag’.“ Der Blonde atmete tief durch, stützte seine Ellbogen auf seine Knie, die er im Schneidersitz verknotet hatte und platzierte sein Kinn auf seinen geballten Fäusten. „Weißt du, als Kaiba die Karten für mich gekauft hat, waren wir im Laden deines Großvaters.“ Die Augenlider des Älteren zuckten leicht und verengten sich minimal – er musste vorsichtig sein. „Er ist ein sehr netter Mann und war begeistert, als ich sagte, ich sei ein Freund von dir. Er hat gleich gefragt, wie es dir geht. Und er bat mich dir auszurichten, dass du ihn jederzeit besuchen kannst und dass er dann auch nicht fragt, warum du weggelaufen bist.“ Der Rothaarige verdrehte die Augen. „Was denkst du darüber?“ „Er ist ein alter, debiler Sack, das denke ich.“, spie er dem Jüngeren die Worte entgegen, „Ich kann ja zu ihm gehen und du kommst mit. Ich kann dir sagen, wie das abläuft: Er kommt mir entgegen gerannt, nimmt mich in den Arm, küsst mich links und rechts, fragt, wie es mir geht, ich sage gut, er bittet uns zum Tee und dann gibt es eine Runde Smalltalk. Was ich denn jetzt so mache, dann ist er ganz geschockt, wenn ich ihm die Wahrheit sage und guckt mich mit seinen großen Augen an. Dann die Frage, ob mir das denn gefällt. Und wenn ich ja sage, ist er vollkommen erschüttert. Er nippt gut eine halbe Minute lang an seinem Tee und fragt dann, ob ich gut verdiene. Wo ich denn wohne und die genaue Beschreibung meiner Wohnung. Ob ich denn eine Freundin habe, worauf er wieder total aus der Bahn geworfen ist, wenn ich sage, dass ich schwul bin. Dann sagt er, dass er das doch immer für eine Phase gehalten hat und dass es das wohl auch jetzt ist und dass das schon wieder vorbei geht. Und spätestens da bin ich so angekotzt, dass ich ihn zusammen schreie und ihn sitzen lasse. Er ist einer der Menschen, die mir so auf die Nerven gehen, dass ich nicht lange ruhig bleiben kann, obwohl ich das ja sonst immer bin.“ Katsuya schluckte. Die Meinung war eindeutig. „A… aber… wenn du ihm vorher einen Brief schreibst, in dem du das alles beschreibst, damit er es bis zum Treffen akzeptieren kann?“ „Dann ist es noch beschissener, weil er dann fragt, ob ich vielleicht Hilfe brauche und er hätte da einen guten Psychologen, bei dem ich mich wegen meiner Störungen melden könnte. Und wenn ich ihn freundlich darauf hinweise, dass ich mit meinem Leben vollkommen zufrieden bin, dann kommt die berüchtigte Frage, ob mein Umfeld mich nicht widerlich findet. Dann guckt er dich mit seinen mitleidigen Augen an und sagt dir, dass man mich auch mit meinen so genannten Störungen mögen kann, ich sei doch ein guter Junge. Und wenn du sagst, dass dich das alles gar nicht stört, dann lobt er dich für deine große Toleranz. Dann sagst du, dass du selber schwul bist, weil auch du kurz vor’m Ausrasten bist und er sieht dich ganz überrascht an und fragt dann, ob du denn mein Freund wärst. Und egal ob du ja oder nein sagst, er fragt dich, ob denn der Sex mit mir gut ist. Ich knurre ihm dann entgegen, dass wir nicht miteinander schlafen und dann kommt die nächste berüchtigte Frage, ob es zwischen Männern nicht immer nur um Sex ginge und das wäre dann der nächste Moment, wo ich ihn sitzen lasse. Er kann ja freundlich sein, wie er will, aber er ist vollkommen oberflächlich. Bei dem, was er sagt, interessiere ich ihn nicht. Bei ihm zählen nur das Ansehen, das Einkommen und dass alles schön ist.