Dead Society von Gepo (Die Hoffnung stirbt zuerst) ================================================================================ Kapitel 25: Mirror of imagination --------------------------------- FAQ (false-answered-questions ^.-) Was hat Katsuyas Entscheidung über eine Änderung seines Kleidungsstils für eine Bedeutung? 1) Er ändert seine Klamotten nur für die Schulzeit, weil er in der Schule eh eine Schuluniform tragen muss und ein Kleidungsmix - wie Bakura schon sagte - ziemlich komisch aussieht. 2) Er hat die Klamotten am letzten Tag schon getragen! (Schuluniform, T-Shirt und Sneaker von Yami) 3) Seine militante Haltung steht zwar in Kongruenz mit seiner Kleidung und diese ist von Erstgenannter abhängig, doch eben diese Haltung ist nicht gleich an seine Klamotten gebunden. Kurz: Nix Punk, trotzdem militant! Und als kleines Bonbon: Piercings und Tattoo bleiben ^.- Und die Haare wird er auch nicht färben! Schlag mich bitte nicht, ich weiß, das Kapitel ist echt kurz T.T War gar nicht extra! Hat sich leider so ergeben. Dafür ist das nächste ja weit länger. Und es wird definitiv nicht von Kaiba handeln ^.- (ernst gemeint) Und noch ein Tipp, was das Halten von Referaten angeht: Ihr solltest niemals - unter keinen Umständen - bei einem Referat den Satz "Am XX.XX.XXXX heiratete er XY und gebar X Kinder" sagen. Euch wird sonst nicht mehr viel Aufmerksamkeit geschenkt... (ich hatte echt Mitleid mit den Vortragenden...) ______________________________________________________________________________ Piepen. Och nö! Nicht schon wieder aufstehen… irgendwann hörte es mal auf Spaß zu machen. Irgendwann war man doch selbst das Aufstehen satt… Und, was jetzt? Scheiße… er hatte vergessen, auf die Krankenstation zu gehen. Ob er die Verbände jetzt abmachen dürfte? Er wollte duschen. Yami hatte sie auch abgemacht, oder? Konnte also nicht so schlimm sein, nicht? Und wenn er sich beeilte und Isis etwas früher da war – was sie übrigens öfters tat, wie er im letzten Schuljahr festgestellt hatte – dann konnte er noch vor Schulbeginn wieder fertig sein. Aber… sollte er da wirklich hingehen? Okay, Yugi hatte ihm wieder Mut gemacht und dass sein Vater nicht da gewesen war, konnte ja auch ein gutes Zeichen sein, aber… Verdammt, so viele abers! Was sollte er tun? Was sollte er denn denken? Kaiba brauchte ihn, Kaiba hatte es nicht so gemeint, Kaiba hatte eigentlich Angst… was war denn, wenn Yugi sich täuschte? Oder wenn er ihn belog? Vielleicht machten sich die beiden ja einen Spaß daraus so mit ihm umzuspringen? Yami musste ja irgendwoher seine schlechte Meinung von seinem Bruder haben. Und Yami vertraute er nun mal… War das eigentlich richtig? Yami zu vertrauen? Verdammt, so viele Lügen! Er wollte nicht gerade Yami anzweifeln, oder? Was für ein Quatsch! Wenn man sich in dieser Welt auf einen Menschen verlassen konnte, dann auf Yami. Er war der einzige, der sein Vertrauen auch nach all den Jahren noch nie missbraucht hatte. Yami anzuzweifeln wäre das Ende von allem. Da konnte er ja gleich die ganze Welt und seine Existenz anzweifeln! Obwohl… auch das lag ihm nicht fern. Wenn man es mal so sah, dann war Yami doch das einzig Wahre in seinem Leben – er hatte etwas Wahres! Er hatte eigentlich mehr als die meisten Menschen dieser Welt. Ob Kaiba etwas Wahres hatte? Ob er irgendetwas hatte, an dem er sich festhalten konnte? Ob es irgendetwas gab, was ihn am Leben hielt? Würde ihn denn überhaupt jemand vermissen? Yugi? Katsuya selbst? Eigentlich war man doch schon tot, wenn keiner an einen dachte. Vielleicht brauchte Kaiba ihn ja wirklich? Vielleicht war er nur eine einsame Seele… Der Blonde flüsterte sehnsüchtig: „Seto…“ „So schlimm kann es ja nicht wehtun.