“ Katsuyas Blick weilte auf dem Boden. Hatte er sich so sehr in dem alten Mann getäuscht? Eigentlich sah er doch ganz einfühlsam und verständnisvoll aus. Ein Opa zum Liebhaben. Anscheinend war er das nicht… „Smalltalk kann man super mit ihm führen. Und wenn du die neuesten Geschichten über die Nachbarin hören willst. Und dass ja jetzt eine Frau in der Nähe eingezogen ist, die allein erziehend ist. Und was für ein Mensch das wohl wäre, wenn sich der Mann von ihr trennt, obwohl da ein Kind ist. Dass er solche Leute ja gar nicht verstehen könnte und dass man ihnen besser die Kinder wegnehmen sollte, weil sie ja sonst vollkommen gestört aufwachsen und schließlich noch homosexuell werden oder sich tätowieren oder Schlimmeres. Und dass in die Wohnung neben der von sonst wem ja jetzt ein chinesisches Ehepaar eingezogen ist. Und dass ja alle Chinesen rüberkommen, weil sie in ihrem Land nichts kriegen. Ach, die armen Menschen. Eigentlich sollte man für sie Spenden sammeln gehen. Und dann liest er Zeitung und da ist ein Artikel über einen Selbstmörder, der sich vom Hochhaus geschmissen hat. Und was das doch wieder für eine Geldverschwendung wäre, weil man da den ganzen Bürgersteig reinigen müsste. Und ganz in der Nähe wurden ein paar Kinder ausgesetzt gefunden? Meine Güte, noch mehr Mäuler in den Waisenheimen zu stopfen. Und es gab einen Flugzeugabsturz über dem Meer? Hach, die Fluggesellschaften schlampen auch immer mehr mit den Überprüfungen der Motoren. Merkst du, was ich sagen will? Ist ja richtig toll, dass man sich mit ihm über jedes Thema unterhalten kann. Er hat zu allem was zu sagen und was er nicht weiß, das weiß er zumindest besser. Aber wirklich mit ihm reden? Das ist nicht möglich. Wenn du Angst vor einer Prüfung hast, dann fragt er, ob er helfen kann beim Lernen, und wenn du sagst, dass du alles gelernt hast, ist es für ihn erledigt – warum denn dann noch Angst haben? Der Mann hat das Fühlen verlernt. Und nicht nur er, meine ganze Familie kann das in Perfektion. Da kann man doch nur durchdrehen auf Dauer.“ Man konnte das Fühlen… verlernen? Hieß das, irgendwann konnte er es mal? Konnten sie es alle mal? „Konnten sie denn vorher fühlen?“ „Ja.“, meinte Yami mit einem Lächeln, „Aber die Gehirnwäsche wirkt irgendwann auf jeden, wenn er nicht flieht. Und ich bin da weg, bevor es auch mir das Lichtchen der Vernunft auspustet.“ „Aber du bist doch ein sehr einfühlsamer Mensch…“, meinte Katsuya leise. „Danke, Kleiner. Und ich danke auch allem und jeden, der mir meinen Verstand erhalten hat. Ich habe oft in meinem Leben meine Gefühle einfach weggeschaltet, sonst hätte ich es nicht überlebt. Aber ich kann es steuern und das ist das Wichtige. Und bevor ich jemals meine Gefühle verliere, will ich lieber tot sein.“ „So klein bin ich nicht…“, murmelte der Blonde. „Ich weiß. Darum bitte ich auch dich mich zu warnen, sollte ich die Fähigkeit zum Fühlen jemals verlieren.“ Katsuya schaffte nichts anderes mehr als stumm zu nicken, während er die Tränen zurückhielt. „Wie kann man… das verlieren?“, fragte der Jüngere nach einiger Zeit, als er sich wieder gefangen hatte. „Im Gehirn gibt es ein paar kleine Teilchen, die heißen Spiegelneuronen.“, setzte Yami zu einer fachlichen Erklärung an – seine Stimme war definitiv selbstsicherer als vorher, „Sie befähigen den Menschen zu fühlen. Wenn ein Kind hinfällt und sich das Knie aufschlägt, dann empfindest du Mitleid, denn dein Körper lässt dich den gleichen Schmerz spüren. Mit mehr Spiegelneuronen mehr, mit weniger natürlich weniger. Je mehr Spiegelneuronen du hast, desto besser kannst du das Kind verstehen und mehr auf es eingehen. Manche Leute haben von Geburt an viele Spiegelneuronen, andere bekommen sie durch intensiven Kontakt mit anderen Menschen, besonders denen, den es schlecht geht. Zu viele Spiegelneuronen machen dich sensibel, zu wenig machen dich kalt für andere. Aber wenn du dich nicht um deine Spiegelneuronen kümmerst, also wenn du dich auch keine gefühlvollen Bindungen mehr einlässt, wenn du wenig unter die Menschen gehst oder wenn du oft – wie zum Beispiel bei einem Ballerspiel – sie einfach wegschaltest, dann beginnt dein Körper sie abzubauen und du fühlst immer weniger. Und das Schlimmste ist natürlich, wenn du als Kind wenig Gefühle empfängst, also wenn deine Eltern dich zum Beispiel ignorieren und vernachlässigen, denn dann baust du erst gar keine auf. Das kann nachgeholt werden, aber meistens sorgt es schon für eine ziemliche Schädigung. Da ist es sogar besser, dir wird Hass entgegen gebracht, dann lernst du wenigstens das Fühlen, auch wenn es auf eine traurige Art geschieht. Und ist die Spiegelneuronenzahl einmal zu tief, wird der Mensch wahnsinnig oder vollkommen verbittert. Und es wird sehr schwer ihn jemals wieder aus diesem Loch zu holen.“ Katsuyas Kinnlade war langsam nach unten gewandert. „Bevor du fragst: Ja, Kaiba hat zu wenig Spiegelneuronen. Gehabt auf jeden Fall, denn früher ist nur sein Bruder zu ihm durchgekommen. Was mittlerweile ist, kann ich nicht sagen. Oft ist er schrecklich kalt, aber manchmal wirkt er auch unglaublich sensibel. Er verwirrt mich.“ Das Puzzle setzte sich zusammen… „Er hat gesagt, er braucht mich. Für seine Psyche. Will er seine Spiegelneuronen durch mich wieder aufbauen? Er sagt, er mag mein Lächeln.“ „Gut möglich. Ich glaube nicht, dass er Ahnung von Spiegelneuronen hat, aber er fühlt sicher etwas in die Richtung, was er nicht erklären kann.“ „Aber… dann hätte dafür jede anderen Person gereicht. Warum ich?“ „Vielleicht ist das noch nicht alles. Ich bin sicher, es gibt noch mehr an Gründen. Auf jeden Fall bist du ein sensibler Mensch, das macht dich sehr geeignet für den Aufbau von Spiegelneuronen.“ Katsuya, der seine Karten auch wieder eingepackt hatte, legte sich neben seinen besten Freund und kuschelte sich ein wenig an ihn. „Irgendwie komm’ ich mir benutzt vor.“ War ja wohl verständlich, oder? Kaiba brauchte ihn für sich selbst, Ryou wahrscheinlich auch irgendwo, schließlich wurde er durch ihn sichtbar stärker, Yami schien ihn auch gebrauchen zu wollen… „Ich denke, das ist eine Frage der Einstellung.“, meinte der Ältere und legte einen Arm über Katsuyas Schultern, „Die ganze Welt missbraucht dich für irgendetwas.“ Das hatte Kaiba auch gesagt… „Benutzt wird man, wenn man nicht genug zurückkriegt. Gebe ich dir nicht genug? Würdest du gerne etwas ändern?“ „Du doch nicht!“, meinte der Blonde schnell, „Du wärst ja wohl der Letzte, bei dem ich sagen würde, ich erhielte nicht genug. Nein, Kaiba meine ich. Wenn er nett ist, dann ist es einfach nur schön mit ihm, aber wenn er schlechte Laune hat oder bewusst gemein ist… das ist echt nicht gerade angenehm.“ „Aber Kaiba wird doch allgemein immer netter, oder?“ „Na ja… schon…“ „Vielleicht hält die Entwicklung ja an. Verlange nicht gleich den Himmel. Ich denke, Kaiba bessert sich, wenn er es will. Und derzeit sieht es doch so aus, als würde er es wollen – oder nicht?“ Der Jüngere seufzte und ließ sich von Yami den Kopf kraulen. „Du hast Angst, dass er plötzlich nicht mehr will, richtig? Dass er dich dann nicht mehr mag und dich verstößt?