“, stellte Isis nüchtern fest, als er den Raum betrat. „Gestern hatte ich schlimmere Probleme.“, meinte Katsuya nur, zog aber trotzdem grinsend den Kopf ein. „Macht es dir Spaß mich in Sorge zu versetzen?“, fragte sie und holte die Tube mit der Salbe aus dem Schrank, „Ich dachte schon, dich hätte es endgültig erwischt.“ „Keine Sorge, so schnell kratze ich nicht ab.“, er setzte sich auf den Stuhl. „Da du deine Bandagen in der Hand trägst, vermute ich, dass du sie abgemacht hast.“ „Duschen muss sein.“ Sie schüttelte lächelnd den Kopf und rieb ihn wieder ein, während sie sich anschwiegen. Isis wusste sicher, dass es höllisch wehgetan hatte. Aber ohne Dusche war es einfach zu kalt! Klar, es war Sommer, aber die Wände waren dünn und nachts ging es in diesen Regionen auch gerne mal unter die fünfzehn Grad. Heizung hatten sie ja eh nicht. Meine Güte… bald wäre wieder Winter. Arschkalte Saison! „Und, was macht die Affäre mit Kaiba?“, fragte sie in die Stille. Katsuyas Blick verdunkelte sich. „Er war gestern hier.“ „Was?“, fragte der Blonde plötzlich hellwach, „War er verletzt?“ „Nein.“, aus ihrem Blick konnte man den Nachsatz „Idiot“ lesen, „Er war wegen dir hier.“ „Wegen… mir?“, seine Lider weiteten sich. „Nun ja, hauptamtlich, um seine Wut über dich an mir auszulassen. Ich weiß zwar nicht, warum er damit unbedingt bei mir war, aber er hat nicht so viele vertrauenswürdige Leute hier…“ „Was hat er über mich gesagt?“, fragte Katsuya flehend nach. „Tja, was du für ein Idiot bist, wie sehr du ihn anwiderst, dass er dich aus vollem Herzen hasst, wie schlecht du dich im Unterricht anstellst, wie unfreundlich, frech und aufmüpfig du bist und so weiter und so fort…“, sie seufzte, „Und schließlich fragte er, ob ich wüsste, wie es dir geht. Schließlich wärst du ja gestern ganz schön verwundet gewesen.“ Katsuya sah sie an, als hätte sie ihm gerade eröffnet, dass er der Vater ihres Kindes sei. „Mach dir keine allzu großen Hoffnungen. Als ich ihm sagte, dass du öfters so aussehen würdest, hat er gesagt, dass du auch nichts anderes verdient hättest.“ Katsuya schwieg. „Aber allein die Frage ist positiv, nicht? Zumindest bist du ihm nicht gleichgültig.“ „Ich denke, er erfreut sich an meinem Elend.“ „Denke ich auch.“, Isis befestigte die Klammer an den Verbänden, „Und da das jetzt geklärt ist, bist du entlassen. Vielleicht kannst du deine Dusche ja auf morgen Abend verlegen, sodass ich morgen normal weitermachen kann. Und deine Anwesenheit würde dabei sehr hilfreich sein.“ Katsuya murmelte einen Dank, griff sein Schulzeug wieder und wandte sich zum Gehen. „Aber wer weiß… vielleicht will er sich auch nur daran erfreuen.“ „Morgen, Ryou.“ Der Weißhaarige warf ihm ein Lächeln zu. „Klappt haute Nachmittag alles?“, der Ältere ließ sich auf einem Stuhl neben ihm nieder. „Meinst du, du könntest seinen Arsch verfehlen?“, meinte eine Stimme im Vorbeigehen. Katsuyas Arm schnellte zur Seite, packte das Handgelenk des Jungen und zog ihn nach vorne, während sich sein Fuß vor dessen beiden stellte – und wie geplant flog er dadurch der Länge nach hin. „Was sagtest du gerade?“, fragte er mit einem Lächeln in Richtung Ryous, während er den fluchenden Jungen ignorierte. „Ähm…“, jener warf einen Blick auf den Niedergestreckten, „Danke…“ „Ich meinte wegen heute Nachmittag.“ „Ja…“, er fuhr durch seine langen Haare, „Macht es dir etwas, wenn noch jemand kommt?“ „Wie meinen?“ „Mich hatte noch jemand anderes wegen Mathe gefragt und… ich dachte, dass könnte man dann verbinden.“ „Hm…“, Katsuyas Lächeln schwand, „Was ist das denn für eine Person? Kenne ich sie? Meinst du, wir würden uns verstehen?“ Ryou begann auf seiner Lippe zu kauen. „Na ja… ich denke schon. Ist ein junges Mädchen in meinem Alter… ich wollte ja nur die mathematischen Grundformeln aus der Mittelschule wiederholen und da das für euch beide dasselbe wäre, dachte ich… also… es muss nicht sein. Wäre halt nur praktisch… aber wenn es nicht geht, ich kann auch-“ „Schon gut.“, unterbrach der Blonde wieder lächelnd, „Ich habe dich doch um etwas gebeten, also kann ich auch mit ihr auskommen. Vielleicht verstehen wir uns ja. Wenn nicht, dann hast schließlich auch nur du Probleme, nicht?“, er zwinkerte, „Ausprobieren kann man es ja.“ „Danke.“, Ryou seufzte erleichtert. „Wie heißt sie denn?“ „Anzu.“ „Anzu…“, Katsuya überlegte, „Hat sie braune Haare und blaue Augen, ist dünn und immer so ein bisschen schicki-micki-tussig?“ „Du kennst sie?“ „Ich glaube schon. Zumindest habe ich eine Kollegin namens Anzu.“ „Kollegin?“ Und schon musste Katsuya erklären, woher und warum er denn einen Job hatte, obwohl das doch gegen die Schulordnung verstieß – wo ihm wieder einfiel, dass Kaiba ihm ja eine Sondergenehmigung schreiben wollte. Ob das wohl noch galt? Katsuya klopfte an der Bürotür – gut, dass er sich gestern den Weg gemerkt hatte. Jetzt wusste er zumindest, wo Kaibas Büro lag. Was die Sache allerdings auch nicht einfacher machte… würde Kaiba ihm überhaupt zuhören? Und… Konnte er ihm nach gestern überhaupt unter die Augen treten? Würde er überhaupt einen klaren Gedanken fassen können? So viele Dinge zogen auf einmal vor seinem geistigen Auge her. Kaiba, wie er ihn zum ersten Mal sah, Kaiba, wie er ihm seine Freundschaft anbot, Kaiba, wie er zugab, dass alles eine Lüge war, Kaiba, wie er ihm sagte, dass er ihn hasste, Yugi, wie er über Kaiba sprach, Yami, wie er über seine Gefühle rätselte… seine Gefühle… „Was willst du denn hier?“ Widerwillen, Trotz, ein Drang zur Flucht und Wut – und irgendwo immer noch die Frage, ob das alles hier nur Schein war. Braune Augen trafen blaue – mit einer Kälte, die der der Zweitgenannten ebenbürtig war. „Ich wollte sie kurz sprechen.“ „Ich habe Pause.“, der Ton hätte sicherlich jeden anderen vertrieben. „Und ich sie gestern schon um ein Gespräch gebeten.“ Wie war das noch mit den Diskussionen mit Lehrern? Immer aufpassen, dass man im Recht war. Und auf alles ohne große Pause antworten. Kaiba verzog den Mund und rümpfte die Nase. Auch ihm sah man den Widerwillen an. Warum unterhielten sie sich eigentlich, wenn sie es doch beide nicht wollten? Immer diese utopischen Zielvorstellungen… Ein letzter vernichtender Blick traf Katsuya, als er schließlich doch zur Seite trat, um den Jüngeren einzulassen. „Ich wollte auf ihr Versprechen von Montag zurückkommen.“ Gut, dass Wort Angebot schon mal nicht verwendet – sonst hätte Kaiba ja doch nein sagen können. „Sie sagten, dass sie mir eine Erlaubnis für meine außerschulischen Tätigkeiten erteilen.“ Gut, das Wort Job auch vermieden – das hätte noch mehr Widerwillen hervorgerufen. „Und da sie mich ja noch nicht von der Schule geworfen haben, obwohl ich ihnen ja – wie sie sagten – solch eine Last bin, kann ich wohl davon ausgehen, dass sie auch weiterhin mit eben diesen Aktivitäten einverstanden sind, Herr Lehrer Kaiba.“ Die letzten Worte waren fast spottend – gegen logische Argumentationen konnte sich auch kein Kaiba wehren. Seine eigene Dummheit ihm das beigebracht zu haben. Schicksal, was? Das Einzige, was nicht ins Bild passte, war Kaibas amüsiertes Lächeln. Hosted by Animexx e.V. 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