“ „Natürlich…“, murmelte der Blonde, „Ich bin doch vollkommen abhängig von ihm… und unsicher. Es verändert sich so vieles, so schnell…“ „Und du fühlst dich wie in einem riesigen See, indem du immer weiter versinkst ohne etwas dagegen tun zu können.“ „Ja!“ Yami verstand ihn doch wirklich immer. Yami war einfach nur ein Wunder der Natur. Ein kleines Geschenk an ihn, damit er aufrecht blieb. „Du würdest Kaiba sicher gern einschätzen können. Aber bei allem, was er sagt, weißt du nicht, ob er es spielt oder ernst meint.“ „Ja…“, Katsuya wandte den Blick zu Boden. „Was denkst du denn, was er von dir denkt?“ „Tja… ich glaube, er mag mich. Also, irgendwie bin ich für ihn wichtig. Aber es ist kaum eine Woche her, dass ich wegen ihm beinahe mein Leben beenden wollte! Was soll ich denn da denken? Und dann die Sache mit dir, er war so stocksauer, ich hatte richtig Angst vor ihm. Und urplötzlich ist er wieder nett, weil er bemerkte, dass das alles eigentlich vollkommen unwichtig ist und er sich eigentlich darüber nicht aufregen muss. Dann ist er so freundlich und einfühlsam und wundervoll und… ich bekam schon Angst, er würde meinen Herzschlag hören, so laut war das. Ich liebe ihn, ich habe Angst wegen ihm, ich verachte ihn, ich bin sauer, eifersüchtig, gekränkt und dann kann ich wieder nur von ihm schwärmen. Mein Leben und meine Gefühle fahren Achterbahn mit mir. Ich habe das alles noch nie gefühlt und es macht mir Angst! Ich bekomme Angst vor mir selbst! Ach, verdammt…“ „Komm her.“, meinte Yami nur und schloss den Jüngeren in seine Arme. Seine Hand kraulte weiter durch die blonden Haare, während Katsuyas Kopf in seiner Halsbeuge lag. Zarte Lippen küssten auf die Schläfen des Größeren. Wenn man bedächtig lauschte, konnte man sogar den Herzschlag des Älteren vernehmen. „Weißt du…“, begann der Rothaarige leise, „Früher war es einfacher mit ihm. Er war einfach nur kalt. Wenn jemand starb, dann war er für ihn ein Schwächling, der es nicht geschafft hat den Tod abzuwehren. Er hatte keinen Respekt vor dem Leben und hielt nichts von Gefühlen. Rate mal, wo er seine drei Drachen her hat. Von drei ziemlich armen Menschen. Einem hat er die Firma weggenommen, einen hat er in den Selbstmord getrieben und einem hat er die Karte abgekauft, wobei ich eher vermute, dass er ihn erpresst hat. Die Karte von Opa hat er zerrissen. Okay, Jahre später hat er sie wieder zusammensetzen lassen, irgendwann hat er wohl auch mal Gefühle entwickelt. Aber das war ein langer und schwieriger Prozess. Seine eigenen Leute waren ihm relativ egal, sie waren Personal und sie waren leicht ersetzbar. Wenn jemand ihn betrog, zahlte er meistens mit dem Leben. Natürlich alles auf legale Weise und ohne dass Kaiba sich jemals die Finger schmutzig gemacht hat. Aber lass es dir gesagt sein: Kaibas Weg ist mit Leichen gepflastert. Es ist nicht ungefährlich mit ihm zusammen zu sein. Natürlich hat er seine Firma weggegeben, später auch sein ganzes Geld und nun kaum noch Wirkmacht. Aber sein Name lässt noch heute die Politiker und Wirtschaftsspitzen zittern, er ist ein Genie sonder Gleichen, auch wenn er es meistens gut verbirgt. Würde er sich nur entschließen wieder Fuß zu fassen in der höheren Gesellschaft, er wäre ohne große Probleme schnell wieder eine Weltberühmtheit. Er ist ein Drache und Drachen lassen sich nicht zähmen. Du hast dich auf ein Spiel mit dem Feuer eingelassen und weder Schild, noch Schwert noch Rüstung. Du willst einen Drachen mit einem Lächeln gefügig machen, denn das ist deine einzige Waffe in diesem Kampf. Und alles, was du bisher erreicht hast, ist, dass dieser Drache dich weder frisst noch bei lebendigem Leibe in Stücke reißt. Und wie du vorhin ganz richtig feststellst, liegt das völlig in Kaibas Hand, ob das so bleibt. Also entweder du legst endlich eine Rüstung an, damit dieses Gefühlschaos dich nicht verbrennt oder du lässt es zu und breitest für deinen Drachen die Arme aus.“ „Oder ich mache wie du die Beine breit.“, warf der Blonde leicht verbittert ein. Yami? Wieso bekam er keinen Kommentar? Der Blonde drückte ihn von sich und warf einen Blick in sein Gesicht. „Yami… entschuldige, so… das war doch nicht böse gemeint…“, verunsichert strich er dem anderen über die Wange, auf die sich eine Träne verirrt hatte, „Das sollte ein Witz sein… okay, es sollte keiner sein, aber das war doch nicht ernst gemeint. Ich wollte dich doch nur etwas… bitte, nicht weinen… Yami…“ Doch diesmal war es der Ältere, der sich an die Brust des Jüngeren legte. „Ich… Yami… wieso weinst du?“ „Das tat weh.“, murmelte der Rothaarige nur. „Aber du wolltest doch mit ihm schlafen, oder? Ich meine, er hat dich doch nicht dazu gezwungen, oder?“ „Ich weine wegen dir.“, erklärte er mit leicht zittriger Stimme, „Ich habe dir damit sehr weh getan und ich kann es auch mit nichts wieder gut machen. Ich sehe doch, wie sehr dich das belastet. Und es war wohl nicht nur wegen Kaiba, dass du letzte Woche in dieser Gasse gehockt hast und… und…“ „Und vollkommen am Ende war. Und klar, natürlich hat es mich verletzt, dass gerade du es warst, aber du kannst doch nichts dafür. Du wusstest das doch nicht.“ „Aber ich hätte es doch ahnen können bei dem, was du alles von deinem Lehrer erzählt hast…“ „Nein, Yami, gib’ dir doch nicht die Schuld. Kaiba wollte mir wehtun und das hat er geschafft. Und ich habe ihm fast blind vertraut und mich immer wieder verletzen lassen. Und du bist irgendwie in diesen Machtkampf reingerutscht. Aber das hätte niemand verhindern können. Ist halt passiert. Und ich versuch’ mich auch damit abzufinden.“ „Warum kriege ich dann so einen Kommentar?“ „Ich habe einfach nicht nachgedacht. Tut mir Leid. Natürlich nagt das noch ein bisschen an mir… ich meine, als Kaiba zu dir gefahren ist, wir hatten einen ganz schönen Streit. Also, so fast, also, na ja, so was in der Art halt. Und er meinte, wenn du ihn wirklich nicht sehen wolltest, dann hättest du dich ja kaum mit ihm verabredet. Das hat… das tat auch weh. Ich hatte so viele Zweifel und plötzlich wusste ich gar nicht mehr, was ich jetzt denken sollte. Das hat so verdammt geschmerzt. Was, wenn du mich jetzt auch betrügst? Wenn du mich auch allein lässt? Ich hatte echt eine scheiß Angst… tut mir Leid, dass ich so was gedacht habe…“ „Das hätte wohl jeder, ich hätte das mit dir klären müssen, mein Fehler.“, meinte der Rothaarige sofort und begann den Jüngeren wieder zu kraulen, „Der Termin stand noch und ich dachte, das wäre das einfachste es dann mit ihm zu klären. Woher hätte ich denn wissen sollen, dass du plötzlich bei ihm wohnst und so was passiert? Das war wohl einfach ein riesiges Missverständnis.“ Katsuya seufzte nur und platzierte seinen Kopf auf Yamis Oberarm. Klar, Yami hatte ja gar nicht gewusst, dass er bei Kaiba wohnte. Woher hätte er so was denn ahnen sollen? Wieso war er nicht gleich darauf gekommen? Manchmal war er echt zu blöd… „Ich hab’ dich lieb, Yami.“ „Ich dich auch, Kats.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)